1904 / 4 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Großhaudelspreise von Getreide an außerdeutschen Bör senplãtzen für die Woche vom 28. Dezember 1903 bis 2X. Januar 1904 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kalserlichen Statistischen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Da⸗ i 3. woche Wien. Roggen, 4 Boden ; 115.87 Weljen, Theiß⸗ ; 149,95 fer, ungarischer 1 99, 68 rste, slovakische 138,02 Bu dapest.

Roggen, Mittelware W en, 1

hi erste, Futter

107, 35 131,R21 9b, 00 96,42

S4. 24

Roggen, 71 bis 72 kg das hl 113,63

Wehen, Nia, 75 bis 76 kg das bl Riga.

Roggen, 71 bis 72 Kg das hl Wehen, 75 . 76.

Paris.

lieferbare Ware des laufenden Monats 174 55 Antwerpen.

123,57

3 131. 5 133,7

7,40 122.41

Roggen 122,37

Weljen

137,75 13775 137,75 136,3

Weijen

Kansas Bombay, Club weiß

Am sterda m. 117,67 113,23 124,82

Odessa⸗ Welien ͤ amerlkanischer Winter 135, 40

London. a. Produktenbörse (Mark Lane).

Wehen l * ,. 135,03

134,97 131,68

131,62 b. Gazette averages.

englisches Getreide, Mittelpreis aus 196 Marktorten

Liverpool.

123,03 111,17 124,21

123,75 111,B72

Weizen 126,02

eg erste 138,27 136,40 144.383 137, 34 154,21 135,93 133,59 139,21 127, 0ꝛ7

118,74 91,40

138,21 136,A33 143,83 137,27 153, 20 135,86 132,58 139, 14 127,01 118,68

89,79

Welien anitoba

La Plata Kurrachee, weiß ; u , . 2

engl. weißer dafer * . Gerste, Mahl⸗

126,43 130,48 121,97

124,57 128,54 119,93

Weizen, Lieferungsware Jul

Neu Jork.

roter Winter Nr. 2 Dezember

Weizen dieferungsware Juli

Buenos Aires. Weizen, Durchschnittsware, ab Bord Rosario. ..

Bemerkungen.

13mperial Quarter ist für Weizen an der Londoner Produkten börse = 604 Pfund engl. gerechnet; für die aus den Umsätzen an 195 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide ö averages) ist 1 Imperial Quarter Weizen 480. Hafer 312, Gerste 499 Pfund engl. 1g ez 1 Bushel Weizen 60 Pfund engl. 1 Pfund engl. 455,6 g; 1 Last Roggen 2100, Weijen kg.

Bel der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tageßangaben im Reichsanzeiger ermittelten wöchentlichen Durchschnlttswechselkurse an der Berliner Börse zu Gründe gelegt, und jwar für Wien und Budayest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu Jork die Kurse auf Neu Jork, für Odessa und Riga die r auf St. Petersburg, für Parig. Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Plãtze. Hrlist in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldpramie.

143, 88 145,11 135, 12 129,28

146, 12 144,58 133,27 127,27

106,91 108,69.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Von dem ungarischen Ackerbauministerium ist, wie die Wiener Ztg.“ meldet, über den Stand der Saaten folgender, vom 30. De⸗ zember v. J. datierter Bericht veröffentlicht worden: Das letzte Drittel des Monats Dejember brachte einen Witterungsumschlag, indem das milde; regnerische und neblige Wetter durch den Eintritt pon Kälte und Schneefall unterbrochen wurde. In einigen 6e des Landes ist somit die Saat durch eine Schneedecke geschützt. Nichts destoweniger stehen auch dort die Saaten, wo kein Schnee vorhanden ist, befriedigend.

Die Kartoffelernte Englands.

Nach einem vom Auswärtigen Amt in den Mitteilungen der Deuischen Land wirtschaftegesellschaft veröffentlichten Berichte deg lanbwirtschaftlichen Sachverständigen bei dem in, . eneral- konfulat in London Dr. Skalwelt ist die diesjährige artoffelernte Englands nach Menge und Güte äußerst gerin ausgefallen.

Schon die Saatzeit war recht n,, n. und es wurden 10 009 Acretz rund 4000 ha weniger . als im Vorjahre; die äußerst nasse Witterung leistete der Ausbreitung der sartoffel⸗

krankheit Vorschub, und die andauernd schweren Herbstregen setzten zahlreiche Kartoffelfelder unter Wasser. .

Auch aus Belgien, das für die Kartoffeleinfuhr nach England be⸗ sonders in Frage kommt, lauten die Nachrichten über den Ernteausfall ungünstig. Man denkt deshalb in England mehr als in den anderen Jahren an eine Cinfuhr aus Deutschland.“) .

Hierauf weist unter anderem das Schreiben eines in. Kauf⸗ manns an die Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen hin, in dem derselbe um Adressen von Landwirten bittet, welche Kartoffeln zur Ausfuhr nach England zu verkaufen haben, (Vergl. Illustr. Landw. Zeitung vom JI. Novbr. 1903, Nr. 90 S. 9566.)

Vom bhiesigen Handelsamt läuft ebenfalls soeben eine Anfrage ein, welche Pläße in Deutschland für eine Kartoffelausfuhr nach Eng- land besonders in Betracht kämen. .

Durch Vermittelung einer der angesehensten deutschen Firmen in London wurde ich in zwei hiesige gr mfr, ein englisches und ein holländisches, eingeführt, die mir als Hauptvertreter der Kartoffel⸗ einfuhr aus- Deutschland genannt wurden.

Außerdem besuchte ich mehrere Märkte in London, wo Kartoffeln gehandelt werden. Die bisher gewonnene Auskunft ergibt folgendes:

Der Handel spielt sich im wesentlichen in zwei Formen ab: Konsignation und Einkauf durch Agenten,. Der Weg der Konsignation sft der gewöhnlich übliche. Der Geschäftsgang ist der, daß der deutsche Kaufmann, seine Ware an eine englische Firma verfrachtet, ohne vorherige Preisfestsetzung. Anzahlung wird zwar gewöhnlich ge⸗ leistet, beträgt aber höchstens Sooo des zu erwartenden Preises; die Rest⸗ zahlung erfolgt erst nach Verkauf in London (gewöhnlich Auktion) unter Abzug sämtlicher Unkosten. Das gesamte Risiko fällt also der kon⸗ signierenden deutschen Firma zu. ö

Diefelbe kann deshalb nur dann ohne Verlust arbeiten, wenn sie sich aufs genaueste der Zuverlässigkeit und Zahlungsfähigkeit des eng. lischen Abnehmers , . hat; abgesehen von Frostschäden und anderen Widerwärtigkeiten.

Der Auffauf von Kartoffeln in Deutschland durch Agenten eng- lischer , findet in größerem Umfange nur in; usnahme⸗ jahren statt. Der Einkauf geschieht unmittelbar vom Erbauer geg Barzahlung; die Ausfuhr erfolgt also in diesem Falle ausschließlich auf Rechnung und Gefahr des englischen Kaufmanns. .

Wie schon die oben erwähnten Anfragen zeigen, ist dem englischen Händler in diesem Jahre besonders viel daran gelegen, mit dem deutschen Erbauer in Verbindung zu treten. ;

Dem deutschen Landwirt ö indessen beim Geschäftsverkehr mit ausländischen Firmen äußerste Vorsicht zu empfehlen. Auf Kon⸗ r n, te sollten sich einzelne Landwirte überhaupt nicht ein, laffen, Absatzgenossenschaften nur nach genauester . bei einem vertrauengwärdigen Auskunftsbureau. Kommt aber ein auf⸗ abschluß zustande, so sollte auch genau dem Muster entsprechende Ware geliefert werden; nur dann kann sich ein gesunder Handel ent⸗ wickeln“ Es wird von englischer Seite häufig darüber geklagt, und wie ich mich bei Besichtigung der Speicherräume überzeugt habe, nicht ganz mit Unrecht, daß a n., wie auch holländische Lieferanten öfters unkulant bedienten; sie ließen sich Kasse zahlen und lieferten dann schlecht sortierte Ware.

Es ist dem englischen Kaufmann nicht zu verdenken, wenn er nach solchen Erfahrungen mißtrauisch wird und sich nur auf Konsigngtions⸗ eschäfte einläßt bezw. erst nach Eintreffen der Ware in London

ahlung leisten will. erner muß sich der Lieferant nach den Ansprüchen des englischen Marktes richten. Dieser verlangt vor allem große Kartoffeln, aber ohne abnorme Auswüchse; kranke und stark verletzte Kartoffeln

sollten überhaupt nicht geliefert werden.

Dag Durchschnittsgewicht der einzelnen Knolle schwankte bei den von mir entnommenen Mustern (englische und deutsche Up to date) zwischen 140 und 160 g. .

Tieferung von msttelgroßen und kleinen Kartoffeln bringt nur dem Landwirt felbst Schaden, denn der Preis für 60 kg wird dann um mindestens 50 J gedrückt, der englische Kaufmann, aber läßt, wie ich auf einem Speicher bemerkte, die Kartoffeln, die nicht die richtige Größe besitzen, aussortieren und verkauft sie als Saatgut nach den Kolonien.

Die Sorten, die am meisten gehandelt werden, sind; Up to date, Magnum bonum, auch nur Magnum genannt, Prof. Maercker und Imperator. Eine neuere schottische Züchtung (Mr. Findlay), Northern Star, wird sehr gerühmt, hat aber noch nicht die genügende Verbreitung auf dem Markte gefunden. Sie soll alle andern in England beliebten Sorten, wie Evergood, Royal Kidney, British Queen, Langworthy (Magnum Typus), Snowdrop. White Elephant, Beauth of Hebron und Early Rose, an Güte übertreffen.

Die Engländer behaupten, daß die in England gebauten Kartoffeln der . Sorte wesentlich anders und natürlich besser selen als die eingeführten, legen auch höhere Preise für einheimische Kartoffeln an; sie geben allerdings zu, daß in diesem Jahre fast nur 2. Qualität davon zu erhalten wäre, konnten mir auch nur solche zeigen.

Betreff . teilte mir der holländische Kaufmann, welcher das Geschäft durch seinen Aufkäufer gemacht hatte, mit, daß dieser die Kartoffeln bel kleineren und mittleren . um Erfurt und Weimar herum für 2 6 für 50 kg gekauft hätte; dies sei auch der ( g. Preis gewesen, den er für die nur mäßig sortierten Kartoffeln habe anlegen können.

Die Fracht von Erfurt nach Rotterdam habe ihm rund 14 0 für die Tonne gekostet, von dort bis London 4 M,“) dies ergibt 6.50 M für 50 kg.

Seine Gesamtunkosten einschließlich Spesen veranschlage er auf rund 1,50 M für ho kg, da er in Rotterdam die bis dahin lose ver⸗ ladenen Kartoffeln habe sortieren und einsacken lassen. Es seien dabei etwa Ho kleinere Kartoffeln heraussortiert.

Bel einem Ueberschlag darüber, was bei der Ausfuhr deutscher Kartoffeln nach England nach Umständen zu verdienen ist, wird man von den Preisen des englischen Marktberichts immerhin 1,50 4 für 50 Kg abziehen müssen, wenn sich die Unkosten auch manchmal geringer stellen werden. .

Nach dem augenblicklichen Preisstande wird dem deutschen Landwirt selten mehr als 2 ½ für 50 kg bewilligt werden, nur für bestfortierte Kartoffeln könnten 2,50 M erzielt werden.

n ch die Händler zur Zeit noch nicht zur Zahlung höherer Preise herbeilassen, mit Hinweis auf den möglicherweise günstigeren Ausfall der schottischen Kartoffelernte. Sie werden es aber wahrscheinlich tun müssen, sobald sich die schottische Ernte mit Sicher . , , läßt und sich die bisherigen Angaben als zu optimistisch erausstellen.

Washington, 5. Januar. (W. T. B.) Nach dem Bericht des Jenfusbureauß wird die Anzahl der bis zum 15. Dezember 1903 entkörnten Baumwollbalken der letzten Ernte auf 8 848 747 . gegen 931I 835 Ballen im entsprechenden Zeitraum des Vor⸗ reg. Rechnet man auf einen guadratischen Ballen zwei Rund— ballen, so stellt fich dag Ergebnis auf 8526 244 Ballen gegen 3 905 hoz Ballen im Vorjahre.

) Die bisherige Ausfuhr von deutschen Kartoffeln nach England weist sehr schwankende Ziffern auf: Preis für 1 42

da l. 1rd. M6

1897: 159 113 923 000 5, 80 1898: 1923927 6 6ö6 000 6,50 1899: 361 269 1517000 4,20 1900: 680 866 2724000 4,900 1901: 638 910 2 076 009 3,25 1902: 153 711 642 000 4,80.

) Die Fracht von Hamburg nach London beträgt rd. 8 M für bie Tonne.

Sandel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern u sam mengestellten Nachrichten für Handel und ndustrie .)

Die österreichische Maschinenindustrie 19803.

Der Jahresbericht des Vereins der Montan⸗, Eisen⸗ und Ma⸗ schinenindustriellen in Oesterreich enthält über die Lage der öster— relchischen Maschinenin dustrie im Jahre 1993 folgende Ausführungen:

„Die Lokomotipfabriken waren im ahgelaufenen Jahre be⸗ sonders schwach beschäftigt, da die Aufträge der Staattzbahnen um ein Drittel geringer waren als im Vorjahre und auch die Privatbahnen mit Bestellungen zurückhielten. Die Exportlieferungen waren gleichfalls belanglos, da nur eine geringe Anzahl von Lokomotiven, und diese noch dazu zu sehr gedrückten Preisen, zur Bestellung gelangten. Die Folge dieser traurigen Verhältnisse waren fortgesetzte Betriebs- einschränkungen, verbunden mit Arbeiterentlassungen. Diese unver⸗ meidlich gewordenen Maßnahmen werden, wenn nicht eine bedeutende Besserung in der Lage des genannten Industriezweiges eintritt, jeden · . in den nächsten Jahren noch in verstärktem Maße Platz greifen müssen.

Die Fabriken von landwirtschaftlichen Maschinen und Lokomobilen hatten . der dem Vorjahre gegenüber etwas weniger ergiebigen Ernte immerhin einen flotten und zufrieden stellenden Absatz zu verzeichnen, Es herrscht e noch immer eine große Ueberprobuktion und infolgedessen ein heftiger Konkurrenzkampf, der die Preise drückt und die Verkaufgverhältnisse verschlechtert. Das durch die Ueberproduktion hervorgerufene gesteigerte Exportbedürfnis jeigt sich in einer namhaften Steigerung der Autzfuhr landwirtschaft⸗ licher Maschinen, welche die des Vorjahrs um etwa ein Drittel über⸗ ragt. Die schlechten Preise und insbesondere die sich immer stärker fühlbar machende amerikanische Konkurrenz jedoch lassen auch bei dieser Art des Geschäftz keinen Verdienst zu. Amerika se t. eben alles daran, um sich einen Markt zu erobern, und liefert 3. B. tähmaschinen zu einem Gxhortpreise, der nicht einmal die Materialkosten dieser Maschinen in Oesterreich erreicht. .

Der Absatz von Werkzeugmaschinen, und zwar von Spezial maschinen für die Kleineisenfabrikation und von schweren Hilfs⸗ maschinen für Werkstätten und Eisenwerke, war ungefähr der gleiche wie im Vorjahre, jedoch vollzog sich das Geschäft br Tod ge⸗ drückteren Preisen. Neue Anlagen wurden nur sehr wenige gebaut und einzelne Maschinen nur dann angeschafft, wenn die jwingende Notmendigkeit hierfür vorhanden war. Viele Werke, die bisher voll beschäftigt gewesen waren, sahen sich gezwungen auf Vorrat zu arbeiten oder Betriebseinschränkungen eintreten zu lassen.

Ein etwatz günstigeres Bild bietet die Textil mas chinen⸗ industrie, die gut, in einigen Spezialartikeln sogar sehr stark be⸗ schäftigt war. Trotz der starken Nachfrage det Inlandes sowohl als auch des Auslandes litten jedoch auch ier die Preise unter dem Drücke der Konkurrenz, zumal der deutschen, und standen in keinem Verhältnis zu der Na frag . .

Im allgemeinen Maschinenbau herrscht noch immer eine stark? Depresston. Die Geschäftslage ist schlecht, die Aufträge sind mangelhaft, die Preise gedrückt. In den meisten Betrieben wurde nicht nur mit einer geringeren Arbeiterzahl, sondern auch mit ver⸗ kürzter Arbeitszeit gearbeitet. Die Arbeiten beschränkten sich zumeist auf wenige ,,,, und notwendige Reparaturen alter An- lagen. Besonders u en hi ist die Lage der Müllereimaschinen⸗ industrie und der . en von Dampfkessekn aller Art. Vorwärmern, Ueberhitzern, Wasserreinigungsanlagen ꝛc3 in diesen Branchen ist ein steter Rückgang zu verzeichnen, dessen Ursprung zum Teil auch in technischen Gründen, wie einerseits in der gesteigerten Leistungs⸗ fähigkeit der heutigen Müllereimaschinen, andererseits in der zu⸗ nehmenden Verwertung von Wasserkraft, zu suchen ist.

Die Krisis, in der sich die Waggonindustrie seit nunmehr zwei Jahren befindet, dauerte nicht nur ungeschwächt fort, sondern hat an Umfang sogar bedeutend zugenommen. Die Bestellungen von Personenwagen erreichen nicht den dritten, die von Güterwagen nicht den siebenten Teil der Gesamtleistungsfähigkeit der Werke. Auch der Erport war sehr gering und bliehß auf Italien und den Srient beschränkt. Die Waggonfabriken sahen sich unter diesen niederdrückenden Verhältnissen gezwungen, durchweg mit gekürzter Arbeitszeit und auch mit kaum der ö ihrer sonstigen Arbeiterschaft zu arbelten; sie erhoffen keine Besserung ihrer Lage, wenn nicht die Lieferung von Fahrbetriebsmitteln für die neuen Alpenbahnen und anderweltige Neuanschaffungen sowohl für Staats als auch für Privatbahnen baldigst zur Ver ebung gelangen.

Etwas lebhafter zeigte 5 infolge günstigerer Konjunktur in der Petroleumbranche das 294 äft in Zisternen wagen, doch wird auch diefer zeitweilig auftretende Bedarf in Kürze gedeckt sein.“

(Desterreichisch⸗Ungarische Montan und Metallindustrie Zeitung.)

Die Einfuhr von Parfümerien nach Rußland.

Die Londoner Wochenschrift Commercial Intelligence“ ent- nimmt einem französischen Fachblatt die folgenden Ausführungen über den Abfatz von Parfümeriewaren nach Rußland;

Der russische Markt steht wegen der hohen Eingangszölle nur feineren Parfümerien offen. Handlun zreisende russischer Nationalität . oft als Agenten für ausländische Fabrikanten tätig. Die in

ußland bestehenden Seifenfabriken erzeugen nur billige Sorten.

St. Petersburg. Extrakte kommen gewöhnlich in Estagnont (verzinnten Kupferbebältern) an den Markt, nur die feineren Pariser Marken werden in Flacons eingeführt. Ratsam für Exporteure ist Verkauf mit eigenen Etiketten ünd in eigenen Flaschen,

Moskau. Fast das ganze Geschäft wird von Vertretern oder Reisenden besorgt; Kommissionäre werden nicht verwendet. Nur feine Ware ift marktgängig. Die beliebtesten Sorten werden in Flacons von 28 bis 56 g verkauft.

Odefsa. Der Verkauf erfolgt durch Kommissionäre, Die durch⸗ schnittliche Jahrezeinfuhr bewertet sich auf 500 090 Franken.

Kiew. Diese Stadt ist der Versorgungsplatz für einen großen Teil der Gouvernemens Wolhynien, Podolien, Tschernigow und Poltawa. In den feinsten Läden dieser Stadt werden englische und französische Parfümerien verkauft.

Ehaärkow. Der Wert der jährlichen Einfuhr von Parfümerien, welche in der Hauptsache aus besseren Marken bestehen, beträgt etwa 400 000 Franken. Den nen, vermitteln Agenten und Reisende. Der Absatz wird durch die hohen Verkaufépreise der Detailgeschãfte beeinträchtigt. ö

6 Die hauptsächlich aus hochwertigen französischen 6 katen bestehende Einfuhr bewertet sich im Jahresdurchschnitt auf etwa

57 000 Rubel. ü

Warschau. Für diesen Platz kommen gleichfalls fast nur feine Sorten in Betracht. Eine Berliner Firma läßt der . halber ihre Fabrikate in Warschau in Flacons füllen. inige fran⸗ zösische Firmen mußten den gleichen Versuch einstellen, da sich Miß⸗ bräuche einschlichen.

Batu m. Gewöhnlich kaufen die Großhändler von den Fabri— kanten, mitunter machen ft auch bei Reisenden Bestellungen.

Poti. Es findet hier ein unbedeutender Handel in feineren Parfümerien statt. Der Bedarf des Platzes wird im allgemeinen aus den großen russischen Städten gedeckt, Cs dürfte schwer halten, einen Agenten zum Vertreiben dieser Artikel zu finden, da die Nachfrage in' diesem Distrikt nur gering ist. Chemikalien und Drogenhand⸗ . verkaufen die besseren, sonstige Kleinhändler die minderwertigen

orten.

Finnland importiert sowohl billige als auch feine Parfũmerie ; waren. Der Bedarf beschraͤnkt sich vorwiegend auf billige Sorten; moderne, nicht zu teure Spezialitäten finden namentlich zu Weihnachten und Neujahr Absatz. Die Finnländer gebrauchen weniger Parfüms als die Muffen und sehen bei ihren Tolletteartikeln mehr auf anti- ilch Eigenschaften als auf Wohlgeruch. Die inländischen Seifen abrilen erzeugen nur die gewöbnlichen Sorten.

Gntscheidung zu dem Preisausschreiben für automatische Waggonkuppelung.

Da auf das von dem Verein der russischen Eisenbahnen im Jahre 1901 erlassene Preizausschreiben für die Konstruktion einer selbst⸗ tätigen Waggonkuppelung über 800 Bewerbungen eingelaufen sind, so konnte nicht, wie ursprünglich erwartet wurde, die Preisentscheidun schon Ende Oktober 1903 erfolgen, Die Prüfung der Projekte f vielmehr einer besonderen Kommission anvertraut werden und dürfte voraugfichtlich erst in einem Jahre beendigt sein. Das Ergebnis wird s. It. in den Petersburger Zeitungen und achblättern bekannt ge⸗ macht werden. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in St. Petersburg)

Italienische Ausstellung in London 1904.

Unter Leitung der italienischen J in London soll in dieser Stadt in den Monaten Mai bis Oktober 1904 eine italienische Kunst. und Landesproduktenausstellung abgehalten werden, Bereits im Jahre 1838 wurde in London eine gleichartige Aus— stellung abgehalten, welche gute Erfolge zu verzeichnen hatte. (Bolletino Ufficiale.)

Außenhandel Bulgariens in den ersten drei Vierteln des Jahres 1903.

In den Monaten Januar bis September 1903 belief sich der Wert der Einfuhr nach Bulgarien auf 58 127935 . gegen 51I 462 856 Franken im gleichen Abschnitt des vorhergehenden Jahres; Der Wert der Ausfuhr betrug 72 370 999 Franken gegen 70 658 306 Franken in den Monaten Januar bis September 1992.

olgende Länder waren hauptsächlich an dieser Handelsbewegung

beteiligt: Einfuhr Ausfuhr 1903 1902 1903 1902 Wert in tausend Franken

15 388 13 248 6 304 5 705 11 484 11761 13 424 17054 , 1701 1535 15 146 12 412 Deutschland . . 6 327 6891 7829 Griechenland V 250 383 3 524 2421 Italien. . 4018 2047 7564 Rumänien 1569 1076 1064 901 Rußland. 2 526 1953 226 151 , 7776 7101 16436 15 007 Frankreich... 26563 2 406 5 332 5 995.

Ein. und Ausfuhr der wichtigsten Waren erreichten in den Monaten Januar bis September 1503 (und 1902) die folgenden Wertsummen in tausend Franken.

Einfuhr: Raffinierter Zucker in Kisten, Fässern oder Säcken 1854 (1638) Roher Kaffee 717 (19) Petroleum, Naphtha und andere raffinierte Mineralöle 1414 (1106) Olivenöl 1367 (1188) Rohes Eisen aller Art 7832 (724) Eisenbahnschienen, Ver⸗ bindungsstücke, Schwellen ꝛc. aus Eisen 570 423) Pariser Draht stifte Nr. J bis 690, Schusternägel und Nägel mit vergoldeten Köpfen 539 (186) Gesägtes und sonst zugerichtetes Holz, Parkettstähe,

aßdauben 2c. 788 (608) Druck und Schreibpapier aller Art 589 495) Häute von Ochsen, Kühen, Büffeln und Kälbern, roh, ge— saljen, getrocknet oder gekalkt 787 (8277 Sohlleder 1234 (i174) Wolkene Stoffe, Chayak und Tuch aller Art 1701 (1492) Rohe Baumwolle und Abfälle von Baumwolle 833 (953) Ein⸗ oder zweidrähtiges rohes Baumwollgarn 3334 (2607) Desgl. 6 oder gefärbt 1251 (11985) Drei. oder mehrdrähtiges Baumwollgarn 576 (647) Rohe, ungefärbte, baumwollene Ge⸗ webe 877 (1034) Desgl. gebleichte oder gefärbte 2525 (2383) ger, Baumwollstoffe, wie Marli, Gaze, Musselin 2c. 633 (681) Indische Kattunstoffe, Frühjahrsstoffe u. dergl. 3142 (2851) Stricke, Bindfaden und Schnüre aller Art 661 (616) Stoffe aus Wolle, vermischt mit Seide, Flachs, Baumwolle und anderen vege⸗ tabilischen Spinnstoffen 1046 (934) Kleider aller Art 609 (570) Steinsalz 529 (5965).

Ausfuhr: Stiere, Ochsen, Kühe und Jungvieh 121 (1492) Hammel, Schafe und Lämmer 1613 (1783). Kaschkawalkäse 1609 (697) Eier 4756 (5001) Harter Weizen 4162 (3169) Weicher Weizen 22 052 (11932) Roggen 1475 (1729) Hafer 1606 (1195) Gerste 2814 (3060) Mais 10189 (16 252) Bohnen 1402 (310) Weizenmehl 2736 (1857) Kohlsaat 622 (6054) Roher Tabak 700 (1273) Rosenöl 3304 (1930) Rohe Schaf- und Lammfelle 1239 (1309) Rohe Ziegenfelle 1948 (i6ßl) Wollstoffe, sogen. Abas und Chavak und Tuch aller Art 1375 (1239) Kokons 2012 (1363). (Mouvement commercial d6 la Bulgarie avec los pays 6trangers.)

Desterreich Ungarn. Großbritannien.

Vereinigte Staaten von Amerika und Cuba.

Handelsabkommen jwischen beiden Ländern. Nas zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Cuba am 11. De⸗ jember 1992 abgeschlossene Handelsabkommen, welcheg am 27. De⸗ zember 1993 in Kraft getreten ist, enthält u. a. folgendes:

Die Boden und Gewerbeerzeugnisse der Vereinigten Staaten von Amersfa und der cubanischen Republik, welche bisher bei der Einfuhr nach Cuba oder in die Vereinigten Staaten von Amerika Zollfreiheit genossen, sollen weiter zollfrei bleiben. Die zollpflichtigen Boden und Gewerbeerzeugnisse von Cuba genießen bei der Einfuhr in die Ver— einigten Staaten von Amerika eine Ermäßigung von 20 v. H. des jeweilig gültigen Zolltarifs derfelben, während für die nachgenannten Boden und Gewerbeerzeugnisse der Vereinigten Staaten von Amerika bei der Einfuhr nach Cuba folgende Zollermäßigungen eingeräumt sind:

Eine Ermäßigung um 25 v. H. für: Maschinen und Apparate aus Kupfer oder dessen Legierungen, oder Maschinen und Apparate, bei denen Kupfer oder dessen Legierungen dem Werte nach den Haupt⸗ bestandteil bilden; Gußeisen, Schmiedeeisen oder Stahl sowie Waren daraus; Kristall. und Glaswaren, Fensterglas ausge nommen; Schiffe und Wasserfahrzeuge aller Art aus Eisen oder Stahl; Whisky und Branntwein aller Art; Fische, gesalzen, in Essi eingelegt, geräuchert oder mariniert; Fische oder Schellfische, in Oe oder anderweitig in Blechbüchsen haltbar gemacht; Töpfer oder Irden⸗ waren (Nr, 21 und 22 des cubanischen Tarifs).

Eine Ermäßigung, um 30 v. H:. Butter; Weizenmehl; Mais; feines und grobes Maismehl; chemische und , Erzeug⸗ nisse sowie einfache Drogen; Malzgetränke in Flaschen; nicht alkohol⸗ haltige Getränke; Apfelwein; Mineralwässer; Farben und Farb⸗ stoffe; Fenfterglas; ganz oder teilweise fertiggestellte Waren aus Hanf, Flachs, Pita, Jute, Aloe, Ramie und anderen flanzenfasern Gruppe 2, Klaffe V des cubanischen Tarifs); Musilinstrumente; Schreib, und Druckpapier, ausgenommen Zeitungspapier; Baum⸗ wolle und Waren dargug, außer Strumpfwaren; Messerschmiedewaren aller Art; Stiefel, Schuhe und Pantoffel (Nr. 1971193 des cubanischen Tarifs); gold. und silberplattierte Waren; Zeichnungen, Phgto- graphien, Stiche, Lithographien, Chromolithographien, Oeldrucke usw., von Stein, Zink, Aluminium oder anderen Stoffen abgedruckt, welche als Ftiketten, Bänder oder Hüllen für Tabak oder zu anderen Zwecken dienen, sowie alles andere Papier (igarettenpapier⸗ Land⸗ und Seekarten ausgenommen), Pappe und. Waren daraus (Nr. 1657 bis I6z des cubanischen Tarifs); gewöhnliche Seife (Nr, 105 ab ebenda; Gemüse, in Essig oder auf andere Weise eingemacht; Wein 6. . mit Ausnahme des unter Nr. 9a des eubanischen Tarifs allenden.

Eine Ermäßigung um 40 v. H für: Baumwollene Strumpf⸗ waren sowie alle vorstehend nicht genannten Baumwollenwaren; Käse; eingemachte Früchte; Papiermasse; Parfümerien und Essenzen; Ton— und Töpferwaren (Nr. 20 des Tariss); Porzellan; Seife, andere als gewöhnliche (Nr. 105 ebenda); Sonnen. und Regenschirme; Dextrin und Glykose; Taschenuhren; Wolle und Wollenwaren; elde und

eldenwaren; Reis; Hornvieh.

Eine Ermäßigung um 20 v. H. für: alle anderen, vorstehend nicht genannten Waren.

Tabak genießt bei der Einfuhr nach Cuba keinerlei Ermäßigung. Die für den gegenseitigen Verkehr ermäßigten Zölle sollen gegen⸗ über der Einfuhr aus anderen Ländern Vorzugszölle sein, d. ö sie dürfen anderen Ländern nicht gewährt werden.

Für cubanischen Zucker soll bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten die Zollermäßigung nicht mehr als 20 v H. betragen, während die Einfuhr aus allen anderen Ländern zum vollen tarif⸗— mäßigen Satze erfolgen muß.

Reisebeobachtungen auf dem Landwege von Tschungking nach Tschengtu in China.

Als Fortsetzung des vor einiger Zeit veröffentlichten Reiseberichts des Kaiserlichen Konsuls in Itschang ist ein weiterer Bericht über die Reise und die Beobächtungen guf dem Landwege zwischen Tschungkin und Tschengtu erschienen. Die Reise hat sich von ir, ,. aus zuerst nordwärts auf dem rechten Ufer des Tschialing, eines Nebenflusses des Jangtse, vollzogen. Von Paoningfu aus, der nördlichsten größeren Hanbelsstadt am Tschialing, wendet sich die Reiseroute nach Westen und führt über Tungtschuan, eine ihres Seidenhandels wegen bekannte, am rechten Ufer des in den Tschialing weiter abwärts mündenden Fou gelegene Präfekturstadt, den Fou aufwärts bis Mientschou, wo die große Heeres. und andelsstraße erreicht wird, die von Tschengtu über die Pässe des Tapaschan und Tsinglingschan nach der Reichshauptstadt Peking führt. Von Mientschou bis Tschengtu vollzieht sich die Reise auf der großen Heeresstraße.

Von den am Tschialing berührten Städten haben nur drei eine größere Bedeutung für den Handel; es sind dies Hotschou, Schuntsching und Paoning. Hotfchou, die südlichste dieser drei Städte, liegt an derjenigen Stelle, wo der Fou in den Tschialing fließt, der einige Meilen vorher schon den Tschüho aufgenommen hat. Es ist der Mittelpunkt einer Gegend, wo das Zusammentreffen von Kohle und Cisenerzen eine recht lebhafte Eisenindustrie geschaffen hat, die in den bei Hotschou zusammenfließenden, schiffbaren Flüůssen gänstige Äbfatzwege findet. In den sauher und gefällig ein⸗ gerichteten Läden dieser 30 000 Einwohner zählenden Stadt werden bereits größere Vorräte ausländischer Waren geführt. Die Jahres einfuhr fremder Textilwaren wird guf 100 990 Taelg und diejenige von Baumwollgarn auf 200 900 Taels geschätzt; sie wird durch etwa IG größere Händler vermittelt, die ihre Einkäufe in Tschungking beforgen. Die Baumwollstoffe werden am Orte selbst gefärbt, und zwar vorzugsweise mit einheimischem Indigo, der lichtechter sein soll als Anilinfarben, und nicht gekocht, sondern nur warm gemacht zu werden braucht. Deu tsche Anilin farben werden hier haupt- sächlich in der Papierfärberei benutzt. Für Blau, Grün und Schar⸗ lach werden nur Anilinfarben verwendet; Blau wird au schwarjem und Grün auf weißem Untergrunde (Tonerde) gefärht. er grünen

arbe wird erhitztes Fichtenharz beigemengt. Zur Beize für schwarze

arben benutzt man Eisenpitriol. Der Export Hotschous umfaßt

uhhäute, Jlegenfelle, Borsten und Entenfedern. An dem Ausfuhr⸗ geschäft find acht Händler beteiligt, von denen vier Einkäufer für inan Firmen sind. Auch eine n . Schanghaier Firma unter⸗ ält seit kurzem einen chinesischen Einkäufer in Hotschou, der seine Einkäufe in Tschungking sortieren und verpacken läßt.

Schuntfching, die nächste Präfekturstadt am Tschialing auf⸗ wärts, hat ebenfalls etwa 36 005 Cinwohner, Ihre wirtschaftliche Bedeutung beruht auf der Seidenindustrie ihrer Umgebung. Der Wert ihres Seidenhandels wird auf 1 Million Taels im Jahre

eschätzt. Es gibt dort etwa 25 Seidenwebereien mit 163 Web⸗ ier. dazu kommt noch eine ziemlich große Anzahl einzelner Seidenbandweber. Das Färben mit i inf?! en geschieht in den Webereien selbst, das Färben mit einheimischem Indigo in be⸗ sonderen Färbereien. Nur die geringere Qualität der Robseide wird am Srte felbst verbraucht; die beste Sorte geht, nach Tschungking jum Export ins Ausland, die mittlere Sgrte na Tschengtu in die , Webereien. Der Safranhandel Schuntschings ist, seitdem die billigen deutschen Anilinfarben den teueren Safran als Färbe⸗ mittel verdrängt haben, fast ganz eingegangen. Auch Weißwachs, das früher als Tribut der Präfektur an den kaiserlichen Hof zu liefern war, wird heute nur noch in geringen Mengen gewonnen, Die Einfuhr ausländischer Waren nach Schuntsching wird auf etwa 800 000 Taels bewertet. Es sind vier große Piece⸗goods⸗ 8 mit Agenten in Tschungking am Platze, außerdem 20 kleinere

eschäfte, deren Inhaber von Zeit zu Zeit selbst nach Tschungking reisen, um ihre Einkäufe zu besorgen. Die deutschen Anilinfarben finden in den Seidenwebereien einen guten Absatz. Unter den im Stück gehandelten Textilwaren finden russische Tuche einen jãhrlichen Absatz von etwa 20 Kisten. Schwarze Italians gehen besonders gut; es werden davon etwa 1000 Stück jährlich abgesetzt. Zwei englische

irmen haben sest kurzem Cinkäufer von Borsten und Häuten am

latze. Die Borsten werden am Ort selbst sortiert.

Auf dem Wege zwischen Schuntsching und Paoning wird im Nanpudistrikt eine nicht unerhebliche Salzproduktion betrieben. Das Saljwaffer wird aus Brunnen geschöpft und gesotten. Die in den Siebereien verwendete Kohle kommt zum größten Teil aus der Gegend nördlich von Paoning.

Paoning, die letzte größere Stadt am Tschialing, hat etwa 25 069 Einwohner. Der sehr im Rückgange befindliche ö dieser Stadt sst in Gestalt von größeren Läden und Seidenwebereien in der . konzentriert. Dle geschäftliche Lethargie, die schon in Schuntsching auffiel, tritt hier noch mehr zu Tage. Schon seit vier Jahren leidet diefe Gegend unter schlechten Ernten. Die in der Paoning. Präfektur gewonnene Seide kommt in vier Sorten auf den Markt. Der Export erstreckt sich vorwiegend auf gelbe Rohseide, Fokons und Seidenabfälle, während fertige Gewebe jährlich nicht mehr als für 60 000 bis 70 000 Taels ausgefübrt werden. Webereien gibt es etwa 20 in Paoning. Außer Seide kommt für den euro⸗ päischen Markt nur noch die Ausfuhr von Schweineborsten, Kuh und

segenfellen in Betracht. An der Einfuhr ausländischer Waren nd 15 Piece goods. Händler beteiligt, die größtenteils in Tschungking einkaufen! Die Einfuhr von Baumwollgarn wird zum Teil mit Seide bezahlt. Deutsche Anilinfarben finden in den zehn Färbereien der Stadt . Absatz. In der Gegend jwischen Paoning am Tschialing und ungtschan am Fouflusse werden Opium, Salz und besonders Seide gewonnen. Der Fou ist von den drei ö die sich bei Hotschou ver⸗ einigen, für die chiffahrt der bedeutendste. An seinen Ufern ist eine dil. blühender Handelsstädte und Märkte gelegen, die die am Tschialing elegenen Städte weit hinter sich lassen. uf der Strecke zwischen chehung und Tschungking besteht die Ladung der Flußfahrzeuge vorwiegend aus Salz und Kohlen. Die ausgedehnten Salzquellen des Schehungdistriktg liefern jährlich eiwa 30 G00 Tonnen Sal und verbrauchen für dessen Gewinnung etwa 50 000 Tonnen Kohlen. Von Tungtschan und Mientschou am Fou werden Seide, Opium, Tabak und Reis verschifft, und Tschungpa schließlich ist der Sammel ort für die über Sungpan auf Maultieren über das Gebirge heran— ebrachten Auzfuhrproöbukte Tibets (Medizinen, Wolle, Felle, doschus usw.).

Von den größeren Städten am Fou sind auf der Reise Tung tschuan und Mientschou berührt worden. Tungtschuans Daupt⸗ bedeutung liegt in seinem Seidenhandel. Während der Saison herrscht dortfelbst ein ehr geschäftiges Leben. Um diese ö. kommen aus Tschungking und selbst aus den unteren Jangtsehäfen zahlreiche dändler nach Tungtschuan, um khn, Vermittelung der Makler Roh⸗ eide und Seidenabfälle aufzukaufen. Der Wert des gesamten

Seidenhandels in Tungtschuan wird auf 14 Millionen Taels an-

gegeben. Von der Rohfeide sollen für je 200 0090 Taels nach Tschengtu und Schanghai exportiert werden. Ueber den Umfang der Baumwoll, und Spiumproduktion liegen keine S . vor. Die jährliche Getreideausfuhr (Weizen und Bohnen) so ch auf etwa 06 060 Taels belaufen. Auch die Ausfuhr von Kuhhäuten, Ziegen⸗ fellen, Borsten, Büffelhörnern usw. ist. so bedeutend, daß einige fremde Firmen ständige Einkaufsagenten in Tungtschuan unterhalten. Läden mit eu ee l sen Tuchen und sonstigen Bedarftartikeln gibt

es nur wenige, weil Tungtschuan in Tschungking einkauft und nur die Bezirke in nächster Nähe versorgt.

Von Tungtschuan führt der Weg nach Mientschou durch eine weite fruchtbare Ehene, in der Weizen Bohnen und Erbsen große Flächen bedecken und zahlreiche Salzsiedereien sich befinden. Pie Gegend macht kurz vor Mientschon den Eindruck eines dicht bevölkerten Gebiet und bewahrt diesen Chargkter bis nach Tschengtu. Auch Mientschou hat einen jährlichen Seiden handel von 1 bis 2 Mil⸗ lionen Taels, obwohl es mehr Markt als Produktionszentrum ist. Jedenfalls ist nur der kleinste Teil, der in S anghai als Mientschou⸗ feide gehandelt wird, im Mientschoudistrikte gezogen. Von der gelben Seide werden 20 0 am Drte verbraucht, 10 0 gehen nach Tschengtu und 7009 nach Tschungking und Schanghai. Der Salihandel wird auf 1 Million Taels jährlich geschätzt. Der Einfuhrhandel scheint ziemlich lebhaft zu sein; dafür spricht wenigstens die Zahl und Größe der Läden sowie der Umstand, daß unter den etwa 39 000 Cinwohnern der Stadt eine ganze Anzahl vornehmer und reicher Leute sich befindet.

Zwischen Mientschou und Tschengtu liegen bei einer Entfernung von uur J46 Em in Zwischenräumen von etwa 25 Em nicht weniger als vier größere, volkreiche Städte an der großen Heeresstraße, nämlich Lolschlang mit 30 oo, Feyang mit 15 600, Hantschou mit 66 G006' und schließlich, nur zwölf englische Meilen von Tschengtu entfernt, Hsintuhsien mit etwa 15 0600 Cinwohnern. Der Verkehr auf der Heeresstraße ist daher ein außerordentlich lebhafter.

Die vorstehenden Angahen stellen einen kurzen Auszug aus dem Reiseberichte des Kaiserlichen Konsuls in Itschang dar. ür Interessenten liegt dieser Bericht während der nächsten pier Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin, Wilhelmstraße 74, Zimmer 174, zur Einsichtnahme aus.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstück Königgrätzer Str. 32, dem Rentier Julius Gutzeit in . gehörig, zur Versteigerung. 527 2. Nutzungswert 19 070.

it dem Gebot von 346 605 M bar blieb 5 Siegmund Hirsch in Charlottenburg, Meineckestr. 12a, Meistbietender.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am b. d. M. gestellt 18 025, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

In QOberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 6177, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Winke bezüglich der Versorgung der brasilianischen Staaten So Paulo und Govyaz mit landwirtschaftlichen Maschin en, Zeitungspapier und elektrotechnischen Anlagen sind den Neltesten der Kaufmannschaft zu Berlin zugegangen. äheres ist im Verkehrshureau der Korporation, Neue Friedrichstraße 54 1, zu erfahren.

Die Graz-⸗Köflacher Eisenbahn vereinahmte im De zember 1903: 241 550 Kronen (Dezember 1902: 293 513 Kronen). Laut Meldung des . W, T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreichisch⸗Ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 1. bis 31. Dejember 7 805 725 Kronen (442 795 Kronen weniger als i. V), der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 31. De—⸗ zember 7 834 425 Kronen (241 885 Kronen weniger als i. V). Die Einnahmen der Italienischen Mittelmeerbahn betrugen in der dritten Dejemberdekade im Hauptnetz mehr 224 401 Lire, im Ergänzungsnetz mehr 13 227 Lire, zusammen 237 628 Lire. Die Betriebseinnahmen der Anatolisfchen Bahnen (Stammlinie, Ergãnzungsnetz und Hamidis⸗Ada⸗Bazar) betrugen insgesamt in der SI. Woche: 151 844 Fr. (weniger 24715 Fr.), insgesamt seit 1. Ja⸗ nuar; 8 215 4535 Fr. (weniger 2790 287 Fr..

Cardiff, 5. Januar. (Meldung des Reuterschen Bureaus ).) An der Kohlenbörse herrschte heute außerordentliche Nachfrage nach Kohlenschiffen für Ostasien. Sechs große Schiffe sind bereits von einer Firma für Japan gechartert worden, vier andere wurden gestern gechartert; zur Zeit verlangt die Admiralität Kohlenschiffe zur Fahrt nach Hongkong und andern Koblendepots im Osten. Die Admiralität hat weiterhin zwei Kohlenschiffe zu je 5009 Tonnen für 20 Schilling pro Tonne zu Berladungen im Januar gechartert. Der Frachtsaß für Verschiffungen nach Japan hat sich gegen die Vorwoche um 73 Schilling erhöht.

New Jork, 5. Januar. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 9 460 000 Doll. gegen 7579 000 Doll. in der Vorwoche.

Buenos Aires, 5. Januar. (Meldung der Agence Havas.) e , e, hier herrschenden Ausstandes sind die Schiffsverladungen unbedeutend.

Kursberichte von den Fondsmärkten.

Hamburg, b. Januar. (W. T. B.) Schluß.). Gold in Barren: dog Kllogramm 2788 Br., 2784 Gd. Silber in Barren: das Kilogramm 78, 9 Br., 77,50 Gd.

London. 5. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 24 0/0 Eg. Kons. S8isie (Februar), Platzdiskont 34, Silber 2614. Bankausgang 100 000 Pfd. Sterl.

Parts, 5. Januar. (W. T. B.) ESchluß) 3 0so Franz. Rente 97,27, Suejkanalaktien 4079.

Mabrid, 5. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 36, 80 (private Notierung).

Lisfabon, 5. Januar. (W. T. B.) Goldagio 23.

New Jork, 5. Januar. (Schluß) (W. T. B.) Bei eng begrenzten Üümsätzen machte sich anfangs eine nach aufwärts gerichtete Tendenz bemerkbar. Die Berufsspekulation betrachtete die ermutigender lautenden Nachrichten aus dem fernen Osten unter einem hoff nungs⸗ volleren Gesichtspunkte, das Interesse weiterer Kreise blieb jedoch schwach und schwand späterhin gänzlich trotz weiterer Geldbestellungen in Höhe von 1400 000 Doll. vom Auslande. Einer hierauf einge⸗ tretenen 3 . folgte eine neuerliche Ermattung. Den An hierzu t die schwächere Haltung der Chicago, Rock Jeland und Pacifie⸗ Bahn. Die Werte der United States Steel Corporation und der Amalgamated Copper Company wurden hierdurch in Mitleiden⸗ schaft gezogen und büßten die vorher erzielten Gewinne teilweise wieder ein. Gegen Schluß gewann die Mattigkeit an . Die Börfe schloß unentschieden. Aktienumsatz Ro 900 Stück. Held auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 49. do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tageg 1. Wechsel auf London G0 Tag II, 50, Cable Transfers 4,86, 10, Sllber, Commercial Bars 57

Tendenz für Geld: Leicht. Rio de Faneiro, 5. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf

London 121i. Buenloz Aires, 5. Januar. (W. T. B.) Goldagio 127,27.

Kursberichte von den Warenmärkten.

Produktenmarkt. Berlin, den 6. Januar. Die amtlich ermittelten Preife waren (per 1000 Kg) in Mark: Weizen, mãaͤrkischer 160, 560 —– 163, 00 ab Bahn, Normal gewicht 755 g 168,75 kits do = 16 Abaabine im Ma, do. Job ==, S9. 11 Ab⸗ nahme im Jull mit ? M Mehr oder Minderwert. Wenig ver⸗ ändert.

Roggen, märkischer 129,00 12969 ab Bahn, Normalgewicht 712 2 137 25 - 157,50 Abnahme im Mai, do. 135,5 139,50 b 135,55 Abnahme im Juli mit 1,6b0 Mehr oder Minderwert.

Wenig verändert. 66

Bafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, osener, schlesi . feiner 136 - 154. pommerscher maͤrkischer, mecklen · urger, preußischer, posener, schlesischer mittel Je = 135. pommerscher, mãärkischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer ger ger r lift, Riorntalgemicht 450. g' igz ä Äbnahine im Juli mlt 2

Mehr oder Minderwert. Fest.