reis für vorgeblocktes Material von 56 (6 ergeben. Nun . ö. e ne. Kirdorf: ja, man sieht an den 2 talen dieser neuen Werke, wie falsch diese Selbstkosten angaben sind und welche Verluste diese so kalkulierenden Herren ihren Aktionären verursacht haben. Es ist das ja heute ö. ungefähr von Herrn Klöckner rektifiziert worden; die Ver uste der beiden neuen Werke Aumetz und Differdingen liegen nicht im Betrieb begründet; diese Verluste waren vorhanden, als die Werke noch nicht ganz fertig waren; sie liegen ö begründet, daß die Herren zunächst nicht genau ihren 9. ; bedarf für die neuen Werke aufgestellt haben, daß sie, wie . bei so kolossalen Neubauten selbstverständlich ist 5 j z. vergessen haben, was nachher noch hinzulam. Die 9 uste sind ferner darin begründet, daß sie die Baukostenbere hnung aufgestellt haben auf Grund von Preisen, die , . der eingetretenen Hochkonjunktur um das zwei⸗ bis . ert⸗ halbfache überschritten wurden, und auf Grund des ö. eren Umstandes, daß während des Baues große . besserungen, z. B. speziell in der Verwendung von Gaskraf ; maschinen, in die Hochofenindustrie eintraten, die ö. sofor einführten, ohne sich vorher das Geld dafür gesi hert zu haben. Aus dem Betrieb — das ist mir von autoritativer Seite und gerade von diesen Werken versichert worden ö stammen diese Verluste nicht, und gerade diese Herren . stätigen auch die Zahlen, die ich ihnen angegeben habe. Dieselben Zahlen sind uns auch bestätigt worden ö erfahrenen Hochöfnern und Fachleuten aus dem . Distrikt, von Mitgliedern des Halbzeugverbandes. (Rufe: Namen nennen) — Ich liebe es nicht, Namen zu nennen, wenn es nicht absolut nötig ist, und Ihre Rufe zeigen mir, wie bedenklich das etwa für etwa abhängige Betriebs beamte sein könnte; aber die Person des Herrn Generaldirektors Schumann wird Ihnen wohl genügen, in dessen Gegenwart diese Worte von sehr erfahrenen Leuten, die in der Hoch⸗ ofenindustrie mitten drin stehen, bestätigt worden sind. . Im rheinisch⸗westfälischen Bezirk — ich werde ja da auf denselben Widerspruch stoßen — sind nach Angaben, din 3 BVetriebssbeamten Herrn Willikens angegeben sind die Durch⸗ schnittsselbstkosten für flüssiges Thomasroheisen 44 bis . . also im Durchschnitt 46 6, das Konvertieren stellt sich für 2, 3 oder 4 Tonnen⸗Rohblöcke auf 13 l, das Auswalzen zum Vorblock auf 6 6, und infolgedessen stellen sich die Selbstkosten für vorgeblocktes Material je nach der Lage ö Werke, auf durchschnittlich 65 MS, hier etwas weniger, vort etwas mehr, der Preis für Billets auf 69 M und der Preis ür Platinen auf 71 (i. . ö 6 steht ö hiernach fest, daß wir in Lothringen, an der Saar und in Luxemburg dasjenige Land im deutschen Vater⸗ lande besitzen, das am billigsten auf der ganzen ö. . zeug produzieren kann, und eine Aeußerung des Vorsitzenden
wurde uns 6 . ührte zur Vereinigung, eller — ö . a ebnrat Kirdorf vollständig beitreten, wenn
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und diese Aus⸗
um ihn auszunutzen, ) Insofern kann
zu Kartellen.
er sagt: schließt euch zu Kartellen zusammen! Aber, meine
Herren, diese Kartelle dürfen nicht vergessen, daß ihre . der Schutzzoll, vom ganzen Lande getragen wird, un fie sollen deswegen ihre Verkaufs- und Betriebspolitik s ein⸗ richten, daß sie auch zum Nutzen des ganzen Landes, zum nationalen Wohlstand beitragen, und nicht einseitige Interessen ungebührlich vertreten. Sowie sie einseitige Interessen . Schaden eines großen Teiles des Volkes vertreten ist ö Schutzzoll auf die Dauer unhaltbar. (Sehr richtig! un
36. l pen in der Feinblechindustrie sind dem Rate des Herrn Geheimrats Kirdorf, uns zu kartellieren und , die schlimme Zeit zu überwinden, gefolgt. Was war . at Resultat? Am 20. / 21. Februar 1902 schlossen sich die ö. blechwalzwerke zu einem sogenannten vollkommenen Syndika
für den In⸗ und Auslandsverkauf nach den Intentionen der großen Rohstoffverbände und des Halbzeugverbandes und im festen Vertrauen auf die in Aussicht gestellte Hilfe und Unter⸗ stützung der großen Rohstoff verbände zusammen. Sehr un⸗ angenehm überrascht waren wir, als nur wenige Tage . am 28. Februar, also eine Woche später, der Halbzeu verband den Preis für vorgeblocktes Material von S0 auf 8] 1 . für Platinen von 9g0 auf Mia M. erhöhte, Es war dama 8 ja allerdings die Bildung des Stabeisensyndikats sehr in Frage, es war stark Halbzeug nach dem Ausland verkauft worden, aber in der Inlandsgeschäftslage war nach meiner Ueber⸗ zeugung diese Preiserhöhung von Iis. c. als ö geschenk für den Feinblechverband nicht begründet und für . ö Stahlwerke nicht nötig. Diese, Erhöhung hat den Feinblech⸗ verband leider ja auch zu einer Preiserhöhung gezwungen, und darin liegt zum großen Teil mit der Mißerfolg des Feinblechverbandes. Es entstand dadurch ein Fein ble herbans dessen Preise für die wenigen außerhalb stehenden Werke und für die Werke, die schon früher still gelegen hatten, o ver- lockend wurden, daß sie sich allein auf das Inlandsgeschäft warfen und im Inlande dem Feinblechverband erfolgreich Konkurrenz machten, sodaß der Verband, wie Sie alle wissen, ein sehr krankes, um nicht zu sagen, totkrankes Gebilde ge⸗ worden ist. Schlimmer aber, als die Preispolitik im In⸗ lande wirkte die Preispolitik der getrennten Halbzeugwerke im Auslande. Als wir in den Feinblechverband hineingingen, waren wir uns klar, daß wir die Durchschnitts beschäftigung, wie wir sie nach der auf unseren normalen Betriebs verhältnissen beruhenden Einschätzung verlangen mußten, nur erzielen konnten durch sehr starken Export. Im ersten halben Jahr bes Existierens des Feinblechverbandes haben wir ich glaube sogar, es war während des ganzen ersten Jahres, — einen ganz netten Export gehabt, allerdings nicht so hoch, wie es
' Aufsichtsrats von Differdingen bewahrheitet sich also, und . 6 dasselbe, was die Herren von der Saar . aus Lothringen uns so häufig versichert haben 6 mg Ja auch für Sie kein Geheimnis ist. (Hört, hörth ; Meine Herren, wenn nun das deutsche Vaterland das Glück . einen derartigen eisenerzeugenden Distrikt, der durch das Blut unserer Brüder erworben ist, zu besitzen, dann muß es fir uns doppelt schmerzlich sein, wenn wir sehen, daß von ö Schätzen, die vermöge des Berggesetzes der Ausbeutung, ur . das Großkapital unterliegen, das Ausland den Vorteil ha und nicht das Inland, daß wir in den letzten Jahren Hunderte von Arbeitern haben entlassen müssen. Ohoh 4. Nun, auf dem Baroper Walzwerk ist der Stamm von 380 auf . Mann eingeschränkt worden, also für ein einziges Werk! Die . walzwerke von Fuhrmann u. Redecker und Vereinigte . ich sind ganz stillgelegt. Das ist sehr bedauerlich, und darin liegt der Hauptschaden, daß der Halbzeugverband diese große Masse billigen Halbzeugs ins Ausland exportiert, und wenn das so weiter geht, kommen wir dahin, daß 9. unsere Arbeiter hinterher exportieren müssen. Sehr richtigh ö
Angesichts solcher Verhältnisse ist die Mißstimmung, die gerade unter den Halbzeugverbrauchern existiert, ja wohl sehr erklärlich. Ich kann deswegen nicht unterlassen, mich ö sonders noch gegen eine Aeußerung des Herrn Geheimrats Kirdorf von Rheinelbe zu wenden. ĩ . 1 . Geheimrat , . gestern gesahtn . .
i Mißstimmung nicht, sehen Sie uns einmal an, . . 16 , in der Kohlenindustrie sp furchtbar gelitten, und bei uns war gegen die Eisenindustrie keine Miß stimmung. Das gebe ich zu, aber die Verhältnisse waren auch ganz andere. In den J0er Jahren, nach der, Hoch⸗ konjunktur, hat die deutsche Eisenindustrie unter ebens⸗ schlechten Verhältnissen gelitten wie die Kohlenindustrie⸗ Die deutsche Eisenindustrie ist auf ihren jetzigen hohen Stand gelommen, wie das Königreich Preußen: sie hat sich hinaufgehungert. Der Heuerlohn in der damaligen Zeit betrug . 6 der Preis für Förderkohle 3, 15 ( aber diesen Löhnen . Preisen steht der Schichtlohn des 1. Puddlers von 3 6. un der Preis von 33 MS für Siegerländer Puddelroheisen eben⸗ bürtig und gleich traurig zur Seite. Mehr will ich . nicht sagen. Wenn also aus dieser Zeit ein Andenken zurück⸗ geblieben ist, dann kann es nicht ein Andenken an gegen e tige Mißstimmung und Erbitterung sein, sondern es kann höchstens erörtert werden, wer damals in der ganzen Hungerzeit den grimmigsten Hunger gelitten hat. Dividenden haben zu jener Zeit die Rheinisch⸗Westfälischen reinen Walzwerke, die 2 Geheimrat Kirdorf besonders apostrophierte, auch nicht vertei ö ebensowenig wie die Kohlenindustrie. Das Werk, dem ich he vorstehe, ist auf . ö eines Eisenwerkes errichte
en, das damals zu Grunde ging. JJ 5 Aber, meine . seit der Zeit sind wir in eine ganz andere Geschäftslage eingetreten. Durch die Realpolitik . lieben und verehrten eisernen Reichskanzlers wurde bekannt ich der Schutzzoll eingeführt, seit der Zeit blühte in ganz . land nicht nur die Eisenindustrie, sondern es hatte für die ganze Industrie eine Zeit der Blüte begonnen. Dieser Schutzzoll, der der Eisenindustrie damals so sehr nötig war,
nötig war, um uns voll zu beschäftigen; denn im ersten Jahre hat das Gesamtgeschäft für das Inland und das Ausland zu⸗ sammen nur ca. 6290/90 der Einschätzung betragen, wir ᷣ also mit einer Einschränkung arbeiten. müssen, die mindesten so empfindlich war, als wenn wir in freier — mit den früheren Verlusten weiter gearbeitet hätten, das lag . daß wir das Auslandsgeschäft nicht in der fwünschten und notwendigen Weise ausdehnen lonnten, weil 6 Etportpreise der einzelnen Stahlwerke für Halbzeug im Auslande unsere Auslandskonkurrenz befähigten, uns in jedem Artikel entgegen⸗ zutreten und unsere Aufträge bis aufs Blut zu bestreiten.
Meine Herren, sel t ö diesen Export des deuischen Halbʒeugs ins Auslan die ö. der ernsthaftesten englischen Handelszeitungen, das Jron and Steel Trades Journal uns gibt. Ich lese in einer Nummer vom 14. November: „Der Import von deutschem halb allein im Hafen von Newport hat im letzten Jahre 200 doh Tonnen betragen. Der größte Teil ist natürlich aufgenommen worden von den großen Werken in Nempont, von en . Lysaghts, Nettlefolds und Bald wins, Die Werke von In e ht sind die wahrscheinlich größten Verbraucher von 3 Halbzeug im Vereinigten Königreich und beschästigen Tausende von Arbeitern auf ihren Werken mit dem Auswalzen ven deutschen Platinen zu Schwarzblechen, d. i , , . welche nachher gewellt, verzinkt und direkt wieder von Newport in alle Teile der Welt gesandt werden. Die Differenz im Preise — da bitte ich die Herren, aufzupassen — „zwischen dem deutschen und britischen Halbzeug beträgt am ¶Verbrauchsort 10 bis 1216 Schilling pro Tonne, und der Import dieses billigen Halbzeugs ermöglicht es allein den , ,, . Handel aufrecht zu erhalten und auf dem ,,. zu kämpfen.“ Meine Herren, ein Import von 200 000 ! in einem einzigen Hafen klingt ja ein wenig unwahrscheinlie h, aber die Sache ist leider so. In der Nummer desselben Blattes vom 31. Oktober heißt es weiter: „Bei der all monatlichen Zusammenkunft des Newporter hafenamts wird seit kurzem ein Bissen der fiskalischen Zollpolitik regelmäßig in die Diskussion geworfen, hauptsächlich verursacht durch den Import von deutschem Halbzeug in Platinen, Knüppeln und Rohblöcken. Diese regelmäßige Erscheinung wurde in ö. Zusammenkunft am Mittwoch besprochen, und es sagte . einer der Herren: Herr Vorsitzender, ich denke, daß es . große Unzufriedenheit erregen muß, wenn wir sehen, daß sovie
ine, es wäre die höchste . — . . die durch Chamberlain inauguriert ist, kommnen.“ Sie sehen also,
leute, Leute, : worden sind, die
sehr interessant sind die Berichte über
Fi d Stahl von Belgien und Deutschland importiert 9 n in iger Monatsübersicht sehen wir allein 23 063 Tonnen deutsches Halbzeug, das in einem Monat importiert sst; ich glaube zwar, daß es ein Rekordmonat ist, aber ich Zeit, daß wir die neue fiskalische bewill⸗ meine Herren, wie . albzeug die englischen Fabrikanten und Kauf⸗
. ö . Ire than deleitern erzogen und alt ge⸗ so zu sagen geborene ö . laßt, eine Schutzzollpolitik fur England sehr ernstlich ins . . en l Regierungsrat Professor Dr. Wagner:
Meine Herren, die amerikanische Gefahr schätze ich nicht
so hoch, wie das meistens bei uns geschieht, aber wenn unz
England verschlossen würde, so würde das den Zusammenbruch ,, . ö unserer Eisenindustrie bedeuten, . fast unser ganzer Export geht durch englische Hände ins Ausland; fällt uns diese Möglichkeit weg, dann fällt uns auch unser Export in die englischen Kolonien zum großen Teile wel Sehr interessant ist auch weiter eine Auseinandersetzung, die der Vorsitzende einer der großen Schiffbaugesellschaften an der Ostküste, welche selbst eigene Hochofen⸗ und Stahlwerke be⸗ treiben, gegeben hat. Der Vorsitzende . gesellschaft — es handelt sich um die Falmer's Shih nildinz and Iron Company in Neweastle — sagt; Hinsichtlic der Frage der Preisschleuderei der deutschen Fabrikate ö. die er vorher als sehr hoch in der Qualitãt gerühmt hatte = „muß ich gestehen, daß wir Schiffsbauer an der Nordos⸗ küste uns gratulieren können, Gelegenheit zu haben, das beste
Material in der Welt billig kaufen zu können, und trotzden
wir in unserem Interesse als Stahlfabrikanten, die wir selbs
Bleche und Winkeleisen fabrizieren, dagegen sein müßten, da
Bleche und Winkel verschleudert werden, müssen wir doch dem
Auslande als Schiffsbauer sagen: schleudert, so lange ihr, könnt
Als eine Tatsache führe ich an, daß in den drei letzten. Jahrn wir sehr häufig deutschen Stahl, sowohl Stahlfassan tick wie deutsches Halbzeug, zu Preisen gekauft haben, die 30 0/0 unter dem Preise für ähnlich gute Fabrikate englischen Ursprung sind. Dies hat uns in sehr vielen Fällen einzig und allen in den Stand gesetzt, Aufträge auf Schiffe bauten hinein zunehmen, die wir sonst hätten verlieren misssen. Andern seits haben wir sehr beachtenswerte Zahlen Ihnen vorgeführt, die beweisen, daß, während wir von Deutschland Halb⸗ fabrikate kaufen, wir auf der anderen Seite nach Deusch und den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf dem Wee des Austauschs verkauften: Roheisen und Jertigslahlwun von unseren Jarrowwerken in einem sehr hohen Betrage. . Meine Herren, wenn ich also behauptet habe, die jetzig Verkaufspolitik der Halbzeugwerke, die im . ja sei sind, führt dazu, Deutschland und den deutschen Arbeitern di Arbeit zu nehmen und sie dem Ausland zuzuführen, und win es schließlich dahin bringen, daß Deutschland mit der eit Arbeiter exportieren muß, so, glaube ich, bin ich Ihnen de Beweis dafür nicht ganz schuldig geblieben. (Sehr guth j Meine Herren, bei einer solchen Divergenz der Interesn wie sie heute zwischen dem mächtigen dalbeugverband nd den rheinisch⸗-westfälischen reinen Walzwerken . sth ich nicht auf dem Standpunkt, daß wir an der Grundig einer gesunden Kartellwirtschaft, an der ,,, unsem Zölle rütteln sollen. Ich meine aber, eine derartige D . ist nicht einseitig als Machtfrage zu lösen, und da ist es niᷣ immer bedenklich gewesen, daß der Vorsitzende des di zeugverbandes, Herr Geheimrat Kirdorf, auch gestern ij ziemlich unumwunden erklärt hat: es handelt sich für uns n eine Machtfrage, wenn Sie Sich nicht fügen können, wir lin auch nicht anders. Meine Herren, damit löst man ing solchen Konflikt nicht. Unser eiserner Reichskanzler hat un einsehen müssen, sowohl im Kulturkampf wie beim Soʒi gli nn gesetz, daß die Ausübung der Macht in ideellen und wilt schaftlichen Lebensfragen auf die Dauer nicht den Sies ; winnt und die Ausübung der Macht auf die Dauer ö den Interessen des gemeinsamen Vaterlandes 1 Meine Herren, die reinen Walzwerke vertreten her Interessen aller Weiterverbraucher und Verkäufer , fabrikaten. Nur weil sie noch kämpfen. ist für die 1 Mehrzahl des Kleineisengewerbes der Inland preis 1. . eisen usw. noch ein so niedriger und die Pflege . n ermöglichender. Fallen wir unter der Macht po tin der zeugverbandes, so wird in ihrer Fortsetzung diese Machtpo
sedem Verbraucher von Eisen Inlandspreise auferlegen, . unsere Gesamtindustrie und unser Volk schließlich nicht tagen kann. — . 4 ö Wen ich nun dazu übergehe, Ihnen zu sagen daß ; in den Kreisen der Halbzeugverbraucher uns eine 66 jetzt bestehenden Spannung denken, dann möchte ich 9 die beiden Punkte, die ich vorbringe, doch recht ernst in Erwägung zu ziehen, denn ich bin überzeugt, 6. in ( nicht verantworten und wollen alle auch ernstlich n ig Macht uns gegenübertreten, sondern mit uns n, und mit uns gemeinsam das Wohl des Vaterlandes 6
Meine Herren, ich würde Ihnen vorschlagen: . —⸗ Sie nicht ohne weiteres, daß wir Ihnen, wie gestetn ö. Herr Geheimrat Kirdorf verlangte, helfen, den groen n werksverband gründen, von dem Sie ja selbst behaupte ö wenn Sie die Sache noch so gründlich studiert haben, 39 Schritt ins Dunkle sei. Wie können Sie nun n langen, die wir gar keine Ahnung von diesem geplan en ; werksverbande und seinen Zielen haben, daß wir bien Egg blind mittun! Meine Vorschläge können Sie de gehe oh realisieren. Für das Inland würde ich dem Hallen en vorschlagen, mit den Hauptzweigen der ,, e. Walzwerksindustrie zusammenzukommen und mit i n gegenseitiges Offenlegen der n,, ,, 4 wie ist eigentlich der durchschnittlich möglichst . ö. 4 rechnende Herstellungspreis für die einzelnen Artite 2 werke? — und dann, meine Herren, wenn Sie eg zeugverband auf die Halbzeugpreise festgelegt in, j legen Sie Sich doch für das Inland auf den 6 tierenden Fertigpreisen mit den ,,, , le, werken fest; wie Sie die Kontrollmaßregeln a ab ist ja einerlei, ich glaube aber, daß das für ö un richtige Weg wäre. Und für das Ausland, e i t möchte ich Sie bitten: behandeln Sie für die ne lun Volksgenossen als Ausländer, geben Sie uns m. Arbeitern das Material, von dem wir nachweisen: , Fertigfabrikat nachher exportiert worden, zu . Eau preisen, und machen Sie dann keinen Untersch , ob es gemischte Werke sind, ob das Werk 6 ne ö. hat oder nicht. Das tun Sie ja auch im Au
Hört! hörth
Sie fragen den Ausländer nicht: hast du anderswo Material bezogen? — sondern Sie verkaufen ihm, wenn er nur zahlungs⸗ fähig ist und kaufen will. Also meine Bitte geht dahin: be— handeln Sie uns wie Ausländer für den Export. (Sehr gut! und bravo!) Ich möchte nur noch kurz mein Bedauern darüber aus— sprechen, daß ich als Angehöriger der Eisenindustrie dem Halbzeugverband mehr oder minder den Vorwurf machen mußte, daß er seine Macht den Verbrauchern gegenüber doch nicht in der richtigen Weise ausgeübt hat. Es scheint dies ja eine Eigenschaft von uns Eisenhüttenleuten allen zu sein; denn ich erinnere Sie nur an das alte Feinblechsyndikat, dem ich Ende der achtziger Jahre angehörte, daß wir auch dort in der Preispolitik Mißbräuche getrieben haben, und wenn ich nun auch anderseits das Bedauern habe, daß wir es in der Eisenindustrie noch nicht verstanden haben, gegen— seitig die nötige Rücksicht auf unsere Lebensbedingungen zu nehmen, so meine ich, wir könnten das an dem mächtigsten Syndikate, daß wir bis jetzt gehabt haben, dem Kohlen— syndikat, lernen. Meine Herren, es gehört ja nicht direkt zur Sache, aber es ist ein neuer Gesichtspunkt in bezug auf das Kohlensyndikat, den ich ganz kurz erörtern möchte. Ich bin aus einem Orte, in dem verschiedene Werke der Kohlenindustrie, die schon seit langen Jahren Kohlen gefördert haben, dem Erliegen allmählich entgegengehen. In diesem Orte haben wir, Bürger und Arbeiter, die Preispolitik des Kohlensyndikats, die ich als Konsument auch während der Hochkonjunktur als eine durchaus mäßige bezeichnen muß, auch stets als wohltätig deshalb anerkannt, weil die Hochhaltung der Preise es ermöglichte, daß diese Zechen, die naturgemäß höhere Selbstkosten haben, noch arbeiteten und existieren konnten, sodaß also nicht plötzliche Umwandlungen eintraten, die sowohl für den Grundbesitz, den Hausbesitz, wie für die Gemeinde bei plötzlichem Eintreten von höchst empfindlicher Natur gewesen wären. Eine dieser Kohlengruben, die wir haben, verkaufte vor kurzem eine Beteiligung von 200 000 t beim Kohlensyndikat an die Firma Stinnes und wollte bei Genehmigung dieses Verkaufs zwei Gruben, die gerade in unserem Orte liegen, Luise Tiefbau und Erbstollen, stilllegen, wodurch ca. 700 Arbeiter sofort brotlos geworden waͤren und sämtliche wirtschaftlichen Existenzen unseres Ortes in sehr schwierige Lage kamen. Bei dieser Gelegenheit hat das Kohlensyndikat wieder sehr weise gehandelt, es hat diesen Verkauf, der ja um so auffälliger war, als noch in einer der vorhergehenden Generalversammlungen der Direktor der Zeche erklärte, daß Luise Tiefbau auf mindestens 15 bis 20 Jahre Kohlen in dem bisherigen Förderquantum hätte, nicht genehmigt und hat sich — das möchte ich hier konstatieren — damit nicht allein den Dank der beteiligten Kohlenindustrie, nein, auch den Dank der Arbeiter und Bürger des ganzen Ortes erworben. Sie haben also dort einen Fall, wo ein mächtiges Syndikat sowohl die ihm angehörenden schwachen Betriebe wie auch die Interessen der Arbeiter, Grundbesitzer und der Gemeinden, die es ja sonst gar nichts angeht, trotzzem geschützt hat, teilweise ja auch in seinem eigenen wohlverstandenen Interesse, und dazu möchte ich den Vor⸗ sizenden des Kohlensyndikats beglückwünschen, und Herr Geheimrat Kirdorf, Aachen, mag mir das, weil es sich gerade als Vorbild um seinen Bruder handelt, nicht übel⸗ nehmen, wenn ich ihm den Rat gebe: lerne er im allgemeinen Interesse auch die Schwachen schützen, gehe er bei seinem Bruder in dieser Hinsicht etwas in die Lehre! (Bravo! und Heiterkeit.) Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗ Gelsenkirchen: Meine Herren! Auf die in den Ausführungen des Herrn Vorredners mich betreffenden Worte komme ich nicht zurück, aber ich möchte doch etwas anderes richtigstellen. Herr Direktor Schmieding sagt, daß ich die Mißstimmung auf jener Seite als unberechtigt bezeichnet hätte, unter dem Hinweise darauf, daß unsere Industrie diese Mißstimmung nicht zum Ausdruck gebracht hätte. Ich habe weder nach dem Wortlaut noch nach dem Sinne irgend welche Bemerkungen dieser Art gemacht, ich habe nur die Mahnung an die dortige Seite des Hauses gerichtet, daß doch in diesen unfruchtbaren Erörterungen in der Form maßloser Angriffe die Verhandlung nicht fortgesetzt werde und daß wir auf den Boden praktischer Erörterungen treten möchten. Ich befinde mich hier in der Eigenschaft als unparteiischer Sachverständiger bei den Ver⸗ handlungen, und der Zufall, daß mein Bruder gerade an der Spitze des Halbzeugverbandes steht, welcher hier zur Ver⸗ handlung steht, wird bei allen, die mich kennen, keinerlei
Vermutung hervorrufen, daß ich dadurch irgendwie in meiner bestätigen —, daß dies die Gründe waren, die uns veran— Unparteilichkeit getrübt werden könnte. Ich habe mich, und laßten, eine Preiserhöhung für das Halbzeug eintreten zu ich kann mich dafür auf das Stenogramm berufen, jeder lassen. Also dieser Beschluß des Feinblechsyndikats, die
Kritik enthalten, die zu Gunsten des Halbzeugverbandes spricht. Es liegt also eine Verdrehung meiner Worte vor, die mir den Eindruck wachruft, den ich überhaupt aus den bisherigen Verhandlungen gewonnen habe, daß von der Seite drüben mit Mitteln gekämpft wird, die eine Zurückweisung in stärkeren Horten verdienten, als wie sie die Angriffe von dieser Seite vielfach zu meinem Bedauern zum Ausdruck gebracht haben. Direktor Lob⸗Dortmund: Meine Herren! Die Halbzeug⸗ derbraucher, und speziell deren Verband, sprechen immer für billige Preise für Halbzeug. Ich konstatiere, daß die Herren in dieser Beziehung eine Wandlung durchgemacht haben. Ich komme auf eine Besprechung, die wir in Aachen mit den Herren gehabt haben, zurück, wo Herr Wuppermann, der heute für billige Preise eintritt, erklärte: an billigen Preisen für Halbzeug haben wir kein Interesse, sondern nur an der pannung zwischen Halbzeug und Fertigfabrikaten. r pom Halbzeugverbande verlangt, daß er dafür sorgen möge, lese Spannung herzustellen, und das ist ja schon von Herrn Geheimrat Kirdorf als unmöglich für den Halbzeugverband zurückgewiesen worden. Ich habe verschiedenen von den erren, die meine Freunde sind, z. B. Herrn Springmann und Herrn Schumann und denen, ich bedaure sehr das sagen zu müssen, ich heute als Gegner gegenübertreten muß,
bessern Preisen nach dem Ausland abfloß. dessen genau zu erinnern — und die Verkaufsstelle wird es
Preise zu erhöhen, war ein Fehler, der nicht dem Halbzeug⸗ verband zugeschoben werden kann, und der Feinblechverband kann sich nicht beklagen, wenn es ihm heute schlecht geht. Ich bedauere das letztere um so mehr, als ich an der Gründung des Feinblechsyndikats besonders beteiligt war; dem Halbzeug— verband kann daraus aber kein Vorwurf gemacht werden.
Zwischenbemerkung, die sich nicht bloß auf diese Diskussion, sondern auch auf die kommende bezieht. der einen wie von der anderen Seite Bezug genommen auf die Höhe der Dividende von Aktiengesellschaften. auch in der Literatur sehr häufig, und es werden diese Divi⸗ dendenziffern als ein Beweis benutzt, daß bestimmte Industrien sich in einer guten oder schlechten Lage befinden. Dividendenziffern ist an sich bitterwenig anzufangen. Wenn Es wurde man nicht alle Verhältnisse des Werkes kennt, nicht genau weiß, aus welchen Quellen der Gewinn stammt, wenn man nicht weiß, wie das Aktienkapital beeinflußt ist durch Abschreibungen, und nicht feststellen kann, warum gerade ein bestimmtes ziffermäßiges Verhältnis zwischen den ver— teilten Dividenden und dem durch Abschreibung beeinflußten Aktienkapital vvrhanden ist u. dergl. mehr, kann man gar keine
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keinen Gebrauch gemacht, es hat sich aber bei der Besprechung darüber herausgestellt, daß die Herren bezüglich des Begriffs „Selbstkosten“ eine andere Auffassung haben als ich. Ich bin zu dem Resultat gekommen, daß die Herren verlangen, daß wir einen Teil der Gewinne, die wir an Kohlen und Roh⸗ eisen haben, deren Produktion eine Spezialität unserer Gesamtfabrikation ist, an sie abgeben möchten. Meine Herren, wenn ein derartiger Antrag seitens der Herren gestellt würde, so ließe sich darüber wenigstens reden. Das wäre vollständig klar und offen, wenn sie uns sagten: geben Sie uns von dem, was Sie an andern Produkten als Halbzeug erzielen, etwas ab. Dann würde vielleicht auf der anderen Seite die Frage auftauchen: ja, was geben Sie uns von dem ab, was Sie für Ihre Spezialitäten erzielen, wenn wir an Halbzeug nichts mehr verdienen. Es muß doch Licht und Schatten gleichmäßig verteilt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Halbzeugverbrauchern, die Spezialitäten fabrizieren, u. a. auch Herr Wuppermann, der, soviel ich weiß, hartes Bandeisen herstellt, wofür er noch schöne Preise erzielt. Ich glaube, wenn Sie von ihm verlangten, daß er für billige Knüppel, die wir ihm liefern sollen, etwas von dem Gewinn an hartem Bandeisen abgeben solle, so würde er sich dafür höflichst bedanken.
Herr Wuppermann ist dann auf den Schutzzoll für Halb⸗ zeug zu sprechen gekommen. Was ist denn Halbzeug? Wenn wir hier von Halbzeug sprechen, so meinen wir Blöcke, Knüppel, Platinen usw. Ich greife den Begriff Halbzeug weiter und sage: Halbzeug ist für die Industrie das Material, welches sie zu Fertigfabrikaten weiterverarbeitet, und wenn Sie den Wegfall des Schutzzolles auf Rohblöcke, Platinen, vorgewalzte Blöcke usw. verlangen, mit welchem Rechte ver⸗ langen Sie dann z. B. für Ihr Bandeisen, aus dem Schlösser gemacht werden, das Bestehenbleiben eines Schutzzolles? Sie treten damit auf eine gefährliche Bahn, vor der ich Sie dringend warnen möchte. (Sehr richtig!) Herr Schmieding hat nun von Dividenden gesprochen und hat das von mir geleitete Werk erwähnt und gemeint, daß vielleicht doch noch etwas am Halbzeug verdient werden müsse, da wir eine gute Dividende zu verteilen in der Lage seien. Ich habe diese Behauptung bei andern Gelegenheiten verschiedentlich richtiggestellt, und wenn die Herren sich der Mühe unterziehen wollten, auf meinem Bureau die Selbst— kosten einzusehen, so würden sie sehen, daß die Dividenden nicht am Halbzeug verdient worden sind. Herr Direktor Schmieding hat gesagt, daß mit der Gründung des Halbzeug— verbandes die Dividenden gestiegen seien. Auch darüber kann ich Ihnen Aufklärung geben. Wir sind nämlich seit jener Zeit mehr in die Fertigfabrikation hineingegangen, und ich bin in der Lage, zu beweisen und erbiete mich dazu auch der Staatsregierung gegenüber, daß die Verdienste nicht am Halb⸗ zeug, sondern an anderen Fabrikaten erzielt worden sind. Es ist dann speziell von dem Feinblechverband gesprochen worden, und da ist Herr Direktor Schmieding zu dem Schluß gekommen, daß die Politik des Feinblechverbandes, die Preise zu erhöhen, an der schlechten Lage des Feinblechverbandes die Schuld trage. Ich bin mit Herrn Schmieding darin voll— ständig einverstanden; ich konnte leider der Beiratssitzung des Feinblechverbandes nicht beiwohnen, sonst würde ich meine Stimme gegen eine derartige Erhöhung des Preises erhoben haben. Als ich nachher mit den verschiedenen Herren sprach, ist mir gesagt worden: wir haben die Preiserhöhung nur vor— genommen, um dem Halbzeugverband zu zeigen, wenn dort die Preise erhöht worden sind, müssen wir auch die Preise erhöhen, es komme, was wolle. Ist das eine richtige Politik? In den anderen Verbänden, denen wir angehören, z. B. dem Walzdrahtverband, haben wir die Preise nach Lage des Walz⸗ drahtmarktes eingerichtet und nicht nur nach dem Preisstande für Halbzeug. Es kann sein, daß in einem Verbande der Preis niedriger gehalten werden muß, als dieses den Preisen eines andern Verbandes, von welchem die Mitglieder des ersten Verbandes kaufen müssen, entspricht. So lagen die Verhältnisse, als nach der Gründung des Feinblechverbandes der Halbzeugverband seine Preise erhöhte. Das war nicht ein Geburtstagsgeschenk für den Feinblechverband, sondern es lagen dringende Gründe für diese Preiserhöhung vor, und diese Gründe waren die, zu vermeiden, daß das Halbzeug zu Ich glaube, mich
Vorsitzender: Meine Herren, gestatten Sie mir eine Es wird so oft von
Das geschieht
Mit solchen
wenn man
z
angeboten, die Selbstkosten für Halbzeug auf unseren Werken einzusehen, und zwar nicht einmal, sondern wiederholt habe ich ihnen das angeboten. Sie haben von diesem Angebot
Weise, kolossale Summen herunterzusetzen. Wenn Sie diesen letzteren Faktor und den anderen Faktor, den ich vorhin erwähnt habe, zusammenwerfen und sich dann aus dem Börsenalmanach, der ja so vieles enthält, ein Fazit ziehen, meine Herren, dann kommen Sie gerade so wie ich zu dem Ergebnis, daß die gesamte deutsche Eisenindustrie in den letzten 30 Jahren — die guten Jahre von 1871/72 dürfen hinzugerechnet werden — prozentual ein erheblich geringeres Erträgnis geliefert hat als die preußischen Staatsbahnen.
Herren! Frage der Selbstkosten einzugehen und mich besonders gegen die Ausführungen des Herrn Bergrat Gothein in bezug auf die Selbkosten direktor Zilliken hat dies ja in der Hauptsache bereits erledigt, und ich kann für mein Werk nur das unbedingt bestätigen, was er gesagt hat.
Selbstkosten sind leider ganz erheblich höher.
meine Herren, wir können auch für die vorliegende Frage einen unmittelbaren Gewinn aus dieser Betrachtung nicht er⸗ langen. Vielleicht würde die Diskussion dadurch entlastet, wenn möglichst vermieden würde, daß die Dividenden von der einen Seite herangezogen werden und dann natürlich von der anderen Seite entsprechende Entgegnungen eintreten müssen. (Sehr richtig Ich möchte Sie also bitten, wenn es möglich ist, auf diese Dinge nicht in so ausgiebiger Weise einzugehen.
Generaldirektor Zilliken⸗Neunkirchen: Ich bin vorhin von Herrn Direktor Schmieding wohl nicht richtig verstanden worden. Ich habe gesagt: wir haben 28 000 t Halbzeug exportiert, und davon haben wir einen Nettoerlös gehabt von 76,60 MSM ab Werk. Wir waren infolge Teilnahme am Halbzeugsyndikat in der Lage, in der gleichen Zeit 16000 t Halbzeug an inländische Abnehmer zu liefern, und diese 16000 t haben wir ihnen zu 78 S netto ab Werk gelassen, also, meine Herren, ein Plus im Inlandspreise von 1,40 M. auf die Tonne.
Wenn Herr Schmieding dann noch ausgeführt hat: ja, wir hätten doch nach .. . . . exportiert und daher sei wohl unser Gewinn herzuleiten, so muß ich offen gestehen, habe ich das nicht recht verstanden. Ich möchte überhaupt bemerken, daß wir in der Zwangslage gewesen sind, um unsere Arbeiter — das ist bei uns erster Grundsatz — voll beschäftigen zu können, 41 0 unserer Gesamtproduktion zu exportieren. Wir haben uns in den letzten 2 — 3 Jahren durchschnittlich in ähnlichen Ziffern bewegt und bewegen müssen, um die volle Arbeit hereinzubekommen.
Wenn hier gesagt worden ist: überlaßt doch die Mengen, die ihr exportiert, dem inländischen Geschäft, — ja, meine Herren, man nimmt den Export an im letzten Augenblick, wenn man sieht, daß man nicht genügend Arbeit hat. Wenn ich dann erst warten soll mit den Mengen, die ich unbedingt für den Export abstoßen muß, bis zum letzten Augenblick, bis daß ein Inländer nun für diese Mengen die Weiter verarbeitung sichergestellt hat, dann ist der Termin für mich verstrichen, dann ist die Arbeit nicht da, und dann komme ich in die Zwangslage, zu exportieren.
Wir haben damals bei der Gründung des Walzdraht⸗ verbandes im Prinzip die Ansicht ausgesprochen: wir wollen die Mengen, die wir bisher exportiert haben, in Fühlung mit der weiterverarbeitenden Industrie gern der inländischen Industrie, sofern sie sie zu verarbeiten vermag, zu Exportpreisen zur Verfügung stellen. Ich glaube, Herr Springmann wird mir bestätigen, daß ich gerade derjenige war, der bei Gründung des Walzdrahtverbandes diesem Gedanken Ausdruck gegeben hat (sehr richtig, und wenn wir ihn nicht praktisch haben durchführen können, so war eigentlich nur ein Mangel in der Organisation daran schuld.
Es ist dann noch die Rede gewesen von den unglaublich billigen Selbstkosten an der Saar und in Lothringen. Daß diese Selbstkosten vor 15, 20 Jahren, in den schönen Zeiten, wo Herr Bergrat Gothein an der Saar war, einmal so ähn⸗ liche in Lothringen gewesen sein mögen, das kann man ja zugeben, aber, meine Herren, in der Zeit damals haben wir für Industriekohle 3,80 W bezahlt, heute zahlen wir für Industriekohle 6, 89 SP; das ist ein Aufschlag von 80 6/½. Damals haben wir westfälischen Koks, der heute 15 M0 kostet, für 8 M6 und sogar für 7,50 S gekauft. Meine Herren, seit der Zeit sind die Arbeitslöhne, wenigstens bei uns an der Saar, um 40 bis 45 0½ gestiegen. Ich betone dabei, daß wir heute noch dieselben Löhne zahlen, die wir in der flotten Konjunktur 1899 und 1900 konzediert haben. Also daß da die vermeintlichen billigen Selbstkosten in den letzten 20 Jahren kolossal gestiegen sein müssen, wird jeder Sach⸗ verständige sich selber sagen können.
Wenn nun die Frage nach Erträgnissen gestellt worden
ist, so möchte ich den Herrn Vorsitzenden bitten, mir da noch
einige wenige Worte zu gestatten. Es werden so kolossale
Dividenden ins Gefecht geführt, die schlimmsten unter anderen
sind bekanntlich die Burbacher Hütte und die Maxhütte in
Bayern, die immer mit kolossalen Prozentsätzen kommen.
Woher kommt das? Aus einer kaufmännischen Ungeheuerlich⸗
keit: die Werke führen heute noch ihr uraltes Aktienkapital,
die Burbacher Hütte 6 Millionen Franken, und bei diesen
6 Millionen Franken staunt alle Welt, wenn da 45 0,½
Dividende gezahlt werden. Daß aber die Burbacher Hütte
in den letzten 30 Jahren für über 40 Millionen Anlagen
gemacht hat, die nicht zum Aktienkapital zugeschlagen worden
sind, daran denkt niemand. (Hört, hörth Das gleiche haben
Sie bei der Maxhütte, und es wird Sie vielleicht sehr
interessieren, wenn ich noch folgendes anführe. Ich lege Wert
darauf, daß dieser Punkt, der da vorhin berührt worden ist,
nicht unwidersprochen bleibt. Es gibt eine ganze Reihe von
industriellen Gesellschaften in Deutschland, die früher kolossale
Opfer für ihr Fortbestehen haben bringen müssen in der
daß sie gezwungen waren, ihr Aktienkapital um
(Heiterkeit und Bravo) Fabrikbesitzer Röchling-Völklingen a. d. Saar: Meine Ich habe mich zum Wort gemeldet, um auf die
an der Saar zu wenden. Herr General⸗
Es gibt kein Werk an der Saar, welches u 36,00 M oder 38,90 6 das Roheisen herstellt. Die
Nun ist es
Schlüsse daraus ziehen. (Sehr richtig) Ich möchte also glauben, überhaupt eine mißliche Sache, über Selbstkosten zu sprechen.
. K .