1903 / 296 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Dec 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im Neuen Palais die Vorträge des Kriegs⸗ ministers, Generalleutnants von Einem und des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen⸗ Haeseler und begaben Sich um 11 Uhr nach Berlin, um Seine. Majestät den König von Dänemark, Allerhöchstwelcher gestern abend um S5 Uhr mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Waldemar von Däne⸗ mark von Kopenhagen dort eingetroffen und im König⸗ lichen Schlosse abgestiegen war, zu begrüßen. Um 12 Uhr fuhren Beide Masestäten und Seine Königliche Hoheit der Prinz Waldemar nach Potsdam. Von dort gedenken Seine Majestät der König von Dänemark um 3 Uhr die Reise nach Gmunden fortzusetzen und Seine Majestät der Kaiser und König um dieselbe Zeit nach der Göhrde abzureisen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben den neuernannten brasilianischen Gesandten da Costa Motta estern im Anschluß an die Audienz bei Seiner Majestät dem Eifer und König im Neuen Palais empfangen.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Landgerichtspräsident Dr. Lang⸗ feld ist in Berlin angekommen.

Bayern.

3 dem vorgestrigen 60 jährigen Generalsjubiläum Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-⸗Regenten hat Seine Majestät der Kaiser, wie „W. T. B.“ meldet, in herzlichster Weise Allerhöchstseine Glückwünsche zum Ausdruck gebracht. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent sandte an Seine Majestät den Kaiser ein in warmen Worten gehaltenes Danktelegramm, in dem Höchstderselbe zugleich der Freude über die völlige Genesung Seiner Majestät Ausdruck gab.

Deutsche Kolonien.

Auf Grund des 5 1 Nr. 7 der Verfügung des Reichs⸗ kanzlers, betreffend die Ausübung der Gerichtsbarkeit in den Schutzgebieten Afrikas und der Südsee, vom 25. Dezember 1960 hat die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts unterm 4. d. M. bestimmt, daß das Kaiserliche Obergericht für die Schutzgebiete Kamerun und Togo seinen Amtssitz in Buea, Kamerun, hat.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht die erbetene Ver⸗ setzung des österreichischungarischen Botschafters in Madrid Grafen Dubsky in den Ruhestand unter dem Ausdruck der Kaiserlichen Anerkennung für dessen vieljährigen treuen und hingebungsvollen Dienste. Zu seinem Nachfolger ist Graf Wesersheimb ernannt worden.

Bei dem gestrigen Empfange der Delegationen drückten, wie W. T. B.“ berichtet, die beiden Delegationspräsidenten in ihren Ansprachen dem Kaiser ihre Genugtuung aus über die Erneuerung des Dreibundes, den Fortbestand des Einvernehmens mit Rußland und die guten Beziehungen zu allen auswärtigen Staaten, die eine neue Gewähr für die Erhaltung des Friedens böten. Dies sei angesichts der bevorstehenden Erneuerung der Handels— verträge von erhöhtem Werte. Die Präsidenten sprachen sodann die patriotische Genugtuung über die durch die jüngsten Monarchen⸗ besuche zu Tage getretene allgemeine Bewunderung und Verehrung aus, die die gesamte Welt dem österreichischen Kaiser entgegenbringe, und schlossen mit heißen Segenswünschen für den Monarchen. Beide Reden sowie die gestern bereits mitgeteilte Thronrede wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Am Schlusse der Rede des Kaisers brachten die Delegationspräsidenten Hoch⸗ bezw. Eljenrufe auf den Kaiser aus, in die die Delegierten begeistert einstimmten.

Im Ausschusse der ungarischen Delegation für aus wärtige Angelegenheiten gab gestern der Minister des Aeußern Graf Goluchowski das übliche Exposé über die auswärtige Lage. Er gedachte zunächst der Erneuerung des Dreibundes und führte aus: Durch diese Erneuerung wurden neuerdings die Ver—⸗ hältnisse konsolidiert, die die Basis unserer Friedenspolitik bilden und seit bald einem Vierteljahrhundert dem ganzen europäischen Kontinent eine Aera ruhiger und erfolgreicher Entwickelung gesichert haben. Die Bürgschaften dafür, daß der Fortbestand des Dreibundeg unsere poli—⸗ tischen Interessen auch in der Zukunft vollauf zu gewährleisten ver⸗ mag, sind sehr reeller Natur und umso höher anzuschlagen, als sie bei einer gleichmäßigen Verteilung von Rechten und Pflichten allen Teilen neben der Forderung des erhabenen Friedenswerkes eine hin⸗ reichende Bewegungsfreiheit einräumen, um ihnen die nachdrückliche Wahrnehmung und Vertretung ihrer spezifischen Interessen zu ge⸗ statten. Gegen die Richtigkeit dieser Auffassung dürfte heut⸗ jutage kaum mehr ein Widerspruch erhoben werden, was die Genugtuung beweist, mit der die Kunde von der Fortdauer unserer Allianzverbhältnisse ziemlich allgemein entgegengenommen wurde, ja das Verständnis, welches man dieser Tatsache selbst in jenen Kreisen entgegenbrachte, die noch in der jüngsten Vergangenheit, wenn auch vornehmlich vom engeren Parteistandpunkte beeinflußt, unserer politischen Orientierung ganz entschieden abhold waren. Zwar fehlt es auch heute nicht an Widersachern; dieselben sind aber vereinzelt und rekrutieren sich hauptsächlich aus Leuten, die prinzipiell an allem Kritik üben, oder Elementen, die vor keiner noch so albernen Erfindung zurückschrecken, um ihrer plan⸗ mäßigen Minierarbeit immer neue Nahrung zu verschaffen. Ver⸗ dienen aber solche Ausbrüche von Leidenschaft keine übermäßige Be⸗ achtung, so ist es allerdings bedauerlich, daß diesen unverant wortlichen

idersachern innerhalb unseres eigenen Gebietes öfters gleich unver⸗ antwortliche Elemente von auswärts sozusagen in die Hände spielen, indem sie ihnen ein willkommenes und leicht verwendbares Material zu allerlei Hetzlampagnen bieten, und um so bedauerlicher ist diese Tatsache, wenn derartige Machenschaften aus einem Lande stammen, mit

Monaten in verstärktem Maße zum Vorschein kommen, sind gewiß höchst beklagenswerte Erscheinungen, die nicht entschieden 6 ver⸗ urteilt und zurückgewlesen werden können; ich halte indessen dafür, daß es dennoch verfehlt wäre, ihnen ein größeres Gewicht bei⸗ zulegen als jenes hohler Demonstrationen, die vor allem berufen sind, der eigenen Regierung arge Verlegenheiten zu bereiten. Ich kann demzufolge nicht umhin, mit besonderer Befriedigung und An— erkennung die vornehme Ruhe und Gelassenheit hervorzuheben, die man bei uns sowohl in den meisten ernsten Preßorganen als auch in den objektiv denkenden politischen Kreisen diesen Treibereien gegen⸗ über zu beobachten pflegt und die im Verein mit den von der Königlich italienischen Regierung an den Tag gelegten korrekten Bemühungen, den fraglichen Verirrungen Einhalt zu gebieten, wohl am ehesten kei⸗ tragen werden, die eiwünschte Ernüchterung bald herbeizuführen und die guten Beziehungen, die uns ebenso wie dem Nachbarkönigreiche am Herzen . müssen, vor ernsteren Trübungen zu bewahren.“

Der Minister wandte sich nunmehr der befriedigenden Ausgestal⸗ tung der freundschaftlichen Beziehungen Oesterreich⸗ Ungarns zum russischen Reiche zu, die sich allmählich vertieften, und von denen eine . der Friedensgarantien erwartet werden dürfe. Man dürfe heute wohl mit Genugtuung konstatieren, daß die Hoffnungen, welche an die St. Petersburger Entente vom Jahre 1897 geknüpft worden seien, vollauf gerechtfertigt erschienen. Die Er⸗ kenntnis nämlich, daß kein eigentlicher Grund zu einer Politik des Miß⸗ trauens und der latenten Anfeindung vorhanden sei, habe beiderseits immer festere Wurzeln gefaßt und im Laufe der Jahre zu einer Ueber einstimmung in der Auffassung und Beurteilung mancher inzwischen laut gewordener Fragen geführt, deren ersprießliche Folgen gerade in diesem Augenblick besonders gewürdigt zu werden verdienten. An⸗ schließend an diese Erwägungen verbreitet sich das Exposé über das Balkanproblem. Der Minister sagte: „Als sich bei dem in den letzten Monaten des vorigen Jahres erfolgten bedenk— lichen Ausbruch der Gärung unter der christlichen Be— völkerung der europäischen Türkei herausstellte, daß die Pforte, trotz wiederholter Mahnungen und Aufforderungen der Mächte, zu einer gründlichen Umgestaltung ihres in jeder Hinsicht fehlerhaften und verderblichen Verwaltungssystems nicht zu bewegen war, verständigten sich die beiden Kabinette angesichts der Gefahr, die ein längeres Zuwarten zur Folge gehabt haben würde, und im Interesse der eigenen Sicherheit im Wege eines schriftlichen und Ende Dezember 1902 durch den Wiener Besuch des Grafen Lamsdorff er— möglichten mündlichen Gedankenaustausches über die zu ergreifenden Sanierungsmaßregeln. Zu allererst wurde die Notwendigkeit er⸗ kannt, einen anderen als den bisherigen modus procedendi zu wählen, die oe dl ung über die zu treffenden Maßnahmen dem schwerfälligen Apparat des europäischen Konzerts zu ent⸗ ziehen und die Angelegenheit zu zweien in die Hand zu nehmen auf Grund eines von den Signatarmächten des Berliner Vertrags zu erwirkenden Mandats. Nach Feststellung dieser Modalität handelte es sich nunmehr darum, einen passenden Aktionsplan zu ent— werfen und über jene Mittel schlüssig zu werden, die den Bedürf⸗ nissen der Lage entsprächen, ohne n Weiterungen Tür und Tor zu öffnen, die tiefgehende, für den europäischen . gefahr⸗ volle Umwälzungen zur Folge haben könnten. Die Aufgabe war keine leichte. Von dem Bestreben geleitet, eine Reihe von Maßregeln bei der türkischen Regierung durchzusetzen, die bei der gebotenen Schonung der Lebensbedingungen des türkischen Reichs und der Erhaltung der Autorität des Landesherrn der christlichen Bevölkerung der europäischen Türkei ernste Garantien für eine wirkliche und nachhaltige Besserung ihrer Lage böten, mußte zunächst der Gedanke der Vereinigung der so⸗ genannten mazedonischen Wilajets zu einer autonomen Provinz, mit einem christlichen Generalgouperneur an der Spitze, aus dem Pro⸗ gramme ausgeschaltet werden, einerseits wegen des zu erwartenden Widerstandes des mohamedanischen Elementes, andererseits weil die Schaffung eines zweiten Ostrumeliens vor allem zum Schaden der Türkei, an deren Integrität wir unentwegt festhalten, wie nicht minder zum Nachteile des Gleichgewichts unter den Balkanstaaten, dessen Störung wir gleichfalls nicht zugeben wollen, ausgeschlagen hätte. Um also den vielfachen Uebelständen auf dem Gebiete des Steuerwesens, der Gendarmerie⸗ und Polizei⸗ organisation, der Befriedigung kultureller Bedürfnisse, sowie den be⸗ ständigen Ausschreitungen gegen die Christen und der Willkür ge⸗ wissenloser Funktionäre zu 5 wurden unsere Forderungen in einem Operate zusammengefaßt, das von den Signatarmächlen ge⸗ billigt und vom Sultan zur Durchführung sanktioniert wurde. Wenn dieses in seinen Einzelheiten genügend bekannte Operat auf unbedingte Vollständigkeit und Unfehlbarkeit auch nie einen Anspruch erhob, und wir uns auch von vornherein eine Er⸗ weiterung desselben vorbehielten, halten wir trotz der von ver— schiedenen Seiten diesem Unternehmen entgegengebrachten Skepsis an der Ueberzeugung fest, daß das angestrebte Ziel auf dieser Grundlage mit Zähigkeit und Ausdauer zu erreichen ist. Wir verhehlten uns nie die Schwierigkeiten, die mit der Ausführung dieses Pensums verbunden sein würden und die sich sofort im ersten Stadium der Aktion ein—⸗ stellten, nicht nur von seiten der Türkei, sondern auch namentlich und überraschendenweise seitens der bulgarischen Mazedonier, die seit Jahr und Tag die Erlangung erträglicher Existenzbedingungen für die christlichen Helfe e ten in der Türkei als das einzige Ziel ihrer Bemühungen hinstellten, nunmehr aber in der gewalttätigsten Weise gegen die beab— sichtigten Maßregeln sich auflehnten und verkündeten, sich mit keiner Lösung zufrieden geben zu wollen, die nicht ihren weitgehenden, von nationalen viel mehr als von humanitären Rücksichten beein⸗ flußten Postulaten Rechnung tragen würde. Die revolutionären Komitees, deren Zentralleitung sich auf bulgarischem Boden befand, entwickelten dementsprechend und dank der geradezu sträflichen, von einer aktiven Parteinahme sich kaum mehr unterscheidenden Toleranz der fürstlichen Regierung von diesem Zeitpunkte an eine geradezu fieberhafte Tätigkeit, deren Ergebnis die Ausrüstung zahlreicher Banden und die Verübung von empörenden Attentaten waren, die den augenscheinlichen Zweck verfolgten, einen Dissens unter den Mächten, nicht in letzter Linie aber zwischen den Kabinetten von Wien und St. Petersburg über die weitere Durchführung der Aktion herbeizuführen. Als aber kein Zweifel an dem Ernste unseres Ent— schlusses bestehen konnte, das vereinbarte Programm unentwegt zu be— folgen, nahmen die revolutionären Komitees zu immer tolleren Streichen Zuflucht, um ähnliche Grausamkeiten auf türkischer Seite herworzurufen, die in der Tat nicht ausblieben, und unter denen die unschuldige und friedliche Bevölkerung am bärtesten zu leiden hatte. Daß unter solchen Umständen das Reformwert ins Stecken geraten mußte, ist wohl erklärlich, zumal der türkischen Regierung der nur zu willkommene Vorwand geboten war, sich der ihr auferlegten Aufgabe möglichst lange zu ent—⸗ ziehen. Die Konstatierung dieser Tatsachen aber ist notwendig, um die Haltlosigkeit jener Kritik darzulegen, die einer Erweiterung des Sanierungsplans das Wort redet, bevor noch dessen Wirksamkeit überhaupt, erproht werden konnte. Die beiden Kabinette aber ver— blieben fest auf ihrem Standpunkt und erkannten die Notwendigteit, zunächst durch die ernstesten Verstellungen sowohl in Sofia als auch in Konstantinopel auf der Beseitigung jener gefahr— vollen Momente zu bestehen, die die Aufregung. erzeugten und ihr immer neue Nahrung verschafften. Weiter stellte sich die Notwendigkeit heraus, das ursprüngliche Reform— programm in bezug auf die Durchführungsmodalitaten in manchen Punkten s ergänzen, wozu die Mürzsteger Zusammenkunft Anlaß bot.“ Der Minister erörterte nun das bekannte hierauf bezügliche Elaborat, aus welchem entnommen werden könne, daß beide Mächte allen Ernstes an die Arbeit, die ihnen oblag, geschritten und aufrichtigst bemüht gewesen seien, ihre Aufgabe gemissenhaft zu lösen. Gegenüber den Kritiken, die auch an diesem Opergte geübt wurden, glaubte der Minister betonen zu sollen, daß sich die Mächte einerseits der Erkenntnis nicht hätten verschließen können, daß die Türkei ohne effektive Ueberwachungsmaßregeln von ihrer selbstmörderischen, den europäischen Frieden bedrohenden Politik nicht abzubringen

dem wir wie mit Italien, im engen Friedens und Freundschaftsbunde stehen. Die irredentischen Mani festationen, die dort seit einigen

ö

Sicherheit und Ruhe nicht vorangestellt werden könne. ‚Von diese Erwägungen geleitet, sind wir trotz aller abfälligen Urteile entschloffse

uns in unserer Vorgangsweise nicht beirren zu lassen, und erblich

im festen Einvernehmen mit dem von der gleichen Auffassung au— . St. Petersburger Kabinette sowie in der loyglen Unter.

ützung der übrigen Signatarmächte eine sehr ür den endgültigen Erfolg der Konstantinopel, wo die Klugheit blick des Sultans durch die Annahme der Mürzsteger P, schlüsse über die vielfachen gegen unsere Aktion gerichtelen Intrigen den Sieg davongetragen haben, wird man hoffentlich imme mehr zur Einsicht kommen, daß wir nicht als Feinde, sondern wiel, mehr als , . Freunde der Türkei auftreten, und daß es fin sie nicht von Nutzen sein kann, unsere Aufgabe durch allerlei Quer, treibereien zu erschweren, und daß sie nur ihre eigene Existenz in Frage stellen würde, wollte sie unsere Forderungen, die sie allein vor dem jähen Untergange zu bewahren vermögen, nicht aufrichtig und loyal berücksichtigen. Möge man sich davon in den Kressen der Pforte ernstlich Rechenschaft geben, ehe es zu spät win und bevor sich aus dem gegenwartigen Chaos Zustände ent, wickeln, die dann jede Rettung unmöglich machen. Anderseitt darf man sich in Sofia nicht der Erkenntnis verschließen, daß de Haltung der fürstlichen Regierung gegenüber der revolutionären Pe, wegung einer sehr genauen und strengen Ueberwachung unterjogen win und daß Bulgarien seinem Schicksal unbedingt Überlassen werden würde, wenn es nicht verstände, seine Politik dem Willen der Mächte anzupassen, und nicht alles aufböte, um selbst den Verdacht einer straf— i . Komplizität an friedenstörenden Machenschaften von sich fem zu halten“.

Der Minister gedachte hierauf der jedem menschlichen Gefühle hohnsprechenden Tragödie im Belgrader Konak, die neben der ungewöhnlichen Erregung der ganzen zivilisierten Welt einen Zustand zu schaffen gedroht habe, der mannigfache sehr ernste Gefabren für die friedliche Entwickelung der Dinge im nächsten Orient zur Folge haͤtte haben können. „Oesterreich Ungarn durfte, als durch die Belgrader Ge, schehnisse nächst berührte Macht, nicht zögern, der einstimmigen Berufung der zweiten nationalen Dynastie auf den Thron Serbienz seine Zustimmung zu erteilen, da das unglückliche Land nur hier— durch der ihm drohenden Anarchie entzogen werden konnte, und es schon in unserem eigenen Interesse lag, dem neuerwählten König seine wahrhaft dornenvolle Aufgabe nicht zu erschweren; ihm liegt die Pflicht ob, das durch den fluchwürdigen Frevel tiefgeschädigte Ansehen Serbiens zu heben und die duich heftige Stürme außer Rand und Band gekommenen innerpolitischen Verhältnisse in

ernste Gew unternommenen Alion) n

und. der pplitische Scha

Es ist zu hoffen, daß der König Peter im gesunden Teile des serbischen Volkes eine feste Stütze zur Vollbringung dieser regeneratorischen Arbeit finden wird. Wir werden jeden Fortschritt in dieser Hinsicht mit um so aufrichtigerer Genugtuung begrüßen, als der— selbe nur dann real, gedeihlich und dauerhaft sein kann, wenn das Nachbarkönigreich seinen vielfachen politischen Irrungen ent— sagt, den vollen Wert unserer Freundschaft erkennt und nicht etwa durch die Duldung gehässiger, in gewissen unverantwortlichen Kreisen üblich gewordener Ausfälle gegen die österreichisch ungarische Monarchie uns jwingt, das Maß unseres Entgegenkommens in der Folge sehr bedeutend einzuschränken“. Mit allen Merkmalen politischer Reife und kluger Besonnenheit verhielten sich den jüngsten Balkanwirren gegenüber sowohl Rumänien als Griechenland, die beide dadurch ihren sehr verdienten Ruf als Elemente der Ruhe und Ordnung in den Augen Europas neuerdings befestigt und sich als verläßliche Stützen jenes großen Friedenswerkes erwiesen hätten, dem Oesterreich⸗Ungarn in erfreulicher Uebereinstimmung mit allen Groß— mächten seine besten Kräfte zu widmen bemühbt sei.

Der Minister verwies sodann darauf, daß in allen Ländern immer deutlicher das Bestreben zum Vorschein komme, die Garantien des Friedens beständig zu vermehren und das Hervortreten scharfer Gegensätze im Wege ausgleichender Aussprache einzudämmen. Schon in seinem jüngsten Exposé habe er auf das sich allmählich ein— bürgernde System der spezifischen Interessengruppierungen hin⸗ gewiesen, die heute bereits sozusagen einen ergänzenden Teil der zum europäischen Gleichgewichte gehörigen Ausrüstung bildeten und in den seit einiger Zeit immer häufigeren Zusammenkünften der Staatsoberhäupter eine nachhaltige Förderung fänden. Namentlich seien die letzten Monate an solchen Begegnungen reich, und unter denselben hätien die Besuche der vielen befreundeten Souveräne am Wiener Hofe nicht am wenigsten den Stempel jener ausnehmend warmen Herzlichkeit, die den ausgezeichneten und vertrauensvollen Be— ziehungen entspreche, die die Monarchie mit allen fremden Staaten in so glücklicher Weise verbinde.

Graf Goluchoweki gedachte schließlich des Hinscheidens der achtunggebietenden Gestalt des Papstes Leo XIII. und betonte, daß das jüngste Konklave seiner Aufgabe in einer überaus glücklichen und ungeteilte Befriedigung erweckenden Weise nachgekommen sei. Bei diesem Anlasse trat der Minister den mannigfachen Kontrovbersen und Kritiken über die Ausübung des sogenannten Veto— rechts seitens Oesterreich-⸗Ungarns entgegen und be— tonte, daß sowohl die Leugnung dieses Rechts als die Auf fassung, daß seine Ausübung eine unbefugte Anmaßung oder eine unstatthafte Einmischung der weltlichen Macht in kirch— liche Angelegenheiten bedeute, durchaus unrichtig sei. Der Minister verwies darauf, daß, wenn auch das Veto auf keinem be— stimmten Gesetze beruhe und von der Kirche niemals ausdrücklich an— erkannt worden sei, es sich doch im Laufe der Jahrhunderte zu einem Gewohnheitsrechte herausgebildet habe, daß es tatsächlich zu wieder⸗ holten Malen von Trägern der habsburgischen Krone pari passu mit Frankreich und Spanien und von diesen beiden letzteren Staaten auch allein ausgeübt worden sei, daß der mit der Exklusion Betraute immer ein Kardinal sei, und von so hohen Kirchenfürsten doch nicht angenommen werden könne, daß sie sich zu einer unkanonischen Handlung hergeben würden, sowie daß das heilige Kollegium als solches nie einen formellen Protest erhoben habe und es auch nie vorgekommen sei, daß eine angemeldete Ausschließung vom Konklave unberücksichtigt geblieben sei. Das gegenwärtige Veto habe eher den Charakter eines Wunsches oder einer Warnung, und es könne einen Einfluß auf die Gültigkeit der einmal getroffenen Wahl nicht ausüben; denn den Mächlen, die es erhöben, ständen heutzutage noch weniger als jemals materielle Mittel zur Verfügung, um ihm Geltung zu verschaffen, falls es dem Kardinalskollegium be— lieben sollte, von demselben keine Notiz zu nehmen. Ganz ent— schieden aber müsse die Behauptung zurückgewiesen werden, als ob Desterreich⸗Ungarn bei Ausübung des Vetorechts als Repräsentant einer politischen Konstellation aufgetreten sei. Eine Verhandlung oder selbst ein Gedankenaustausch über diesen Gegenstand habe J,, und mit niemandem stattgefunden. Oesterreich habe im vollen Genusse seiner Initiative und Entschließungsfreiheit gehandelt, ohne daß eine Anregung dazu von irgend einer Seite ausgegangen sei. Der Minister empfahl schließlich das Budget des Ha fene des Aeußern zur Annahme.

Das Exposs wurde mit allgemeinem lebhaften Beifall auf— genommen.

Der Viererausschuß der ungarischen Delegation nahm gestern nach langer Debatte das zweimonatige Budgetprovisorium an. Im Laufe der Debatte ho Ugron hervor, daß, wenn sich auch die Verhältnisse zwischen dem gemeinsamen Heere und den bürger— lichen Elementen gebessert hätten, das gemeinsame Heer dennoch, vom ungarischen nationalen Gesichtspunkte aus, heute noch erklusiver sei denn je. Der Reichsktiegsminister von Pitreich bat, die Erörterung der nationalen und politischen Forderungen zu verschieben, bis die Zeit für eine gründliche Behandlung derselben gekommen sein werde und eine Ausgleichung der bestehenden Gegensätze möglich sei. Der Minister erörterte dann eingehend die Geschützfrage und er⸗ klärte, die Herstellung der Haubitze * im Zuge; die Rohre seien zum größten Teile bereits e ht die Anfertigung der übrigen Bestand⸗

sei, daß sie aber andererseitß nicht bätten vergessen dürfen, bat die Beglückung fremder Völkerschaften den Interessen der eigenen

teile würde der Hrivatindustrie übergeben werden. Die Kriegsverwal— tung halte an Bronze fest. Wenn andere Armeen die Bronze nicht

ruhigere Bahnen und zu einer normalen Entwickelung zurückzu leiten.

= er

annähmen, so e dies ein Beweis, daß sie dag Geheimnis reichisch ungari

sei ebenso dauerhaft wie : : herungen. Die ganze Angelegenheit sei Kriegs verwaltung von dem außerordentlichen

spruchreif, w

er halte dafür, daß die Delegation ebenfalls die Armeefra

d und ausführlich beraten , Aufklärung und Beruhigung gegeben werde, hies nicht bei der Votierung der Idemnität für angezeigt.

Großbritannien und Irland.

solle, damit über alle wi

Wie mehrere Londoner Blätter melden, hat die Regie⸗

die Errichtung von 26 Freiwilligenregi ung kund beschlossen, wo dies bisher nicht gestatte

Chamberlain hielt gestern, wie W. T B.

in Lee bs eine Ansprache in einer zahlreich besuchten lung, in bereitet wurde. Earl

stellte Chamberlain als geschäftsführenden Direktor

d Company, Limited, hin. Chamberlain führte aus: ö , unumstößlicher Lehrsatz, und es gebe über der Welt, die nicht nach 60. Jahren einer

Der n, kein ine Einrichtung in . ha ö Im, weiteren Verlauf. seiner Chamberlain auf die Uebel hin, die durch die Schleuderpre landes hervorgerufen würden, die Lage des hritischen Handels in wenigen schlimmer sein als jetzt. Unter den Auspizien komiteez werde ein. Ausschuß von werden, der über die Lage des hritischen Mittel zu einer Besserung dieser Lage beraten solle. würden Vertreter r , . . Sachberständige vernommen werden. e, , Der Ausschuß werde : Fharakter haben. Es werde vielleicht nicht möglich sei merzielle Union des t die Nachwelt werde es niemals verzeihen, setzt die geringste Gelegenheit. verliere, um diese ichern, die ein nationales Bedürfnis, keine Parteifrage nion bestehe nicht im freien Austausch der Waren, abe ein Schritt in 664 ,. . schwierig sein, die Kolonien von der heit ,. ö. wenn er als Botschafter mit Vollmachte Kolonien gesandt werde, könnte er Vorschläge machen, d nahme wert seien, könnte als Gegengabe das Vaterland erlangen.

Handels

die , ,. einer . ö bilde in schlechten wie in guten Zeiten. zi v aber es liege in Englands Macht, ihn zu verwirklichen.

Nach Schluß der Versammlung wurde Chamberlain mit

einem Fackelzug nach seiner Wohnung begleitet. Italien.

i uti nkammer setzte gestern die Debatte über 5 f Auswärtigen fort. Wie Deputierte Baccelli die Sprache und führte die Gründe daß auch Italien

den Etat des Ministeriums des e,, ,, der rage der Handelsverträge zur Sr en, ., er es nicht für nützlich halte, einen Kampftarif veröffentliche. Der Vertrag mit müsfe und könne auf. der Grundlage des jetz nischen Tarifs abgeschlossen werden. Der Redner sp lich den Wunsch aus, daß die Regierung des arbeitenden Italiens schützen werde.

Marazzi führte aus, er. sei einzig und allein der Frieden. n : der Deutsche Kaiser, der mit so großer Wärme seine Frieden Europis widme, seinem mächtigen bleibe. Der Redner erklärte ferner, er sei über eugt, daß zu Mißverständnissen und Meinungsverschiedenheiten zwi und Frankreich verschwunden seien,

Der

r el rg f, . äußerte si illigend darüber, politik treu zu bleiben beabsichtige, herzliche Einvernehmen Italiens mit Frankrei über den Empfang, den der König und die Königin in gefunden hätten, aus. Der Deputierte de N. erwarte, daß der Minister Tittoni eine beständige und Politik befolgen werde, die die Interessen wirkfam schütze. Unter lebhafter dann der Minister des Aeußern

daß die

Tittoni das

erklärte zunächst, in Benadir gebe es keinen Sklavenhandel, und auch

die Haussklaberei nehme immer mehr ab; es

Mögliche getan, um die aus dem eich e , g des Balkanproblems wiederholte der

das Prinzip des europäischen Kynzerts werde gemäß d und 9 Geiste des Berliner Vertrags gewahrt

England vollständiges Einverständnis. Der Mi die Regierung beabsichtige nicht, tätig ein ugreien, wo Intereffen Italiens zu schützen politik vermeiden und ihre eit cuf

Gegenden konzentrieren, wo Italien wirkliche und habe. Bezüglich der von der Handels verträge äußerte der weitgehenden Erklärungen abgeben, Gange seien, und müsse si u Unterhändler nicht unterließen, sich alle von Gesichtspunkte zur Richtschnur dienen zu lassen; er erker nicht nützlich sein würde, jetzt Die Regierung werde aber l Voꝛ für verschiedene Eventualitäten ermächtige, jum

italienischen Interessen entsprechende Maßregeln Weiter sagte der Minister, er freue sich, erklären daß die Verhandlungen mit Deutschland einen nähmen und einen befriedigenden

1

die

könne 6 nicht , reich noch geringfügig seien. ; 5 liege die Schwierigkeit in den Dingen selbst auf aber sei der guse Wille groß. Man müͤsse das Vertrau man im gemeinsamen Interesse zu Liner Der Minister versicherte schließlich,

werde Recht der Arbeit wirksamen

Verträgen werde auch das

i 2 i mi viel Autorität es erklärt babe. wie auch schon Luzzatti mit so vie o .

einigen kurzen Erklärungen des Berichterstatters Grip * des wn nie genehmigt. Mit . großer Mehrbe Kammer weiter der Vorlage, betreffend die Lonversior entigen Rente, durch Aufstehen und , . über die Vorlage nach Stimmenzab soll heu Abstimmung erfolgen.

Spanien.

Wie dem W. T. B.“ aus Madrid gemeldet wird, hat

der Ministerpräsident Maurg erklärt, er werde nicht die Vertrauensfrage stellen.

10. Januar über seine Politik äußern können,

Geseßentwürfe über die Sozial⸗ und Wahlreform einbringen

werde. Die Minister sind aufgefordert worden, für 1904 am 31. d. M. bereit zu halten.

tellungsverfahrens nicht kennten. ef be en und . allen Anfor⸗

Kredit von 38 Millionen jetzt 15 Millionen anfordere. Der Ministerpräsident Graf Tis za erklärte,

Doch halte er

ber ihm ein außerordentlich begeisterter Empfang ; Fitz William, der den Vorsitz führte,

und erklärte, nach seiner Ansicht werde Monaten des Tarifreform⸗ Sachverständigen

Dem Ausschusse der Kroönkolonien, Indiens und der Kolonien mit und aus jedem Handelszweige sollten Spater werde der Ausschuß ein keinen politischen

Reichs herbeizuführen, von der er träume, aber wenn

Man habe vorgegeben, es werde Weisheit seines Plans zu über⸗

gleichwertige Wohltaten für Die glänzende Absonderung Englands sei keine Absonderung eines durch Alter geschwächten Individuum, sondern die eine gemeinsame Körpers Das sei vielleicht ein Traum,

die

er sei überzeugt, das Ziel des Dreibundes Er hege den innigen Wunsch, daß

Reiche lange erhalten

sodaß beide Länder ihre Kräfte im Mittelmeer auf der Grundlage eines dauerhaften Einvernehmens

D utlerte Gaetani di Laurenzana 8 Regierung der Dreibunds, und sprach seine Freude über das Frankreich und England und Paris und London Novellis erklärte, er

und Rechte Aufmerkfamkeit des Hauses nahm

Innern kommenden Sklaven ju be⸗ ö Minister das

von ihm in der vorgestrigen Sitzung bereits Gesagte und versicherte,

Was die Politik

i ĩ s wischen Italien, Frankreich und im Mittelmeer betreffe, so herrsche z 3

. sie werde jede Abenteuer- ãtigkeit

große Interessen dem Deputierten Baccelli angeregten Frage Minister, er könne natürlich keine da die Verhandlungen 6 . ich darauf beschränken, mitzuteilen, daß die te Baccelli dargelegten

schon einen Generaltanrif aufzuste heute eine Vorlage einbringen,

günstigen Fortgang Abschluß erwarten 6 Die Ver⸗ it der Schweiz würden eifrig in Angriff genommen, er ,. daß die Schwierigkeiten weder wenig zahl⸗ Bezüglich der Verbandlungen mit Dester⸗

Verständigung gelangen in den abzuschließenden

Die Cortes würden sich am

des oͤster⸗ Bronze

eshalb die

e sehr ein⸗ tigen Mo-

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mitteilt, Versamm⸗

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Echweixz.

i t genehmigte, dem „W. T. B.“ zu⸗ ö. , e ,, . mit Italien mit 98 gegen Zs Stimmen. Der Vertrag ist damit auch von seiten

iz ratifiziert. . ö. ,, hat zum Bundespräsi⸗ denten für das Jahr 1904 den Bundesrat Comtesse⸗ Neuenburg (rabikalf und, zum Vizeyräsidenten den Bundesrat Ruchet⸗Waadt (radikah gewählt.

Türkei. einer Meldung des Wiener „Telegr.-⸗Korresp. Bureaus“ aus Konstantinopel hat am Montag, hei Kapinowo, 25 km südwestlich von Koprülü, im Wilajet Ues küb, ein Kampf zwischen einer Patrouille und einer Fomiteebande stattgefunden, bei dem der Bandenchef und drei Komitatschis getötet, 6. gefangen genommen wurden. Vier ndenmitglieder entflohen.

. . gere 46 Mitteilung des Gesandten der Ver⸗ einizten Staaten in Konstantingpel, Hetreffend den Zwischenfall zwischen dem amerikanischen Konsul Davis und den Behörden von Alexandrette, wies, wie „W. T. B.“ erfährt, die Regierung den Kontreadmiral Cotton, der sich gegenwärtig mit einem Geschwader in Alexandrien befindet, an, ein Kriegsschiff dem Konsul zur Verfügung zu stellen. Cotton werde wahrscheinlich den Kreuzer „Brooklyn“ wählen. Dem Konsul Davis werde gestattet werden, nach Alexandrette zurückzukehren. Man habe ihm die Erlaubnis erteilt, über die Bedingungen für seine Aufnahme in Alexandrette zu verhandeln.

Griechenland.

er Ministerpräsident Ralli hat gestern, wie W. T. B.“ rfch dem e n , Rücktrittsgesuch unterbreitet und mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage von einer Auflösung der Kammer abgeraten. Er empfahl dem König, diejenige Partei zur Regierung zu berufen, die in der Kammer über die Mehrheit verfüge. Theothokis wurde in das Palais befohlen und erhielt den Auftrag zur Bildung eines neuen Kabinetts. Er ' schlug die, Ernennung eines Geschäfts⸗ ministeriums vor. Nachdem der König jedoch diese Lösung der Frage zurückgewiesen, erbat Theothokis 24 Stunden Be⸗ denkzeit, um sich mit seinen Freunden zu beraten.

Nach

Serbien. Nowakowitsch und Genossen haben, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, ö. der , den Antrag eingebracht, zur Unter stützung der Flüchtlinge aus Altferbien und Mazedonien eine halbe Million Dinare zu bewilligen.

Amerika.

Wie dem „Standard“ aus Ottawa gemeldet wird, be⸗ schof fe Regierung von Canada, Lieferungsangebote für zwei Kreuzer einzufordery, Die Kreuzer sollen an der atlantischen Küste und in den Großen Seen stationiert werden und den Kern einer canadischen Flotte bilden. .

Aus Washington meldet W. T. B.“ der Ausschuß des Senats habe gestern der Resolution des Repräsentanten⸗ hauses zugestimmt, nach ö. . reß sich am 19. d. M. i 4. Januar vertagen soll. . . ‚. Wr 8 hat h. die cubanische , , .

itsbill mit 57 gegen Stimmen angenommen.

4 Hirn fg Bureau“ berichtet, die Regierung werde ein Kriegsschiff, wahrscheinlich das Kanonenboot, W ilm ington“, auf Ersuchen des amerikanischen Gesandten in Söul, der melde, baß dort infolge der Ausstände große Unruhe herrsche, nach Korea entsenden.

Statistik und Volkswirtschaft.

i l i i 903 eutsche überseeische Auswanderung im Novem ber 19 3 ö dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat November 6 .

über 3 : 1357 1143 Bremen 3 .

kh ö 9. 13 deutsche Häfen zusammen ; 207 80 fremde Häfen (soweit ermittelt) 358 529

2433 2411.

überhaupt ; en Häfen wurden im November 1903 neben den 1, Angehörige fremder Staaten

2076 deutschen Auswanderern noch 19 554 A rige fr at. gingen über Bremen 11 391, über Hamburg 316 Nordenhamm 2 (Lurch den Dampfer des Norddeutschen Llovd „Aachen“, der ausnahmsweise von Nordenhamm abfuhr).

Die Bevölkerung der Stadt Hamburg.

ensatz zu anderen Staaten zählt Hamburg seine . . Jahre. Am Anfang des Menatg Neven ber 1563 hat es in der Stadt nach den Hamb. Beiträgen 743 860 Ein. wohner ermittelt, das sind 14 306 oder 1,696 o mehr als im Vor- jahre. Die Vermehrung geht fast genau zur Däl fte auf zatũrlichen Zuwachs, jur Hälfte auf die Zuwanderung zurück. Zu den Bewohnern der Stadt kommt noch eine Bepölkerung von 79382 Personen aul den m Stadtgebiet liegenden Schif fen, also eine ganze leine 3. für sich auf dem Wasser. Diese Schiff sbevoöl kerung bat sich seit 1800 um 667 Personen vermehrt. Mit der Schiff bevõlkerung zãhlte Hamburg also in diesem Jahre 751 842 Einwohner.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Geschirrsattler Berlins haben, der Deutschen arte zufolge, beschlossen, den Meistern folgende Forderungen, zu , Reunflundentag. 3 0 Lobnerhöhung. hei Atord 100 222 58 n= zuschlag für Ueberstunden. Die Lohnbewegung der Qrosch en. kurfcher (gl. Nr. 285 R. Bl. bat, nach demselben Rlatte, eine neue Wendung erfahren. Die Arbeitgeber teilten den ee . mit, daß sie bezüglich ö geren g, 3. ö wollen.

ie Ber inden in den nächsten Tagen . 2 Bier enn ern., aus Kottbus berichtet, beschleß, dert eine Versammlung' Terttlindustrieller aus 25 deutschen Städten 3 mutig, die Crimmitscha u eg , in und finanzie

ö terstützen. (Vgl. Nr. 295 d. Bl). . . . 2 1 Teilauesstand der Schneiderg e ellen ausgebrochen ist, beschloß, wie die Frkf. Ztg. meldet, eine 8 versammlung, den neuen Lohntaris der Arbeitgeber zurũckzuweisen, un erklärte fich mit den bereits Ausständigen solldarisch

Bauwesen.

Ein Wettbewerb für Skizzen zu einem Gebäude für das Verkehrsministerium und ein entralbriefpostamt in München wird unter den Architekten, welche die bayerische Staats angehörigkeit besitzen oder in Bayern ansässig sind, mit Frist bis zum j5. März 1904 ausgeschrieben. Ein erster Preis von 7000 4M, ein zweiter von 5000, ein dritter von 40900 und jwei vierte Preise von je 2000 M sind ausgesetzt. Die zur Verfügung stehende Summe von 20 S0 M kann auch in anderer Weise verteilt werden. Außerdem bleibt der Ankauf weiterer Entwürfe zum Preise von je 1000 4 vor⸗ behalten. Die Bedingungen mit Programm und Lageplan können von dem Geheimen Expeditionsamt des Staatsministeriums des König⸗ sichen Hauses und des Aeußern in München gegen Einsendung von 3 S bezogen werden.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die diesjährige Weinernte in Rumänien . Griechenland.

Die rumänische Weinernte ist im Jahre 1963 hinsichtlich der Menge nur mäßig, hinsichtlich der Qualität dagegen. gut ausgefallen; man schätzt die diesjährige , Rumäniens auf etwa S00 000 bi gegen 1 060 0090 hl, im Vorjahre. ;

In y,, sind in diesem Jahre gegen 2 000 0 hl Wein von guter Qualität gewonnen worden; im gewöhnlichen Durchschnitt beträgt die Ausbeute etwa 1 200 000 hl. (Bollettino Ufficiale, Rom)

Weizenernte Uruguays im Jahre 1902663.

Das Ergebnis der Weizenernte 19025035 wird nach den bisher bekannt 5 amtlichen Ermittelungen auf rund 142,6 Mil- lionen kg gegen 206,9 Millionen kg im Vorjahre angegeben. Von diefer Produftionssumme entfallen auf die am Weizenbau hauptsächlich beteiligten Departements; Canelonas 41 279 960 3 Colonia 37 951 909 kg, San José 22 337 802 Kg, Minas 15021 tz9 kg Florida 9 855 432 kg, Soriamg 462 275 kg. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konfulats in Montedideo.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masregeln.

Niederländisch⸗Indien. ö Generalgouverneur von Niederländisch⸗Indien at die für Her ir fk⸗ . Hongkong und Jonkeeylon, angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. Vergl. Reichs anzeiger vom 12. Februar und 26. August d. J, Nr. 37 und 200.)

(Meldung der „Agence 21 Personen an Pest im ganzen sind 74 Fälle

Rio de Janeiro, 16. Dezember. Havas“) In der letzten Weche sind hier gestorben und 25 Personen an Pest erkrankt; zu verzeichnen.

Verdingungen im Auslande. Italien. .

alinspektion der Staatseisenbahnen in Rem; Gep ante 6 m ö Mittel meerbahnen. Errichtung . Schlafsales für das italienische ersęnal auf k en Station Ehiasso. Anschlag 87 800 Fr. Adziatische Ba n I Legung von zwei neuen Gleisen auf der Station 2 e. Anschlag 25 000 Fr. außer dem metallenen ur üstan g material Ce ö t⸗ richtung eines neuen Lagerhauses für gewöhnliche Fracht güte rauf der S 6 Florenz, Campo di Marte. Anschlag 1 010 900 Fr., außer dem metallenen Ausrüstungsmaterial. Bestãtigte Unterneh mungen. Mittelmeerbahnen. Arbeiten für den Bau von r, . Vigevano, Simonetta und Glusalfa nach Mailand und = . der erforderlichen Terrains. Anschlag zu masten der Mittelmeerha nen His 395 Fr. und zu Lasten der Adriatischen Vebnen n, Adriatische Bahnen. der Einrichtungen 6 Güterverkehr auf der nschlag 75 700 Fr.

28. Dezember direktion der Arsenale, in Sz trische Einrichtungen. 15 000 Fr. Endgültiger

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2 68 mmm m Vergrößerung : tar Harte mangas w 1 1L 11 Porto magg

Niederlande. 21. Deiember 1803, Mittags. Gemein derer n Am flerd Tm: Lieferungen für die städtischen & ganstalten;. zus Eisen und aus Kupfer, Koblenpfannen, Gasbrenner . glocken, Lampen, Tonnen ꝛe. Bedingungen in der Staatsdruckerei für * 36 2 * Dejember 1803. 11 Uhr. Kriegsministerium im a3. ** Hotel Sluiz, Dude Stationestraat 11, in Arnbeim: ten best Rr. AI) Bau einer Kaserne in Ede und. Einrichtung eines Schein standes (1. Gruppe). Anfchlag 1. Sc0 Gulden. (Lastenbeft I = Ausführung der 2. Gruppe der Arbeiten für die genannte . estehend in dem Bau eines eisernen Schur pens mit 1 . Anschlag 3300 Gulden. Lastenbefte Nr . G nden e. Rr. 223 für 060 Gulden beim Fortifikationsinbettor, Bovenbeek⸗· f . i ö eim. * 2 . . r,, 11 Uhr. Waterstaatministerium 1m daag; 1) Bau eines Tammeg unterbalb der Gemeinden Dreumel, Sem. waarden und Rossum, Provinz Geldern, on Neben- arbeiten. Dieses Unternehmen beziebt legung der Maasmündung. Anschlag (Rr. 216) bei Gebrüder dan Glees, im Bureau des Chefingenieurs Direktors 3. Direktion, Fluweelen Burgwall de Jong van Beek en Donk in?) Jongh in Tiel. 2) Ausfübrung don mündurg bezüglichen Arbeiten in Delen Anschlag 650 C60 Gulden. Lastenbeft van Cleef, Spui Nr. 283 im Haag. uskunt ingenieurẽ Direkt ors des. Rijkewater aa 2 und 6 w ö aag im 1 tren Ur 16813 8 Burgwal 16, im Haag und , . ar die Arb ö

sich

im

Auskunft im Bureau Direktion, Fluwerlen

Vite

legung der Maasmündung in . . . ö 3 Dejember 1803. 2 Uhr. Justinminift rium a aa g; = wd, n, n, fern,, Röoftftäben Tastenbeft Nr. 180), 97 gußeisernen rung von 144 eisernen g e. Catia den Nr. 1 . zellengitte Türen mteren gußeisernen Gittern und u r ellengittern mit Türen, 49 unteren gußellernen zin un 3 Taler best Nr. 181). Vastenbefte und Pläne für je 1,10 Gulden bei 2 , 2 Ne Wan n dann Sebrüder van Cleef, Spui Nr. a, im Vaag- : z 306. Dezember 1883, 11 Ubr. Waterftaatmintsterium n den Lokalitäten der Provinzalverwaltung in NM iddeldurg; ) An fte ang don 2 Paar eisernen Schleusentoren und den 3 Schiebetũren n den Schleusen oͤstlich von Sas de Gand. Anschlag 10 000 Snlden . 3 * richtung des eisemen Oberbaues einer Drehbrücke mit tee w. brücke auf dem Wege von Sag de Gand nach Westderde * Disch der Nebenarbeiten. Anschlag 74 300 Gulden. Ldastenbeft Nr. Ns bei x ö 8 * 23 5 n * n * Gebrüder van Cleef, Spui Nr. 28 3 im Vaag. 6 derm Sder. ingenieur Bekaur, Direktor der Arbeiten in Middelb arg und im au? der Amelicrationgarbeiten für den Ranal den Terneuge. Burgau der Ameliorgtiongarbeiten ür den = 9 C. Nordstraat 51, in Terneuze, am 21, 22. und W. Deaember. Serbien. 28. Dezember 18093. Direktion der Kön alich ö babnen, Ser g rad: Lieferung von 10 s Nass am Neta Ken von Maschinen. Kaution 1600 Dinar. Wuster und Bedingungen in

Der Ausstand der Hafenarbeiter in Bordeaur (91.

Nr. 283 d. Bl.) ist, nach einem Telegramm des W. T. B., beendet.

obiger Direktion.