Weise verteuert zu sehe denn es wird die Existenz des Syn⸗ dikates und die Möglichkeit irgend welcher Ausschreitungen, die die Herren jetzt von der Hand weisen, in gänzlich unabsehbare Ferne gerückt in dem Moment, wo ein derartig prohibitip wirkender Schutzzoll unter allen Umständen unmöglich ist und durch die Gesetzgebung nicht festgelegt wird.
Dann noch eine Bemerkung zu den Ausführungen des Herrn Leonhardt, daß die Papierindustrie sich seinerzeit nur unter dem absoluten Druck der Verhältnisse zu diesen Preisen genötigt gesehen hätte; es sind da Worte von „Hungertuch“ gefallen. Meine Herren, ich verweise auch hier wieder auf das Referat, in dem sich einige Dividenden verzeichnet finden, und ich verweise auch darauf, daß die Herren Papierfahrikanten, die in dem Syndikat vereinigt sind, doch in der Lage sind, offenbar sehr hohe Kosten dafür aufbringen zu können, die doch jedenfalls nicht allein von dem Syndikat, aus den Taschen der Herren Papierfabrikanten kommen, sondern daß wahrscheinlich doch nach der berühmten Theorie von der wirtschaftlichen Abwälzung, die ja gerade bei uns in den verschiedensten Beziehungen eine er— . Rolle spielt, diese ziemlich hohen Syndikatskosten doch
arauf hinweisen, daß von einem „Hungertuch“ in dem Sinne kaum die Rede fein kann. Es wäre vielleicht ganz interessant, wenn die Herren geneigt und in der Lage sind, uns hierüber ᷓ? geben zu können, weil ich glaube, daß diese immerhin beträchtlichen Syndikatskosten die wirkliche Preisgestaltung doch nicht ganz unbeeinflußt lassen.
Dann ist schließlich noch es so hingestellt worden, als wenn das Herabgehen der Preise gewissermaßen beinflußt würde oder bis zu einem gewissen Grade wenigstens einen Teil der be⸗ wußten Politik des Syndikats bildete. Meine Herren, das Herabgehen der Preise ist ganz unbeeinflußt durch das Syndikat gekommen. Das Syndikat hat die Preise herabsetzen müssen, weil wir uns in einer wirtschaftlichen Deroute befunden haben, und weil also das Syndikat, wenn es dazu in der Lage wäre, es unter allen Umständen diese wirtschaftliche Deroute seinerseits nicht zum Ausdruck gebracht haben würde, wozu es solange ge⸗ nötigt ist, als es eben noch . gibt. Ich bin war kein Papierfachmann, aber ich habe mich doch mit diesen ö beschäftigen müssen und bin auch davon überzeugt, daß es allerdings möglich ist, alle denkbaren Arten von Papier— maschinen auf die Herstellung des Zeitungsdruckpapiers zu werfen. Aber gerade die Ausführungen, die Herr Leonhardt nach der Richtung machte und die in der Beziehung zutreffend sind, daß wir eine außerordentliche Vielgestaltigkeit der Formate in der deutschen Zeitungspresse haben, verhindern es doch einiger⸗ maßen, daß das so ganz unbeschränkt geschehen kann. Und nicht bloß das Format sondern auch die Qualität, die Farbe, und was da noch alles hinzukommt, ist gegen dieses Werfen von allen möglichen Papiermaschinen für andere Arten von Papier in die Fabrikation von Zeitungsdruckpapier ein Hindernis, und so ohne weiteres und in dem Maße, wie Herr Leonhardt es darstellt, wohl kaum angängig. Es ist uns mitgeteilt, daß jetzt 70 , der Produktion in dem Syndikat vereinigt seien. In demselben Moment, wo die Produktion annähernd ganz in dem Syndikat vereinigt sein wird, werden auch Bestimmungen geschaffen werden, nach denen es unmöglich ist, daß etwa ein solches changement des décorations ohne weiteres erfolgen kann Wir legen besonderen Wert darauf, daß es hier aus⸗ gesprochen wird, wie eine derartige Möglichkeit des absoluten Monopolisierens des Papiermarktes durch das Syndikat ge⸗ . und geradezu heraufbeschworen wird durch die Gestaltung er Zollsätze — der heutigen sowohl wie irgend welcher späteren, die noch höher sind.
Also, meine Herren, das möchte ich im Namen der Zeitungs verleger hier doch zum Ausdruck bringen und namentlich die Herren Vertreter der Reichsregierung möchte ich darauf ganz besonders hinweisen. Denn es werden doch alle Enqueten über Kartellverhältnisse und die Folgerungen, die sich vielleicht daraus
für die Gesetzgebung und für die Stellung der Produzenten wie der Abnehmer ergeben, überflüssig bleiben, so lange als
man durch ein äußeres Mittel die betreffende Industrie fort gesezt wieder dazu auffordert, zur Kartellierung zu schreiten.
Wir müssen aus den Zahlen, die hier vorgelegt sind, den ganz 15ol 510 T 1 10e r 8 . 241 * = I unzweifelhaften Schluß ziehen, daß der jetzige Zoll von 6 6 Pas Herr Leonhardt behauptet hat, geht nur dahin, daß wir
schon ein absolut prohibitiver ist und die Gestaltung des Welt marktpreises auf uns gar keinen Einfluß hat ausüben können. Nicht etwa, wie Herr Leonhardt deduziert, weil der Auslands
desselben ausgeschaltet sei, sondern deshalb, weil vorläufig die Auslandsindustrie sich darauf eingerichtet hat, daß sie nach Deutschland keinen Absatz finden kann; von heute auf morgen eine derartige Papierindustrie ins Leben zu rufen das wissen die Herren ganz genau selbst. möchte also bei dieser Gelegenheit
mit gesteigertem Nachdruck darauf hinweisen, daß die ganzen Verhandlungen über das
Druckpapiersyndilat sowohl nach der einen, wie nach der anderen
Seite wir sind ja nicht hier, um gesetzgeberische Ergebnisse sestzulegen, sondern es soll eben die Grundlage für ein even juelles Eingreifen der Gesetzgebung geschaffen werden in einer gewissen Beziehung ohne Ergebnis verlaufen werden, wenn man nicht den Hebel bei der Jollfrage ansetzt.
Reserent Negierungsrat Dr. Voelcker: Meine wieweit der bestehende Zoll auf die Preisbildung des Druck papiers eingewirkt hat, ist eine Frage, zu dessen Beantwortung es doch vor allen Dingen nötig ist, festzustellen: erstens welches
. e ae fen Ründ . 1e erdinas gering Menge I s . 2 die Preise gewesen sind, die für die allerdings gering! Menge daraus erklärt sich auch, meine Herren, daß in der Tabelle, die
Ihnen mitgeteilt wurde, die Durchschnittonreise der einzelnen Die hohen
Druckpapier, die aus dem Auslande eingegangen ist, tatsachlich gezahlt find, und zweitens sestzustellen, wie sich auf dem Welt
markt, bezehungsweise in den vor zugsweise in Vetracht kommenden
Produktionsländern die Preise gestellt haben hier anwesenden Herren Großhandler darüber Auskunft geben konnen. Vorsitzender: Der Herr Referent hat, wenn ich recht verstanden habe, den Wunsch ausgesprochen, daß möglichst An⸗
Ich glaube, die
gaben über die Preise, wie sie sich bei der Einfuhr und Ausfuhr und auf fremden Märkten gestaltet haben, gemacht werden
möchten. Wenn die Herren in der Lage sind, darüber Auskunst zu geben, wärde ich darum bitten (siehe Anlage 6).
Prokurist Sander Schöneberg Berlin: Wenn Frage der Prelgentwickelung im Jahre 1900 das Wort ergreife.
Lüdecke erworben habe.
Well gültig sind, nämli
gegenũberste hi
können,
1 Oe paß mir selbs ' se iche Outsidere n Nerhande
preis schon so viel höher gewesen sei und daß folglich durch daß wir, selbst wenn, sämtliche Dutsiders im Perbande sind, Pr des Auslandspapiere ier be 8 die Konkurrenz ;
ben Preis des Auslandspapieres hier bei uns die Konkurrenz jmmer bereite Konkurren;
Ich
verlegern direlt arbeiten, nur
Herren, in⸗
verden wohl am besten
ß
Im Januar des Jahres 1900 erschien das erste gemein—
schaftliche Zirkular dersenigen Fabriken, welche sich zu einem Verband zusammenschließen wollten. Dieses Zirkular war von weit mehr n nr unterzeichnet, als schließlich in den Verband zusammentraten, und besagte, daß infolge der gestiegenen Roh⸗ materialienpreise es notwendig sei, ili Notierungen auf⸗ zuheben respektive dieselben um 16 8 per Kilo zu erhöhen. Dieses Zirkular war datiert etwa vom 19. Januar 1909. Ehe die Unkerschriften zusammengeholt, das Zirkular gedruckt und versandt wurde, war aber einige Zeit vergangen, und es kam so sehr verspätet in den Besitz der Adressaten. — Die Folge war, daß in Wirklichkeit die Preise bei Eintreffen des Zirkulars schon um etwa 1 3 gestiegen waren, während das Zirkular nur 1 3 forderte. Die Preisentwickelung war also ganz unabhängig von dem Zirkular geschehen. Bis Mitte des Jahres 1960 stiegen die Preise langsam, aber stetig. Erst im Herbst 1900 kam eine ziemlich scharfe Steigerung der Druckpapierpreise und auch der Preise der anderen Papiere.
Im Sommer und Herbst 1900, fanden zahlreiche Ver⸗ sammlungen von Zeitungsverlegern in Berlin statt, und in einer dieser Versammlungen, ich weiß nicht mehr, ob es die im Architektenhaus oder diejenige im Hotel de Rome war, wurde die Parole ausgegeben, daß die Zeitungsverleger, welche noch zu den niedrigsten Preisen ihre Abschlüsse für ihren Gesamtbedarf des nur könnten, auf Grund dieser Abschlüsse abnehmen sollten. Die Abschlüsse der Zeitungsverleger lauten, wie Ihnen bekannt ist, zum größten Teil auf deren Bedarf, zum kleineren Teil auf bestimmte Mengen. Denjenigen Zeitungen, die ihren Bedarf abgeschlossen hatten, wurde der Rat erteilt, sich Lagerschuppen, Keller oder sonstige Gelasse zu mieten, in denen sie Papier aufstapeln könnten. Die Miete, welche sie für ein Jahr etwa, fh welches die Aufstapelung notwendig wäre, bezahlten, würde ich ue ch dadurch decken, daß sie ja das Papier zu dem diesjährigen niedrigen Preise hinlegten und infolgedessen im nächsten Jahre von den zu hohen Preisen abgeschlossenen Quantitäten so viel weniger zu entnehmen brauchten.
Dieser Rat wurde von einigen Zeitungsverlegern befolgt. Es entstand eine viel größere Nachfrage nach Papier, als Bedarf wirklich vorlag, und die Folge dessen war, daß die Fabriken mit Hochdruck produzieren mußten, um den Ab⸗ forderungen ihrer Kunden nachzukommen. Wenn schon Lie Papierfabriken schwer unter dem Mißverhältnis der Einkaufs⸗ preise für Rohmaterialien und der Verkaufspreise für Papier litten, so wurde infolge der enormen Abforderungen der Kund⸗ schaft dieses Verhältnis unerträglich und führte teilweise zu direktem HFoist zwischen Zeitungsverleger und Papierfabrikant.
Ganz natürlich war es doch, daß infolge der enormen Abforderungen in Papier auch die Papierfabrikanten ihrerseits besondere Anstrengungen machen mußten, um das Rohmaterial anzuschaffen. Die Nachfrage nach Rohmaterial stieg ins Nie⸗ dagewesene. Dabei war es infolge der trockenen Witterung knapp, und die Papierfabrikanten mußten große Mengen Holz— schliff aus Schweden zu so hohen Preisen für Holzschliff beziehen, als ihr Erlös ab Fabrik für das fertige Papier betrug.
Hätten die Verleger nicht weit über ihren Bedarf im Jahre 1900 abgenommen, dann wären diese Mißverhältnisse in dieser Schärfe nicht aufgetreten.
Dieser Verbrauch der im zweiten Halbjahr 1900 an gesammelten Lager im ersten Halbjahr 1991 hatte zur Folge, daß natürlich die Abnahme in frischem Papier von den Fabriken sehr eingeschränkt wurde. Infolgedessen entstand Arbeitsmangel, Ueberschuß an Rohmaterial. Letzteres wurde dadurch billiger, und der Rückschlag in der Konjunktur trat in sehr scharfem Umfange ein, parallel dem scharfen Aufsteigen der Preise im
zweiten Halbjahr 1900, und diese Schärfen wären ohne das
übermäßige Kaufen respektive Abnehmen der Zeitungsverleger unbedingt vermieden worden. ; Dr. Litthauer-Berlin: Ich glaube, daß Herr Dr. Jaenecke
Vr.
Herrn Leonhardt nicht ganz richtig verstanden hat, wenn er be⸗
hauptet, Herr Leonhardt hatte gesagt, daß der Verband absolut
keinen Einfluß auf den Papierpreis hat.
Pa. r Unser ganzer ist natürlich, einen Einfluß auf den
Zweck Papierpreis
auszuüben.
feinen übermäßigen Einfluß auf den Papierpreis ausüben
ind zwar hat er das durchaus richtig damit begründet,
in den bestehenden Fabriken anderer Papiersorten doch eine haben, die in dem Augenblick, in 3.
dem die Fabrikation von Druckpapier übermäßig rentabel er
14 2 safart nr Derr rknanier rwe Denn es lst nicht möglich. scheint, dann sofort auf Druckpapier übergeht.
So war es ja auch bei der jetzigen Hausse, und die Preis
konstellation dieser Jeit dürfte interessant genug sein, um mit
wenigen Worten berührt zu werden. starken Preiserhöhungen bildete die Rohmaterialien und der Kohlen
Den Hauptanlaß zu den enorme Verteuerung der Es ist Ihnen bekannt, daß 1
die Dauer eines Jahres gemacht werden. Als wir nun 18) unsere Abschlüsse für 1200 machten, waren die Papierpreise noch niedrig. und dadurch kamen diejenigen Papierfabriken
es sind vorzugsweise die größeren welche mit einem minimen Bruchteil ihrer Produktion im Jahre 1900 in den Genuß der hohen Papierpreise. Die kleineren Papierfabriken dagegen, welche im Verkehr mit den Großhändlern meist nicht so langfristige Ab schlüsse machen, erzielten schon früher Preissteigerungen, und
Papierfabriken so erheblich von einander differieren Nobstoffpreise hielten während des ganzen Jahres 1090 an, die Druckpapiersabriken schlossen deshalb ihren Bedarf ar Roh stoffen pro 1901 zu diesen hohen Preisen ab. Alg nun im Laufe des Jahreg 1901 der Konsum an Papier allgemeinen wirtschaftlichen Krise nachließ, sanken auch die Rohstoffpreise gewaltig, und während die eigentlichen Druck
preisen erfüllen mußten, konnten diejenigen Papierfabriken, welche big dahin Druckpapler nicht sabrizert und Dolzstoff
deshalb nicht abgeschlossen hatten, diesen Nognstoff so billig ich i der
kaufen, daß fie troß mangelhafter Einrichtung für die Erzeugung
von Druckpapler dasselbe erheblich billiger produnterten als die o geschieht das aus meiner Kenntnis her, welche ich in meiner richtigen Druckpapiersabrilen s Mährigen Tatigkeit in der Vapiergroßhandlung der Firma
Ich rekapltuliere also. in den bestehenden Fabrilen anderer
— * — a n rea a Kann ma Naplere haben wir Druckpapierfabrikanten bel hohen Papier- je Preise auch des Jahreg 1900 haben sich lediglich und
ein ig nach den 4 * entwickelt, welche auf der ganzen
pressen eine immer bereite Konkurrenz Auch neue Druckpapter⸗
ü fabriken wöärden sosort entstehen, und wir haben es ja 1M) wie sich Angebot und Nachfrage
gesehen, daß tro der allgememen wirtschaftlichen Deyression. frog der Bankkrisen sich Kapital ur Derstellung neuer Papier-
Jahres 1900 laufen hatten, so viel als sie
und deshalb
entfiel.
kam. ein Bogen genau aus diesem Grunde ist es nur ganz natürlich, daß öfter Bogen vorkommen, welche etwas stärker sind, als sie eig sein
Druckmaschine viel Ausschuße remplare lieferte oder
mit Jeitungs⸗
und wahrt Druck- wir sind aber gern bereit, denselben paplerfabriken ihre Rohstoffabschlüsse zu den hohen Abschluß⸗
91
*
kb n fand, als die Zeitungen die Situation der Druckpapje abrikation übertrieben glänzend schilderten. Dadurch ist; Laufe von ungefähr einem Jahr aus einer Papierknappheit 2 Papierüberfluß geschaffen worden, und ; meine, das kann doch gerade für die Herren Gu den Zeitun verlegern) beruhigend sein. Also Ihre Befürchtungen, daß z Papiersyndikat , , genug sein könnte, seine Macht . sind nicht begründet; Sie können ganz sicher sen daß schon in einem Jahre wieder normale Verhältnisse pn a, sind, ja, der Rückschlag würde über das normale Ma inausgehen, genau, wie wir es jetzt beobachten; denn Preise, die im vorigen Jahre und in diesem Jahre für Pam bezahll sind, sind außerordentlich niedrig. enn in n Dividenden der k diese niedrigen Preise n richtig zum Ausdruck kommen, so liegt das daran, ., kan eine einzige J unter den Aktiengesellschaften überha existiert, welche nur Druckpapier fabriziert. möchte gestatten, die einzelnen Gesellschaften durchzugehen. (Hurufd Herrn Leonhardt.) Also Sie wollten darüber sprechen; wußte ich nicht. Dann möchte ich nur ausführen, daß; meisten Fabriken, die Druckpapier herstellen, sich im Privathe befinden; ihre Dividenden sind nicht bekannt, aber soviel m man, daß sie außerordentlich niedrig sind. Denn es wird dy keinem einzigen Fabrikanten, gleichgültig welcher Industrie, genehm sein, immer nur als Notleidender dazustehen, im zu klagen, er verdiene nichts, er setze Geld zu. Ich me eder wird froh sein, sagen zu können, er verdiene und kön ei seiner Fabrikation bestehen. Wenn eine Industrie i Jahre ununterbrochen zum Ausdruck bringt, daß sie nichts ye dient, so spricht dies entschieden dafür, daß tatsächlich d Resultate, welche die Industrie aufweist, recht spärliche sind. Was nun die Preise anlangt, die das Ausland gegenil dem Inlande hatte, so haben auch wir nicht bestritten, daß Preise im Auslande zeitweise und sogar sehr häufig niedri sind als im Inlande. Wie groß die Differenz augenblick ist, geht ja aus den Angaben des Berichtes hervor. Der Pn war im Jahre 1902 im zweiten Halbjahr im Inlande 2, und er ist im Export 19,82 J gewesen. Nun ist dem Papt syndikat der Vorwurf gemacht worden, daß es zu so bill Preisen exportiere. Auch dieser Vorwurf ist unbegrin Gewiß haben wir als Korrektur die Ausfuhr von Papier n gesehen, und durch die Tätigkeit des Verbandes ist die Ausf etwas gesteigert worden. Aber selbst wenn wir diese Ausf unterlassen würden, würden wir den inländischen Papien brauchern nichts nützen, während wir jetzt die Produktionstz im Inland durch den Export möglichst ermäßigen, und ferner unser Papier tatsächlich nur für Zeitungen im lande verbraucht wird, so ist auch der Vorwurf unberecht daß wir etwa durch die Ausfuhr unse res Papiers eine pay verarbeitende Industrie des Auslandes in die Lage setzen, dem Weltmarkt mit der papierverar beitenden Industrie Inlandes besser konkurrieren zu können. Ich wiederhole, u Papier, das nach dem Ausland ausgeführt wird, geht schließlich an Zeitungen und Zeitschriften. . Fabrikbesitzer Leonhardt-Erossen a. d. Mulde: bedauere, daß Herr Dr. Jaenecke nicht davon zu überzen ist, daß wir die Begründung unseres Syndikats nur u wohlgemeinten Absichten vorgenommen haben, und uns nie dem Gedanken trugen, die Zeitungsverleger in irgend e Weise zu übervorteilen. Bereits vorhin hatte ich darum gehe meinen diesbezüglichen Ausführungen Glauben zu schenken. dies aber nicht geschieht, muß ich zu unserer Rechtfertigung noch Einzelheiten derjenigen Motive anführen, welche uns spe mit zur Gründung unseres Verbandes bewo gen haben. schon wiederholt erwähnt, bildeten eine Jauptveranlassung hi die Mißstände, welche früher bei dem Verkauf von Druckhpa geherrscht haben. Ich glaube ja, daß ein großer Teil Herren Verleger von diesen Mißständen gar keine Ahnung! wahrscheinlich sind diese von mir bereits gedeuteten Zustände auch von Herrn Dr. Jaenecke stillschwei übergangen worden. Es wurde uns von einer großen An von Verlegern zugemutet, nur mit der Bezahlung dessen Papierquantums zufrieden zu sein, welches auf die von Druckmaschinen tadellos sauber gelieferten Jeitungserem Man verlangte also, daß für alle Unkosten ref alle Papierverluste, welche in der Druckerei entstanden — nach auch von dieser zu tragen waren der Papierfabrilam Nun ist es in der Druckpapierfabrikation undenkbar wie der andere fabrizirt werden kann,
sollen. Erhielt also ein Zeitungsverleger, welcher Papier nach Bogenabrechnung gekauft hatte, gus einer die 100090 Bogen enthalten sollte, nur so viel
Exemplare von der Druckmaschine, daß dieselben, angenee ca. M, tausend Vogen Papier entsprachen, so wurden de treffenden Kapierfabrikanten auch nur N,, tausend Bogen mit den Zeitungsverlegern die Papierabschlüsse gewohnlich für
ansiatt der von ihm gelieferten 10 009 Bogen. Ob die betne ir gleichgültig; wir mußten uns einfach mit dem zufrieden
2 — 1 1 ⸗ was das Ergebnis der Druck maschine an sauberen Erenn war.
ergaben insolgedessen die Druckmaschinen bei einzelnen einen Bogenüberschuß, so wurde dieser nicht auf die
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ergebnisse anderer Rollen verrechnet und den Papiern
auch nicht bezahlt
Die Begründung hierfür lautete: Rollen zu schwar Mehrergebnis
weil das Papier geliefert worden ist, deshalb kann m auch nicht bezahlen. Eg sind ung fe
bezug auf die Beschaffenheit des Papiers Garantien m'
worden, welche lein ehrlicher Fabrilant eingehen konnt
wörtliche Vorlesung eines hierauf bezüglichen uns seiner
infolge der einer Jeitung zur ÜUinterschrift vorgelegten Vertrages winde
Aufmerksamfeil wahrscheinlich zu lange in Anspruch — selbstverstandli Nennung der betreffenden Jeitung — zu den Akten R ssiehe Anlage 7). Wanschen die Herren sedoch, daß er * wird, dann kann es geschehen. Die haupfsachlichsten Wedn bestanden darin, daß dle liefernde Napiersabril eine bestne wahr für den Gehalt an Holzschliff, an Erde und Asche üben sollie. Außerdem warben Garantien bezüglich der *. ferner dafür verlangt, daß sede Rolle nicht öfter als ost reißen werde. Daz waren Vorschriften, die wir einf⸗ enhalten konnten. Durch derartige Zumutungen aber wir direkt dan gegwungen, ung zusammen mischließen. Inn sam solch. Nebelstande aug sarotien. Gen sei Dunl. berarflge Justände heute nicht mehr, und ich hoffe daß sie se wieder einreißen werden.
Die von Herrn Dr. Jaenecke gestreifte Zollfrage ist schon in der ö 9 ausführlich behandelt 86 daß ich darauf hier nicht no mals eingehen will. Den Herren Zeitungs⸗ verlegern kann von dem Auslande keine Konkurrenz gemacht werden, und deshalb können sie sich in die Verhältnisse, in denen sich die Papierfabrikanten befinden, nicht gut hineindenken.
möchte nur kurz fragen: wohin würden wir ohne einen
ollschuz für unsere Papierindustrie kommen? Speziell unsere
ruckpapierindustrie würde ruiniert werden, und dann könnten allerdings die Jeitungsverleger im Falle eines Krieges zusehen, woher sie ihr Papier bekämen.
Bezüglich unserer Rohstoffe befinden wir uns in weit un= günstigeren Verhältnissen als das Ausland. Wir sind z. B. unseren Forstverwaltungen gegenüber einfach ma tlos und können nicht einen Preisdruck von seiten ö Abnehmer auf unsere Rohstoffbezugsquellen zurückwirken lassen. Das Holz wird in Deutschland fortgesetzt teurer, und wenn die Forstverwaltungen bei ihren Auktionen nicht mindestens denjenigen Preis erzielen, welchen sie vor derselben für die e,, Sorte Holz fest⸗
esetzt haben, dann verkaufen sie dieses Holz überhaupt nicht, ondern lassen es bis zum nächsten Jahre stehen. Während wir also auf der einen Seite unseren kart f ffprckurn ten machtlos gegenüberstanden, wurden uns andererseits von einer großen Anzahl unserer Abnehmer ungerechtfertigte Abzüge auf unser Fabrikat gemacht. Unter solchen Verhältnissen blieb uns nichts anderes übrig, als uns zur gemeinsamen Hilfe zusammen⸗ zuschließen. Wie ich aber ausdrücklich immer und immer wieder⸗= hole, geschah dieser nn,. nur in der festen Absicht, . in gutem Einvernehmen mit unseren Abnehmern zu
eiben.
Stellvertretender Vorsitzender Geheimer Oberregierungsrat Wendelstadt: Herr Leonhardt hat einen Vertrag, den er zum Protokoll überreichen will, mit dem Bemerken erwähnt, daß er ihn verlesen würde, wenn dies gewünscht werden sollte, im übrigen hat er ja einiges über den . mitgeteilt. Ich gestatte mir, bevor ich das Schriftstück übernehme, damit es eventuell dem Protokoll einverleibt werde, die Frage, ob die Verlesung gewünscht wird (Rufe: Nein! oder ob die Mit⸗ teilungen, die Herr Leonhardt über den Inde? des Vertrages ,, hat, für genügend erachtet werden. — Wenn ein dies⸗ ezüglicher Wunsch nicht geäußert wird, so darf ich annehmen, daß das Schriftstück ohne weiteres dem
—ᷓ Protokoll einverleibt werden kann — (siehe Anlage 7). Das Wort hat Herr Dr. Reismann⸗Grone.
Dr. Reismann-Grone-Essen (Ruhr): Ich werde dem Herrn Vorredner jetzt nicht auf Punkt 19 folgen und behalte mir vor, auf diese Frage einzugehen, wenn wir diesen Punkt selbst angeschnitten haben. Ich würde sonst vielleicht in die Lage kommen, zu konstatieren, daß in derselben Weise, wie Mißbräuche nach der einen Seite hin vielleicht früher existiert haben, so jetzt Mißbräuche nach der anderen Seite herrschen, insofern als das Syndikat die Verkaufsbedingungen hier und da doch vielleicht etwas zu sehr zu seinem . heute aus⸗ legt. Ich will auch die Zollfrage heute nicht anschneiden, da wir uns ja damit nicht befassen wollen. Aber die Preisfrage hat sich doch wohl nicht ganz so gestaltet, wie die Herren es dargelegt haben. Sowohl der Bericht des Herrn Referenten, wie auch die Aeußerungen der Herren Syndikatsvertreter gehen davon aus, daß sie die Schuld an der Preissteigerung über⸗ wiegend den Käufern zuschreiben. Es heißt in dem Bericht, daß die Käufer durch überstürzte Deckung, die sie vorgenommen haben, einen Teil der Schuld tragen und dadurch die Preissteigerung hervorgerufen haben. Nun stimmt das ja insofern, als wir von unserem Rohstoff so außerordentlich empfindlich abhängig sind, so unendlich mehr als jeder andere, weil wir absolut sicher wissen, daß wir auch nicht 14 Tage unsere Fabrik still legen können eine Zeitung, die einmal 14 Tage nicht erscheint, tut gut, überhaupt nicht wieder zu erscheinen — ich melne, daß man in dieser Angst der Rohstoff not vielleicht hier und da zu weit gegangen ist. Das müssen Sie eben unferer Nervosität zugute schreiben, die uns das Syndikat mit ganz anderen Augen ansehen läßt, als andere Fabrikanten ihre Rohstoffsyndikate ansehen. Ich habe auch bereits vorhin hervorgehoben, daß wir nicht in der Lage sind, diesem Syndikat ein Syndikat von Zeitungsverlegern gegenüberzu⸗ stellen; denn wie sollten die 10 000 Zeitungsverleger dazu kommen, sich zu einigen, wenn es schon verhältnismäßig schwer ist, die verhältnismäßig geringe Anzahl von Druckpapier sabrikanten unter einen Hut zu bringen? .
Allein die ganzen Darlegungen gingen eben dahin, daß das Syndikat in der Zeit der Hausfe entstanden sei, und daß die Preissteigerung, die vom Syndikat ausgegangen ist, also allein in der ganzen Tendenz der Zeit gelegen hat. Das ist doch wohl etwas unrichtig. Wir haben von der Syndizierung Anfang 1900 Kenntnis erhalten ich wenigstens nicht früher. Ich weiß nicht den Termin, an dem das Syndikat geschlossen Ri — ich vermute, daß er doch etwa Anfang 1909 gelegen bat. Nun war aber Frühjahr 1909 bereits die Dochlonjunktur gebrochen. Also zu einer Jeit, wo das Syndikat irgendwie in die Erscheinung trat, wo es seine Schatten vorauswarf, war der Dochfonsunktur schon die Spitze abgebrochen. (Widerspruch bei den Syndikatavertretern. Ich erinnere daran, daß im Frühjahr 1500 in Damm bei der Drahtindustrie die erste Rrise begann, im Juni 1900 wurden in Hamm bereitz große Feierschichlen eingelegt, ebenso bei anderen Fertigfabrikaten
Im Dochsommer war der Halbzeugmarkt und der RNoheisen⸗
marki schon erschüttert; im Oktober war der ganze Eisen marti in vollständiger Deroute, man wußte nur nicht, wie lange und üef der Fall ging.
Middendorf in Essen war im August 1900 Wenn sch die Börsenzeilel hätte, würde ich Ihnen sosort beweisen lönnen, daß April 19090 big Oktober 190 der ganze Markt umgelippt ist. Allerdings die Kohle hat noch einige Jeit länger sesigehalten. Aber die bei allen Völkern en scheidende Industrie, die Eisenindustrie, hat die Wendung voll zogen im Bommer 1200, ich welß es persönlich, weil unser
ler Marsiberichl, der die Baisse leise ankündigte, im April
erschien und an weitere Berichte im Oltober sich große Vroꝛesse anknüpften. Kurz und gut, es war im ganzen Jahre 1900 eine Wendung siark bemerkbar.
Derbsi 19090. Alg nun bekannt wurde, daß das Sondikat gegründet warde, haben wir selbstverständlich versucht, ung zu becken. Damalg wurden wir durch Deyeschen der Fabrikanten darauf aufmerksam gemacht, daß eine Nohstoffnot im Ange sei, und in der Angst, daß wir vielleicht u kurz sönnten, haben wir selbstverständlich nach Ware gesucht, wo wir Fe bekommen konnten, und diese Angst hat auch vielleicht dazu beigetragen, unseren Bedarf noch größer erscheinen zu
Der erste große Bankkrach
welteres in der Lage, statt der ; ; scheinen i lassen, well das wieder große Unkosten verursacht
— 14 —
lassen, als er war. Das ist vollkommen 1 aber ich 3 doch, daß damals auch seitens der Fabrikanten gefündigt ist und daß unsere Not durch Preissteigerungen zu rasch ausgenutzt wurde. Ich will nur verlesen, was ich ö. Preise in jener . bezahlt habe. z habe bezahlt Oktober bis Dezember 1895 2 bis 2216 33 i bejahlte am 1. Januar 1500 Wi /r, im Februar B, März Bi /a, April 2h / 2, Mai 241, Juni 25, Juli T3, August 261 4, September 2,1, Oktober N, November Ni /,, im Januar 1901 2M, einzelne Ersatzmengen bis 39 3. Und darauf habe ich fast 13 Monate stillgestanden, weil ich mich übereilt für ein ganzes Jahr gedeckt hatte; ich habe auch das Ganze abnehmen müssen. (Heiterkeit. Also ich bin gesteigert worden in der Zeit von einem Jahr von 22 auf i /. J, das sind etwa 34 oo, während z. B. das Kohlen⸗ syndikat in 7 Jahren den Preis seiner Produkte um etwa 36 bis 35 09 gesteigert hat. Sie können sich denken, daß wir verstimmt waren über derartige Preissteigerungen.
Nun findet sich in dem Bericht eine ganz merkwürdige Stelle, die ich nicht ganz verstanden habe und ven der ich nicht Pei ob sie nicht, durch Zahlen . beeinflußt, eine in die Irre führende Anficht über die Tätigkeit des Syndikats i gi Es ist die bekannte Seite 265, mit der wir uns bereits beschäftigt haben. Da heißt es im dritten Absatz:
Auf Verbandsrechnung wurden e fl im Jahre 1961 218 3658 z zum Durchschnittspreise von 26,09 MS Für das erste Ia lbschr betrug der Durch⸗ schnittspreis 26,84 M6, für das zweite Halbjahr 25,65 Mb Seit Gründung des Syndikats ist also ein stetiger Rückgang der Verkaufspreise eingetreten.
Also eine gewisse Mäßigung des Syndikats wird hier kon⸗ statiert; dann kommt die Frage der Vorverkäufe, das heißt der⸗ jenigen Verkäufe, die getätigt sind, ehe das Syndikat in Kraft trat. Bei diesen Vorverkäufen ist es umgekehrt. Da heißt es:
Für das erste Halbjahr betrug der, Durchschnitts⸗ preis 24,99 M, für das zweite Halbjahr B23 (, Diese Preise verfolgten also eine steigende Tendenz.
Wenn man das liest, so wird man doch schließen müssen, daß das Syndikat außerordentlich mäßigend gewirkt habe. muß nun sagen, daß diese Beweisführung meinen Anschauungen nicht entspricht. Es muß umgekehrt gehen; die Vorverkäufe müssen zuerst behandelt werden. Es müßte heißen: „Die Vor⸗ verkäufe waren zu steigenden Preisen abgeschlossen und stiegen infolge dessen von 4459 auf 25,28 6. Denn diese Vorverkãäufe sind zu einer sehr frühen Zeit abgeschlossen; sie wurden ge⸗ schlossen in den Jahren 1899 und 1900, während der steigenden Periode. Dann kam das Syndikat hinterher, fing im Oktober 1900 an zu arbeiten, und le aer ie Tn fallen von da an die Preise sachte herunter.“ Man hätte das noch fortführen und sagen können: „nicht nur sanken die Verkaufspreise im Jahre 1901, sondern ebenfalls und noch weiter im Jahre 1902“ Ich schließe aus alledem nichts Besonderes gegen das Syndikat — ich würde das für ungerecht halten — aber auch nichts für das Syndikat. Ich bin der Ansicht, daß das Syndikat den Zeiten entsprechend arbeitete, das heißt also bei Gründung des Syndikats waren die Preise im Steigen und nachher im Fallen. Ich werde allerdings nachher noch dem Syndikat einen Vor⸗ wurf machen müssen; ich komme gleich darauf.
Ich sagte also, bei mir betrug die Preissteigerung 34 0so. Wie weit sie im allgemeinen gegangen ist, weiß ich nicht. Das muß ich aber jetzt schon hinzufügen, daß wir doch auch sehr schwere Klage darüber zu führen hatten, daß eine weitere Preis⸗ steigerung durch das Uebergewicht stattfand. Ich habe ein Limit von 53 bis 546 g; das wurde überschritten, und es wurde mir Papier geliefert bis zu 65 g. Ich rechne, daß der um 340 / erhöhte Preis nochmals durch Uebergewicht um 1599 gesteigert ist. Und wenn wir Beschwerde erhoben — das ist einer der Vorwürfe, den ich dem Syndikat zu machen habe — und fragten bei den übrigen Firmen, Syndikatsmitgliedern, an, da wurde uns geantwortet: „Wir haben kein Papier“, und wenn wir Beschwerde erhoben, daß das Mehrgewicht uns außer⸗ ordentliche Mehrkosten auferlege, dann wurde einfach gesagt: „Dann verzichten Sie doch auf das Papier“. Besserung war nicht zu erlangen. Ich hatte nämlich einen außerordentlich kurzen Kontrakt von elnem Monat! Ich meine, diese Art des Verhandelns hat uns geschadet und geärgert, und darin sehe ich allerdings eine Beschwerde, die ich zu führen habe.
Nun ist gesagt worden, daß die Urroh stoffe, Holzmasse, ZJellulose usw, auch gestiegen wären. Ich muß gestehen, als Laie kann ich im einzelnen nicht nachweisen, inwiefern die Steigerung der Rohstoffpreise maßgebend gewesen ist für das Fertigfabrikat, das Papier. Wenn hier aber im Referat Roh⸗ stoffpreise einer einzigen oder zweier Firmen genannt sind, dann muß ich sagen: das ist nicht bewelskräftig; wir müßten zu
diesem Zwecke eine allgemeine Statistik haben über die Preis
steigerung der Urrohstoffe. Ich will nur das eine sagen, daß, wenn nach einer mir privatim zugegangenen Mitteilung Holz= schliff durchschnittlich um Bog gestlegen ist, so braucht das Fabrikat doch auch nicht um Belo zu steigen; denn es stecken boch auch noch andere Dinge darin: Erde, Lohne usw., ich glaube, es müßte das Fabrikat etwa nur um 1209 steigen.
SDabei sehe ich davon ab, daß doch ein großer Teil der führenden
Fabriken eigene Holzschleifereien haben, also doch eigentlich nur
von einer Tasche in die andere verrechnen.
Nun führi der Bericht am Schluß die Baisse zum Teil darauf zurück, daß wir die gelauften Mengen nicht abgenommen hatten. Ich glaube, daß im allgemeinen die gekauften Mengen bis zum letzien Kilo abgenommen worden sind. Allerdings haben manche Jeltungen ja versuchen müssen, den Kontrakt weiter zu schleben, well sie sie nicht abnehmen konnten; in zwischen fiel nämlich der wirtschaftliche Tiefgang dermaßen ein, daß die Inferate zurückgingen, und selbstoerständlich sank infolge dessen die Zahl der Seiten; die ö — waren nicht ohne
nzeigenseiten Tertseiten er⸗
hätte. Ich personlich habe das nicht r* mir ist diese Er⸗ leichterung verweigert worden. und habe meine Quanten abnehmen mössen. Und wenn Derr Leonhardt bei Punkt 8
j , gesagt hat, das Napierpreismehr sei ja eine Bagatelle, die eine Nun ist meines Erachteng
das Syndilat in Kraft getreten im Oftober oder jedenfalls im
Seite betrüge 2 1 im Monat oder clwag ähnliches, dann kann sch nur antworten: eg betrug bei uns in einem Jahre bemahe 160909 9 Dag ist die 6 „ige Verzinsung von einer Million; die haben wir in diesem ersten Jahre aug eigener Tasche bezahlt. Im zwelten Jahre betrug sie weniger. Aber immerhin sind
durch die Steigerung die lleineren Verleger auße rot denilich kommen
berührt worden eg handelt sich da um Summen, die man nicht als quantit nagligeable anschen kann.
leber die BRreiglage im Auslande haben wir bisher noch gar nichte gehört. Es ist schlimm, daß war auf der ganzen
Erde keine Börse haben, die Papierpreise notiert. Aber ich habe mich bei einem bekannten Verleger erkundigt, der in der⸗ 6 großen 2 Stadt wohnt, die 9 am nächsten jeg — das ist nämlich Utrecht — und ich habe bei ihm an⸗ gefragt, was er dort bezahlt habe in demselben Jahre, wo bei mir die Preise bis auf Wi /g gesteigert waren. Er hat bezahlt im Jahre 1960 1219 Cents, 1902 13 Cents, 19063 121½6 Cents — also eine 1 um etwa 500. Ich kann nicht behaupten, daß etwa diese Preise maßgebend sein sollen für ämtliche Auslandspreise; ich muß aber a es hat . rappiert, daß, während in Utrecht die Preise außerordentli
tabil sind und sehr wenig schwanken, sie bei uns um 340 geschwankt haben.
Ich bin allerdings der Ansicht, daß wir dem Syndikat nicht etwa alle diese Mißstände in die Schuhe schieben dürfen; denn das Syndikat war noch gar nicht da, als die Mißstände bereits in voller Geltung waren. Es beziehen sich meine Dar⸗ legungen zum Teil auf Anfang und Mitte des Jahres 1900, während das Syndikat, wenn ich recht unterrichtet bin, erst im Oktober 1900 seine Tätigkeit eröffnet hat. Aber ich meine, daß das Syndikat anfangs, wie es im Jahre 1900 einsetzte . Preis doch ziemlich hochhielt, nicht erkannte, da ie Konsunktur in vollem Rückgange war, daß es nicht ver⸗ suchte, mäßigend einzuwirken und, wie eben bemerkt worden sst, den kleineren Fabrikanten, die hohe Selbstkosten haben, nicht Widerstand leistete ober leisten konnte — übrigens eine Gefahr, die bei allen Kartellen auftritt. Ich meine, darin, daß das Syndikat dem Bestreben, höhere . zu erzielen, den Mißständen, die der Preissteigerung anhafteten, nicht Widerstand genug leistete, darin sehe ich eben einen Mangel des Papiersyndikats, gegenüber anderen Syndi⸗ katen. Ich bin allerdings persönlich der Ansicht, da Syndikate außerordentlich wohltätig wirken können und gewirkt haben, meine aber, sie müssen ihre Hauptwohltat für den Ab⸗ nehmer darin suchen, daß, wenn nun Momente eintreten, die außerordentlich preissteigernd wirken, daß sie dann mit ihrer Macht nach der negativen Seite hin dieser Preissteigerung Widerstand leisten. Wenn wir von 21 auf 22, 23, 3 gekommen wären, würde ich das nicht bemängelt haben. Wir aben es aber ö. empfunden, daß das Syndikat nicht
iderstand geleistet hat, daß die Preise auf 29 und 30 8 egangen sind. Und wenn das Syndikat noch einmal vor diese glufgabe gestellt werden sollte und dann zeigt, daß es Wider⸗ e. leisten könnte, dann würden wir befriedigt sein; wenn es ann jedoch abermals versagt, dann würden wir erklären 6 Syndikat ist nicht allen Anforderungen gewachsen. ravo!)
Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine ern
ö möchte die Behauptung, die ich in meinem Bericht aufgestellt habe, daß das Syndikat in der Zeit der Hoch⸗ konsunktur zustande gekommen sei, doch aufrecht erhalten. Die rng, wann eine Aenderung in der Konjunktur eingetreten ist, at uns in earn, Verhandlungen, namentlich bei dem Koks⸗ dl, lebhaft beschäftigt, und ich glaube mich zu erinnern, daß die Herren mit wenigen Ausnahmen erklärt haben, daß fie der Ansicht gewesen seien, daß diese Hochkonjunktur im Jahre 1900 noch nicht zu Ende gekommen sei, und i glaube, es pielt diese Frage auch eine große Rolle in dem wre, der Walzwerke gegen die Hochofenwerke. Ich meine, daß auch die Papierfabrikanten, als das Syndikat im Jahre 1900 zustande kam, von der festen Ueberzeugung ausgegangen sind, daß die Hochkonjunktur noch weiter bestehen würde, und nicht daran geglaubt haben, daß sie so bald in das Gegenteil umschlagen oönne.
Was dann die Einwendungen anlangt, die der Herr Vor⸗ redner gegen die Preisfeststellung gemacht hat, wie ich sie in meinem Bericht hinsichtlich des Jahres 1901 niedergelegt habe, so sind mir diese Einwendungen nicht ganz verständlich gewesen; ich weiß nicht, richten sie sich gegen den Schluß, den ö daraus gezogen habe? Dbjektiv ist dieser Schluß doch wohl richtig: die Preise für Vorverkäufe sind in die Höhe gegangen, und die Preise für Verbandsverkäufe sind gefallen. Ob aber diese Preise selbst, wie ich sie angegeben habe, richtig sind oder nicht und ob sich der Herr Vorredner dagegen etwa wenden wollte, das ist mir nicht ganz klar. Ich habe diese Preise eninommen den Geschäftsberichten des Druckpapiersyndikats, die auf beglaubigten Bücherauszügen beruhen; ich muß daher annehmen, daß diese Angaben in den Berichten auch den Tat sachen entsprechen.
Direkior Re uther-Berlin: Ich habe noch auf eine vorhin gestellte Frage des Herrn Dr. Jaenecke zu antworten, die er in Jusammenhang mit der Preispolitik des Syndikats stellte. Er frug, wie hoch sich die eigentlichen Syndikatgunkosten stellten. Ich denke mir, er sieht darin eine Belastung des Wapierpreises und glaubt, daß das Syndikat seine großen Kosten durch Erhöhung seiner Preise wieder hereinholen muß und damit die Verleger schädigt. In unserem Vertrage steht, daß jeder Gesellschafter an dem Tage, an welchem die Snn⸗ dikatstatigkeit beginnt, sich mit seinem Agenten abzufinden hat. sodaß also auf dem Kaufpreis, der den Fabriken vom Syndilat gezahlt wird, keine besonderen Verkaufsspesen ruhen. Das Syndikat hat nur Agenten angestellt im Angland und an wenigen Plätzen im Inland, wo die Uebersicht von Berlin aus nicht möglich war. Im Jahre 1202 betrugen die Gesamt⸗ losten der Geschäfteführung einschließlich der Brovisionen für die Verkaufsstellen rund RM 990 M Demgegenüber steht ein Umsatz an Waren von 18 Millionen Mark. Das ergibt also nicht ganz 2 *I Unkosten. In dem laufenden Jahre wird der Umfaßz des Syndilats auf vielleicht 21 Millionen Mark steigen, während die Unkosten dieselben bleiben. Es haben also die Unkosten im Syndilat keine größere Bedeutung auf den Papier preis, als früher die Agentenprovisionen und die Neisespesen 2c. der einzelnen Fabriken.
Ich gehe nun zu dem, was Derr Dr. Neis mann⸗Grone gesagl hat, über und möchte ihm vorhalten, daß er sich in einem sehr großen Irrtum desindet, wenn er den Gang der Konsunkhmn im Paplergeschäft mit dem Gange der Eisenkonjunktur 21 Blatt schreibt. 8 ist durchaus salsch. Während in 1 1 die Eisenindustrie in der höchsten Koansunktur stand lolossale Preise erzielte, ahlte man für unser allernie driagsten Nreis! Auf die hr hin. holen, stelle ich noch einmal fest, daß der Preis stelgerung für Druckpapler ein unabhangig von den übrigen wirtschaftl dem Markte anderer Artilel auftrat. Eine
ein und und Druckyapier den mich mn wieder- der plotzlichen
war, der * Trockenheit, die in Nordamerika, in Schweden in Dentschland und Oesterreich Ungarn im Winter 18M
zur Folge
herrschle, hatte eine große Verminderung der Gleich einig drach der Burenkrieg aus.