Serie IV. 200 Stück, Buchstabe A zu 5000 3 B „ 2000 (6 D
566 .
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ö Sie. im Betrage von . Serie X.
100 Stück, Buchstabe A zu 5000 M. 1 ö. 09 1500 ö 22 1200 ö P 500
600 . F 200 1
800 ö. F 100 9 Sö5dödh' Stück, im Betrage von 5000000 6 Darmstadt, am 29. Dezember 1903.
Großherzoglich Hessisches Ministerium der Finanzen.
Gnauth.
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Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Vorstande des Stempel und Erbschaftssteueramts II in Magdeburg, Regierungsrat Wernich und dem bei der Provinzialsteuerdirektion in Cassel angestellten Regierungsrat Wentz den Charakter als Geheimer Regierungsrat,
den Obersteuerinspektoren Rep pin in Dortmund, Frey in Königsberg i. Pr, Tillich in Langensalza, Ehlert in Münster, John in Gumbinnen, Teichler in Schivelbein und Vorbrodt in Stendal, sowie den Oberzollinspektoren von Kathen in Neustadt SS., Große in Rügenwalde und Fritz in Altona den Charakter als Steuerrat,
den Hauptsteueramtsrendanten Hofmeister in Lübben, Rannefeld in Magdeburg, Kos ney in Gleiwitz, Peters in Friedland i. Ostpr. und Fronhöfer in Hildesheim, den Hauptzollamtsrendanten Roock in Kolberg und Schlacht in Pillau, den Sekretären bei den Provinzialsteuerdirektionen Ehristiansen in Altona und Pan segrau in Berlin, dem Nalkulgtor bei der Provinzialsteuerdirektion Knaack in Berlin sowie dem Rentenbanksekretär Waschke in Breslau, letzterem aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand, den Charakter als Rechnungsrat und
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dem Bureauvorsteher für das Expeditions⸗ und Kanzlei⸗ wesen bei der Provinzialsteuerdirektion Gubba in Cöln den Charakter als Kanzleirat zu verleihen.
Finanzministerium.
Die Katasterinspektoren Steuerrat Um bach in Posen und Haberla in Gumbinnen sind in gleicher Diensteigenschaft nach Trier bezw. Posen versetzt;
der Katasterkontrolleur, Steuerinspektor Einspenner in Genthin ist zum Katasterinspektor bei der Königlichen Re— gierung in Gumbinnen ernannt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der wissenschaftliche Lehrer an der Maschinenbauschule in Görlitz Theodor Backhaus ist zum Oberlehrer ernannt worden.
Abgereist: der Direktor im Reichs amt des Innern Wermuth, nach
Angekommen:
der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats Voigts, aus Hannover.
Aichtamtliches.
Teutsches Reich. Preußen. Berlin, 6. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten vormittag im Neuen Palais den Vortrag des Chefs des Ziöilkabineits, Wirklichen Geheimen Nats Dr. von Lucanus
empfingen sodann den mexikanischen Geschäftsträger
de Lizarbi, der ein Schreihen und ein Bild des en ber Pereinigten Staaten von Mexiko Porfirio
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für das Seewesen hielten heute Sitzung.
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Im Verlage von E. S. Mittler u. Sohn sind die Be⸗ richte ber dbeutschen Sübpolarexpebition „über die wifsenschaftlichen Arbeiten seit der Abfahrt von Ferguelen bis zur Rückkehr nach Kapstabt und die Tätigkeit auf der Kerguelen tation“ als Heft 5 ber Veröffentlichungen des Instltuts für Meereskunde und bes Geographischen Instituts an der Uninersität Berlin erschienen.
Der Preis eines Heftes beträgt 6 MM
Auf der Kaiserlichen Werft ist heute, wie die „Norb⸗Ostsee⸗ Zig.“ herichtet, her kleine streuzer „Undine“ unter dem Koöommanho bes Korwettenfapitäns Schaum ann zum ersten Male in Dienst gestellt worden
Kiel, 5H. Januar
Ce sterreich⸗ngarn.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen luaterhauset tamen, wie R , , melken, militär s che Ausschreit n ngen F er zar Sprache Der Minister für bie Landeeverteibiqung
pon Niypri erklärte bie Berichte der Blätter für vielfach übertrieben
Tatsache sei jedoch, 335 infolge der Zurückbehaltung von Soldaten, die ihr drittes Jahr abgedient hätten, sich Unzufriedenheit bemerkbar gemacht hab und daß am 25. nn,. ein Fall von Verletzung der den Vorgesetzlen schuldigen chtung vor ekommen sei, sodaß 16 Mann arretiert worden seien, Die Untersuchung habe ergeben, daß die Widersetzlichkeit planmäßig verabredet gewesen sei. Am 25. Dezember hätten Soldaten in einem Wirtshaus in Bilek aufreijende Reden gehalten, weswegen gegen 7? Mann ein Straf⸗ verfahren eingeleitek worden sei. An den Ausschreitungen hätten intz= gefamt 50 Mann teilgenommen, es sei jedech nur gegen 16 ein Straf⸗ herfahren eingeleitet worden. Auf eine Bemerkung des Abg. Rakovsky über die angewendete Milde erklärte der Minister, da wenngleich die „Verletzung der Disziplin nach den militärischen Vorschriften zu ahnden fei, doch auch die mildernden Umstände berücksichtigt werden müßten, die in den außerordentlichen Verhältnissen begründet seien. Das Haus nahm darauf mit 161 gegen 5] Stimmen die Vor⸗ lage über das Rekrutenkontingent in der Generaldebatte an. Im weiteren Verlaufe der Sitzung interpellierte der Abg. Bakonyi (Kossuthpartei) wegen der Bekränzung des ,,,, in Debreczin durch sieben Soldaten des 39. In⸗ anterieregiments, die sich deswegen schon 3 Monate in Untersuchungs⸗ haft befänden. Der Minister von Nivxi erklärte, jene Soldaten eien wegen Aufwiegelung in Untersuchung Die Heeres leitung politisiere nicht und dulde auch nicht, daß Soldaten an politischen Kundgebungen teilnähmen. Er könne die Bemerkung nicht unter⸗ drücken, daß diejenigen, die Soldaten hierzu verleiteten, ihr Gewissen schwer belafteten und unpatriotisch handelten.
Frankreich.
Der sozialistische Verband des Seinedeparte⸗ ments hat den Deputierten Millerand ausgeschlossen, weil er in der Sitzung der Deputiertenkammer vom 25. No⸗ vember gegen den Abrüstungsantrag Hubbard gestimmt hat. Da jedoch das Wahlkomitee Millerands mit diesem solidarisch sei, glaube man, dem „W. T. B.“ zufolge, nicht, daß der Beschluß des sozialistischen Verbandes irgend⸗ welche Folgen für Millerand haben werde. Millerand selbst erkläre, er bedauere den Beschluß nur, weil er den Sozialisten eine vergiftete Waffe in die Hand drücke. Er persönlich fühle sich durch den Beschluß in keiner Weise berührt und bleibe seiner Ueberzeugung nach wie vor treu.
Der pensionierte General de Cordillier, der wegen eines an den Kriegsminister gerichteten offenen Briefes für den 11. Januar vor ein Disziplinargericht geladen war, weigert sich, der Ladung Folge zu geben. Cordillier hat beim Staatsrat gegen die Einberufung des e arri, Beschwerde erhoben, weil das Dekret, auf Grund dessen er dr das Disziplinargericht geladen worden sei, keine Rechtskraft besitze, da es erst einen Monat später im „Journal Officiel“ veroͤffentlicht worden sei. ; ö
Der russische Kreuzer Dimitrij Donskoi“ ist gestern mit zwei Torpedoboobtszerstörern von Biserta nach der Sudabai abgegangen.
Italien.
Es heißt, wie „W. T. B.“ berichtet, der Präsident der Deputiertenkammer Biancheri werde an Stelle Zanardellis zum Mitgliede des ständigen internationalen Schiedsgerichts— hofes im Haag ernannt werden.
Den Blättern zufolge werden den General de Giorgis sein Ordonnanzoffizier und der Kapitän der Karabinieri Caprini, der in Kreta hervorragende Dienste geleistet hat, nach Mazedonien begleiten.
Schweiz.
Wie dem „W. T. B.“ aus Bern mitgeteilt wird, ist die Delegation des Bundesrats für Handels vertrags⸗ verhändlungen neuerdings aus dem Vertreter des Han⸗ dels, Industrie⸗ und Landwirtschaftsdepartements Dr. Deucher, dem Vorsteher des Finanz und Zolldepartements Ruchet und dem Vorsteher des politischen Departements Comtesse gebildet worden.
Boris Sarafow traf vorgestern, wie das „Genfer Journal“ meldet, unter falschem Namen in Genf ein, um mit dem dort befindlichen armenischen Zentralkomitee in Ver⸗ bindung zu treten; er reist heute nach Rom weiter, und wird dann, bevor er nach den Balkanländern zurüͤckkehrn, noch Florenz, Mailand und Turin besuchen.
Türkei.
Aus Konstantinopel vom 4. d. M. meldet das Wiener „Telegr-⸗Korresp. Bureau“, ein Teil der Bevölkerung der Insel Samos habe telegraphisch bei dem Sultan über den Fürsten Mavroyeni Beschwerde erhoben und auch durch die fremden Ronsuln auf Samos die Aufmerksamkeit der Botschaften in Konflantinopel auf die auf der Insel herrschenden Zustän de gelenkt. Die Beschwerden seien durch die Opposinon der Führer der Kammer, Sofulis und Stamatiades, ver⸗ anlaßt. In Vathy und anderen Orten der Insel seien Kund⸗ gebungen gegen den Fürsten veranstaltet worden, die jedoch ruhig verlaufen seien.
Mitteilungen der Pforte an die Botschaften der Ententemächte hesagen, daß gegen drei Steuereinnehmer in Majebonien wegen deren Willkürlichkeiten entsprechende Maßnahmen eingeleltet und dem Generalinspektor Befehle er⸗ feilt worben seien, die am 28. Dezember der Pforte mitgeteilten Mißstände bei der Steuererhebung abzustellen.
Die Botschaften der Ententemäch te haben der Pforte eine Abschrift der Depeschen ihrer Prizrender Konsulgte überreicht, in denen festgestellt wird, daß die Urheber der Er⸗ mordung eines christlichen Gendarmen und der Verwundung eines Gerichtsbeisitzes mohammedanische Albanesen aus Gusinse seien. Es werde die Bestrafung der Täter so wie hie Absetzung des Kaimakam und des Gerichtsvorsitzenden von Gusinje verlangt.
Pie Pforte bereitet eine Zusammenstellung aller bisher in den mazedonischen Wilajets durchgeführten Resormen zur Vorlage an die Botschaften der Ententemächte vor.
Der österreichische Zivilagent Hofrat Müller und der Konsul Rappaport sind in Konstantinopel eingetroffen.
Serbien.
Das serbische Rote Kreuz bewilligte, wie „W. T. B.“ afghrn 5h00 Fr. für bie notleidenden Altserben und Mazebonier,.
Amerita.
Dem „NReuterschen Bureau“ wird aus Montevideo vom J. D. M. gemelbet, haß bie durch die revolutionäre Bewegung geschaffene Lage in sei. Vie telegraphische Verbindung sei unterbrochen. Pie Flegierung hahe einen Beschl erlassen, wo⸗ nach es niemand gestaltet sei, das Land ohne Paß zu verlassen. Alls Nationaltruppen seien nach ben Innern des Landes ge⸗ schidgãt warben, ha man glaube, daß bie Aufstänpischen von enseitg ber brasilianischen Grenze Unterstützung erhalten würden.
Asien.
Aus Port Arthur meldet die „Russische Telegraphen⸗ Agentur“ vom gestrigen Tage, in bezug auf die Arbeiter⸗ unruhen in Mokpho verlaute, daß die Japaner in Korea Unruhen hervorrufen wollten, um einen Vorwand zu haben, Truppen nach Tschemulpo zu schicken. In Tsche⸗ mulpo sei ein englischer Kreuzer eingetroffen, der Truppen nach Söul zu senden gedenke. — Aus Wladiwostok wird telegraphiert, daß nach Privatnachrichten aus Mutden infolge der in Korea entstandenen Streitigkeiten zwischen Japanern und Koreanern das 2. Schützenregiment in vollem Bestande zum Schutze der russischen Interessen nach Korea ausgerückt sei. Die Militärzüge verkehrten ohne Hindernisse, jedoch mit ziemlich großen. Verspätungen. Auch die Passagierzüge, die ebenfalls fast täglich verkehrten, hätten Verspätungen zu erleiden.
Der Kapitän des amerikanischen Kriegsschiffes „Vicks burg“ hat gestern aus Tschemulpo nach . ge⸗
meldet, er sei überzeugt, daß die Lage in Söul sehr ernst sei. Es bestehe dort bie Gefahr einer Revolte der koregnischen Soldaten. Er habe 45 Mann Marineinfanterie dorthin ab— gesandt, weitere 70 Mann würden am nächsten Tage folgen. Der „Agence Havas“ wird aus Tokio gemelset, daß die
russische Antwort auf die letzte Note Japans dort noch .
nicht eingetroffen sei. Die Vorbereitungen für die Ein— schiffung von zwei Divisionen würden lebhaft forigesetzt; man glaube, daß diese beiden Divisionen dazu hestimmt seien, die Ordnung in den Häfen von Südkorea wieder herzustellen.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Tokio ist die Veröffentlichung aller über Bewegungen der Truppen und der Kriegs schiffe amtlich verboten worden.
Nr. 52 der Veröffentlichungen des Gesundheitsstand und Gang der Voltekragkfheiten. Maßregeln gegen Pest und Cholera. Desgl. gegen Pest. — gegen Cholera. Gesetzgebung usw. (DVeutsches Reich.) mittel. (Reg. Bez. Liegnitz) Heilgehilfen und Masseure. (Schwarzburg · St ndershausen.) Nahrungsmitteluntersuchungsamt. (Schaumburg ⸗ Lippe.) Kunpfuscherei. (Türkei.) Gang der Tierseuchen unter den bayerischen Armee, 1902. — Vermischtes. (Deutsches Reich. Deutsch. Südwestafrika Rinderpestimpfungen. (Hamburg. des Hafenarztes, 1895/1902. (Spanien.) — (Turkei. Konstantinopel Pest 1901. Cuba.) Geschenkliste. mit 40 000 und mehr Einwohnern. des Auslandes. städte. — Desgleichen in deutschen Stadt und Landbezirken. Witterung. — München. November. Beilage: dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Aerzte).
Malaria.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur internationalen Sparkassenstatistik.
Dem im September v. J.
Statistischen Institute ist ;
kassenwesen im In⸗ und Auslande erstattet worden, dem die Stat. Korr. folgendes entnimmt:
Will man aus der Anzahl der sparenden Personen oder der
Sparkassenbücher sowie der Höhe der Spareinlagen Schlüsse auf
die Sparfähigkeit und Spartatigkeit verschiedener Völker ziehen, so ö
ist es notwendig, sich von dem Stande der Gesetzgebung und Ber
waltung des Sparkassenwesens sowie der Eatwickelung derjenigen Sparkassen Konkurren machen, indem fie zwar nicht in erster Linie zur Pflege des Spar-
Einrichtungen zu überzeugen, welche den sinnes bestimmt sind, aber doch Spareinlagen annebmen oder Be. dürfnisse der Bevölkerung befriedigen, für welche diese sonst auf die eigene Spartaͤtigkeit angewiesen wäre. Unter diesen Spar kassen
zweiter Linie kommen fuͤr Deutschland zunächst die Erwerbs⸗ und f und Kreditgenossen Bei ihnen wurden trotz der Unvollständigkeit der Nachrichten Ende 1900 oder 1901 insgefamt mehr als 450 Millionen an Spareinlagen nachgewiesen. Viel wichtiger noch ist für die internationale Vergleichung die deutsche Arbeiterverficherung, die bisher ihres gleichen nirgends hat. Für sie wird in jedem Jahre von den Verpflichteten Unternehmern, Ar⸗ beitern und Reich) eine Summe von weit über 400 Mill. Mark er hoben, und zwar durchweg für Zwecke, zu welchen der gute Haus- vatei“ bei der geringen Entwickelung der Arbeiterversicherung im Aus
Wirtschaftsgenossenschaften Vorschuß⸗ schaften, Bau. und Verbrauchsbereine usw.) in Betracht.
lande in der Regel Spareinlagen machen wird.
Nach einer Uebersicht für Deutschland und die Nachbarländer .
waren nun vorhanden: 2 Einlageguthaben M auf
Sparkassenbũcher (Konten) auf je 100 Ein Mill. Æ der Be⸗ wohner dölkerung
Uber⸗
haupt
den Niederlanden (1899, Reichspostsparbank und Sparban ken)... Belgien (1899, General⸗ staatesparkasse und vier städlische Sparkassen) Frankreich (1899, gewöhn ˖ liche Sparkassen Italien (1900, gewöhnliche und Postsparkassen) Oesterreich (1900, gemeind⸗ liche, Vereins und Post 122 Ungarn (1900, Gemeinde- und Postsparkassen) Rußland (900, gewöhnliche und Postsparkassen) Schweden (1900, Spar⸗ banken und Postsparkassen) Norwegen (1900, Spar banken, private). Dänemark (1900, banken, private)! .. Deutschland (1900, kommu⸗ nale und Privatsparkassen) 14863 966 26, 3? 8 8388,58 156,80. In dieser Uebersicht fehlen bei Frankreich die Postsparkassen, fün welche die neuesten Angaben dem Bearbeiter nicht vorlagen. Da sie schon i. J. 1897 2892 476 Einleger mit 8442 Mill. Franken Ginlagen Jemhlt hatten, wird für Frankreich eine Gesamtsumme von rund 16 Millonen Ginlegern und sz Milliarden Mark an Ginlagen, also etwa eben so viel Bücher auf 100 Ginwohner, aber ein viel zeringerer Betrag als in Veutschland zu rechnen sein. DVierbei ist reilich zu Gunsten Frankreichs zu berüchsichtigen, daß dort niemand zwei Sparkassenbücher, auch nicht se eines an einer privaten und der Postsparkasse, auf . Namen besißen darf und im Be— tretungsfalle die Jinsen belder Bucher verliert. Gbenso bestehen
1185 086 23,22 253, 86
1659151 494,34
6 998 213
5 658 006 1717,65
4 683 332 3 280, 0
1202 889 1160.61
3 540 587 1431,08
1795735 34,96 656, 68
671241 30,08 344,68
Spar⸗
1176 8053 48,04 739, 83
Nachrichten
Kaiserlichen Gesundheitsamtes“ vom 31. Dezember hat folgenden Inhalt: Zeitweilige Desgl. Arznei⸗
Pilgervorschriften. Dienstpferden der
Berlcht Mineralquellen.
—Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten Desgleichen in größeren Städten
Erkrankungen in Kranken häusern deutscher Groß.
Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und Gerichtliche Entscheidungen auf
ͤ in Berlin tagenden Internaticnalen ist von G. Evert ein Bericht über Spar
überbaupt den Kopf
vort allgemein weit strengere Vorschriften über die Höchsteinlage (in der Negel 1500, bei der Postsparkasse 2090 Franken), während in Deutschland sowohl der Besitz mehrerer Bücher von seiten einer Person wie auch höherer Spareinlagen bei zahlreichen Sparkassen vorkommt. Umgefehrt ist in Italien vie Spartätigteit zweifellos viel weniger aus gebildet, als man nach der Menge der auf 106 Einwohner fallenden Sparkfassenbücher (17, 44) annehmen könnte; denn dort stellen von 183 gewöhnlichen Kassen 37 die Bächer ausschließlich und zie meisten äbrigen wenigstens teilwesse auf den Ueberbringer aus, sodaß jeder⸗ mann auf die leichteste Weise sich eine größere Anzahl von Büchern ausstellen lassen kann.
Deutschland nimmt bei richtiger Beurteilung in der obigen Uebersicht noch einen sehr gänstigen Platz ein, nicht nur hinsichtlich der 16 seiner Spareinlagen, sondern auch in dem Verhältnisse zwischen der Anzahl der Sparbücher und der Bevölkerung (26 57 auf 100 Finwohner). In den wohlhabenden Klassen sind ohne Zweifel viele Famillen im Hesitze mehrerer Syarkassenbücher; in⸗ Fessen darf man sich diese Erscheinung auch nicht als sehr häufig denken, ba die Anzahl der Wohlhabenden verhältnismäßig nur gering ist und auch in Deuischland zahlreiche Spartassen den Besitz mehrerer Bücher für eine Person gugschließen, einzelne wie die große württemhergische Landessparkasse ihre Kundschaft sogar grund⸗ sätzlich auf Lie weniger bemittelten Volttzklassen beschränken, Sollten aber wirklich unter 100 Einwohnern mit Ginschluß der Kinder nicht 25, 37, sondern nur 15 — 70 für ihre Person oder durch ahhängige Angehörige Besitzer eines oder mehrerer Sparkassenbücher sein, so wäre dieß auch noch immer ein günstiges Ergebnis; denn es käme dann ungefähr auf jede Haushaltung oder einzeln lebende Person ein Spar kassenbuch.
Auch die Befürchtung, daß die deutsche Arbeiterbersicherung lähmend auf den Spartrieb der breiten Massen wirken würte ist nicht eingetroffen. Gerade die beiden letzten Jahrzente haben neben der Arbeiterversicherung guch einen bedeutenden Aufschwung des Spar— kassenwesens gebracht. In Preußen z. B. waren
Syarkassenbücher Einlagen in Mill. Mark Ende 13983 ⸗ . 3 624 658 1970,24 1 6 215 507 3750, zh 12 8670709 5745,B79 K, 90634937 6 236,46 1502. 55355 653 752,36.
Ez wird keines Beweiset dafür bedürfen, daß die seit dem In⸗ trafttreten des Kranfenversicherungegesetzes von 1883, des ersten der drei großen Arbeiterversickerungègesetze, eingetretene Vermehrung um faft 6 Millionen Sparkassenbücher, d. h. auf fast 2 des früheren Bestandes in noch nicht 20 Jahren, zum weitaus größten Teile den unteren Klassen zugute gekommen ist; denn nur diese sind so zablreich, daß sie eine solche Menge neuer Sparkassenbücher aufnehmen können. Diese Entwickelung ist aber dopxelt erfreulich, wenn man hedenkt, daß neben der gewaltigen Zunahme des Einlagebestandes in Deutschland (im Jahre 1900 348,4, 1902 in Preußen allein 311,09. Millionen Mark) eine noch größere und jährlich steigende Summe für die Arbeiter versicherung beiseite gelegt wird.
Handwerkskammern als Förderer der gewerblichen Ausbildung.
Die Handwerkskammer von Oberfranken zu Bayreuth hat, wie die ‚Sozialkorr berichtet, der Königlichen Regierung gegenüber den Wunsch ausgesprochen, daß alle gewerblichen Fortbildungsschulen, soweit dies noch nicht geschehen, in obligatorische umgewandelt werden, weil zur Heranbildung der gewerblichen Jugend es als Bedürinis empfunden wird, daß die Lehrlinge nicht nur die in der Volks— schule erworbenen Fenntnisse behalten, sondern diese erweitern, und weil hierdurch ein allgemeiner und regelmäßiger Schul besuch erreicht wird“. Die Kammer wünscht weiter die Verlegung des Unterrichtz, soweit möglich, auf die Nachmittage stunden, weil die Lehrlinge am Abend ermüdet sind und dem Unterricht nicht folgen können, der Abendunterricht daher weniger ergiebig ist als der Tagesunterricht“. Außerdem hält sie die Auf— nahme der Kalkulation, der Buch⸗ und Rechnungsführung, sowie des
Fachzeichnens und vielleicht auch Unterrichtserteilung in den wichtigsten
Bestimmungen des Gewerbe und Versicherungswesens“ in den Lehr— plan, ferner den Hinweis auf die gesetzlichen Vorteile der bestan denen „‚Gefellen. und Meisterprüfung“, endlich ‚die Errichtung von Fach⸗ abteilungen für Handwerker in den gewerblichen Fortbildungsschulen der größeren Städte“ für nötig.
Ueber die Krankenversicherung in den Knappschafts-⸗ kafsen und Knappschaftsvereinen im Jahre 1902 teilt das vierte ‚Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ die Ergebnisse einer besonderen Erhebung mit. Das Jahr 1902 zeigt den industriellen Rückgang auch in der Kranlenversicheiung der Knappschaftskassen, die nur 671 094 Mitglieder gegen 677 822 im Vorjahre — aufweist; im Jahre 1900 waren 638 392, 1899 586 677 Mitglieder vorhanden. Auf das Königreich Preußen kamen 1962 611767, auf das Königreich Sachsen 32 632 und auf Bavern 10158 Knappschaftskassenmitglieder. Die Zahl der Erkrankungsfälle mit Krankengeldbezug oder Krankenhaus— pflege betrug 1902 352 229, die der gleichartigen Krankheitstage 5747 472. Die Ausgaben hierfür betrugen 19 420 370 , wovon 2462 693 ½½ auf Arzthonorar, 2765 901 M auf Arznei, 9671 577 M auf Krankengelder und 75656793 auf Verwaltungskosten entfielen. Letztere sowie das Ver mögen von 25 9776 181 „ sind meist nur schätzungsweise an— zegeben, da die Knappschaftskassen überwiegend zu felt Pensionskassen ind. welche hinsichtlich der Verwaltungskosten und des Vermögens für die Krankenpflege keine Sonderung in ihrer Buchführung haben. Aehnlich verhält es sich mit den Beiträgen, die sich auf 19 415 920 für die Mitglieder und auf 8047 646 M für die Werkseigentümer berechnen. Bei den meisten Werken ist der Beitrag der letzteren ebenso hoch wie der der Mitglieder, während bei den reichgesetzlichen Krankenkassen die Arbeitgeber nur ein Drittel des Beitrags zahlen.
In Straßburg i. E. ist von den städtischen Behörden eine technische Schulkommission für die örtlichen Fort⸗ bildungs schulen eingesetzt worden, der die Aufgabe zufällt, der Schulverwaltung unmittelbar praktische Ratschläge bei der Aus— gestaltung der gewerblichen Schulen zu geben. Auf das Ersuchen der Stadtbehörde hat die Handwerkekammer ju Straßburg eine größere Anzahl der tüchtigsten Handwerktmeister in diese Kom— mission gewählt.
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Ausstand der Berliner Droschkenkutscher (vgl. Nr. 2 d. Bl.) teilt die Deutsche Warte“ mit, daß die Einigungsverhand- lungen vor dem Gewerbegericht am Montag zu keinem Ergehnig führten. Nachdem aber am Montagabend abgehaltene. Ver⸗
sammlungen der Fuhrherren und Droschkenkutscher sich damit ein⸗ derstanden erklärt hatten, die Verhandlungen vor dem Einigungsamt weiter zu führen, trat dieses gestern nachmittag zum zweiten Male jusammen. Auf Grund der Aussprache in den erwähnten Versamm— lungen beider Parteien kam das EGinigungsamt zu einem neuen Vergleichsborschlage, der nach mehr alt nnn Beratungen den Kommisstonen vorgelegt und von Nesen an—⸗ genommen wurde. Danach sollen die Kutscher am J. Jannar die Arbeit wieder aufnehmen, Die Kutscher erhalten als Vagelohn 1ẽ4 statt bisher 1,50 M und 30 0½ der Einnahme statt 26 969. Dag Abkommen soll bis zum 1. Juli Gültigkeit haben. Inzwischen soll 6 einer Schlichtungskommission ein neuer Vertrag vorbereltet rden.
Zum Weberaus stand in Crimmitschau sygl. Nr. 38 BI) mel dei das „Dreedener Jonrnal! folgendes; Am Montag, den 4. Januar, wurden im Rathause zu Crimmitschau von dem Ge⸗ beimen Rat Dr. Roscher Besprechungen mit den Vertretern der Arbeiter und später Besprechungen mit den Vertretern der Arbeit⸗ geber abgehalten. In der Besprechung mit den Arbeitern wurden einige Vorschläge zu einem Vergleiche gemacht, die jedoch in der später abgehaltenen Besprechung mit den Arbeitgebern nicht angenommen wurden. Infolgedessen dauert der Ausstand fort.
In Marseille sind, wie W T. B.“ meldet, die Ange⸗ stellken der staatlichen Zündholzfabrik ausständig, weil das Arbeiterpersonal verringert wurde.
Kunst und Wissenschaft.
A. F. Die Vorderasiatische Gesellschaft hielt am Mon⸗ tagnachmittag ihre Jahiesversammlung Th. Aus dem erstafte ten Bericht ging ein erfreuliches Wachs um der Mitgliederzahl hervor. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt — Am Abend wrach im Theater- saal der Hochschule für Musik der als Geschichts⸗ und Sprachforscher auf dem Gebiet der ältesten Vergangenheit des Orients bekannte Pastor Dr. A. Jeremias von der Lutherkirche in Leipzig über Kanaan in vor⸗ israelitischer Zeit?. Der Redner begann, seine Darlegungen durch viele Lichtbilder begleitend, mit einer fesselnden Schild erung des großen, mehrere Jahrtausende umfassenden historischen Hintergrundes für sein befonderes Thema. Immer klarer zeichnen sich, so führte er aus, dank den Keilschriftenfunden und ⸗Forschungen, die Umrisse der großen Kulturwelt, die schon sehr früh, in ihrer höchsten Entfaltung am Schluß des 4. Jahrtausends vor Christo, am Euphrat und Tigris bestand. Zweifellos gab es in dieser Blütezeit bereits, die bezeichnet wird durch die Könige Sargon und Naramsin, seinen Sohn und Nach⸗ folger, enge Beziehungen zwischen dem Zweistromlande und dem West— lande oder Amuru, wie das Land an der nächstgelegenen Meeresküste — Syrien und Palästina — in zahlreichen habylonischen Schriftdenkmalen benannt mird. Denn dem Kulturvolke im Osten, das zahlreiche Pro⸗ dukte im Ueberfluß erzeugte, mußte daran liegen, an das Meer zu kommen, von dessen Häfen damals Handelsbeziehungen nach allen Richtungen ausstrahlten, die wahrscheinlich viel ausgedehnter waren, als wir jetzt noch ahnen. Legen doch gewisse vorkolumbische Ausgrabungen in Amerika den Gexanken aß sogar Be— ziehungen zur westlichen Hemisphäre i Zei bestanden haben müssen, die wir für barbarische zu halten geneigt waren. Allerdir die hohe Blüte des Zweistromlandes, wie sie unten Sumerer und des letztere ablösenden semitischen V über ein Jahrtausend. Schon in der Mitte des dritt ist, wie auch an den vom Vortragenden anschaulichten Kunstleistungen — nehmen, veranlaßt, wie züge des Naturvolkes Zeit eines Rückganges d erstand in Hammurabi, dem Zeitgenossen Abrahams, der große Gesetzge
: it w⸗ bylonische Kultur über den ganzen Westen ̃ veibreitet, ja sie hatte offer fruchtend gewirkt auf das Land ⸗ za ein mächtiger Weitbewerber erwuchs. Syrien und Paläftina r zwischen den beiden großen Nek selbständige Pufferstaaten ist ungefähr die Lage, christlichen Jahrtausend ö g zu beschästigen unternemmen hatte. r lange Zeit bolle Uebereinstimmung zwischen Babylon u atũber herrschte Mittelmeer al
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ze kungen dem Papyrus anvertraut, der sie uns der Unverwüstlichkeit dieses Schreib⸗ materials getreulich erbalten hat. Wir erfahren hier auch viel von dem Kulturvolk der Hethiter, die mit der semitischen Urbevölkerung gemischt in Sprien und Palästina saßen. Ueber ihre Herkunft weiß man nichts Gewisses. Sie waren weder Indogermanen, nech Semiten, stammten aus dem Norden, wahrscheinlich aus Kappadozien, wohin sie auch später, durch Assyrer oder Aegypter bedrängt, zurückkehrten, und wo sich ihre noch unentzifferte Hieroglvphenschrift besonders häufig in Stelninschriften verewigt findet. Ein zweiter Papyrus mit Nach= richten aus Kanaan stammt ewa aus dem Jahre 1600 v. Chr. Er rührt von einem Sendboten des ägpyptischen Königs nach Sprien her, der Reisebriefe an einen Freund schreibt, häufig bumoristischen und satsrischen Inhalts. Der Vortragende las gestern Abschnitte auch dieses Papyrus vor, die sich anhören wie die Berichte eines jungen Gesandtschaftsattachés unserer Tage, wenn er z. B. von dem Hafen von Joppe erzäblt und bier gebabte Liebesabenteuer andeutet. Auch aus diesen Briefen ist viel über den Kulturzustand Kanaans und seiner Bewohner zu lernen. Die wichtigste Fundgrube für Nachrichten aus dem gelobten Lande bilden jedoch die 1887 in El Amarna in Ober- ägypten , e, n, seitdem zu einem großen Teil gelesenen, überaus jabfreichen Tontafeln, mit babylonischer Keilschrift bedeckt, die einen Teil des Staatsarchivs von Pharao Amenophis JV. bilden, der als einer der großen Herrscher des sogenannten neuen Reichs“ auch Syrien beherrschte und diplomatischen Verkehr mit Babylonien unterhielt, dessen bequemere Schrift, Sprache und Schreibweise er für seinen diplomatischen Briefwechsel angenommen hatte. Ein Teil dieser Tontafeln enthält die Berichte der Statthalter des Königs in den Provinzen. U. a. befinden sich darunter auch Briefe des Statthalters in Jerusalem, das Ursalinu genannt ist, welche viele Ortsnamen Kanaans enthalten, die sich mit den zablreichen im Buche Jæsua genannten Oitenamen decken. Diese Berichte reichen bis nahe zu der Zeit wo Moses die Ifraeliten aus Aegppten führte, Endlich sind noch Funde jüngster Zeit aus dem Boden Kanaan selbst hervorzuheben. Zwar die offi⸗ ziellen Ausgrabungen blieben bisher obne nennenswerte Erfolge. Da⸗ 8 en hatte e fer Sellin aus Wien das Glück, bei Tanaak in der Fbene Jesreel oltkangarälsche Funde von großem historischen Wert zu machen, u. a. Bruchstücke eines schön geschmückten Räucheraltars und vor allem wiederum Schrifttafeln mit Keilschrift, die Aufschlüsse geben über einen zu Zeiten blühenden Getreidehandel Aegvptens nach dem hodenärmeren Kanaan, dem mit dem Ueberfluß des Landes Gosen über schlechte Ernten hinweggehelfen wurde. Der Vor tragende hält hiermit die Quellen der Urgeschichte Kanaans noch nicht für erschöpft, er hofft zuversichtlich, daß es gelingen werde, aus dem Boden Pal ãstinas noch viele Schätze von kultureller und sprach⸗ wissenschaftlicher Wichtigkeit zu heben, nachdem hierfür ebenso das hohe Interesse Seiner a des Kaisers wie das einzelner opferbereiter Prspaten gewonnen ist. — Dr. Jeremias erntete reichen Beifall für
enen
seinen Vortrag, vor allem war die Hörerschaft ihm dankbar für die im ganzen 35 Lichtbilder, mit denen er seinen Vortrag erläuterte und die mit besonderer Sorgfalt augerwählt waren, um babylonische Kunft aus verschiedenen Zeltaltern, dargestellt durch die interessantesten Fund⸗ stücke von Nippur und Lagasch, in einen Vergleich mit altägyptischer Kunstübung zu stellen. Auch die berühmte Felseninschrift Pharaos Thutmvy 1öI. wurde gezeigt, sie hesteht gleichfalls in bahvlonischer Keilschrift und enthält eine Aufzählung der unterjochten Städte.
Der Präsident der Akademie der Wissenschaften in München, Geheime Rat, Professor Karl Alfred Ritter von Zittel ist, wie W T. B.“ meldet, gestern abend daselbst verstorben, Er wurde am 25. September 1839 als Sohn deg bekannten Geistlichen Karl Zittel zu Bahlingen in Baden geboren, studierte in Heidellerg und Paris, begab sich 1861 nach Wlen und war zuerst als Volontaͤr an der Geologischen Reichtanstalt bei den Aufnahmen in Dalmatien beschäftigt, später wurde er Assistent am Hofmineralienkahinett. Im Jahre 1863 habilitierte er sich für Geclogie an der Wiener Uniiversitãt, wurde im Seytember desselben Jahres Professor an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe und war seit dem Herbst 1866 ordentlicher Pröfesser der Paläontologie und Geclegie an der Uni- versität München. Im Jahre 1899 wurde er dann zum Präsidenten der bayerischen Akademie der Wissenschaften und zum General- konservator der wissenschaftlichen Sammlungen Baverns ernannt. Im Winter 1873.74 war er als Mitglied der Rehlfeschen Expedition fünf Monate in Aegypten und der Libyschen Wüste,. Von einen zahlreichen geologischen und paläontologischen Schriften und Abhandlungen ist besonders das in Gemeinschaft mit Schimper und Schenk herausgegebene „Handbuch der Paläontologie! (4 Bde. München 15876 — 95) als bedeutendstes und umfangreichstes Werk dieser Wissenschaft zu nennen. Einer großen Verbreitung erfreute sich ferner sein. Werk Aus der Urzeit, Bilder aus der Schöpfungsgeschichte“ (München 1872, 2. Aufl. 1875). Auch gab er die Zeitschrift Hals eontographiea“ heraus. Der verstorbene Gelehrte war kor— respondierendes Mitglied der hiesigen Königlichen Akademie der Wissenschaften.
Technik.
Ueber die Notwendigkeit der Prüfung und Ueber⸗ wachung elektrischer Starkstromanlagen in Theatern schreibt der Genossenschaftsoberingenieur Max Bender in der Halb- monatsschrift Revisions⸗Ingeniör“ u. a:
Es dürfte wohl zweifellos feststehen, daß die Ursache der Theater= brände mit verschwindenden Ausnahmen in den Beleuchtungsanlagen der Theater zu suchen war, und es muß daher das Interesse der Behörden und der Versicherungsgesellschaften an diesen Anlagen als durchaus berechtigt anerkannt werden. Greifen wir, zunächst historisch zurück, so sehen wir, wie der ursprünglichen Be⸗ leuchtung der Theater durch Kerzen die Oelbeleuchtung folgte, der sich später die Ga beleuchtung anschloß, jahrzebntelang ihr Gebiet daselbst behauptend. Man muß allerdings zugestehen, daß die Gas- beleuchtung für die Zwecke eines Theaters, insbesondere für die Auf⸗ gaben einer Bühnenbeleuchtung ganz enorme Vorteile im Verhältnis zur Kerzen, und Oelbeleuchtung darbot. Aber diese großen Vorteile wurden fast aufgehoben durch die ständige Feuersgefahr, die infolge der bei ihr zur Anwendung kommenden offenen Flammen stets mehr eder weniger vorhanden war, eine Gefahr, die noch erheblich durch den so erxplositlen Charakter des Leuchtgases vermehrt wurde.
Als eine überaus glückliche Lösung der ganzen Theaterbeleuchtungs⸗
ir die Einführung eines Beleuchtungsverfahrens er⸗
ei offene Flammen und keine Erplosionggefabt ie fer liegende greỹe Gefãbrlichkeit von vorn⸗ erscheint es denn obne weiteres erklärlich.
ichte ziell der Gleblichebelenrchtnaq).
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Hten Beleuchtungs anlage
e desse enbaus sie namentlich erfordert.
issen überhaupt die für die Ausführung von
m allgemeinen maßgebenden Vorschriften auf das sorg⸗
en, sondern es ist auch absolut erforderlich, daß der
es Theater- und Bühnenlebens vollauf Rechnung ge—
tragen wird. In eister Linie muß stets bei allen in bezug auf Her⸗
stellung und spätere Benutzung der Anlage getroffenen Maßnahmen
der Gesichtspunkt obwalten: Gewäͤhrleistunß für möglichst
langandauernden guten Zustand aller installierten Teile und
Vermeidung alles dessen, was die Ursache eines Brandfalls werden
könnte; in diesen beiden Momenten ist die Richtschnur für das ge⸗
samte Vorgehen bei Ausfühung einer Theaterinstallation gegeben.
Die der modernen Elektrotechnik zur Verfügung stehenden Erfahrungen
und Hilfsmittel haben es ermöglicht, derartigen Anforderungen vollauf
nachkommen zu können und Anlagen zu schaffen, die nach jeder Rich⸗ tung hin als einwandfrei bezeichnet werden müssen.
Aber selbst die mit größter Sorgsamkeit und gediegenem fach- männischen Verständnis hergestellte elektrische Anlage behält nicht auf die Dauer den Grad, der Güte, der Betriebs⸗ und Feuersicherheit, den sie anfangs, namentlich unmittelbar nach ihrer Fertigstellung, aufwies. It diese Tatsache schon bei jeder allgemein zebehuchlichen elektrischen Starkstremanlage vorhanden, so tritt sie in noch viel höherem Maße bei Theaterinstallationen zu Tage, namentlich soweit das Bühnen- baus in Frage kommt. Ein sehr wesentliches Moment der Bühnenbeleuchtung liegt in der Notwendigkeit, die Leuchtkörper und ihre Zuleitungen betriehsmäßig sehr häufig verändern zu müssen. Außerdem wird es auch öfters erforderlich, vorübergehend besondere Beleuchtungeeffekte zu schaffen., für die besondere transportable Apparate aufgestellt werden müssen und provisorisch verlegte Leitungen in Benutzung kommen. Hieraus geht ohne weiteres hervor, 24 die in Frage kommenden Einrichtungen durch vielfachen Gebrau zunächst nach mechanischer Richtung hin sehr beansprucht werden müssen, was einen allmählich zu Tage tretenden Verschleiß der betreffenden Teile bedingt. In weiterer Folge dieser Vorgänge stellen sich hierbei manchmal in kürzeren, manchmal in längeren Zeiträumen 2 Beeinflussungen der spezifisch elektrotechnischen Teile der einzelnen Ob⸗ jekte ein, und zwar veranlaßt durch Beschädigung oder Vernichtung der ifolierenden Partien, sowie durch Lockerung oder Aufhebung der Kontakt; verbindungen. Haben sich derartige Erscheinungen, die durch den Laien im allgemeinen überhaupt nicht, durch den Fachmann nicht selten erst nach eingehender Prüfung und Untersuchung der betreffenden Anlage und ibrer Einrichtungen gefunden werden, eingestellt, so ist hierdurch die Gewähr für die Betriebs- und Feuersicherheit der Installation bereits erschüttert. Und wie leicht treten, was jeder weiß, der das Getriebe des technischen Bühnenlebens kennt, die oben erwähnten Vor. . ein, da in fliegender Eile, meist während der Pausen eines Theaterstücks, die elekrrotechnischen Vorbereitungen . den nächsten Akt getroffen werden müssen. So wird es 6 die Soffitten⸗ beleuchtungen in ibrer Höke zu berändern; auf der einen Schnürboden.
alerle soll schnell ein elektrischer HRꝛesleltor zur Hervorrufung von Hier fc ef rn. zur Aufstellung kommen, während unten auf der Buͤhne eine Girlande mit Glühlampen zum Anschluß vorzubereiten ist.
Als unausbleibliche Felge dieser hastigen Benutzung stellt das allmäbliche, dem Laien kaum sichtbare Defektwerden der Gebrauchs obsekte mit seinen gefährlichen Wirkungen ein, wobei noch ganz besonders zu erwähnen bleibt, daß auch die ambulanten Leitungen, die zu den vorübergehend gebrauchten und von Fall zu Fall auf⸗
estellten Verfatz bejw. Effektapparaten gehören, durch das . e Gllen . der Bühnenangehörigen ebenfalle in hohem 22 der allmählichen Beschädigung und Zerstörung ausgesetzt sind.
x dessen Bühnenhaus