1903 / 255 p. 26 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Oct 1903 18:00:01 GMT) scan diff

d . hat, daß die Papierfabrikanten ganz ungemessene Verdbienste hätten, aber auch die Ueberlegung einzelner Papier⸗

vielleicht annehmen können, daß das Syndikat aus besonderen Gründen eine Rigorosität gegen seine Käufer ausüben will. . meine Herren, die Stellung zum Handel, das ire r. selber hat dazu geführt, daß eine Anzahl neuer ist ein sehr schwieriges Kapitel. Es kommt ja 9. nicht auf 3 entstanden sind. Denjenigen . meine Meinung an; aber wenn ich Ihnen die agen soll, so die außerhalb des Verbandes tätig sind, standen natürlich die finde ich es allerdings nicht richtig, wenn die Syndikate, wie Angebote . neu errichteten Papierfabriken zu Gebote, es ihnen hier auch untergeschoben wird, den Handel beseitigen während sie den Papiergroßhändlern, die unter Vertrag mit wollen. Das Syndikat ist dazu 5. nicht imstande. Cine dem Verbande stehen, nicht zugänglich waren. Dadurch ist es ewisse Zeit geht die Sache; aber es dauert nicht lange. Der gekommen, daß die ersteren, wie es bei Herrn Engel der Fall andel ist nicht ein notwendiges Uebel, sondern eine not- ist, einen Aufschwung ihres Druckpapiergeschäftes, die letzteren, wendige Organisation in unseren ganzen wirtschaftlichen Ver⸗ die verbandstreuen Händler, einen Rückgang zu verzeichnen hältnissen, und ohne den gehts nicht. S ll nn gn Nun, a

1 ondern im Gegenteil ein sehr unsicheret Faktor in die Kal⸗ lation hineingetragen worden ist. ; .

Dann möchte ich noch auf einen Widerspruch in den Aus⸗ führungen des Herrn Oberbergrats Wachler hinweisen. Er meinte, die minimale an,, r sei nicht , auf den Papierzoll, sondern auf die große Leistungsfähigkeit der deutschen Papierfabrikanten. Wenn die . e Papier⸗ fabrikation aber so leistungsfähig ist, dann braucht sie eben doch nicht so einen hohen Zoll! Vorsitzender: Das Wort hat Herr Mensch. Mensch: Ich verzichte) Dann ist die Rednerliste über diesen Punkt wie ich hoffe, endgültig erschöpft und wir können den ersten Teil der Frage 16 hiermit verlassen und uns zum letzten Satz der Frage 10 wenden: k Welche Stellung nimmt das Kartell gegenüber den

wirken müssen. Es wird zwar behauptet, wir hätten das Papier billiger nach dem Auslande exportiert. Das trifft aber auf Rohpapiere für die 2 verarbeitende Industrie nicht zu.

Der Verband hat für die Papier verarbeitende Industrie ge—

prwegische schon besser. Von Amerika wurde seinerzeit der hreis für Zeitungsdruck darum sehr billig für das Ausland sesellt, weil der Trust die Uebererzeugung abschieben wollte.

; ; ö z trat dann aber die hohe Konjunktur ein, sodaß es den liefert: an die bereits erwähnte Paragongesellschaft 18 Waggons, merikanischen Fabriken möglich war, ihre eigenen Erzeugnisse

an einen anderen Abnehmer 12, an einen dritten 15, zusammen hohen Preisen im Inlande zu verkaufen. Es wird, sofern also 45 Waggons. Bei einem Durchschnitt von 20 3 pro echt unterrichtet bin, augenblicklich von schwedischen 3 Kilo ergibt dies rund ca. 90 000 S Zuruf: Kalender!) ir Druckpapier ein Preis von 15 3 ab Fabrik gestellt; das Die Kalenderpapiere sind bereits inbegriffen! Wir haben leider t mir ein Herr gesagt, der vor ganz kurzer Zeit drüben war. nicht mehr geliefert. Wenn wir nach dem Auslande billiger h schalte nochmals ein, daß dieses Papier üücht gut ist und geliefert haben, betraf dies lediglich Zeitungsdruckpapier. Bei shon aus dem Grunde selbst für 15 3 nicht gekauft werden diesen Lieferungen mußten wir billiger sein, weil im Auslande pirde. Nehmen Sie nun aber einmal den Preis von 15 3 billigere Preise herrschen. Diese billigeren Preise haben nicht iz richtig an, so würde selbstverständlich ein i von 6 * wir gemacht, sondern uns hierin nur dem Auslande angepaßt. stzüglich der Fracht bis Hamburg das wären ö Wenn also die Papier verarbeitende Industrie glaubt, sie wäre 5 einem Preise von 22 3 frei Hamburg entsprechen und

Jahre 1903 21 Gesellschafter der Papiereinkaufsstelle ohne Ver⸗ mittelung derselben. .

Es kauften von außenstehenden Papierfabriken ohne Ver⸗ mittelung der Papiereinkaufsstelle im Jahre 1901 2, im Jahre 1902 4 und im Jahre 19093 6 Gesellscha w

Von Händlern, die nicht mit dem Syndikat in Verbindung standen, kauften in 1991 5, 19025 und in 190637 sodaß also nur für die Einkaufsstelle übrig blieben von ihren eigenen Gesellschaftern hinsichtlich der Papierlieferungen in 1901 7, 1902 7 und 1963 10 Verleger. Unter diesen letzt⸗ genannten sind mit zwei Ausnahmen nur die allerkleinsten ver⸗ treten, während unter den Verlegern, die direkt vom Syndikat bis heute noch kaufen, gerade die größten und auch zum Teil

die Vorstandsmitglieder des Vereins deutscher Zeitungsverleger vertreten sind.

unisse hne den . aben. Ich meine, bei einer Konjunktur, die nach . meine ich, die verschiedensten Syndikate haben g verschiedene führt, kann sehr wohl das . eintreten. Dadurch aber, Erfahrungen gemacht. Das Syndikat für Druckpapier besteht baß die Händler sich zum Teik dem Verbande feindlich gegen⸗ seit dem Jahre 1900. Die Herren haben selber schon wieder- über gestellt haben, haben diejenigen Mitglieder unseres Ver⸗ holt angedeutet, das eine oder andere wird sich ändern

lassen, wir müssen uns doch erst eingleisen. Dasselbe haben

wir beim Kohlensyndikat gehört. Da hat Herr Geheimrat Kirdorf gesagt: Ja, wir haben die Sache so vom alten Syndikat überkommen, wir müssen erst sehen, wie der Hase läuft, das sind ja keine unumstößlichen Festsetzungen, daruͤber wird sich verhandeln lassen. Solche Dinge müssen unter den Interessenten ausgetragen, können aber doch eigentlich nicht vor einem öffentlichen Forum verhandelt werden. Ich will zwar zugeben, daß eine öffentliche Aussprache gerade bei solcher Ge— legenheit wie heute allerdings zur Annäherung der Meinungen 666 kann, aber im großen und ganzen ist sie für den gesetz⸗= geberischen Zweck, der durch die Enquéte hier gefördert werden oll, doch nur von relativ geringem Nutzen, und da wir noch verschiedene Fragen behandeln müssen, die ja einzelne der Herren, die bald gezwungen sind, abzureisen, ble ft interessieren, so würde auch ich den dringenden Wunsch haben, wenn wir uns von der allgemeinen Betrachtung etwas mehr entfernen und uns beschränken könnten auf tatsächliche und ziffernmäßige Angaben und Mitteilungen, in welchen einzelnen Fällen die eine oder die andere Bedingung rigoros angewendet worden ist; anstatt auf die allgemeine Betrachtung: die Verkaufs— bedingungen sind rigoros und könnten einmal nachteilig wirken.

Dr. Litthauer⸗Berlin: Meine Herren! Nach den Ausführungen des Herrn Oberbergrat Dr. Wachler wird es mir schwer, mich noch einmal mit Herrn Mensch und seinen langatmigen Ausführungen beschäftigen zu müssen. Ich will mich daher möglichst kurz fassen. Ich wiederhole, was schon oft gessst ist: Wir unterschaͤtzen die Bedeutung des Zwischen⸗ handels keineswegs. Wir haben von vornherein die ö. und den Wunsch gehabt, mit den Händlern Frieden zu halten und unsere Interessen gemeinschaftlich zu vertreten. Das folgt daraus, daß wir vor Eröffnung unserer Verkaufsstelle sämtliche Papiergroßhändler zu einer Besprechung eingeladen haben. Wenn damals in den Verhandlungen eine Einigung nicht er— zielt worden ist, so liegt das zum Teil daran, daß feitens der Großhändler absolut keine C sch geäußert worden sind (Widerspruch), es hat sich nur herausgestellt, daß die Groß⸗ händler unzufrieden mit unseren Vorschlägen waren. Jeden— alls sind wir auf seiten des Syndikats gern bereit, die Vor— chläge, die hier oder an anderer Stelle uns gemacht werden ollten, zu prüfen, und bezüglich der Verkaufsbedingungen gilt genau dasselbe. Diese Verkaufsbedingungen sind überhaupt nicht von dem Verbande deutscher Druckpapierfabriken allein aufgestellt worden. Im Moment der Papierhausse im Jahre 1900, welche nicht nur in Druckpapier, sondern in e, e. Papieren eintrat, haben sich die Fabrikanten sämtlicher Gattungen von Papier vereinigt, um gewisse Mißbräuche, die nach ihrer Auffassung in dem Verkehr mit den Konsumenten vorhanden gewesen sind, zu beseitigen und Verkaufsbedingungen aufzustellen, die 6 die Papierfabrikanten, und zwar sämtlicher Arten von Papier, Gültigkeit haben sollten. Aus diesen damals beschlossenen Verkaufsbedingungen, welche, wie ich gern zugebe, im Moment der Hausse, im Moment eines außerordentlichen Machtgefühls vielleicht etwas schärfer ausgefallen sind, als richtig war, sind bei der Gründung des Syndikats die Verkaufsbedingungen über— nommen worden, die Ihnen hier zur Prüfung vorliegen. In der Praxis hat sich bis jetzt, glaube ich, überhaupt noch kein Fall herausgestellt, der zu einer Klage über die Verkaufs bedingungen Anlaß gegeben hätte, weil wir uns über sie stets von Fall zu Fall mit dem Käufer verständigten. Die Streik. llausel findet dadurch nun ihre Erledigung. Sie und alle andern Punkte sind Gegenstand einer Diskussion, und wir sind gern bereit, eine erneute Prüfung dieser Verkaufsbedingungen vor— zunehmen.

Auf einen Punkt in den Ausführungen des Herrn Mensch hat Herr Oberbergrat Wachler auch schon hingewiesen: auf den merkwürdigen logischen Fehler, den er gemacht hat. Er hat gesagt, daß die geschäftliche Tätigkeit unseres Verbandes un glücklich gewesen ist für die Fabrikanten anderer Papiere und L ri für die Papier verarbeitende Industrie. Wenn die

ätigkeit unseres Syndikats die Wirkung gehabt hat, daß die Preise anderer Papiere heruntergegangen sind, so kann die Papier verarbeitende Industrie nicht geschädigt sein. (Mensch: Im Ausland! Bitte sehrl! Sie haben gesagt, daß durch die Tãtigłeit des Verbandes deutscher Druckpaplerfabriken die Preise samtlicher anderen Papiersorten ins Wanken geraten sind, und daß die natürlichen Preisunterschiede, die vor Inkrafttreten des Verbandes zwischen den einzelnen Papiersorten bestanden haben, aufgehoben worden sind, sodaß teurere Papiere jetzt zu billigerem Preise verkauft würden im Inland und im Ausland, als vor dem Inkrafttreten des Synbilatß. Wenn das der Fall ißt, dann hat doch meines Erachtens die Papier verarbeitende Industrie nur einen Vorteil dadurch, und sie ist dem Auslande gegenüber konkurrenzfähiger, als sie es vor dem Inkrafttreten des Ver⸗ bandes gewesen ist.

Nun möchte ich mit einigen Worten auf die Beschwerden zurückkommen, die Herr Mensch seiteng der Papierfabrikanten jum Ausdruck brachte, die Müglleder unsereg Verbandes sein sollen. Herr Mensch hat seiner Verwunderung darüber Aus druck gegeben, daß er keine zustimmenden Erklärungen bekommen hat. Ja, ich weiß nicht, nach welchem Prinzip er seine Auf 6 ausgesandt hat. Wir alle, die wir hler sitzen, haben einen Fragebogen zur Veantwortung bekommen. Er muß sich also wohl lediglich diesenigen herausgesucht haben, von denen er die stille Vermutung gehabt hat, daß irgendwelche Miß stiimmung bei ihnen vorhanden war. Richtig finde ich diesetz Verhalten der Napierfabrilanten nicht. Die derren mögen ung ihre Veschwerden vortragen; aber daß sie einem Händler, von dem sie ganz genau wissen, daß er eine feindliche Stellung dem Verbande gegenüber einnimmt, ihre Beschwerden mitteilen, ist in hohem Maße unkorrekt.

Wir find in Kraft getreten in einem Moment der PNapler hauffe, und sowohl die Tätigkeit der Presse, die immer darauf

bandes, die bisher se. ausschließlich mit dem Großhandel arbeiteten, ihre alte Kundschaft verloren, und es war für die Verbandsleitung eine schwierige Aufgabe, für diese Fabriken neue Kundschaft zu gewinnen. Diejenigen unserer Mitglieder, die hauptsächlich mit den Zeitungsverlegern selbst oder mit Großhändlern gearbeitet haben, welche mit dem Verbande unter Vertrag traten, haben im großen und ganzen ihre Kundschaft behalten und sind deswegen mit der Tarn hel des Verbandes 6 Wir sind eben eine neue Instilution, und es wird eine Zeit der Aufwärtsbewegung einmal erwartet werden müssen; dann sind wir auch überzeugt, daß wir die wenigen Klagen, die seitens einzelner Papierfabriken gekommen sind, vollkommen beseitigen können.

Fabrikbesitzer Leonhardt-Crossen a. d. Mulde: Auch ich muß nochmals auf die Ausführungen des Herrn Mensch zurückkommen und zunächst das widerlegen, was die Ver— bandsfabrik an ihn bezüglich des Verkehrs mit der Kund— schaft geschrieben hat. Wenn ich überhaupt auf diese An— gelegenheit eingehe, so finde ich es zunächst höchst befremdlich, daß Herr Mensch sich bloß an einige unserer Mitglieder gewandt hat und nicht an sämtliche. (Mensch: 131) Wir sind 34 zur Zeit! Es wäre doch das Richtigste gewesen, die betreffende Anfrage an sämtliche Mitglieder unseres Verbandes zu richten. Wahrscheinlich hat Herr Mensch sich aber nur solche Mitglieder ausgesucht, mit denen er früher in Geschäftsverbindung stand oder gegenwärtig in anderen Papieren noch steht. Meine Herren! Daß diese Fabriken nin Herrn Mensch möglichst so geschrieben haben, wie dieser es gern lesen wollte, ist ja selbst⸗ verständlich, und daß sie ihm keine zustimmende Antwort gegeben haben, ist auch ganz selbstverständlich. Es zeigt sich hier wieder die Schwäche der kleinen Fabrikanten, welche nicht Männer genug sind, um energisch auftreten zu können. Deshalb sind sie auch den Papierhändlern sozusagen verraten und ver— ,. Sie wollen es natürlich mit Herrn Mensch nicht ver⸗ derben, weil sie mit ihm in Geschäftsverbindung geh ch und verhalten sich aus diesem Grunde teilweise ausweichend und tellme so, wie Herr Mensch es gern hören möchte.

Was der betreffende Fabrikant Herrn Mensch über den Verkehr mit seiner Kundschaft berichtet hat, ist ganz und gar falsch. Jedes Mitglied unseres Verbandes hat das Recht, direkt mit seinen aeg zu verhandeln. Es hat nur die Verpflichtung, sich vor diesen Verhandlungen mit der Verbands— leitung in Verbindung zu setzen, damit die Maßnahmen und Bestrebungen derselben nicht durchkreuzt werden. Dies ist eigentlich ganz selbstverständlich; denn der Verband kann nur von einer Stelle aus geleitet werden. Will ein Mitglied direkt mit seinen Kunden verkehren, so darf es dies immer nur in dem Sinne der Verbandsleitung.

Wenn ferner die betreffende Papierfabrik schreibt, daß sie durch den Verband ganz sc lechte Preise erzielt habe, bei eigenem Verkauf aber wahrscheinlich viel besser dastehen würde, so finde ich hierin einen direkten Widerspruch mit ihren anderen Aus— führungen, welche darin gipfeln, daß satiniertes Druckpapier viel zu billig, der Preis für maschinenglattes Druckpazier aber künstlich hochgehalten worden sei. Meine Herren! Wenn wir den 3 künstlich hochgehalten haben sollen, dann hat der betreffende Fabrikant doch kein Recht, sich darüber zu beklagen, daß er so schlechte Preise bekommt! Sicher kümmert auch er sich nicht selbst um die Verhältnisse bei den Verbrauchern selnes Papiers, sondern läßt sich bloß von den Händlern berichten und bildet sich hiernach ein allerdings sehr eigentümliches eigenes Urteil über die Lage seiner Industrie.

Ferner möchte ich gegenüber der Ansicht, daß im Verbande ein Jersetzungsprozeß vor sich geht und wir sehr unzufriedene Mitglieder haben, nur die Tatsache hervorheben, daß alle unsere Beschlüsse im Verbande bisher einst im mig gefaßt worden sind. Meine Herren! Wenn stets Einstimmigkeil vor handen war, so ist doch wohl der Beweis erbracht, daß im großen und ganzen Zufriedenheit bei uns herrscht. Aber traurig genug ist es, wenn einzelne Mitglieder in den Verbands versammlungen nicht den Mut besitzen, ihre Klagen offen vor zubringen, sondern sich dazu des Derrn Mensch bedienen und dies auch noch auf eine Aufforderung hin, daß selbst anonyme Anschuldigungen willkommen sind. Wenn jemand seine Sache offen und ehrlich vertreten will, so kann und soll er dies mit seinem Namen tun. Wenn aber jemand gar einem Anderen zumutet, anonym das zu sagen, was er als Fragesteller gern hören möchte, so finde ich dies zum mindesten höchst merkwürdig.

Und wenn davon gesprochen worden ist, daß infolge der don dem Verband sesigesetzten Produktiongeinschränkung die Fabriken * andere Papiere übergegangen sind, so möchte ich doch wieder konstatieren, daß wir die Produktionseinschränkungen nicht aus freiem Willen diktiert haben. sind zur Ein schränkung gezwungen worden, weil der Verbrauch zuruck gegangen war. Würden wir also nicht den Verb sondern die freie Konkurrenz gehabt haben, so wäre dieser Verbrauchs rückgang veranlaßt durch die wirtschaftlichen Ver genau in der gleichen Weise eingetreten. Wie schon in früheren

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durch unseren Export geschädigt worden, P ist das eine ganz irrige Annahme; denn die Weltmarktpreise machen nicht wir, sondern diktiert das Ausland. Daß die ausländische Papier verarbeitende Industrie mit Hilfe ihrer billigeren Rohpapiere vorteilhafter fabriziert, dafür können wir doch nicht. Ich konstatiere nochmals, daß lediglich Zeitungsdruckpapier zum Export gelangt ist, der Verband also in keiner Weife irgend welchen schädigenden Einfluß auf die inländische Papier ver— arbeitende Industrie ausgeübt hat.

Ferner ist die Frage des Zwischenhandels in Druckpapier ö en worden. So berechtigt der Grundsatz sein mag, daß der Zwischenhandel nicht ohne weiteres ausgeschaltet werden darf, so trifft derselbe doch mehr auf andere Papiersorten zu, als auf Rotationsdruckpapier. Rotationsdruckpapier ist keine Stapel- und Lagerware, welche vielleicht rollenweise gehandelt werden könnte. Die Herren Verleger wissen es ganz genau zu schätzen, ob das Papier gut gearbeitet ist und sich deshalb gut verdrückt oder nicht. Sie wollen aus diesem Grunde immer mit der ihnen als besonders zuverlässig bekannten Fabrik direkt arbeiten.

Vor allem für große Geschäfte verträgt das Rollendruck— papier den Zwischenhandel nicht, weil die großen Druckereien so billig, wie nur möglich einkaufen müssen. Trotzdem hat der Verband gar nicht die Absicht, den Handel zu unterbinden, im Gegenteil, die kleineren , . soll der Großhandel ruhig behalten. Aber die Großhändler begehen den Fehler, daß sie große Quantitäten zu den hierfür geltenden Vorzugspreisen einkaufen, dann aber wieder an die kleinen Verbraucher genau so billig abgeben wie an die großen (Zuruf: Umgekehrt), und das ist nicht richtig. Einen weiteren großen Nachteil für unsere

Nbrilen erblicke ich in den Spekulationskäufen der Händler. Die

e, schließen bei einer günstigen Konjunktur große Mengen Rollendruckpapier mit den dr, e, ab, 6 sich hierfür vorher bestimmte Verbraucher gesichert zu haben. Infolgedessen können sie sehr häufig den Fabriken keine Spezifikation erteilen, obwohl hestiben mit regelmäßigen Abrufungen rechnen müssen, weil sie bei mangelnder Beschäftigung großen Schaden durch Ver— teuerung der Fabrikationsspesen erleiden.

Vorsitzender: Meine Herren, Sie werden mir darin beistimmen, daß die Erörterungen in der letzten Zeit sich etwas mehr auf dem Boden der Raisonnements, der subjektiven Aus⸗ führungen bewegt haben (Zustimmung) veranlaßt durch die Ausführungen des Herrn R ensch, und infolgedessen auch in den darauf ergangenen Antworten als auf dem Boden der tat⸗ sächlichen Verhältnisse. Da noch eine ganze Reihe von Rednern zu dieser Frage gemeldet sind, nämlich die Herren Sander, Engel, Dr. v. Studnitz, Hager und Mensch, so möchte ich die Bitte aussprechen, daß wir uns möglichst wieder auf das Tat⸗ sächliche zurückziehen. Es führt wirklich nicht weiter, wenn die Herren ihre rein subjektive Auffassung hier darlegen. Wenn uns nur die Tatsachen erschöpfend vorgeführt werden, die Raisonnements werden wir dann schon selber vornehmen und auch die Oeffentlichkeit wird die nötigen Schlüsse daraus ziehen.

Prokurist Sander ⸗Schöneberg-Berlin: Ich verzichte darauf, die Behauptungen des Herrn Mensch, die meines Erachtens bereits von Herrn Leonhardt widerlegt sind, noch weiter zu widerlegen.

Bruno Engel, in Firma A. Leinhaas-Berlin: Auch ich verzichte darauf, den Ausführungen des Herrn Leonhardt zu folgen; widerlegt sind sie nach meinem Dafürhalten gestern schon.

Ich wende mich aber den Eröterungen des Herrn Oberberg—⸗ rats Dr. Wachler zu, welche wahrscheinlich das umfassen, wat diese Besprechung ergeben soll. Die erste Frage ist diesenige: Hat die Bildung des Syndikats schadigend gewirkt? Ich erwidere, daß die Wirkung des Syndikat auf die JZeitungsdruckpapier fabrikation vielleicht ist das nur eine subjektive Ansicht nicht schädigend gewirkt hat, wohl aber auf andere Papier fabrikationsindustrien. Und wenn die Preise in der Rapier rern beispielsweise für satiniertes Druckpapier herunter gegangen sind, so ist es selbstwerstandlich, daß dieses Heruntergehen der Preise bei der Papier verarbeitenden Industrie wieder einen Vorteil darstellt. Während also auf der einen Seite der Vorteil bei der Papier verarbeitenden Industrie vorhanden ist, daß sie ihre Rapiere billiger einkauft, so liegt der Schaden der Papier fabrikation, das heißt dersenigen Fabrikanten, welche selther diese Papiere erzeugten, darin, daß sie durch den Wettbewerb des Syndikats gezwungen wurden, zu billig verkaufen zu müssen. Das Syndilat hat also in bezug auf das Jeltunge papier für die Fabrikation keinen schädigenden Elnsluß ausgeübt, wohl aber auf die Fabrikation bezw. auf die Preigsiellung ver schiedener anderer Vapiere. Denn die Kroduktiongeinschränkung, von der die Herren vom Syndikat sprachen, ist nicht nur da durch notwendig geworden, daß der Bedarf zurückging, sondern auch dadurch, daß die Fabriken, welche vorher Druckpapier nicht arbeiteten und wahrscheinlich auch nie erzengt haben würden, sich dem Druckpapier zugewandt haben. Diese Ware

fand infolge der Bildung des Syndikat bei Verbrauchern und Dändlern guten Absah

wirtschaftlichen Krisen Druckpaplerfabrikanten auf die Fabrikation von Streichpapieren und umgelehrt Tapetenpaplerfabrifanten auf die Fabrikation von Druckpapier übergegangen wäre auch in der freien Konkurrenz diesmal der Verlauf der gleiche gewesen. Derartige Verschlebungen lassen sich in schlechten Geschäftszeiten nie vermelden, und deshalb darf man auch in dieser Beziehung dem Verbande nicht das geringste Uerschnlden zuschreiben. Wenn aber die Herren als Folge dieser Rro duktiongeinschränkung billigeres saliniertes Rapier belommen haben, dann können sie, wie schͤn wiederholl betont worden it, dem Verbande dafür dankbar sein. Daß aber die Per

billigung anderer Papiere schadigend auf die Paper ver arbeltende Industrie wirfen soll, sst ein gan falscher Schluß. (Zuruf: Ist gar nicht gesagt!) Es ist vorhin schon nachgemicsen worden, daß die BRapiere viel billiger geworden sind und dadurch eher anregend auf die PNapler verarbeitende Industrie bänen

sind, so

das

Dann ist die Frage aufgeworfen, wie die Preise, welche Syndikat gestellt hat, im Verfehr mit dem Auglande gewirkt haben und wie sie gewirkt haben auf die Möglichkeit der Unmöglichkeit des Paplerimporta. Der Joll, wie Sie wissen, beträgt vertrags mäßig 6, nach dem allgemeinen Tarif 10 ; der Jell von 6 z kommt hier überhaupt nur in Betracht Mir ist die Frage vorgelegt, ob bei diesem Jollsag die Einfuhr fremden Druckpapiers moglich sei, und ich ntworte sie mit „nein “‘. Aus den Aug führungen deg Herrn Neuther haben wir gestern schen gehört, daß die Preise, welche dag Sondilat im Auslande stellt, genau den Rreisen entsprechen, welche andere Fabrikate dort erzielen. Im allgemeinen wird dag deutsche Vapter deshalb im Auslande bevor agi, weil es erheblich beßer it als . B. schwedischeg Wenn sich einer der Derren dafur imnteressiert: ich habe hier Muster schwedlschen Fabrikate; dies würde aber feiner don Men verdrucken Dagegen in das

6 feststehen, daß ein Zollsatz von 6 Z selbst dann eine Einfuhr licht k macht. wenn ein so geringer Preis wie der von H 3 ab Fabrik wirklich allgemein im Auslande bestände, Tat— schlich ist es aber so, daß gleichwie das Syndikat für 1919 3 tel Hamburg⸗Zollausland (also etwa 10e billiger als im In— nde) und für 1912 frei London verkaufte ob Themse der Stadt weiß ich nicht von ausländischen Fabrikanten senau derselbe Preis gestellt worden ist.

Für den Inlandsbedarf gilt dies: wir werden bei einem zl von 6. Papier nur dann einführen können, wenn das Eyndikat die Preise 4 stellt, wie es eigentlich nicht möglich st. Das reguliert sich ganz von selbst, wie Herr Direktor Feuther richtig ausführte. Ich bemerke noch, daß der Preis hon 2) , zu dem der Herr aus Essen jenen unglückseligen AUbschlͤuß gemacht hat, auf dem Markte überhaupt nur zwei Monate bestanden hat und damals auch berechtigt war.

Der Herr Oberbergrat Dr. Wachler hat außerdem noch wegen der Verkaufsbedingungen Anregungen gegeben. Es wird hier immer wieder betont, die Verkaufsbedingungen wurden in Zelten der Hausse aufgestellt. Ja, allerdings sind sie aufgestellt vorden, aber sie sind vom Großhandel nicht angenommen. Ich streiche bei jeder Bestätigung meiner Aufträge, welche diese Fedingungen enthält, dieselben durch bezw. sende das Schrift⸗ stik der Fabrik zurück. Wir Großhändler haben die Pflicht umnseren Abnehmern gegenüber, sie davor zu schützen, daß ganz beliebig ein zu hoher Gewichtsspielraum verlangt und unsere Abnehmer in dieser Beziehung geschädigt werden.

Hinsichtlich der Verkaufsbedingungen des Syndikats sei erwähnt, daß in den Verkaufsbedingungen der deutschen Papier⸗ . meines Wissens allerdings der Kohlenmangel und der Streik als Lieferungsbefreier angeführt sind, aber nicht Betriebsstörungen im er, Wenn heute eine Fabrik aus irgend einem Grunde sagt: es paßt mir jetzt, eine Re⸗ paratur an der Maschine vorzunehmen, so würden die Verleger, wenn sie die Bestimmungen anerkannt haben, nicht in der Lage sein, von der Fabrik Erfüllung zu verlangen bezw. sie für den entstehenden Schaden in Anspruch zu nehmen.

Das wären, soweit es mir möglich war, ungefähr die Antworten auf die Fragen, welche Herr Oberbergrat Wachler gestellt hat.

Negierungsrat a. D. Dr. v. Studnitz⸗Berlin: Die tat⸗ sächlichen Mitteilungen des Herrn Vorredners entheben mich der Notwendigkeit, ausführlich auf die Fragen des Herrn Ober⸗ bergrats einzugehen. Die Hauptfrage, die er stellen wollte, war wohl die: bei welchen Preisen im Inlande ist ein Import von Druckpapier vom Auslande aus möglich, und das ist aller⸗ dings eine Frage, die so wichtig ist, daß sie in dieser Enquete genau beantwortet werden sollte. Der Herr Vorredner hat sie ungefähr schon beantwortet; ich würde es aber für wichtig er⸗ achten, daß auch von seiten der Fabrikanten diese Frage präzise beantwortet werde. Nach meinen Erkundigungen ist das un⸗ gefähr ein Preis von 30 5, und ich konstatiere zu meiner Denugiuung, daß aus den Ausführungen der Verbandsleitung schon gestern hervorgegangen ist, daß ihr ein so gewaltiges Emporschrauben der Preise durchaus fern liegt.

Ich möchte die Gelegenheit überhaupt benutzen, hier zum Ausdruck zu bringen, daß nach den privaten Besprechungen, die ich mit einzelnen Herren Kollegen gehabt habe, viele der Aus⸗ führungen, die wir hier von seiten des Kartells gehört haben, durchaus sympathisch berührt haben, und ich möchte sagen, auch schon vorher, ehe diese Enquete stattfand, habe ich auf seiten der Jeitungsverleger keinerlei Animosität gegen das Kartell bemerkt, sondern im Gegenteil der Grundton unserer Besprechungen war immer der: wären wir Papierfabrikanten, so würden wir die BDildung eines Kartells selbst für recht überlegenswert halten. Zuruf bei den Zeitungsverlegern: Nein, das haben wir nicht gejagt) Nun, bie Billigkeit muß das sagen. Die Herren werden ja noch Gelegenheit haben, auf die wirtschaftlichen Wohl laten weiter zurückzukommen, die aus dem Kartell entspringen lonnen. (Zuruf: Keine Die Befürchtung ist nur immer da, daß, wenn das Kartell zu großer Macht gekommen ist, es diese Macht mißbrauchen wird. Dazu brauchen wir eben ein Ventil, und ich möchte sagen auch im Interesse der Herren Verbands leiter, die eine so mäßige Volitit᷑ hier proklamiert haben, müßte & nach ihren eigenen Ausführungen liegen, daß, wenn mal die Wogen wieder so hoch gehen, ein Ventil da ist, welches Luft macht gegenüber den Heißspornen, welche die Preise auf eine mngesunde Höhe hinaufschrauben wollen, auf eine Höhe, die den Vapierkonsum und dadurch auch die Papierer zeugung ein schränkt. Aug diesem Grunde, meine Herren, halte ich einen Vrohibitivzoll für verderblich. Ich bin weit davon entfernt, emen Zoll zu befürworten, der die Industrie schädigen könnte, aber ö würde eg für richtig halten, daß in Jeiten der größten

Dausse, wie sie gewesen ist, vom Augland auch mal ein kleiner

Einkaufsvereinigungen ein?

Herr Direktor Reuther hat das Wort. . Direktor Reuther⸗Berlin: Meine Herren, daß uns die Existenz der Einkaufsstelle, als wir unsere Tätigkeit begannen viel beschäftigt hat, lag wohl in der Natur der Sache. Ich werde daher unseren Verkehr mit und unsere Stellung zur Einkaufsstelle , darlegen: .

Die Einkaufsstelle trat schon vor der Eröffnung der Tätigkeit des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken, G. m. b. H, im Sommer 1900 in die Erscheinung. Der Direttor der Einkaufsstelle warb eifrigst als Wanderredner um Gesell⸗ schafter und suchte durch Zeitungsartikel den Verband nach allen Richtungen hin anzugreifen. Er wurde dabei von einzelnen Verlegern unterstützt. Der erste Preßangriff gegen das Syndikat ging im August oder September 1900 von einem Breslauer Zeitungsverlag aus. . w

Kurze Zeit, nachdem das Syndikat in Tätigkeit getreten war, 5 die Papiereinkaufsstelle Fin zu nehmen, und es kam am 30. Oktober bereits zur? rüfung einer Liste, worin die Einkaufsstelle für hundert verschiedene Bestellungen seitens deutscher Zeitungsverleger vom Syndikat Preise forderte. Weit über die Hälfte dieser Anfragen waren längst durch fertige Abschlüsse seitens der Syndikatsmitglieder für das folgende Jahr hereingeholt, also bereits erledigt. Der Rest stellte sich zum großen Teil als unzuverlässig heraus, und es kam nur zu wenigen Geschäften zwischen der Einkaufsstelle und dem Syndikat, die seitens des letzteren provisionsweise ausgeführt wurden. Gegenüber den ganz unzureichenden Mitteln, die der Einkaufsstelle zur Verfügung standen, durfte das Syndikat das Risiko nicht eingehen, der Einkaufsstelle auf deren eigene Rechnung Papier zu liefern. Die Einkaufsstelle hat darin eine Zurücksetzung erblickt und ging planmäßig Hand in Hand mit den 8 r oeen zur Herabwürdigung des Syndikats in der Seffentlichkeit vor. Eine Unzahl von Preßartikeln erschien in der zweiten Hälfte November und im Dezember 1900. Wie weit hierin der Direktor der Einkaufsstelle mit seinen Schmähungen des Syndikats und der Papierfabrikanten ging, ist aus einem Artikel „Papierring“ ersichtlich, der in den Tagen vom 8. bis 15. Dezember 1900 die Runde durch die deutschen Zejsungen machte. .

Wir greifen nur aus den uns damals von allen Seiten zugesandten verschiedenen Zeitungsnummern eine Nummer des „Westfälischen Volksblatts“ vom 11. Dezember und eine Nummer des „Freiberger Anzeigers und Tageblatts“ vom 15. Dezember heraus, die den gleichlautenden Artikel „Der als Leitartikel brachten. Eine Stelle darin, die besonders erkennen läßt, wie die Angriffe geschahen, möchte ich daraus vorlesen:

Wir werden wohl sehr bald zu den Zuständen Nord⸗ amerikas gelangen, wo der Papiertrust die Zeitungen und Verleger mit ähnlicher Dreistigkeit brandschatzt, wie nur je ein Raubritterbund die in seinem Bereich liegenden erwerbenden Städte. (Heiterkeit. 41 Meine Herren, das ist nur eine kleine Blütenlese aus diesem einen Artikel, manches andere ist eigentlich noch viel schlimmer, aber es erfordert viel zu viel Zeit, es vorzulesen. Seitens des Syndikats wurde auf alle diese Schmähungen nur einmal in ganz kurzer und sachlicher Weise in einem Fachblatte geantwortet, weil die deutschen Zeitungsverleger sich weigerten, Berichtigungen oder eine Gegenaussprache in ihre Zeitungen aufzunehmen! ü. . ö

Die Papiereinkaufsstelle begnügte sich aber nicht mit öffent⸗ lichen Schmähungen des Syndikats in der Tagespresse, der Direktor ging gleichzeitig auch dazu über, durch ein geheimes Rundschreiben seden einzelnen deutschen Zeitungsverleger in nachdrücklicher Weise vor dem Syndikat zu warnen. In diesem Rundschreiben, welches kurz vor Weihnachten 1900 erlassen wurde, ist gesagt, daß ein großer Teil der Fabriken, die im Syndikat vereinigt seien, nicht leistungsfähig und veraltet seien, mithin die Berechtigung des Daseins nicht mehr hatten, und daß die Verleger die Kosten dieser teuren Papierherstellung nunmehr zu tragen hätten. Dabei werden dieselben angereizt, sich dadurch vom Syndikat unabhängig zu machen, daß sie an günstiger Stelle neue Papierfabrilen errichten sollten, die in eigener Regie der Verleger das nötige Druckpapier für dieselben erzeugen sollten.

Auch hiergegen konnte sich das Syndikat nur in seinem Fachblatt verteidigen und die Irrtümer deg Serrn Direktors der Ein kaufsstelle aufdecken!

Das Syndikat hielt es für seine Pflicht, dem Vorstand des Vereins deutscher Jeitungsverleger Kenntnis von dem ge heimen NRundschreiben des Direktors der Einkauftzstelle zu geben Als Antwort hierauf erhielt das Syndikat unterm N. Februar 101 die schriftliche Absage von der Bapiereinlaufastelle, weitere Geschäfte mit dem Syndilat überhaupt noch eingehen zu können.

Druck auf den hiesigen Mark ausgenbt werden konnte. Dann warde vielleicht auch in technischer Hinsicht diese oder jene Fabrik a einigen Verbesserungen angefeuert werden.

Hager⸗Berlin: Ich wollte mich vom Standpunkt der deutschen Raplerverarbeltungeindustrie nur gegen die Behauptung denden, daß diese Industrie sehr zufrieden sein konnte, daß darch das Kartell angeblich die Breise sämtlicher Papiere i ruckgegangen seien. Meine Herren, gewiß sind die Preise narückgegangen, aber doch erst fehr viel später. Die Auqgsicht wf die Rariellgrundung hat doch zunächst eine ziemlich erhebliche Mreigerhöhung auf dem ganzen Markte herbeigeführt; und wag

später eintretende Ermäßigung der Preise der anderen Papiere betrifft: die waren den Napterverarbeltern dann auch nächt durchweg angenehm, denn sie saßen zum Teil auf Luiese⸗ Kwaagaoertraägen, die sie za hohen Preisen abgeschlossen hatten.

t erst pater hat sich dag meßsr und mehr murückgebilden

Wer, selbstrerstandlich, bei auter Konfumftur werden die Kreise Die Hamptsache ist, daß die viel eben nicht eingetreten it,

dieder in die Wöhe gehen r Feruhmte Stabllünt der Preise

Im Herbst 1901 trat ein Wechsel in dem Vorstand der Papiereinlaufstelle ein. Der neue Direktor versuchte die Geschästa verbindung mit dem Syndikat wieder auf zunehmen. Es scheiterte dies sedoch an der Weigerung des Syndikat, die sich darauf gründete, daß die Einkaufstelle gerade zu dieser 3. in Szene gesetzit durch den neuen Direllor, nach allen Richtungen hin aulographlerte Schleuderofferten ausgegeben hatte, die bei dem damal schon weilt zurückgegangenen Vedarf unterschiedeleg an seden Verleger abgeschickt waren und den Irrtum erregten. al ob die Einkaufestelle über große Massen billigen Naplerg verfügte, was tatsächlich nicht der Fall war.

upmwischen hatte dag Syndilat feststellen können, daß zu den Me ellschaftern der PNaplereinkaufestelle 41 Verlegerfirmen gehörten, die mit wenig Ausnahmen ihr Napier überhaupt nicht von der Einkausestelle von Beginn deren Tätigkeit an be zogen hatten. Diese Jeststellung wurde vor furzem wieder ernenerl und ergab dagselbe Bild Diernach kauften direll vom Sondikat oder dessen Fabriken im Jahre 1901 0 Gefellschafter der Einkaufgstelle, im Jahre 110 23 Gesellschafter und im

Bedauern darüber durch einen plötzlichen Todesfall hindert ist, hier zu erscheinen. . : erst telephonisch mitgeteilt worden, sodaß ich auch nicht in der Lage bin, das eventuelle k gegen die Aus⸗ führungen des Herrn Direktor

Herren, ich Ver r einkaufsstelle beizubringen, das bis jetzt 6 fehlt, Ihnen die Entstehungsgeschichte mitteilen; vielleicht

mit etwas anderen Augen an.

damals

Mäßigung und zur Ruhe zu mahnen und wahrscheinlich aus diesem Grunde wurde ich in die Kommission gewählt, die sich damit Schrecken begegnen wollten. . 3e ehr große Zeitungsverleger. ü 6 mir durch den Kopf gegangen, aber ich hielt mich bescheiden im Hintergrunde. eine ; gegründet werden, es waren vollständige Pläne schon aug⸗ gearbeitet worden, und wenn alle diese Pläne sich realisiert hätten, dann würde heute auf dem Papiermarkte wahrscheinlich eine viel größere Deroute entstanden sein, nicht nur bei den bestehenden, sondern gerade die damals gegründeten würden sich in einer wenig angenehmen Lage befunden haben. legte ich zuletzt den Plan einer Einkaufsstelle dar. Der Vorschlag 26 Anklang und wir haben sie . Rücksicht auf das Syndikat oder sonst etwas, sondern nur mit Rücksicht auf uns und unseren Einkauf, um vor allen Dingen durch Anstellung eines erstklassigen Sachverständigen uns auf dem Papiermarkt zu orientieren und dem möglichst unsere Papiersorgen zu übertragen.

Aus dem Gesagten ergibt sich die Bedeutung der Papier⸗

einkaufsstelle.

Vorsitzender: Wir hatten den jetzigen Herrn Direktor

selbstverständlich eingeladen; er ist auch gestern hier gewesen, heute ist er aber, wenn ich recht sehe, nicht mehr da.

Ich möchte meinem daß der Herr Direktor in seiner Familie heute ver⸗ Es ist mir das heute morgen

Verleger Dr. Jaber. Magzeburt. Ausdruck geben,

euther hier vorzutragen.

Zeitungsverleger Trowitzs ö O.: Ja, meine muß, um Ihnen ein Verständnis für die Papier⸗

ehen Sie sie dann

Meine Herren, der unglücklichste Moment im Leben eines

Zeitungsverlegers, der um seine Zeitung besorgt ist, ist der, wenn im November des Jahres der Papierhändler oder Papier⸗ fabrikant zu ihm kommt und ihn um einen neuen Abschluß bittet. das ganze Jahr nicht darum, weil er froh ist, wenn er gedeckt ist; seine Sorge ruht auf anderen Dingen und er hat immer ein unangenehmes Gefühl, nun in einer Materie verhandeln zu müssen, der er nicht ire gg ist.

oder auf die Angaben der wir haben uns orientiert über den Marktpreis aus den An⸗ geboten, die wir wohl von allen Seiten her bekommen haben. So hatte man immer das unbestimmte Gefühl mur ganz große Druckereien können sich doch einen sachverstaͤndigen Papier⸗ einkäufer halten daß wir in der wichtigen . des Papier⸗ einkaufs nicht auf der Höhe der Situation st

im Jahre 1900 die Papierhausse. ergri nittleren . die mit ihren billigeren Abonnementspreisen ja ,. vom Papierpreise abhängig sind.

betonen, ka

Er versteht nichts vom Papier und kümmert sich auch

Wir sind auf die Händler abrikanten angewiesen gewesen und

anden. Da kam anischer Schrecken die mittleren und

Ein ie Zeitungsverleger, namentlich au Ich möchte hier einschaltend

die Zeitungen ja vollständig in zwei Abteilungen rfallen: einmal Zeitungen wie die Kölnische und Rheinisch⸗

e * . Ger (lich? deren Besitzer Sie ja gestern hier selbst über seinen unglücklichen Papierkontrakt gehört haben, dann aber solche zum Teil auch recht große Zeitungen, die sehr viel Papier verbrauchen und die in ihrer Prosperität fast allein vom Papierpreise abhängen. Wir Zeitungsverleger kamen am 15. Mai 1900 in Leipzig zu⸗ sammen, und zwar die ganz großen, die mittleren und die kleinen. Es war eine sehr stürmische Versammlung; wie gesagt, der Schrecken war groß, und es wurden da die e gemacht. Es ging ein Bogen herum, wo Beiträge für are Ee

apier⸗ net werden sollten, und die Hunderttausende

ch hatte

türzten nur so auf den Bogen herauf. (Heiterkeit. i ich möchte beinahe sagen das Unglück, zur

beschäftigen sollte, wie wir Zeitungsverleger diesem Wir kamen dann hier in Berlin ich glaube, es waren sieben Herren und darunter

Der Gedanke der Einkaufsstelle

Es sollten da eine Menge Papierfabriken

Da gegründet, aber nicht mit

Von diesem Gesichtopunkt aus ist die Napiereinkauftstelle gegründet worden und so soll und wird sie ja auch jetzt betrieben. . Meine Herren, nun kommt ein Punkt, bei dem ich mir außerordentliche Vorsicht auferlegen muß, weil es die frühere Geschaftsleitung betrifft, die nicht imstande ist, sich zu verteidigen. Ich bitte, den Namen weglassen zu dürfen und möchte mir auch sonst vorbehalten, in anderer Hinsicht etwag wegzulassen. (Vorsitzender: Die Namen bleiben natürlich weg Eing der hauptsachlichsten Mitglieder des Syndikat lam zu mir und gab mir Kenntnig von Verträgen, die ohne Wissen des . rats der Einkaufsstelle mit dem Syndikat und einer gr PVapierhandlung abgeschlossen worden waren. Dag war ein Verstoß gegen die Satzungen, und wir haben ung deshalb ge⸗ nötigt gesehen, eine Aenderung in der Geschäfteleitung vor⸗ zunehmen. Dann sind Artikel erschienen: meine Herren, ich versichere, daß ich von diesen ganzen Artikeln vorher keine Ahnung gehabt habe. Wir haben durchaus gewünscht und wünschen es noch heute, mit dem Syndikat in Frieden zu leben. Meine Herren, wenn dag Syndikat sich vereinigt, dann müssen wir Jeitungverleger doch auch dag Necht haben, ung zu vereinigen und unsere Interessen einer sachverständigen anvertrauen. Weiter wollen wir nicht. Sel stehen wir ganz frei dem Snndilat gegenüber und wänschen dag auch ferner. Dag Syndikat ist für ung eine mit der wir sehr gern arbeiten, wenn ung dazu Gelegenhell gegeben wird, wie es jetzt leider nicht geschieht. Ich habe hene und gestern Herrn Nireftor Reuther kennen gelernt und habe be⸗ wundert, mit welcher Sachlenntnig er die ganzen e dea Papiermarktes übersieht und wie er dag Syndllen dirigieren sucht. Aber ich verstehe nicht, warum er Diese 23 selige Stellung es mag ja sein, daß er durch die artikel personlich gerein ist gegen unsere Ci