Tak-i⸗Bostan im westlichen Persien und mit einigen dort und in Ispahan gefundenen Säulenkapitellen nahe. Tal ⸗i⸗ Bostan st ein Werk aus der Zeit des Sasscnidenfürsten Chosro II. (690 - 28 n. Chr). 3m g ten, die einen sicheren Anhalt für die Erbauung von * atta or könnten, fehlen; aber die Vermutung, daß derselbe Fürst, Chosro I, 2 hier als Bauherr in Frage kommt, cwinnt an Wahr⸗ 6 nlichkeit, wenn man bedenkt, daß das stjordanland unter einer Regierung, was weder vorher noch nachher wieder der Fall war, eine Zeitlang zum n gehörte. Nach⸗ hem er ü Jahre 613 Damaskus Sld4 Jerusalem erobert und das Kreuz Christi von hier fortgeschleppt hatte, . Chotro seine gert schaf bis nach Aegypten aus und behauptete die eroberten Länber, bis ihm 622 der Kaiser Heraklius erfolg⸗ reich entgegentrat. M'schatta ist an der großen, von Damaskus um Rl führenden Heerstraße, dem Wege der heutigen Mekkapilger, gelegen; das Bauwerk war dazu bestimmt, dem König und seinem Troß auf dem Marsche nach Aegypten als Unterkunftaort zu dienen. Die Nichtvollendung erklärt sich dadurch, daß das Land bald wieder verloren ging. Auch in dem heutigen Namen der Anlage ͤ 2 sich die einstige Be⸗ stimmung des Bauwerks erhalten zu haben; denn das arabische Wort Mschatta bedeutet, Winterlager“ oder „Winterquartier“.
M'schatta zeigt den für die an den großen Heerstraßen des Orients gelegenen Karawanseraien alter und neuer git n Grundriß, der sich in gleicher Weise in den Prachtbauten der seldschutischen Fürsten des Mittelalters wie in modernen tür⸗ kischen oder persischen Karawanseraien wiederholt: Nach außen eine mit Türmen bewehrte Festung, ohne eine andere Oeffnung wie das Zugangsportal, im Innern ein von Wohnräumen und Stallungen umgebener Hof. Die allein vollendeten Baulichkeiten an der Nordseite von M'sschatta bezeichnen die königlichen Wohnräume. In der dreischiffigen Halle stand, wie wir es von der großen Halle in Ktesiphon wissen, der Thron des Großkönigs; hier fanden die Audienzen statt, während der dahinterliegende Kuppelraum mit seinen drei Apsiden wahrscheinlich religiösen Zwecken, vielleicht als Fahnenheiligtum, wie man solche von römischen Lagern kennt, gedient hat. Die Bruchstücke von einigen männlichen und werblichen Statuen, die an dieser Stelle gefunden worden sind, stammen vermutlich von Götterbildern, die in den Apsiden aufgestellt waren, von Statuen des Gottes Ormuzd, der Göttin Anahita oder des göttlich verehrten Königs selbst. Kennen wir doch eine Kolossalstatue des sassanidischen Königs Sapor J. aus den Ruinen der Stadt Schapur, die jener Herrscher ge⸗ gründet hat. Auch die Figur eines liegenden Loöven hat man in M'chatta aufgedeckt; sie mag zusammen mit einer gleichen Figur den Eingang zum Thronsaal flankiert haben.
Diese statugrischen Fragmente von n . sind ver⸗ hältnismäßig roh und kunstlos; sie sind in ünstlerischer Hin⸗ sicht nicht zu vergleichen mit den ornamentalen Reliefs der Südfassade. Diese letzteren, die man binnen kurzem in dem neuen Kaiser FriedrichMuseum in Berlin wird bewundern können, sind ein glänzendes Beispiel der orientalischen Flächen⸗ kunst aus einer Epoche, aus der bisher wenige und keine irgendwie gleichwertigen Denkmäler bekannt sind. Sie schließen sich dem gleichfalls sockelartig an der Außenfassade verwandten Flächenschmuck der altorientalischen Kunst an; sie erinnern an bie Alabasterreliefs der assyrischen, an den farbigen Fayence⸗ schmuck der babylonischen und altpersischen Bauten, und sie leiten über zu der Kunst des Islam, zu dem ornamentalen Fassadenschmuck, den wir in Siem lien und farbigen Gla⸗ furen an den muhammedanischen Bauten Persiens und Klein⸗ asiens bewundern.“
Den weiblichen Studierenden an der Universität Königsberg ist, wie W. T. B.“ nach dortigen Blättern meldet, von der medizinischen Fakultät nunmehr die Teilnahme am
Unterricht in der Anatomie und zwar separat gestattet worden.
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Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Neues
Mittwoch,
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. ch, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton. Komödie in 5 Akten von Gerhart Hauptmann.
Verkehrsanstalten.
Neisse, 18. Januar. (W. T. B). Der am 10. Juli infolge ochwassers der Prudnik jerstörte Gisenbabnviadukt der Strecke fegenbalgs — Fägern orf ist wiederhergestellt. Nach einer roßebelastung fuhr gestern nachmittag der erste Personenzug von segenhalß nach Jägerndorf. Heute ist auch der Güterjugverkehr auf⸗·
genommen worden.
Theater und Mustk.
Im Neuen Königlichen O erntheater geht morgen, Mittwoch, „Manon, Dper in pier Akten von Massenet, mit den Damen Farrar, Dietrich, Parbs, Rothauser, den Herren Jörn, Hoff mann Bechmann, Lieban und Krasa in den Hauptrollen, unter Dr. Huck Teitung in Szene. Im dritten Akt tanzt rl. Dell Era.
Im Theater des Westeng wird elegentlich der Erstaufführung der Sperette „Die schöne Helena⸗ am Donnerstag im dritten Auf⸗ juge eine Ballettpantomime, Das Urteil des Paris“, eingelegt werden, deren Handlung von Alops Prasch entworfen ist. Die Musik ist mit Benutzung von Wagner und Offenbach. Motiven von Sieg fried Landecker komponiert. Alexander Motzkowski hat der Direktion bes Theaterg neue Rätselspiele zur Verfügung gestellt, die im ersten Akt Verwendung finden werden. —
Im Bellealliancetheater arg die nach einem àlteren Werk von der Direktion Kren und chönfeld in geschickter Weife umgewandelte Ausstattungsposse . Der reichste Berliner“ gestern das Jubiläum ihrer 2b. Aufführung. Das lustige Werk mit feinen Jahlreichen, dankbaren, Gesangs⸗ und Tanzeinlagen fand wiederum mit Herrn Helmerding in der Titelrolle lebhaften Beifah, der auch den“ trefflichen Leistungen der Domen Walde, Ballot, Wannoplus, der Herren Kettner, Gordon, Winkler u. a. galt. Be⸗ sonders nach dem dritten Bilde gab es jahlreiche Hervorrufe, und auch die üblichen Blumenspenden fehlten nicht.
Der letzte Abonnementsabend des Böhmischen Streichguartetts findet am Sonnabend im Beethovensaal unter Mitwirkung von Frederic Lam ond statt. Das Programm enthält ein neues Streichguartett in D. Dur von Pfitzner, das D⸗Dur⸗ Trio von Beethoven sowie das Streichquartett in Moll von Sme⸗ tana (. Aus meinem Leben“). ;
Unter dem Protektorat Ihrer Königlichen ö der Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern veranstaltet ein Komitee von Damen der Gesellschaft am 4. Februar d. J. in der Philharmonie ein großeß. Wohltätigkeltskonjert zu Gunsten katholischer Taubstummen Berlins und des zu errichtenden Taubstummen⸗ beime z. Das Komitee ist bestrebt, wie in vergangenen Jahren ein Fesonders wertvolleß und interessantes Programm vorzubereiten.
Ihre Mitwirkung haben u. a. zugesichert; die Damen Emmy Destinn und Erna Schulz (Violinistin), die Herren Conrad Ansorge und Dr. Robert Mannreich,
der Berliner Lehrergefangverein (Dirigent: Professor Felix Schmidt), der „Frithlof von Max Bruch zum Vortrag bringen wird, sowie das Phil harmonische Sr er — Billette (Balkonlogen⸗ plätze zu 15 6, Sitzplätze zu 10, 5, 3, 2 M, Stehplätze zu 1 ) find außer bei den Komiteemitgliedern bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 37, und in der Set. Maria Victoria Heilanstalt (Karl⸗ straße 30) zu haben.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 19. Januar 1904.
Die unter Leitung der Königlichen Schauspieler Hartmann und Winser stehende Krankenkasse „‚Künstlerhe im“, die gewisser⸗ maßen ein ergänzendes Glied in der Kette der von der Gwossan fi deulscher Bühnenangehöriger erstrebten humanitären Ziele bildet, ver⸗ fender foeben ihren letzten Fahresbericht, dem folgende Ziffern entnommen seien: Die Kasse schloß das erste Jahr ar Tätigkeit 1891 mit einem Bermögensstand von 1794361 S. Heute verfügt sie über ein Kapital von 30 558,36 M. Im letzten Geschäftsjahre sind an Krankengeldern 6768,30 M gezahlt worden (1970 mehr als im Vorjahre), trotzdem weist die Bilanz einen Ueberschuß von M83, 27 4 auf. Die Gesamtsumme der seit 1891 gezahlten Krankengelder beträgt 12 203,45 M. Gegenwärtig zählt die Kasse 683 Mil fieber Diefe geringe Beteiligung wirft, bei den ansehnlichen Leistungen der Kaffe und den geringen Mitteln, mit denen die Mitgliedschaft zu er⸗
angehörigen, denen gerade Krankheit und damit verbundener Gehalt, verlust, jur Quelle , Sorgen werden kann. ö
In der letzten Menatsfitzung des beirgts für schulentlassene aisen teiste der Vorsitzende, Wirkliche Apmiralitätsrat Dr. Felisch mit, daß die verftorbene Frm Staatsminister Herrfurth dem Verein ein Legat von 1000 efetzt habe. Auch von anderen Seiten sind Zuwendungen im Se, amibetrage von 1750 4 erfolgt. Die für , ,,,, erforderlichen Beträge, die im Jahre n, 66 6z betrugen, sstegen in den folgenden Jahren . 16 591 beiw. 16587 4 und sind für bas laufende Jah wieder auf 16000 A fett. eh worden. Für den Monat Janun d. J. wurden 737 ½ an Unterstützungen bewilligt. Da der von
halb des Vereins eing freundliche Aufnahme efunden hat, wurde he, schlossen, eine jweite Auflage des Buchs zu Olkl⸗ erscheinen zu lassen
Marineangehsrigen werden auf dem am 14. Februar d. J. von e , abgehenden Dampfer der Ham burg Am erikalinie rachtfrele Pakete befördert. Die ö sind bls 7. Februar d. J an die Spediteure Matthias Ro
zusenden.
¶Professor Dr. von Daygalski bat sich bereit erklärt, da sy überaus viele Besucher Plätze zu seinem ersten Vortrag nicht . Die Südpolarexpedition der Gauß⸗ am Montag, den 26. d. M., Abends 8 Uhr, im Theatersaale de
Urania“ (Taubenstraße 4849) no einmal ju wiederholen, Fintriltslarten zu diesem Vortrag sind schon jetzt an der Kasse de genannten Instituts erhaltlich.
erhalten konnten, seinen Vortra
Cöln, 19. Januar. (W. T. B.) Der Rentier Wil heln Nauen in Düren, in Viersen geboren, hat der Stadt Viersen der „Kölnischen Volkszeitung“ . den größten Teil feine Vermögens zum Zwecke der Erbauung eines „Nauen Stifts“ vermacht, in dem alte Leute ohne Unterschied der Religion Aufnahme finden sollen. Von dem Rest des Vermögens in Höhe von 160 009 M sollen die Zinsen für arme sowie junge, sig felbstaͤndig machende Handwerker verwendet werden.
Randers (Jütland), 18. Januar. (W. T B.) Nach hier ein getroffenen Meldungen ist auf dem hiesigen Dampfer „Frejt! der nach einer sehr stürmischen Ueberfahrt in Neweastle en⸗ gelaufen ist, durch eine Sturzsee das Deckghaust über Bon geschlagen, wobei ein Steuermann, ein Maschinist und e
ajütsmann fortgespült wurden und ertranken.
Wien, 18. Januar. (W. T. B.). Bei der Füllung eine Ekrasitbombe in dem ren, , . in Feli rdotf explodierte ein Geschoß. Ein Oberleutnant und zwe Artilleristen wurden getötet, jwei Kanoniere schwer verletzt.
Wien, 19. Januar. (W. T.. B.) Infolge eines artigen Sch neesturms entgleisten bei Mroviace zwische Sink und Spalato die Lokomotive und 4 Wagen eine! Zuges und stürzten von dem 20 m hohen Bahndamm hingh Ein Reisender wurde getötet, 12 wurden verletzt.
Paris, 18. Januar⸗ (W. T. B.) Heute abend ereignete st auf der Stadtbahn zwischen den Stationen Combat und Belle, ville ein Unfall. Ein Zug, der Beschädigungen erlitten hatt war geräumt worden, ebenso der folgende. Ein dritter Zug, desa Führer die Strecke frei glaubte, fuhr guf den vorhergehender auf. Dabei wurden sechs Reisende verletzt.
Bloemfontein, 18. Januar. (W. T. * Der niedrig g legene Teil der Stadt ist gestern infolge Berstens des außer, halb der Stadt gelegenen Wasserresevoirs, das durch an haltende Regenfälle verursacht wurde, überflutet. Zwanzig bi dreißig Perfonen sind ertrunken. 176 Häu ser wurden ze rstätt. 197 Petsonen sind obdachlos und erhalten von den Kommunalbe horde und der gesetzgebenden Versammlung Unterstützungen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten um
werben ist, kein günstiges Licht auf die Fürsorglichkeit der Bühnen
— —
Dritten Beilage.)
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nest.
Preisen: Kindervorstellung.
Donnerstag und folgende Tage: Das Schwalben⸗
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu (Jeder Erwachsene ein
Saal Berhstein. Mittwoch, Abends 74 Un,
halben Liederabend von Antonia Dolores.
m nn n Grzlehn nah;
S aug,
Verein herausgegebene ‚Wegweiser für die Berufswahl“ auch außer,
Für die auf der ostamerikanischen Station befindlich
de u. Co. in Hamburg ein,
or kan
Operntheater. Vorstellung im Abonnement (Billett⸗ reservesatz Nr. 14). Manon. Oper in 4 Akten und 5 Bildern von J. Massenet. Text von H. Meilhge und Ph. Gille. Deutsch bon Ferd. Gumbert. Musi⸗ kalische Leitung: Kapellmeister von Strauß. Leiter der Aufführung: Oberregisseur Droescher. Anfang Uhr. — Preise der Plätze: Fremdenloge 12 4, Mittelbalkon und Loge 5 M, Mittelparkett 1. bis 16. Neihe 5 , Mittelparkett 17. bis 22. Reihe 6 S, Seitenparkett 4 S, Seitenbalkon 4 , Tribüne 2 M 50 , Stehplatz 1 4 50 .
Schauspielhaus. 20. Vorstellung. Im stillen Gãßchen. (Quality - Street.) Lustspiel in 4 Akten von JM. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang 77 Uhr.
Donnerstag: Neues Operntheater: Keine Vor—⸗
stellung. Schauspiel haus. 21. Vorstellung. Romeg und ulia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William
Shakespeare. Uebersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Neucs Operntheater. Vorstellung im Abonnement (Billettreservesatz Nr. 15). Samson und Dalila. Dper in 3 Akten und 4 Bildern von Camille Saint ⸗Sasns. Text von Ferdinand Lemagire, Deutsch don Richard Pohl. Ballett von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.
Dentsches Theater. Mittwoch: Rose Bernd. Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Novella d Andrea.
Frellag: Eyrano von Bergerac.
Berliner Theater. Mittwoch: Alt / Heidelberg.
Donnerstag: Maria Theresia. Freitag: Maria Theresia.
Schillertheater. 0. (Wal lnertheater,) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der ompagnon. Lustspiel in 4 Akten von Adolph L Arronge—
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Tuell. Vorher: Ein Sonnenstrahl.
,. Abends 8 Uhr: Die Stützen der Gesell⸗ aft.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Uriel Acosta. z Freitag, Abends 8 Uhr: Uriel Acosta. Kind frei; jedes
stiefelte Kater.
Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof Zoologischer Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß erzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) Mittwoch Cane Abonnement): Martha.
onnerstag (außer Abonnement): Male; Die schöne Helena.
Freitag (15. Vorstellung im Abonnement): Die schöne Helena.
Sonnabend (14. Vorstellung Die schöne Helena.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: 34 Freischütz. — Abends 78 Ühr: Die schöne
elena.
Zum ersten
im Abonnement):
Nenes Theater. Mittwoch: Minna von
Barnhelm. Donnerstag: Minng von Barnhelm. erg; Salome. Vorher: Logik des Herzens.
onnabend: Der Strom. . den Hauptrollen.
e me n , Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Novität: Krebse. er Raub der Sabinerinnen,
Am 255, 27. und 29. Januar: Guido Thielscher als Hochtourist.
Residenztheater. (Direktion: S. Tautenburg) Higgautz
Mittwoch: Der keusche Cafimir, (Maitre Nitouche) Schwank in 3 Akten von Desvallisres
Gesang und Tanz.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen (in erster Besetzung): Der Rastelbinder. Operette in 3 Akten von Franz Schär. — Abends 74 Uhr: Das Schwalbennest.
Trinnontheater. Friedrich- und Universitätestraße) Mittwoch: Ma—⸗ dame X. Anfang 8 Uhr.
Sonntag, Nachmittags: Biscotte.
Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Mittwoch und folgende Tage: Der reichte Berliner. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten (nach einem älteren ö.
Jakobsohn), neu Alfred Schönfeld. Schmidt. (Gerda Walde und Fritz Helmerding in
Berthoynensaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr II. Liederabend von Marie Hertzer⸗Deppe.
Kind einen Extraplatz. Der ger Märchenspiel in 4 Bildern mit
Rümischer Hof, Konzertsaal. Mittnch Abends 8 Uhr: Klavierabend von Alice Ripper.
(Georgenstraße, zwischen
Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Elsa Kempner mit Hrn. Leutnmn Hans, Ulrich von Maltitz (Berlin, z. Zt. Wien baden). — . Melanie Latzel mit Hrn. Ritten gutsbesitzer Gotthard Schaube (Rakau==Nisganeh Verehelicht: Hr. Gerichtsassessor Dr. Hirschberna mit Frl. Gertrud Berger (Neusalj a. O.). Geboren; Ein Sohn: Hrn. Bodo von (Deli ⸗ Sumatra). — Hrn. von Below 4
Kr. Anklam). — Eine Tochter: Hrn. rster Staatsanwalt Dr. Gern
Dr. Paul Jacob (Berlin).
Gestorben: Hr. Tschirch (Ratibor). — Naiserl. Lootsenkom manden 3. D. Hr. Julius von Krohn (Hannover). — N Landrichter Arthur Lehmann hg rn. — Ven Fr. Ottilie von Livonius, geb. Fritsche Matin werder) — Verw. Fr, , n , Manitius, geb. Diederichs (Nöbeditz hel Stöß
Bllch riemen t von Ely und rofeft⸗ bearbeitet von Jean Kren und
Musik von Einödshofer und
Anfang 75 Uhr.
Bej. Halle a. S.). — Verw. j Gymnasii⸗
und Mars. Deutsch von Max Schönau. Anfang direttor, Profeffor Lan . Schweidniz ; ; ge, geb. Pasch (Schweidnh
H Uhr. ̃ BDirkus Schumann. Mittwoch, Abende 743 Uhr: , i nn,
ft e n, und folgende Tage: Dieselbe Vor⸗ t Immer das Neueste:
, , , , e, Die offene Loop Verantwortlicher Redakteur
Thaliatheater. Direktion Jean Kren und Alfred Schönfeld. Mittwoch und folgende Tage: Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) Anfang 75 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Charleys Tante.
Am 25, 27. und 29. Januar: Gastspiel Miß
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des Mons. Aneillotti. Herr Jul. Seeth mit seinen vorzüglich dressierten 25 Löwen. Zum 50. Male: Babel. Große
Aus stattunge pantomime. Eine Wanderung durch acht
Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Eypedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt, Berlin sw., Wilhelmstraße Nr.
Neun Beilagen
Isadora Duncan in ihren neuen Tänzen.
leinschließlich Börsen⸗Beilage),
Fentralthenter. Mittwoch: Das Schwalben ˖ nest. Operette in 3 Akten von Maurice Ordonneau, deutsch von M. Rappaport. Musik von Henry Herblay. Anfang 73 Uhr.
Singahademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: II. Klavierabend von Gottfried Galston.
t q ; Jahrtausende ge ö y rh lern f. eie. 5 2 1 en Anzeigers (ein e er Konzerte. Rr. 2 verb ssentlichtin Bel an ut machung
, . gonimanditgesellschaften auf Ati, und Aktien gesellschaften, für die Woche n 11. bis 19. Januar A904.
Erste Beilage
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 19. Januar
1904.
eutschen Fruchtmärkten.
,
/ — * — — — — — * ; Am vorigen Außerdem wurden 1904 gering mittel gut Verkaufte Verlaufs . Markttage . ; e alte Januar Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge . 1 ö rf , . nitts⸗ ätzung verkau Tag niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppel ientner 9 preis dem Doppein . 4 4 ph . 4 4 ö. 4. 96 (Preis unbekannt) Weizen. 186. Brel uu 1440 165,390 15,540 15 809 15,990 16,40 t , ö Strehlen i. Schl.. 13,50 135.50 14.36 14,50 1616 16,10 170 25650 1500 15,09 15.1. 3 Striegau. . . 15,10 165,30 15,70 15,90 16,9 16,50 ĩ ; ; x . -. Grünberg i, zii — — — — 1629 1629 ; ĩ ö — l Löwenberg i. Schl 15,40 15, 40 15, 80 15,80 1620 16,20 . . '. I — — 15,40 15,40 16,10 146.40 480 7680 16, 00 168 10 J Giengen a. Bren , — Wò f — — — 16,0 16,60 8 136 16,37 1 Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 1 Hufen *. ö. V ö 1620 1620 272 4406 1620 16,20 . . J 16, 10 16, 10 16 20 16. 20 16 306 16,530 . ᷣ . ö JJ — ß — 17,40 17,40 17690 17560 3 532 1743 17,37 6 . Glengen a. Bren ! . — — . 83 1660 16,560 17 279 1660 16,54 1 ö Geislingen. . 15,40 15,50 15,80 16,00 1620 17,00 482 7 845 1629 16.25 111 = Roggen. 18. . J 1150 115090 11,660 11330 1200 12,20 105 1226 11.68 12.02 15.1 ( , . 10,70 11,60 11,76 12, 19 1220 1270 : . Strehlen i. Schl. 11,50 11,50 1195 11,95 12.40 1240 200 2400 12,00 1200 15.1 ö Strieganu .. 11,370 11.90 12,10 12,30 12,50 12,570 . ᷣ . g Grünberg i. Schl. 11,80 11,80 . . 11.90 11,96 ñ k 5 — ö Löwenberg i. Schl. 11.650 11650 11,90 11,90 12.20 1220 . ; d 1236 1266 12336 13.50 15165 1710 1 49 1233 1230 11.1 g , — — 12.40 12, 40 1540 13,40 280 3 640 13,00 1271 15. ö Aalen i. Wrttbg.. — d — — 14.20 14,40 — Wb — 7 100 14,34 1 d Giengen a. Brenz 1260 12,60 15,40 15,40 15,560 15.60 16 145 14,52 1 Ger ste. 18. . 11,00 199 i;, — — 40 455 11,36 s G r gärn , , , , 1570 1400 ö ; 1. ĩ trehlen i. * 36 1335 1226 13 55 13,50 140 1820 1 ö . . 1170 1220 1270 15320 1370 1420 ; . 16 . ö rünberg i. ö. — — — — 1300 13090 r ; k J . i. Schl. 1210 12,10 1260 12,360 13, 10 13, 10 — . kJ — — 13, 80 14,20 — db — 2 28 14600 g ; alen i. Wettbg.. 2 . 6 — 1500 185,00 J 120 1h. 1488 11.1. 15 ö Giengen a. Brenz 13,20 13,40 — — 13,60 14,40 538 7522 13,97 13,96 1 ö Riedlingen i. Wrttbg. 1280 12,339 13,00 13,20 13,40 13,80 378 41974 13, 16 13 Oõ 31 ̃ Hafer. 18. H 12.0 12,00 12,20 12,20 — — 15 182 99 x rehlen i. . , . ; 11.30 1,59 11,69 100 1130 2 z Striegmnu! .. , . 11, 46 11.56 1135 1290 —; ; , 1 ; Grünberg i. Schl. 1220 1229 — — 12.50 1250 ; ; r ] g Lzwenberg i. Schl. . 106,650 10,5690 10690 10,99 1100 11,00 z z ; x Dppeln . i460 1140 i, 9 11,59 11, 8 11.50 36 644 1150 16590 11.1 ⸗ Reuß 26 . 1236 1226 116 15366 11833 1171 16. 10 V — — Jj11 506 11530 13 Ho ig J 15 5665 1l. 3) 1463 131 ö Aalen i. Wrttbge. — K 12,4 1260 1260 52 519 12,4 1222 11.1 7 . Giengen a. Brenz. . ö — — 11.20 11,40 23 259 11,23 173265 7 . ö Riedlingen i. Wrttbg. . . — Q 12460 1240 1 1280 12,80 27 340 26 21 ; 123656 12,43 11.
Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner un Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,
d der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahl 1 26 ß ö = 4 * 6 11 b e b . daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß ern, ,,
Deutscher Reichstag. 13. Sitzung vom 18. Januar 1904. 1 Uhr.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort der
Reichskanzler Graf von Bülow:
Meine Herren! Ich betrachte es als meine Pflicht, diesem hohen Hause Aufschluß zu geben über die ernsten Ereignisse in Südwestafrika und Ihnen Mitteilung zu machen von den Maßnahmen, die wir zum Schutze von Leben und Eigentum Hunderter von dortigen deutschen Ansiedlerfamilien unverzüglich ins Werk werden setzen müssen.
Der Aufstand der Hereros, der in wenigen Tagen einen so bedrohlichen Umfang angenommen hat, ist ohne sicht⸗ baren Anlaß und auch für genaue Kenner des Schutzgebiet unerwartet jum Ausbruch gekommen. Die erste Nachricht über die Möglichkeit einer solchen Erhebung haben wir heute vor acht Tagen aus dem Schutzgebiet erhalten. Die seitdem eingegangenen und durchweg von uns sofort veröffentlichten Telegramme lassen leider keinen Zweifel an dem Ernst der Lage. Der Aufstand hat in wenigen Tagen den von der Eisenbahn durchzogenen und von Weißen am dichtesten besiedelten Teil der Kolonie ergriffen. Die Früchte des Fleißes und der Auzdauer eines Jahrjehnts sind im Aufstandegebiet
vernichtet worden; ein großer Teil der Ansiedler hat sein Eigentum an Haus und Hof, an Land und Vieh verloren. Schwerer noch ist die Sorge um das Schicksal der von
ihren Farmen nach den Stationen geflüchteten Weißen, die jetzt einen Verzweiflungskampf gegen eine Uebermacht von Eingeborenen führen. Es läßt sich heute noch nicht übersehen, wie viele von den in weiten Entfernungen über das Land zerstreut wohnenden Farmerfamilien nicht mehr rechtzeitig die schützenden Mauern der Stationen zu erreichen vermochten. Der Aufstand ist in einem Zeitpunkt loggebrochen, wo sich der Gouverneur mit dem Gros der Schutztruppe infolge der Erbebung der Bondelzwarts im Süden des Schutzgebietes befindet, mehr alt 20 Tagemärsche vom Schauplatz der gegenwärtigen Katastrophe ent⸗ fernt. Daher sind die Zufluchtsorte in der Mitte der Kolonie nur mit schwachen, über ein weites Gebiet zersplitterten Streitkräften ver⸗ sehen. Okahandja, Otfimbingwe, Karibib sind in der äußersten Be— drängnis; Windhoek selbst, die Hauptstadt des Schutzgebiets, ist ernstlich bedroht.
Gleich die ersten Nachrichten zeigten die Notwendigkeit einer an sehnlichen Verstärkung der Schutztruppe. Infolgedessen wurde die
Entsendung von 500 Mann mit 6 Maschinengewehren und 6 Ma— schinenkanonen vorbereitet. Ihre Zustimmung zu dieser Maßnahme wird im Wege von Vorlagen erbeten, die ich nach bereits erfolgter Genehmigung durch den Bundesrat Ihrem Herrn Präsidenten hier übergebe, und die einen Nachtragsetat für 1903 und einen Ergänzungs— etat für 1904 umfassen. Die erwähnten Truppen können jedoch nicht vor dem 30. Januar und 6. Februar die Ausreise an— treten. Die am Sonnabend eingetroffenen Nachrichten indessen, die das Schlimmste befürchten lassen, machen sofortige weitere Maß- nahmen notwendig. Es sind deshalb noch gestern alle Vorbereitungen getroffen worden, um ein zusammengestelltes Bataillon Marine⸗ infanterie in der Stärke von etwa 500 Mann nebst einigen Geschützen und einem Detachement Eisenbahnpioniere mit der größten Beschleunigung nach Swakopmund zu instradieren. Diese Truppen werden am Donnerstag Nachmittags in See gehen können auf einem Dampfer des Norddeutschen Lloyd, dessen Eintreffen in Swakopmund am 8. Februar erwartet werden darf.
Für die Kosten, die durch die Aussendung der Marineinfanterie und des Gisenbahndetachements entstehen, und deren Höhe sich heute noch nicht feststellen läßt, werde ich zur gegebenen Zeit die nachträgliche Genehmigung des hohen Hauses nachsuchen.
Bis zum Eintreffen der Marineinfanterie wird ein jetzt unter⸗ wegs befindlicher Ablösungetrantport von 230 Mann, der am 3. Fe—⸗ bruar in Swakopmund fällig ist, bereits einige Unterstützung gebracht haben. Außerdem hat das in Kapstadt stationierte Kanonenboot „Habicht“ Befehl erhalten, nach Swakopmund in See ju gehen. Das Schiff wird vermutlich bereits heute dort eintreffen.
Meine Herren, die geplanten Maßnahmen sind, soweit sich die Sachlage bis jetzt übersehen läßt, das Mindestmaß dessen, was wir unseren in der Kolonie in rollster Pflichttreue tätigen Beamten und Soldaten schuldig sind, wie auch denjenigen, die sich dort angesiedelt haben im Vertrauen auf den Schutz des mächtigen Deutschen Reichs, und vor allen Dingen unseren deutschen Mitbürgern, die im fernen Lande deutschem Wesen eine neue Heimat begründet haben.
Die Vorgänge der letzten Tage, die Hilferufe unserer auf das Aeußerste gefährdeten Landsleute, werden — das boffen die ver- bündeten Reglerungen zuversichtlich — das deutsche Volk und seine Vertretung einmütig finden in sofortigem Handeln jum Schutze der Bedrängten und zur Verteidigung der Ehre unserer Flagge. (Bravoh
Präsident Graf von Ballestrem: Die mir vom Herrn Reichs. kanzler überreichten Vorlagen werde ich sofort durch den Druck vewiel⸗ faͤltigen lassen, sodaß sie möglichst noch unter die anwesenden Mit. glieder während der Sitzung verteilt werden. Auf die geschäftliche
Behandlung der Vorlagen behalte ich mir vor, am Ende der Sitzung zurũckzukommen.
Darauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein, auf der zunächst folgende Interpellation der Abgeordneten Rogalla von Bieberstein und Genossen (d. kons.) steht:.
. Die Unterzeichneten erlauben sich, an den Herrn Reichskanzler die Frage ju richten: Warum ist die im Interesse der deutschen Landwirtschaft gebotene und auch von den verbündeten Regierungen wiederholt als dringlich anerkannte Kündigung der in den Jahren 1891 bis 1894 mit mehreren anderen Staaten abgeschlossenen Tarif⸗ verträge noch nicht erfolgt?“
Der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadows ky⸗Wehner erklärt sich auf die Anfrage des Präsidenten bereit, die Interpellation sofort zu beanworten.
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Zu deren Begr ündung erhält darauf namens der Inter⸗ pellanten das Wort der Abg. Graf von Kanitz (d. kons. . Mebr als ein Jabr ist ver- flossen, seitdem wir den neuen Zol! f f gebracht bal
Damals haben wir erwartet, daß es Jabres 1903 neue Tarifverträge ;
immer der Meinung Vertrãge vorher die alten Vert licher Teil der Schuld li Regierung und ibre Ve war, daß man die Zolle n angemessene Konzessionen imten, anderen Ländern obne jede Gegenleistung in den Schoß warf. Dieser Febler bat sich in sebr empfindlicher Weise bestraft. Den Amerikanern gegenüber begnũgte sich die damalige Regierung mit dem lãcherlichen Abkommen von Saratoga...
Prästdent Graf von Ba llestrem: Herr Abgeordneter, ich kann nicht zulassen, daß Sie der deutschen Reichsregierung vorwerfen, ein
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rieten wir in einen war. Dieser Zollkrieg ist ganze Situation ist so, daß man im Wunsch bat, lieber die jetzigen Zustände fertdauern a laffen. als neue Verträge abzuschließen. bei denen die deutschen Interessen besser gewabrt werden wurden als bisber. Daß dag Spystem mit der planlosen willkürlichen Meiftbegünstigung fich ÄAbschluß neuer Verträge störend füblbar macht, ist Har. kommt, daß die Vertragsstaaten jetzt ibre Tarife bedeutend
baben. Dag ist ganz natürlich bei dem jetzigen Sostem. al. wenn eine solche Vandelsdertrageveriode ibr Ende 2, de-