1903 / 283 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Dec 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. Jaguar“ 797

am 30. November in Hankau am Yangtse eingetroffen.

S. M. S. „Luchs“ ist gestern von Hankau nach Wusung *. 8. 6.

abgegangen. . . S. M. S. »Bussard“ ist gestern in Schanghai ein⸗

ö

rn, in See. er Dampfer „Eleonore Woermann“ mit dem Transport der abgelösten k der Schiffe der ö Station ist am 29. November in Ham⸗ burg angekommen.

Bayern.

In der heutigen ö der Kammer der Abgeordneten beklagte sich, wie W. T. B. aus München meldet, bei der Be—⸗ ratung des Etats der Münzanstalt der Abg. Beckh (freis. Volksp.) darüber, daß sich ein Mangel an Silbergeld zeige, und bemerkte zferner, daß die Fünfzigpfennigstücke wegen der leichten Verwechselung mit Zehnpfennigstücken, äußerst unheliebt seien. Der Finanzminister Freiherr von Riedel erwiderte, für die , solle ein Ersatz geschaffen werden, der die

erwechselung mit Zehnpfennigstücken vermelden lasse. Es seien be⸗ reits verschiedene Modelle hergestellt worden. Man sei der Ansicht, daß die Fünfzigpfennigstücke stärker legiert und dicker und kleiner als die Jehnpfennigstücke hergestellt werden müssen. Ein Mangel an

ilbergeld könne kaum bestehen, da große n, Silbergeld an die Reichsbank zurückgingen. Der Etat der ünzanstalt wurde sodann ohne erhebliche Diskussion genehmigt.

Baden.

Gestern wurde der Landtag von dem Finanzminister Dr. von Buchenberger in Vertretung des * , von Brauer eröffnet. In der Erklärung der Regierung wurde u. a. betont, daß durch die starken Rückschläge, die das Wirtschaftsleben in den letzt⸗ e , Jahren erfahren habe, und die dadurch ungünstig be⸗ einflußten Erwerbsverhältnisse weiter Kreise die staatlichen Finanzen in unerfreulicher Weise in Mitleidenschaft gezogen worden seien. In Ver⸗ bindung hiermit stehe die starke Vermehrung der ordentlichen Aus- gaben und die sehr reichliche Ausstattung des außerordentlichen Budgets. , . seien die angesammelten , zusammengeschmolzen und würden im Laufe dieses Jahres völlig aufgejehrt werden. Der neue Voranschlag', heißt es dann weiter, schließt infolgedessen nicht ohne Fehlbetrag ab. Ein⸗ schließlich der Forderungen des ier dent ichn, Etats ergibt

ch ein Gesamtfehlbetrag von annähernd 11 Millionen Mark, der sich durch die auf die neue Budgetperiode übergebenden Kreditreste noch um einige Millionen erhöht. Die Staats⸗ regierung sieht sich daher genötigt, eine Erhöhung der Einkommen- und der Kapitalrentensteuer in Antrag zu bringen. Der restliche Teil des , soll, soweit er nicht in den Ueberschüssen der folgenden Jahre seine Deckung findet, auf die ,, übernommen werden. Die Regierung hofft indessen, daß diese Steuererhöhung auf die nächste Budgetperiode beschränkt bleibt. Bezüglich des finanztellen Verhältnisses der Einzelstaaten zum Reiche wird die Regierung es sich angelegen sein lassen, diejenigen Maßnahmen der Reichsleitung zu unterstätzen, welche geeignet sind, das Reich für seine finanziellen Aufgaben leistungsfähig zu machen, und welche zugleich verbürgen, daß den Einzelstaaten die Durchführung ihrer Kulturaufgaben nicht erschwert werde. Angekündigt wurde ferner eine 3 der Ertragssteuer im Sinne einer Umwandlung derselben in eine Vermögenssteuer. Das Budget der Eisenbahnbetriebsverwaltung schließt mit einem ö von 13,5 Millionen Mark ab. Dieses Ergebnis ist im Vergleich mit dem Voranschlag für 1902503 um 600 000 M günstiger. . kündigte die Regierung die Vor- legung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung des Land—⸗ tagswahlverfahrens, an. Danach soll die Wahl zur Zweiten Kammer künftig auf der Grundlage des allgemeinen, gleichen, geheimen und unmittelbaren Wahlrechts stattfinden. Gleichzeitig foll dle Mitglieder zahl der Ersten Kammer durch gewählte Vertreter der wirtschastlichen Berufskörperschaften und, durch einzelne bei der Leitung der kommunalen Selbstverwaltung bewährte Männer vermehrt und die Einwirkung der Ersten Kammer auf die Geschäfte des Staats unter Aufrechthaltung der bevorrechteten Stellung des andern Hauses ange⸗ messen verstärkt werden. . ist die Einführung einer für die Gemeinden zu erhebenden Warenhaussteuer sowie die Einbringung eines Gesetzentwurfz, betreffend die Verbesserung der gegenwärtigen Ver⸗ fassung des Grundbuchwesens, vorgesehen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Im österreichischen Abgeordnetenhause hat der Abg. Nowack (deutsche Volkspartei) eine Interpellation über die Absicht der Gesellschaft vereinigter Schiffer in Dresden, den Besitz der beiden Elbeschleppergesellschaften Kette! und „Desterreichische Nordwest⸗ Dampsschiffahrtsgesellschaft? anzukaufen, eingebracht. Er fragt an, welche Maßregeln die Regierung gegen die beabsichtigte Menopolisierung des Elbeverkehrs zum Schutze der öster⸗ reichischen Industrie und der österreichischen Kaufmannschaft treffen werde. Ferner sind eine Interpellation des Abg. re betreffend die am 28. v. M. veranstaltete Demonstration der slavischen Studenten an der Wiener Universität, und ein dringlicher Antrag des italienischen Klubs, in dem die . Verlegung der italienischen Parallellehrstühle von Innsbruck nach Triest fowie die baldige Errichtung einer vollständigen italienischen Universität in Triest 5 wird, eingegangen. Die Tschechen verlangten die wörtliche

erlesung der Eingänge, die eine Stunde in Anspruch nahm. In der dann fort cf ten Debatte über die Erklärun der Regierung trat der g. Schalk (Alldeutsche . für die Trennung des gemeinsamen ZJollgebiets und für die Schaffung einer Zollunion mit dem Deutschen Reiche ein. Hierauf wurde die Debatte ges offen und es nahmen die Generalredner das Wort. Der Derschatta erklärte, die Deutschen seien zu einem Waffenstillstand unter Wahrung ihres Besitzstandes geneigt. Die von den Slovenen erhobenen Klagen seien 1 unbegründet. Der Redner besorgte von der ungarischen Aus egung der , . eine Teilung der Armee und gefährliche Konsequenzen für die Delegationen sowie für den Aus 5 Der Abg. Stransky erklärte, das Uebergewicht . 6 einen Grund darin, daß in Oesterreich eine Beamtenreglerung, die kein Mandat des Volles besitze, dem konstitutionell regierten Ungarn gegen überstehe. Er kritifierte sehr abfällig das Verhalten der Regierung gegenüber den kulturellen Forderungen des tschechischen Volks und wandte 46 gegen den Widerstand der Deutschen gegen die Frrichtung , er, slovenischer und italienischer ,. Nur in der Gleich erechtigung der Nationalitäten liege die Zukunft Oesterreichs. Hierauf wurde die Sitzung e f,

In der gestern abend in Budgpest abgehaltenen Konferenz der Ko n . hi,. ann sich über den Antrag ihres Vorsitzenden, des Abg. Kossuth, . nstellung der Obstruktion eine heftige Debatte. Es stimmten schließlich 27 Mitglieder für und ebensobiele gegen den Antrag. Kofsuth selbst enthielt sich der Abstimmung; er legte den Vorsitz in der Partei nieder.

Frankreich. Die Deputiertenkamm er setzte gestern die Beratung des Marineetats fort. In der Vormittagssitzung trat der Deputierte Abbe Gayraud (latholischer Republikaner) für die kürzlich in ihre

M. S. „Hertha“ geht heute von Schanghai nach

m y (radikaler Sozialist) zoll te der Amtg⸗ ie l er als ö ne uf wurde die Genergldebast;. mittagssitzung, in der Bourgeois den Vo der M Pelletan Aufklärung über die am age zupor zur Sy te angehliche Vernichtung eines auf die Verurteilung eines Matrosen bezuͤglichen Aktenstückes. Er habe sen annulliert, weil der , nicht vor-; setzt gewesen fel; das Aktenstück habe er i ell J. dasselbe dem Hause. (Lebhafter ) te der Minister, er vernachlässige den Bau 3j 1 eeboot . 39 , n., . 9j von ae, o abe K ür mehrere Jahre. Pelletan begründete alsdann d fe . der Schwestern lazaretten und sagte, die Schwestern hatten zogen und Schmier dadurch geschaffen, daß sie sich Gegenstände aneigneten, die ihnen nicht gehörten. (Lebhafter Beifall auf der dußersten Linken.) Der Deputiert. Rousset (Nat.) kam nochmals auf das ie Verurteilung e . betreffende Akftenstück zurück und verlas eine Depesche n präfekten angewtesen h Seepräfekt habe es ehnt, dieser Weisung nachzukommen. Der Deputierte Siegfried (Demokrat) brachte eine motivierte Tageß= ordnung ein, bee e, . Pelletan die einfache Tagesordnung verlangte, ble darauf mit 292 gegen 244 Stimmen an—⸗ genommen wurde. ö

Der General Baneg ist zum kommandierenden General des 16. Armeekorps ernannt worden.

( Rußland. Die Studierenden an der Universität Warschau ver⸗ sammelten sich, nach einer Meldung des W. T. B.“, estern in der Universität, um dagegen Protest zu er⸗ eben, daß bei der Beerdigung des ehemaligen Kurators des Warschauer Lehrbezirks Apuchtin 4, e⸗ nachrichtigung der Studenten im Namen der Universität ein Kranz niedergelegt worden ist. Da die Studenten der Auf⸗ forderung, auseingnderzugehen, nicht folgten und die Scheiben in den Höͤrsälen einschlugen, wurde schließlich die Polizei herbei⸗ gerufen, die einige Verhaftungen vornahm. Zur Aburteilung von 29 Teilnehmern an den Unruhen in Kiew vom 16 v. M. ist ein Gericht von Universitäts⸗ pProfessoren eingesezt worden. Einige Tage vor dessen Zusammentritt erschienen Proklamationen mit der Auffor— derung, das Gericht nicht anzuerkennen und nicht zu erscheinen. Am 29. November fand die erste Sitzung des Gerichts statt, zu der 18 Studenten zitiert waren. Neun waren erschienen, machten jedoch keine Aussagen. Am andern Tage war der Ein⸗ tritt zur Universität nur gegen Vorweisung von Billetten ge— stattet. Eine Gruppe von Studenten verweigerte die Vor— weisung, erbrach troz der Anwesenheit der Polizei die J,. drang unter Laͤrm und Gesang in das Gebaͤude und richtete Verwüstungen an. 190 Kosaken und zwei Abteilungen Polizisten zerstreuten schließlich die Studenten. Gegen 1 Uhr war die Ruhe wiederhergestellt. Y. den Vorlesungen kamen jedoch nur wenig Studenten. ehrere Professoren ließen wegen Krankheit die Vorlesungen absagen. Wegen der Unruhen ist eine für den gestrigen ag angesetzte Doktor⸗ promotion abgesagt worden. Auf Befehl des Kurators finden an der Universitär, ben ehr⸗ und Hilfsanstalten, mit Aus⸗ nahme der Kliniken, bis zum 3. Januar keine Vor⸗ an,, statt. Aus Taganrog wird dem „W. T. B.“ berichtet: Am 21. November durchzog eine große Menschenmenge dle Haupt⸗ straßen der Stadt mit Fahnen, die aufrührerische Inschriften hatten, und veranstaltete beim Denkmal Peters des Großen Kund⸗ gebungen. Ein Polizist, der sich der Menge entgegenstellte, wurde mißhandelt. Als mehr Polizei hinzukam, war die Menge bereits auseinandergegangen, sodaß zunaͤchst keine Verhaftungen vor⸗ genommen wurden. Am nächsten Tage wurde eine große Anzahl von Personen verhaftet; diese ne jedoch fast alle wieder freigelassen worden sein.

Italien.

. der Deputiertenkammer verlas gestern der Minister⸗ präsident Giolitti eine Erklärung der Regierung, in der er, wie W.. T.. B. berichtet, folgendes ausführte: Das gegenwärtige Ministerium wird mit stets wachsendem Vertrauen die innere Politit der weitgehendsten n innerhalb der gesetzlichen Grenzen fort- setzen, die soziale Beruhigung herbeigeführt, den Arbeitern in den

erkstätten und auf dem Lande bemerkenswerte Vorteile ver- schafft und die , der ungeheuren Mehrheit des Landes lefunden hat. Jetzt heißt es: eine Periode sozialer, wirtschaft icher und finanzieller Reformen einleiten. Die dringiichsten Fragen sind die Handelsverträge, die Erleichterung der Last der öffentlichen Schuld, die e , fer Eisenbahnfrage und die Hebung der wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse in den Südprovinzen. Die Regierung ist in ,,,, mit Oesterreich ˖ Ungarn, Deutschland und der Schweiz eingetreten. Bie vortrefflichen Absichten aller Beteiligten geben uns das Vertrauen, daß die aus der Sache selbst sich ergebenden Schwierigkeiten überwunden werden können, die derartige Verhandlungen egenwärfig in allen Ländern der Welt aufweisen. Wir werden bei diefen

erhandlungen danach streben, die Ausfuhr unserer landwirtschaftlichen Er⸗ zeugnisse zu fördern, und sind zu diesem Zwecke auch bereit, den utz der Industrie so weit, als der Bestand derselben nicht in Frage gestellt wird, zu verringern; wir sind sogar bereit, den Petroleumzoll erheblich herabzusetzen. Die Konversion der 45 prozentigen Rente ist bereits in den letzten Tagen vorbereitet, und es ist nur noch die Zu= stimmung der Kammer zu derselben erforderlich. Das Budget wird aus derselben einen Nutzen von jährlich 6 Millionen haben. Die Regierung beschäftigt sich mit voller Zuversicht ferner mit dem großen Werle der Konversion der Hprozentigen konsolidierten An⸗ leihe, das einen Nutzen von ungefähr 40 Millionen für das Budget ergeben und den Beginn eines wahrhaften wirtschaftlichen Wieder erstehens des Landes herbeiführen wird, indem es das Land in die erste Reihe in der Finanzwelt stellen und eine Herabsetzung des Dar—⸗ lehnszinsfußes zum Besten der Landwirtschaft und der Industrie be—= wirken wird. Was die Frage der Organisation des Betriebs der Eisenbahnen betrifft, so wird die Regierung gemäß den Wünschen der Kammer däs Problem ohne jede Voreingenommen- heit bezüglich des Betriebs der Eisenbahnen prüfen, und für den Fall, de der Privatbetrieb nicht in zuträglicher Weise organisiert werden könnte, wird die . einen Gesetzentwurf behufs eventueller Organisterung des Stagtselsenbahnbetriebs vorlegen. n der Erklärung wird ferner die Aufgabe hervorgehoben, die der Regle⸗ . und dem Parlament hinsichtlich der Hebung der wirt⸗ . tlichen Lage in den, südlichen Propinzen o lift. Die egierung, heißt es in dieser in lich wird mit unbeugsamer Strenge das Gesetz bei der Ue a ding der provinzialen und kommunalen Verwaltungen und der Wohltätigkeitszwerke zur Anwendung bringen und mit vollkommenster Unparteilichteit bei den Meinungsverschiedenheiten der örtlichen i handeln. Sie wird den Bau der von dem Parlament genehmigten Eisenbahnen ir Calabrien und Sizilien sowie die Sanierungtarbelten und den Bau der apulischen Wasserleitung beschleunigen. 36 italienische und fünf ausländische Firmen haben an dem Wettbewerb um den Bau .. . teilgenommen. Die Regierung wird nicht nur, wie bereits erwähnt, bei den Handelsvertragsverhandlungen bestrebt sein, die Ausfuhr

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Mutteranstalten zurũckgeschickten Ordensgschwestern der Marinehospitaler

.

stern aus den Marine ch jeder Kontrolle ent⸗

larineministers, in der dieser den See⸗ Aktenstuͤck zu vernichten. (Lärm.) Der

in mg wurde.

das größte Interesse haben, zu fördern, sondern erhält auch den zu ö ita ausgearbeiteten . aufrecht. ie . , * ich auf die anderen Provinzen anzuwenden, die sich n ähnlichen Verhältnissen befinden. Ferner wird die Regierung Vorschläge neff um die industrielle Entwicklung von Neapel zu fördern, die Last der Gemeinde. und Probinzschulden zu verringern und die ö eines Kleingrundbesitzes in . Provinzen herbei zuführen. Die Lösung der vorerwähnten Aufgaben fordert als erste und notwendige Bedingung eine strenge Finanzgebarung; diese wird es vermeiden, die Einnahmequellen des Budgets für Zwecke von untergeordneter Bedeutung zu zersplittern, damit für die Be. dürfnisse des Volksschulunterrichts, für die Wiederherstellung des

Gleichgewichts im Budget der Gemeindeverwaltung in Rom, . für den Bau der Glen be h! von ., über Venti⸗ miglia nach Nizza und anderer durch Gesetz genehmigter , weh. in werden kann. Die Regierung beabsichtigt, diesen Verpflichtungen getreu nachzukommen, aber so, daß das . t des Budgets dadurch nicht gefährdet wird; denn dieseß ist die absolute Vorbedingung für das große Unternehmen der Konversion der Rente, die i 2 allein die Mittel dazu wird liefern können, an eine ernstliche Steuerreform zum Vorteil der vom Geschick weniger begünstigten Klassen heranzutreten. Die Regierung hält eg außerdem für eine dringliche Aufgabe, die Verhältnisse der Aktiengesell. schaften streng zu regeln, indem sie die Verantwortlichkeit der Mit- glieder der Verwaltung zu einer ernsten und tatsächlichen gestaltet indem sie ferner für das öffentliche Interesse schäd⸗ liche Verbindungen verhindert und das Börsenspiel einschränkt. . wird die Regierung noch die Beseitigung des Zwangs⸗ wohnsitzes und eine . sosialer Reformen vorschlagen. In der

rklärung der Regierung wurde sodann hervorgehoben: „Italien be⸗ findet sich heute, was seine . zu den ,,. Mächten anbe⸗ trifft, in der günstigsten . dank seinen Bündnissen und seinen Beziehungen herzlicher Freundschaft zu den übrigen Mächten. Diese Beliehungen sind durch den glänzenden Empfang, der unserem ge— liebten Herrscherpaare in England und Frankreich bereitet worden ist, feierlich von neuem bekräftigt worden. Diese glückliche Lage unserer auswärtigen elt die gute Lage unserer Finanzen, das zu— nehmende wirtschaftliche Gedeiben des Landes und unser die innere Freiheit voll gewährleistendes System, das nunmehr pon jedermann gutgeheißen ist, müssen uns ermutigen, an die Reformen heran⸗ zutreten, die seit langem von dem Lande erwartet werden. Wir werden kühn diesen Weg betreten, wenn wir das ausdrückliche Ver—⸗ trauen des Parlaments besitzen. Wenn Sie dieses Vertrauen zu uns nicht haben, so ist es Ihre Pflicht, uns dies unverzüglich und freimütig zu sagen, weil das Interesse des Landes weder untätige Duldung no sofortiges Urteil, damit jeder Vertreter des Landes offen seinen Teil der Verantwortlichkeit übernehme und damit die Regierung die Kraft besitze, die sie nur aus Ihrem Vertrauen schöpfen kann. Die Er⸗ klärung der Regierung wurde von dem stark besetzten Hause öfter durch Beifallszeichen unterbrochen und namentlich am Schlusse mit einer lebhaften, anhaltenden Beisallskundgebung aufgenommen. Es wurde sogleich die Besprechung dieser . eröffnet. Nach Ausführungen der Deputierten de Viti de Marco und Lucchini wurde die Fortsetzung der Diskussion bis heute vertagt.

Im Senat verlas der Ministerpräsident Giolitti eine gleiche programmatische Erklärung der Regierung, wie er sie in der Kammer . hat; sie wurde auch von diesem Hause mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

Türkei.

Nach Konsularmeldungen soll, wie dem „Wiener K. K. Telegr.⸗Korresp⸗Bureau“ aus Konstantinopel berichtet wird, in Prizrend eine neue Redifdivision gebildet werden, als deren Kommandeur der Tscherkesse Suleiman Pascha aus⸗ in. ist. Uebereinstimmenden Berichten aus den Korpsbereichen Adrianopel und Saloniki zufolge hat die Desertion der Mannschaften der mobilen Redifbataillone in der letzten Zeit zugenommen. Dies wird darauf zurückgeführt, daß die größtenteils verheirateten Mannschaften schon seit vielen Monaten unter den Waffen stehen und die in Aussicht gestellte Entlassung vor dem Ramasan nicht stattfand. In vielen Bataillonen erreicht die Zahl der Deserteure über 10 Prozent des Bestandes, bei einigen ist der Prozentsatz noch viel he Die Deserteure, die oft in kleinen Abteilungen entweichen, begehen auf dem Wege zur Heimat Ausschreitungen, die dann ungerechterweise auf das Konto der Truppen und der Gendarmerie gesetzt werden. In vielen Fällen wurden diese Deserteure in ber Heimat bald wieder ch genghn, besonders wenn die Ergänzungsbezirke in der Nähe der größeren Garnisonstädte liegen.

Am 16. v. M. hatte die Pforte den Botschaftern der Ententemächte mitgeteilt, daß am 10. November eine 40 Mann starke bulgarische Bande das 1 Dorf Sazara (Sandschak Kirk⸗Kilisse) überfallen, die Ernte niedergebrannt, 12 Einwohner ermordet, die Moschee durch Bomhen beschädigt habe und sodann, von Militär verfolgt, geflohen sei. Diese auf der ersten Meldung der Lokalbehörden beruhende Mitteilung ist, wie das genannte Bureau weiter berichtet, vollkommen unbegründet. Die Untersuchung hat ergeben, daß nur zwei Remisen und ein Stall abbrannten. Die mohammedanischen Einwohner haben den Brand selbst gelegt und falsche Anzeige von einem Bandenüberfall erstattet, um die YM e he die sie zur Verteidigung gegen die Komitee⸗ banden erhalten hatten, nicht zurückgeben zu müssen, was jetzt geschehen ist.

Bulgarien.

Der Minister des Innern brachte, nach einer Mel— dung des „W. T. B.“ aus Sofig, gestern in der So branje eine Vorlage ein, in der die Bewilligung einer halben Million Lei zur Unterstützung mazedonischer Flüchtlinge be— antragt wird.

Amerika.

Aus Washington meldet das Reutersche Bureau“: Mit Bezug auf den in Europa zur Erörterung gebrachten Vorschlag, dem Haager Schiedsgericht die Frage zu unterbreiten, wann und wie, wenn überhaupt, Rußland die

Mandschurei räumen solle, wird es für möglich gehalten,

daß die Vereinigten Staaten von Amerika Rußland diesen Plan nahelegen können. Man bekundet in Washington ein gewisses Interesse an der Frage, wie Rußland diesen Plan Weiteres i . erweckt das Gerücht, daß die Anregung e erf e. Quelle herrühre.

Dem columbischen Kömmissar Reyes soll auf Ver—⸗ anlassung des Staatsdepartements der Vereinigten Staaten bedeutet werden, er werde im Staatsdepartement n empfangen werden, wenn er mit der Absicht komme, wischen Columbien und Pangma Frieden zu stiften; andern⸗

i ehrchs seine Mission in Washington scheitern.

Wie das „Reutersche Bureau“ von der britischen Admiralität

erfährt, ist die Nachricht, daß am 3. Dezember ein britisches

Geschwader nach La Guaira gehen werde, ungenau. ; 2 die auf dem Clyde im Bau . neuen chil enischen Schlachtschiffe, die gemäß dem mit Argentinien

der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, an der die südlichen Provinzen

abgeschlossenen Vertrage verkauft werden sollen, gaben, nach

Rücksichtnahme gestattet. Wir bitten um Ihr

6 des W. T. B.“ aus Santiago Chile), y. ö. Ene und Rußland Gebote ab, boch 81 die . Regierung noch keine Entscheidung getroffen.

Asten.

Dem „Russischen Invaliden“ zufolge kam es in der k zu , zm s hen pen russischen Truppen und Chunchusen. Infolge einer Milch uber die Zusammenrottung. hedeutender Chunchusenbanden und von ihnen im Tale des Liau⸗ flusses verübte Räubereien würde am 5. November eine aus 2 Kompagnien und 7 Schwadronen mit 4 Geschützen bestehende Expedition gegen sie ausgesandt. Diese stieß auf mehrere hundert Chunchusen, denen es gelang, aus dem zwischen den Flüssen Liau und Taitsiche gelegenen Rayon, wo die russischen Truppen . einzuschlleßen beabsichtigten, zu entkommen. n der Racht vom 11. v. M. schlugen die Kosaken die Chunchusen an der mongolischen Grenze und ver⸗ folgten sie. Die Chunchusen hatten große Verluste ünd wurden vollständig zerstreut. Auf russischer Seite wurden vier Tote

ählt. . . gerahst⸗ St. Petersburg wird der „Kölnischen Zeitung“ ferner emeldet: Die Fein dseligkeit der Koregner gegen die Fapaner nimmt in aft Weise zu, da die japanische Regierung fortfährt, in der südlichen Provinz Koreas Japaner anzusiedeln und Truppen nach koreanischen Häfen u bringen. Einem Gerücht zufolge steht, die Ueber⸗ . von 8 Infanterieregimentern, 1 Artilleriehrigade und 1 Kavallerieregiment aus Rußland nach, der Halbinsel Kwantun bevor; die Befestigungsarbeiten werden dort energisch betrieben. Die Chinesen in, der Mandschurei zeigen gegen die Russen eine sehr feindselige Galt ung: es wird berichtet, daß russischen Offizieren und Soldaten von Thinesen ins Gesicht gespieen, den Truppen der Weg versperrt und in Pferden Sprenggeschosse unter die Füße geworfen

wurden.

Etatistik und Volkswirtschaft.

der Arbeitseinstellungen und Aussperrungen , in Preußen 1900 02.

Seit dem 1. Januar 1899 bilden im Deutschen Reiche die ge— meinfamen Arbeitzesnstellungen mehrer gewerblicher Arbeiter Stn gi 8) sowie die gemeinsamen ginn en mehrerer gewerblicher Arbeiter bon der Arbeit (Auss pe rn gf Gegen stand fortlaufender amt⸗ licher Erhebung. Zählunggeinheit ist nicht, wie in Amerika, der be⸗ troffene . fondern der einzelne Streik oder Aussperrungsfall, fofern daran mindestens zwei Personen als Streikende oder Aus⸗ gesperrte beteiligt sind, n, , ob sie in einunddemselben oder in verschiedenen Betrieben be chäftigt waren. Es wurden nach der

Stat. Korr. gezahlt 2 d. i. vom

be⸗ ö der in den be⸗ im beendete treffen gewerb, streikende (erh. troffenen Betrie- Jahre Streiks) Be lichen Arbeiter i. ben überbaupt triebe Be⸗ Arbeit beschãftigten triebe rbeiter Arbeiter 1900 929 5 494 0.7 82 510 2.0 436 1901 632 2983 0,4 36 114 0,9 41, 1902 614 2585 0,3 33 997 0, 8 41,2

ahl und Umfang der Arbeitseinstellungen sind hiernach in den ewe . H e, wie dies bei . Wirt schaftslage in der Regel der Fall ist, sehr erheblich zurũckgegangen. Während nämlich im Jahre 1906 auf einen Streikfall, durch hittlich 6 Be⸗ triebe und 89 Streikende entfielen, betrugen die entspꝛechenden Durch⸗ schnittsziffern i. J. 1901 nur 5 bezw. 57 und i— J. 1902 nur 4 bezw. 55. Die Anteile der betroffenen Betriebe und streikenden Ar⸗ belter an der Gesamtzahl aller gewerblichen Betriebe bezw. Arbeiter in Preußen waren in der ganzen Bexichtszeit geringfügig und sind ebenfalls gesunken. inen gleichmäßig machten in den einzelnen Jahren die ftreikenden etwas über zwei Fünftel der in den betroffenen Betrieben überhaupt beschäftigten Arbeiter aus.

Vom Hundert aller Arbeitseinstellungen waren 2 , .

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treits, bezweckten also eine Aenderung des bestehenden Arbeits. i fil rr. Jahre 1900 80,0, i. J. io 668 und i. J. 1902 77, 8; die gegen eine ,, ,, der Arbeitsbedingungen gerichteten Abweh 16 eiks treten mithin stark zurück. Vom Hundert der Arbeitseinstellungen erstreckten sich auf ng u e en, 2 3 2 betroffenen Betriebe streikenden Arbeiter Bcuhlebe 1800 1601 1802 bee g ef , f en ur; 1 78,8 16,2 40,4 —— 5 11,6 8, 9,2 6—10 4 6,9 , 8 11 0 3 9,5 6,4 21 50 5 190 12,3 über 50 1,B6 39,7 24,8

jernach kamen in der Berichtszeit bei weitem am häufigsten die en in 9. Zunahme begriffenen Einzelstreiks vor. Da⸗ egen entfielen auf die je eine Mehrheit von Betrieben um fassenden 3 penstreikz in den Berichtsjahren nur 20 bis 30 Hundertteile aller Ausstande, aber mehr als vier Fünftel aller betroffenen Betriebe und von sämtlichen ausständigen Arbeitern 1900 und 1902 über, 1901 annähernd die Hälfte. Einen bemerkenswert bedeutenden Umfang hatten in den Jahren 1909 und 1902 die auf mehr als be Betriebe ,, . dee, , , , . mit fast einem Viertel bezw. über einem Fünftel aller Streikenden. v . vollstãndigen Ausstände, d. h. diejen igen, bei welchen . in' den ergriffenen Betrieben beschäftigten Arbeiter streikten, trugen 19900 13,63, 1801 142 und 1962 118 v. H. aller Arbeltzeinstellungen. Kontrakt brüchig waren 1990 283, 1991 20,0 und 1902 gi v. H. der Streikenden. Es ist mithin eine nicht unwefentliche Abnahme des Kontrakthruchs zu verzeichnen. Unter 21 Jahre alt, alfo noch minderjährig? waren von den Aus⸗

ständigen 1906 109, 1901 165,9 und 1902 3. . H.

Vom Hundert der Arbeitseinstellungen erfolgten unter d mit mere, aller

r

Beteiligung 1900 1901 1902 streikenden Arbeiter betroffenen Betriebe den 1800 1901 180 18901 10902 Streikenden 5 1 0,8 0,5 1,9 3.2 5 26 66 48 5.3 8, 14 1165 21 50 6, 9,6 14,7 1857 14,8 di = 1600 65 137 122 11,1 339 101 - 600 9,0 32,9 37,4 26,8 36,65 über boo 1,5 35,5 21,1 zöb 355 27.

) Außer den beendeten wurden 1990 noch 15, 1991 noch 8 und 196 noch 12 in den betreffenden Jahren nicht beendete

Streiks ee über welche nähere Angaben (3. B. n der

Zahl der in Pint leiden chaft gezogenen Betrlebe und Personen) natur.

Jemäß erst in dem Jahre ihrer endgültigen Erledigung gebracht b

überwiegende Anteil an der Gesamtzahl der betroffenen Betriebe wie

Die kleineren Ausstände mit nicht über ho streikenden Arbeitern waren demnach weitaus am zahlreichsten und haben zugenommen. Im letzten Berichts jahre umfaßten sogar die Gruppen big zu 20 Streikenden zufammen schon mehr als die Hälfte aller Arbeiteeinstellungen. Der

streikenden Arbeiter entfiel i n auf die Streiks mit einer Be⸗ n

ll über 100 Ausständigen ,,

ausständige Äürbeiter zum Feiern genötigt,. Ihre Gesamt— k Jahre 1960 5272, d. i. 25 i. J. 1901 5574. d. i. 6,4, und i. J. 1967 J533, d. i. 6,5 v. H. der in den betroffenen Betrieben überhaupt beschäftigten Arbeiter, war also verhältnismäßig nicht be⸗

deutend. * die Streikbewegung in den einzelnen Landesteilen be—

trifft, so kamen Hundertteile aller

guf die Ppeendeten Streiks . fi nn,

6 1900 1901 1902 1900 1901 1902 1900 1901 1992 Ostpreußen ... 1,9 3,3 0,5 1,4 4,2 26 33 Westpreußen .. Berlin

Brandenburg .. 1

ö 8a .

. . estfalen .... , . Rheinland ... Hohenzollern .. ! . ö ierbei treten Berlin, Brandenburg und das Rheinland mi den in. Anteilen an der Gesamtzahl der Streiks hervor. Zu—⸗ fammen wiesen diese drei Landesteile in jedem Beri töjahre allein mehr als die Hälfte aller . in Preußen auf. Bemerkenswert ö. daß in den beiden letzten Jahren Berlin von der seine Vororte nid i en,, . sowohl hinsichtlich ber Streikzahl wie der Arbeiterbeteiligung überholt worden ist. Dagegen war in Berlin die Zahl der betroffenen Betriebe während der ganzen Berichtsfeit viel höher als in der Provinz Brandenburg, wo überwiegend größere Betriebe von der Ausstandsbewegung berührt wurden. Im übrigen findet man noch eine auffallend hohe Zahl betroffener Betriebe 1802 in Schletwig ⸗Holstein und streikender Arbeiter 1901 in Sachsen. Aussperrungen , . mi

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567 6225 1902 32 187 29290 47,8. Die Aussperrungen waren mithin in Preußen von geringer Be⸗ deutung.

Der Milchverbrauch in deutschen Großstädten. . n den Monatsberichten des Statistischen Amts der a

. veröffentlicht der Direktor dieses Amts Dr. Wiedfeldt eine Untersuchung über den Milchverbrauch in deutschen Großstädten. Darin wird mitgetellt, daß sich der Milchverbrauch Ham burg nach den Beuke⸗ mannschen Berechnungen i. J. 1902 auf 1461 auf den Kopf der Bevölkerung belief. Unter Cinrechnung der unmittelbar angrenzenden Gebiete von Wandsbek und Aftona ergibt sich für die gesamte Wohngemein⸗ chaft ein durchschnittlicher Verbrauch von 137 1. Damit steht Ham- * Milchverbrauch demjenigen der mitteldentschen Großstãdte weit voran und auch über dem durchschnittlichen Verbrauch im ganzen Deutschen wein der auf etwa 120 1 geschätzt wird. Der beträchtliche ilchkonsum Hamburgs und seiner Nachbarorte iss wohl nur zum kleineren Teil der bedeutenden Konfumkraft der Bevölkerung, zum größeren der günstigen Nähe der großen Milchproduktionszentren in schleswig ⸗Holstein und

annober zuzuschreiben. Unter ähnlichen Verhãältnissen findet man in

Erich einen Hilchverbrauch von 183, in Heidelberg von 149, in München von 135 1. Dagegen kommt Dresden nur auf 110 1, Berlin mit feinen großen Nachbarorten Schöneberg. und Rix⸗ dorf auf 109, Elberfeld auf 99 und Leipzig nach den Angaben seines Statistischen Amts gar nur auf 72 1.

Zur Arbeiterbewegung.

um Ausstand der Weber in Crimmitschau (gl. Nr. 209

d. 5 der a fünfzehn Wochen andauert, erfährt die Köln. Ztg.“, daß he Zahl der Arbeitswilligen, von denen einige die Arbeit wieder verlaffen haben, nicht genügt, um die Fabriken dauernd betriebsfãhig zu machen, und daß die Unkernehmer daher beginnen, Arbeiter aller Branchen pon' auswärts heranzuziehen, um sie anlernen zu lassen, Das Crim⸗ mitschauer e e r ien hat einen dringenden Aufruf an die Arbeiterschaft Deutschlands und Desterreichs gerichtet, in dem eg diese beschwört, nicht dazu beizutragen, daß die kãmpfenden Crimmitschauer iedergerungen werden. . ; . 1 d eaux versuchten die Ausständigen, wie .W. T. B. meldet, gestern abermals, die arbeitenden Dockarbeiter zur Ein⸗ stellung der Arbeit zu zwingen. Nach den Polizisten und Gendarmen, bie ihrem Vorgehen Einhalt tun wollten, wurde mit Steinen ge⸗ worfen, sodaß mehrere verletzt wurden. (Vgl. Nr. 282 d. BÜ.)

Kunst und Wissenschaft.

Auszug

tut für das Archäologische Institut, betreffend , , , Ressestipendien.

19. Um die äologischen Studien zu beleben und die an⸗ schacdchᷣ Kenntnis echte g en Altertums möglichst zu verbreiten, insbesondere um für das Archäologische Institut leitende Kräfte und ür die vaterländischen Universitäten und Museen Vertreter der rchäͤologle heranzubilden, werden mit dem genannten Institut fünf jährliche Reiseslipendien, ein jedes im Belguf von dreitausend Mark, berbunden, welche den nachstehenden Bestimmungen gem vergeben werden sollen. . ; 20. Zur Bewerbung um vier der gedachten Stipendien wird der gad eis erfordert, daß der Bewerber entweder an einer Universitãt des Deutschen Reichs, bez e et. an der Akademie zu Münster die philofophische Doktorwürde erlangt oder das Examen pro facultate docendi . und in demselben * den Unterricht in den alten Sprachen in der obersten Gymnasialllasse die Befähigung nachgewiesen hat. 22 Bewerber hat . nachzuweisen, daß jzwischen dem Tage, an welchem er promeviert worden oder das Oberlehrerexamen absolbier? hat, eventuell, wo beides stattgefunden hat, dem spaleren pon beiden, Und dem Tage, an welchem . Stipendium 6 ihn fällig werden würde (5 260, höchsten ein dreijähriger

wischenraum liegt. 3

Für das fünfte der jährlich zu vergebenden Stiöpendien, welches in eff ge i ee ihfl, die kn g der christlichen Alter⸗ tümer der römischen ee zu fördern, wird erfordert der Bewerber an der theologischen Fakultät einer Untpersität des Deu n Reichs den Kurfus der Protestantischen oder der katholischen Theglogie abfolviert, dag beißt nach, Ablauf in ndestend deg glademischen Triennlumz in ordnungsmäßiger Weiße die

pmalrlkulgtion bewfrft

gz 21. Der Bewerber hat ferner die guta htliche Aeußerung der . hischen, resp. el . Fakultat einer Universität des

eutschen Reichs, oder der Akademie zu Münster, oder auch einzelner bei einer solchen i t angestellter Professoren der einschlagenden wissenschaftlichen Fächer über seine bisher gen Leistungen und eine Befähigung zu erwirken und seinem Gesuch beizufügen, auch, falls er schon literarische Leistungen aufzuweisen hat, womßglich dieselben mit einzusenden. Ferner sind in dem Gesuche die besonderen Reise, zwecke kurz zu bezeichnen. ö. unter den Reisefielen in der Regel Rom mit einbegriffen sei liegt im Geiste der Stiftung. z

Bei Gesuchen um Verlaͤngerung des Stipendiums finden i. Bestimmungen keine Anwendung. Bagegen ist hier eine übersichtliche BDarstellung der bisherigen Reiseergebnisse in das Gesuch aufzunehmen und wird. falls der Stipendiat bereits in Rom oder Athen sich auf⸗

ehalten hat oder noch aufhält, über seine Leistungen und seine Be⸗ ker enn das Gutachten des Sekretariats des Instituts erfordert.

§ 32. Die Gesuche um Erteilung des Stipendiums sind in jedem Jahre vor dem 1. Februar desselben an die Zentraldirektion des archäologischen Instisuts nach Berlin einzusenden, welche die Wahl nach vorgenommener Piüfung der Qualifikation des Bewerbers in der Gesamisitzung vornimmt. Bei gleicher wiss enschaftlicher Tüchtigkeit wird die Zentraldirektion denjenigen Bewerbern den Vorzug geben, die neben der unerläßlichen philologischen Bildung sich bereits einen gewissen Grad kunstgeschichtlicher Kenntnisse und monumentaler Anschauungen zu eigen gemacht haben und welche dem archäologischen Inftitute oder den deutschen Lehranstalten oder Museen dereinst nützlich zu werden versprechen. ö § 23. Die Stipendien können nicht kumuliert, noch für einen längeren Zeitraum als ein Jahr vergeben werden; zulässig ist jedoch die Wiedergewährung eines Stipendiums für ein zweites Jahr. Die Wiedergewaͤhrung des im 5 20 bezeichneten fünften Stipendium auf ein zweiteß Fahr kann auch erfolgen, wenn der Stipendiat bei eintretender . des zweiten Stipendiums das 30. Lebensjahr bereits überschritten haben sollte.

8 24. Dispensation von den in den S8 29, 21, 23 aufgestellten Vorschriften erteilt in besonderen Fällen das Auswärtige Amt nach Anhörung der Zentraldirektion. . §z 242. Bis auf weiteres kann jährlich eines der vier Reise⸗ stipendien für klassische Archäologie mit Wegfall der im 5 20 gesetzten Präklusivfrist an Gymnasiallehrer vergeben werden, welche an einem öffentlichen Gymngsium innerhalb des Deutschen Reichs fest angestellt und in Lehre und Wissenschaft besonders bewährt sind Das Stipendium kann zu diesem Zwecke in zwei halbjährige jedes zu 1500 M.4— zerlegt werden behufs einer im Wintersemester, spätestens am 1. De⸗ zember anzutretenden halbjährigen Studienreise. ; Anstatt der in 21 geforderten Zeugnisse von Universitäten oder rofessoren hat der Bewerber ein Zeugnis seiner vorgesetzten Behörde ie, über seine bisherige Amtswirksamkeit als guch darüber beizu⸗ bringen, daß im Fall der Stipendienverleihung auf die Erteilung des erforderlichen Urlaubs gerechnet werden könne. Ein ie n kann an ein und dieselbe Person nur einmal verliehen werden.

§ 25. . . .. Die schließliche Entscheidung wird in der Regel

vor Ablauf des Julimonats den Empfängern mitgeteilt, deren Namen in dem Reichsanzeiger“ veröffentlicht werden. . §z 265. Das Stipendium wird jährlich am 1. Oktober fällig, und der ganze Betrag auf einmal dem Bewerber oder seinem gehörig segitimierten Bevollmächtigten durch die Legationskasse gegen Quittung ausgezahlt. ; 33 k Der Stipendiat ist verpflichtet, solange er in Rom oder Athen verweilt, an den Sitzungen des Instituts regelmäßigen Anteil zu nehmen. Er hat Überdies während seiner Reise die Zwecke des Instituts nach Möglichkeit zu fördern und nach Beendigung der⸗ selben über deren Ergebnis einen summarischen Bericht an die Zentral; direktion einzusenden.

Banwesen.

Ein Wettbewerb um Entwürfe für die höhere städtische Mädch enschule in Pasewaglk wird mit Frist bis zum 1595. Januar 1504 vom Magistrat ausgeschrieben. Drei Preise von bobo, 400 und 200 ½ sind ausgesetzt. r Ankauf weiterer Entwürfe ür je 100 M bleibt vorbehalten. Für den Neubau steht ein Grund⸗ ö an der Ecke der Grün. und Klosterstraße, dem Königlichen Amts gericht gegenüber, zur Verfügung. Die Schule soll 10 Klassen zu je Ih bezw. 6 Schülerinnen enthalten. Baͤnke mit mehr als 4 Sitzen ind ausgeschlossen. Außer den sonstigen noch erforderlichen Räumen . Schulzwecke wird noch eine kleine Wohnung für den Schul diener verlangt. Der Baustil ist freigestellt, jedoch soll für die Fronten Ziegelrohbau in Anwendung kommen. Die Zeichnungen werden im Maßstabe J: Io00 verlangt. Die Gesamtbaukosten von nicht über Jo O6 Yes find nach Kubikmetern umbauten Raumes nachzuweisen.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

i t lernte im europäischen Rußland . 6. Jahre 1903.

ür das Gedeihen der Kartoffeln in Rußland war das Jahr Mone güůnftig. Der trockene und schneearme Winter gab dem Acker nicht die genügende Menge von Feuchtigkeit, sodaß man das Setzen der Kartoffel zeitweise unterbrechen oder aber auch häufig in dollständig trockenem Acker ausführen mußte, Der anfangs warme und auch feuchte Frühling belebte die Hoffnungen der Landwirte, Kartoffeln gut aufgegangen waren und die, Pflanzen

feit Mitte des Sommers jedoch trat eine ãußerst

und zwar eine voll⸗

eilung der Niederschläge war die ffeln . ungünstig. Im Osten n, 2 . ändig im Wachstum, . ö 35. Nordwesten und Westen

die Knollen erheblich litten. Kirn n eng e , f.

Südwesten zu Ende j welche den Boden voll auf.

in diesem Jahre im euro

ĩ Kar in Daup den , Unbefriedigend war kuren in den Minsk, Wilna, einem Teil des e,, 6 J f ts derselben g heren in den , idn ments (Podolien und Kijem), im größten Teil der Gouvernements Mogilew, Grodno) und zum Teil ,,,, . , im größten Teil der industriellen, gu rell

werden können.

drelßigste Lebensjahr noch

t, und daß er an dem Tage, wo dag 332 dium Ffaͤllig wird, das 2. ĩ 6 überschritten bat . . . 2.

des Gebietg der schwarzen Erde belegenen Czouvernements