1904 / 22 p. 34 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Fällen möglich, und Exportbonifikation wird nur von Verband zu Verband gegeben. Folglich ist uns die Aussicht ge⸗ nommen, daß wir diese Exportbonifikation bekommen. Nun gipfelten die ziffernmäßigen Darstellungen, die uns heute morgen gegeben worden sind, darin, daß für jede Tonne Halbzeug, die im Inlande verarbeitet wird, die produzierenden

Werke 4 M in die Kasse geben, um welche natürlich die Inlandspreise erhöht werden, also die weiter verarbeitenden

Werke müssen zu Gunsten der Fabrikate, die in das Ausland ausgeführt werden, 4 zahlen, und das sind Fabrikate, welche die ausländischen Fertigfabrikanten beziehen. Also tat⸗ sächlich liegt die Sache so, daß seitens der Fertigfabrikanten zu Gunsten ihrer ausländischen Konkurrenz 4 M. pro Tonne das Inlandsmaterial teurer bezahlt werden muß. Da ist es nicht zu verwundern, daß wir bei einer derartigen Ent— wickelung Bedenken äußern müssen und mit sehr traurigen Ge⸗ fühlen in die Zukunft blicken. Wenn an uns Operationen vorgenommen werden, die uns Schmerzen bereiten, dann werden Sie es nicht übel nehmen, daß wir schließlich einmal aufschreien. Die Kleineisenindustrie ist ein Faktor im deutschen Erwerbsleben, der durchaus nicht zu verachten ist; die Statistik, die im Reichsamt im Jahre 1898 aufgenommen ist, hat ergeben, daß in der Kleineisenindustrie 152 613 Arbeiter beschäftigt werden, die 142 541 756 6 Löhne erhalten. Ich meine, das sind doch Ziffern, mit denen zu rechnen ist. Wir haben kein formelles Recht, Forderungen zu stellen, aber ich möchte die Bitte an die Herren vom Halbzeugverband richten, daß sie ihren deutschen Abnehmern das Leben nach Möglichkeit er⸗ leichtern.

Kommerzienrat Funcke-Hagen; Meine Herren! Ich will Sie mit meinen Ausführungen, die ich beabsichtigt hatte, nicht länger aufhalten. Ich habe mich gestern nicht mit den Be⸗ schwerden der Vergangenheit beschäftigt, sondern nur einen Blick in die Zukunft unserer Industrie geworfen. Ich stehe mitten zwischen der Großindustrie und Kleinindustrie, teilweise in der Großindustrie und in der Kleinindustrie namentlich durch meinen Freund Herrn Gerstein bis in ihre kleinsten Verästelungen. Ich bin hier hergekommen mit großen Be⸗ sorgnissen für die Zukunft unserer Industrie, und wenn ich auf die 4 Tage, die wir hier gesessen haben, zurückblicke, dann

muß ich mir leider sagen, meine Besorgnisse sind in keiner Weise abgeschwächt worden. Ich habe die größten Besorgnisse in erster Linie für unsere hartbedrängte Walzwerk- und Klein⸗ eisenindustrie, und ich hege auch große Besorgnisse für die sich immer und immer bis ins Ungemessene ausdehnende Groß⸗ industrie.

Vorsitzender: Meine Herren! Wir stehen in der Be⸗ sprechung der Frage: welche Einwirkung die zu behandelnden Kartelle auf die Fertigwarenindustrie gehabt haben.

Kommerzienrat Funcke⸗Hagen: Ich hatte vorhin im all⸗ gemeinen gesprochen, jetz möchte ich aber einen Einzelfall aus der Vergangenheit erwähnen, um damit in Zukunft solche Dinge nicht wieder vorkommen. Es sind am Ende des Jahres 1902, gerade als die Preise in der Eisenwaren⸗ fabrikation am allerschlechtesten waren, Verkäufe unter 100 M1 für Stabeisen an große Händler gemacht worden in über⸗ großen Mengen. Die betreffenden Händler sind an die weiter verarbeitende Industrie herangetreten, sagend: unsere Werke sind ausverkauft, wir können Ihnen das Material nur liefern zu 105 bis 110 6, und Sie müssen 4 bis 5 Monate nach der Spezifikation auf die Lieferung warten. Gleichzeitig wurde in den Zeitungen nach der Richtung hin Stimmung gemacht. Kurz, es sind eine ganze Reihe von Leuten gezwungen worden, ihr Material über 05 und 110 Sa zu kaufen, und dabei in höheren Mengen, weil sie fürchten mußten, in 4 bis 5 Mo⸗ naten kein Material zu bekommen. Höchstens einen Monat darauf kamen andere Werke, die nicht diese Abschlüsse gemacht hatten, mit ihren Angeboten heraus, und in ganz kurzer Zeit sahen sich die Händler, die zuerst ihre Kundschaft zum Kaufe veranlaßt hatten, gezwungen, junmehr weitere große Mengen abzustoßen zu ganz billigen Preisen. Den Verlust, der dadurch entstand, trägt natürlich die weiter verarbeitende In⸗ dustrie und die Walzwerke, die das ganze Jahr 1903 hindurch mit diesen Verkäufen zu rechnen hatten. Derartige Abschlüsse tätigen konnten nur Werke, die Halbzeug selbst herstellen, denn unter 100 60 kann natürlich; kein Werk Stabeisen walzen, welches kein Halbzeug fabriziert. Selbstverständlich kann man den Halbzeugverband nicht dafür verantwortlich machen; es ist nur eine Illustration dazu, wie nötig es ist, daß der Halbzeugverband auf die geschäftlichen Maßnahmen seiner Mitglieder energischer Einfluß auszuüben suchen muß, wenn er volkswirtschaftlich nützen will.

Fabrikbesitzer Ernst Boecker-⸗Hohenlimburg: Meine Herren! Es ist nun schon seit 4 Tagen über Halbzeug ge⸗ sprochen worden, es ist auch gesagt worden besonders von dem

Herrn Handelskammersekretär Gerstein, es ließe sich nicht alles syndizieren. Ich bin anderer Meinung. Ich stehe einem Syndikat vor, welches mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, um es ordentlich zu fügen, und ich habe gefunden, daß die größten Preisverderber die weit größten Gegner des Syndikats waren und sich heute freuen, daß wir sie nachträglich aufgenommen haben. Wir haben auch mit vielen Sorten und Qualitäten zu kämpfen und konnten deshalb anfangs nur einen gewissen Stock syndizieren. Ich möchte dasselbe Verfahren auch den Herren von der Kleineisen⸗ industrie raten. Das deutsche Federstahlsyndikat hat es sogar fertig gebracht, mit seinen Abnehmern im Auslande wieder ein Syndikat abzuschließen, und zwar mit heißblütigen Leuten wie Spaniern, Italienern und anderen, mit denen nicht leicht fertig zu werden ist. Augenblicklich sind wir im Begriff, mit unsern Konkurrenten im Westen einen Verband zu schließen und zwar in der Art, daß wir unsern bisherigen Besitzstand wahren. Ich glaube, es wird auch gelingen. Aber seien Sie stets vorsichtig mit der Behandlung der. Kundschaft; nicht schroff auftreten, nicht bureaukratisch, möglichst die Wünsche der Kundschaft zu erfüllen suchen, und Sie werden sehen, daß die Syndikate leicht zu bilden sind. Unsere Industrie, die im

Zurückgehen war, ist längst stehen geblieben, vielleicht blüht sie in den nächsten Jahren wieder auf. Es ist allerdings uns nicht gelungen, in Hohenlimburg andere Fabrikate zu syndizieren, aber durch das eine Syndikat ist wenigstens das Gute erreicht, daß die Fabrikanten, die früher sich nicht so freundlich gegenüberstanden, jetzt sehr oft zusammenkommen und ihre Angelegenheiten besprechen, auch haben wir gefunden, daß die große Preisdrückerei aufgehört hat.

Fabrikbesißtzer Wuppermann-⸗Schlebusch: Meine Herren! Ich möchte bei Frage g noch einen Mißstand zur Sprache bringen. Sie haben gehört in den vorigen Tagen, daß bei der Preisfeststellung für Halbzeug ein Schnittpunkt festgestellt wird, und daß verschiedene Schnittpunkte bestehen. Nun haben die Werke um Cöln einen sehr ungünstigen Schnittpunkt. Während früher, als die Lothringer Werke noch nicht be⸗ standen, die Fracht ab Ruhrort durchschnittlich 3 M betrug, was naturgemäß getragen werden mußte, haben wir jetzt, nachdem die Lothringer Werke eingetreten sind, eine günstigere Lage. Wir haben ab Diedenhofen ca. J S6 Fracht, während die Fracht nach Hagen Westfalen) 9 M beträgt. Nun sind die Werke bei der Fracht nach Hagen auf den Schnittpunkt Ruhrort gestellt, wo die Fracht ca. 1,50 4st. beträgt; wir sind ebenfalls auf die Frachtbasis Ruhrort gestellt, die gegenwärtig ca. 3 6 beträgt. Nun wäre es doch nur ein Gebot der Billigkeit, daß dem Rechnung getragen würde, und wir hatten beantragt, daß als Frachtbasis Cöln für die umliegenden Werke eingeführt würde, was aber abgelehnt worden ist. Also z. B. es wird von den Lothringer Werken nach Cöln geliefert, da ist die Fracht 7 6, davon werden uns 3 M ab Ruhrort in Anrechnung gebracht, und das Lothringer Werk hat nur 4 46 beizutragen. Nach Hagen beträgt die Fracht g S, und es werden nur 150 6 in Anrechnung gebracht, und das Lothringer Werk hat 750 e zu tragen. Ich meine, es müßte diesen Verhältnissen Rechnung getragen werden und eine Frachtbasis hergestellt werden, die der Frachtlage entspricht. Es ist das auch in anderen Fällen geschehen. Die Sieger⸗ länder hatten sich beschwert über den ungünstigen Schnittpunkt. Darauf hat man den Siegerländern die Frachtbasis Siegen gestellt, allerdings um dadurch der Konkurrenz der Martin⸗ werke in wirksamer Weise zu begegnen. Also haben die Siegerländer jetzt tatsächlich ca. 1 (66 Fracht, während sie früher ca. 4 6 hatten. Ich möchte dringend bitten, daß diesem Uebelstande abgeholfen wird und wir eine unserer Lage entsprechende Frachtbasis erhalten.

Walzwerksbesitzer Menne-Weidenau: Auf die Worte des Herrn Vorredners möchte ich eins erwidern. Heute morgen hatte ich noch Gelegenheit, eine Rücksprache mit dem Vor— sitzenden des Halbzeugverbandes zu führen, und habe die Ver⸗ sicherung wiederholt hekommen, bie ich schon früher bekommen hatte, daß uns Siegerländern nicht diese Frachtbasis ein⸗ geräumt ist, um den Rartinwerken eine Schwierigkeit im Ab satz zu bereiten, sondern nur zur Unterstützung der notleidenden Siegener reinen Walzwerke.

Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗Gelsenkirchen: Meine Herren, ich nehme an, daß unser verehrter Herr Vorsitzender mir Gelegenheit geben will zu— den Erörterungen, die ich gestern als förderlich hinstellte. Ich habe deshalb wiederholt gebeten, die Diskussion, die, wie gesagt, mir unfruchtbar erschien, doch auf den praktischen Boden zu lenken, weil ich es für außerordentlich vorteilhaft hielt, daß die hervorragende Gesellschaft, die sich zur Beurteilung der Kartelle zusammen⸗ gefunden hat, gerade zu den Punkten Stellung nimmt, die heute für die Kartellfrage im Mittelpunkt der Diskussion steht.

Es ist wiederholt hervorgehoben worden, daß wir als voll⸗

1

zu betrachten haben, und meine Meinung war, ob es nich gelingen möchte, für die anderen Industrlen auch vollendetere Kartelle nach diesem Muster zu schaffen, natürlich den be⸗ sonderen Verhältnissen angepaßt, mit Rücksicht auf die viel schwierigeren Verhältnisse, die immer schwieriger werden, je verschiedenartigere Fabrikate hergestellt werden. Mein Wunsch war, daß namentlich, was ja auch der Vertreter des Halb⸗ zeugverbandes geradezu angeboten hatte, einmal die Pläne, die Grundlagen des beabsichtigten Stahlwerksverbandes dar⸗

gelegt würden, um zu sehen, ob sich nicht die Bedenken, welche bisher gegen die Bildung des Verbandes erhoben

waren, beseitigen ließen. Ich werde gleich darauf kommen, ob sich nun nicht zwischen diesen verschiedenen Kartellen mehr Wechselwirkungen schaffen lassen, damit dadurch alle die ver schiedenen Gegensätze geklärt werden, daß die großen Gefahren, wie sie vom doktrinären Standpunkt von dem Herrn Geheimrat Wagner befürchtet werden, tatsächlich auf geleitet und namentlich die Gefahr als gar nicht bestehend nachgewiesen wird. Ich meine, es müßte unser aller Bestreben sein, daß all das Material, was heute zu billigen Preisen als Halbzeug oder Rohmaterial in das Ausland geht, dem Inlandsverbrauch zugeführt wird. (Sehr richtig)R Wenn das richtig ist, dann hätten Sie auf meinen Wunsch eingehen sollen und darüber in die Erörterung eintreten. Das wäre fruchtbar gewesen.

Ich will nur noch kurz anführen: mein Wunsch und mein Ideal wäre, wenn durch solche Verbindung der einzelnen zu bildenden Kartelle wir dazu kämen, daß für Rohstoffe, für Halbzeug, möglichst jeder Verkauf nach dem Auslande zu Notpreisen ausgeschlossen wäre, daß wir dazu kämen, die Ausfuhr, die wir haben müssen, möglichst auf die Fertig⸗ fabrikate und die vollkommensten Fabrikate schließlich zu konzentrieren. Das geht aber nur, wenn wir auf solchen Weg kommen. Leider ist meiner Ansicht nach die Zeit viel zu vorgerückt, um diese Sache zu erörtern, und ich spreche mein Bedauern aus, daß meiner wiederholten Bitte in der Richtung nicht gefolgt ist. Ich meine aber, wir sollten bei den nächsten Verhandlungen die Gelegenheit wahrnehmen, um diese wirklich zu einem für unsere gesamte Industrie und damit unser gesamtes Vaterland praktischen Erfolge zu führen. (Bravo)

kommenstes unter den Rohstoffkartellen wohl das Kohlenkartell . t

handeln, Gelegenheit gab, diese Ausführungen heute zu machen zu einer Zeit, gelichtet ist. Gesichtspunkte, denen Sie, wie ich glaube, zustimmen wollen, noch im einzelnen zu erörtern, oder ob wir das nicht besser einer späteren Zeit überlassen, Ihnen anheimstellen. Ich möchte aber bitten, dabei zu be⸗ achten, daß, 5 Uhr auf die Mitwirkung des Herrn Geheimen Kommerzien⸗ rat Kirdorf-Aachen nicht rechnen können, der Zweck der kontradiktorischen Verhandlung verfehlt, wenn der Vertreter des

zu beschränken, daß wir um 5. Uhr fertig werden. in unser Verhandlungen abbrechen müssen.

gemeldet. übergehen zu Frage 11:

ein paar Bemerkungen zu machen. den Halbzeugverband mit dem Kokssyndikat verbunden haben, sind bei den Verhandlungen über das letztere zur Sprache ge⸗ kommen. syndikat und kein engerer Zusammenhang bes Stahlwerke eigene Hochöfen haben.

zu Frage 11. Ich gehen über zur Frage 12:

den richtigen Weg

Vorsitzender: Ich habe geglaubt, in Ihrem Sinne zu wenn ich Herrn Geheimen Kommerzienrat Kirdorf

in der unsere Versammlung noch nicht zu sehr Ob es zweckmäßig ist, jetz noch diese allgemeinen Ihrerseits haben möchte ich soviel ich unterrichtet bin, wir länger als bis

und es wäre doch

Halbzeugverbandes nicht mehr bei den

folgenden Verhandlungen anwesend sein könnte. Ich bite die Herren daher, sich bei Ihren Ausführungen so

Es liegt

aller Interesse, daß wir nicht mitten in unseren

Zu der Frage selbst hat sich niemand mehr zum Worte Wir können daher Frage 8 bis 16 verlassen und

Mit welchem Erfolge hat das Kartell (Syn⸗ dikat, die Konvention) eine Einwirkung auf die Preisgestaltung der zur Herstellung der syndizierten Erzeugnisse benötigten Roh⸗ stoffe und Halbfabrikate angestrebt?

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Ich habe nur Die Beziehungen, welche

Ich weise darauf hin. Zwischen dem Roheisen⸗ dem Halbzeugverband dürfte aus dem Grunde

anden haben, weil die meisten

Vorsitzender: Das Wort wird nicht weiter gewünscht schließe deshalb die Diskussign und wir

Hat das Kartell (Syndikat, die Konvention) einen

Einfluß ausgeübt:

a) auf die Konzentration der Betriebe durch Ausschaltung minder leistungs⸗— fähiger Betriebe?

b) auf die Konzentration der Betriebe

durch Zusammenfassen der verschiedenen

Stadien des Produktionsprozesses die—⸗

nenden Betriebe in einer Hand? Ueber in Betracht kommen, hat der Herr Referent in seinem gedruckten Referat Mitteilung gemacht.

Kommerzienrat Kantorowicz-Posen: Ist es denn über haupt beabsichtigt, minderleistungsfähige Betriebe auszuschalten? Das wäre doch eine Fage, die hier wohl erörtert werden müßte, denn sonst hätten wir es ja nicht mit Syndikaten sondern mit Trusts zu tun.

Reichstagsabgeordneter M olkenbuhr⸗Berlin: Ich glaube, das braucht gar nicht beabsichtigt zu werden. Sobald irgendwie kartellierte Werke wie hier der Halbzeugverband Stabeisen oder ähnliche Produkte in den Handel bringen zu einem Preise, daß die Spannung so klein wird, daß die reinen Werke nicht mehr existieren können, dann werden sie von selbst ausge⸗ schaltet. Einmal kann das daher kommen, daß der Preis des Halbzeugs so hoch gehalten wird, daß dabei die reinen Walz— werke nicht existieren können, anderseits, daß die Preise für Fertigfabrikate möglichst niedrig gestellt werden. Nun werden ja die Preise für Fertigprodukte niedrig werden in dem Augen⸗ blick, wo die Werke, welche auch die Halbzeuge herstellen, größere Mengen auf den Markt bringen. Denn schließlich wird der Preis der Fertigfabrikate abhängig sein von dem Angebote, welches vorhanden ist. Werden nun die großen Walzwerke dazu übergehen, Fertigprodukte herzustellen, so werden die minder leistungsfähigen Betriebe zu allererst aus⸗ geschaltet werden. Wir haben in der Uebersicht gesehen, daß hamentlich in der letzten Zeit die Spannung zwischen den Preisen des Flußstabeisens und der Thomasknupvel immer kleiner wurde seit 1901. Während wir sonst Spannungen hatten von über 20 (. mit der einen Ausnahme von 1894, ja sie stiegen sogar auf 40 bis 60 MS, bei denen natürlich die reinen Walzwerke sehr gut bestehen konnten, haben wir jetzt eine Spannung von 8 M, bei der die reinen Walzwerke nicht mehr existenzfähig sind. So wird diese Ausschaltung, ohne daß eine direkte Absicht vorliegt, erreicht. Ich glaube daher diese Frage ist bis zu einem gewissen Grade zu be⸗ jahen. Es ist ja auch in den letzten Tagen von den Wali⸗ werksbesitzern in recht ausgiebiger Weise ausgeführt worden, daß sie zuschießen müssen, während die syndizierten gemischten Werke in der Lage sind, bei solchen Preisen noch bestehen ju können.

Fabrikbesitzer Springmann⸗Hagen: Meine Herren, auf dem Banner, das wir reinen Walzwerke tragen, steht: Schutz der nationalen Arbeit! Ich nehme genau dasselbe an von den Werken des Halbzeugverbandes. Den Schutz der nationalen Arbeit finden Sie in dem Zollschutz, der Ihnen gewährleiste ist für Halbzeug; wäre dieser Schutz nicht da, dann würden wir in diesem Augenblick sehr billiges Halbzeug vom Auslande kaufen können. Nun hat Ihnen eben Herr Funcke erzhlt daß die Werke Ihres Verbandes zu ganz außerordentli billigen Preisen das Stabeisen verkauft haben, zu so billigen Preifen, daß wir dafür das Stabeisen bei heutigen Halbzeug, preisen entfernt nicht herstellen können. Es tut mir furchtbar leid, Ihnen sagen zu müssen; den Schutz der nationalen Arbeit, den Sie für sich in Anspruch nehmen und den wir Ihnen auch gerne gegönnt haben, den haben Sie uns, Ihren treuen Abnehmern, mit diesen Unterbietungen genommen!

die tatsächlichen Verhältnisse, die hier

Geschäftsführer Emans⸗Düsseldorf; zur Geschãfts ordnung)

möchte mir gestatten zu beantragen, nachdem die einzelnen Punkte hier sowohl während der vier⸗ tägigen Debatten als auch in den Ausführungen des Herrn Referenten so eingehend besprochen sind, von einer weiteren Diskussion über die Punkte abzusehen und uns Gelegenheit zu geben, die Vorschläge zu hören, die uns Herr Geheimer

Meine Herren!

Kommerzienrat Kirdorf angedeutet hat.

Vorsitzender: Meine Herren, von einer Erörterung der

aufgestellten Tagesordnung abzusehen, kann ich nicht empfehlen

zrtern, falls das für erwünscht erachtet werden sollte.

Kommerzienrat Kantorowicz-Posen: Es ist ja sehr schwer für mich, wo alles drängt und eilt zum Schluß zu kommen, irgend etwas zur Sache zu sagen, aber ich meine es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man mit Be pußtsein chalten oder aber ob man sie Ich möchte doch

darangeht, diese Werke auszus nur durch die Gewalt der Tatsachen ausschaltet. davor warnen, den Weg zu gehen, den die amerikanischen Trusts gegangen sind. Die haben die Werke angekauft zu horrenden Preisen, um damit Börsentransaktionen zu machen unter dem Vorgeben, eine verbesserte Technik einzuführen. Ich warne dringend vor diesem Wege. Durch die Gewalt der Tatsachen und durch die Spannung von 8 (M werden die einzelnen Walzwerke nicht verschwinden, sie werden eine Ver⸗ ,, einführen und sich auf diese Weise am Leben erhalten.

; Direktor Mannstädt-Kalk: Ich möchte darauf erwidern, daß in dieser Beziehung wohl unserer aller Ansicht dahin geht daß keiner unter uns ist, der daran glaubt, daß die Stahl⸗ werke die Absicht haben, uns auszuschalten. Das ist nur eine natürliche Folge. Wie ich schon gestern ausführte, sind die Stahlwerke uns in den meisten Sachen so wesentlich überlegen daß wir gar nicht daran denken können, ihnen Konkurrenz zu machen. Besonders bei allen Produkten, zu deren Herstellung die ö zum Auswalzen und das Gas als Kraft⸗ quelle gebraucht werden kann, sind wir U sgeschalte Das Uebel liegt ja nur ö

gt ja nur . Stabeisen⸗ verband haben. Die Syndikate haben ja doch den Zweck mehr zu erreichen, als in dem gewöhnlichen freien Wettbewerb erzielt werden kann. Das multipliziert sich natürlich von Syndikat zu Syndikat. Der Halbzeugverband erhöhte seine Preise, weil die Vorprodukte des Halbzeugs infolge der Syndizierungen erhöht waren. Wollen wir nun nicht unsere Existenz verlieren, so müssen auch wir unsere Stabeisenpreise entsprechend erhöhen. Zu diesem Zweck müssen wir einen Etgben eher hand haben. Wenn der Stabeisenpreis heute auf 120 . stände, wäre das für den allgemeinen Verbrauch nicht zu hoch Also nochmals, wir plädieren nur für die Errichtung eines Stabeisenverbandes.

N sike 89 10 13 Fissi ö s ss . sj Vorsitzender: Die Diskussion ist geschlossen, da sich niemand mehr zum Worte gemeldet hat.

Wir gehen über zu Frage 13:

8 9 Car (S* 8* j

Sat das Kartell (Syndikat, Konvention) auf die Arbeiter und Lohnverhältnisse der syndizierten Betriebe Einfluß gehabt?

Ich darf die Herren daran erinnern, daß wir dieser Frage einen bestimmten Sinn untergelegt haben, nämlich den, ob das Kartell als solches auf die Arbeiter- und Lohn⸗ verhältnisse einen Einfluß angestrebt hat, und ferner, ob sich durch die Wirksamkeit des Kartells tatsächlich ein ungünstiger Einfluß auf die Lohnverhältnisse hat nachweisen lassen.

Geheimer Kommerzienrat Kirdorf-Aachen: Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es sich empfiehlt, die Frage so zu behandeln, wie sie gestellt ist, und Abschweifungen auf andere Gebiete zu unterlassen, die zu endlosen Debatten führen würden. .

Vorsitzender: Ich wiederhole, der erste Teil der Frage lautet: hat das Kartell auf die Arbeiterverhältnisse der syndizierten Betriebe Einfluß gehabt? Diese Frage werder die Herren wohl ohne weiteres mit nein beantworten. (Zu⸗ stimmung.) Der zweite Teil der Frage ist: hat das Kartell auf die Lohnverhältnisse der syndizierten Betriebe Einfluß gehabt? Wir haben uns bisher immer darauf beschränkt, zu fragen, ob das Kartell einen ungünstigen Einfluß gehabt habe, und es hat sich immer herausgestellt, daß die Frage verneint worden ist. .

Ingenieur Schmieding-Barop: Wenn sich diese Frage nur auf die Betriebe des Halbzeugverbandes beziehen soll und nicht auf die sonstigen syndizierten Betriebe, dann habe ich persönlich nichts dazu zu sagen. Wenn dagegen eine Er⸗ örterung auch bezüglich der anderen syndizierlen Betriebe sattfinden könnte, so würde ich meinen, daß bezüglich der Betriebe des Feinblechsyndikats eine Erörterung wohl am Platze wäre. Wenn das aber nicht beabsichtigt ist, dann habe ich nichts dazu zu sagen.

; Vorsitzender: Das war nicht beabsichtigt. Es ist aus⸗ drücllich von dem Einfluß auf die Arbeiter der syndizierten Betriebe die Rede. Von dem Einfluß auf die Arbeiter der nichtsyndizierten Betriebe wird gehandelt bei Frage 10. Die Frage 13 hat nur eine informatorische Bedeutung für uns. . wollen nur wissen. welche Kartelle die Absicht hatten,

die Arbeiterverhältnisse einzugreifen.

Ingenier Schmieding-Barop: as nicht gewußt habe, denn sonst Frage 10 darüber gesprochen haben. . Das tut mir herzlich leid, aber ich kann wu 9 3 voraussehen, daß hier eine Frage mißverstanden . ir haben diese Frage bisher immer so behandelt.

ort wird nicht weiter gewünscht.

Ich bedaure, daß ich würde ich gerade bei

K Wir gehen über zu Frage 14: Hat das Kartell (Syndikat, die Konventio

und die Herstellungskosten der syndiziert Erzeugnisse?

sein.

falls nicht hervorgetreten ist. Wir gehen dann über zu den Fragen 1—6.

lautet:

Bezeichnung des Kartells (Syndikats, der Ko vention), Sitz. Zahl der Mitglieder und der Betrieb

Berichte bereits gesagt, was dazu zu sagen ist. Frage 2 lautet: Anzahl der in den syndizierten Betrieben beschäfti Arbeiter. nr. 44 jugendliche)?

8 58 6 0 153 356 bei den Siemens-Martin⸗-Oefen beschäftigt werden. Es

.

meinen angeben. Frage 3 lautet:

Erzeugnisse Kartellvertrags?

wortet. Frage 4:

Wert der Syndikats oder während der drei letzten Jahre?

tingentierung nicht statt. frage Morko jzo Nors M

Werke die Versandmengen auf den Markt gebracht. Frage 5:

welche Zeitdauer ist das Kartell errichtet worden? Frage 6:

Amer ves Gar S j

Zweck des Kartells (Syndikats, der Konvention)? Frage 7:

vention)?

sind ebenfalls in meinem Berichte behandelt und ich habe der nichts hinzuzufügen. Vorsitzender: einer de * He yo 7 . * N 1 1 161 2 9 6 J

. ö. derren nech eine Bemerkung zu machen wünscht. Das scheint nicht der Fall zu sein. nehmen, daß gegen die Tatsachen, 8 9 Mor ie j o soy 210 5j 8 5 ĩ

seinem Bericht in dieser Beziehung angeführt hat, Einsprüch

nicht erhoben werden. Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren Ich möchte in meinem Bericht noch etwas berichtigen. Infolg

Halbzeug auf 20 66 angegeben; sie beträgt 30 6. In einen

lothringisches Material als rheinisch⸗westfälisches und umge kehrt angeführt worden. Vorsitzender:

die Löhne in der Walzwerksberufsgenossenschaft dieses Schriftstück in Zirkulation setzen.

aw 9 ——

Das Wort zu Frage 1

anheimstellen, ob Sie die Absicht haben, noch in eine Er—

Kommerzienrat Kirdorf⸗Gelsenkirchen angeregt hat, eine Er⸗ örterung, die sich schlecht in unseren Fragebogen direkt ein⸗ spannen läßt. Herr Geheimer Kommerzienrat Kirdorf hat darauf auf⸗ merksam gemacht, daß es nötig sei, eine gewisse Wechsel⸗ wirkung zwischen den Kartellen der verschiedenen Gruppen der zroduktion herbeizuführen, diese Kartelle selbst möglichst vollkommen zu organisieren und dann als gemeinsames Ziel hinzustellen, daß wir unseren Export möglichst in Gestalt von Fertigfabrikaten anstatt in Form von Rohstoffen und Halbzeug bewirken, daß also Rohstoffe und Halbzeug möglichst auf dem inländischen Markt durch ein Zusammenarbeiten dieser Ver⸗ bände untergebracht werden. ; Ich stelle anheim, meine Herren, wenn Sie über diesen Gedanken sich noch aussprechen wollen, das jetzt zu tun. Für uns wird es jedenfalls interessant sein, Ihre Ansicht daruber zu hören. , Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗Gelsenkirchen: Meine Herren! Ich möchte meine bisherigen Bemerkungen dahin ergänzen, daß ich die Zeit dafür zu vorgerückt halte. Es wird ja zunächst dabei zur Erörterung zu stellen sein, wie 3 nn, ir, . h. . artige geschlossene erbände zu bilden. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß wir ja einen möglichst vollkommenen Rohstoffverband haben in erster Linie das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat unb daß nach den Ausführungen des Herrn Kommerzienrats Weylandt

einen Einfluß ausgeübt auf die Qualität

Der Herr Referent verzichtet. Ich darf anne men, wenn dazu nicht gesprochen wird, daß Klagen ö ie! Be⸗ ziehung nicht obwalten. Das scheint nicht der Fall zu Ich stelle also fest, daß von seiten der Herren Ver⸗

Wenn die Herren aber in der Diskussion sich einer so er⸗ braucher anerkannt wird, daß ein ungünstiger Einfluß jeden⸗

reulichen Kürze befleißigen, wie das in letzter Zeit geschehen ist, dann werden wir so wie so dazu Zeit gewinnen, die Vor—

schläge des Herrn Geheimen Kommerzienrats Kirdorf zu er— Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Die erste Frage

57 ] ; z ö Ich glaube meine Herren, ich habe zu dieser Frage in meinem

Art der Arbeiter (männliche, weibliche,

Es ist mir nicht möglich, anzugeben, wieviel Arbeiter speziell gerade in einem Stahlwerk, d. h. bei den Konvertern oder

sich nur die Zahl der Arbeiter in den Betrieben im allge⸗

Auf welche in den syndizierten Betrieben hergestellten erstrecken sich die Bestimmungen des

Di oss T 5 z 3 4 82 . Diese Frage ist in meinem Bericht ausführlich beant⸗

Wie groß ist die jährliche Menge und der jährliche syndizierten Erzeugnisse seit Bestehen des

2. Vorsitzender: 3 , w i . ö. zender: Wie aus meiner Darstellung hervorgeht, findet eine Kon- Das ist nicht der Fall. rng ,,. Es werden eben je nach der Nach⸗ im Verhältnis der Beteiligungsziffern der einzelnen

Aus welchen Gründen, in welchem Jahre und fi

Organisation des Kartells (Syndikats, der Kon

Es fragt sich, ob zu den Ziffern 1—6

Ich darf also wohl an⸗ die der Herr Referent in

Moößneonke ⸗— 1 ö Gorro J . D j und Bedenken auch von den Herren Vertretern des Syndikats

eines Druckfehlers ist die Spannung zwischen Stabeisen und zweiten Fall sind durch ein Versehen des Druckers bei der

Umstellung des Satzes die Preise, die ich angegeben habe für

ö Es ist mir hier eine Zusammenstellung überreicht worden von Herrn Kommerzienrat Wiethaus über Ich werde

6 wird nicht mehr gewünsch ö * . . A S8n. . e: ö t. Ich schließe deshalb die Diskussion und kann Ihnen nunmehr

ör or 90 nor 1 2Inn 9460 ö si 8 örterung allgemeiner Art einzutreten, wie sie Herr Geheimer

die Aus sicht besteht, einen ähnlichen Verband auf dem Gebiete n) der Roheisenindustrie zu bekommen. Wenn wir diese beiden ersten Stufen erreicht haben, dann würden wir zu der Frage en kommen; ist ein Stahlwerksverband, wie er ja geplant ist ausführbar? Ich habe eben mit meinem Bruder Fühlung genommen, und dieser teilt meine Ansicht, daß die uns zur Verfügung stehende Zeit nicht mehr zur Behandlung dieser Fragen ausreicht. Ich kann nur mein Bedauern darüber aus⸗ drücken, daß wir nach meiner Meinung viel Zeit verloren haben, die wir nutzbringender hätten anwenden können, und ich kann nur anheimgeben, daß wir eine künftige Gelegenheit benutzen, um in eine eingehende Erörterung dieser Frage ein⸗ zutreten. . .

Geheimer Kommerzienrat Kirdorf-Aachen: In Er⸗ . gänzung der Ausführungen meines . . 9 . . bemerken, daß ich heute morgen vor unserer Tagesordnung die Gelegenheit gehabt habe, mit einigen der Herren Ver⸗ braucher von Halbzeug und dem Herrn Referenten eine Be⸗ sprechung zu halten, um in diesem engeren Kreise wenigstens die allgemeinen Grundzüge, auf denen der Verband, den wir bezwecken, aufgebaut werden soll, darzulegen. Es ist nicht mehr die Zeit, auf diese Erörterungen einzugehen, die ich außerdem nicht gern der Oeffentlichkeit in vollem Umfange darlegen möchte, weil ja gar nicht abzusehen ist, wie weit diese Absichten in Erfüllung gehen werden. Ich will nur das er eine betonen, daß bei den Grundlagen und Grundsätzen, die ßt dafür aufgestellt sind, die Absicht vorgelegen hat, eine Organisation zu schaffen, die die Schäden, Nachteile und Un⸗ vollkommenheiten beseitigt, die zweifellos den jetzigen Verbänden in e, dadurch, daß sie viel zu eng begrenzt sind in ihrer Tätigkeit und ihrem Umfang, und daß sie nicht auch gleich⸗ zeitig die Verbandsbildung in den weiteren Fabrikaten er⸗ möglichen. Ich hoffe, daß die Bemühungen, die für die Schaffung dieses Verbandes aufgewendet werden, Erfolg haben. Ob es gelingen wird, ich weiß es nicht. Jedenfalls wieder⸗ hole ich, daß diese Bemühungen getragen werden von dem Gedanken und der Absicht, die Schwierigkeiten, die jetzt für die weiter verarbeitenden Industrien bestehen, wenn nicht zu beseitigen, doch erheblich zu mildern. ;

Wort

en

Wird das noch verlangt?

. Wir sind dann an das Ende unserer Besprechungen über den Halbzeugverband gekommen. Das 9 . jedem der Herren Redner in Kürze zugehen, mit der Bitte, es zu prüfen, eventuell zu berichtigen und insbesondere auch die Stellen zu bezeichnen, die etwa wegen ihres internen geschäftlichen Charakters nicht geeignet sind, dem zu veröffent⸗ lichenden Protokoll einverleibt zu werden. Ich n aber dringend bitten, in dieser Beziehung nicht zu ängstlich zu sein, damit wir nicht der Oeffentlichkeit gerade das Material vorenthalten, das zu ihrer Aufklärung erwünscht ist.

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Neo 5chte 2 y

ö Ich möchte, ehe wir ganz auseinander gehen, den Herrn n . bitten, Mitteilung zu machen über die weiteren 9 8 1 no 2 5 j Fis s Pläne, die in bezug auf die Kartelle der Eisenindustrie

bestehen.

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Es besteht die Absicht, Ende Januar oder Anf Febr ine Si

. t, en. Jan iar oder Anfang Februar eine Sitzung zu zalten, welche sich mit den Verbänden der Walz erksindustri w ̃ r n, der Walzwerksindustrie e und zwar, haupt ächlich mit den Verbänden der Drahtindustrie, ferner mit dem Trägerverband und mit den Verbänden in

der Blechindustrie befassen wird. Es wird Ihnen auch vorher wieder, ein Bericht zugehen, mit dessen Ausarbeitung ö ich augenblicklich befaßt bin, und es werden bei dieser Jelegenheit ja vielleicht diejenigen Fragen, die Herr Geheimrat Kirdorf heute angeregt hat, mit zur Sprache kommen können.

. Vorsitzender: Meine Herren! Die Gegensätze, die in diesen beiden letzten Tagen in die Erscheinung getreten sind sind entschieden noch schärfer gewesen als die, die wir in den beiden ersten Tagen sich haben vor uns entwickeln sehen, und anscheinend sind das ist wenigstens der Eindruck, den ich aus den hier gehörten Reden gewinnen mußte die Parteien sich weniger näher gekommen, als das in den beiden ersten Tagen der Fall gewesen ist, vielleicht deshalb ich bitte das

nicht falsch aufzufassen „weil mit einer gewissen Hart⸗ näckigkeit bestimmte Dinge und Erklärungen und An⸗ schauungen immer von neuem zur Sprache gebracht sind

P *

obwohl sie von verschiedenen Seiten und wiederholt als unzu⸗ treffend bezeichnet worden sind. Diese Eigentümlichkeit hat sich durch die ganzen Verhandlungen der beiden letzten Tage hingezogen, und darin liegt auch die Erklärung dafür daß eine Verständigung nicht hat zu Tage treten können. Trotz dem sind diese Verhandlungen für den Hauptzweck, uns darüber zu orientieren, wie die Kartelle gearbeitet haben, wie sie ein⸗ gewirkt haben auf die verschiedenen Interessentenkreise, und welche Auffassungen sie dort hervorgerufen haben, von außer⸗ ordentlichem Wert gewesen. Ich glaube, daß sie nach vielen Richtungen hin neues Licht verbreiten über die Kartellverhält⸗ nisse, und daß sie uns auch deshalb wertvoll sein müssen, weil sie uns die Verhältnisse eines Kartells gezeigt haben das in der Geschlossenheit der Organisation = und vielleicht darf man es auch sagen in der Großzügigkeit der Politik mit dem. Kartell, mit dem wir uns zuerst beschäftigt haben, mit dem Vheinisch-⸗Westfälischen Kohlensyndikat nicht vollkommen auf eine Stufe gestellt werden kann. Es ist das auch von den Ver⸗ tretern des Syndikats anerkannt worden. Ob 6. wie in früheren Fällen eine unmittelbar praktische Wirkung

eine Verständigung zwischen den Interessentengruppen entstehen wird, ist mir noch zweifelhaft. Immerhin besteht eine leise doffnung in dieser Beziehung doch. Denn es ist charak⸗ leristisch und die Herren werden mir das alle zugeben ö.

daß eigentlich der Gedanke der Kartellierung an sich von keiner Seite, soweit es sich um die Praktiker handelt, bean⸗

landet worden ist; im Gegenteil, ich habe eigentlich aus den

Reden der Herren, die sich durch die Politik des Halbzeug⸗