Bedingungen auch schon für das II. Semester 1900 zu kaufen. Ein sehr großer Teil hat von diesem Anerbieten Gebrauch gemacht, dahingegen ist mir aber nicht ein einziger Kauf bekannt, der sich nur auf das 1. Quartal erstreckt. Walzwerksbesitzer Menne⸗Weidenau: Ich glaube, ich habe dasselbe verstanden, was die Versammlung wohl auch verstanden hat, daß uns angeboten wurde nur für das 1. und 2. Quartal 1900, nach auswärts aber bereits für ein ganzes Jahr abgeschlossen wurde. Die Verteilungslisten an die Hütten zeigen, daß damals Angebote auf ein ganzes Jahr gemacht wurden. Ich will Ihnen das Angebot verlesen, das uns ge— macht ist: Siegen, den 14. April 1899. Wir beehren uns, Ihnen gültig bis zum 16. d. M. zum eigenen Verbrauche anzubieten, lieferbar in un⸗ gefähr gleichen monatlichen Mengen pro J. Semester 1900 vorläufig: 800 t Puddeleisen pro Quartal, Marken vorbehalten, zum Preise von 60 M. für 1000 kg, mit der Maßgabe, daß dieser Preis er⸗ höht wird, falls die heute gültigen Preise für Koks⸗ kohlen und Siegerländer Eisenstein heraufgesetzt werden und zwar um je 15 8 pro Tonne für je ll. Erhöhung für 10 t Kokskohlen und um je 20 J pro Tonne für je 1 . Erhöhung für 10 t Siegerländer Rostspat. — Der Preis gilt ab Hütte, die Zahlung hat bis zum 15. des der Lieferung bezw. jeder Monatslieferung folgenden Monats in bar ohne Abzug zu erfolgen. Unserer Preisstellung liegt die Bedingung zu Grunde, daß Sie Qualitäts Puddel und Stahleisen ausschließlich von uns be— ziehen, anderenfalls eine Preiserhöhung von 1 6 für 1000 kg für den ganzen Abschluß eintritt. — Wir bemerken ergebenst, daß Sie sich wegen Aus— führung der Lieferung lediglich an die betr. Hüttenwerke zu halten haben würden. Betriebsstörungen, Betriebseinschränkungen, Mangel an Brennmaterial (Kohlen, Kyks usw.) sowie alle Arten höherer Gewalt entbinden die liefernden Hütten von der Verpflichtung zur Lieferung bezw. Nach⸗ lieferung pro rata des Erzeugungsausfalles. Da— ge ßen hat unser Verein das Recht, die aus fallenden Mengen eventuell durch andere ö liefern bezw. nach— liefern zu lassen. Hochachtungsvoll Verein für den Verkauf von Siegerländer Roheisen. Der Geschäftsführer. Da heißt es, was ich noch besonders hervorheben will, in den Offerten: Wir bemer daß Sie sich wegen Ausführung der Lieferung lediglich an die betreffenden Hüttenwerke zu halten haben würden. Das Syndikat übernimmt also keinerlei Verantwortung für die verkaufte Ware um uns zu schützen, damit wir das Eisen auch bekommen und nicht betreffs der Qualität! schrei at am Schluß: g Verein das Recht, die aus fallenden Mengen eventuell durch andere Syndikats⸗ hochofen werke liefer⸗ zw. nachliefern zu lassen, ung zu begrenzen also eliebte, nachzuliefern! dann gar nicht mehr
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die Herrschaft über den
folgendermaßen lautet:
iegen, den 22. April 1899. hierdurch höfl. mit, daß wir en, Ihnen zur Lieferung im Pöstchen Puddel⸗ uns daher, 50 t pro umgehende
ö leren, sowie
J. Roheisen. fts führer. pro Quartal präzisiert. e Quartal erhöht, die nr n die Möglichkeit ften Quanti⸗
. e 15 hat sich. in den letzten
de e ien Hüttenwerke, die 7
6 6 lich, daß das erste Truppe Bedenken hatte, vorzunehmen, weil hoben hat, die Erh wurde gesagt.
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Aus der Klausel, die ich erwähnt habe, geht ausdrücklich hervor, daß ein Zeitpunkt nicht festgesetzt war, und das war auch nicht die Absicht des Roheisensyndikats. Wenn Sie die Absicht nicht anerkennen wollen, kann ich nichts dagegen machen.
Ingenieur Macco-Siegen: Die Abschlüsse beruhten unzweifelhaft auf einer unsicheren Grundlage, die besonders unangenehm war für die Abnehmer. Das Syndikat befand sich naturgemäß in einer besseren Lage. Es ist zur Be⸗ urteilung der Frage, ob irgend jemand eine Schuld trifft, doch notwendig, festzustellen, wer damals zu diesen Abschlüssen gedrängt hat. Sind die Abschlüsse erfolgt lediglich auf An⸗ gebot des Syndikats, oder ist das Syndikat zu den Ab⸗ schlüssen gedrängt worden durch die Abnehmer? Die Antwort auf diese Frage wird für die Beurteilung der Sachlage ent— scheidend sein.
Fabrikbesitzer Springmann⸗-Hagen: Zur Beantwortung dieser Frage brauche ich Ihnen nur unsern Abschluß vor zulesen. Es heißt darin, datiert vom 1. April 1899:
Auftrag Nr. 4878.
Infolge Ihrer gefälligen Bestellung vom 30. vorigen Monats nehmen wir für Sie zum eigenen Verbrauch in Auftrag, lieferbar in ungefähr gleichen . Mengen im 1. Quartal 1900
2500 Tonnen Puddeleisen, Marken vorbehalten, zum Preise usw.
Weiter brauche ich nicht zu lesen, um nachzuweisen, daß wir tatsächlich pro 1. Quartal gekauft haben.
Walzwerksbesitzer Schleifenbaum⸗Weidenau: Der Herr Kommerzienrat Weyland hat die Sache so hingestellt, als wenn das Syndikat eine besondere Mäßigung gezeigt hätte, indem es für das J. Semester 1900 die Preise auf 60 normierte. Bei jeder Erhöhung des Rohmaterials mußten wir mehr bezahlen. Aber die Anerkennung, die Herr Kommerzienrat Kopp gestern dem Syndikat hat zukommen lassen, daß es mäßig verfahren wäre bei den Abschlüssen für 1900, kann ich nicht unterschreiben. Im Jahre vorher war eine allgemeine Depression eingetreten, und das Syndikat war froh, daß es überhaupt zu obigem Preise Aufträge bekam und abschließen konnte. Jetzt kommen wir ja erst auf die langsichtigen Abschlüsse, die wir früher nie gemacht haben. Es war früher üblich, daß von Monat zu Monat gekauft wurde. An langere A lbschlüsse als auf ein Quartal hat niemand gedacht. Das geht ja auch aus den Angebotschreiben hervor. Wenn man nun bedenkt, daß das Roheisensyndikat mit einem Preis von 42 (6 einsetzte, und der Preis auf 60 stieg, so war der Preis für Puddeleisen übernormal. Das Syndikat wollte sich den Fabrikationsgewinn sichern, der ihm bei 60 (S blieb, und wie die Verteilungslisten nachweisen, hat es auch 60 000st in einem Monat an das Ausland ver⸗ kauft. Ist es nun wohl denkbar, daß im April 1899 die ganze ausländische Kundschaft kommt und sagt: „jetzt wollen wir für das ganze Jahr 1900 kaufen!““ Es ist doch ganz selbstverständlich, daß das Syndikat aus freien Stücken An— gebote gemacht hatte, und daß daraufhin die Abschlüsse getätigt wurden. Nachher, als die Preise erheblich gestiegen waren, hatte sich der Hütte eine ungeheure Unzufriedenheit bemächtigt. Nun kam noch hinzu der Fusionsantrag vom Kokssyndikat. Die Hütten hatten ihren Koks zu 14 06 für 1900 gedeckt, auf einmal mußten sie Fusionspreise zu 17 (6 bezahlen; das Ergebnis war, daß schon kleinere Hütten 60 000 M mehr ausgegeben haben für Koks, als die ursprüng lichen Abschlußpreise ausgemacht haben würden, und da der Koks noch langsam geliefert wurde, so war das noch viel härter für die Hütten, und einzelne Hütten haben damals ganz ohne Verdienst abgeschlossen. Ich bin sogar überzeugt, daß diese Ungerechtigkeiten nicht vorgekommen wären, wenn den Hütten nicht von dem Kokssyndikat der Fusionsantrag ge⸗ macht worden wäre. Ich will noch bemerken, daß von dem Syndikat ernsthaft erwogen ist, auch mit uns zu fusionieren und auf die Weise etwas von der Konjunktur zu bekommen. Dies ist aber nicht gegangen bei Gießereiroheisen, weil dies in der Hauptsache an Händler geliefert wurde, die keine Macht hatten, auch ihre Kundschaft zu dieser Fusion zu zwingen.
Kommerzienrat Weyland-⸗-Siegen: Ich möchte die Frage des Herrn Macco dahin beantworten, daß zu jener Zeit, zu welcher der Beschluß des gemeinsamen Ausschusses dahin ging, Verkäufe für das erste und zweite Quartal 1900 zu tätigen, verschiedene Anfragen vorlagen. Herrn Springmann möchte ich erwidern, daß, wenn er einen Abschluß für das erste Quartal gemacht hat, seiner Firma das frei stand. Die Preise sind aber festgesetzt worden für das J. Semester.
Kommerzienrat Funcke⸗Hagen: Meine Herren! Zur Beurteilung der Frage, die Herr Enn n mann angeregt hat, muß man auf den klaren Sinn der Offerte zurückgehen. Es ist eine bestimmte Menge angeboten worden, zu einem bestimmten Preise, mit dem Vorbehalt, daß, wenn für die Rohmaterialien mehr gezahlt werden müßte, man den Auf preis auf die Abnehmer abwälzen könnte. Nun ist doch aber der Koks geliefert, bevor das Roheisen erblasen ist, und dieses ist an die Walzwerke geliefert vor der Zeit, in der man den teureren Koks zu verarbeiten hatte. Ich meine, da kann kein Zweifel darüber sein, daß es nicht richtig war, wenn man für eine Zeit, in der höhere Kokspreise gar nicht in Frage kommen konnten, einen Aufpreis erzwang.
Walzwerksbesitzer Menne⸗Weidenau: Ich wollte nur dem Herrn Kommerzienrat Weyland folgendes entgegenhalten: er hat unt den Standpunkt des Syndikats so begründet, daß hie Aufträge, die uns überschrieben wurden, gewissermaßen die Möglichkeit einschließen sollten, zur Sicherung des Syndikats eine Verteuerung betz Roheisens auf ung abzuwälzen. Aber wer hilft uns denn? Wir hatten auf Grund der Offerten Luppen weiter verkauft, die mußten wir liefern ohne Rücksicht darauf, oh für unsere Firma das Roheisen teurer geworben war ober nicht.
(Generalbirektor Bertram-⸗Siegen: Ich möchte Herrn Schleifenhaum nur herichtigen. Er hat gesagt, wenn die
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Fusion des Kokssyndikats nicht stattgefunden hätte, so würden die erhöhten Preise nicht eingetreten sein. Diese Fusion trat aber erst im Oktober 1899 ein, und die Verkäufe für das erste Semester 1900 sind bereits im Mai getätigt worden.
Walzwerksbesitzer Schlei fenbaum⸗Weidenau: Meine Bemerkung bezüglich der Fusion bezieht sich auf einen späteren Fall; aber ich möchte hier feststellen, daß Herr Kommerzien⸗ rat Weyland gesagt hat: es war ja frei gestellt, per erstes oder zweites Quartal zu kaufen. Dann ist ja auch nur quartalsweise offeriert worden.
Kommerzienrat Weyland⸗-Siegen: Ich möchte Herrn Kommerzienrat Funcke erwidern, was sollte diese Klausel für eine Bedeutung haben, wenn sie anders ausgelegt werden sollte, als ich es dargestellt habe. Die sämtlichen Abschlüsse in Eisensteinen, Kohlen und Koks waren zu jener Zeit bis zum 1. April 1900 getätigt, also dann konnte doch eine Erhöhung des Roheisenpreises für das erste Quartal 1900 nicht Platz greifen. Diese Klausel konnte infolgede ssen nur so verstanden werden, daß, wenn in der Zwischenzeit eine Erhöhung der Eisenstein⸗ und Kokskohlenpreise einträte, dann eine Preis erhöhung stattfinden sollte für Roheisen; sonst hätte diese ganze Klausel keinen Sinn.
Kommerzienrat Funcke-Hagen: Ich möchte noch einmal konstatieren, daß die Klausel unter allen Umständen nur für das Material in Betracht kommt, welches aus teurerem Material hergestellt werden mußte.
Ingenieur Kreutz-Siegen: Ich möchte Herrn Funcke erwidern, daß zu jener Zeit, in welcher geliefert wurde, eine Erhöhung der Eisensteinpreise tatsächlich stattgefunden hatte. Diese Erhöhung ist von dem Eisensteinsyndikat beschlossen worden am 30. Dezember 1899 und zwar gültig für das vierte Quartal 1899 und für das erste Quartal 1900. Diese Erhöhung betrug O0, 30 S für die Tonne Rohspat und O, 50 MS. für die Tonne Rostspat, und haben wir Roheisenproduzenten dieselbe ganz auf uns genommen. Dafür ist keine Preis— erhöhung eingetreten. Für die Verkäufe, die später gemacht worden sind, im April und Mai 1899, hat allerdings eine nachträgliche Preiserhöhung stattgefunden. Das Eisenstein syndikat hatte durch Beschluß vom 24. April 1899 seine Preise um fernere 1,20 S pro Tonne Rohspat und 1,50 M pro Tonne Rostspat erhöht. Diese Erhöhung ist in Kraft getreten für das 2., 3. und 4. Quartal 1900. Es lag also damals tatsächlich eine Erhöhung der Preise der Rohmaterialien vor, auch der Preis der Kokskohlen war inzwischen erhöht worden, und das Roheisensyndikat war nach seiner Verkaufsklausel berechtigt, eine nachträglichePreiserhöhung eintreten zu lassen. Die Preis erhöhung war außerordentlich gering, und standen die Ver⸗ kaufspreise des Roheisens damals überhaupt in gar keinem Verhältnis zu den Selbstkosten und zu denjenigen Preisen, die von den weiterverarbeitenden Werken für ihre Fabrikate erzielt wurden.
Fabrikbesitzer Springmann-Hagen: Wenn Herr Kom⸗ merzienrat Weyland sagt, die Preiserhöhung lag in der Luft, und das ist die Veranlassung gewesen für diese Klausel, so mache ich darauf aufmerksam, daß es sich nicht nur um eine Preiserhöhung für Eisenstein handelte, sondern auch um eine Preiserhöhung auf Koks, die erst späker eintrat. Wir haben im März gekauft, und erst im November schrieb das Syndikat, daß es die Preise erhöhen müsse, weil die Kokskohle gestiegen sei, dazwischen liegen also 8 Monate. Daß das Roheisen⸗ syndikat schöen 8 Monate vorher gewußt haben will, daß Kokskohle auch erhöht werden würde, ist mir zum mindesten zweifelhaft.
Walzwerksbesitzer Menne-Weidenau: Herr Kreutz hat eben gesagt, daß die ö i des Eisensteines im Sieger Land am 24. April beschloss en wäre. Ich mache wiederholt darauf aufmerksam, daß der Brief, der uns das Angebot brachte, am 14. April an uns gerichtet worden ist.
Wenn vorhin gesagt wurde, daß diese Form der Offerte nicht ausgeschlossen hätte, auch auf das Roheisen die Erhöhung eintreten zu lassen, das nicht von der Verteuerung der Roh⸗ stoffe betroffen worden wäre, so möchte ich erwidern, daß es mir weniger auf die Form der Klausel ankommt als auf den Inhalt des ganzen Schreibens. Ich kaufte das Eisen zu 60 in dem Vertrauen darauf, daß mir nur eventuell das Quantum Roheisen verteuert würde, was tatsächlich von der Verteuerung der Rohstoffe betroffen worden wäre; und ich habe meine Luppen weiter verkauft und mußte den Schaden tragen, das hat 5100 MS gemacht, und ich kann die Berechtigung für die Heraufsetzung des Preises für das Quantum, das in den Produktionskosten nicht verteuert wurde, auch nicht als rechtlich anerkennen. Dazu fehlt jeder Grund und nur die Form einer Klausel, die dem Inhalte nach klar ist, als Handhabe zu benutzen, um ein bereits fest verkauftes Quantum nachträglich im Preise aufzubessern, das widerspricht denn doch wohl dem deutschen Rechtsgefühl.
Walzwerksbesitzer Schleifenbaum⸗Weidenau: Ich möchte nur kurz die Herren darauf hinweisen, daß man diese Bedingung nur den kleinen abhängigen Werken gestellt hat, in den großen Abschlüssen in Gießereiroheisen soll die Bedingung nicht enthalten sein; ebenso sind sie nicht enthalten in den Ab⸗ schlüssen, die man mit den großen Thomaswerken gemacht hat. Also nur wir kleinen Leute hatten darunter zu leiden.
Kommerzienrat Weyland-Siegen: Das letztere ist nicht richtig, daß den Martinwerken zu anderen Preisen Angebote gemacht wären als den kleineren Werken. Ich glaube, daß die Martinwerke durchschnittlich höhere Preise gezahlt haben, als die kleineren Werle. Ich möchte auch bitten, Beweise zu erbringen, daß wir diese großen Werke begünstigt haben gegenüber den kleineren Werken; das ist nicht der Fall.
Walzwerksbesitzer Schleifenbaum Weidenau: Ich habe nicht gesagt, die Martinwerke; ich habe die Thomaswerke ge⸗ nannt, ferner die großen Handelssirmen für Gießereiroheisen, sohann den Verein zum Verkaufe von Siegerländer Roheisen mit seinen Verläufen in Spiegeleisen.
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Kommerzienrat Weyland⸗Siegen: Ich bezweifle, daß Herr Schleifenbaum so genau unterrichtet ist über die Ver⸗ handlungen, welche zu jener Zeit innerhalb des Ausschusses stattgefunden haben. Ich betone nochmals wieder, daß der — 5 spãter entschieden höher gestell worden wäre, wenn damals nicht auf Drängen der rheinisch⸗westfälischen Gruppe eine Preisfesrstellung mit der Klausel stattgefunden hätte. Wie ich vorhin schon auseinandergesetzt habe, war die Siegerländer Gruppe gegen eine Festsetzung der Preise. Das wird mir wohl auch von anderer Seite bestätigt werden. Wir haben uns nur veranlaßt gefühlt, Preise anzugeben, weil Anfragen für diesen Zeitraum vorlagen.
Generaldirektor Bertram⸗Siegen: Bezüglich des Verkaufs von Spiegeleisen kann ich das nur bestätigen. Wir haben, nachdem die Preiserhöhung für Eisenstein bekam at war, uns gesagt, um den Preis mäßig zu halten: jetzt wollen wir auch das Spiegeleisen verkaufen und den . anheimgeben, ob sie für das erste Semester oder für das ganze Jahr kaufen wollen. Der Preis wurde festgesetzt u 72 M für 10 bis 12 iges Spiegeleisen und von unseren sämtlichen Abnehmern im Inlande wie im Auslande fast ausnahmslos für das ganze Jahr 1900 akzeptiert.
Valzwerksbesitzer Schleifen baum-⸗Weidenau: Ich möchte auf die letzte Bemerkung des Herrn G ener aldirelto or Bertram erwidern, daß er sagt, der Preis von Puddeleisen von 66 (. entspräche einem Spiegeleisenpreise von 72 M
ro 1901 war der Preis für Pi iddeleisen auf 90 gesetzt, für Spiegeleisen auf 110 6. Später ist es zu ernst— haften Differenzen innerhalb des Syndikats gr mmm weil die . welche mit dem Vorbehalte der Preiserhöhung Puddel- und Stahleisen abgeschlossen , . die 6 (6 pro Tonne na hr g l mehr bekamen, während die Hütten, die Gießerei und Spiegelroheisen übernommen hatten, eine solche Preiserhöhung nicht bekomnen konnten. Letztere verlangten nun ihren Anteil an der Preiserhöhung, die einem Teil der Syndikatsmitglieder zugefallen war.
Kommerzienrat Weyland-Siegen: Nur eine kurze Be⸗ merkung! Wir haben bisher mit Puddel⸗ und Stahleisen zu tun, und der Eisenstein, der dazu verarbeitet wird, ist syndiziert. Zu Gießereiroheisen wird der Siegerländer Eisenstein nicht gebraucht; der übrige Eisenstein ist nicht syndiziert.
Walzwerksbesitzer Menne-Weidenau: Im Hefte XVI (1900) des Berg⸗ und Hüttenmännischen Vereins zu Siegen, auf Seite 10 heißt es in einer Eingabe vom 22. Dezember 1899, die der Direktor Bertram, der Vorsitzende des Siegener Roh⸗ eisensyndikats, selbst unterschrieben hat:
Aus der Aufstellung werden Sie ersehen, daß der Siegerländer Bezirk 503 307 t Roheisen zu Preisen verkauft hat, welche auf Grund des bisherigen Koks— preises und der Annahme, daß der Preis von 4 ½ο für 1900 bestehen bleibt, berechnet sind. Es ist dies ein Quantum, welches der ganzen Jahres⸗ erzeugung beinahe voll entspricht. Auf Seite 12 folgt dann die genauere Aufstellung des Quantums, welches für 1900 verkauft war, nämlich 503 307 t auf Grund des Kokspreises von 14 S und ferner 80 000 t zu durchschnittlich 8 M höheren Preisen
Meine Herren, diese Verkäufe sind ziemlich alle in Frühjahr 1899 gemacht worden für das ganze Jahr 1900. Nachher sind solche Restquantitäten übrig geblieben. Ich konstatiere hiermit, daß zur Zeit dieser Verkäufe von einer Erhöhung der Kokspreise noch gar keine Rede war. Die ist erst viele Monate später eingetreten. Ich konstatiere ferner, daß die Annahme, daß der Kokspreis von 14 S für 1900 bestehen bleibe, hier ausdrücklich von Herrn Generaldirektor Bertram ausgesprochen ist, ferner daß das Roheisensyndikat die damaligen Geschäfte für sich für günstig hielt, da es ja die ganze Jahresproduktion zu . damals erzielten Preise verkauft hat. Ich komme aber immer wieder darauf zurück, daß es für uns nur darauf ankommt: was hat das Roheisen⸗ syndikat uns verkauft, und unter welchen Bedingungen. Ich hätte nie für möglich gehalten, daß ein so hervorragender und angesehener Faktor im Geschäftsleben eine Klausel als Hand⸗ habe für seinen Vorteil benutzen würde, ohne eine inhaltlich vollgültige Grundlage zu haben. Wir haben ohne jeden Arg wohn auf Grund des Inhalts der Bedingungen die Offerte akzeptiert und auf Grund des Kaufes weiter verkauft.
Generaldirektor Kamp-Laar: Herr Menne macht eben dem Roheisensyndikat den Vorwurf, daß es die Konjunktur für sich habe ausnutzen wollen. Ich konstatiere das e e. wie Herr Menne das ja so oft zu tun beliebt. (Heiterkeit Die Herren, die hier aus der Eisenindustrie anwesend fat, werden mir zugeben, daß die reinen Hochofenwerke bis dahin sehr schlechte Gewinne gemacht hatten, und nun soll das Roh eisensyndikat die Konjunktur nicht ausnutzen? Ich bin durch⸗ aus nicht derjenige, der alle Maßregeln des Roheisensyndikats verteidigt, denn wir haben selbst darunter gelitten, da wir ja die größten Käufer von Roheisen waren. Aber man muß doch die Sachen nehmen, wie sie wirklich sind. Solange das Roheisen unter den Selbstkosten verkauft wurde, da waren die Roheisenverbraucher natürlich hoch und ich auch. Aber als das Roheisen nachher in die Höhe ging und die Konjunktur umschlug, da nun alle Schuld auf das Roheisensyndikat zu wälzen, das ist nicht richtig.
Wenn Herr Springmann von dem „hochverehrten“ Herrn Geheimrat Servaes gesprochen hat und betont hat, daß er für ihn eine große Hochachtung gehabt hätte, so muß ich konstatieren, daß ich nicht etwa diese Hochachtung nicht gehabt hätte; denn nach den Ausführungen des Herrn Springmann sah das beinahe so auf. Ich habe Ihnen nur nachweisen wollen, daß Leute, die mitten im Roheisensyndikat standen, selbst die Ansicht hatten, daß ein großer Mangel eintreten würde.
Generaldirektor Bertram Siegen: Herr Menne hat vorhin ein Schreiben verlesen, worin von einem Preise von 14 4 für Kols die Rede war. Das ist vollständig richtig. Bereits im Frühjahr 1899 hatte uns das Kokssyndikat den Koks
Lieferung pro 1900 zu (66 14, — verkauft, also den Preis Jahres bestehen lassen.
Wie Derr Kommerzienrat Weyland schon ausgeführt hat, 1899 die Siegerländer Hohofenwerke nicht bestehenden Preisen pro 1900 zu ver⸗ laufen, und einigte man sich schließlich zur Abgabe einer Offerte auf der von mir vorhin erörterten Basis. war man damals der Ueberzeugung, daß das Kohlensyndikat eintreten lassen würde, damalige Preis von 6 S, 50 gegenüber dem Koks⸗ etwas niedrig bemessen war; einer Eröhung der Siegerländer Eisensteinpreise mit Sicherheit üss Treten beide Erhöhungen, wie es tat— in, so wußten wir,
des vorhergehenden
gewillt zu den damals Allgemein
eine Erhöhung des Kokskohlenpreises
ebenso glaubte man mit
sächlich der Fall gewesen ist, jenige für den Siegerländer Rostspat eine Preisaufbesserung für die rheinisch⸗westfälische Gruppe und diejenige für Koks⸗ 2 ö eine solche für die Siegerländer Gruppe bedeutete, so⸗ jede Gruppe eine zreisaufbesserung von circa S 3, — . =. on ö Rol zeisen für sich zu verz zeichnen 6. übermäßiger Anspruch, daß die rl der Fertigfabꝛita te inzwischen um 24 bis 50 M. in die Höhe gegangen waren? ö besitzer Springmann⸗Hagen: einige Worte erwidern. . Mitte hat ö Worte 2 n,
Aber war man wußte,
Ich glaube, ier anderer n
. ich Le ei Servaes mir
. verstanden,
gewissermaßen habe ich meinerseits dahlart i
Herrn Ser vas,
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zun den zu tadelnden Vorkommnissen ganz unbeteiligt
Ich muß Herrn Generaldirektor Kamp 23 ö dem Roheisensyndikat keinen Vorwur .die Koniun ktur und . spätere Erhöhung der Rohmer n rückwirkender ft für ei Quartal 1900 Preis widerrechtlich
Kommerzienrat Menne ganz einfach e Bestätigung der Verhandlun 3 .
6, 6. zu erhöhen. Weyland-⸗Siegen:
damaligen n 6 dem gtoheisen zn ktat sin die .
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ings sschreiben mor aufa 1 ) * Hie Mroiso hr aufgenommen, sondern die Preise
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Catten zu 3 betraut würden, klich prompt den E mice, in .
. 16g diejenigen Hüten der Lage seien nachzukommer ti waren ja vom rl für den 3 ö 3. offeriert und von uns fest be⸗ s kt. Das Oberlandesgericht Verein für den Verkauf 1 fest der fichte. Tae he Meine ö Ich glaube, die D ͤ Puddeleisen machen sind. Springmann-Hagen: September 1899 erließ das Syndikat folgendes schreiben an seine Abnehmer: 2 eg der vielfachen Nachfrage für d
nächsten Jahres beehren wir uns, von ö heutigen Feststellungen verfügbaren Mengen gemäß Anlage so und so viel Dieses Quantum ,, dem tatsächlichen verfügbaren Sollte später infolge von vermehrter i n nn Leistungsfähigkeit unserer Hütten größer werden, so werden wir die verfügbaren Mengen selbstredend im ö Verhältnis unsern Abnehmern anbieten. uns Ihre Entschließung innerhalb drei Tagen mitzuteilen, und , daß wir uns nach Ablauf dieser Frist an unsere bunden erachten.“
diesem Angebot zugrunde liegenden Bedingungen daß eine Preiserhöhung von eintrete, wenn man nicht ausschließlich seinen Bedarf Düsseldorf kaufe, und einen weiteren
merkungen zu
Fabrikbesitzer Meine Herren, am
Zeitraum nach
Tonnen anzubieten. fäl Verhältnis
Offerte nicht mehr g
hatten wiederum die Klausel,
vom Roheisensyndikat zu Gummiparagraphen, der da lautete „Betriebsstörungen, Betriebseinschränkungen, Man gel an Brennmaterial, Kohlen, Koks usw. sowie aller a. höherer Gewalt entbinden die liefernden Hütten Verpflichtung zur Lieferung bzw. Rach lie n rata des Erzeugungsausfalles. 3 das Roheisensyndikat das Recht, die 2 Mengen eventuell durch andere Syndikatshochofen— werke liefern bzw. nachliefern zu lassen.“
Die in diesem Schreiben angebotenen Mengen entsprachen entfernt nicht dem Normalbedarf der Abnehmer, dieselben haben deshalb innerhalb der gestellten Frist von drei Tagen das Angebot akzeptiert, wodurch der Abschluß rechtskräftig geworden ist.
Nun trat im Oktober desselben Jahres das Kokssyndikat an die Hochofenwerke heran bezüglich der Fusionsvorschläge. Wir haben bei Gelegenheit der kontradiktorischen Ver⸗ handlungen über das Kokssyndikat von dem Herrn Referenten gehört, daß die Siegerländer Werke durchweg nicht geneigt waren, die Fusionsabschlüsse zu tätigen und daß das schließlich, wie einige Herren berichteten, nur unter Druck geschehen ist.
Am 27. November 1899, also 21½ Monate nach dem Roheisenangebot pro zweites l bscht 1900 und dem sofort erfolgten Akzept durch die Abnehmer, erließ das Roheisensyndikat, welches diese rechtsverbindlichen Abschlüsse noch immer nicht bestätigt hatte, folgendes überraschende Rundschreiben an seine Abnehmer:
„Zu unserm lebhaften Bedauern stellt sich nach n, Bemühungen die tatsächliche Un⸗ möglichkeit heraus, die für das nächste Jahr vor gemerkten reduzierten Mengen Roheisen, namentlich Qualitäts-Puddel⸗ und Stahleisen bei unsern Hoch⸗ ofenwerken zur Lieferung unterzubringen, da fast sämtliche Hochofenwerke mit ihren Lieferungen pro 1899 ganz erheblich im Rückstande bleiben, was vornehmlich auf ungenügende Versorgung mit Brenn⸗ material zurückzuführen ist. Wir sehen uns daher leider genötigt, eine gleichmäßige Verkürzung vor⸗ zunehmen, und zwar auf Ihren Auftrag vom April d. J. pro J. Semester nächsten Jahres und auf denjenigen aus September pro II. Semester nächsten Jahres.“
Nachdem man also . wie vorbemerkt, ganz wider⸗ rechtlich den Abschluß pro J. Halbjahr 1900 um 3 MS die Tonne wegen ,,, rhöhung heraufgesetzt hatte, strich man jetzt noch einen Posten von dem verkauften Roheisen, nachdem inzwischen die Preise in die Höhe gegangen waren, und man . weiter einen noch größeren Posten von dem Abschluß für das 2. Halbjahr 1900, obgleich in dem Angebot ausdrückl I die Verfügbarkeit des angebotenen Eisens betont worden war.
Was zunächst die Gleichmäßigkeit der Streichungen an⸗ betrifft, welche doch das Syndikat ausdrücklich in dem ver⸗ lesenen Rundschreiben betont hatte, so stelle ich fest, daß der Firma Friedrich Thomsée in Werdohl 5 , meiner Firma Funcke C Elbers 22 6,0, den Herren Menne C Co. 40 o, von den pro 2. Halbjahr 1900 getätigten Abschlüssen gekürzt worden sind. Ich n ferner fest, daß an den Abschlüssen der Gießereien für Roheisen nichts gestrichen ist, und ich komme jetzt zurück zu einer Bemerkung des Herrn Kom⸗ merzienrat Weyland von gestern. Er hat gesagt, wenn wir damals hätten dem Wunsch der Puddelwerke entgegenkommen und ihnen 20 s Preiserhöhung bewilligen wollen, dann hätten wir dasselbe auch mit Gießereiroheisen tun müssen. Da wäre also die gleichmäßige Behandlung notwendig ge wesen; aber wenn gestrichen wird, streicht man nur an Puddel- und Stahleisen, nicht an Gießereiroheisen. In dem
uns vorliegenden Bericht des Herrn Regierungsrat Dr. Voelcker
heißt es wörtlich auf Seite 44:
„Die Streichungen seien grundsätzlich gleichmäßige gewesen. Die wenigen Firmen, bei denen sie vom Durchschnittssatze abweichen, hätten zwischenzeitlich größere oder geringere Mengen Ausfall⸗ oder Sp eisen gekauft, was mit Recht in Berücksichtigu zogen worden sei. Was das Spezia e en ; so habe es sich dabei nicht um das re eisen, sondern um eine Art Thomaseisen, wie das Gießereiausfalleisen früher werken niemals in etrieben sei, gehandelt. Erst wendung derartiger Sorten komme, daß das S Hüttenwerke daher Drängen Ro der Hütte
Das ist wörtlich Hütten, —⸗ Ausfalleisen ange
83759
vorlagen rde gestrichen hat, man jener J angeboten hmaß ge Be⸗ keiner von
mir nicht faßlick reduziert, weil man nehr, man dann nach verkaufen kann. Ich enthalte mich, darũ der abzugeben und überlasse das den versam Burghardt Düsseldorf: daß an den Lieferungen für 1900 Strrichtngen vorgenommen sind, ist ja im Grunde gang richtig et t Mn über die ganze Entwickl: inge ges dee, Dürer Strrichungen nichts erwähnt worden. Da ist 88 uellrücht nnn Intanesse hören, wie sich die Dinge abgefüllt hehan. Cr mr u Anfang Juni 1899 an Puddel rd Snrhlethten Fun Wänsmmumg im ersten Halbjahr 1900 Verkänhe Meal mmm en Dähn von rund 246000 t. Nachdem Nane Me mmer Dien fast ganz untergebracht ware nem nnn, mme men nch fragen ein, und zwar edeaseles är Qirferumg im J. Dal jahre 1900. Wir waren nicht in der Vage, Dine mann