1903 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Aug 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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Dem mit der Vertretung des beurlaubten Kaiserlichen Konsuls in Kobe beauftragten Denn,, Iller ist auf Grund des 586 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 für den Amts bezirk des Konsulats und für die Dauer der Vertretung die Ermächtigung erteilt worden, bürgerlich gültige Eheschließungen von Reichsangehörigen vorzunehmen und die Geburten, Heiraten und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Bekanntmachung.

Am 1. September d. J sollen bei den Königlich preußi⸗ schen Staatseisenbahnen eröffnet werden: ꝛ;

im Direktionsbezirk Stettin von der im Bau be⸗ griffenen vollspurigen Nebeneisenbahn Polzin —Gramenz die 18081 km lange Teilstrecke Pol zin —Bärwalde i. P. mit den Stationen Kollatz, Paatzig, Lucknitz und Bärwalde für den Gesamtverkehr;

im Direktionsbezirk Elberfeld die 18,8 km lange vollspurige Nebeneisenbahn Bergneustadt —lpe mit den Stationen Bruchhausen, Hützemert, Drolshagen und Eichen gleichfalls für den Gesamtverkehr, und

im Direktionsbezirk Essen die zur Umgehung des Bahnhofs Steele Nord . O, S2 Km lange, als Haupt⸗ bahn zu betreibende Verbindungsbahn zwischen den Sirecken Steele Nord Bochum Süd und Steele Nord Dahlhausen (Ruhr) für den Güterverkehr.

Berlin, den 29. August 1903

Der Präsident des 3 nnn. ulz.

Bekanntmachung.

Bei der Postagentur in Wilhelmsruh b. Berlin wird am 1. September eine Telegraphenbetriebsstelle mit einer öffetlichen Fernsprechstelle eröffnet werden. Die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum sind für die neue Be— triebsstelle wie folgt festgesetzt:

A. an Wochentagen: von 7‚'8—12 Uhr Vorm. und 4—6 Uhr Nachm., B. an Sonn und Feiertagen: von 7⸗8—9 Uhr Vorm, 12 —1 und 5 —6 Nachm. Berlin, den 30. August 1993. Kaiserliche Oberpostdirektion. Griesbach.

Landespolizeiliche Anordnung.

In Verfolg der Deklaration vom 9. April 1896 zur landespolizeilichen Anordnung vom 6. Dezember 1895, be⸗ treffend die Abwehr gegen die Einschleppung der Maul⸗ und Klauenseuche in den diesseitigen Regierungs⸗ bezirk durch das aus anderen Reichsteilen stammende Vieh, bestimme ich, daß die Vorschriften der vorbezeichneten landespolizeilichen Anordnung sich auf das aus nachbenannten Reichsteilen:

I) aus den preußischen Regierungsbezirken Posen, Arns⸗ berg, Wiesbaden, Koblenz und Trier,

2) aus den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern

und Schwaben,

3) aus dem württembergischen Kreise Schwarzwaldkreis,

4) aus den Reiche landen Unter⸗Elsaß und Lothringen im Regierungsbezirk Bromberg zur Entladung mit der Eisenbahn gelangende Rindvieh bis auf weiteres beschränken.

Bromberg, den 21. August 1903.

Der Regierungspräsident. . Freiherr von Lützow.

Königreich Preußen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der bisher bei der Königlichen Ansiedelunaskommission

in Posen kommissarisch beschäftigte Regierungsrat Engelkamp ist als etatsmäßiger Rat bei der gedachten Kommission ange⸗

stellt worden.

e des Deutschen Reichs Maßstabe 1: 1090009 (Guntdruckaus gabe.) Im Anschluß an die unterm 18. Blätter sind die nachstebenden: Nr Dtters berg. 205. Rotenburg i Vannover 235. Verden, 75333 R

* . Nodember 1202 angezeigten

Sceest 377. Kaldenkirchen, 381. Arnsberg, 425 Aachen 455. Eupen durch die Kartograpbische Abteilung auf Grund Neuaufnabmen bearbeitet und veröffentlicht worden

otbeenstraße 70. . tes beträgt 1 Æ 50 4 enstaebrauch zu dem ermäßigten erfolgt durch die Planlammer der ü NW. 40, Serwartbstraße 2 u. 3 August 1903

* 22

Bekanntmachung

Die Studierenden des Baufachs, welche die erte Haupt⸗ prüfung nach den Vorschriften vom 1. Juli 190) in der dies jährigen Herbstveriode bei dem Königlichen technischen

Prüfungsamt zu Hannover abzulegen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, sich big zum 2 Oktober d. J. schriftlich unter BHeifüqung der vorgeschrie denen Nach⸗

welle bei der vorbezeichneten Behörde zu melden, die Stedien⸗

—— * aber im Präsidialbureau der Röniglichen Eisenbahn⸗

irektion zu Hannover Thielenplaß 1. Zimmer WM

abzugeben

Wegen der JZulassung zur Prüfung wird den Betreffenden c

demnächst das Weitere eröffnet werden

222 9 . 9 2 * = 1 2 zrode, 232. Tiptel 26809. Nienburg, von dem König von England, Allerhöchstwelcher ihm zum

Abgereist:

Seine Excellenz der Justizminister Dr. Schönstedt, mit Urlaub nach Baden-Baden.

Angekommen:

Seine Excellenz der Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden, Wirkliche Geheime Rat von Hoffmann, von Helgoland.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 31. August.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sind am Sonnabendnachmittag von Wh n hehe in Berlin eingetroffen. Wahrend der Fahrt hörten Seine Majestät den Vortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Tschirschky und Bögendorff. Gestern mittag fand im Zeughaus in Gegenwart Ihrer Majestäten, der in Berlin weilenden Fürstlichkeiten, Prinzen und Prinzessinnen, des Kaiserlichen Hauptquartiers und der Generalität die feierliche Nagelung und Weihe der Regimentern des IV. und XI. Armee⸗ korps verliehenen neuen Fahnen- und Standartentücher statt. Am Abend wohnten die Majestäten mit den Fürstlichen Gasten der Vorstellung im Opernhause bei.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen trafen am Sonnabendabend, wie ‚W. T. B. berichtet, auf dem hiesigen Anhalter Bahnhof ein. Zum Empfange Höchstderselben waren Seine Majestät der Kaiser und König, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königliche Hoheit die Prin⸗ zessin Friedrich Leopold, sämtliche in Berlin und Potsdam weilenden Prinzen und die Generalität am Bahn— hofe erschienen. Die Ehrenkompagnie hatte das Gardefüsilier⸗ regiment gestellt. Nach herzlicher Begrüßung begaben Sich Seine Majestät mit den Fürstlichkeiten nach dem hiesigen Königlichen Schlosse, wo Ihre Königlichen Hoheiten der Groß— herzog und die Großherzogin von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin empfangen wurden.

Der Kaiserliche Botschafter in St. Petersburg, Wirkliche Geheime Rat Graf von Alvensleben hat einen ihm Aller— höchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Ab⸗— wesenheit werden die Geschäfte der Kaiserlichen Botschaft von

dem Ersten Sekretär, Legationsrat Freiherrn von Romberg geführt.

Der Regierungsassessor von Lücken in Lehe ist der Töniglichen Regierung in Münsler zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ am 28. August in Portugalete (Bilbao) eingetroffen und wird am 3. September von dort nach Tanger (Marokko) in See gehen

S. M. S. „Thetis“ ist am 29. August von Tsingtau nach Schanghai in See gegangen.

Mecklenburg Schwerin. ine Königliche Hoheit der Großherzog ist gestern

5 1 2 2 2 vormittag von Kopenhagen wieder in Schwerin eingetroffen.

——

Cefterreich⸗ Ungarn. er Kaiser empfing am Sonnabendvormittag, wie W. T. Bre aus VBudapest meldet, vor der Ahreise nach Wien noch den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Khuen⸗ Hedervary in längerer Audienz. Der König von Griechenland ist nach Verabschiedung

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Bahnhofe begleitete, am Sonnabendvormittag von Marien⸗ bad nach Kopenhagen abgereist.

Rußland.

Der Großfürst Michael Nikolajewitsch ist, wie dem W. T. B. aus St. Petersburg derichtet wird, von einem Schlaganfall betroffen warden. Ueber das Befinden des Großfürsten ist am Sonnabend folgendes Bulletin aug⸗ gegeben worden:

( 7 Ubr Morgens t Seiner Kaiserlichen Dobeit ein

26

ein in Begleitang den Läbmungherscheinungen, die

waren, Tre Schär eit i das Bemufit- riedigend, Pal 6M gleichmaß g. Tempe⸗

Im Beisein des Kaisers, der Kaiserin, der Kgiserin⸗

Mutter und des Großsürsten⸗Thronfolgers fand vor⸗

gestern in St. Petersburg der Stapellauf der kasserlichen Jacht „Alerandria“ und des Geschwaderpanzerschiffes Slawa“ hatt. Später besichtigte der Keiser ein von einem Nussen konstruiertes für 12 Mann berechnetes Untersee boot.

Durch ein vom 27. d. M. datlertes Kalerliches Nestript ist der Mnanzmmimister Wirte zum Präsidenten des Ministerkomitees ernannt und ihm gleichzeitig zur un⸗ verzsgerten und erfolgreichen Beendigung der russisch⸗ dentschen Handels vertragsverhandlungen und um seine nahe Betkanntschaft mit allen Bedürfnissen des Handels und der In⸗ dustrie Rußland auch fernerhin zu denutzen, die weitere Fübrung der Verhandlungen mit Deutschland über⸗ tragen worden

erster Linie batten sich Nizams daran beteiligt

Der „Regierungsbote“ veröffentlicht die Ernennung des Verwesers der Staatsbank, Geheimen Rats Pleske zum Verweser des Finanzministeriums.

der Deutsch⸗Russischen Handels vertrags⸗ kommission fand am Sonnabend, wie „W. T. B.“ erfährt, die erste Lesung des Entwurfs statt.

Italien.

Der König nahm vorgestern, wie W. T. B.“ berichtet, bei Belluno die Parade über die Truppen ab, die zur roten Partei gehören. Die Königin wohnte dem militärischen Schauspiele bei. Beide Majestäten wurden von der Menge stürmisch hegrüßt.

Der Papst empfing am Sonnabend den portugiesischen Botschafter und den russischen Gesandten in feierlicher Audienz zur Ueberreichung ihrer Beglaubigungsschreiben.

Türkei.

Aus Konstantinopel meldet das Wiener „Telegr. Korresp⸗Bureau“: amtlich werde bekanntgegeben, mit Rücksicht darauf, daß gewisse, der Mer n n! bare Leute in jüngster Zeit mittels Dynamits Verbrechen gegen Eisen⸗ bahnreisende und andere Personen zu verüben sich unter⸗ fangen hätten, verbiete ein Kaiserliches Irade, um die Ueber⸗ wachung seitens der Polizei wirksamer zu gestalten, die Verwen— dung von Feuerwerk anläßlich des Jahrestages der Thron⸗ besteigung des Sultans. Zugleich bestimme das Irade, daß das Geld, das hierfür habe verwendet werden sollen, einer Spezialkommission übermittelt werde, die den bei dem letzten Anschlag auf den Orientzug Verwundeten und den Familien 9 7 Getöteten materielle Unterstützungen angedeihen assen solle.

Dasselbe Bureau meldet ferner, das Ausnahmegericht in Monastir habe zwei Bulgaren zum Tode verurteilt. Aus Türken und Griechen gebildete Kommissionen seien von Monastir ins Innere des Landes abgegangen, um die irregeleitete Be⸗ völlerung zur Rückkehr in ihre Heimatsdörfer zu bewegen. Zur Rache für das Treiben der Komiters hätten türkische Truppen mehrere Dörfer in den Bezirken Resna, Presta und Ochrida zerstört. Die Komiteebanden zerstörten dagegen hauptsächlich türkische Meierhöfe. Infolge der strengen Maßregeln des Divisionsgenerals Schemsi Pascha und des Gouverneurs habe die Disziplinlosigkeit bei den albanesischen Redifs auf⸗ gehört. An Stelle des aus Monastir abberufenen Omer Ruschdi Pascha sei Nassir Pascha zum Kommandanten der Truppen zur Unterdrückung des Bandenunwesens im Wilajet Monastir ernannt worden. Nachrichten aus Uestüb zufolge hätten in den letzten Tagen bei Suschina, südwestlich von Uesküb und bei Rarpino, östlich von Kumanovo, Bandenkämpfe statt⸗ gefunden. Die Banden seien in das Gebirge entkommen. Auch westlich von Uesküb seien Banden aufgetaucht, die einen mohammedanischen Feldhüter aus Rukotnice, drei Moham⸗ medaner aus Gornazisalnayje und drei Gendarmen aus Madzarlik ermordet hatten. Infolge der letzten Kämpfe im Wilajet Uestküb seien 8 Kompagnien nach verschiedenen Orten des Wilajets entsandt worden.

Die „Neue Freie Presse“ meidet aus Belgrad: Bei Kum anowo seien Aufständische von türkischen Truppen ge⸗ schlagen worden. Sie hätten mehrere Tote und viele Ver⸗ wundete hinterlassen. Türkische Soldaten hätten die Dörfer Moljina und Soput, wo aufständische Bandenführer Unter⸗ kunft gefunden hätten, zerstört.

Das „Reutersche Bureau“ berichtet, der amerikanische Ge⸗ sandte Leishmann habe seiner Regierung mitgeteilt, nach Meldungen der Konsuln in Charput und Beirut habe sich die dortige Lage weniger ernst gestaltet. Der Ge⸗ sandte habe die Weisung erhalten, der Türkei amtlich mitzuteilen, daß sie für jede gegen amerikanische Staats⸗ angehörige begangene Ausschreitung als verantwortlich werde angesehen werden. Die Pforte erklärt, der amerifanische Konsul in Beirut sei weder ermordet noch Gegenstand eines Anschlages gewesen. Als der Konsul am 253. August Abends im Wagen zurückgelehrt sei, habe ein Teilnehmer an einer Hochzeitsfeier in der Nähe des Konsulats, dem Landesbrauche gemäß, einen Schuß in die Luft ab segeben. Der Konsul habe geglaubt, daß der Schuß gegen ihn gerichtet gewesen sei, und dieser Vorfall habe Anlaß zu den falschen Gerüchten gegeben.

Griechenland. In Athen sind, dem W. T. B.“ zufolge, fünf Bulgaren verhaftet worden, die zwei Fäßchen Dynamit nach Dede Agasch hatten schicken wollen.

Serbien.

Gestern vormittag fand in Belgrad, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ berichtet, eine von ungefähr S000 Personen besuchte Versammlung statt, wobei mehrere Reden von Serben aus Altserbien und Montenegrinern gehalten und eine Resolution angenommen wurde, in der die Versammlung erklärte, Serbien wünsche auch sernerhin keine Verwickelung im europäischen Orient heraufzubeschwören, es könne aber gegenüber der für die Slaven gefahrdrohenden Lage in Mazedonsen und Altserbien nicht gleichgültig bleiben. Es halte dafür, daß die Herstellung der Ordnung in Maiedonien am been erreichbar sei, wenn mit ihr, unter Wahrung der Souveränität des Sultans, die interessierten Balkanstaaten betraut würden, von denen jedem nach erzieltem Einvernehmen seine Rolle in dieser Angelegenheit zugewiesen werden solle Mit dem Auftrage, für die Verwirklichung der Resolution Sorge zu tragen, wurde ein besonderer Ausschuß betraut. Während der Versammlung wurde ein Telegramm aus Vranja ver lesen, wonach das Kloster Rrohor Poinski an der serbischen Grenze gestern abend von Türken und Arnauten zerstört und alle darin befindlichen Personen getötet worden seien. In An an licher Stelle ist bisher keine Meldung hierüber eingegangen. Nach Schluß der Versammlung versuchten einzelne Persenen, feind⸗ selige Kundgebungen vor der türkischen Gesandischaft zu ver⸗ anftalten, indes kam es mfolge der getroffenen Sicherheits⸗

maßregeln und des Eingreifens besonnener Clemente zu keiner

nennenswerten Nuhestörung.

Vulgarien.

Der Fürst Ferdinand von Bulgarien is gestern abend, wie W. H B meldet, in Con stanza eingetroffen und vem Ministerpräsidenten Sturd a begrüßt worden. Nach kurtem Aufenthalt segte der . auf der Jacht Nadeschda“ die Fahrt nach Varna sort.

Asien.

Der „Russischen Telegraphen⸗ Agentur“ wird aus Port Arthur vom 53 M. gemeidet, laut Nachrichten aus Ja pan sei der Handels vertrag zwischen England und China vom Katlser von China bestätigt worden. Die Japaner hätten die Schiffahrt auf dem Yangtse⸗Kiang bedeutend ausgedehnt und bedrohten ernstlich englische Interessen. In Korea wachse die Unzufriedenheit gegen die Japaner im Volk und unter den Beamten. Die koreanische Regierung habe den japanischen Konsul um Aufklärung ersucht, in welchem . das in Korea in Umlauf befindliche japanische Papiergeld zum tatsächlichen Kapital der Banken stehe. Laut Nachrichten aus China seien in der Provinz Kuangsi einige Städte in die Hände der Rebellen gefallen; der Aufstand breite sich auf neue Gebiete aus.

Nach einer vom 28. d. M. datierten Meldung der „Times“ aus Tokio ist die japanische Regierung mit dem Plan einer durchgreifenden Um gestaltung des Systems der Besteuerung des Nationalgetränks Sake und des Tabaks beschäftigt, durch die die Staatseinnahmen um 50 Millionen Men ohne Erhöhung der Lasten des Volkes er— höht würden. Hierauf bezügliche Gesetzentwürfe würden dem Parlament in der nächsten Session vorgelegt und der Ueber⸗ schuß zur Herabsetzung der direkten Steuern und für öffentliche Arbeiten verwendet werden.

Statistik und VBolkswirtschaft.

Die Veranlagung der Kapital-, Lohn- und Besoldungs⸗ steuer in Elsaß-Lothringen für das Etatsjahr 1903.

Durch die am 1. April d. J. in den Reichslanden in Kraft ge— tretene Steuergesetzgebung ist, der amtlichen Straßb. Korr. zufolge, die Personalmobiliarsteuer mit einem Ertrag von 2293 963 4 aufgeboben, die Grundsteuer um einen Betrag von 9389099 , und die Gebäudesteuer um einen Betrag von 304 000 . ermäßigt worden. Zur teilweisen Deckung dieses Aus⸗ ö. falls im Gesamtbetrage von ss. . . 3 445 063 sind die Erträge der Kapitalsteuer und der Lohn- und Be— soldungssteuer bestimmt. . 2.

Die Arbeiten für die Veranlagung der beiden letzteren Steuern sind nunmehr für das ganze Land soweit durchgeführt, daß sich das Ergebnis im allgemeinen übersehen läßt. Danach beträgt das Auf⸗ kommen (für den Staat)

der Kavitalstemuer . 1962 60740 der Lohn und Besoldungssteuer ; 1359060 , im ganzen 3 321 667 46.

Der oben bezeichnete Ausfall am Gesamtbetrag von 3445963. wird hiernach bis auf einen Betrag von 123 396 gedeckt. ⸗ĩ ä

Dieses Ergebnis ist günstiger, als im Etat für 1903 ange⸗ nommen war, da in letzterem ;

die Kapitalstener auf.... 18650000 4

die Lohn u. Besoldungssteuer auf. . 1250 000 , sonach der ungedeckte Betrag im ganzen auf 3 445 055 3 2090 000 245 053 M veranschlagt war. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der bieher ungedeckte, auf allgemeine Landesfonds übernommene Betrag durch die sich in der nächsten Zeit ergebenden Zugänge bei den neuer Steuern ausgeglichen werden wird.

und

Lohn⸗

Kapit al⸗ . * steuer soldungs⸗ steuer

mit mehr als 30 (00 Einw. . . . mit 100090 bis 30 000 Ginw. ... 6 mit 5000 bis 10 000 Einw.... 22 224 527 11,4 unter 5000 Einw. 1670 585 1098 259.9 1702 1962 606 1090 1309060 Gin Vergleich des Aufbringens dieser 4 Gruppen mit Einwohnerzahl der ibr zugebörigen Gemeinden ergibt., daß Kapital Lobn⸗ Prozent u. Besoldungs des Gesamt⸗ steuer L. mit 19,5 060 der Gesamtbevolkerung 1570 880 . . 2 282002 , 397 815 IV. 66,7 0, 1070862 aufzubringen bat. Hiernach entfällt, wie dies bei der Beratun neuen Geseßze wiederdolt bervorgebeben wurde, der überwiegende Teil der neuen Ersatzleuern auf die gꝛößeren Gemeinden, in welchen die Kaxitalbesißzer somie die Lobn. und Besoldungesieuerrflichtigen jum

960 466 610 422

192 505 9, d

die Gruppe

weitaus größten Teil ibren Wohnsitz baben, wäbrend die Land. gemeinden nur in geringerem Verbältniß am Aufbringen beteiligt sind.

Noch deutlicher zeigt sich die Wirkung der neuen Steuergesetz

gebung, wenn man die Erträge der Kabital-= Lobn - und BGesoldunge⸗

steurr in Vergleich stellt mit dem Ertrag der bie berigen Personal⸗

mobiliarsteuer, deren Aufbebung wobl den einschneidendsten Teil

der Steuerreform bildet

Die YPersonalmobiliarsteuer agegen ist der Ertrag betrug r Tapital.,, Lobn⸗

Proient für die Grupre et

Gesamt⸗.

erttags

L. 732 350 A 33.3 11. 123 3 . 5.6 III.: 2200660 9, ** 114150 . 52 0 G ergibt sich bleraug, daß die Aufbebung der Personal mekiliat- stener, abgeseben von der oben erwahnten Grmäßigung der Grundstener, ju einet durchgreifenden Gatlastung der fleineren, weniger leistunge abigen Gemeiaden binsichtlicch der Staatsstenern ge⸗ fäbri bat. Diese Gntlastung kemmt, seweit eg sich Jun die einzelnen Stenerrflichtigen bandelt, in erster Linie den Lantr rten und den Gerwerbetrelbenden zu gule, deren Ginkermen aue schlies lich aug ibrer landweirischanlicihen oder gewerblichen Tatigkeit entftedt Vorbehalten bleibt, sciner Jeit nech nakbere Mitteilangen über die durch die nene Steuergesengebung berbeigefüöbrten Verschrebungen in der Steuerderteil ung zu * namen lich insemeit bierbei auch die Giund · und Gebändeslener in Betracht kommt Im Kkrlgen wird bemerkt, daß, ertsprechend der Trennung den

Dien steß der diretlen Steuern in Kataster⸗- und Strnetwerwaltung;.

für die Grund mad Gebäudeslener don den übrigen direkten Steuern ( Mewerbe. RKartial-, Vebn - ad Meseldun zeiteucr Rettenatt Stenct- zettel ausgegeben werden. Die Stenersettel entbalten den Gesamt-

in der Bebandlung des

bitrag der Jahressteuer mit Einschluß der Zuschläge für Bezirks. und Gemeindezwecke. Wieviel davon auf die Staatssteuern und die ge⸗ nannten Zuschläge entfällt, kann aus den am unteren Rand der ersten Seite des Steuerzettels angegebenen Prozentsätzen durch Berechnung im einzelnen festgestellt werden. Sofern in einer Gemeinde die durch Gemeindezuschläge ä Bedarfssumme für das Jahr 1903 6. dem Vorjahre erhöht worden ist, findet diese Steigerung el bstverständlich in der Regel auch in einer erhöhten Ziffer des auf

den einzelnen Steuerpflichtigen entfallenden Steuerbetrags ihren Auẽdruck.

Zur Arbeiterbewegung.

In eine Lohnbewegung wollen nach der ‚Deutschen Warte“ die Angestellten der Allgemeinen Berliner Omnibusgesell⸗ schaft (Schaffner, Kutscher und Stallleute) eintreten. Die Löhne, die 2.50 3,50 S betragen, sind um 30–- 50 3, namentlich bei den Kutschern, verringert und den Schaffnern die Vergütung für das Wagenputzen entzogen worden. Es baben in letzter Zeit mehr— fach Nachtversammlungen der Angestellten stattgefunden, in denen die Aussichten eines Ausstands erwogen wurden. Doch erscheint bei einigem Entgegenkommen der Direktion eine gütliche Beilegung des Konflikts nicht ausgeschlossen. Die dem Zentralverbande ange⸗ schlossenen Konditorgehilfen Berlins hielten, der „Voss. Ztg.“ zufolge, am Donnerstag ihre erste öffentliche Ver— sammlung zur Verbesserung ihrer Lohn und Arbeitsverhältnisse ab. Der von der Lohnkommission ausgearbeitete Mindest⸗ lohntarif ist den etwa 900 Berliner Arbeitgebern mit einem Anschreiben übersandt worden. Darauf sind etwa 50 meist ablehnende Antworten eingegangen. Dagegen haben die Inhaber der größten Geschäfte ihre Zustimmung zu dem Vorgehen der Gehilfen ausgesprochen, jedoch wird von den Fabrikanten gewünscht, daß Tarif⸗ verträge über ganz Deutschland abgeschlossen werden.

In Solingen haben, der „Rh.⸗Westf Ztg.“ zufolge, die Maurer, die in eine Lohnbewegung einzutreten beabsichtigen, am Freitag den Baugewerks meistern ihre Forderungen unterbreiset. Sie ver⸗ langen Erhöhung des Stundenlohns von 45 auf 50 , wöchentliche Aus⸗ zahlung des Lohnes und Kürzung der Arbeitszeit an den Sonnabenden um eine und an den Tagen vor den hohen Festtagen um zwei Stunden. Der erhöhte Lohn soll ihnen vom 10. September ab gezahlt werden, widrigenfalls sie zum Ausstand schreiten wollen.

In einer in der Nacht von Freitag zum Sonnabend abgehaltenen, von 1100 Angestellten der Straßenbahn in Hamburg wgl. Nr. 202 d. Bl) besuchten Versammlung wurde, wie der ‚Voss. Ztg.“ telegraphiert wird, beschlossen, von einem Eintreten in den allgemeinen Ausstand abzusehen und eine Kommission zu den Verhandlungen mit der Wirektion einzusetzen.

Der Ausstand der beim Bau der Karawankenbahn in Birn— baum, Bezirk Radmannsdorf, beschäftigten Arbeiter ist, wie W. T. B.“ meldet, als beendet anzusehen (vgl. Nr. 201 d. Bl.).

Die Vereinigten Weißblechfabrikanten von Süd— Wales, die vier Fünftel der Betriebe dieses Gebiets beherrschen, haben, wie W. T. B.“ erfährt, ihre Arbeiter infolge von Lohn⸗ streitigkeiten auf unbestimmte Zeit aus gesperrt. Die Aussperrung erstreckt sich auf 20 - 30 000 Arbeiter.

Infolge des Ausstands der Straßenbahnangestellten in Belgrad (val. Nr. 203 d. Bl.) ist dort, nach einem Telegramm des W. T. B.“, der Straßenbahnverkehr noch immer völlig eingestellt.

Kunsft und Wissenschaft.

Eine Ausstellung für modernes Kunstgewerbe findet

in der Zeit vom 14. November bis 15. Januar im Ausstellungsvalast an der Stübelallee in Dresden statt. Die „Dresdener Werk⸗ stätten für Handwerkekunst“ haben sich zu diesem Zweck mit den besten Dresdener kunstgewerblichen Firmen vereinigt. In 30 verschiedenen Räumen werden neben Wobnungseinrichtungen nach künstlerischen Entwürfen auch kunstgewerblich durchgebildete Gegenstände usw.

zu sehen sein. Drei Zimmer, die für tas im Bau befindliche neue Landtage gebäude in Dresden bestimmt sind, gelangen gleichfalls

zur Ausstellung. Eiger der ausgestellten Räume, ausgeführt nach Entwürfen von Wilhelm Kreis, wird als sächsischer Repräsen⸗ tationsraum auf die Weltausstellung in St. Louis geschickt werden.

Weiter werden ausge tell ein Salon von Professer Olbrich, ein rofessor Peter Bebrens, ein Schlafzimmer und

Sreisezimmer von ? ein Salon von Bailly Scott, ein Damenzimmer von Mack ntosch, Räume von F. H. Waltber, Hempel, Röeler, Richaid Riemerschmid asw. Daneben wird die Autstellung auch eine vollständige Arbeiter⸗ webnung sowie eine Kleinbürgerwobnung aufnehmen.

Gine kunstgewerbliche Ausstellung in Darm stadt wird in diesem Herbst auf der Mathildenböbe statisinden. Professor Olbrich beabsichtigt, in der Mittelballe des Ernst Ludwig ⸗Hauses die von ibm seit der Darmstädter Auestellung im Jahre 1901 eat⸗ standenen architektonischen und kunst gewerblichen Arbeiten auszustellen. Ferner werden die Arbeiten und Pläne der Darmstädter Künstler folonie für die Weltauzstellung in St. Leuis vor ihrer Absendung im Ernst Ludwig ⸗Hause ausgestellt werden. Im nächsten Jahre wird

eine mit Wobnungeinrichtun gen versebene Grurve von drei bürger⸗

lichen Ginfamilienbäusern zur Ausstellung in Darmstadt gelangen. Der Preis eines Hauseg nebst Grand und Boden wird vorauesichtlich zwischen 35 000 big 15 000 M betragen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masregeln.

Italien. Die itallenische Regierung bat durch

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aut ort Said erlasenen Quarantänemaßregeln wieder . . 5 1 82 . . 8 8 59 * aufgebober. (Vergl. Reichgan n dom 3. Juni d. J., Nr. 128.)

Verfehrsanustalten. Vom 1. Sertenm be b trete 55 * Deutschland n auf dem Weg neue Tarifbestimmungea ere PYeostanstalten.

Theater und Musik.

Neues Königliche

ven Heinrich Reinbari fa

Sonnabend eine freundliche, wenn a

nicht ganz einwandfreie Nufagbme. Die Verfasser verfolgten mit ibt

Arbeit re den Zweck, eine gemütliche Abendunterbalkung u te

bieten. So mu

Mir

Sorglestgtelt um, die dier die beabsichtigte Wirkang ge⸗ fabrreft. Gg gente eben den drei Dreretienauteren, nur leichtbin

die There der Dinge jn streifen. Der liebe Schag“ sst ein junge Midchen, der allen Menschen gut ist und von allen begebrt

reit. Die unge Dome belustigt sich andauernd damit, jum Teil

wVergnnliche, zum Teil aber auch recht belanglese Scherze mit bren

Freiern a treiben ie sich die l n e nn, ven dem verichollenen Derrn Para der Schönen belen seollen we bestgeieichnete Fiant des Stnckeg it dieser Mter, der vünktlich aus Amerika eintrifft. um dag Schickel de Töchterchen en ticheiden n Deen. Alert Nie mittelmäslge Pbosienemie, die dem ibrette ciaen h,

kennfe eder darch dag Naffreten bieser wirffamen Perssnlichtein

ate volireiliche Ver ordnung dom 25. d. M. die unterm 29. Mai d. J. für Herkünfte

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sich Tertdicihtet und Koemronist wechseiseitig ab,

jbren beimatliken Wiener Frebsian in Wort und Ten zum Uusdruck

ju bringen. Leicht und lug ist denn auch das Libretio zusammen.!

gefügt, das die Musil in dem selben Geiste illustrtert Die Leichtigleit

gegebenen Stoffeg ig, aber oft in eine itere

vorteilhaft verändert werden, noch durch die treffenden Wiße und drastischen Situationsscherze, welche die Verfasser verschi ich in die Dandlung einstreuten. Die Musik gab gleich in der Duvertũre den Ton an, in dem das Ganze gehalten werden sollte. Der Walzer⸗ takt herrschte vor und wechselte zumeist mit anderen leichtgesügten Tanzrhythmen ab. Der melodische Faden wurde ziemlich 3. aus- gesponnen, bis er im letzten Aufzuge, als die Erfindungg⸗ kräfte der Librettisten abnahmen, schwächlich endete. Da die Instrumentation vom Komponisten nicht rade als wert⸗ voller Faktor. behandelt wurde, ließ ihr das Publikum auch nicht viel Berücsichtigung zu teil werden. Die Darsteller boten durchgängig tüchtige Leistungen, die aber für niemanden einen Erfolg bedeuteten. Fräulein Werber in der Titelrolle sang und spielte, wie immer, mit neckischer Anmut. Herr Braun brachte feine warme, sympathische Stimme besonders in einem sentimentalen Liede glänzend zur Entfaltung. Herr Carl Schul; verschwendete seine frische Be⸗ gabung an unfruchtbaren Scherzen ebenso vergeblich, wie das temperamentvolle Fräulein Wildner, die einen frähreifen Gymnasiaften vorstellte. Dagegen bot die Rolle des Vaters aus Amexika Herrn Ander wenigstens Gelegenheit, seine drastische Komik erfolgreich zur Geltung zu bringen.

Schillertheater.

Das Schillertheater O. (Wallnertheater) eröffnete am Sonn⸗ abend die neue Spielzeit mit William Shakespeares Lustspiel Was ihr wollt‘. Diese vom Zauber des Romantischen und Phantastischen umflossene Komödie mit ihrem bald anmutig spielenden, bald grotesken Humor war auch diesmal von zündender Wirkung. Das ausverkaufte Haus folgte den wechsel⸗ vollen Scenen des Stückes mit gespanntestem Interesse und spendete reichen Beifall. Dieser gebührte aber auch in vollem Maße der treff⸗ lichen Regie wie dem flotten Zusammenspiel aller Mitwirkenden, von denen besonders die Damen Arnold (Olivia), Wasa (Viola), Brock (Maria) sowie die Herren Schmasow (Junker Tobias), Hermann (Junker Christoph) und Ziegel (Narr) Hervorhebung verdienen. Namentlich verstanden es die drei Letztgenannten, durch die humorvolle Ausgestaltung ihrer Rollen das Publikum an⸗ dauernd zu fesseln. Aber auch von den anderen Darstellern boten u. a. die Herren Paeschke (Orsino), Onno (Sebastian), Holthaus (Malvolio)z und Danegger (Fabio) ganz vortreffliche Leistungen, so daß die Eröffnungsborstellung durchweg einen recht befriedigenden Eindruck hinterließ.

Das Schillertheater N. (Friedrich Wilbelmstädt. Theater) brachte als Eröffnungsvorstellung am gestrigen Sonntag eine sehr gute Aufführung von Ludwig Fuldas dramatischem Märchen „Der Talisman. Dieses reisst? Werk Fuldas fand auch bei dem Publikum des Schillertheaters bestes Verständnis und eine beifallsfrohe Aufnahme. Die hervorragendste Leistung des Abends bot Heir Max Kirschner als alter Korbflechter Habakuk; neben ihm wendete Rudolph Lettinger sein ganzes beachtenswertes Können an die Rolle des Königs. Herr Fried⸗ rich Krüger war ein recht guter, nur etwas steifer Omar. Eine frische Rita voll natürlicher Anmut war Fräulein Wolfframm, recht annehmbar feier Fräulein Ullerich als Maddalena. Die übrigen Rollen waren bei den Herren Rickelt, Steinrück und Köstlin gut auf gehoben. Die Regie des Herrn Heineck hatte für schöne scenische Bilder gesorgt.

Thaliatheater.

Auf der Bühne in der Dresdener Straße eröffnete am Sonn⸗ abend die Direklion Kren und Schönfeld die Winterspieljeit mit einem nenen Stück, Der Hochtourist, Schwank mit Gesang in drei Akten von Kurt Kraatz und Max Neal, Musit von Max Schmidt. Um es gleich vorweg zu sagen, an Heiterkeit und Beifall

feblte es nicht, sie galten aber in erster Linie der drolligen Leistung des Herrn Thielscher in der Titelrolle. Ob er sich als ver⸗ meintlicher kühner Bergbesteiger im Alpenkestüm auf einem von Tischen und Stühlen hergerichteten Eiegipfel photo⸗ graphieren ließ oder im Nachtgewand eine Leiter herabkletterte u a. m., er war stets von unwiderstehlicher Komik. Das Stück selbst ist zwar kein literarisches Meisterwerk, aber es enthält doch eine einigermaßen verständig und verständlich motivierte Handlung, aus der sich die komischen Situationen, ohne gewaltsam herbei⸗ geführt zu erscheinen, ergeben. Der Hochtourist ist Direktor einer Aktien gesellschaft. Um seiner Frau, die ihn gern berübmt sehen möchte, einen Gefallen zu eiweisen, um aber auch gleichzeitig die goldene Freibeit genießen zu können, schüßt er große alpine Touren vor. Er schickt seiner Gattin schriftliche Berichte über die schwierigen Bergbesteigungen, die er angeblich ausgeführt bat, die in Wahrbeit aber einem alpinen Werke entnommen sind, wahrend der Briefschreiber selbst in München frohe Tage verlebt. Aber diese Vorspiegelung falscher Tatsachen bestraft sich bald von selbst. Seine Frau überrascht ibn zum Geburtstag mit einer Buchausgabe der Be- richte. Er kommt nun in die doppelt unangenehme Lage, erstens stets zu befürchten, als Plagiator entlarvt ju werden, und mweiteng cinen ihm durch seine Verebrer aufgenötigten, besonders gefährlichen Aufftieg wirklich ausfübren zu müssen. Wie er sich nun aus der Schlinge des selbstgesponnenen Lügengewebes ziebt und schließlich nemlich glimpflich davon kommt, wird im weiteren bis zum allseits befriedigenden Schluß recht lustig geschildert. Von den andern Rollen waren die⸗ jenigen der in dem Stück vorkommenden Alrenbewohner besonderg glücklich besetzt. Herr Hofpauer, der bieberige Direktor des Theaterg des Westens, erinnerte als alter Bergführer Rainthaler an seine früheren Glanzleistungen im Gnsemble der Münchener ', ebenso echt war Herr Bausenwein als junger Raintbaler, und von süddeutscher Urwächsigkeit Frau Dora als derbe, in weiten blauen Beinkleidern ibrer Arbeit nachgebende Sennerin. Genannt seien noch die Damen Brahmge, Wehling. Manci, Ber, die Verren Paulmüller, Delmerding, Former. Schletihauer, die ihre mannig⸗ sachen Aufgaben recht geschickt lösten. Dem lustigen Charakter des Werleg angeraßt waren sowobl die Musil wie die von Herrn Alfred Schönfeld versaßten Gesangeterte von denen einige gewiß bald . erlangen werden. Alles in allem, es war ein recht unter- allender Abend.

Im Königlichen Overnbause wird morgen, Dicngtag, Lobengtin“, remantische TLyer in drei Akten von Rickard Wagner in felgender Besegzung gegeben: Lobengrin: Herr Trau; (Msa:

Diedler; Telramund: Herr Bachmann; Drtrud Frau z: Herr Wittelorf; Heerrufer: Herr Krasa. Rapellmelster Strauß dirigiert

nia ien Schauspielda a se gelangt morgen daß Lust⸗ se Golbsische! von Schontban und Kadelburg ur Auffübrung. hung der Vaurtrollen lautet Oberst: Herr Melenat Grsich: aicer; Martin! Vert Dberländer; Emme Fräulein Vauener; Joserybine Fräulein ven Mapburg; Ben berg Perr Vollmer; Matilde Fran Bnpe: Reland: Herr Verner; Steitend erf Vert Fiaußneck. Verr Artbur Vellmer, der aufs nene für mehrere Jabre dem Röniglichen Schausrielbause verrflichtet worden ist, wurde gelegentlic¶h der gestrigen Tnantre parä-Verstellung don Seiner Masenät dem Kaiser und König um Königlichen

vVofschauspieler ernannt

Jm Renen Königlichen Dverntheater gebt mergen Der Serkadett! in Scene. Die Besegung ist deselbe, wie bei der

Premio te.

In der Nenaufführung den Kollene Grampten“, die im Deutschen Tbeatet am Diene tag, den J. September, stattfindet, wirken die Damen Paula Gerte, Hermine Meteln, 7 3 semie die Herten Mbert Baßermann, Catl Feress, Wevold ; Brune Rebler, Mdelf Kurth, Paul Marr, Carl Meinbard, Paul Maul. Rudel Mitiner, Maul Schwalget, Kart Stieler, Reb. Mach, Milb. Werthmann, Brune Jiener mit.

Dag Kenservateriam des Westeng in Gbarletten barg (Sar sgnrrlag 7) dat sich jun Gegtan dieser Salsen water der nenen Dire ltlen de Nonjertmeister7 Willy Seiber aint Gmannel

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