nimmt. Wenn ich mich in seine Lage versetze, so würde ich Meine Herren,
eine ganz entgegengesetzte Politik einschlagen. wir kämpfen auch nicht gegen die großen von uns hat das Recht ihm den Händler anweist,
rein 8
nstanz zum Einkauf unseres Papiers.
ringend wünschen wir Frieden, meine Herren, und bitten Sie, die kleinen Nadelstiche zu vergessen, die Ihnen vielleicht erteilt worden sind; ich stehe ihnen, wie gesagt, ganz fern und eres Verhältnis zu der Ein⸗
bitte Sie, in Zukunft ein e kaufsstelle zu pflegen. Wenn
meine Herren, so sind die ja scheinbar — ich kann kontrollieren — sehr gravierend für unsere Einkaufsstelle. liegt die Sache nicht.
kaufsstelle zugeschickt haben. Unser Dire
wird. In meinem eigenen Hause wird fast nichts gekauft, was nicht von der Einkaufsstelle begutachtet worden 3 mich gar nicht mehr darum, ich habe meinen Beamten, der es vermittelt, und so wird der Papiereinkauf kontrolliert. Es ist eine reine Sachverständigeninstanz. Aus der Welt zu schaffen ist sie ja doch nicht mehr. Meine Herren, die Einkaufsstelle besteht, wir nehmen ganz geringe Prozente, von dem was wir begutachten, sie besteht so, daß ihre Existenz außer jeder Frage steht. Also ich meine, warum wollen Sie sich mit dieser vorhandenen Instanz nicht einigen und Frieden schaffen? Es sind doch höchst unerquickliche Verhältnisse, wenn zwei so große Instanzen wie Einkaufsstelle und Verkaufösstelle sich ewig bekriegen. Ich möchte dazu bemerken — ich stehe mit e . Ansicht allerdings ziemlich allein —: ich halte die ganze Verkaufsstelle oder das Syndikat, wie es hier genannt wird, gar nicht für ein Syndikat in dem Sinne wie das Kohlensyndikat, das Eisensyndikat, das Petro⸗ leumsyndikat usw. und zwar deswegen, weil es sich nicht um ein Rohprodukt handelt, sondern um ein Fabrikat. Für mich ist es ausgeschlossen, daß im Papier erfolgreich Syndikate durchgeführt werden. Das einzige, das sie mal können, ist ja, daß sie unter gewissen Verhältnissen vorübergehend bei steigender Konjunktur eine sehr große Beunruhigung auf den Markt bringen können; aber das wird sich auch wieder ausgleichen durch neue Fabriken, durch den Uebergang bestehender Fabriken zur Fabrikation von Druckpapier usw. Also ich sehe in dem Syndikat nichts weiter als eine Verkaufsstelle, die ich für einen sehr glücklichen Gedanken halte und, wenn ich Papierfabrikant wäre, würde ich vielleicht allerdings würde ich es mir reiflich überlegen — auch dazu beitreten. Es ist eine Ver⸗ einigung, die sich zusammentut, um den Mißbrauch im Papier⸗ handel, von dem ich auch anerkenne, daß er bestanden hat, aus der Welt zu schaffen. Aber dringend bitten wir Sie, nicht mehr ein feindliches Element in der Einkaufsstelle zu sehen, sondern eine berechtigte Koalition von Zeitungsverlegern, die gerade so gut das Recht haben, ihre Interessen zu ver⸗ treten, wie Sie ja auch das Recht haben was ich unbedingt anerkenne ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten.
Verleger Dr. Fa ber-Magdeburg: Meine Herren! Zu den Ausführungen des Herrn Direktors Reuther möchte ich richtig stellend bemerken, daß es auf salscher Berichterstattung zu be ruhen scheint, wenn er sagte, daß der frühere Direktor seinerzeit Gesellschafter anzuwerben bemüht war, nachdem die Papier⸗ einkaufsstelle auf den Plan getreten war. Das ist ja auch rechtlich vollständig ausgeschlossen. Die Gesellschafter mußten erst da sein und dann konnte die Gesellschaft m. b. H. ins Leben treten.
Zu den Artikeln der Presse hat Herr Trowitzsch bereits Stellung genommen. Ich bin auch nicht unterrichtet, inwieweit diese Artikel von dem damaligen Syndikus ausgingen, jeden falls möchte ich zurückweisen, daß die Einkaufsstelle und ihr Syndikus in dieser Beziehung irgend wie identifiziert werden, wie Sie (zu Herrn Neuther) es vorhin taten. Wir haben, so bald die sehr beunruhigenden Zustände, die damals durch das Verhältnis unseres Syndikus zum Syndikat, dem Verband deutscher Papierfabriken, entstanden, beseitigt waren, einen anderen Herrn angestellt, und es ist dessen erstes Bestreben ge wesen, daß er eine vollständig ruhige und sachliche Prüfung unserer beiderseitigen Beziehungen herbeiführte und eine Ver ständigung anbahnte. Und Sie werden selbst bemerkt haben, daß seit jener Zeit diese Preßartikel vollständig verschwunden sind. Ich will durchaus anerkennen, daß diese Artikel nicht den beiderseitigen Beziehungen dienten und uns nicht förderlich ge wesen sind. Das lag aber an der Person des Syndikus und nicht an der Papiereinkaufsstelle als solcher.
Daß gerade eine Zahl kleiner Verleger aus den Reihen der Gesellschafter zu unseren Kunden gehort, ist ung ein Beweis für die Güte und für die Notwendigkei Einrichtung. Die Zahl der Bezieher bewegt sich aufsteigender Richtung, und es ist gerade der Wunse unsererseitgz, den mittleren und kleineren 3 gverl dag Herr Kollege Trowitzsch bereits verständigen Beirat beim Papiereinkauf Sie werden selber zugeben, daß seiten Verkauf und daß müssen,
gin Wie
sich für
stellen. . abriken beim selbswerstandlich die hsten Preise erstrebt werde wir dagegen s um zu wissen, was auch Herr Trowitzsch PRapiereinkaufsstelle gerade dahin ge Anforderungen an die Fabrikanten unsererseins sallen gelassen sind. Wir sind als nichtsachverständig selbswerstandlich nur von dem einen Bestreben geleitet, so billig wie möglich e zukaufen und mit allen erlaubten Mitteln den Fabrikanten zu brücken. Wenn ung mim der Rapiersachverständige, wie eg jetzt der Fall ist, sagt: es ist wicht billig, noch um 1, Z weiter zu drücken. Sie können den Rreiz ruhig bewilligen — so ist das eine Wirkung, die meiner Meinung nach im beiderseitigen Interesse liegt.
Ich erlaube mir dann noch im übrigen darauf hinzuweisen, daß die Papiereinkaufestelle den Kauf deg Jeitungspapiers durchaug nicht alg alleinigen Gegenstand ihreg Geschäft betrachtet, sondern sehr umfangreiche und ausgedehnte Geschäfte im besseren Papiere macht. Ich mochte dag nur nebenbei erwähnen, damit die wirtschafiliche Bedeutung der Papier einkauf stelle nicht unterschäßt wird. Sie ist gang bedeutend und für ung außerordentlich segensreich.
Ich verstehe deshalb nicht, weshalb der Verband die Vaxiereinkaufsstelle einfach als Großhändler behandelt; sie hat eine durchaug andere Aufgabe, und auch ihre Wirkung ist eine gang andere. Der Verband lehnt eg aber ab, ung von seinen
apierhändler, jeder u verlangen, daß die Ii fg en er will. Wir halten uns eine
ier Zahlen e,. sind, es nicht
So Ich weiß es von ganz großen Verlegern, die angefragt haben, die zur Kontrolle . Kontrakte der Ein⸗ tor hat gesagt: Ihr
Kontrakt ist ausgezeichnet, bleiben Sie ruhig dabei; dann sieht das so aus, als ob die Einkaufsstelle übergangen wäre, aber. das glaube ich doch kaum, daß einer von unseren großen Ver⸗ legern, der sich dabei beteiligt hat, die Einkaufsstelle übergehen
t. Ich kümmere
ich an der aber doch ihre Pflicht, wenigstens solche Sachen aug zumer zen.
wie die surchtbaren Naubrittergeschichten! Daß wir im Glauben
gelernt habe und in den verschiedenen Artikeln ganz verschledene
das immer voraus
ung arbeitenden Händlern bringt. so sind wir bereit, mit Einlaufstelle Geschafte zu machen
— —
Verbandsfabriken Zeitungspapier zu verkaufen. Ich möchte dies immerhin doch als eine Unterbindung der Konkurrenz hier mitteilen. Es ist ja das selbstverständlich eine a . eigenen Erwägung und der Macht, in der Sie sich befinden oder zu befinden glauben, wenn Sie es tun; für klug und angebracht halte ich es aber nicht. muß auch noch darauf zurückkommen, daß Herr Direktor Reuther sagte, daß die durchaus unzulänglichen Mittel der Papierein aufssielle es ihm unmöglich gemacht hätten, seinerzeit Geschäfte mit der Papiereinkaufsstelle zu machen auf eigene Rechnung. Das ist seinerzeit überhaupt vollständig aus⸗ 6 fe gewesen. Der Syndikus unserer Einkaufsstelle hatte ein direktes Verbot seitens des Aufsichtsrats, überhaupt Geschäfte auf eigene Rechnung zu machen. Also die Mittel der Papier⸗ einkaufsstelle hafteten Ihnen ja nicht für Ihre Verkäufe, 9 ern direkt der Bezieher, der ö. angegeben wurde. Das hat sich ja seitdem etwas geändert. Jedenfalls trifft es für die damalige eit nicht zu und für Druckpapier auch heute noch nicht. Die Mittel der Papiereinkaufsstelle sind vollständig hinreichend ewesen, um selbst diese bitteren Erfahrungen, die der Vorstand 57 machen müssen, ruhig und kaltblütig zu ertragen und das zu . und zu bleiben, was sie war: eine immer mehr sich ausbreitende sachverständige Beratungsstelle für unsere Einkäufe. Direktor Reuther⸗Berlin: Meine Herren! Ich begrüße es mit Freude, daß die Herren Verleger uns die Hand über ihre Einkaufsstelle hinweg oder durch ihre Einkaufsstelle zu einem gedeihlichen Auskommen reichen wollen. Ich habe von vorn—⸗ herein den Standpunkt eingenommen und auch in unserer Ver⸗ waltung verteidigt, daß, wenn es irgendwie möglich sei, man die Einrichtung nicht ganz umgehen oder zurückdrängen, sondern in den Fällen, wo es überhaupt ohne Zurücksetzung unserer Großhändler denkbar ist, die Vermittlung der Einkaufsstelle an⸗ nehmen solle. Es ist aber nicht richtig, was Herr Dr. Faber eben sagte, daß die Einkaufsstelle nur Provisionsgeschäfte mache. Es hat sich bei der ersten Begegnung mit dem Direktor der Einkaufsstelle gleich herausgestellt, daß nur eigene Geschäfte ge⸗ macht werden sollten. Wir sollten an die Einkaufsstelle . und die Einkaufsstelle würde uns den Betrag der Rechnung, nachdem sie ihn selber vom Verleger empfangen hätte, einsenden. Also rechtlich lag das Risiko für uns immer nur in der Einkaufs— stelle und niemals beim Verleger. Es ist uns ferner die Be⸗ dingung gestellt worden, daß die Einkaufsstelle, weil sie zu dem⸗ selben Preise, wie sie einkauft, das Papier weiter verkauft, wir die Existenz der Einkaufsstelle durch Zahlung einer bestimmten Provision hochhalten sollten. Also, meine Herren, ein ganz verkehrtes Verhältnis! Es ist in einem Falle vorgekommen, daß, als wir den Abschluß direkt mit dem Verleger machten, dieser Verleger uns sagte: Nun habe ich noch eine Bitte: geben Sie der Einkaufsstelle, der ich mit angehöre, doch wenigstens 120,9 Provision von den Fakturenbeträgen ab. Wir haben uns dann schließlich auch dazu bequemt, wenigstens 19 zu zahlen. Von Anfang an — und das war der Hauptwiderstand, den wir der Verbindung entgegensetzen mußten —, standen wir auf dem Standpunkt, daß die Einrichtung, die die Verleger zu ihrem Nutzen geschaffen haben, nur von ihnen zu bezahlen sei, und daß wir bei dem Verlangen, Vorzugspreisé gegen alle Händler gestellt zu erhalten, nicht obendrein auch noch die Pro⸗ vision zum Bestehen der Einrichtung zahlen könnten. Ja, meine Herren, solches Verlangen ist bis in die letzte Zeit an uns gestellt worden! Ich habe mit dem jetzigen Direktor, kurz nachdem er die Geschäfte übernommen hatte, eine eingehende Unterredung gehabt, und es war schon wegen eines großen Abschlusses mit einem Verleger eine Einigung erzielt. Da geschah etwas, wovor ich den Direktor gewarnt hatte. Ich hatte ihm gesagt: „Verlassen Sie sich nicht auf Zahlen, die von Ihrem Vorgänger in den Büchern stehen; gehen Sie selbst hin und suchen Sie ganz genau festzustellen, wo Bedarf vorliegt, in welcher Weise er vorliegt, und dann bringen Sie mir feste Ordres. Wir verkaufen keinem Großhändler etwas aufs Blaue hin, sondern nur gegen sofortige Spezifikation, ich kann Ihnen auch nicht anders verkaufen.“ Er aber ging hin und erließ ein Rundschreiben an alle kleineren Verleger, worin er sagte, er stütze sich auf sehr umfangreiche und billige Einkäufe, er rate jetzt zuzugreifen, die Konjunktur ware ausgezeichnet zum Einkauf und er biete den billigen Preis von 20,50 S frei irgend einem Orte in Thüringen an. Nun, meine Herren, als wir diese von unseren Kunden, unseren Verlegern, zu Dutzenden eingeschickten Rundschreiben sahen, habe ich nicht davon den Eindruck ge winnen können, daß durch den neuen Direktor ein Umschwung in der Gesinnung der Einkaufsstelle eingetreten sei Im Gegen teil, die Verhalimisse sind hiernach dieselben geblieben wie sie waren; man schädigt uns und man schädigt den Zwischenhandel, und zwar den Zwischenhandel noch mehr als uns. Wir brachen hiernach die Verbindung mit der Einkaufsstelle sosort wieder doch auch ein Beweis dafür, daß das Syndilat
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ib. Hierin liegt timen Zwischenhandel, mit zu schüben sucht. wie soll ein Handler den reis und T2 C bezahlen können, wenn er mit der Ein
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schwort, ihre erwähne nur noch einen Vorsall
Anfang des Jahres 1901 in einer r gelade nwar, wegen seiner geh
Rede gestellt, und
vahr ist oder l haftigkeit des Herrn so wie so nicht überzeugt gewesen daß alle Degartikel von ihm auf Besehl der Herren Verleger ge schrieben würden und er sie verbreiten müsse. Zweifeln konnte Augsage nicht, weil doch tatsachlich in der ganzen Presse diese Artikel erschienen su We also die Serren
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17 d. Kenn Verleger nicht den Auftrag dazu gegeben haben., dann war eg
. nicht,
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standen, meine Oerren, daß es nicht nur der Direllor war, der die Artikel schrieb, sondern daß er sie im Auftrage schrieb, und vielleicht andere Nedaltions federn dafür noch in Tätigkeit ge treten sind, mal ich doch auch einen Stil zu unterscheiden
Diktionen und Stilproben heraugzulesen waren Sie mir und dem Syndikat nicht vernbeln. Ich wiederhole, wenn eg einen Weg gibt, der
dag duürsen
eg g ich sehe ung nicht in schiese Lage zu den mit
der
Referent Regierungsrat Dr. Voelcker; Meine Herren! Aus den e, Darlegungen der Herren Trowitzsch und Dr. Haben aben wir ersehen, daß die Einkaufsstelle eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist, und ferner ersehen daß sie eine große wirtschaftliche Bedeutung besitzt, sich auch mit dem Einkauf von anderen Papieren befaßt, und endli daß sie gleichheit eine heratende Tätigkeit ausübt. Ich möcht in Anregung bringen, daß vielleicht, ebenso wie das Druckpapier⸗ syndikat uns seine Satzungen zur Verfügung gestellt hat zur Veröffentlichung im Protokoll, die Herren uns die Satzungen der Einkaufsstelle zur Veröffentlichung im Protokoll zur Per— fügung stellen.
Verleger Trowitzsch⸗Frankfurt a. O.; Um auf das letztere gleich einzugehen: ich bin natürlich nicht kompetent, dies zuzusagen, aber Herr Dr. Faber ist Vorsitzender des Aufsichts. rats und wird diesen Wunsch jedenfalls in der nächsten Sitzung vortragen.
Meine Herren, nun haben wir die Einkaufösstelle nicht für uns allein gegründet — wir sind, glaube ich, einige 40 — sondern wir stellen sie jedermann zur Verfügung als beratende Instanz, namentlich den kleinen Verlegern, die viel mehr leiden Ils wir. Die Einkaufsstelle ist ein Ausfluß des Vexeinz deutscher e m e e fn der überhaupt dazu gegründet ist die Interessen der deutschen Zeitungsverleger nach außen zu vertreten. Wenn nun da in der Form vielleicht ungeschickt— ich weiß es nicht, ich bin nicht so bewandert mit den Gebräuchen des Papierhandels — vorgegangen ist, so ist es doch der Tat— sache nach ganz dasselbe, ob die Einkaufsstelle die Provision be— sonders in Rechnung stellt — ich bitte mich sonst darüber zu belehren —, . ob der Verband sie in Rechnung stellt und sie zum Preise ar nch, Daß wir natürlich nicht jeden umsonst haben fragen lassen können, das ist ng e hen bei dem Umfang, den die Sache immer mehr annimmt. Wir haben immer größere Unkosten mit der Zeit, die wir nicht aus unserer Tasche tragen wollen und auch nicht tragen können. Es scheint sich also nur um eine Form zu handeln, wenn ich Herrn Direktor Reuther richtig verstanden habe, daß in ungeschickter Weise der Verband von dem früheren Direktor gebeten worden ist, einen Aufschlag zu machen, der einfach im . zum Ausdruck kommen mußte. Daß Sie ihn aus der Tasche nicht bezahlen sollen, versteht sich von selbst. Vielleicht wäre es ge— schickter gewesen, daß, wie es bei mir geschieht, die Einkaufästelle ihre eigene Liquidation einreicht. Das ist genau dasselbe. Ich finde die Form ungeschickt, kann aber in der Sache nichts Be— denkliches sehen.
Papiergroßhändler Wilhelm Flinsch-Frankfurta. M.: Meine Herren! Ein so abgesagter persönlicher Feind ich von dem Rauchen bin, so nehme ich doch gern die Friedenspfeife an, die Herr Trowitzsch dem Verbande angeboten hat. Ich begrüße seine Worte um so freudiger, als sie einen Standpunkt ein— nehmen, der jedenfalls ein sehr gerechter ist; indem er den Papierfabrikanten das Recht zugesteht, einen Verein zu gründen zur Wahrung ihrer Interessen, wie er es für sich in Anspruch nimmt, daß die Zeitungsverleger einen Verein zur Wahrung ihrer Interessen gegründet haben bzw. eine Einkaufsstelle. Es steht das freilich im Widerspruch zu den Ausführungen, die
mich unangenehm berührt haben, die in großer Schärfe ge fallen sind seitens des Vorsitzenden des Verlegervereins, Herrn Dr. Igenecke, der leider heute nicht da ist. — Ich spreche nicht gern in jemandes Abwesenheit über ihn, möchte das Vor— stehende und Nachfolgende aber hier doch nicht ungesagt lassen. Herr Dr. Jaenecke hat eigentlich den Fabrikanten das Recht verweigert, ihre Interessen in einem Verbande zu vertreten, hat sich auch sehr darüber aufgeregt, daß der Verband für die Unkosten, die ihm natürlicherweise erwachsen, einen gewissen Satz erheben muß von seinen Mitgliedern, der nicht völlig 20) auf den Umsatz ausmachen wird. Wenn das unberechtigt ist, dann ist es natürlich auch unberechtigt, daß die Einkaufsstelle eine Provision erhebt. Aber ich finde das eine so berechtigt wie das andere, nur müssen in dem Falle, wo die Einkaufs stelle ihre Kunden bedienen will, die Kunden die Provision bezahlen, gerade so, wie in unserem Falle die Fabriken die Unkosten zu tragen haben. Meiner Ansicht nach fallt aber da mit eine Verteuerung nicht zusammen, sondern der Preis muß so gestellt sein, daß die Provision, gerade so wie es früher bei einem Agenten war, der Provision bekam, mit in dem Preis einbegriffen ist.
Etwas eigentümlich hat es mich berührt, daß als ein
Grund zur Errichtung der Einkaufsstelle angeführt wurde, daß die Zeitungsverleger, die Herren Drucker und Verleger, eine
so große Unkenntnis von Papier besitzen sollen. Ja, meine
dem es Hand in Hand geht,. . ich doch,
wie bei uns auch
immer aufgefaßt,
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über Mreise imn s Uber reid ind X
Herren, ich verkaufe jetzt seit ungefähr fünfzig Jahren Jeitungs druckpapier und ich habe immer gesunden, daß die Herren gerade in dem Artikel außerordentlich gut zu Hause waren Das ist wenigstens bei uns im Süden und Westen der F und ohne unser Licht unter den Schessel stellen zu wollen, glaube daß die Herren im Norden eben so gewitzigt sind Also das kann ich nicht so recht verstehen Ich meine auch, die Herren haben genügend in ihrer Ver einigung oder sonstwie Gelegenheit, daß einer den andern fragen kann: von wem kaufsst du gut und billig So habe ich eg md eg ist mir nie aufgefallen, daß die Herren Qualitäten und wag sonst damit zusammen wenig unterrichtet gewesen seien, daß sie jemanden an ten, der ihnen das Ersorderliche erst begreiflich macht Dr. Faber Magdeburg: Meine Herren! Ich können die frühere Geschäftoleitung auf sich be
wir lassen. möchte noch auf eine Bemerkung, daß die größeren itglieder unserer Gesellschaft der Papiereinkaufsstelle henne Druckpapiere noch nicht aufgegeben haben, doch erwidern. daß die größeren Zeitungen alle seinerzeit zum großen Teil. wie dag Syndikat in die Erscheinung trat, sich durch 5jährige oder mehrjahrige Kontrakte gedeckl hatten und deshalb gar nicht in der Lage waren, der Papiereinkausgstelle ihre Lieserungen M übertragen, daß wir aber, sobald wir frei sein werden, bei der Einkaussstelle unseren Bedarf ausschließlich decken werden. Auch heute ist eg so, daß wenigstens der größere Teil, wenn mit durch den Nat der Einkaufgstelle bei der Qutsiderlonkurren einen verstandigen Preis ernelen können, der Papiereinkausgstelle ein entsprechende Provision zahlt Ich möchle auch darauf hinweisen, daß es doch vielleich ein Irrtum ist, wenn Sie die ha n, n. die ja naturlich zunachst für unsere Interessen gegründet ist, ausschließlich alt ein Institut für ung ansehen und sich dem Interesse verschlienen wollen, das die Napiereinkaufs stelle auch für die Napierfabrilantes hat, indem Sie eine Sammel stelle ist für die Aufträge, und ea Sie aug unseren Ana führungen ersehen haben, auch ein sach derstandiger Berater dafür, daß wir Ihnen nlcht mit u weil
leren.
abnahm. Ich meine, dieser eine Fall beweist
gehenden Forderungen kommen und annehmbare Offerten akzep⸗
us diesem Grunde wird es nicht so ohne weiteres wirtschaftlich unbegründet sein, seitens der Papiereinkaufsstelle 2 den Papierfabriken eine entsprechende Provision event. zu ordern.
Ueber die Manipulationen, die Herr Direktor Reuther an⸗ führte, daß den kleineren Verlegern so sehr billige Offerten emacht sind, ließe sich selbstverständlich sprechen; wenn die erren die Güte gehabt hätten, sich beschwerdeführend an uns uu wenden, und ihre Gründe dargelegt hätten, würde wahr⸗ cheinlich sofort NRemedur eingetreten sein; denn wir haben selbst⸗ verständlich nicht den Wunsch, den legitimen Zwischenhandel in irgend einer Weise zu cha ken! das liegt uns voll⸗ ständig fern.
Herr Flinsch meinte sodann, daß Herr Dr. Jaenecke in heftiger Weise sich gegen die Berechtigung des Verbandes aus⸗ esprochen hätte. Da muß Herr Dr. Jaenecke von Herzen Flinsch entschieden mißverstanden worden sein. Er meinte wohl nur, daß an sich, allgemein betrachtet, ein Syndikat auf Fabrikate ein nicht zu rechtfertigendes Ding sei, daß ein Syndikat auf Rohstoffe etwas anderes wäre. Das ist, wenn ich mich recht erinnere, die Ansicht von Dr. Jaenecke gewesen. Er hat sich nicht darüber groß aufgeregt, daß die Syndikatskosten in Höhe von 20,9 etwa auf den Preis geschlagen würden, sondern er hat nur die Tatsache festgestellt, daß das Bestehen des Syndikats in dieser Richtung verteuernd auf den Preis einwirkt. So waren seine Ausführungen, die durch Herrn Direktor ö eine gewisse Einschränkung erfuhren durch die Behauptung über die Ersparnis der , usw.
Warum die Papiereinkaufsstelle notwendig geworden sei, ist Herrn Flinsch nicht ganz klar. Ich muß da doch aber sagen: Es sind verschiedene unter uns, auch meine Firma rechnet sich zu . die Jahrzehnte lang, ein Menschenalter hindurch mit einer Firma in Verbindung gestanden haben im vollsten Ver⸗ trauen, wie Sie es von uns fordern, und dann nach Jahren dahinter kamen, daß diese Fabrik uns die , Preise
ur Genüge die Notwendigkeit einer Papiereinkaufsstelle, eines n . Beraters für uns. Es kommt aber noch ein anderer Fall hinzu, wo nämlich Verleger für ihre Zeitschriften und für andere Sachen holzfreies Papier benutzen, wo es durchaus nicht notwendig ist, ein absolut holzfreies Papier zu verwenden. In dieser Richtung hat gerade die Papiereinkaufsstelle außerordentlich segensrei ; gewirkt, daß sie dem Betreffeuden gesagt hat: Du brauchst kein holzfreies Papier zu verwenden. Meine Herren, Sie werden einsehen, daß solche Fälle schon hinreichend die Notwendigkeit einer Papiereinkaufsstelle und eines sachver⸗ ständigen Beraters für uns illustrieren. Zejtungsverleger Trowitzsch-Frankfurt a. D.: Ich möchte mich mir noch mit wenigen Worten gegen Herrn Flinsch wenden und die mangelhaften Kenntnisse der norddeutschen Verleger etwas illustrieren. Wenn Herr bim zu einem Verleger — und ich kenne auch sehr viele süddeutsche — hinkommt, dann machen sie gewiß alle ausnahmslos ein schlaues Gesicht, wie ich es auch machte, wenn zu mir früher ein Papierhändler kam; aber, meine Herren, wie es im Innern aussieht, davon ahnen Sie nichts! (Heiterkeit; Wir haben ja von der Papier⸗ fabrikation keine Ahnung. Zu mir kam zwanzig Jahre lang Herr P. — ich will ihn hier nicht nennen —, er bekommt eine Zigarre angeboten, wir sprechen über alles Mögliche, und schließlich kommen wir auf den Abschluß. Gestern habe ich ganz genau dieselben Reden gehört, die damals Herr . hielt: von mangelnder Kohle, furchtbarer Hausse, bevorstehenden Streiks usw.
mir war dabei 6 dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum —, schließlich kamen wir dann auf den Abschluß zu sprechen. Da sagte ich: Wollen Sie nachmittag die Güte baben wiederzukommen; ich ließ mir inzwischen die Kor⸗ respondenz geben, aus den einlausenden Offerten orientierte ich mich, und wir machten dann den Abschluß. Es war mir immer ein greulicher Tag (Heiterkeit); denn ohne Kenntnis der Papier sabrikation einen solchen Abschluß, der doch immer von einiger Bedeutung ist, zu machen, ist wirklich für einen Menschen, der sonst bestrebt ist, seine Pflichten gegen sein Haus zu erfüllen, leine sehr angenehme Aufgabe. Ich glaube, Herr Flinsch, wenn Sie tiefer in die Seelen Ihrer Freunde eindringen, werden Sie finden, daß da eine ebenso große Leere herrscht in bezug auf die Papierkenntnis wie bei mir und vielen meiner Kollegen.
Nun möchte ich noch betreffs des Herrn Dr. Jaenecke, der zu seinem großen Bedauern verhindert ist, heute hier zu sein, etwag bemerken. Ich kenne seine Ansicht ganz genau und möchte dem widersprechen, daß er sich irgendwie gegen das Kartell scharf ausgesprochen hat; schon deswegen hat er, kann er es nicht getan haben, weil er es, wie ich auch, für un gefährlich hält. Wir stehen beide auf dem Standpunkte, daß es eine große Beunruhigung vorübergehend mal auf dem Papier markte i kann und in Zeiten der Hausse hervorrufen wird; aber neue Papierfabrilen — Herr Leonhardt hat ja auch selbst ausgeführt, daß das Damollesschwert stets über ihrem Daupte schwebt, — werden immer wieder kommen und den PVreig auf ein vernünftiges Maß zurückführen. Ich muß also entschieden im Sinne meines Freundes Dr. Jaenecke den Aus⸗ führungen widersprechen; er hat sich niemals in diesem Sinne scharf gegen das Syndilat ausgesprochen, wie es hier dargestellt worden ist.
Verleger Dr. Faber⸗Magdeburg: Mein Herr Kollege Trowißsch äusterte vorhin, als er die Auffassung über die Ungefahrlichkeil des Syndikatg vortrug, daß er mit dieser Ansicht allein stünde; er hat eben nun einen Genossen seiner Einsamleit gefunden, unseren Vorsihenden Herrn Dr. Jaenecke. Ich halte es doch für meine Pflicht, nicht unausgesprochen zu lassen daß wir anderen Verleger im allgemeinen eine durchaus andere Auffassung haben. Es ist die Gefährlichkeit des Syndilatg für ung dadurch gegeben, daß das vorübergehende starke Anziehen der Preise immerhin lange genug dauern kann, um mittlere und kleine Existenzen unter den Verlegern zu gefährden oder über den Haufen zu werfen.
Vorsißzen der? Das Wort wird nicht weiter verlangt. Dann darf ich annehmen, daß die Digkussion zum letzten Sag der Frage 19 erledigt ist.
Wir gehen über zur Frage 11
Mit welchem Erfolge hat das Syndikat eine Finwirkung auf die Rreisgestaltung der zur Herstellung der syndizierten Erzeugnisse benoötigten Robstoffe und Halbfabrikate angestrebt? .
Dr. Müller⸗BVerlin. Meine Herren! Ich habe in dieser Versammlung lediglich als Jellstoffabrilant zu sprechen. und eg wird von mir in der vorliegenden Frage gewissermaßen ein sachverstandigeg Urteil erbeten. Ich stehe, bemerke ich, zum
Verbande der Druckpapierfabrikanten in keinerlei Beziehungen, und Sie dürfen 3 auf ein ganz unparteiisches Urteil rechnen. Ich werde mich so kurz wie möglich fassen infolge der vor⸗ geschrittenen Zeit und berichte zunächst, daß wir im Verein deutscher Zellstoffabrikanten ein RNundschreiben an sämtliche Mitglieder gerichtet haben über die Frage, welchen Einfluß der Verband deutscher Druckpapierfabrikanten auf die Gestaltung der Rohstoffpreise ausgeübt hat und welche Bestrebungen des Verbandes und welche Einwirkungen in dieser Richtung be⸗ merkbar geworden sind. Sämtliche uns zugegangenen Antworten stimmen darin überein, daß der Verband bisher keinerlei Ein⸗ wirkungen auf die Zellstoffpreise ausgeübt hat, daß nichtsdesto⸗ weniger aber in gewissem Sinne eine segensreiche Einwirkung dadurch ö hat, daß der Verband das Sinken der Druckpapierpreise unter ein bestimmtes Niveau vermieden hat und daher den Ruin kleiner Fabriken auszuschließen wußte. Die Lieferanten sind ja natürlich in strenger Abhängigkeit von dem Bestehen solcher Werke, und Sie wissen ja, daß erst in . Zeit solche Riesenunternehmungen wie Kohlmühle Millionen haben n , ehen, wodurch besonders die Lieferanten sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, Das ist Tatsache, daß der Druckpapierverband auf die Stabilität der Preise insofern eingewirkt hat, daß ein Sinken unter die zerstellungskosten nicht stattgefunden hat. Und das ist den Jellstoffabrikanten natürlich zugute gekommen. Wir haben als ellstoffabrikanten keinerlei Preiserhöhung erreicht, im Gegen⸗ teil ist der Preis des Zellstoffs der denkbar niedrigste. Er ist bis unter die Selbstkosten heruntergegangen.
Wir haben vom Verein deutscher Zellstoffabrikanten mit großer fluß an dt die Entwickelung des Verbandes beob⸗ achten müssen, weil wir nicht recht wußten, ob er nicht selbst eine schädigende Wirkung ausüben könnte. Die Vorteile habe ich berührt. Die n ,, die uns aus dem Verbande hatten erwachsen können, liegen einmal in der Produktions⸗ einschränkungsgefahr solcher Verbände für die Lieferanten. Wir haben aber jetzt schön das Resultat, das wir erwartet haben, daß eine Gefahr durch die Einschränkung der Produktion für den Absatz von Zellstoffen nicht vorhanden ist, da die Druck— papiermaschinen nur rentabel sind, wenn sie so stark wie möglich beschäftigt werden und infolgedessen der Druckpapierfabrikant das, was er durch Einschränkung an Ausfall hat, bestrebt sein muß, durch andere Papiere e ersetzen. Das ist in jeder Be⸗ ziehung eingetreten, sodaß hierin keinerlei Gefahr für den Verein deutscher Zellstoffabrikanten eingetreten it.
Die zweite Möglichkeit liegt in der Zukunft, wie dies auch seitens der Verleger ausgeführt wurde. Es würde in unserem Falle die Frage zu erwägen sein: kann, wenn der Verband weiter besteht, der Fall eintreten, daß die Herren sich zum Einkauf zusammenschlleßen, sodaß dadurch auf die Gestastung der n . ein wesentlicher Einfluß ausgeübt würde? Diese Gefahr muß nach sachverständigem Ermessen als unmöglich bezeichnet werden, weil einerseits die Druckpapier— fabrikanten zum Teil selbst Hersteller ihrer Rohstoffe sind und daher mit den Verhältnissen Fühlung haben, andererseits die Qialitätsfrage für die Druckpapiermaschinen eine sehr bedeutende Rolle spielt. Wir haben bei dem Verbande der deutschen oho litanben gesehen, wie dadurch, daß den Papier⸗ fabrikanten willkürlich teilweise Rohmaterial zugesandt wurde, welches seiner Provenienz nach die einzelnen Papierfabriken nicht brauchen konnten, in der Tat ein Nachteil für die Papier⸗ fabrikanten entstanden ist. Ein unverhältnismäßig größerer Nachteil würde entstehen, wenn dem Druckpapierfabrikanten von einer Verkaufsstelle, also einem ganz bestimmten Punkte aus, ein Relsteff zugewiesen werden würde, welchen er nicht ge—⸗ brauchen könnte. Die Druckpapiermaschinen sind Schnelläufer⸗ maschinen und der Papierwerkführer würde es sich einfach
der nicht durchaus für die Maschine geeignet wäre. Es ist also technisch auch in dieser Beziehung für die Zukunft nach unserer Meinung nichts zu befürchten, und wir haben auch andererseits die gleiche Hoffnung wie die Herren Verleger, daß der Verband gerade dadurch segensreich wirken wird, daß er eine Stabilität in den Preisen herbeiführt. Das würde auch für die deutsche Zellstoffindustrie die allergrößte Bedeutung haben. Und nin muß ich mich noch mit einer . des Herrn Dr. Jaenecke beschäftigen. Ich will hier in keiner Weise näher auf die Zollfrage eingehen, aber da Herr Dr. Jaenecke gewissermaßen im Sinne des Verbandes sprach, als er sagte: vor allen Dingen müssen wir auch die Papierproduktion dagegen schũtzen, daß * erhöhter Holzstoffzoll erhoben wird, so glaube ich mich als berufen bezeichnen zu müssen, hier auch ein Wort dazu zu sagen. Der Holstoffzoll, der heute 1 6 beträgt ich kann ja nur von dem bestehenden Zoll sprechen — ist eine solche Notwendigkeit für die gesamte deutsche Papierindustrie, daß der Fortfa keel ber zu einem Ruin des größten Teiles der Papierindustrie führen würde. Die Herren Verleger, die zur Zeit der Zollverhandlungen die aufrührenden Zeitungsartikel aus erster Hand bekommen haben, werden sich nicht vorstellen können, welche Bedeutung der Holzstoffzoll für die Zellstoff⸗ — * hat. Ich kann Ihnen heute erklaren, daß eine Industrie aus Deutschland zu verschwinden beginnt, welche für unseren deutschen Wald die allergrößte Bedeutung gehabt hat; es ist dies die deutsche Natronzellstoffindustrie. Sie wissen, daß man aus Kiefernholz einerseits nur einen Braunholjschleifstoff machen kann, welcher für Jeitungsdruck nicht in Frage kommt, und daß die einzige Mögliche. das Kiefernholz die enormen Bestande der deutschen Forsten zu verwerten, darin bestand, indem man es mit Soda oder mit Sulfat verkochle. Wir Deutschen waren die ersten, die, allerdings nach einem englischen Verfahren, die Zellulosefabrilation in Deutschland eingeführt haben, und eine große Jahl dieser deutschen Natronzellstoff⸗ und Sulfatzellstoffabriken ist heute bereits von der Bildfläche verschwunden. Ich führe nur die ehemaligen Natronzellstoff⸗ sabriken Danzig, Aschaffenburg, Sinsleben, Wolsswinkel, Nen stadt in Westyreußen, Rleinrückerswalde, Dalbke, Gerngbach an, die ihre auf Kiefernholz begründeten Fabrilationen einfach einstellen mußten. Einige wenige dieser Fabriken haben sich noch dadurch geholfen, daß sie zur Sulfitfabrikation übergingen; das konnten sie dann, wenn sie an großen Wasserläufen lagen und zum Teil aus ländisches Fichtenholz beziehen konnten. Deute bestehen von sämtlichen Fabriken, wel iefernholz verarbeiten, nur noch drei: Altdamm Stahlhammer, Hugohütte und Königs stein. Sie werden vielleicht sagen, dag wird an Untüchtigkeit gelegen haben oder an den örtlichen Verhältnissen oder vielleicht daran, daß durch die Sulfitindustri⸗ eln billigeres Verfahren eingetreten ist. Weit gefehlt! Die Standinavler haben diese ZJellstoffindustrie zu einer Bedeutung und Entwickelung gebracht, die der Sulsitinbustrie vollstandig ebenbürtig ist. Besenderg mächtig aber ist diefer Industriemweig in Amerika geworden,
im Auslande vor 6 dere
6 möchte ich eins hervorheben.
und dort finden wir diese Natronzellstoffabriken in geschickter Weise zu Verbänden en , en. Nun muff wir uns fragen, wodurch diese Länder
m
. unerschõpfliche , k Verfügung, welche uns e
en roduktionsfähig geblieben ie Antwort lautet, es stehen ihnen neben billigem
hlen, und dieser Umstand ist allein von solcher Bedeutung, aß damit schon der billigere Fabrikationspreis erklärt sein
würde. Aber weiter: gewisse wen ,, rechnen mit Holz— preisen, von denen Sie si
Meine Herren, ich bin selbst ins Ausland gegangen, um mich persönli ;
kaum ein Bild machen können. abe gefunden, daß man die nur ommenden Riesensä . für deren Ab⸗ Absatz mangelt, mit m. riken verbindet, in enen die ganzen Holzabfälle auf Elevatoren in die Zellulose⸗
zu r, und
fabriken befördert werden. Dort werden die Abfälle verkocht, und die Zellstoffabrik zahlt pro 100 66 erzeugten
minimalen Preis, der in einem mir be
wenig über 1 1 betrug. Meine Herren, um 100 kg 3 zu machen, braucht man ungefähr 1 rm Holt,. Wenn Sie sich nun vergegenwärtigen, daß in Deutschland schon der Kiefernholzpreis 6 bis 7 S6 pro Raummeter beträgt, dann werden Sie den Vorsprung, den solche Fabriken gegen uns haben, erkennen können und werden zugestehen müssen, daß ein Schutz von 1 6 nichts weniger als ein Prohibitivzoll sein kann. nicht ins Weite mit unseren Forderungen, sondern haben die Verdoppelung des Zolles beantragt, wie Ihnen allen bekannt sein wird, und ich wollte diese Frage nur kurz erwähnen.
ellstoff einen kannt gewordenen Falle
* .
Wir gehen
Meine Herren, was nun den deutschen Papiermarkt betrifft, Ich glaube, daß es für ihn ein Segen sein kann, wenn das Ausland nach Deutschland kommt und uns Druckpapier und Rohstoffe liefert. Wir werden nicht nur abhängig vom Auslande, sondern würden auch nur vorübergehend in den Genuß billigerer Preise gelangen. In Amerika treffen wir nicht die weise Politik, die der Verband deutscher Druckpapierfabrikanten verfolgt, daß er die Produktion, die ins Ausland geht, unter Augen 53 sondern die Ameri⸗ kaner bilden ihre Trusts in der Weise, daß sie sagen: wir halten einen Preis im Inlande, der unsere Erzeugungskosten nebst einem gewissen Gewinn deckt; mit der Ueberproduktion könnt ihr Fabrikanten machen, was ihr wollt. Die Folge davon ist, daß die Leute mit ihrer Produktion mit Preisen, die markweise unter unsere Erzeugungskosten = ,, hen, nach Deutschland kommen und dann ebenso schnell wieder verschwinden, wenn sie im eigenen Lande einen Aufschwung oder nur genügenden Absatz haben. Heute kann ich z. B. unsere Produkte zeitweise bis zu 2 (MsS06.ᷓ unter den eigenen Erzeugungskosten aus dem Auslande beziehen. Sie können daraus ersehen, daß die Frage eine durch⸗ aus ernste ist, und ich wollte nur aussprechen, daß es kein Segen sein kann, weder für den deutschen Papierfabrikanten noch für den Papierkonsumenten, wenn wir solchen Schwankungen aus⸗
gesetzt sind. fasse mein Urteil vom Standpunkt der Zellstoff⸗ fabrikation dahin zusammen, daß der Verband der Druckpapier⸗ fabrikanten bisher keinen merklichen Einfluß auf die Rel toff⸗ preislage ausgeübt hat, daß indirekt höchstens eine Wirkung im günstigen Sinne angenommen werden kann, indem er das Sinken der Verkaufspreise unter die Herstellungskosten und da⸗ mit das Zugrundegehen kleinerer Werke verhindert hat, und daß wahrscheinlich eine Stabilität der Zellulosepreise — it
worden wäre, wenn die ausländische Konkurrenz dies bisher ni unmöglich gemacht hätte. Vorsitzender: Bis jetzt ist das Wort zu Frage 11 nicht weiter verlangt. Herr . hat das Wort. Papiergroßhändler Mensch, in Firma R. L. Schultze⸗ Berlin: Ich wollte nur konstatieren, daß Zellulose zur Fabrika⸗ tion von Druckpapier im Verhältnis von 15 zu 100 009 zur Ver⸗
Vorsitzender: Wird das Wort noch gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Dann darf ich annehmen, daß die Frage 11 Anlaß zu weiterer Diskussion nicht bietet.
Wir gehen über zu Frage 12:
Hat das Syndikat einen Einfluß ausgeübt:
a. auf die Konzentration der Betriebe durch Aus schaltung minder keistz ig fa ig Betriebe?
b. auf die Konzentration der Betriebe durch Zusammen fassen der verschiedenen Stadien des Produktions⸗ prozesses dienenden Betriebe in einer Hand?
Dazu hat Herr Reuther das Wort.
Direktor Reuther Berlin: Ich kann darauf nur mit nein antworten. Das Syndikat stützt sich 2. auf den Verkauf der Produkte und hat auf die Herstellung derselben fast gar keinen Einfluß. Wir haben eine Ausschaltung von nicht rentierenden Fabriken auf Kosten des Synbikats nicht vor⸗ genommen, auch hätten wir sie nicht vornehmen können, weil uns daran die deutschen Verleger hindern. Die deutschen Ver⸗ leger sind in ihren Ansprüchen an Formate so vielseitig, und ihre rn Druckmaschinen in kleineren Druckereien sind immer noch mit so vielen veralteten Schnellpressen versehen, daß eg unbedingt notwendig ist, unsere kleinen Fabriken mit ihren schmalen, langsam laufenden Papiermaschinen in Vetrieb zu halten.
Ein Zusammenfassen der verschiedenen Stadien des Erodultions prozesses ist in unseren Fabriken auch nicht möglich. Die eine Papierfabrik muß alle Rohstoffe kaufen, eine andere erzeugt sich den Holjstoff zum Teil selbst und eine dritte betreibt so große Solzschleifereien und selbst eine Jellstoffabrik, sodaß sie ganz unabhängig vom Einkauf der Rohstoffe dasteht
Vorsitzen der: In gewissem Zusammenhange mit dieser Frage stehen auch die Restrebungen der Zeitungsverleger, event. eib apierfabriken zu errichten; darüber ist 23 me gesprochen. Besteht der Wunsch bei den Herren, darüber irgend eine Bemerkung zu machen? Das ist nicht der
Dann darf ich annehmen, daß Ihnen das, was darüber g agi ist, genũgt. Das
Wird dag Wort noch gewünscht zu Frage 127 Wir verlassen die Frage 12 und gehen über
geschieht nicht zu Frage 13: Sat das Syndikat auf die Arbeiter ⸗ und der syndizierten ebe Einfluß gebabi * Wir behandeln diese Frage in dem Sinne, den ich in den früheren Kartellverhandlungen bereitg erläutert habe
Herr Direktor Reuther hat dag Wort.
Direktor Reuther⸗VBerlin: Dag Kartell hal nur indir Einfluß auf die Arbeiterfrage in den Fabriken gehabt. Mir haben in der Jeit des J ustragomangelo alg wir die 12 Einschraänkung unseren Betrieben auferlegen mußten, noch diese imstande waren, durch Anfernigung — * —
verbitten, wenn ihm ein Rohstoff zur Verfügung gestellt würde, arbeitung kommt. (Zuruf: Zwanzig. Hin und wieder.
wie dag hier schon erörtert werden ist den in — Arbenn voll in decken, srarker ervertiert In unseren 7