1903 / 266 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Nov 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Das Königliche Staats ministerium trat heute unter dem Vorsitz seines Präsidenten Grafen von Bülow zu einer Sitzung zusammen.

Der auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs herausgegebene, im Marinekabinett redigierte „Nachtrag zur Rangkiste der Kaiserlich deutschen Marine für das Jahr 19635 (nach dem Stande vom 24. Oktober) ist im Verlage

der Königlichen Hofbuchhandlung von C. S. Mittler u. Sohn

hierselbst erschienen.

Der Regierungsassessor Negenborn in Danzig ist der Königlichen Regierung in Arnsberg, der . Dr. jur. von Engel aus Cassel für die Zeit vom 1. Dezember d. J. ab der Königlichen Polizeidirektion in Danzig zur dienst⸗ lichen , überwiesen, der Regierungsassessor von der Hagen aus Frankfurt a. O. dem Landrat des Kreises Witt⸗ mund und der Regierungzassessos Dr. Lehmann, aus Gum⸗ binnen dem Landrat des Kreises Lehe zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Laut Meldung des W. T. B. sind S. M. SS. „Gazelle“ und „Panther“ am 7. November von St. Thomas 6 San Domingo in See gegangen.

Bremen.

„Bösmanns Telegraphisches Bureau“ meldet: Der Prä⸗ sidenk des Senats, Bürgermeister Dr. Pauli habe namens des Senats an Seine Majestät den Kaiser ein Telegramm n. in dem er der lebhaften Freude über das günstige

efinden Seiner Majestät Ausdruck gegeben habe. Seine 6 habe in gleicher Weise Seinem Danke Ausdruck gegeben.

Dentsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch⸗Süd west⸗ afrika hat, wie ‚W. T. B.“ erfährt, vom gestrigen Tage aus Windhuk gemeldet, daß vom Ftriegsschauplatze noch immer keine wichtigen Nachrichten vorlägen. Es sei dort jetzt der Bezirksamtmann von Burgsdorff mit 1650 Reitern ein g en. während der Hauptmann von Fiedler mit 180 Reitern und 4 Geschützen im Anmarsch sei. Die Bethani er seien treu. Ueber die Haltung der Feldschuh⸗ träger sei nichts bekannt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser hat sich gestern, wie W. T. B.“ meldet, zu mehrtägigem Aufenthalt nach Wallsee begeben.

Der steierische Landtag nahm gestern nach einer die ganze Sitzung ausfüllenden Erörterung eine Reform des Landtags⸗ wahlrechtts an, durch die die direkte und eheime Wahl eingeführt und eine vierte Kurie mit 8 Mandaten che f.; wird, von denen 1 jeden Wahlkreis eins entfällt. Die Annahme des Gesetzes wurde auf allen Seiten des Hauses mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

In der gestrigen Sitzung des i n nn, n, erklärte der Ministerpräsident Graf Tis za auf eine Anfrage des Abg. Rakowsky, daß die Behauptung unrichtig sei, er habe die Garantie ũbernommen, daß er bei Neuwahlen eine Mehrheit erlangen werde; es würde reiner Schwindel sein, eine solche Garantie zu über nehmen. Was eine ö. des Unterhauses anbetreffe, so sei seiner Ueberzeugung nach das Auflöfungsrecht der Krone durch keinerlei Um⸗ stãnde sutzpendiert. Staatsrechtlich bestehe für die Auflösung kein Pindernis; das Unterhaus müsse nur ju einem . zusammen⸗ . daß über das Budget für das nächste Jahr verhandelt werden

nne.

Frankreich.

Ein von dem Präsidenten Loubet genehmigtes Dekret des Maxineministers verfügt die Entfernung der Nonnen aus den Marinespitälern, da sie sich nicht mit der Kranken⸗

e, wohl aber mit der materiellen Verwaltung beschäftigt

ätten. In dem Bericht des Marineministers, in dem ö

tfernung begründet wird, wird ausgeführt, daß die Nonnen,

entgegen den Bestimmungen, die Leitung der Vorratsmagazine

an sich gerissen, sich jeder Kontrolle entzogen und arge Miß⸗ egangen hätten.

Der nächste Ministerrat wird schon morgen stattfinden, weil die Regierung den von dem Senator Gérard ein⸗ Züsatzantrag beraten will, nach dem diejenigen

ersonen, die das Gelöbnis des Gehorsams und des . abgelegt haben, keinen Mittelschulunterricht erteilen sollen.

Der Sengt nahm gestern, wie. B. T. B. meldet, die Ver⸗ handlung über die vorgeschlagene Abschaffung des Gesetz es Fall our wieder auf. Der Referent Senator Thözard sprach sich für die Annahme des von der Kommission Vorschlags aus, nach dem jur Eröffnung einer höheren Lehranstalt die Ermächtigung des Rektorg erforderlich sein solle, während in dem Entwurf des Unterrichtsministers nur die vorherig. Anmeldung der Eröffnung ver⸗ langt werde. Anläßlich einer Hemerkung, die der Senator Ponthier in einer Rede über die Reform des Mittel schulunterrichts emacht hatte, erklärte der Unterrichtsminister Chaumis, daß die

segierung uber den zur Beratung stebenden Gesetzentwurf voll- en . einig sei, und daß die dem Marineminister von Blättern . ebenen Aeußerungen unrichtig seien. Im weiteren Verlaufe der Debatte trat der Senator Picard für einen Gesetzentwurf ein, in dem die Freiheit des Unterrichts, ausgenommen für Mitglieder von Kongregationen und für Priester, festgesetzt wird. Die General⸗ diekussion wurde darauf geschlossen.

Italien.

Durch einen Erlaß des Königs vom 8. d. M. sind, dem WB. T. B zufolge, der Kriegsminister Pedo tti und der Narineminister Mr abel zu Senatoren ernannt worden. Infolge der Ereignisse der letzten Tage und der ver⸗ änberten politischen und parlamentarischen Lage hat der Ministerprã Giolitti, wie die ‚Tribung“ erfährt, eine bei dem König erbeten, die Allerhöchstdieser unver⸗ unter Worten des Vertrauens bewilligte Giolitti wirh sich heute nach Pisa begeben und sofort in San RNossore

emyfangen werden.

Spyanien.

* Sengt forberte gestern, wie W. T. B. mitteilt, der of von Cadir mit Bezug auf die Vorgänge in Santander, die hee. der olifen . würden. Vom Ministertische wurde erklärt, die Regierung sel entschlossen, dem Gesetze Achtung

5

In der Dep tierten kammer erhob sich gestern, als der Ministerprãsident g if. verde in Bean , er er Fragen erklärte, die Verantwortung für die pelitische Lage falle auf die Republikaner und O n . zuruck, ein 33 Lärm. Mo⸗ . . 26 k . 1 rc e ,, nn ö. am es sogar ju ö räsident war ben hn die Ruhe her ft nr . . . . Vor den Geschäftsräumen eines radikalen Blattes in Valencia kam es zwischen den Parteigängern der radikalen Ab⸗ eordneten Blasco und Soriano zu einem usammenstoß, ei ö. eine Person getötet und drei andere schwer verletzt wurden. In Santander ist die Ruhe wiederhergestellt; im anzen wurden dort bei den Ausschreitungen der letzten Tage rei Personen getötet und 12 verwundet.

J Niederlande. In der gestrigen Sitzung des Schiedsgerichtshofes setzte, wie dem 4 T. * her hte wird, . 6 vorgestern begonnenen Ausführungen fort und schloß; die Blockademächte hätten sich mit dem Protokoll vom 15. Februar N. gegeben, in dem keine Bestimmung über eine Vorzugs⸗ ehandlung enthalten sei, ebenso spreche das Uebereinkommen vom 7. Mal nicht von einer Vorzugshehandlung, sondern nur von einer besonderen Behandlung. Die Garantie von 30 Prozent sei ausreichend, weil die . Kommissionen nur einen ganz eringen Teil der Schuldforderungen genehmigt hätten. Die

ereinigten Staaten hätten niemals einem Vorgehen der Blockademãchte ,, das darauf hingezielt . sich eine 4 sbehandlung auf Kosten der übrigen Gläubiger u verschaffen. Penfield verlas sodann eine Mitteilung Bowens, in der es heißt, die Nichtblockademächte hätten eine gleichmäßige Behandlung erwartet, sie hätten sich nicht ein⸗ gemischt, in der Erwartung, daß die Blockade bei Beginn der Unterhandlungen werde . werden. Die Vereinigten Staaten hätten ihr Bedduern darüber ausgesprochen, daß Zwangsmaßregeln notwendig erschienen, sie hätten nur als Mittelsperson gehandelt, weil die Blockademächte ihre Ge⸗ sandten aus Car4dcas zurückgezogen hätten und der Gesandte der Vereinigten Staaten diese zeitweise vertreten habe. Die Vereinigten Staaten müßten jede Verantwortlichkeit für den Krieg ablehnen; sie hätten angeraten, daß beide Teile sich einem Schiedsgerichte i e sollten, und gleich bei Beginn der Meinungsverschiedenheiten sei der Präsident der Vereinigten Staaten geneigt gewesen, die Angelegenheit dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten; jetzt arb. die Ver⸗ einigten Staaten das Vertrauen, daß die Entscheidung den klaren Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Rechts entsprechen werde. Im Verlauf der Sitzung erklärte der venezolanische Vertreter in der gemischten venezolanisch⸗ amerlkanischen Kommission José Paul, die gemischte Kommission habe die meisten Ansprüche, ge⸗ prüft und Frankreich 2700000 Frances, Deutschland 1600 000 66 und England 24000 ö Sterl. bewilligt. Spanien habe 1900 000 Fr., Amerika 17090 009 Bolivares erhalten. Dagegen 2 sich Venezuelg, die i an Mexikos und die Belgiens für die Wassergesellschaft in Caräcas zu zahlen; die anerkannten Forderungen würden in drei Jahren gezahlt werden. Woeste protestierte gegen die unerwartete und ungerechtfertigte Haltung Venezuelas, das sich weigere, die Autorität Entscheidung der gemischten Kom⸗ mission in Caräcas anzuerkennen.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp. Bureau aus Kon⸗ stantinopel meldet, ist die telegraphische Verbindung mit dem Aufstandsgebiete im Sandschak Asir, Wilajet Yemen, noch unterbrochen. Ueber drei Bataillone, die sich vor den Aufständischen hatten zurückziehen müssen, fehlen nähere Nachrichten.

Dasselbe Bureau meldet ferner, die Botschafter Freiherr von Calice und Sinowjew hätten gestern im Auf⸗ trage ihrer Regierungen von neuem auf sofortige, unveränderte Annahme der Mürzsteger Reform⸗ ö bei dem Minister des Auswärtigen Tewfik

ascha gedrungen; es sei in bezug darauf eine kurze Er⸗ widerung überreicht worden. Die Gerüchte, daßr eine Note mit bestimmter Frist für die Annahme der Reformen oder mit einem Ultimatum übergeben worden sei, seien unbegründet.

Griechenland.

Die Deputierten kammer ist, wie, W. T. B.“ berichtet, auf 40 Tage vertagt worden; es werde allgemein angenommen, daß die Kammer demnächst werde aufgeloͤst werden.

Serbien.

Das amtliche Blatt veröffentlicht die Ernennung des serbischen Geschäftsträgers in Konstantinopel Christitsch zum Geschäftsträger in Athen.

Amerika.

Die Botschaft des Präsidenten Roosenelt an den Kongreß bei der Eröffnung der außerordentlichen Tagung führt, dem, W. T. B. zufolge, aus;: die Ehre und die Interessen der Vereinigten Staaten forderten, daß die gesetzgebende Körper⸗ schaft den Handelsvertrag mit Cuba in Wirksamkeit treten lasse. Die Regierung habe eine Politik eingeschlagen, die Cuba eine einzigartige Stellung gegenüber den Vereinigten Staaten gegeben . Das Plattsche Amendement sehe vor, daß bie Reyu lik Cuba in so engen Beziehungen zu den Ver⸗ einigten Staaten stehen solle, daß sie in den Bereich ihrer internationalen Politik hineingezogen werde. Cuba müsse daher bis zu einem gewissen Grade in die Grenzen der wirtschaft⸗ lichen Politik der Vereinigten Staaten einbezogen werden. Die Vereinigten Staaten könnten unmöglich irgend einer fremden Macht gestatten, Cuba in ungehöriger Weije trete ch zu benußen. Als Beweis seiner hong fides haße Cuba zur Wahrung der amerikanischen Interessen in den südlichen Ge⸗ wässern, die durch den Bau des Panamakanals noch eine Veimehrung erfahren würden, die Exrichtung von Flotten⸗ stationen zugestanden. Es würde kurzsichtig sein, die Gelegen⸗ eit, die amerikanische Ausfuhr nach den ehen cubanischen tärkten zu entwickeln, zurückzuweisen und Cuba zu zwingen, mit anderen Ländern zum Nachteile der Vereinigten Staaten Abmachungen zu treffen. : Das „Reutersche Buregu“ herichtet, als in Washington bie Nachricht ain een, sei, die columhische Regierung beabsichtige, eine Anzahl englischer Schiffe zur eh bn von Truppen von Buengyenturg nach dem Isthmus zu chartern be ein amerikanischer Kreuzer Bésehl erhalten, nach uenaventurg zu gehen unh im Falle ber Verschiffung von

schaffen.

um Panama anzugreifen, da die amer die Zufahrt nach Panama bewachten.

Einem in New HYHork aus Colon zufolge haben der deutsche, der lische und der franzbsische Konsul dem Konsul d. Vereinigten Staaten offiziell ihren Dank gu sgesproche

gewährten Schutz.

Aus San Domingo wird gemeldet, daß die Beschieß von San Pedro de Macoris, durch einen dominikanif Kreuzer am Mittwoch nach, 2g Stunden vorher erfolgte

abgefahren, ohne daß der Versuch einer Truppenla unternommen worden sei. Durch ö , nuf licher Schaden an amerikanischem Eigentum angerichtet worden. Am Freitag habe der französische General— konsul einem ranzösischen Dampfer verboten, in den afen einzufahren. Am Sonnabend seien die Aufständischen nach fünfmaligem Angriff auf die Hauptstadt und heftigem Feuer, gefech zurückgeschlagen worden.

us Cap . „Agence Havas“ gemeldet, an der Grenze sei die Nachricht eingegangen, daß nach dreitägigem Kampfe um die Haupistaht die Partei Jimencg den Sieg davon getragen habe. werde im ganzen Lande als . anerkannt werden, und die Revolution sei als beendet anzusehen.

Eine weitere Meldung der „Agence Havas“ aus Cap Haitien besagt, daß der bei dem Kampfe gegen Jimene unterlegene Praͤsidentschaftskandidat, General Gil sich nach dem deutschen Konsulat begeben habe.

Asien.

Zu der Besetzung Mukdens durch die Russen wi der „Russischen Kl lh renn, aus Port ch mitgeteilt, daß lediglich zur Wiederherstellung der Ordnung e Rotten (1 Rotte gleich Kompagnie von 209 Mann Kriegi= tärke) dorthin beordert worden seien. Andere Maßregeln seien hn, . .

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Tokio wurde dort bei Gelegenheit eines Festmahles, an dem 250 Personen teilnahmen, eine Resolution angenommen, in der es heißt, die fortwährende Verschiebung einer Regelung der mandschurischen Frage sei schädlich fuͤr die nationalen Interessen und für den Frieden im äußersten Osten, die Re gierung müsse deshalb prompt und entschlossen vorgehen. Der japanische Premierminister Katsura 2 gestern eine Abordnung der anti⸗russischen Liga un ö. ihr m . 23 . ar, . Einigkeit und

olidarität im Volke angesichts der jetzigen Lage, die er als sehr kritisch hinstellte, zu festigen. ö. ö

Afrika.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Kenhart von 2. . M., daß die auf ständischen Hottentotten, 1500 Mann stark, gegen die Grenze vorrückten. Die Polizei habe Frei⸗ willige aufgeboten und sie dorthin entsandt.

Nach einer weiteren Meldung desselben Bureaus aus Kapstadt vom gestrigen Tage habe eine Abteilung auf— rührerischer Hottentotten bei Ramens drift den Orange fluß überschritien, sei aber von einer Abteilung Kappolizei zurückgetrieben worden.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Berufswahl der ländlichen Jugend.

Mit Unterstützung des Ministers für Landwirtschaft, Domaͤnen und ele, hat. Dr. 88 Heiser⸗Harttung nach Beendigung der Untersuchungen, die er im Jahre 1900 über die Existenzbedingungen der ländlichen und der städtischen Arbeiter, über die Abwanderungsgründe und das Schicksal der in die Städte abgewanderten Landarbeiter vorgen emmen hat und über deren Ergebnisse in Nr. 262 des Reichs. und Stgalk⸗ anzeigers. kurz berichtet worden ist, die Berufswahl der land lichen Jugend in einigen Kreisen festzjustellen gesucht, Er be⸗ reiste drei Kreise, die inf in bezug auf ihre geographische Lage als auch hinsichtlich ihrer landwirtschaftlichen und industriellen Ver hältnisse ganz verschiedenen Bedingungen unterliegen: den an der Westseite der . rern gn fh. gelegenen Krels Stein⸗ burg, den reis Jüterbog Luckenwalde und den elt Gumbinnen. Der Kreis Steinburg liegt jum Teil in der Kremper und der Wilster Marsch, jum Teil in einem frucht. baren Teil der Geest. Seine Bevölkerung ist jum größten Teil in landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt. Nur in Ihehoe und Lägerdorf befinden einige größere Jementfabriken. Während der Großgrundbesitz ganz zurücktritt, findet man einen wohlhabenden Bauernstand stark vertreten. In dem Kreise Jüterbog -⸗Lucken⸗ wal de sind Großgrundbesitz und . in etwa gleicher Fläche vorhanden. Bie in ihm gelegenen Städte Jüterbog und Luckenwalde weisen eine ausgedehnte Industrie auf. Der Te Gum binnen endlich wurde gewählt, weil in diesem der Großgrundbestg sehr starl hervortritt und im Gegensatz ju den beiden erstgenannten Kreisen gar keine industriellen Unternehmungen vorhanden sind. Im neuesten Heft (6 deg zz. Bandes) der vom Wirklichen Geheimen Shberxegierunghrat und Ministerialdirektor im Ministerlum für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Thiel e ebenen Landwirtschaftlichen , le,. 1 (Verlag von Paul Parey, Berlin) erstattet Dr. Heiser⸗ ritung auch über diese Untersuchungen elnen eingehenden und inter essanten Bericht, dem wir die folgenden Mitteilungen entnehmen.

In den 53 untersuchten Ortschaften 70 Landgemeinden und 3. Gutehenirken des Kresisegz Steinhurg wohnten 1322 Arbeiterfamilien mit 10 männlichen Nachkommen. Von diefen ÄArbeitersöhnen waren 311 34 0 in landwirt— schaftlichen Betrieben beschäftigt, und zwar Henn in ihrem Geburtsort oder doch wenlgstens in der Gegend ihrer Geburtsstätte. 46 Arbeitersöhne o sind selbständige Landwirte. Von ihnen * sieben alt Farmer in Amerlkg, drei haben durch Heiraten von

auerntöchtern einen größeren ben erworben, die übrigen haben kleinere oder größere Kätner⸗ oder Bauernstellen von ihren sparnissen gekauft; einige von ihnen bearbeiten nur ihr elgeneg Besih⸗ tum, die anderen nehmen nebenher noch bel den größeren Besitzem Lohnarbelt an. 219 24 06ο der 910 maͤnnlichen ler ende! sind als ungelernte Arbeiter in die Städte abgewandert, zwölf von ihnen nach Amerika, ein Teil nach Hamburg, die librlgen in die Städte det Kreises Steinburg und. der Nachbarkreise, Weltaus die meisten sind in Zementfabrlken in iz oe und Lägerdorf alt Fabrikarbeiter tätig. Eine größere Anzahl Arbeiter sagte dem richterstatter, daß sle die Kinder während der gelt des stärksten W tum biß zum 20. Jahre ungefähr aug Gesundheltrück in landwirtschaftlichen Betrleben arbesten lassen und Ihnen erst späten Frper genen; entwickelt sinh, bie f were Lrbest in

e

Truppen bie Befehlshaber zu benachrichtigen, daß bie Truppen

den Fabriken zumuten. hohen Löhne, die den Landarbeitern im KRreise Steinburg gejahlt werden, erm gllchen es biesen, ihre Kinder

auf dem Isthmus nicht landen dürften. Der Admi i mit den Kriegsschiffen, Marble hegd“ und e gg ö n Panama eingetroffen, denen die Wyoming“ gefolgt si Man glaube, daß Columbien keine ,, entsenden ö. ) kanischen riegeschis .

eingetroffenen Telegramn eng⸗

für den ihren Landsleuten am 4. und 5. d. M. von letzteren ung

Ankündigung erfolgt sei Am Donnerstag sei der Kreuzer

vom gestrigen Tage wird der

Dieser

1

rk erlernen ju lassen. So8 fieht man rbeitersßhnen 234 3100 als gelernte nd, zum Teil nach Hamburg, chleswig⸗Holsteins. 0 5 Mo

e Gewerbetreibende, Gast⸗

olksschullehrer geworden.

. ah die rbeitskräfte

te herbeischaff en E ammen; C 9 hohe . ö. ür ster geja werden, 1 gende gesogen; sod . ö 6h ahren ihren ö 31 ihrer Arbeiter entl n i sehr viele den östlichen Provinzen entstammen. . ; Von den 814 erwachsenen Töch tern derselben Arbeiterfamilien des Kreises Steinburg waren 440 noch unverheiratet, 374 verheiratet. In ben 440 Unverheirateten waren 261 39 oso auf dem Lande szͤtig; der weitaus größte Teil von ihnen arbeitete als Dienstmädchen bel den Bauern, ein geringerer Teil ernährte sich durch Nähen oder Paschen. Die übrigen 179 41 90 der Unverheirateten hatten in Städten Stellungen als Dienstmädchen inne oder arbeiteten in Fabriken. Von den Verheirateten wohnten 176 47 0 auf dem ande, 198 —= 63 0lo jn Städten. Bei 21 von ihnen kann von einem sosialen Aufstelgen gesprochen werden. Von den auf dem Lande Ver⸗ heirateten haben 8 i dle. Besitzer geheiratet. Von den zur Zeit in Giädten wohnenden verheirateten Arbheitertöchtern sind 3 an Volke schullehrer, an Kaufleute, 2 an Unteroffiziere, 1 ag einen Gast⸗ port, I an esnen Techniker und 2 an niedere Postbeamte ver⸗ heiratet bie übrigen sind Frauen teils, gelernter, teils ungelernter Iirbeiter. Von der Gesamtheit verheiratete und unverheiratete zer erwachsenen Mädchen sind 437 ba o/o auf dem Lande geblieben, die übrigen 377 460, in Städten, während von den erwachsenen männlichen Arbeiterkindern nur 34 oo auf dem Lande geblieben sind. Trotzdem ist der Mangel an weiblichen Arbeitern im Kreise Stein hurg viel geo als der an männlichen, weil, wie bereits angeführt, durch die Fabriken eine große Anzahl männlicher Arbeiter aus dem angejogen wird. . e gta f better hat auch die Berufswabl der Bauern kinder festgestellt. In den 0 untersuchten Landgemeinden des Kreifes Steinburg wohnen 873 Bauernfamilsen mit 1073 erwachsenen Söhnen und 1063 erwachsenen Töchtern. Von den Söhnen sind M3, also 81 0so, auf dem Lande gebliehen, 200 29 0 haben ein Unterkommen in den Städten gesucht. Von den letzteren sind 47 teils gelernte, teils Ungelernte Arbeiter, 9 sind als Handwerker, Gastworte oder Kaufleute tätig, und 9g gehören den höheren sozialen Schichten an. Von den auf dem Lande Gebliebenen sind Höh, aso der weitaus größte Teil, wieder selbständige Land⸗ wirte; einige von m. haben den väterlichen. Besitz über⸗ hunmen, andere einen Bauernhof gekauft. 253 werden als Hand. werker, Gastwirte und landwirtscha 361 Beamte aufgeführt; letztere sind zum Teil Söhne, die . 8. ne auf, dem vaͤterlichen esitz arbeiten und ihn nach dem Tode des Vaters übernehmen. 65 sind als sandwirtschaftliche Tagelöhner tätig. Auch bei den erwachsenen Bauerntöchtern . die Abwanderung eine relativ geringe. Von den 10663 Mädchen sind 224 21 069 3, Z. in den Städten. Die Unperheirateten = 80 sind dort als Stützen in den Haushaltungen be= schäftigt oder als Verkäuferinnen in Geschäften tätig; einige wenige haben Stellungen als Dienstmädchen angenommen. Die meisten von lhnen beabsichtigten, die Heimat nur auf kurze Zeit zu verlassen; sie find, dem Wunsche der Eltern folgend, ju ihrer Ausbildung nur auf 1 bis 2 Jahre nach der Stadt gezogen. 144 Bauerntõchter 6 in den Städten verheiratet; 31 haben Angehörige des Arbeiter⸗ andes, 70 sfädtische Gewerbetreibende, Gastwirte und Kaufleute ge⸗

heiratet, die . 45 sind Frauen von Lehrern, Beamten, Aerzten,

farrern ufw. Von den zur Zeit noch auf dem Lande wohnenden auerntöchtern . 314 noch ünverehelicht, 525 dagegen verheiratet. Von den Ünverheirateten sind 214, also der weitaus grob Teil, in dem elterlichen Haufe beschäftigt, die übrigen 100 haben Stellungen auf dem Lande angenommen. on den 328 auf dem Lande Ver= heirateten sind 378 Frauen selbständiger Besitzer, 93 haben Hand- ,. Gastwirte oder Gewerbetreibende und nur 54 Lohnarbeiter geheiratet. . Aug den Mitteilungen des Berichterstatters geht hervor, daß wir es im Kreise Steinburg mit einer wohl ha benden , ju kun haben. Ver fruchtbare, an Wiesen reiche Geestboden und n weit mehr der Marschboden der Wilster und Kremper Marsch und daz für den Gragwuchs günstige Klima ermöglichen es, eine große Menge Vieh zu halten und den weniger ertragrelchen Körnerbau stark 3 Sie Woblbhabenheit des Bauernstgndes hat nalürlich auch eine gewisse Wohlbabenheit des Arbeiter stande , berborgerufen durch hohe Arbeitslöhne, zur Folge. Es werden J. B. für einen ordentlichen und kräftigen Knecht neben freie Beköfligung und Schlafstelle 460 6 und mehr an Fir. lohn gejahlt. Bies ist nur dadurch möglich, daß die Bauet unter günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen leben, und ver allem dadurch, daß die in der Marsch übliche Weidewirtschaft einen sehr geringen Aufwand an Arbeite kräften erfordert; die wenigen beschäftigten AÄrbeiter können gut besoldet werden und sind dadurch shrerseits in der Lage, für die Erziehung ihrer Kinder etwas in tun. Die Folge diefer günstigen Verhältnisse ist das Resultat, daß von den Jö7 auf dem Lande gebliebenen Arbeiter söhnen 46 selbständige dandwirte sind, und daß von den nach den Städten abgewanderten der grohte Teil ein Handwerk erlernt hat oder ein Gewerhe betreibt. m Kreise Jüterbog- Luckenwalde, in dem Bauernbesitz und Broßgrundbesiz in ungefähr gleich großer Flic verteilt sind, bat der . 4 Gemeinden 87 Landgemeinden und A Gutgzbesirke untersucht. In den 27 8 sind zz4 Arbeiterfamilien mit 266 erwachsenen männlichen Nachkommen vorhanden. Von diesen 255 Arbeitersöhnen sind 1398 8400 Ils Lohnarbeiler in landwirtschaftlichen Betrieben tätig, 8 1 9 be. tzen Üleinere Bauernstellen, iz —= 45060 haben in den Städten rbeit gefucht. Die Nähe Berling hat einen großen Teil von ihnen angelockt; die anderen befinden sich in den na ge genen Fabrikstädten üterbog und Luckenwalde, mehrere sind al Ilgarrenarbeiter in abme lätig. 52) = 26 oi dieser Abgewanderten sind als ungelernte Arbeiter in den Städten, 55 22060 haben ein Handwerk erlernt, 6 = 20jo sind a nn oder Lehrer. Ein Vergleich dieser 3 . mit denen über die Berufswahl der Arbeitersöhne des 26 Steinburg zeigt, aj die Äbwanderung aug den Gutsbezirken des Kreisez e e uckenwalde geringer ist als die aug dem rein bäuerlichen RKreife Steinburg. Wahrend in dem letzteren Lon den ort geborenen erwachsenen männlichen Nachkommen nur noch 34 0 / der Landwirtschaft erhalten sind, gr man in den Gutsbezirken des Rreises a , neh, noch 54 o o in n et wn, Be⸗ trieben fütig. UÜingüänstiger sällt dagegen das Bild für die Gutsbezirke des Kreisez Jüterbog Luckenwalde auß, wenn man dle Berufswahl auf dag soniale Emporsteigen der Arbelter bin beleuchtet. Nur 190 der Arbeltersöhne gegen do im Kreise Steinburg bat sich auf dem Lande feibsländig gemacht, und auch nur eine relativ geringe njabl er wanderten sind gelernte Arbeiter oder Gewerbetreibende, Kaufleule ufw. Während von allen erwachsenen männlichen Arbeiterkindern des Kreises Stelnburg nur 24 06 als unge. lernte Urbester und N oυ, als gelernte rbeiter und ndwerler, Kaufleule, usw. abgewandert sind findet man lin Kreife Jäterbog Luckenwalde von der letzteren Kateggrle ur a. Von der ersteren dagegen ebenfalls 21 . = Aebulich

Gesamtheit, in landwirts dienen als Mägde oder Hofgängerinnen, die anderen sind

einen Kätner geheiratet.

Mãdchen n anderen als Fabrikarbelterinnen in den Fabrlkstãdten

Mit der Beobachtung, daß von den abgewanderten männ kommen nur wenige ein Handwerk erlernt haben,

meist an ungelernte KÄrbester verheiratet sind (34 von 74,

Arbelter 19, und nur eine ist die Frau eines

ch selbständig zu machen, tellen und

235 ungelernte Arbeiter.

haltungen.

237 an gelernte oder ung

wandert. t Dag soziale Vorwärtskommen, das man im Frei sowohl bei den auf dem Lande Gebliebenen, als auch

ich in dienender Stellung befindet. Von den 10681

Gastwirte auf dem Lande oder in ; schäftigt, 185 als landwirtschaftliche Arbeiter in fremden lätig. Von den Abgewanderten sind 28 Beamte, 173 Handwerker 335 Bauerntöcht ern befindet

75 Unverheirateten sind 314

verheiratet. 257 sind Frauen selbständiger Landwirte,

i fre. sind I verheiratet ichten sind nur erheiratet. Bauernkinder in dem Kreise Jüterbog · Luckenwalde ist alg die der Arbeiterkinder, aber dennoch 16381 Bauernsöhnen sind 86 76 oo, von, den töchtern 725 77 660 auf dem Lande geblieben.

walde gerade das Gegenteil der Fall. Bauerkindern 240 männli

arbeiter herabgestiegen. Die emporgearbeitet haben, und 8 Bauerntöchter, die teils

gegenüber; diese Kategorie beträgt aber nur 1,80 g.

15583 74,8 0 0 gehören wieder dem

gerechnet.

richterstatter teils aus mangelndem Interesse, teils von ihm untersucht werden.

eblieben; nur 4 von diesen ist es gelungen. einen eigen . erwerben, die anderen sind als Deputanten, Drescher, oder Knechte tätig. Die übrigen 173 49 9 find abgew

westlich gewandert. Eine no erwachfenen Arbeitertöchtern stattgefunden.

r t haben, von denen nur 17 den höberen sozialen gehören, 43 dem Lande

sichen Wirtschaft arbeiten und nach . den 6 übernehmen werden; 22 Bauernsöhne sind li

Sie find dort in dienender Stellung oder an Arbei

tätig, 11 haben einen Dienst als Magd angenommen,

kräfte im Kreise Gumbinnen am größten.

Die Berufswahl der ländlichen suchten Gebieten im engsten Zusammenhan Lage der Bevölkerung.

mit der

wieder felbständige Bauern geworden sind oder den stãd

Aerzte, . usw. verbeiratet. z sst ein soziales Emporsteigen zu verzeichnen; einig lungen, kleinere Bauernstellen zu 6

gewanderten sind die meisten gelernte Arbei nur wenige sin n den Städten lätig. In den wirtschaftli

Tande gebliebenen Arbeiterkindern nur sehr wen Besitz enden hinaufgerückt, und die A gelernte Arbeiter. 86 soqar von den Bauernkindern als landwirtschaftliche Knechte arbeiten größtenteils als städtis der in sollaler Bezie hung ef tiegenen geringer als in den Lohnarbeiterstand Zurückgefallenen.

1

Zur Arbeiterbewegung.

. dle n n f bei den * in Guigbenlrken dieses Kresses zusqewachfenen Krbellertöchtern. Von 26g erwachsenen Mädchen 1i7i' (il7 unverheiratete und ba verhelratete), db. s. 63 o/o

ftlichen Betrieben tätig. Die Unverheirateten

t. beiter verheiratet; nur eine von ihnen , , Von den unverheiratet abgewanderten

nd bie meisten in Berlin als Dienstmädchen tätig, die

stimmt eg auch überein, daß die abgewanderten, in der Stadt verheirateten Mädchen

. n, . JR den 87 untersuchten Land gem einden des Kreises Jüterbog⸗ Lucken hal he haben ö. den 1153 Arbeitersöhnen 727 63 0 den Beruf ihrer Väter erwählt. Nur 19 1060 ist es gelungen, und auch diese besitzen nur kleine Bauern⸗ aßen mlt der Sorge um das tägliche Brot schwer zu kämpfen. 414 sind vom Lande abgewandert; 10 betreiben ein ,. werk oder sind Volktschullehrer; 164 sind gelernte und die übrigen 6 . , n K r⸗ töchte rn, waren 666 unverheiratet, verheiratet. Von den Un⸗ verheirateten waren 415 in landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt; 251! waren a n, oder dienten in städtischen Haug⸗ ur 3 von den . ö. n e n. tändige Landwirte geheiratet. 1 nd an landwirtschaftliche Arbeiter, 3 e. elernte städtische Arbeiter verheiratet. Von der Gesamtheit der erwachsenen Arbeitertöchter sind demnach bo! 5h oss auf dem Lande geblieben, 438 450js0 in die Städte abge⸗

Hauch bei den in die Städte Abgewanderten beobachten kann, ist im Kreise Jüterbog⸗-Lucken ; walde sehr gering. Die Bodengualität des Kreises ist eine ; die Bauern 'sind daher unbemittelt und die Löhne bedeutend niedriger als im Kreise Steinburg. Aus der Armut des Bodens und, der Armut des Bauernstandes erklärt sich auch, daß die Bauernkinder keine höheren Stellungen errungen haben, daß im Gegenteil ein großer Teil 2 .

auernsöhnen

446 sesbständige Landwirte, 2090 sind Handwerker oder . n,. der Wirtschaft des Vaters be⸗

und 54 Tohnarbeiter. Auch ; . ch . ,, 4 senender Steilung' oder ist an Lohnarbeiter verheiratet. Von den n, J in der Wirtschaft der Eltern tätig, 67 dienen auf dem Lande, 94 in den Städten. Ein Teil von ihnen hat Schneidern oder Plätten gelernt und ernährt sich dadurch, weitaus die meisten sind Dienstmädchen. Von den 460 verheirateten Bauerntöchtern sind 24 an ländliche und 47 an städtische Lohnarbeiter

sändlichen Gastwirten ufw,, und 61 haben stãdtische Handwerker usw. An Lehrer oder andere Angehörige höherer sozialer Die Abwanderung der

recht bedeutend. Von den

alfo von den Bauernsöhnen 255 24 Co, von. den toͤchtern 210 23 olo ein Fortkommen in den Städten gesucht. Während man im 5 e,. 6 3 53 ,, n im Kreise Jüterbog ˖ Lucken⸗

sozialeg Aufsteigen beobachten kann, ö ͤ chen 63 , , dn, 3 d aus der Gesellschaftsklasse des Bauernstandes in die der Lon. , *. 38. stehen nur 28 Bauernsöhne, die sich

Beamte oder Angehörige der sog. freien Berufe geheiratet haben,

Bauern oder dem Handwerker⸗ stande an; hierher sind auch die jur Zeit im elterlichen Hause Dienenden

Im Kreise Gumbinnen verweigerten viele Besitzer dem Be⸗

gfunft. Es konnten daher rr 7 Gutsbezirke und 13 Landgemeinden k Von den 358 Arbeitersöhnen dieser

Gutsbezirke und Landgemeinden waren 185 5 o /g auf dem Lande

shnen hat eine Sekretärstelle, 3) sind gelernte, 113 ungelernte Ar⸗ beiter. Ber größte Teil von ibnen ist in Königsberg, Danzig und Berlin tätig, ein Teil ist sogar bis nach Hamburg, Essen und noch weiter ch größere Abwanderung hat unter den Von 306 waren nur 150 * A489 0ο auf dem Lande tätig; 114 dienten als Mägde, 35 sind an Arbeiter und 1 an einen selbstaͤndigen Landwirt verheiratet. Von den 156 Abgewanderten dienen 85 in städtischen Haushaltungen oder in Fabriken, 69 sind an stãdtische Arbeiter, 2 an Handwerker verheiratet. = Auch unter den Bauernsöhnen hat eine starke Abwanderung statt⸗ gefunden. Nur 1092 von 185 986 0so waren in landwirtschaftlichen Be⸗ frieben tätig, während 8, 4509/9 ein Unterkommen in den Städten

ndwerker und 23 Lohnarbeiter sind. Von den 102 auf ebliebenen find zur Zeit nur 33 selbständige Landwirte 42 werden als Handwerker, Gastwirte, landwirtschaftliche Beamte auf⸗

eführt, unter denen allerdings noch einige sind, die zur Zeit in der elter a. . dem Tode der Eltern voraus⸗

eLohnarheiter. üÜnter den Bauerntöch tern ist die Abwanderung nach den Stãdten geringer gewesen. Von ihnen sind 121 von 168 - 720 / auf dem Lande geblieben und nur 47 28 in Städten ansässig.

werke, J an einen Volkeschullehrer und Z an Zollbeamte verhelratet. Von ben auf dem Lande Gebliebenen sind 18 im elterlichen Sause

Drescher, 8 sind an Gastwirte, Handwerker usw. und 22 an Besitzer Dr . * Dieser starken Abwanderung der ländlichen Jugend entsprechend war auch die Klage über mangelnde ländliche Arbeits

ugend steht in den drei unter-

ei den wirtschaftlich bochstebenden Bauern des Kreises Steinburg sieht man, daß ein großer Teil der Söhne

Berufsarten angehören. Die Töchter sind dementsprechend zum großen Teil k Haren oder fladtische Gewerbetreibende, Kaufleute, Beamte, Auch bei den Arbeiterkindern

und unter den ter und 8

d e bestimmten Beruf als ungelernte 8. e iG ü bedeutend ärmeren Kreisen

Jüterbog Luckenwalde und Gumbinnen dagegen e ee . 62

bgewanderten ad zumeist un ·

te und Mägde tätig, und die A 9 Tobnarbeiter. Es ist Vier die Zabl

Nach Meldungen deßg W. T. Ber aug Huelva find 000) nn 8 6 Rio Tinto Gruben in den

an .

des Kreises. lichen Nach⸗

an gelernte

se Steinburg

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Wirtschaften Lehrer usw., von den

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935 Bauern⸗ Es haben Bauern⸗

Lehrer, teils Die übrigen

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treten und verlangen eine Lohnerhöhung. Die Ausständigen ver⸗ suchten vielfach, Arbeitswillige an der Arbeit zu hindern; ferner wurde von Ausständigen der Versuch gemacht, einen Gisenbahnzug anzuhalten und den Aufbewahrungsort für Schwefel⸗ säure in Brand zu stecken. Der Präfekt von Huelva hat sich mit 200 Gendarmen nach Rio Tinto begeben.

Bie Kohlengruben in Cokorgdo liegen wegen Ausstands von zehntaufend Arbeitern still. (Vgl. Nr. 266 d. Bl.)

unst und Wissenschaft.

Der Professor der Philosophie an der Universität Tubingen von ö ist, wi W. T. B. meldet, unter Verleihung

des Titels und Ranges als Geheimer Rat in den Ruhestand versetzt

worden. Land⸗ und Forstwirtschaft.

Das serbische Schwein. .

Das , Borstenvieh besitzt große Vorzüge; es ist daher in früheren Jahrzehnten auch über die unteren Donguländer und Ungarn berbreitet worden: Das berühmte ungarische Mangalitzaschwein ver= dankt feinen Ursprung hauptsächlich der Verwendung serbischer Schweine. Namentlich wurde die berühmte Kis-⸗Jenöer Zucht des ungarischen Palatin, Erzherzog Joseph im Jahre 18353 mit serbischen Schumadia?⸗Schweinen gegründet, aus welcher Zucht fast alle ungarischen Fettschweinherden ihr Zuchtmaterial bezogen.

Nach einem Berichte des deutschen landwirtschaftlichen Sach⸗ verständigen für die Donaustaaten an das Auswärtige Amt hat das serbische Schwein im allgemeinen einen langen Körper, kurze Beine, krause Borften, meist welße, aber auch sehr häufig schwarze Farbe und große Ohren; es ist sehr ausdauernd und, solange etz auf der Weide gehalten wird, sehr beweglich; sobald man es aber intensiv füttert, wird es faul; es mästet sich alsdann teilweise aus letztgenanntem Grunde * vorzüglich und, wird bis zu 3 da schwer. Viel gerühmt wird ferner seine prof Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Einflüsse und Strapazen, die elne fast wilde Haltung der Schweine ermoglicht und eine forgfältige Pflege entbehrlich macht. Auch wird dem serbischen Schweine große Widerstandskraft gegen Krankheiten na gesagt. Jedoch hat das serbische Schwein auch einige Fehler: es ent · wickelt fich langsam und ist wenig fruchtbar. Um ziese Fehler aus zugleichen, hat man das serbische Schwein mit Vorkshire⸗ Berkshire⸗, Poland⸗Ehina und ungarischen Mangalitzaschweinen gekreuzt; die Kreuzungzerzeugnisse sollen jedoch nicht sehr befriedigt haben, weil sie die Halkung unter freiem Himmel weniger gut ertrugen als die ein⸗ . Schweine und auch größere Ansprüche an das Futter tellten. t Unter den verschiedenen, in Serbien einheimischen Borstenvieh⸗ schlägen gebührt der erste Rang dem Schumadiaschwein, welches durch sorgfältige dich hee entstanden ist, sehr groß und schwer wird, ins⸗ befondere sehr viel Schmer und Speck liefert, blond sein und schwarze Klauen aufweisen muß. ! .

Am meisten wird die Schweinezucht betrieben in den Talland. schaften Schumadia (an der unteren Morawa) und Possaving (längs ber Save) fowie in den sich an die Schumadia östlich anschließenden Tälern der Mlava und Ressava. Am wenigsten blüht die Schweine⸗ zucht in den gebirgigen Gegenden, welche an die Türkei angrenzen; sonft wird in Serbien die Schweinezucht überall stark betrieben. Die Viehzählungen wiesen in Serbien aus: .

jm Jahre 18990... 9086 603 Schweine 1899 . 904446 .

40 609 .

.

ö 1900

Das landwirtschaftliche Vereinswesen in Viktoria ; (¶Australien).

Landwirtschaftliche Vereiniguagen finden sich in Viktoria mehr oder weniger verbreitet. Teils sind sie allgemeinerer Natur und ber den ganzen 33 en, . n. sie i =, . einzelne Wi tszweige oder Unternehmungen or. In neue 31 füblt man aber nach einem Bericht des deutschen landwirtschaft sichen Sachverständigen für Australien in den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft · im landwirtschaftlichen Vereinswesen Viktorias verschiedentlich die Notwendigkeit don BVerbesserungen. Die vielen kleinen Ausstellungsvereine sind dem der⸗ zeitigen Landwirtschaftsminister ein Greuel, und er versuchte, bisher ohne Erfolg, eine Zusammenlegung. Vorläufig ist die jãhrliche Bei feuer für jene verkürzt worden. Genossenschaftliches Vorgehen ist noch ohne größeren Erfolg geblieben. Neu ist die Bildung einer Landwirt schaftekammer (9hamber of Agriculture) als . der gesamten viktorianischen Lanwirtschaft, in der die ursprũngli gegen sie gegründete Gesell schaft landwirtschaftlicher Produzenten auf⸗

egangen ist. Sonst bestehen noch milchwir ich ftiich Wein.. Obstbau⸗

Her fern ge. und andere Vereine in ziemlich bedeutender Anzahl. Die größte landwirtschaftliche Vereinigung ist die Königliche Land⸗ wirtschaftsgesellschaft, deren auptaufgabe die Veranstaltung einer jährlichen großen Ausstellung ist. Sie zählt gegen 2000 . hat bisher für ihre Sache über 809 000 M ausgegeben und bring dem Lande manchen Rutzen. Im Jahre 1992 hatte die Melbourner Ausstellung S300 Schaunummern und einen Nutzen von 56 000

Washington, 106. November. (W. T. B). Das Acker baubureau gibt das Durchschnittsergebnis der diesjährigen Maig⸗ ernte am 1. d. M. auf 253 Busbels für den Acre an gegen 26.8 am é Rorember Ido. Auf Grund dieser Angaben schäßt der Staffftiker der New Jorker Börse, Brown, den Ertrag auf Ilz od oo6 Bufbels gegen 2 325 643 C00 Bushels endgũltiger Ernte im Vorjabre. Von der alten Ernte befinden sich noch in den Händen der Farmer s. 20/ gegen 1,990 am l. November 1902.

Verdingungen im Auslande.

Spanien. .

20 November 1903. Compagnie fermière des tabaes in Madrid, Galle del Barquillo Nr. 1: Lieferung des Bedarfs an Fartons zum Verpacken von Zigaretten für die Fabrik in Logron

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Portugal. 23. Nobember 1903, 12 Uhr. .

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r 9 ĩ rtugaise des all ties 24 om s portugaise des allume

m Lissaben, Rua de San 1398. Lieferung des Bedarft

* 1 zur Herstellung don Zünddölßchen im * 1804 in

40 Lo en.

XV. Nodember 19035. Cbheistiania: Lieferung don 2 ohne 1 123 ssenem Briefum mi u ö n Dare an des dene g l nendant e. Nedee Zaestn entgegengenommen. Proben und Bedingungen

ebendaselbst. Au stralien. 380. Dezember 190. ö in Sddaey: r. von Material für Telegrapden u g an d ee Post Master General ok New South Woles 22

adstand ge

n nichten.