Woltersdorf 6 Güntershagen, zur Anwendung kommen, solange die Straßen , unterhalten werden. Die eingereichte Karte erfolgt zurück. Neues Palais, den 14. Dezember 1903. Wilhelm K.
An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Budde.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Der bisherige Güterdirektor Dr. Friedrich Aereboe zu Pförten (Niederlausitz ) ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Breslau,
der bisherige Rektor und Prediger Robert Radicke aus Nikolaiken zum Kreisschulinspektor und
die bisherige Hilfslehrerin Fräulein Meta Lippold zur vollbeschäftigten ordentlichen Lehrerin an der Königlichen , Hochschule für Musik in Charlottenburg ernannt worden.
Dem Kreisarzt, Medizinalrat Dr. Behla aus Luckau ist die bisher kommissarisch von ihm verwaltete Stelle eines ken . Hilfsarbeiters bei der Königlichen Regierung in
ots dam,
dem Dozenten an der Technischen Hochschule in Aachen, Regierungsbaumeister Reinhold Lutz und dem Privatdozenten an der Technischen Hochschule in Hannover Dr. Adalbert von Han stein das Prädikat „Professor“ verliehen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem Domänenpächter Fritz Kratz zu See-Buckow im Regierungsbezirk Köslin ist der Charakter „Königlicher Ober— amtmann“ verliehen worden.
Ministerium des Innern.
Dem Ohberregierungsrat , bisher bei der Ansiedelungskommission in Posen, ist die Stelle des Dirigenten der Finanzabteilung bei der Regierung in Hannover über⸗ tragen worden.
Der bisherige 1 im Königlichen Statistischen Bureau Dr. jur. Max Broesike ist vom 1. Januar 1904 ab zum Mitgliede dieser Behörde ernannt worden.
Bekanntmachung.
Aus der laut Bekanntmachung vom 28. 2 d. J. aus⸗ geschriebenen Adolf Ginsberg⸗Stiftung sind durch Be⸗ schluß des Kuratoriums derselben für das Jahr 1904 zwei gleiche Stipendien verliehen worden, und zwar:
I) dem Maler Ernst Gaehtgens aus Nauditen,
2) dem Maler Johannes Hänsch aus Berlin.
Charlottenburg, den 29. Dezember 1903.
Der Vorsitzende des Kuratoriums der Adolf Ginsberg⸗-Stiftung.
A. von Werner
Direktor der Königlichen akademischen ochschule für die bildenden Künste zu hc enn.
Per son alver änderungen.
stöniglich Preußische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Hegre. Neues Palais, 22 Dezember. Treichel, Qberlt., im Füs. Regt. Graf Roon (Ostpreuß) Nr. 33, in das 7. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 1656 1g
Neues Palais, 24. Dezember. Frhr. v. Esebeck, Major z. B. zuletzt beim Stabe des 2. Großherzogl. Hess. Drag. Regts. (Leib⸗ Drag. a Nr. 24, unter Verleihung des Charakters als Oberstlt, mit der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des 3. Garde⸗ Ulan. Regts, bei den Offizieren à la suite der Armee angestellt.
Königlich Sächfische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförde— rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 18. De— zember. Rühle v. Lilienstern, Fähnr. im 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, zum Lt. mit einem Patent vom 9. Dezember 1902
befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 15. De— zember. Trefurth, Lt. im Schützen⸗-(Füs.) Regt. Prinz Georg Vr. 168, scheidet behufs Uebertritts zur Schutztruppe für Deutsch—
Ostafrika mit dem 21. Januar 1904 aus dem Heere aus.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß. 15. Dezember. Weitz—« mann, Oberingen, bei der Zeugmeisterei, der Charakter als Baurat mit dem persönlichen Range in Klasse 4 Gruppe 14 der Hofrang⸗ ordnung verliehen. .
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 18. De— zember. Morgenstern, Intend. Bureaudiätar für den Sekretariats—⸗ dienst bei der Intend. der 2. Div. Nr. 24, zum Intend. Sekretär, Wünsche, Militäranwärter, Feldw. von der Unteroff. Vorschule Marienberg, als Intend. Bureaudiätar für den Sekretariatsdienst bei der Intend. XIX. (2. K. S.) Armeekorps, unterm 1. Januar 1904 ernannt bezw. angestellt.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 29. Dezember.
Seine Majestät der Kaiser und König hatten gestern im Neuen Palais nach der Frühstückstafel eine längere Konferenz mit dem Reichskanzler Grafen von Bülow.
eute vormittag hörten Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generalleuinants Grafen von Hülsen⸗Haeseler.
* der Zeit vom 1. April 1903 bis zum Schlusse des Monats November 1903 sind nach dem „Zentralblatt . das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen (ein⸗ chließlich der gestundeten u an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere . men des Deutschen Reichs zur Anschreibung gelangt:
ölle 357 397 096 6 (gegen das Vorjahr — 363 849 M), Tabaksteuer 6 922 995 M6 ( 472 648 S6), Zuckersteuer und eg 70 0388 674 6 — 4112704 de), Salzsteuer
777 854 SM (4 1183412 MS). Maischbottichsteuer = 550 962 MS ( 4748440 6), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag 88 389 113 S6 (— 5328 465 06), Brennsteuer — 2484 0961 S (— 2689 475 MS), Schaumwein⸗ steuer (einschl. Nachsteuer) 3 087 8́!7 6 (— 984 279 M66), Brausteuer 20 342 587 MS (4 167 183 6), Ueber , von Bier 2 321 328 6 (- 74 844 S6, Summe 575 235 501 M 17424 109 S6). Stempelsteuer für: a. Wertpapiere 8 065 494 SJ (— 7211778 ), b. Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 8 692 165 d (4 371 839 6), C. Lose far Privatlotterien 3195 041 S (— 697 372 M), Staats⸗ otterien 20 624 864 S (— 1217 734 M), d. Schiffsfracht⸗ urkunden 583 942 S6 (4 30 495 M6), Spielkartenstempel 1001 847 006 — 35 407 M), Wechselstempelsteuer 8 243 952 ( 249 310 40), Post⸗ und Telegraphenverwaltung 300 538 326 6 (4 14757 888 6), Reichseisenbahnverwaltung 66 192 000 M6 4 5 3565 066 M).
Die zur Reichskasse gelangte Isteinnahme, abzüglich der nn ,,, 2c. und der Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 320 273 533 M 9̃ 7446578 6), Tabaksteuer 8 265766 S (— 686 971 49
uckersteuer und Zuschlag 69 275 089 MS (4 12677705 ), Salʒsteuer 31 641 267 M (4 1236 608 M6), Maischbottichsteuer — 2786 458 S (— 7201 334 ), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag 79 029 588 6 (— 2027043 6), Brennsteuer — 2484 061 S6 ( — 26894756), Schaumweinsteuer (einschl. Nachsteuer) 2417 795 é (— 2529 6), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 19271 764 M6 (4 93 138 6), Summe 524 904283 S6 (4 8 847 677 S6) . — Spiel⸗ kartenstempel 949 097 6 (— 27 605 M6).
Der Regierungsrat Dr. Guthzeit in Berlin ist der Königlichen Regierung in Schleswig und der Regierungs⸗ assessor Dr. von Rappard in Essen der Koͤniglichen Regierung in Marienwerder zur weiteren dienstlichen Ver⸗ wendung überwiesen worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Habicht“ auf der Reise nach Kapstadt am 24. Dezember in Swakop— mund eingetroffen und gestern von dort nach Lüderitzbucht in See gegangen. . .
S. M. S. „Hansa“ ist mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders, Kapitän zur See von Holtzendorff an Bord am A. Dezember von Uraga (Japan) nach Nagasaki
ö,. . S. M. S. „Luchs“ ist an demselben Tage von Futschau in See gegangen und in Amoy eingetroffen.
S. 7 S. „Stosch“ ist gestern von St. Thomas nach Curagao, S. M. S. „Panther“ von Kingston (Jamaica) nach Cap Haitien (Haiti, S. M. S. „Gazelle“ von Kingston nach Port au Prince (Haiti) in See gegangen.
S. M. S. „Vineta“ geht am 30. Dezember von Kingston nach Santiago de Cuba und S. M. S. „Falke“ e,. Januar von Kingston nach Les Cayes (Haiti) n See.
Der Dampfer „Prinz Heinrich“ mit dem Transport der von den Schiffen der ostasigtischen Station abge⸗ lösten Offiziere und Mannschaften ist am 26. Dezember in Aden eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise über Suez nach Port Said fortgesetzt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser ist gestern abend, wie „W. T. B.“ meldet, von Wallsee wieder in Wien eingetroffen.
Im ungarischen Unterhause setzte gestern die kleine Gruppe der Obstruktionisten ihr bisheriges Verhalten fort. Der Landes verteidigungs⸗ minister von Niyri machte nochmals geltend, daß durch die Obstruk⸗ tion Tausende ins Elend gestürzt würden, und gab zu bedenken, daß der Zeitpunkt der Rekrutierung schon fünfmal habe verschoben werden müͤssen, und daß der letzte Termin, nach dem die Rekrutierung am 4. Januar beginnen solle, nur dann eingehalten werden könne, wenn über die Vor⸗ lage spätestens heute abgestimmt werde. Geschehe dies nicht, so könne die Rekrutierung erst in einem Monate beginnen, und die Ersatz⸗ reservisten müßten, da die neuen Rekruten vor Ende Mai nicht aus⸗ gebildet sein könnten, bis zu diesem Zeitpunkt im Dienst bleiben, während sie, wenn die Vorlage jetzt votiert werde, zur Zeit der dringendsten Feldarbeiten wieder entlassen werden könnten. Aus diesen Gründen wende er sich im Namen von 40 000 Ersatzreservisten an das Herz der Teilnehmer an der Obstruktion, daß sie den Kampf endlich auf⸗— geben möchten.
Frankreich. .
Die Deputiertenkammer beriet gestern das vom Senat zurückgekommene Budget; mehrere vom Senat vorgenommene Ab— änderungen wurden, wie W. T. B.“ berichtet, abgelehnt, dagegen eine von dem Senat bei dem Budget des Mini⸗ steriums des Innern für die Besoldung der Spezialkommissare vorgenommene Erhöhung mit 329 gegen 239 Stimmen, nachdem der Ministerpräsident Combes für die Erhöhung eingetreten war und die Vertrauensfrage gestellt hatte, angenommen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde dann das Budget im ganzen mit 448 gegen 38 Stimmen genehmigt.
Der „Figaro“ veröffentlicht eine Meldung aus Bangkok, nach der man dort die Hoffnung hege, daß zwischen Frank⸗ reich und Siam noch vor der am 31. Dezember ablaufen⸗ den Frist ein endgültiges Uebereinkommen er⸗ folgen werde. Die Verhandlungen finden gegenwärtig in Paris zwischen dem Minister Delcassé und dem siamesischen Gesandten in Paris statt. Sollte über mehrere Streitpunkte kein Einvernehmen erzielt werden, so werde jedenfalls eine Verlängerung der Ratifikationsfrist für den am 17. Oktober 1902 geschlossenen Vertrag zustande kommen.
Italien.
Das „Giornale d'Italia“ meldet, der General Sismondo werde zum Oberkommandanten der mazedonischen Gendarmerie ernannt werden.
Der Papst empfing gestern den nn. Gesandten von Cetto und den ruf ichn Ministerresidenten Gu bastow zur Entgegennahme der Glückwünsche zum neuen Jahre.
Türkei.
Wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Buregu“ aus Kon⸗ stantinopel erfährt, hat die Pforte den Botschaftern der
Ententemächte mitgeteilt, daß am 30. November eine ungefahr B. Mann starke Komiteebande versucht habe, zwischen Simanli und Tugli die Grenze zu überschreiten, und dabei auf türkische Soldaten gefeuert habe. Die Bande sei jedoch nach Ostrumelien zurückgetrieben worden.
Im Gebirge Perim im Sandschak Seres gebildete Komiteebanden sollen demnächst ihre Tätigkeit beginnen. — Der Bandenchef Kertschikoff, der die letzte Bewegung im Wilajet Adrianopel leitete und dann nach Philippopel zurückkehrte, hat sich nach Belgrad begeben und wird wie Sarafow nach Frankreich, Italien und England gehen, um für die Zwecke der Revolutionäre Geld zu sammeln.
Griechenland.
Zum Präsidenten der Deputiertenkam mer wurde, wie W. T. B. erfährt, der Ministerielle Chatziskos mit 125 Stimmen gewählt gegen 54 Stimmen, die für den Delyannisten Mauro— michalis abgegeben wurden.
Bulgarien.
Die Mitglieder der Opposition, die nach der letzten Lärm— szene aus der Sobranje ausgetreten waren, haben, wie dem W. T. B.“ mitgeteilt wird; ein Manifest an die Nation er— lassen, worin sie erklären, daß sie während der Dauer der diesjährigen Session nicht mehr in die Sobranje zurückkehren würden; diejenigen, die die Geschäftsordnung verletzt hätten, und die Majorität, die die Verletzung geduldet habe, müßten die Verantwortung tragen.
Dänemark.
Die Abreise des Königs von Gmunden ist, dem „W. T. B.“ zufolge, wegen der leichten, vollkommen be— deutungslosen Erkältung auf einige Tage verschoben worden.
Amerika.
Das Kanonenboot der Vereinigten Staaten „Dixie“ ist von Philadelphia nach Colon in See gegangen; an Bord befinden sich, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, 600 See— soldaten sowie Munition und Lebensmittel auf fünf Monate für 1000 Mann.
Eilige Vorbereitungen, die col umbische Gesandtschaft in Washington zu schließen, deuten, wie das genannte Bureau meldet, darauf hin, daß es zu einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Columbien kommen dürfte. Die Gesandtschaft warte nur noch den Eingang der amtlichen Mitteilung des Staatssekretärs Hay über die Gründe ab, aus denen die Vereinigten Staaten die Auffassung Columbiens von der Panamafrage nicht akzeptieren könnten. Mittlerweile seien zahlreiche amerikanische Kriegsschiffe unterwegs oder in der Abfahrt begriffen, um die am Isthmus liegenden Geschwader zu verstärken.
Aus San Domingo meldet die Agence Havas“: die in Santiago errichtete provisorische Regierung unter dem Präsidium von Jimenez beherrsche den ganzen Norden der Republik. In der aufständischen Provinz Azua habe sich eine neue provisorische Regierung mit Pelletier als Präsidenten gebildet. — Der Kandidat für die Vizepräsidentschaft Ramon Tacsréès ist in Santiago getötet worden.
Asien.
Der Vizepräsident des Wai⸗wu⸗pu (Ministerium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Lien⸗-fang, ein Mandschu, be— suchte, wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Peking gemeldet wird, gestern den russischen Gesandten fc und bat um Mitteilungen über die Absichten Rußlands, be⸗ treffend die Räumung der Mandschurei. Lessar erwiderte, daß gegenwärtig aus zwei Gründen nichts in dieser Sache ge— schehen könne. Erstens mache es die Kälte unmöglich, die Truppen zurückzuziehen, da keine Baulichkeiten vorhanden seien, um sie anderswo unterzubringen. Zweitens würde es die russischen Interessen gefahrden, das Land zu einer Zeit zu räumen, wo die Unterhandlungen mit Japan noch im Gange seien, weil Japan die Gelegenheit ergreifen könne, in die Mindschurei einzufallen. — Die chinesische Regierung sei jetzt so beunruhigt, daß sie die Alternative vorziehen würde, daß Rußland die Kontrolle in der Mandschurei behalte. Seitens des Auswärtigen Amts sei den in Peking weilenden fremden Ge— sandten die Erklärung abgegeben worden, eine China be— friedigende Regelung würde die sein, daß Rußland und Japan ihre gegenwärtigen Vertragsrechte in Korea und in der Mandschurei behielten und darin einwilligten, daß keines von beiden Ländern den Versuch mache, weitere Vorteile in jenen Gebieten zu er— langen. — Der russische Befehlshaber in Mukden habe den Tatarengeneral aufgefordert, die Tataren— miliz aufzulösen und zu entwaffnen. Der General habe dieser Aufforderung entsprechende Befehle erteilt.
Die Vizekönige der drei Zentralprovinzen haben berichtet, daß sie 909 000 Mann von fremden Offizieren aus— gebildete Truppen zur Verfügung hätten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Deutschlands Außenhandel in den 11 Monaten Januar bis November 1903.
Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Novemberheft 1905 der „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Hanzel des deutschen Zollgebiets“ betrug in den 11 Monaten Januar bis November d. J. die Ein fuhr in Tonnen zu 1000 kg: 43 165160 gegen 40044216 und 41 060764 in den beiden Vorjahren, daher 3 120 944 und 2101 396 mehr, die Edelmetalleinfuhr: 1160 gegen 1106 und 1I6I. 31 von 43 Tarifnummern zeigen eine Einfuhrsteigerung, darunter hauplsächlich Erden, Erze C 1258303), Holz (4 774416), Kohlen usw. 4 he0 221), Abfälle (4 263 931), Getreide (4 218 493), Erdäl 4 7I1 907). Eine stärkere Abnahme der Einfuhr hat stattgefunden ei Materiglwaren usm. ( — 91 H06, hauptsächlich wegen Nachlassens der Fleische, Rosinen., Salzheringe⸗, Reis⸗ und Salzzufuhr, bei gleich⸗ zeitiger Zunahme der Südfrüchten,, Kaffee,, Dörrobst⸗, Rohtabak—⸗ einfuhr) und bei Drogerie⸗ usn. Waren ( 71122, besonders veran⸗ laßt durch den Ausfall bei Knochenmehl, Quebrachoholz, . Superphosphat, Schwefelsäure, Eis, bei gleichzeitiger Zunahme der Einfuhr ven Blauholz, Gerbstoffen außer Quebrachoholz usw ).
Die Ausfuhr betrug in Tonnen zu 1000 kg: 35 164 7588 egen 31 892 382 und 29 459 008 in den belden Vorjahren, daher
272406 und 5 705780 mehr, die Edelmetallausfuhr: 321 gegen 377 und 336. 34 Zolltarifnummern egen eine erhöhte Ausfuhr, darunter nament⸗ lich Kohlen ( 2006 319), Erden, Erze (4 613 825) Eisen ¶ 226 632), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (4 215 454), Drogerie⸗, Apo- theker · und Farbewaren (4 67 147). Größere Ausfälle teig 63*n das Vorjahr nur Materialwaren (— 24 853) und Abfälle (- 21 950). An jenen sind besonders Zucker und Kartoffelmehl betelligt. Die Zu— nahme der Mehl⸗ und Salzausfuhr konnte den Ausfall bei anderen Waren nicht ausgleichen. .
Das Novemberheft enthält als Anhang dat en Verzeichnis der Herkunfte. und Bestimmungeländer; von 1504 ab wird danach
der Handel mit Gubg, dem australischen Bund, Neuseeland besonders,
derjenige mit ganz Südafrika zusammen und der mit Portortco unter den Vereinigten Staaten von Amerika nachgewiesen.
Heeresergänzungsgeschäft und Schulbildung der Rekruten 1902.
Das Kaiserliche Statistische Amt veröffentlicht im vierten Viertel jahresheft zur Statistik des Deutschen Reiches“ (1903) eine llehersicht über die Ergebnisse des Heeresergänzungs⸗ geschäfts, aus der ersichtlich ist, daß im Jahre 1962 für das Heer 213 514, für die Marine 944 Rekruten ausge⸗ hoben, worden sind. Die, Zahl der für das Heer Ausgehobenen hat sich seit 1893 stetig vermindert, sie betrug in diesem Jahre 230 584, . im Jahre 1999 227275 und 1891 229180. Dagegen haben sich die für die Marine ausgehobenen Mannschaften bis 1501 stetig vermehrt. Die Ziffer derselben stieg von 4101 für 1893 auf 82256 für 1901. Das Jahr 1902 weist hiergegen einen siich gz um 1282 Ausgehobene auch für die Marine auf.
ie Zahl der tauglich Befundenen war 1902 mit 55,3 v. H. um Ol v. H. höher als im Vorjahre.
Die Zahl der freiwillig Eingetretenen hat stetig zugenommen; sie bezifferten sich 1907 auf 31 693 Militärpflichtige und 25 297 noch nicht im militärpflichtigen Alter Stehende.
Ueber die Schulbildung der im Ersatzjahre 1902 in das Heer und die Marine eingestellten Rekruten ergibt die Statistik, daß nur 104 Analphabeten — O, (04 v. H. aller Eingestellten vorhanden waren. Die Zahl der Analphabeten ist ganz bedeutend heruntergegangen; sie belief sich 1892 noch auf O39 und 1882 sogar auf 1,33 v. H. der Ein⸗ gestellten. Von den Analphabeten entfallen 77 auf Preußen — Höchstzahlen: 19 auf. Ostpreußen, je 18 auf Westpreußen und posen und 11 auf Schlesien — ferner 2 auf Bayern, 1 auf Sachsen, auf Württemberg, je Z auf Baden und Hessen, 1 auf Reuß ä. L., 10 auf Elsaß Lothringen und 5 auf das Ausland. Eingestellt wurden im Berichte jahre überhaupt 259 209 Mannschasten (darunter 123 Aus⸗ länder) gegen 184 804 im Jahre 1392 und 149 524 im Jahre 1882.
Die evangelischen Taufen und Trauungen in Preußen 1902.
Wie alljährlich, so sind auch für 1902 die von den Königlichen Konsistorien aufgestellten Listen über die in ihrem Amtsbereiche vor— ekommenen Taufen und Trauungen im Königlichen Statistischen
ureau mit der Anzahl der Lebendgeburten und bürgerlichen Ehe⸗ schließungen verglichen worden. Dabei ergibt sich für das Jahr 1902 gegenüber 1901, nach der „Stat. Korr.“, folgendes Bild. Es kamen
in Preußen vor 1901 1902 1901 19062
a. evangelische Taufen von
von Kindern überhaupt 100 Lebendgeborenen aus rein evangelischen Ehen 617 874 615 694 96,18 96,55 aus evangeli . Mischehen 324 545 34408 gd, 98 95, 02 evangelischer Mütter (unehel.. 53 450 52796 84,89 h, 07, von 100 bürgerlichen b. evangelische Trauungen überhaupt Eheschließungen rein evangelischer Paare.. 161 388 168 446 93,52 93,60
evangelischer Mischpaare. . 11359 11056 91,94 91,69.
Da bekanntlich seit der Einführung weltlicher Standesbeamten und der Zivilstandsregister ein gesetzlichen Zwang für kirchliche Taufen und Trauungen nicht mehr besteht, bietet die, Häufigkeit dieser Handlungen einen wertvollen Gradmesser für die Lebendigkeit des lirchlichen Gefühls. .
Aus den vorstehenden Zahlen geht hervor, daß die Tauf⸗ und Trauziffern verhältnismäßig hoch sind und man im allgemeinen der alten Sitte der Taufe und kirchlichen Bestätigung der Eheschließung treu geblieben ist. Die Taufziffer, welche sich im Zeitraume 1895 bis 1902 nahezu auf gleicher Höhe gehalten hat, würde sich zweifellos noch steigern, wenn nicht infolge der großen Lebensgefährdung der Neugeborenen viele Kinder stürben, bevor zu ihrer Taufe geschritten werden konnte. Erfreulich ist es, daß 1902 von 199 bürgerlich neu⸗ vermählten rein evangelischen Paaren eine etwas größere Anzahl ihrer Ehe die kirchliche Weihe geben ließ als im Jahre zuvor.
Eine Ausnahme macht die Reichshauptstadt Berlin, in der sich nur zwei Drittel aller Paare kirchlich trauen ließen.
Die preußischen Sparkassen im Rechnungsjahre 1902.
Die Statistik der preußischen Sparkassen für das Berichtsjahr 1902 bezieht sich zwar für die meisten Kassen auf das Kalenderjahr, für viele von ihnen aber auf das Jahr vom 1. April 1902 bis zum zl. Mär 1903, für einige auf ein noch anders begrenztes Rechnungs— jahr. Nach den in der Stat. Korr“ mitgeteilten Ergebnissen der vorläufigen Feststellungen für das Berichtsjahr 1902 (1902.03) betrugen nun bei sämtlichen preußischen Sparkassen
die Neueinlagen. ... 1777,51 Millionen Mark,
die Zinszuschreibungen . 189 47 ö ö!
die Rückzahlungen . 1466,52 ⸗ ———
Aus diesem gewaltigen, großenteils durch ganz kleine Beträge gebildeten Jahresumschlage ergab sich ein Zuwachs von 500,566 Mill. Mark, also von mehr als einer halben Milliarde. Ein solcher Ge— samtzuwachs, mit dessen Einschluß der Bestand der preußischen Spar— kassen sich auf 6732,36 Mill. Mark belief, ist bisher noch nicht vor⸗ gekommen. Auch das Jahr 1901, welches mit 489,93 Mill. Gesamt⸗ . bisher an der Spitze gestanden hatte, ist damit übertroffen worden. Bezeichnender für die Entwickelung der Spartätigkeit und Spa'r fihigkeit als diese Ziffern sind offenbar die des Ueberschusses der Neu— einlagen über die Rückzahlungen allein. Dieser stellte sich im Berichts hre auf 31199 Mill. Mark und ist etwas geringer als im Vorjahre mit 313,57 Mill. Mark), aber noch weit größer als in allen früheren Jahren, von denen nur 1895 (mit 233,05 Mill.) über den Satz von Wo0 Mill. Mark hinausging.
Noch wichtiger für die sozialpolitische Betrachtung, bei der 100 neue Bücher mit kleinen Einlagen ungleich schwerer in die Wag— schale fallen, als eines mit einer großen, aus Kapitalistenkreifen her⸗ rührenden Einlage, ist an und für sich die Vermehrung der Sparkassen. öicher. Nur kann man bier nicht in derselben Weise wie bel den Sbarsummen eine fortschreitende Vermehrung erwarten, weil die Spar—⸗ lätigkeit, sobald erst alle oder die meisten Einwohner oder Haus— altungen im Besitz eines Sparbuchs sind, sich weniger in dem zugange neuer Sparer und , d . als in der Erhöhung der Einlagen auf die bereits vorhandenen Bücher äußern wird. Um so ö ist es, wenn in Preußen, wo auf etwa vier Finwohner bereits wenigstens ein Sparkassenbuch gezählt wird, der ährliche Zuwach noch keineswegs im Nachlassen begriffen ist. Es vurden nämlich im Jahre 1902 bei den in die Statistik einbezogenen Kassen 1278 344 Bücher ausgegeben und nur g27 453 zurück genommen. Verrechnet man außerdem den Zugang und Abgang anzer Kassen, so ergibt sich, daß die danach verbleibenden Kassen nde 1902 3142566 Bücher mehr im Umlaufe hatten als die Ende Hol verbliebenen. Wahrscheinlich werden danach die preußischen dassen in . big drei Jahren 10 Millionen Bücher oder mehr im Umlaufe haben, während es deren J. J. 1874 erst Tötz Mill, i381; 310 Mill,, 18565: 421 Mill, 18858; 5,53 Mill, 1893 625 Min, 189: 265 Mill, 1895: J, 6h und 1801 9.063 Mill. waren.
Soziales aus der oberlausitzer Textilindustrie. Daß gar manche Unternehmer im scharfen Wettbewerb nicht ein , tun können in allerhand Wohlfahrtseinrichtungen, ist er— lar ich, daß aber einzelne große Firmen sich dennoch eifrig bemühen hren Leuten helfend und beratend entgegenzukommen und dabei au
2.
das volle Vertrauen finden, ist ein erfreulicher Zug, den man besonders in den oberlausitzer Industriedörfern trifft.
Ein erfreulicheg Beispiel bieten die freundlichen Beziehungen, die sich in einem Großbetrieb der oberlausitzer Textilindustrie im Laufe der Zeit herausgebildet haben. Kürzlich ging die Mitteilung durch die Blätter, daß die Firma C. A. Preibisch in Reichenau, einem gewerblichen Ort von 7500 Einwohnern, ein Jubelfest seltener Art begangen hat; denn es galt, 9 Beamte, die seit 25 und mehr Jahren, 49 männliche und weibliche Arbeiter, welche von ihrem 25. Lebensjahre an 30 und mehr Jahre, und 103 Leute. die zum Teil von ihrer Kindheit und Jugend, an länger als 25 Jahre im Dienste des Geschäfts stehen, zu feiern. Diese wenigen Zahlen reden von Frieden und, was noch mehr ist, von Zufriedenheit.
Die Firma wurde, wie die „Sozialkorrespondenz“ berichtet, vom Vater des heutigen Chefs 1859 als mechanische Orleansweberei ge— gründet. Allmählich fügte sich eines zum andern. Bald entstand hier eine der ersten Spinnereien, die die deutsche Orleansindustrie unabhängiger von der englischen Weftgarnproduktion zu gestalten wußte. Der Färberei gliederte sich eine Extraktfabrik für . und Gerbstoffe an, die auch für den Verkauf arbeitet. Ein landwirt- schaftlicher Betrieb mit Braunkohlen⸗ und Lehmlagern versorgt die industriellen Anlagen mit Feuerungs⸗ und Baumaterial. Während nun die Kohlen mit der Zeit abgebaut wurden, hat sich die Ziegelei, die jetzt mit 2 Ringöfen arbeitet, zu immer größerer Leistungsfähigkeit entwickelt.
Die Fabrik beschäftigt heute in Sachsen innerhalb der verschiedenen Abteilungen der Spinnerei, Weberei, Färberei, Appretur, Extrakt⸗ produktion und Ziegelei 55 Beamte und etwa 13090 Arbeiter. Davon sind etwa 620 männlichen und 670 weiblichen Geschlechts, zwei Drittel sind verheiratet, ein Drittel ledig. Kinder werden nicht beschäftigt. Der Antrieb der Werke wird von zwei tausendpferdigen Motoren besorgt, deren Kraft in Elektrizität umgesetzt wird. Auch die mehr als 2 km entfernte Ziegelei wird durch Fernleitung des Wechselstroms gespeist. Vermittels 31 Elektromotore wird die Betriebskraft dezentralisiert, was nicht nur eine größere Unabhängigkeit der einzelnen Abteilungen, sondern auch durch Wegfall vieler Transmissionen den Betrieb um vieles gefahrloser gestaltet. -
Der Wohnungsfrage ist die Geschäftsleitung schon seit langem näher getreten. In einer Fam ilienhauskolonie sind 36 Familien und in einzelnen Häusern, die verstreut im Orte gebaut sind, weitere 30 Familien gegen Entrichtung niedrigen Mietzinses untergebracht. Durch diese Bautätigkeit der Firma wurde eine ungesunde Bauspekulation am Drte , . die privaten Bauunternehmer wurden vielmehr angespornt, ihrerseits solide und billige Häuser zu errichten, was gar manchem der Angestellten und Arbeiter mit Unterstützung der Fabrik zu einem eigenen Heim verholfen hat. Da auch das Land hier noch nicht durch Bodenspekulation verteuert ist, sondern Baustellen nicht wesentlich über Gartenlandpreis zu haben sind, haben sich das Familienhaus und der kleine Wirtschaftsgarten noch bis heute erhalten.
Die zehnstündige Arbeitszeit ist längst durchgeführt.
Die Arbeiterschaft hat schon seit vielen Jahren ihre geordnete Vertretung im Betriebe durch einen gewählten Ausschuß, der Wünsche vorbringt und mit dem zumal die Angelegen⸗ heiten und Normen der Unterstützungskassen beraten werden. Eine Alters, und Invalidenkasse ist mit einem Ver⸗ mögen von rund 135 000 S ausgestattet. Sie gewährt jetzt 33 weiblichen und 38 männlichen Pensionären des Fabrik⸗ verbandes Unterstützungen in der Höhe von 104 bis herab zu 39 „, je nach Alter und Dienstzeit. Der scheinbar etwas niedrige Satz von 39 M ist auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeiterausschusses festgesetzt worden, um möglichst vielen Personen die Vorteile zuwenden zu können. Eine Sparkasse nimmt die Rücklagen der Mitglieder des Fabrikverbandes zinstragend auf, während eine Darlehns⸗ kasse in allerhand Bedrängnissen zinslos größere und kleinere Beträge vorstreckt. Die Elisabeth und Marie Preibisch-Stiftung mit 19 000 AM Kapital stattet aus ihren Zinsen alle Mädchen, die wenigstens 4 Jahre im Geschäft gearbeitet haben, bei ibrer Ver⸗ heiratung aus; im verflossenen Jahre wurden auf diese Weise 22 junge Hauswirtschaften bedacht. Der Name der eben angeführten Stiftung deutet schon an, daß auch Frauen an den Wohlfahrtseinrich⸗ tungen regen Anteil haben. Die Stiftung wurde bei der Verheiratung der Tochter des Geheimen Kommerzienrats Preibisch gegründet. Seine Gattin nimmt sich besonders der Kinder und der unverheirateten Arbeiterinnen mütterlich an. Im Kinderheim tummeln sich tags⸗ über etwa 70 noch nicht schulpflichtige Kinder, und zwar werden auch die Kinder der Arbeiter der anderen Fabriken zugelassen. Die jugend⸗ lichen Arbeiterinnen versammeln sich des Abends zweimal wöchentlich im Mädchen heim. Der eine Abend ist dem harmlosen Vergnügen (Spielen, Musik, Gesang und der Lektüre) gewidmet, der andere der Handarbeit (Wäsche⸗, Kleidernähen und Ausbessern). Sonntags machen die Mädchen im Sommer häufig gemeinsame Ausflüge in die schöne Umgegend, im Winter kommen sie bei der Gattin des einen der Chefs öfters zusammen, dann wird wohl ein kleiner Vortrag gehalten, ein Lied gesungen oder ein Tänzchen gestattet. findet sich im gleichen Hause, wie das Kochschule, die von etwa 20 schulentlassenen (Arbeiterinnen und Töchtern von Arbeitern) besucht wird. Auf
Zubereitung von trockenem und frischem Gemüse wird besonderer Wert gelegt, in erster Linie auf solche, die die Leute im Hausgärtchen
selbst ziehen können, z. B. Blumenkohl und Tomaten. Auch Seefisch⸗ zubereitung wird gelehrt. Für die durch diesen Unterricht versäumte Arbeitszeit wird der Lohn vergütet. schule steht die Speiseanstalt, zu Mittag essen. ist es allmählich gelungen, die Mädchen von der Kaffeekanne zu ent⸗ 1. und bei ihnen das Bedürfnis nach einer kräftigeren Kost zu wecken.
in der täglich⸗etwa 200 Personen
Wannenbäder abgegeben wurden. . . Nach einem Konsumverein ist in Reichenau noch kein Bedürfnis laut geworden. Kohlen werden am Orte gewonnen und auch in
liefert Gemüse und Kartoffeln. Wohl aber sorgt' die Fabrikleitung für gemeinsamen Ankauf gewisser Lebensmittel im großen, die dann zu den Selbstkosten verteilt werden; so werden Schellfisch, Butter, Käse, Kaffee bezogen.
Eine am Ort befindliche Volksbibliothek, die von einigen Ver⸗ einen unterhalten wird, wird von der Fabrikleitung durch regelmäßige Zuwendungen unterstützt.
Jenseits der Grenze auf böhmischem Boden, in Dittersbach, besitzt die Firma eine ähnliche Fabrik mit entsprechenden Einrichtungen.
Ein Zeichen des friedlichen Zusammenwirkens der Unternehmer und Arbeiter, die beide der gemeinsamen Interessen eingedenk sind, ist es, daß noch nie ein Ausstand und ebensowenig eine Autsperrung den sozialen Frieden in dem Großbetriebe der Firma C. A. Preibisch gestört hat Gerade die Textilindustrie in ihren von der Mode stark beeinflußten Zweigen ist ein so empfindliches Gewächs, daß es nur bei harmonischem Ineinandergreifen aller an ihr beteiligten Kräfte in Blüte erhalten werden kann. Dieg schon vor etwa einem halben Jahrhundert erkannt und beständig gepflegt zu baben, gereicht den Reichenauer Arbeitgebern und Arbeit. nehmern zum Vorteil und zum Verdienst.
Zur Arbeiterbewegung.
Etwa 2000 Kutscher von Taxameterdroschken Berlins nahmen in einer gestern nachmittag abgehaltenen Veisammlung erneut u der Aussperrung Stellung. Nach einem dabei erstatteten Bericht . wie hiesige Blätter mitteilen, zur Zeit 1500 Streikende und ur Beleuchtung ihrer Forderungen wurd Fetont, daß jeder Kutscher sich die Livree im Werte von 200 A ke Reschaffen müsse. Weitere Unkosten entständen durch Strafen,
nschaffung von Reinigungzutensilien uswp. Der Streiklfonds der
usgesperrte zu verzeichnen.
t Ferner be⸗ Mädchenheim, eine Mädchen
In Verbindung mit der Koch⸗
ö z ö n, ,,, . Arten ; Da die Mahlzzit zurchschnittlich ur 1. * kostet, Zucht und Pflege des chinefischen Ponys verwendet wird,
der Leistungsfähigkeit und andere Pferderassen gebracht werden.
* ä * ar fei 26 27 6 26 NR it 2 Für die Reinlichkeitspflege sorgt ein von der Fabrik angelegtes weit über die Grenzen seines Heimatslandes Aufmerksamkeit erregt.
Wannen, und Brausebad, in dem im letzten Jahre etwa 2000
Kutscher reiche noch auf Wochen hinaus. wurde kundgegeben, daß alle Ausständigen, die sich melden, Unter⸗ stützung erhalken würden. Darauf wurde folgende Resolution ge⸗ faßt: „Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem Beschluß der uhrherren, nur 400/‚9 der Einnahmen auch weiterhin zahlen zu wollen. ie Kutscher erklären, darauf nicht eingehen zu können, da dies eine Ver⸗ schlechterung ihrer Lage bedeuten und dadurch ihre Existenz gefährdet würde. In Anbetracht der falschen Gerüchte, welche die Fuhrherren verbreitet haben, fühlen sich die Kutscher veranlaßt, so lange im Streik zu verharren, bis die Forderungen bewilligt oder die Fuhrherren bereit . erneut in Verhandlungen einzutreten, um ein zufriedenstellendes erhältnis beiderseits ban gelen Nach einer Meldung der „Deutschen Warte“ stellt die Glas⸗ fabrik in La Louvisre (Belgien) am 1. April den Betrieb ein, was den Arbeitern am Donnerstag durch Maueranschlag bekannt ge⸗ geben wird. Veranlassung zu dieser Maßregel, von der 1500 Arbeiter betroffen werden, ist die Weigerung der letzteren, einer Lohnkürzung zuzustimmen.
Von der Ausstandsleitung
Kunft und Wissenschaft.
Die Akademie der Wissenschaften zu Paris hat den Physiker der hiesigen Königlichen Sternwarte, Professor Dr. Eugen Goldstein, durch Zuerkennung eines Preises für seine physikalischen Ent- deckungen geehrt.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreideernte der Welt im Jahre 1903.
In einer vom ungarischen Ackerbauministerium veröffentlichten Zusammenstellung wird die Getreideernte der Welt im Jahre 1903, verglichen mit derjenigen des Vorjahres, wie folgt, geschätzt:
Weizen Roggen Gerste Hafer Mais
Millionen 42 J. Ernte in Europa: 1903 478,976 367,6 206, 17 342, 48 1902 493, 44 405,99 209, 12 340, 17
II. Ernte in außereuropäischen Ländern: 1903 343,86 17, 17 58, 12 167, 82 1902 326, 80 19,47 62, 98 162,56
Zusammen:
1903 822, 62 384,53 264,29 510,30 720, 31 1902 825.24 425,465 272, 10 502,73 770,93.
Das Gesamtergebnis dieser Schätzungen berechnet sich für das Jahr 1903 auf 2702, G5 Millionen Doppel zentner gegen N96. 46 Millionen Doppelzentner im Jahre 1902; es ergibt sich somit für 1903 ein Minderertrag von 94,41 Millionen Doppelzentner, wovon 31,62 auf Europa und 6279 auf die überseeischen Länder entfallen. Nur beim Hafer ist ein Mehrertrag von 7,57 Millionen Doppelzentner zu ver⸗ jeichnen, während bei allen übrigen Getreidearten die Ernte des Jahres 1903 , . ausgefallen ist als 1902, und zwar beim Weizen um 2,62, beim . um 40 93, bei der Gerste um 7,81 und beim Mais um 50, 627 Millionen Doppelzentner.
Die Ernteergebnisse des Jahres 1903 (und 1902) in den am meisten in Betracht kommenden Ländern sind bei diesen Berechnungen für die verschiedenen Getreidearten, wie folgt, angenommen worden (Millionen Doppelzentner):
Weizen: Vereinigte Staaten von Amerika 173,00 bis 175,00 (172,50) — Rußland (europäisches und asiatisches) 140,00 bis 145,00 (165,30) — Frankreich 1, 00 bis 93,90 (9865,82) — Ostindien 77,74 — Ungarn (Kroatien und Slavonien) 44,95 (49,73) — Italien 38,00 (365,50) — Deutschland 35,00 bis 36,60 (39,009 — Spanien 33,00 bis 34 00 (36.255) — Canada 25,00 bis 26,09 (24,66) — Argentinien 25,00 (15,34) — Türkei (europäische und asiatische) 20,20 — Rumänien 18,50 bis 19, 00 (20,41) — Großbritannien 1450 (16, 10) — DOesterreich 12 50 bis 13,50 (13,50) — Bulgarien und Ostrumelien 10,00 bis 10,14 (9, 43).
Roggen: Rußland 195,00 bis 205,90 (230,11) — Deutschland S5, 00 bis 86, 00 (94,94) — Desterreich 19,50 bis 20 50 (20,90) — Ungarn 13,95 (15,00) — Frankreich 12,00 bis 13,00 (13,59).
Gerste: Rußland 70 00 (73,50) — Deutschland 30, 90 bis 31,00 (31,02) — Vereinigte Staaten von Amerika 30 09 bis 31,00 (30, 40) — Großbritannien 1625 (17,31) — Desterreich 1450 bis 15,00 (16,10) — Ungarn (Kroatien und Slavonien) 1411 (1428) — Spanien 13.50 bis 14,00 (15,809) — Frankreich 11,00 bis 11,80 (10,37) — Türkei (europäische und asiatische) 10,00.
Hafer: Vereinigte Staaten von Amerika 130,90 bis 135,00 (156,50) — Rußland (europäisches und asiatisches) 128,00 bis 130,00 (135,10) — Deutschland 71,00 bis 72,00 (74,657) — Frankreich 41,40 bis 42, 060 (47, 60) — Großbritannien 26,50 (29, 45) — Canada 25,00 bis 26,00 (23, 007 Oesterreich 18,00 bis 19,090 Eis, 20) — Schweden und Norwegen 12,50 bis 13,60 (8,s o) — Ungarn (Kroatien und Slavonien 12,75 (12,93).
Mais: Vereinigte Staaten von Amerika 525,00 bis 530,00 (644 56) — Ungarn (Kroatien und Slavonien) 40, 00 bis 42,00 (26, 56) — Argentinien 30,00 (21,34) — Rumänien 24 00 bis 27,00 (17,61) — Italien 22, 00 bis 23,00 (17,20) — Rußland (europäisches und asiatisches) 12, 50 bis 13,00 (12,30).
142, 84 115,51
577,47 555.42
Verwertbarkeit des chinesischen Ponys für die Zucht. Der chinesische Pony ist ein kräftiges, ausdauerndes Tier von untersetzter kleiner Statur. Auch bei dieser Pferderasse gibt es edle und minderwertige Arten Wenn die gehörige Sorgfalt auf die kann er in Ausdauer auf eine gleiche Stufe wie Seine Zähigkeit hat schon
Er wird infolge seiner Schnelligkeit gern zur Jagd verwendet und leistet als Wagen⸗ wie als Arbeitepferd gute Dienste. Die chinesische Ponvzucht ist einer Entwicklung wohl fähig, wenn sie von erfahrenen Züchtern in die Hand genommen wird. (Nach The London and
ᷣ , Te e z kleinen Mengen abgegeben, der Kleingartenbau und mitunter Pachtland Chins Telegraph.
Die Hefte L bis III des 51. Bandes des Journals für Landwirtschaft“, das im Auftrage der Landwirtschaftskammer für die Provinz Hannover unter Beteiligung der landwirtschaftlichen Institute, Laboratorien und Versuchsanstalten deutscher Hochschulen beraue gegeben und unter Mitwirkung der Professoren Dr. J. Essser, Direktor des Tierarzneiinstituts, Dr. W. Fleischmann, Direktor des landw. Instituts, Dr. F. Lehmann, Direktor der landw. Versuchsstation, und Dr. C. von Seel horst, Direktor des landw. Versuchsfeldes, sämtlich in Göttingen, von Professor Dr. B. Tollens, Direktor des agrikultur ⸗ chemischen Labo⸗ ratoriumg daselbst, redigiert wird (Verlag von Paul Parey, Berlin; Abonnementspreis des Bandes 10 46), erschienen mit folgendem Inhalt: ‚Untersuchungen über den Einfluß eines verschieden roßen Bodenvolumens auf den Ertrag und die Zusammensetzung der . don Dr. Otto Lemmermann in Jena; „Die landwirtschaft⸗ liche Verwertung deg Hausmülls von Dr. Hans Thiesing, wissensch. Mitglied der Königl. Versuchs⸗ und Prüfungsanstalt für Wasserver⸗ sorgung und Abwässerbeseitigung; * Frage des Verhaltens der Eigenschaften verschiedener Gersten. und Hafersorten bei De, . Anbau an einem Ort‘ von Prof. C. Fruwirth⸗ Hohenheim; seltsames Düngungsresultat auf anmoorigem Sandboden“ von Dir. Dr. Glausen - Heide (mit 1 Textabbildung); „Ueber die land. wirtschaftlichen Verhältnisse Germgniens um den Beginn unserer Zeitrechnung“ von W. Fleischwann Göttingen; ‚Ein Fall der Gersten müdigkeit! von Dr. Albert Atterberg ⸗Kolimnar; Die vom Deutschen Landwirtschaftsrat angestellte Erhebung über die Rentabilitãt tvpischer landw. Betrlebe in ihrer . Bedeutung“ von Prof. Dr. C. von Seelhorst; ‚Ausländische Arbeiter in Han chen., vo G. Stutzke. — Arbeiten des landw. Versuchsfeldes der Uniwersität