1904 / 22 p. 25 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

übrig bleiben. Das können Sie ebenso gut machen. Ich weiß nicht, welche Beweisführung Sie darauf stützen wollen.

Kommerzienrat Funcke⸗Hagen: Ich habe in meinen Ausführungen gesagt: wenn ein entsprechender Gewinn auf Stabeisen gemacht würde, dann würde Stabeisen nicht unter 120 bis 135 6 stehen können, und ich glaube, Herr Geheimrat Kirdorf wird mir zugeben, daß das richtig ist.

Fabrikbesitzer Röchlin g⸗Völklingen: Ich möchte auf eine Bemerkung des Herrn Gothein zurückkommen, Derselbe hat auch heute wieder die Aeußerung des Vorsitzenden von Differdingen⸗Dannenbaum, des Herrn Dernburg, zitiert, nach welcher Bifferdingen bei dem Verkauf von Halbzeug im Aus⸗ lande 4-6 S verloren habe. Herr Gothein hat daraus gefolgert, da der Exportpreis 12 (M frei Seehafen sei, daß die Selbstkosten von Differdingen für Halbzeug 76— 18 cl. abzüglich Fracht nach Antwerpen seien. Ich glaube, die Aeußerung des Herrn Dernburg ist nicht so aufzufassen. Er hat vielmehr gesagt, die deutschen Werke haben sich auf dem Weltmarkt unterboten und sie hätten 4 6 6 pro Tonne mehr erzielen können, wenn sie unter einander einig gewesen wären. Das ist etwas ganz anderes, und die Schluß⸗ folgerungen, welche Herr Bergrat Gothein aus der Aeußerung gezogen hat, sind nicht zutreffend. Aber auch die Behauptung des Herrn Dernburg ist so, wie ich meine, nicht richtig. Sicher ist ja, daß durch eine Verständigung der deutschen Werke auch im Export bessere Preise erzielt werden können, aber den Einfluß, den diese Verständigung haben würde, darf man nicht überschätzen, und ich bin nicht der Meinung, daß ein so hoher Mehrpreis tatsächlich hätte erzielt werden können. Ich kann Ihnen hierfür einen Beweis bei einem anderen Artikel, nämlich Formeisen liefern.

Der Hauptexport der deutschen Formeisenwerke im Aus⸗ lande findet nach England statt. Die deutschen Formeisen⸗ werke hatten nun nicht nur eine Verständigung unter sich, sondern auch noch eine solche mit den belgischen und fran⸗ zösischen Werken. Hierdurch war es möglich, längere Zeit einen Preis von E 4,16,0 und sogar noch höher fob. Antwerpen zu halten. Die Folge davon war aber, daß die englischen Werke sich schleunigst auf die Herstellung von Formeisen an⸗ fingen einzurichten, und es war die höchste Zeit, daß der Preis von E 4, 16,0 wieder verlassen wurde, denn sonst wäre der deutsche Absatz nach England verloren gegangen.

Nun ist für Halbzeug ein Preis von 72 6 frei See⸗ hafen genannt worden, und es ist von verschiedenen Rednern so dargestellt worden, als ob dieser Preis für eine längere Periode in Geltung gewesen wäre. Das ist grundfalsch. Tatsache ist, daß in letzter Zeit die Amerikaner mit sehr billigen Halbzeugpreisen auf den europäischen Markt gekommen sind, und mag auch von dem einen oder dem anderen Werke für ein beschränktes Quantum ein billiger Preis gemacht worden sein, große Mengen sind aber hierzu nicht geliefert worden. Mein Werk hat für das letzte Jahr einen Preis für Knüppel von circa 80 82 6 frei Seehafen erzielt, das sind nahezu 10 6 mehr.

Generaldirektor Kam p-Laar: Meine Herren! Ich bin nicht berufen, im Namen des Halbzeugverbandes zu sprechen. Aber meine Gesellschaft, der Phönix, ist erwähnt worden, und es ist auch die Dividende von 8e angeführt worden. Ebenso könnte ich von den Herren Halbzeugverbrauchern auch Dividenden anführen, die teilweise noch höher sind als die des Phönix. Das unterlasse ich. Ich weise nur darauf hin, daß der Phönix im vorigen Jahre keine Dividende gegeben hat. Dann möchte ich Herrn Springmann erwidern, daß ich ihm wiederholt unsere Selbstkosten gezeigt habe und ihm anheim⸗ gestellt habe, mich in Ruhrort zu besuchen und sich die Kal⸗ kulationen anzusehen; er würde dann erkennen, daß wir an Halbzeug nichts verdienen. Aber wir sind nicht nur Halb⸗ zeugerzeuger sondern auch Halbzeugkäufer, und wir kaufen wesentlich mehr Halbzeug als wir verkaufen. Wenn ich also den Schlußfolgerungen des Herrn Springmann folgen wollte, würde ich behaupten, daß wir an dem Halbzeug verdienen oder umgekehrt, und Herr Springmann weiß ganz gut, daß unsere Force gerade in der Verfeinerung des Halbzeugs be⸗ steht, und daran verdienen wir mehr als am Halbzeug. Es kommt noch hinzu, daß das Halbzeug, das wir verkaufen, hauptsächlich Qualitätsmaterial ist, und die Puddel⸗ und Walzwerke haben uns gestern zugegeben, daß man an Qualitäts⸗ marken mehr verdienen dürfe als an gewöhnlichen Marken.

Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Wagner-Berlin: Meine Herren! Ich bin durch die Diskussion wieder auf eine Frage geführt, die ich am Montag bereits angeregt habe. Sie bezieht sich auf einen Punkt im Berichte, den ich neulich schon einmal zitiert habe und den ich mir jetzt erlaube, noch etwas weiter auszuführen. Es heißt in dem Berichte der Düsseldorfer Handelskammer von 1901:

„Wir haben mit einem gewissen Staunen gesehen, daß die heimische Industrie sofort nach Beginn der Krise auf dem Auslandsmarkte große Warenmengen abzusetzen imstande war, aber nur mit außerordent⸗ lichen Preisopfern, und soweit es sich dabei um Roh⸗ stoffe und Halbfabrikate handelte, wird zweifellos dadurch der Wettbewerb ausländischer Industrien gegen die deutschen Fertigfabrikate im Auslande, zum Teil sogar auf dem Inlandsmarkte gestärkt.“ (Bericht S. 27.)

In dem Düsseldorfer Bericht von 1902 wird das dann noch weiter für einzelne Spezialitäten ausgeführt in demselben Sinne. In dem Berichte der Solinger Handelskammer wird ein ähnliches Beispiel hervorgehoben. Dagegen sucht nun allerdings der Handelskammerbericht aus Ruhrort von 1902/03 die Sache etwas anders darzustellen. Diese Angelegenheit ist von so großer Bedeutung, daß sie noch mehr geklärt werden muß. Ich habe mir neulich schon erlaubt, ganz speziell hier in der Versammlung die Frage zu stellen, ob man diese zu⸗ nächst nur allgemeinen Aeußerungen der Handelskammern wirklich für richtig halten müsse, und ob nun auch einzelne konkrete Tatsachen sich hier anführen ließen, die diese

„land in der Kartellfrage immer schon vertreten haben. Dieser

JJ der Handelskammern bestätigen könnten. Ich glaube, es wäre das für unsere Frage von der größten Be⸗

deutung. Gestatten Sie einem Theoretiker, der jedenfalls den einen

Aeußerungen

Vorzug hat, daß er außerhalb jedes persönlichen wirtschaft⸗ lichen Interesses in diesen Fragen steht, den Eindruck zu⸗ sammenzufassen, den er aus unseren heutigen und den früheren Verhandlungen erhalten hat. Ich kann nicht leugnen, daß ich den Eindruck empfinde, daß die Abnehmer, die den Syndikaten und Kartellen gegenüberstehen, doch in einer ganz außerordentlich ungünstigen Lage sich befinden. Es ist das der Standpunkt, den verschiedene Theoretiker in Deutsch⸗

Standpunkt ist selbst auch hier jetzt lebhaft von praktischer Seite vertreten worden. Insbesondere möchte ich hier auf die meisterhaften Ausführungen des Herrn Springmann und auch anderer Herren hinweisen und hinzufügen, wie es mich eigentlich beinahe überrascht hat, daß manche aus mehr all⸗ gemeinen Erwägungen deduzierten Urteile so hier ihre volle Bestätigung gefunden haben. Ich kann Ihnen auch nicht verhehlen, daß die teilweise gewiß vortrefflichen Gegenaus⸗ führungen der Herren von der anderen Seite mich nicht davon überzeugt haben, daß diese Einwendungen vom Standpunkt der Verbraucher nicht richtig seien. So ist unter anderem auch der Fall hervorgehoben worden, daß eine bestimmte Art von hierher gehörigen Produkten wie Knüppel verkauft worden seien zu 72 6 in das Ausland, während sie im Inlande den Abnehmern mit 90 M0 berechnet wurden, d. h. also es war der Preis für das Ausland um 20 9, billiger. Die Sache ist überhaupt nicht so ganz einfach, wie die Herren Vertreter der Verkaufssyndikate annehmen. Wie wird denn die weitere Entwicklung sein? Wenn das, was in den Handelskammerberichten hervorgehoben ist, allgemeine Wahr⸗ heit ist, was tun die Exporteure wohlfeiler Rohstoffe und Halbfabrikate dann? Meine Herren! Sägen sie nicht den Ast, auf dem sie sitzen, zum Teil selbst ab?! Auf diese Weise wird das Ausland, das für uns speziell in Betracht kommende Großbritannien und Amerika, in einer Weise in seiner Fertigfabrikation gestärkt, die doch bedenklich ist. So kann man es in der Tat auch begreifen, wenn gegen diese Wirksamkeit der Kartelle, Syndikate usw. dann von anderer Seite sehr ernste und erhebliche Bedenken geäußert werden. Nun wird allerdings gesagt, gewiß, einige Kartelle haben Fehler gemacht. Herr Kommerzienrat Weyland hat das be⸗ sonders hervorgehoben und in Aussicht gestellt, man solle über die Vergangenheit hinwegblicken und auf die Zukunft hoffen. Da werde mans besser machen. Das ist sehr schön. Es mag ja ein gewisser guter Wille dazu da sein, die Interessen der anderen Partei, der inländischen Abnehmer, in Zukunft auch wahrzunehmen. Aber ob dieser Wille sich immer gehörig geltend machen kann gegenüber denjenigen Interessenten, die hinter den Kartellen stehen und die Preise im Inlande zu erhöhen und hochzuhalten trachten, das ist doch mindestens zweifelhaft. Notwendig ist hier jedenfalls, daß auch die andere Partei, die der inländischen Abnehmer, ent⸗ sprechend organisiert sei. Da habe ich aber aus Privat⸗ gesprächen gehört, daß zwar Ankaufs⸗ und Verkaufsvereinigungen von seiten der Fertigfabrikanten in Aussicht genommen wären, die aber sehr große Schwierigkeiten böten, schon weil die Ver⸗ hältnisse der einzelnen außerordentlich verschiedene seien. Da handelte es sich nicht um große Massenprodukte, die nach einem bestimmten Schema zu behandeln sind, sondern um viele verschiedene Produkte, die ganz verschieden behandelt werden wollten. Die Einkaufsvereinigungen sind offenbar bisher auch nicht entsprechend gelungen. So haben wir für die nächste Zukunft jedenfalls nur damit zu rechnen, daß eigentlich bloß das Angebot entsprechend organisiert ist. Nun kann ich dem Herrn Generalsekretär Bueck und auch anderen Herren so viel zugeben: wir haben in der Entwicklung der Kartelle allerdings wohl eine neue und bedeutsame Organisationsform vor uns. Aber jedenfalls, wenn sie segens⸗ reich sein soll für alle Beteiligten, die Abnehmer, die Kon⸗ sumenten, die Arbeiter, die ganze Volkswirtschaft, dann muß ben Verkaufskartellen und Syndikaten der Rohstoff⸗ und Halb⸗ fabrikatproduktion eine entsprechend ähnliche Organi⸗ sation der Abnehmer gegenüberstehen. Diese haben aber jetzt noch keine genügende Organisation. Es wird endlich brittens dann auch noch die notwendige Konseguenz sein müssen, daß Sie die Arbeiter sich vollständig zur Vertretung ihrer Interessen organisieren lassen. Denn eine Srganisation des Angebots, dem keine entsprechende mächtige Organisation der Abnehmer und keine entsprechende Organisation der Arbeiter gegenübersteht, vertritt zu sehr nur das einseitige Interesse der einen Partei. Herr Kommerzienrat Funcke ist vorhin wegen seiner Aeußerungen mehrfach angegriffen worden. Ich habe ihn eben so verstanden, wie es Herr Springmann dargestellt hat. Er hat aber besonders in Aussicht gestellt, wir sollten uns nur einmal vergegenwärtigen, wenn nun auch die Entwicklung immer weiter fo vor sich gehe, wie es hier von seiten der Syndikatsvertreter als richtig bezeichnet werde, wenn also wie mans mitunter genannt hat in „vertikaler“ Richtung nach einander ein Produktionszweig mit dem anderen weiter verarbeitenden verbunden werde, wie man sich dann allerdings schließlich denken könne, daß in einer solchen riesigen Unter⸗ nehmung freilich die technischen Produktionskosten, die General⸗ kosten noch herabgesetzt werden, und das ist ja gewiß auch ein allgemeiner volkswirtschaftlicher Vorteil; aber es sei doch auch mit Recht darauf hinzuweisen, was für eine Gefahr in solcher Entwicklung liege. Ich sollte allerdings gleichfalls meinen, das, was wir in Amerika in dieser Richtung sehen. in der Bildung der Trusts, das kann uns wahrhaftig zu denken geben. Ich kann wohl sagen, und da stimmen mir unendlich viele Leute in Deutschland zu: Gottlob haben wir noch keine solchen Leute wie die Rockfeller, die Carnegie, die Morgan usw., die schließlich in dem dortigen vielgerühmten

„republikanischen Gemeinwesen eine Machtstellung errungen haben, von der wir „veralteten Europäer“ vielleicht sasn würden: das ist unerträglich; lieber den ärgsten politischn Despotismus, als von den großen Matadoren der Indusn in dieser Weise das große Volk abhängig zu sehen.

Und, meine Herren, damit lassen Sie mich schließz wasz droht uns dann weiter? Es wird überall bei un gegen die sozialdemokratische Theorie und Agitation m vollem Recht meiner Ansicht nach noch nicht genug gearbeitet. Aber bereiten wir nicht durch eine solche En, wicklung der Dinge, wie die in Trusts usw. sich vollziehenn das vor, was uns der Sozialismus selbst als Entwicklunh ziel hinstellt?! Man wird sagen, wenn einmal die gan Industrie in Kartellen, Trusts und Riesenbetrieben, wie Amerika, zusammengefaßt ist, wie das vorhin Herr Funth angedeutet hat, dann taucht von selbst die letzte Frage au das „alles verstaatlicht“ wird. Dann haben Sie du „sozialdemokratischen Staat“, die gesellschaftliche Produktionz ordnung“ des Sozialismus. Wie die Sozialdemokratie g jetzt schon prophezeit, daß diese Entwicklung unaufhaltsam s und ihr Recht gebe.

Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗Aachen: Ich micht dem Herrn Geheimrat Wagner die Frage vorlegen, ob er es nig für richtig hält, daß im Auslande billigere Preise gemacht werden seitens der Industrie als im Inlande. Im allgemeinen win jeder Industrielle doch seine Lage auszunutzen verstehen, gu graphisch oder welche sonstigen Vorteile sich ihm bieten un wird nicht billiger verkaufen, als er verkaufen muß. Er i deshalb in der Lage, in seinem näheren Absatzgebiet sen Preise höher zu halten als auf dem Weltmarkt, wo er Fracht zu tragen hat und der Konkurrenz der ausländischen Indust begegnet. Meine Herren, jeder von Ihnen muß mir reh geben, daß er im Auslande billigere Preise bekommt als: der nächsten Umgebung. Wenn das richtig ist, dann kann sich nur darum handeln: wieweit dürfen diese Unterschien gehen, wie groß dürfen diese Differenzen sein. Da ist w Herrn Geheimrat Wagner angeführt worden, die Zahlen n 72 und 90 Ma zeigten so große Unterschiede, daß er de sagen müßte, daß da ein unrichtiges Verfahren vorliege. ö hat dabei die sehr „erwähnenswerten Ausführungen“ M Herrn Springmann lobend erwähnt. Ich möchte aber n widern, daß wir gegenüber den Zahlen des Herrn Springmmm für uns dieselbe Glaubwürdigkeit in Anspruch nehmen, i Geheimrat Wagner den Zahlen des Herrn Springmann su billigt. Herr Geheimrat Wagner hat willkürlich zwei Jahig herausgegriffen: 12 6 gegen 90 6. Es ist schon von Hem Röchling ausgeführt worden, wieweit die Zahl 72 . zutriff Es kann einmal in einem einzigen Ausnahmefall unter än Druck der amerikanischen Konkurrenz eingetreten sein. Eon ist der Preis von 12 (6 nicht als richtig aufzufassen. Röchling hat Ihnen seine Zahlen vorgeführt, und wenn ? diese Zahlen vergleichen und berücksichtigen, daß die 90 tatfächlich den Werken nicht verbleiben, ich ziehe ab Fracht, die die Werke bis zum Schnittpunkt zu tragen hebe und die Vergütung, die die Werke sich selbst auferlegen Interesse ihrer Abnehmer dann ist der Preis, der ihn verbleibt, nicht so hoch, dann ist der Preisunterschied nicht groß, daß man ihn nicht als durchaus angemessen bezeich⸗ könnte, und als solchen, der sich jedenfalls gerade so gestal würde, wenn der Verband nicht existierte.

Herr Geheimrat Wagner hat dann die Ausführunn der Hanbelskammern angezogen und gesagt, wenn das richt sei, daß tatsächlich die inländischen verbrauchenden Industit so geschädigt würden, dann läge ein sehr tadelnswertes M gehen seitens der Werke vor, die nach dem Auslande n kauften. Der Halbzeugverband verkauft nicht in das Au land, wie bereits mehrfach hervorgehoben ist. Dann mäöh ich aber auch einmal eine Rechnung darüber machen, wie s das Verhältnis der inländischen Halbzeugverbraucher zu de jenigen der ausländischen gestaltet. Herr Röchling gesprochen von 82 ½ις ich will aus der letzten 3 den niedrigsten Preis nehmen; es ist ja schwer zu sah welcher Preis der richtige ist, für was er sich versteht, ob! sich für Rohblock oder fuͤr vorgeblocktes Material verstehl n für dünne Knüppel, oder auch für Platinen für die Il fabrikation. Meine Herren, nehmen wir einmal an e Preis für vorgeblocktes Material von 16 (6, das ist jede falls ein sehr billiger Preis. Das Material ist entwen nach den Vereinigten Staaten gegangen oder nach England Belgien, Frankreich, Holland sind minimale Abnehmer i kommen bei den Quantitäten, die überhaupt in Frage komm sehr wenig in Betracht —, vor allen Dingen koͤnnen wit! einem Absatz nach England sprechen, der für die inländi verarbeltende Industrie' als Konkurrenz auftritt, Auf bis Preise von 76 6 liegt eine Seefracht von 6 6, also 82 es kommt dazu eine Landfracht von mindestens 3 l kommt man für das verbrauchende Werk in England einen Preis von mindestens 85 66. Dieses vorgꝛbli Material kostet hier im Inlande 821. ( franko Schii punkt, dazu 1,50 nach dem betreffenden Werk. Wenn! das Werk in Konkurrenz tritt mit dem englischen Verbrauch so bekommt es noch eine Ausfuhrvergütung von 10 6, gibt also 74 60 gegenüber dem Preise von S4 6 fürd betreffende englische Werk. Ich möchte aber weiter fran ob tatsächlich durch die große Ausfuhr der Halbʒeugh eine Schädigung der inländischen Verbraucher eingetreten oder ob nicht das Material, welches die Salbzeugwerle n geführt haben, auf Kosten des englischen Materials gegn ist. Die Ausfuhr in Halbzeug ist in früheren Jahren h minimal gewesen. Im Jahre 1898 hat dieselbe 000m t betragen, 1869 14 000. 1960, 36 00 gegen 1901 257 000 t und 1902 610 0990 z. J Herren, bei solchen Mengen fragt man sich sofot: ; ist das auf Kosten der Inlandsverbraucher geschehen⸗ Antwort ergibt sich dann wiederum aus dem Verbraug 9 inländischen Halbzeugabnehmer, und da sehen wir, da n S80 000, 1899: 840 000, 1900: 786 000, 1901:

1902: I60 000 t verbraucht find. Selbst wenn Sie an⸗ nehmen, die Verminderung in den Jahren 1899, 1900, 1901 und 1902 wäre wirklich auf Kosten der Inlandsverbraucher gegangen durch die Ausfuhr, so beträgt die Differenz gegen die höchsten Ziffern der Jahre 1898 und 1899 im vorigen Jahre kaum 120 009 bezw. 80 000 t, denen im Jahre 1901 und 1902 eine Ausfuhr pon 227 000 und 670 000 t gegen⸗ übersteht. Wäre es denn möglich gewesen, diese Mengen im Inlande unterzubringen? Wir sehen aber auch aus der Aus— fuhrstatistik, daß tatsächlich nach den Angaben, die wir hier haben, die Ausfuhr in Fabrikaten, die aus Halbzeug her⸗ gestellt sind, in den Jahren nicht zurückgegangen ist und namentlich in den letzten Jahren ganz außerordentlich wieder gestiegen ist. Wir haben im Jahre 1907 eine Ausfuhr von Erzeugnissen der Kleineisenindustrie von 684 624 dz gegen 391 259 dz in 1898, 480 904 in 1899, 639 422 in 1960, wir haben bei den sonstigen Eisenwaren erhebliche Steigerungen, ebenso hat in Walzwerkserzeugnissen, worin doch auch die Er— zeugnisse der Halbzeug kaufenden Industrie enthalten sind, wie Draht usw., eine Abnahme nicht stattgefunden, sondern eher eine Zunahme. Die Mengen, die ins Ausland gegangen sind, hätten gar keinen Absatz hier im Inlande finden können. Wenn Sie annehmen daß der Inlandsabsatz in den beiden höchsten Jahren 1898 und 1899 884 060 bezw. 840 000 t betragen hat, wie hätte unsere Industrie in der Lage sein können, auf einmal 670 000 t zukaufen zu können. Ich glaube dagegen, behaupten zu können, daß diese Ausfuhr auf Kosten der ausländischen Industrie gegangen ist, und daß wir, wenn wir diese Mengen nicht hätten ins Ausland wegschicken können, wahrscheinlich mit einer solchen Erhöhung der Selbst⸗ kosten zu rechnen gehabt hätten, daß, wenn die Werke nicht mit einem weiteren Verluste an Halbzeug arbeiten wollten, eine 6érhöhung der Preise für Halbzeug die notwendige Folge ge⸗ wesen wäre.

Herr Geheimrat Wagner hat dann darauf hingewiese daß der Organisation der Werke der dene ü ö. . nisation der Abnehmer gegenüberstehen müsse. Die besteht ja tatsächlich. Sie haben einen Verein der Halbzeugverbraucher, Sie haben einen Verein zum gemeinsamen Einkauf von Roh⸗ eisen kurz die verschiedensten Verbände; da würde es eben die Machtfrage sein, die entscheidet über den Erfolg: wer die größte Macht hat, wird davon den größten Nutzen ziehen können. Uebrigens kann ich sagen, daß von seiten des Halb⸗ jeugverbandes immer in Ueberlegung gezogen worden ist, wie man der zweifellos ungünstigen Lage der Halbzeugverbraucher abhelfen könne. Aber daß diese Hilfe lediglich darin gesucht verde, daß die Halbzeughersteller ihre Preise unter ihre Selbst⸗ hosten ermäßigen sollen für einen Teil ihrer Mitglieder, das können Sie nicht verlangen.

Fabrikbesitzzn Springmann-Hagen i. W.: Meine Herren! Ich möchte zunächst Herrn Röchling antworten, der uns gesagt hat, es sei gar nicht leicht, die Halbzeugpreise für den Aus landsmarkt zu erhöhen. Wir kämpfen darum in unserer Vereinigung der Halbzeugverbraucher seit nunmehr circa 11, Jahren, und unter dem Drucke dieses Kampfes haben sich die Stahlwerke auch vorübergehend geeinigt. Sie, haben einen höheren Halbzeugpreis bekommen für Lieferungen in das Ausland, und vermöge dessen hat auch Herr Röchling, wie er uns erzählt, höhere Halbzeugpreise gemacht. Nun lese ich im Jahresbericht der Rheinischen Stahlwerke, also eines Mitgliedes des Halbzeugverbandes folgendes:

„Die Vereinigung für den Export von Halbzeug, durch den die Preise sich um 6 bis 8 M! gehoben haben, ist infolge einer Verletzung der Bedingungen aufgehoben worden.“ Mn, meine Herren, wenn die Halbzeugwerke sich nicht ver⸗ landigen können, dann geht die Mißwirtschaft weiter, und wohin das führt, das lesen Sie in einem Artikel über den englischen Eisen⸗ und Kohlenmarkt, den ich mir aus der Kölnischen Zeitung kürzlich ausgeschnitten habe. Da heißt es: „Der Markt für Fertigware bleibt naturgemäß schleppend, wenngleich in einigen Sorten, namentlich Konstruktionseisen usw., ganz ordentlich viel zu tun ist: ausschlaggebend ist aber vorderhand in erster Linie der Kampf zwischen dem amerikanischen und deutschen Rohstahl. In ersterem soll ein Posten von 50 000 Tonnen Platinen zu 78 Schillings nach Liverpool für das erste Halbjahr 1904 verkauft sein. Die Preise, die jetzt für deutsche Ware genannt werden, sind aber noch niedriger, und bei denselben Sätzen wird letzteres, weil weicher, noch vorgezogen.“ Sie sehen, meine Herren, hiernach ist der deutsche Preis noch weiter gewichen. Vermöge dieser Nichtverständigung, die ietzt swischen den deutschen Stahlwerken besteht, ist der Preis wieder erheblich zurückgegangen.

Ich habe Ihnen vorhin mitgeteilt, daß wir unlängst eine Aussprache mit den Herren vom Halbzeugverbande gehabt haben. Herr Geheimrat Kirdorf hat mir da persönlich ge⸗ igt es ist das vor ungefähr 6 bis 7 Wochen gewesen —: zia, Sie beklagen sich darüber, daß das Halbzeug nach dem luslande zu billig verkauft wird; Sie tun doch genau das—⸗ selbe, die deutsche Drahtindustrie macht es genau so“. Ich

be Herrn Geheimrat Kirdorf damals erwidert: „Sie ver⸗ gesen, daß das die logische Folge der billigen Verkäufe von dalbzeug nach dem Auslande ist. Meine Herren, das Sprich⸗ wert sagt: Das ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fort⸗ Fugend Zurufe: halbzeugend! Heiterkeit), Böses muß gebären. ; rgegenwärtigen Sie sich die Situation; das Halbzeug wird zu . billigen Preisen nach dem Auslande verkauft, die dortigen Cal werk stellen auf Grund des billigen Einkaufpreises für heutsches Halbzeug ihre Fabrikatpreise sehr niedrig, sie geben re Angebote fuͤr den Weltmarkt heraus, und wenn die . Drahtindustrie, die eine der ältesten Exportindustrien erh ane ist, ihren Besitz nicht verlieren will, dann muß 1 en folgen. Ich bedauere, daß Herr Geimrat Kirdorf nicht in der letzten Sitzung des Walzbrahtverbandes gewesen in welcher die Verkaufsstelle uns mitteilte, die Preise von

deutschem Walzdraht in Großbritannien könnten leider nicht aufrecht erhalten werden, weil die deutschen Knüppelpreise daselbst zu niedrig geworden seien. Meine Herren, wohin führt das? Bei eben dieser Aussprache im Oktober sagte der Besitzer eines großen Drahtwerkes, welches überschläglich genommen dem Halbzeugverbande ca. 30 900 t für etwa 2». Millionen Mark alljährlich abnimmt: „Ja, meine Herren, die Preise auf dem Weltmarkte sind durch die billigen Knüppel⸗ preise so außerordentlich niedrig geworden, daß ich bei der Ausfuhr prämie, die Sie mir gewähren, nicht mehr mit kann. Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, sagte dieser Herr, daß in diesem Jahre mein Export abgenommen hat; im ersten Quartal war er noch beinahe so groß wie im ersten Quartal des vorigen Jahres, im zweiten Quartal war er schon um 500 t niedriger, im dritten Quartal ist er um 1600 t, das sind 52 Yo gegenüber dem Vorjahre, zurückgegangen.“ Meine Herren, die deutsche Drahtindustrie wird durch diese verkehrte Exportpolitik des Halbzeugverbandes bezw. seiner Mitglieder ruiniert. (Sehr richtig.)

Nun hat uns Herr Geheimrat Kirdorf vorhin mitgeteilt: der Export an Eisenwaren hat ja zugenommen, was wollen Sie denn! Meine Herren, ich habe bei Gelegenheit der kontradiktorischen Verhandlungen über das Kokssyndikat darauf aufmerksam gemacht, daß im Jahre 1902 der Eisen⸗ bedarf im Inlande pro Kopf der Bevölkerung zurückgegangen ist um, sage und schreibe, 40 /o gegen das Haussejahr 1960. Da wird man mir ja Einwendungen machen, weil dieses Jahr ein außergewöhnliches gewesen sei, aber ich füge gleich hinzu, daß der inländische Eisenbedarf noch um volle 35 osa zurückgeblieben ist gegenüber dem Jahre 1897, in welchem doch erst die Besserung einsetzte. Nun, meine Herren, was bedeutet das denn: ein Rückgang des inländischen Bedarfs an Eisen und Eisenwaren um 25 ? Das bedeutet eine ganz kolossale Einschränkung der Betriebe, und wenn für den In⸗ landsbedarf die Betriebe sich so stark haben einschränken müssen, dann sorgte jeder dafür, daß er Auslandsaufträge bekam, sofern er das nur irgendwie konnte. (Hört! hörth Man hat das aber nur in sehr schwachem Maße gekonnt, und wenn der Export etwas gestiegen ist, so ssage ich: „es ist geradezu jammervoll, daß er nur so wenig gewachsen, ist, er hätte ganz außerordentlich erhöht werden müssen mit Unter— stützung des Halbzeugverbandes.“ Das ist aber nicht der Fall gewesen, weil eben diese Unterstützung fehlte.

Nun ist von den Exportpreisen gesprochen worden. Ja, meine Herren, es ist nicht richtig, wenn man darauf hinweist, daß man die Gegenden heranzieht, welche die allergrößten Frachten im Inlande zu tragen haben. Ich komme hier gleich auf den Exportpreis von 72 . für Knüppel zurück, der, wenn ich recht verstanden habe, heute von der andern Seite bestritten worden ist. Meine Herren, die Mitteilung, es wären große Posten Knüppel zu 72 6 frei Bord Seehafen nach dem Auslande verkauft worden, ist mir gemacht worden von dem Direktor eines Stahlwerks in Gegenwart vieler Mitglieder des Halbzeugverbandes im vorigen Jahre bei Gelegenheit eines Frühstücks im Continental⸗-Hotel zu Berlin. Wir hatten gleich nachher eine Ausschußsitzung im Walgdraht— verbande, und Herr Kommerzienrat Wiethaus hat als Ver⸗ treter eines großen Drahtwerkes, welches außerordentlich viel exportiert, sich bitter beklagend über solch billigen Preis für ausländische Abnehmer in dieser Sitzung geäußert, aber von keiner Seite ist eine Widerlegung erfolgt, daß zu diesem billigen Preise tatsächlich verkauft worden sei. Herr Kommer⸗ zienrat Wiethaus wird mir das bestätigen. Ich muß also annehmen, daß die Angabe des Preises richtig gewesen ist. Nun ist damals aber hinzugesetzt worden, von Dortmund aus seien diese Verkäufe erfolgt. Nun, meine Herren, Dortmund hat nach Antwerpen eine Fracht von etwa 5,0 S6, und wenn man die von dem Preise von 72 S6 abzieht, so bleiben fund 66 S6 Wenn die betreffenden Werke nach dem In— lande verkaufen, so fordern sie einen Preis, welcher nach Abzug der Ausfuhrvergütung für indirekten Export ihnen etwa 80 S läßt, gegenüber 66 Mt Auslandspreis. Die inländische Industrie kauft also, wohlverstanden abzüglich Aus— uhrvergütung, um 14 M ungünstiger als die ausländischen Abnehmer ab westfälischem Stahlwerk.

Meine Herren, wenn man eine Ueberproduktion an Halbzeug hat, wie dies zur Zeit der Fall ist, dann drückt diese Ueberproduktion selbstverständlich auf den Preis, und volkswirtschaftlich richtig ist es, daß dann versucht wird, den Export von Fertigfabrikaten zu erhöhen, um vielen fleißigen Arbeitern Arbeit zu geben. (Hört! hörth Es würde also richtig sein, daß, wenn die Stahlwerke so billig verkaufen wollen, sie ihren treuen inländischen Abnehmern das Material zu gleichem Preise wie den Ausländern anbieten, nämlich zu dem Preise, der ihnen bleibt nach Abzug der Fracht bis zum Seehafen. Dann würden sie sehen, daß sie einen sehr er⸗ heblichen Posten dieses Halbzeuges im Inlande absetzen können, daß dadurch viele Arbeiter beschäftigt werden und daß wir n Florieren der Eisenindustrie im ganzen lieben deutschen Vaterlande haben würden. (Sehr richtigh

Meine Herren, im vorigen Jahre hatte Herr Geheimrat Kirdorf die Liebenswürdigkelt, mir nach einer Sitzung zu sagen: „ich habe es oft beklagt, daß die Fertigfabrikation, soweit sie keine Verbände hat, keine Ausfuhrvergütung bekommt, das soll jetzt geschehen.“ Ich bin von der Ueberzeugung durchdrungen, daß Herr Geheimrat Kirdorf das, was er fagi, auch will; ich hätte aber gern gesehen, daß der Halbzeug⸗ verband seinerseits diesen Worten auch die Tat hätte folgen lassen. Die Tat ist aber leider ausgeblieben, die Ferüg— fabrikatiöon soweit sie nicht syndiziert iss bekommt bis heute noch keine Ausfuhrvergütung.

Herr Geheimrat Kirdorf hat uns gesagt: „wir bemühen uns ganz kolossal, einen Stahlwerksverband zu bekommen, Sie klagen immer über die schlechten Stabeisenpreise, warum machen Sie keinen Stabeisenverband, weshalb nehmen Sie diese Sache nicht in die Hand?“ Nun, meine Herren, Herr Mannstädt wird eg mir bestätigen: wir beide waren im

vorigen Jahre bei einem unserer ersten Stahlwerksleiter im Westen nomina sunt odiosa, ich nenne ihn also nicht und baten ihn, sich für die Sache interessieren zu wollen, um einen Stabeisenverband zu gründen. Die Antwort lautete: „meine Herren, ich bin für einen Stabeisenverband nicht zu haben, ich muß mindestens in einem Fabrikat ein Ventil haben.“ Kurz nachher haben die Stahlwerke einen Anlauf genommen, einen Stabeisenverband zu gründen. Es sind zwei Herren aus der Großindustrie es sind mit die ersten Leute, die wir haben als Kommission gewählt worden, und gleich nachher stand in den Zeitungen, daß beide Herren abgelehnt hätten. Meine Herren vom Halbzeugverband, können Sie unter solchen Aussichten von uns erwarten, daß wir die Angelegenheit in die Hand nehmen, einen Stabeisen⸗ verband zu gründen? Jeder Unparteiische wird sagen: nein, das geht nicht; denn wenn die Leiter der großen Werke uns

Stabeisenverbandes einfach unmöglich!

Die Selbstkosten für Stabeisen! Unser hochverehrter Herr Referent hat die Güte gehabt, die Klagen der Halbzeug⸗ . alle . . Bericht niederzulegen und auch hin⸗ zuzusetzen, wie hoch die Selbstkosten sind. D ; We et! stkosten sin a lese ich auf

„Die Stahlwerke halten jene Berechnung nicht für richtig; denn die Spannung zwischen dem . 1 des R und dem Verkaufspreise des albzeuges habe nicht 31,50 S, sondern 26,50 M betragen.“ .

Ich nehme an, daß unser verehrter Herr Referent dies

den Stahlwerken hat. Nun habe ich . . wie 283. sich erinnern werden, von einem Stabeisenpreise von 115 gegenüber einem Preise für vorgewalzte Blöcke von 82,50 MS gesprochen, und da hat Herr Geheimrat Kirdorf gesagt: das ist viel zu hoch, bis /, rechnen wir. Nun, meine Herren, wenn der Blockpreis S2, 50 beträgt, das kostet das Material uns ab Schnittpunkt, und dazu kommt dann 1,50 bis 2 MM Fracht ich rechne nur 1,50 M4. dann haben Sie 84 0 frei Verbrauchsstelle. Wenn nun der Stabeisenpreis auf 115 S steht, dann gehen davon 116 06 ab, das macht 1,81 SP, es bleiben also 113,17 S, mithin 29,17 M Spannung. Meine Herren, das ist gegenüber den 26,50 6, die man dem Herrn Referenten angegeben hat, kein großer Unterschied; wenn aber jetzt gesagt wird, daß die Kosten nur 3ss, also keine 19 6 betragen, dann sage ich Ihnen, diese , . hon Sie wollen unsere Situation och ungünstiger hinstellen, als sie es leider ist.

und Unruhe.) .

Nun, meine Herren, wir kämpfen für unsere Existenz und haben gekämpft für unsere Existenz schon Jahrzehnte lang. Ich bin Mitbesitzer eines Walzwerkes, das sich im Kampfe mit den großen Werken vollständig lastenfrei erhalten hat, Wir haben keine Hypotheken, wir haben keine Obli⸗ gationen, aber in dem Jahrzehnte langen Kampfe haben viele Stahlwerke sich veranlaßt gesehen, ihr Aktienkapital zu kon⸗ vertieren, viele haben dasselbe, einige sogar mehrfach, durch einen hohen Divisor dividieren müssen, und dem gegenüber sage ich: wir haben unsere Existenzberechtigung zu beweisen gewußt und werden sie auch weiter zu beweisen wissen.

Bei der Aussprache, von der ich vorhin redete, ist auch der Humor zu seinem Recht gekommen. Einer der Herren vom Halbzeugverbande hatte die Liebenswürdigkeit, uns gegen⸗ über seinem großen Befremden darüber Ausdruck zu geben daß wir eine Preisermäßigung von 5 M beantragt hatten. das verstände er nicht, ihm würde es begreiflich sein, wenn wir reinen Walzwerke die wir uns doch in einer so miß⸗ lichen Lage befinden um eine Preiserhöhung von 5 M ersucht hätten. Ja, meine Herren, ist das nicht der reine Hohn auf unsere Bemühungen? Was sagen Sie dazu? Ich war in der glücklichen Lage, eben diesem Herrn nachzuweisen, und zwar auf Grund seiner persönlichen Mitteilungen in ver⸗

schiedenen Sitzungen, die er auch nicht bestritten hat, daß

gerade er den Marktpreis für Stabeisen kürzlich um 5 geworfen hatte. Und dies dadurch, daß er 6. 2 Tagespreise von Flußeisen die bessere Siemens⸗Martin⸗Qualität verkauft hatte, für welches Material der Halbzeugverband 9 , ö noch der Abfall von etwa o kommt, sodaß uns die Siemens⸗Martin⸗Qualitä 5ise M mehr kostet. (Heiterkeit) . Unser derzeitiger Antrag ist ; i = k zeitig g ist abgelehnt worden, die Ant Düsseldorf, den 13. Oktober 1903. „In der gestern stattgehabten Versammlung unseres Verbandes stand Ihr Antrag vom 25. v. Mts. auf Ermäßigung der Halbzeugpreise zur Beratung. Nach⸗ dem der Vorsitzende, Herr Geheimrat Kirdorf, über die am 5. Oktober in Cöln mit Ihnen gehabte Besprechung ausführlich berichtet hatte, kam Ver⸗ sammlung nach eingehender Besprechung der sämt⸗ lichen von Ihnen vorgebrachten Gesichtspunkte ein⸗ stimmig zu dem Schluß, daß Ihrem Antrage zweck⸗ mäßig leider nicht entsprochen werden könne. Man war allgemein der Ansicht, daß weder die gegen⸗ wãrtige Marktlage, noch die Absatzverhältnisse eine Preisermäßigung angebracht erscheinen ließen, auch mußte berücksichtigt werden, daß für diejenigen unserer Werke, die auf den Bezug von Rohstoffen und Roh⸗ eisen angewiesen sind, die heutigen Halbzeugpreise kaum auslömmlich sind. Ein fernerer Umstand, der für die Werke maßgebend sein mußte, war die Ueberzeugung, daß eine Ermäßigung der Halbzeug⸗ preise unweigerlich eine Beunruhigung des Marktes und in Verbindung damit einen Rückgang der Preise für Fertigprodukte zur Folge haben würde, sodaß auf der einen Seite nur bedeutende Opfer zu bringen wären, ohne daß die andere Seite den geringsten

Nuß en davon hätte.“

sagen: nein, das tun wir nicht, dann ist die Bildung eines

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