wärden sich ferner großen Dank bei der ländlichen Bevölkerung ver ee . wenn sie für die Ermäßigung der Fleischbeschaugebühren wirken wollten.
Staatssekretär des . Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Ich möchte mir gestatten, Auskunft zu erteilen auf einige an mich gerichtete Anfragen. .
Was die Untersuchungen des Fleisches anbetrifft, so hat nach den Vorschriften des Fleischbeschaugesetzes bei zubereitetem Fleisch die Untersuchung jeden einzelnen Stückes stattzufinden, Stichproben finden da nicht statt. suchung; wenn sich bei der chemischen Untersuchung ergibt, daß das Fleisch nach einem Verfahren zubereitet ist, dann sind allerdings Stichproben zulässig. Anders kann das auch nicht gemacht werden; denn die chemische Untersuchung jeden einzelnen Stückes Fleisch würde einfach undurchführbar sein.
Dann ist hier auch eine Anzeige in den Zeitungen, betreffend die Herstellung von Pasten aus frisch eingeführten dänischen Lebern, er⸗ wähnt worden. Ich habe sofort, als diese Anzeige in den Zeitungen erschien, eine Untersuchung des Falles eintreten lassen; dabei hat sich ergeben, daß diese Hamburger Firma Schaub u. Co. die Lebern vor dem 1. April 1903, also vor dem Inkiafttreten der betreffenden Be⸗ stimmungen des Fleischbeschaugesetzes, eingeführt hatte, und aus diesen damals frisch eingeführten Lebern Pasten hat herstellen lassen. Es ist also nichts geschehen, was nicht mit dem Gesetz vereinbar wäre.
Daß die Arbeiten der biologischen Abteilung ein so günstiges Urteil erfahren, freut mich, und ich werde dafür sorgen, daß diese Arbeiten in Zukunft zu den einfachsten und billigsten Bedingungen in die Oeffentlichkeit gelangen. Die Originale der Klischees können wir natürlich nicht herausgeben, wir sind aber wohl in der Lage, Kopien zu liefern, und ich glaube, daß den Wünschen des Herrn Abg. Grafen Bernstorff damit genügt sein wird.
Was schließlich die Gebühren für die Untersuchung des heimischen Fleisches betrifft, so ist das nicht Reichssache, sondern Landessache Nach 5§ 23 des Fleischbeschaugesetzes werden die Gebühren von den Einzelstaaten festgesetzt, und ich muß den Herrn Abg. Klose bitten, seine Wünsche in dieser Beziehung an die zuständigen Landesbehörden zu richten. Daß diese Gebühren auf das Reich übernommen werden sollten, das, glaube ich, würde allerdings mit der Finanzverwaltung des Reichs nicht zu vereinbaren sein und auch die Zustimmung der verbündeten Regierungen nicht finden.
Abg. Tr. Wallau (nl) wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Scheidemann. Die Angriffe auf das Fleischbeschaugesetz . en zum Teil von den Großspediteuren aus, deren Interessen das
36 einen im Volksernährungsinteresse notwendigen Hemmschuh vorgelegt habe. Die Sozialdemokratie kehre stets eine gewisse Vor⸗ liebe für das Ausland, sei es für ausländische Minister oder gus— ländische Einrichtungen, hervor. Jetzt habe sie ihre Vorliebe weiter auf das augländische Schwein ausgedehnt. Kein Engel sei so rein wie das augländische Schwein, das in— ländische Schwein sei aber der Inbegriff der Ungnständigkeit, Bosheit und Schlechtigkeit. Schließlich könnte man doch verlangen, daß das vom Ausland zu uns in Stücken und noch dazu in kleinen Stücken hereingebrachte Fleisch geprüft werde, soweit es irgend gehe und die Wissenschaft noch Mittel habe. Die Einführung des Besichtigungszwanges für Hausschlachtungen sei den Bundesstaaten überlassen, aber es müsse doch eine gewisse Einigkeit in der Hand— habung herrschen. Im Großherzogtum Hessen sei die Beschau für here g zur Zeit nicht eingeführt; in Preußen bilde die
rovinz een fn eine Ausnahme insofern, als dort nicht allein der Zwang eingeführt, sondern auch die Gebühr gegen früher um 2 —– 5300 ½ erhöht worden sei. Im Großherzogtum werde ja die obligatorische Beschau auch eingeführt werden, aber nur in Ver— bindung mit einer obligatorischen Schlachtviehversicherung. Zuzugeben sei, daß in einzelnen Bezirken seit 1909 eine Abnahme der Zufuhr an Schlachtvieh auf die großen Märkte stattgefunden habe. Das habe aber in Hessen an der Maul⸗ und Klauenseuche gelegen. Der Land⸗ wirtschaft könne daraus also kein Vorwurf gemacht werden.
Abg. Dr. QDröscher (d. kons.): Mein Kollege Rettich hat gestern gewiß nicht beabsichtigt, eine regelrechte Fleischbeschaude batte zu ent⸗ sesseln, nachdem aber Herr Scheidemann mit großem Aufwand an Material in diese Debatte eingetreten ist, können wir diesen Angriff nicht ohne Widerspruch ins Land gehen lassen. Wir wünschen jeder⸗ zeit mit allen Hilfsmitteln zum zweckmäßigen Ausbau der Fleisch— beschau beizutragen. Wie ein denkender Mensch gegenüber der ganzen wirtschaftlichen und bevölkerungsstatistischen Entwickelung zu dem Urteil des Hamburger Blattes gelangen kann, daß das Gesetz einer der traurigsten Triumphe reaktionärer Wirtschaftspolitik sei, ist mir un⸗ ersindlich. Mit der Tendenz der Ermöglichung der Einfuhr möglichst billigen ausländischen Fleisches ist eine Gefahr für die Volks— ernährung unzweifelhaft verbunden; immer größere Menschenmengen sind auf die Ernährung aus Restaurants 2 angewiesen; darum bedarf es einer wirksamen Kontrolle dieser Versorgung. Aus der amt⸗ lichen 26jährigen Todetursachenstatistik ergibt sich merkwürdigerweise eine Zunahme der Todesfälle aus Darmkrankheiten, von denen ein Teil jedenfalls auf die unkontrollierte Einführung unzweckmäßiger Lebeng— mittel zurücksuführen ist. Die Sozialdemokratie will das Gesetz als rein hygienisches Gesetz behandelt und seine Geltung auf die — 6 e , ausgedehnt wissen. Der obligatorischen Ausdehnung werden wir uns aufs bestimmteste entgegenstellen; wir halten sie nicht für nötig und nicht für im Interesse unserer kleinen Leute liegend. Die Beschau findet statt im Interesse der Allgemeinheit, und darum ist es auch nur logisch, daß die Allgemeinheit die Kosten trägt. Jeden⸗ falls muß eine Herabsetzung der Kosten in den einzelnen Bundes— staaten stattfinden; wir wünschen prinzipiell aber die Aufhebung der Gebühren überhaupt, sei es, daß sie auf die Reichskasse, sei es, daß sie auf die e re, der Bundesstaaten übernommen werden. Herr Scheidemann bemängelt das Borsäureverbot, bringt aber nur wei Fälle dafür vor, die nichts beweisen; jedenfalls bildet die Be⸗ andlung mit so e,, . Mengen von Borsäure nur die Ausnahme. Die gründlichen Arheiten des Kaiserlichen Gesundheitsamts haben die Berechtigung der Maßnahme erwiesen, die Behandlung des Fleisches mit borsauren Salzen als Kenservierungsmitteln zu verbleten. Gegen⸗ über dem Urteil eines berühmten Chemikers, der die Borsäure als unschädlich hingestellt hat, stellt das Urteil eines Dr. Manasse auf Grund dreijähriger e,, de, . die Schädlichkeit der Borsäure⸗ mittel fest, weil zur wirksamen Konservierung immer große Mengen dieses Mittels n,, seien. Die wirtschaftliche Wirkung dieses Gesetzes ist für uns eine Nebenwirkung. (Zuruf bei den Sozial⸗ demokraten: Die Hauptsache! Die Hauptsache ist die sanstäre Wirkung. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Hausschlachtungen h Wie es mit den Hausschlachtungen steht, ist Ihnen vom Grafen R Reventlom und anderen genügend gesagt worden. Es ist ja un eiflich, wie die . der zügellosesten Freiheit sich für . riffe in die wirtschaftliche Freiheit begeistern können. Alle Maß⸗
G 6 n zur Aufrechterhaltung der Viehzucht nützen in erster Linie dem 5 rundbesitz, nicht dem Großbesitz. Wir müssen hinstreben auf
iel, den heimischen Viehbedarf selbst zu decken; das ist das 3. zu bf rreichung uns alle Mittel recht en müssen. Die
sehnicht at in allen Tierarten, mit Ausnahme der Schafe, eine Zunahme aufzuweisen. Gine bedeutende Se g ist in der . Schweineproduktion eingetreten, und zwar anhaltend seit 1900.
Anders steht es dagegen bei der chemischen Unter⸗
der Einfuhr ausländischen Fleisches? Seit 1889 . sie, 1902 stieg sie tropñz des Einfuhrverbots der Würste und des Büchsenfleisches. 1903 fiel die Einfuhr, weil die 1 Viehproduktion stieg, und nur zum Teil, weil das Fleischbeschaugesetz strenger gehandhabt wurde Amerika setzt außerdem seine Viehprodukte jetzt mehr im eigenen Lande ab. Man behauptet, der Fleischkonsum sei 1902 zurück⸗ gegangen. Das ist nicht allgemein richtig; es trifft nur zu in einzelnen Gegenden, in den Industriegegenden, aber nicht auf dem Lande und in den kleinen Städten. Das Einfuhrverbot und die Grenzsperre für die Abnahme des Konsums verantwortlich zu machen, zeugt von großer Oberflächlichkeit. Die Zahl der Schweineschlachtungen hat schen erheblich in der letzten Zeit zugenommen. Sollten wir unsere Viehproduktion schutzlos dem Auslande preisgeben, so würde die kleinere und mittlere Landwirtschaft auf das schwerste bedroht werden. Wir, die wir die Landwirtschaft leistungsfähig zu erhalten haben, haben die Pflicht, diese kleinen und mittleren Landwirte zu er— ö Wir werden das tun, wenn Sie uns auch Gewinnsucht vor⸗ wersen. ⸗ 5
Abg. Dr. Dahlem (Zentr.): Der Bundesrat hat in der Aus⸗ führung des Fleischbeschaugesetzes mehrfach gegen die Absichten des Reichstags gehandelt. Im ursprünglichen Gesetz war auch die Beschau für die Hausschlachtungen vorgesehen, die Kommission des Reichstags hat diese Bestimmung gestrichen, und der Reichstag hat sich schließlich dahin entschieden, daß die Beschau für Hausschlachtungen nur in ganz dringenden Fällen zulässig sein soll. In verschiedenen Bundeßstgaten sind nun Polizeiverordnungen ergangen, die die Fleischbeschau auch für Hausschlachtungen obligatorisch, machen. In Preußen gilt das für g5 oo aller Regierungsbezirke. Es kann also vorkommen, daß an der Grenze zwischen zwei Regierungsbezirken an dem einen Orte die Leute die Hausschlachtungen ohne Beschau vor⸗ nehmen können, während an dem anderen Orte die Leute bestraft werden, wenn . die Hausschlachtungen nicht zur Fleischbeschau an⸗ melden. Der Zwang der Beschau für Hausschlachtungen ist ganz überflüssig; es ist kein einziger dringlicher Fall festgestellt worden, der ihn notwendig machte. Wa die Gebühr von 1 für das Schwein für die a ,. bedeutet, ergibt sich daraus, daß im Regierungs⸗ bezirk Wiesbaden die Gebühr im Jahre insgesamt 154 000 MS aus— machte. Man sollte die Fleischbeschau für die Hausschlachtungen nur dann obligatorisch machen, wenn ein dringendes Bedürfnis vorliegt; ist das nicht der Fall, so sollte man nicht auch noch diese Last der Landwirtschaft auferlegen. Gerade in Preußen sind im Ver— hältnis zu anderen Bundesstaaten die Gebühren besonders hoch, sie sind in der letzten Zeit übermäßig erhöht worden. Der Reichskanzler 4 auf die Bundesstaaten hinwirken, daß mindestens schleunigst die Gebühren ganz erheblich ermäßigt werden. In Nassau berrschte schon vor dem Fleischbeschaugesetz Verstimmung über den schon vorher dort bestehenden Beschauzwang für die Hausschlachtungen, und man hoffte gerade von diesem Gesetz, daß damit aufgeräumt werden würde, aber im Gegenteil ist die Sache noch verschlimmert worden. Wenn der Staat die Fleischbeschͤau anordnet, muß er auch die Kosten übernehmen. Die Polizeiverordnungen haben in das Gesetz etwas hineingebracht, was nicht hineingehört.
Abg. Kulers ki (Pole): von 1901 enthält die in der alten Prüfungsordnung nicht bestehende Vorschrift, daß zu den Prüfungen und zum praktischen Jahr nicht zu— zulassen ist, wer sich schwere strafrechtliche oder sittliche Verfehlungen bat zu Schulden kommen lassen. Danach scheint es uns , haft, ob wir überhaupt noch polnische Aerzte haben können. Der Pole wendet sich natürlich am liebsten an einen polnischen Arzt. Es ist eine unwahre Behauptung, daß mit Unterstützung aus dem polnischen Nationalschatz polnische Aerzte nach Oberschlesien ge⸗ schickt worden sind. Wie leicht kann ein polnischer Student in Konflikt mit dem Strafgesetz kommen. Gilt es doch schon fast für ein Verbrechen, zur polnischen Nationalität zu gehören. (Vize⸗ präsident Dr. Graf zu Stolberg macht den Redner darauf auf⸗— merksam, daß diese Ausführungen nicht zum Gesundheitsamt ge⸗ hören.) Der Begriff der sittlichen Verfehlungen ist sehr dehnbar. Graf von Posadomsky sollte im Bundesrat dahin wirken, daß dieser Begriff schärfer präzisiert wird. Ich fürchte auch, daß man bei der Apothekenkonzession Polen nicht mehr zulassen wird, wie es ja jetzt schon keinen polnischen Domänenpächter mehr gibt. In den Be⸗ zirken, wo die polnische Bevölkerung überwiegt, müßte der Staat anordnen, daß die Gebrauchtzanweisungen der Medikamente auch in polnischer Sprache gehalten sein müßten. Ferner müßten polnische Hebammen angestellt werden. Den Herrn Staatssekretär bitte ich schließlich, die Aufklärungsschriften zur Bekämpfung der Tuberkulose auch in polnischer Sprache erscheinen zu lassen. Die preußische Volks— schule ist so schlecht, daß darin die deutsche Sprache nicht von den Polen erlernt werden kann. (Vizepräsident Dr. Graf zu Stolberg macht den Redner abermals darauf aufmerksam, daß dies nicht mehr mit dem Kaiserlichen Gesundheitsamt in Verbindung stehe.)
Abg. Horn⸗Sachsen (Soz) wendet sich gegen die Redner der Rechten, die sich über ie Fleischbeschau geäußert haben, bleibt aber mit seinen ersten Aeußerungen auf der Journalistentribüne unver⸗ ständlich. Der Abg. Dröscher und sein Gesinnungsgenosse von der Wirtschaftlichen Vereinigung haben, führt er dann aus, von dem Nutzen des Gesetzes für die Allgemeinheit gesprochen, aber sie ver⸗ stehen unter der Allgemeinheit nur die agrarische Landwirtschaft. Wenn die Fleischbeschau einmal eingeführt ist, muß, sie auch obli⸗ gatorisch sein, also auch für die Hausschlachtungen. Die Bekämpfung der Tuberkulose muß vor allem durch eine zuverlässige Statistik über die Verbreitung dieser Arbeiterkrankheit unterstüͤtzt werden, damit man den Sitz der Gefahr erkennen lernt und so den Kampf gegen sie besser organisieren kann. Das Material, das die Krankenkassen bieten, könnte hierzu eine wertvolle Grundlage liefern; eine weitere würde durch, das Studium der Aibeitsmethoden in den verschiedenen Betrieben gewonnen werden. Redner geht dann daju über, die Ursachen der Krankheit und den Grad ihrer Verbreitung unter den Arbeitern in den Glashüttenbetrieben in detaillierter Dar stellung zu erörtern. Der Kapitalismus zwinge die Arbeiter unter sein Joch, ohne Rücksicht darauf, ob die Arbeitsmethoden ihnen e er , seien oder nicht. Der Geldbeutel des Unternehmers piele bei der Aufrechterhaltung der jetzigen Arbeitsmethode die Haupt- rolle. Das Kaiserliche Gesundheitsamt habe durch seine Forschungen selbst festgestellt, daß Unreinlichkeit und schlechte g , die Schuld an der Tuberkulese tragen. Das treffe gerade bei den Glagarbeitern zu. Die deutsche Regierung erfülle nur ihre Pflicht, wenn sie auf diesem Gebiete Abhilfe schaffe.
Staatssekretär des Innern, von Posadowsky⸗Wehner: Ich möchte eine Behauptung berichtigen, die von einem der Herren Vorredner aufgestellt worden ist. Es ist behauptet, es ver⸗ trüge sich mit den Vorschriften des Fleischbeschaugesetzes nicht, wenn die Einzelstaaten die Fleischbeschau für Hautschlachtungen einführten. Das ist unrichtig. Nach § 24 des Fleischbeschaugesetzes ist es unbe⸗ dingt zulässig, daß von den Einzelregierungen weitergehende Vor- schriften in bezug auf die Kontrolle der Schlachtungen und des Fleisches erlassen werden. (Sehr richtig! rechts) Ich erlaube mir zum Beweise einen Pafsus aus der Begründung des Gesetzentwurfg zu 5 23 vorzulesen, der in der Schlußredaktion des Gesetzes § 24 wurde. Da heißt es:
Nach Nr. 1 kann der Beschauzwang seinem Umfange nach aus⸗ gedehnt werden, und zwar nach zwei Richtungen hin, nämlich einmal durch die Ausdehnung auf andere als die im § 1 bezeichneten oder vom Bundesrat für untersuchungspflichtig erklärten Tiere, und sodann durch Aufhebung oder Beschränkung der im § 2 vorgesehenen Ausnahmestellung der Hausschlachtungen.
Staatsminister Dr. Graf
r Rindviehbestand ist zurückgegangen wegen eee, ne,, Ursachen, wie Futtermangel usw. ie steht es demgegenüber mit
Die neue Prüfungsordnung für Aerzte
unter den Beschauzwang durch landespolizeiliche Vorschriften gebracht werden können. (Zuruf aus der Mitte: Leider)
Es ist auch wieder der Gedanke angeregt worden, die Gebühren für die Untersuchungen auf das Reich zu übernehmen. Ich möchte mir da erlauben, hierzu eine Erklärung aus einer Rede des Herrn Abg. Gerstenberger vom 17. April 1899 vorzulesen. Er erklärte, nachdem er eine Spezialbestimmung erörtert hatte:
Da fällt auch der Punkt vollkommen weg, daß die Fleischbeschau nur dann einzurichten sei, wenn das Reich sich verpflichtet, die sämtlichen Kosten dafür zu übernehmen. Gegen diesen Gedanken, der vom Rheinischen Bauernverein, soweit ich weiß, ausgesprochen worden ist, muß ich mich ablehnend verhalten. Wenn das Reich die Kosten übernehmen soll für die Kontrolle in den einzelnen Ländern, dann bekommen wir Reichsbeamte, und dafür wollen wir uns bedanken.
(Hört, hört! bei den Nationalliberalen und links.) Also, meine Herren, auch in dieser Beziehung kann ich Ihnen keine Hoffnungen erwecken.
Was die Anregung des Herrn Vorredners betrifft, welcher aus⸗ zuführen suchte, daß durch einzelne Verrichtungen bei der Herstellung von Glas Schwindsucht und andere ansteckende Krankheiten übertragen werden können, so ist das an und für sich, glaube ich, völlig richtig. Wir haben auch schon festgestellt, daß beispielsweise Arbeiter, die in der Werkstatt an einer Stelle arbeiteten, wo vorher ein Schwind süchtiger arbeitete, demnächst auch von der Schwindsucht ergriffen sind. Daß also die gemeinschaftliche Benutzung von Arbeitsgerät usp. unter Umständen auch die Schwindsucht übertragen kann, das ist sehr wahrscheinlich, und daß bei der Glasbläserei, wo dieselben Arbeiter dasselbe Werkzeug mit ihrem Munde in Berührung bringen, die Schwindsucht übertragen werden kann, glaube ich, wird auch von den Sachverständigen nicht bestritten werden; es fragt sich nur: kann man Einrichtungen treffen, um das zu ver⸗— hindern? Kann man z. B. jedem Arbeiter, der das gemeinschaftliche Instrument zum Glasblasen benutzt, ein Mundstück einhändigen, das er seinerseits aufzusetzen hat, wenn er bläst? Die Frage ist durchaus der Erforschung wert, und ich werde dieser Frage nach der angegebenen Richtung nachgehen, mich namentlich über die Betriebsart, und ob eine derartige Vorsorge möglich und nützlich ist, in geeigneter Weise an Ort und Stelle unterrichten.
Abg. Graf von Kanitz (8. kons. ): Es kommt selten vor, daß die ,, , Wünsche vorträgt, denen wir uns anschließen könnth. Dies ist aber der Fall bezüglich der Ansteckungsgefahr in den Glashütten. Die Technik ist doch schon seit einiger Zeit so weit, statt des Blasens mit dem Munde ein mechanisches Blasen mittels Blasebalges einzuführen. Herr Horn meinte, daß die Rücksicht auf den Geldbeutel des Unternehmers Fortschritte verhindere. Die Tat- sachen widerlegen das. Daß Kinder unter vierzehn Jahren in den Glas⸗ hütten arbeiten, muß ich bestreiten. Das ist wohl früher geschehen, heute nicht mehr. Amerika und England haben keine Vorschriften über die Kinderarbeit und können deshalb billiger produzieren. Wir können uns gegen diese Länder also nur durch Zölle schützen. Die jetzigen Schweinepreise in Berlin mit 32 M für den Zentner Lebendgewicht decken nicht einmal die Produktionskosten. Die kleinen Besitzer und die ländlichen Arbeiter, sind dabei die eigentlichen Leidtragenden. Ein erheblicher Teil der Spannung zwischen Vieh⸗ und Fleischpreisen fällt auf den Zwischenhandel. Die städtischen Behörden sollten auf eine möglichst baldige Be⸗ seitigung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer hinwirken, wenn ihnen die Fleischpreise zu 9 erscheinen. Die hohen Preise treffen nicht allein den städtischen Konsumenten, sondern auch den Produzenten, auf den ein Teil der Schlachtsteuer abgewälzt wird. Das neue Schlachtsteuer⸗ gesetz hat die Einfuhr von Pökelfleisch nicht vermindert; die Ein—⸗ fuhr von lebendem Vieh hat im übrigen die Mindereinfuhr von anderem Fleisch vollständig paralpsiert. Andere Länder haben viel höhere Fleischzölle als wir. Die Zölle in Amerika wirken beinahe prohibitiv. Frankreich hat seine Fleischeinfuhr durch seine Zölle eben⸗ falls verhindert. Das einzige, was die Landwirischaft noch lohnend machen kann, ist die Viehzucht, da die Getreidepreise so niedrig sind, daß die Produktionskosten nicht gedeckt werden. Wenn nun dieser wichtige Zweig der Landwirtschaft immer unlohnender wird, so nähern wir uns dem Zustande Englands, wo die Landwirtschaft immer mehr verschwindet, und das Volk infolgedessen entartet. Die Förderung der heimischen Viehzucht ist eine Forderung der Allgemeinhelt.
Abg. Stauffer (wirtsch. Vgg): Es ist durchaus falsch, wenn der Abg. Scheidemann gemeint hat, daß die bayerische Landwirtschaft allen Maßregeln hygienischer Art kühl gegenüberstehe, und daß die bayerischen Abgeordneten hierzu eine Sonderstellung einnehmen. Daß wir an den Traditionen des Hauses Wittelsbach im übrigen festhalten, können Sie uns nicht verdenken. Den Sozialdemokraten wird es nicht gelingen, durch die Kritik des Fleischbeschaugesetzes einen Keil zwischen die Agrarier des Nordens und des Südens zu treiben. Ein gleichmäßiger Schutz des Kornes und des Viehs würde allerdings im Interesse des Südens sehr erwünscht sein. Alle land n f lichen Koiporationen haben sich dahin ausgesprochen, daß die heimische Viehproduktion sehr wohl imstande ist, den heimischen Markt mit Vieh zu versorgen. Herr Scheidemann hält Stichproben für ausreichend, um die Schädlichkeit des ausländischen Fleisches festzu⸗ stellen. Das Kaiserliche Gesundheitsamt hat festgestellt, daß das unmög⸗ lich ist. In amerikanischen Konservenbüchsen hat man Rattenköpfe ge⸗ funden. Nun, wir halten Rattenköpfe für die Ernährung des deutschen Volkes nicht für notwendig. An der Verteuerung des . trägt der Zwischenhandel die . An dem Fleischbeschaugesetz haben wir Landwirte die Kosten zu tragen. ;
Abg. Dr. Böttger (ul.) lenkt die Aufmerksamkeit der Regierung auf die ungünstigen Besoldungsverhältnisse der technischen Hilfsarbeiter 9 ,, , des Innern und bittet um eine bessere Besoldung dieser Beamten.
Abg. Dr. Paasche (nl.): Vor Jahresfrist wurde hier angeregt, ein neues Reichspiehseuchengesetz zu schaffen. Wir durften an— nehmen, daß wir schon in diesen Jahre ein solches Gesetz bekommen würden. Jetzt ist alles davon still geworden. Worin die Schwierigkeit liegt, wissen wir nicht. Die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes braucht nicht noch einmal dargelegt zu werden. Im armen n,. herrscht eine große Erbitterung über, die Art der Handhabung des Seuchengesetzes und die dadurch herbeigeführten Schädigungen. Ich könnte dafür eine Reihe abschreckender Tatsachen fh, Gegen⸗ über einer Menge kleiner Viehbesißer, die regelmäßig ihren Vieh bestand wechseln, wird das Gesetz mit einer Härte ausgeführt, die für sie geradezu verhängnisvoll ist. Warum sperrt man gerade einen so lang⸗ gestreckten Kreis aus, während der benachbarte Kreis von der Sperre nicht getroffen wird? Die Leute werden dadurch widerwillig gemacht und zur Verheimlichung der Seuche getrieben, dem Schlimmsten, was gegenüber der Maul! und Klauenseuche geschehen kann. Die Gebühren sind zu hoch, die Leute haben Hunderte und Tausende von Mark für n, , , . bezahlen müssen, die ganz un⸗ ulänglich waren. Wenn strenge Untersuchung und Kontrolle e n nd, warum muß der arme Bauer die Kosten dafür tragen und nich
das Reich oder der Staat? Es wird Jahre kosten, ehe diese schweren Schädigungen wieder ausgeglichen sein werden.
Darauf wird, gegen 6 Uhr die Fortsetzung der Beratung , , des Reichsamts des Innern auf Mittwoch 1 Uhr vertagt.
Danach ist eg ganz unzweifelhaft, daß auch die Hansschlachtungen
schen Reichsanzei
Land⸗ und Forstwirtschaft.
D Landwirtsch he f e inländischen Mühlen eine große des eut sch en Landwirts afts ratz. Ware. Für entfernte Sichten zeigen die inlän CEXXII. Plenarsitzung . J,, n
ern vormittag wurde hierselbst die XXII. Plenarwwersammlung des 9 n gr e en. von dessen Präsldenten Grafen von Schwerin · Lõwitz eröffnet. Als Vertreter der Reichsregierung wagen n der ersten. Sitzung erschienen der Staatsselretär des Reichs⸗ schatamts, Wirkliche Geheime Rat Freiherr von Sten gel, der Unter. täalsfekretär von Fischer und der Gehelme Oberregigrungsrat Blau pom Reichsschatzamt, der Präsident des Kaiserlichen ufsichtsamtes für Privatversicherung Gruner, der Geheime Oberregierungsrat Wolffram, der Geheime Regierungsrat Müller und der Regierungsrat. Dr. Boenisch vom Sir ent des Innern, der Wirkliche Geheime ,,, Slruckmann, der Geheime Regierungsrat Oegg und der Regierungsrat. Dr. Struckmann vom Reichtzustizamt ver Wirkliche Legationsrat Mertens vom Luswärtigen als Vertreter der preußischen Regierung der Hehe ime Oberregierungsrat von Knebel-Doeberitz und die Geheimen Regierunghgrãte ichter und Dr. von Sandt vom Ministerium des Innern, der Geheime Dberjustizrat Wedow und der Geheime Justiz Rt Kübler vom Justizministerium, der. Geheime Oberregierungsrat Krönig vom Ministexium der öffentlichen Arbeiten, der & Bberregierungsrat Küster vom Ministerium für Landwirischaft, Domänen und orsten, und der Regierungsassessor Dr. Schroepffer vom kinisterium für Handel, und Gewerbe, als Feitreten der Regierungen anderer Einielstgaten der bayerische Ministerialdtreklor und Bevollmächtigte zum Bundesrat von Geiger, der fächsische Geheime Regierunggrat Münjner, der württembergische Ministerialdirektor und Bevollmächtigte zum Bundesrat von Schneider, der mecklenburgische Gesandte, Geheime Rat von Oertzen und der Geheime Ministerialrat von Blücher, der Großherzoglich sächsische Geheime Legationgrat Dr. Paulßen, der oldenburgische Bevollmächtigte zum Bundegrat, Geheime Staatsrat Buchholtz, der braunschweigische Gesandte, Wirkliche Geheime Rat Freiherr von Cramm: Burgdorf, der Landesdirektor von Waldeck und Pyrmont, Präsident von Saldern und als Vertreter der Landesverwaltung von Elsaß⸗ Lothringen der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat alley. Raächdem der Präsident die Vertreter der Reichsregierung und der Einzelstaaten begrüßt hatte, berichtete der Generalsekretär Dr. Bade über die Ausführung der in der XXXI. Plenarversamm⸗ jung (903) gefaßten Beschlüsse und über die Beschlüsse des landigen Autschusseg. Die Versammlung genehmigte nachträglich die Beschlüsse des Ständigen Ausschusses und des Vorstandes. f verhandelte der Tandwirtschaftzrat über die Frage eines Zusammenschlusses der europa chen Staaten und einer Reform unserer bisherigen Meist⸗ be günstigungsverträge⸗ Hierzu lag ein gemeinsamer Antrag der Referenten Graf von Schwerin⸗Loöwitz und Hauptzollamt offizial Dfel⸗ München dor. Nach längerer, Biskussion, an der sich au Professor Dr. Wolf ⸗ Breslau beteiligte, wurde folgender Beschluß gefaßt: 3 . ö .J. Eine europãische Zollunion erscheint zwar aus wirtschaftlichen und politischen e en z. 3. weder möglich noch — bei der Ver⸗ schiedenheit der e ebe , f, wie sie auch unter den äischen Staaten besteht — erwünscht. . ; eireᷣ,,, fordert die sichtliche Ueberlegenheit großer Wirtschafts⸗ gebiete und das Bestreben ihrer Bildung in anderen Weltreilen namentlich von seiten Amerikas und Großbritannien — gebieterisch einen engeren wirtschaftlichen Zusammenschluß der europaischen Staaten. Der Dentsche Landwirtschaftgrat begrüßt daher freudig alle auf einen solchen Zusammenschluß gerichteten Bestrebungen, wie namentlich auch den kürjlich ins Leben getretenen mittel · europãischen Wittschaftsperein“, und empfiehlt dessen Unterstützung. II. Das schwerste Hindernis für einen engeren wirtschaftlichen Zusammenschluß der europäischen Staaten und anscheinend selbst für den Abschluß neuer Tarifverträge bildet indessen daz bisher von uns allgemein angewandte System der unbedingten Meistbegünstigung.· Dieses System wird daher notwendig eine Cinschränkung dahin erfahren müssen —, daß in den neu abzuschließenden Tarifverträgen selbst eine Bestimmung Aufnahme findet, wonach die . von den vertragschlleßenden Staaten einander eingeräumten Ver⸗ ünstigungen dritten Staaten nicht auf dem Wege allgemeiner en gn gung, fondern nur auf Grund gleichwertiger tarifarischer Degenkonzesstonen zugestanden werden dürfen. ö. ö. 151. Der Landwirtschaftsrat gibt seinem tiefen Bedauern darů er Ausdruck, daß bis zu dem natürlichen Ende der alten Handels verträge, d. h. dem J. Januar d. J, weder der gesetzlich beschloßsene neue Zoll- tarif in Kraft getreten, noch 2 ih Handels verträge, noch ĩ ündigung der alten erfolgt ist, . *. Hire el jede n ge Verfägerung der beschlossenen Tarisreform bedeutet eine neue schwere K des landwirtschaftlichen Gewerbeg. Und der Deutsche Landwirtschaftsrat bittet daher den Herrn Reichgkaniler dringend, wenn es jetzt jwar unvermeidlich worden zu sein scheint, daß die deutsche Landwirtschaft gezwungen * wird“ die Ernte beg Jahres 1964 noch unter der Geltung der alten Verträge jum Verkauf zu bringen, doch unser Gewerhe un⸗ bedingt vor einem gleich großen Schaden für das Jahr 1905 be⸗ wahren und zu diesem Behuf nunmehr unverzüglich eine Kündigung aller mit längerer als z monatlicher Kündigungofrist ablaufenden Ver⸗ zi en.“ . , n,, . von , , und Kammerer Frei⸗ berr von Thüngen, Thüngen über den Bau von Landarbeiter⸗ wohnungen mit, Darlehen der Landes versiche rungs⸗ anstalten. Eine längere Beratung, der ebenfalls ein gemginsamer Antrag der Referenten zu Grunde lag, führte zu folgendem Beschluß: Der Deutsche Landwirtschaftsrat beschließt: ö. bei den Landes versicherungsanstalten dahin vorstz ig . werden, dieselben möchten in noch ausgedehnterem . als bisher durch Hergabe von Baudarlehen ju, mäßlzem Zinsfuß W o/ ch den Bau von Wohnungen für landwirtschaft⸗· fee bein fördern, insonderheit Baugenossenschaften für landwirkschaftliche Arbeiterwohnungen durch Darlehen unterstützen und much Besitzern größerer Güter zum Bau der . ihren Wirischafte⸗ betrieb erforderlichen Arbeiterwohnungen Darlehen unter gleichen Be⸗
dingungen gewähren ö n,. ; — i aber, wo das Baubedürfnis weniger zu Tage tut., ,, von Darlehen zu sonstigen rein ländlichen .
i ungen, Unterstützung von Darlehns kassen vereinen und , . . den Bedürfnissen der nir rie herbeiführen. . *,, . Landwirtschaftsrat für ein unabweig⸗ bares Bedürfnis, eine Statistik iber die Zahl der Versicherten in der
d aufzustellen.“ . , e, ,,, der gestrigen, ersten Sitzung erledigt.
Getreidehandel in . 66 ö
ĩ Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm
2 , Januar d. J. hat Das Geschast in 6 fr zten wesentlich unter dem wechselnden Einfluß der Nachrichten über die Möglichkeit . Krieges zwischen Rußland und Japan gestanden.
Darauf. wirtschaftlichen
und hat auch zu namhaften Geschäften, besonders auch mit Deut sch⸗
Weizen:
Roggen:
Geheime er, russischer und nordamerissnischer.
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 10. Februar
and, geführt Die Nachfrage beschränkt sich jedoch meist auf nahe
Die Preise stellten sich Ende Januar d. J. man , . folgt: nordamerikanischer. 166 3217 Kansas .
californischer Walla Walla. Kurrachee, 3
ö ro ö
Kalkutta und Bombay
lata, je nach Güte.
. 3 5 ru er . *. * inlandischer̃ . nordamerikanischer inländischee.. . zu Futterjwecken für Brauer
16 und 17 151 2 171
164 2 16 1g x 16 16 und zt
Gerste;
ais: nordamerikanischer und Plata Odessa und Donau ö
ne, n,, , Platze wurden Ende Januar d.
i t, geschätzt: ö Wei zen: 500 000 42 15 000
, , , , ae ne n, n . m. e ü 83 2. w — *
Literatur.
r die ständige Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt in ven ö .. reich illustrierter und fesselnd ge⸗ schriebener Aufsatz des Dr. Albert Neuburger, der in dem neuesten (13.) Hefte der illustrierten Zeitschrift Zur Guten Stunde (Preis des Vierzehntageheftes 40 3, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin N. b) zum Abdruck gebracht wird. In der— selben Nummet veröffentlicht r. Wkar Damms zum log. Todestage Immanuel Kants einen Cssay. Max Kretzer? Roman Familtensklaben r Paul Blumenreichs Erzählung Der Vertrauensmann. und eine fnteressierende Grinnerung aus dem Pfandamt, die Martin Fließ unter dem Titel Die Taubenkönigin zu dem neuen efte beisteuert, bilden den Lefestoff. Karl Bleibtreus Gedicht Am duganersee dürfte allen Freunden echter Natuxgpoesie willkommen sein his dem künstlerischen Illuftrationsschmuck seien die farbenfrohe Kunstbeilage Dle Braut kommt“ nach dem Gemälde von 6G. ucuel und Albin Ggger Lienz belebtes Historlenbild Das Kreuz herhorge hoben — Hie Faschingsnummer der Modernen Kun st (Verla von Rich. Bong, Berlin W. 57 Preis des Einzelheft 60 4 hringt einen lirkfe äber das „Geld wechseln -, den der Autor C. Eucuel selbst in humoristischer Weife illustriert hat. Aus dem Karneval de Lebens“ Jautet der Titel einer anderen mit zahl reichen Zeichnungen von Fritz Gehrke und Wilh. Gause geschmückten Skljze, Ra der Alex Balder die Misere des Theaterschmierenlebens schildert. Im Zeichen des Karnevals steht das ganze deft. Ernst Hammann Fringt ein Blatt Magkenmalerei in Palermo /, von C. Kiesel und S. Gamba finden wir in Holischnitt , Bilder anmutiger Rädchen im Magkenstaat; von P. C. Belleuse ist ein farbig wieder⸗ gegebene Ballettratte. Von Interesse ist ferner ein Artikel, der den EGislauf in der Malerei“ behandelt, und manch ergötzliches Bild als
Probe begleitet ihn.
Handel und Gewerbe.
‚ im Reichsamt des Innern zu sammeng este l lten 9 n ,, für Handel und Industrie M Spanien. 26
Verbot der Einfuhr von Saecharin un saccha rin⸗= 6a Erzeugnissen. 5 dem Gesetz vom 24. Dejember 1993, betreffend das Verbot der infuhr von Saccharin und saccharin⸗ haltigen Erzeugnissen, find unterm 9. Januar d. J. Ausführungs⸗ bestimmungen erlassen, die u. a. folgende enthalten: . Für die Einfuhr von Saccharin und ähnlichen zum Medizinal⸗ ebrauch bestimmten Erzeugnissen sind nur die Zollämter von Frun, ort. Bou, Barcelona, Sevilla, Bilbao und Grao de Valeneia er⸗ mächtigt. ᷣ , . ; e Ginfuhr der genannten Grieugnisse kann nur im Namen un
für ö 9 cke che n erfolgen, und die Abfertigung kann nur borgenommen werden, wenn der damit bequftragte Agent den Nach⸗ weis liefert, daß der Empfänger zur Ausübung des , . werbes gesetzlich befugt ist, und eine Lon. diesem unters riebene Voll⸗ macht vorlegt, die der Anmeldung beizufügen ist. ö ö Solange dat Ministerium des Innern nicht hestimmt, bis n welcher Menge jeder Apotheker Saccharin oder ähnliche Erzeugnisse für Zwecke der Arzneikunde höchstens einführen darf, dürfen nur Sen. dungen im Einzelgewicht von 2 Kg zugelassen werden; der Vorrat jeder einzelnen Apotheke darf 4 kg nicht überschreiten. ( 3. Werden zur Abfertigung bei einem Zollamt Sendungen im . wicht von mehr als 2 kKg vorgeführt, fo unterliegt der überschießende Tesl den in Ziffer 8 des Artikels 306 der Zollordnung für Waren, deren Einfuhr berboten ist, getroffenen Bestimmungen. 3 ssen Diejenigen Sendungen von Saccharin und ähnlichen Erzeugnissen, welche von dem Ursprungtort mit der Bestimmung nach Spanien f, bent eb. Dezember 1963. dem Tage der Veröffentlichung dieses . setzes, abgegangen sind, können ohne Zollentrichtung wieder ausgeführ werden, widrigenfalls fie den Vorschriften dieser Verordnung unter⸗ worfen sind. (Gaceta de Madrid vom 16. Januar 1904.)
K, . 6 laß für gewisse Teile von Feu erwaf en. Yig 6 , 6g 3 Handels departement der indischen 6 rung erlassenen ir n vom 25. Juni 18903 (Nr. 160 1903) hat der Generalgouverneur im Rate m cin hin , . . ie N 6 und 8 der Tabelle 2 ju s er er e l hc, abgeändert durch das Gesetz zur Nhl bern
des indischen Tarifgesetzes vom Jahre 1894 (iIIsI886), fallenden
ö den dort angegebenen Zollsätzen berechnete Zoll. . 2 10 v. 9 des Werkes der Gegenstände über⸗ chreitet, zu erlassen ist; ö. ö.
Verni der Visierheber, Windstärkemesser, Refleltoren, Vor n ,, an , Laufez, Visterkappen, Visierschieber, hi. stöcke, Bürsten, Widerhaken (jag), Wischer (mops), Sto . Zielapparate (refloctors), Vorrichtung zum Reinigen oder Durch⸗
⸗ S jeher und Vistere für Gewehre oder Hrn, . een Board of Trade Journal.)
ger und Königlich Preußischen
eitpunkk der Erzeugung muß in allen geln r realer des gezahlten Zolles genehmigt wird. 131 Gazette of in g
Staatsanzeiger. 1904.
Britisch⸗Ostindien nach dem 31. August 1993 erhobenen Aus⸗ ,, 3 aus Ländern, welche an dem Brüsseler Per⸗ trage über die Sehen d eng des Zuckers vom Jahre 1992 beteiligt sind, zurückerstattet. Die?
00 K 6 3. scheinigungen oder rungsbescheinigun 64
. , Weise nachgewiesen wird, da
,, nach
ien hr gezahlt ist oder beansprucht werden kann.
äckerstattung erfolgt gegen Vorlage der K dem 31. August 1903 hergeste k en' keine direkte oder indirekte Prämte für die Herstellung oder in fremden Häfen unterzeichnete Be—
Von den Zollbeamten
scheinigungen können zur Zeit als Rachweis für den Zeitpunkt der Erzeugung einzelner U i 5
ige Zugefländnis wird indessen zurückgezogen werden, sobald die 154 217 . e, H n, den bavon betroffenen fremden Staaten
Zuckersendungen angenommen werden. Dieses
; jedigende Nachweis in bezug auf den kannt geworden sind; der befriedig 3a . . 16
iche Wagengestellung für Kehlen und Koks 3 39. en en und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 19 170, nicht recht⸗
ine Wagen. ; reti e e ee. sind am 8. d. M. gestellt 6069, nicht recht
zeltig gestellt keine Wagen.
rachtfreie Beförderung von Liebes gaben die zur . der freiwilligen Krankenpflege in Deuts 6 . st⸗ afrika aus. Anlaß des daselbst ausgebrochenen Aufstandes der Ginge hborenen bestimmt, in dem Fachtbriefe aut drücklich als solche bezeichnet und an die Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege für Deutsch Südwestafrika zu 6 gerichtet sind, findet, einer den Aelteften der Kau mannschaft von Berlin zuge⸗ Mitteilun zufolge, bis auf weiteres auf den preußischen und n fischn Staatseisenbahnen, den oldenburgischen Staatteisenbahnen und auf den Neichseisenhahnen in Elsaß⸗ Lothringen statt. Ferner sind den Aeltesten die n, , für den am 26. Februar d. J. in Bromberg stattfin 6 öffentlichen Verkauf von aus gemusterten Lokomotiven 5 Tendern sowie Wagen zugegangen. Das Naher kann 2. zer⸗ kehrsbureau der ö ber Raufmannschaft, Neue Friedrich⸗ 54 1, eingesehen werden. . ö Ueber , ,, Agenten in hi ß roge! ist den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin ö. Mitteilung zugegangen, über deren Inhalt vertrauengwürdigen 33 essenten im Zentralburegu der Korporation, Neue Friedrichstr. ö ů lenden Wähktagen zwischen 9 und 3 Uhr mündlich Auskunft ge⸗ geben wird. Auch im Verkehrsbureau der Handelskammer, Prinz Louis Ferdinandstr. 1, ist 6. eine V Agenturfirma in il el mündlich näheres zu erfahren. 2. philip he Berliner Jahrbuch für Han del und Industrie ist der soeben erschienene dies malige Jahresbericht der Aeltesten . Kaufmannschaft von Berlin ¶ Band) heraus geg ben worden. er Bericht hat eine wesentliche Umgestaltung deg Inhalts erfahren und sst in Buchform veröffentlicht (Berlin, Verlag von Georg Reimer). In einem Begleitwort wird darauf hingewiesen daß die . engere Verknüpfung der Beziehungen zwischen Berlin und 2. deutschen Wirtschaftsleben dazu geführt habe, die allgeme 2 deutschen Verhältnisse, ja sogar in gewisser Weise die in . nationalen Handeltbeziehungen in, den Kreis der Berich . erstattung einzubegreifen. So enthält der vorliegende Band; eine pollständige Geschichte ,, 9 dem ,, r sche Abschnitte über den deutschen u e ter⸗ nn. . Berichte über die wirtschaftliche Entwicke⸗ lung in Nordamerika, Frankreich, England und ,, ein Ueberblick über Renten- und Dividendenpapiere, der auf die Ilnani⸗ verbältnisse der einzelnen Staaten sowie auf alle in Aktien⸗ papieren vertretenen i e. Industriezweige (Chemische In⸗ du trie, Textilgewerbe, Metalle und Maschinen, Bergbau usw.) eingeht. Vaneben werden die örtlichen Zustände Berlins unter steter — der Ergebnisse der städtischen Statistik dargestellt. Um n. Grundlage für die neue Berichterstattung zu liefern, ist in allen . 4 des Werkes nach Möglichkeit das statistische Natʒrigl rũckwãär 6 zu dem Jahre vor dem letzten wirtschaftlichen Ausschmung 18 w. verfolgt. Zum praktischen Gebrauche ist in derselben Weise rückwär . bis zu dem genannten Jahre, eine umfangreiche Kurstabelle deige fi ) die die Einzelheiten der Kursentwickelung für alle , ö. 2 Berliner Börse gehandelten Papiere ersehen läßt. Die Ae f * haben in dem abgelaufenen Jahre ihr Verkehrsbureau so 2 ‚. daß es nicht bloß wie früher über Eisenbahn⸗, sondern auch über Zollangelegenheiten Auskunft erteilt; dementsprechend ist der früheren Beilage über Aenderungen in Eisenbahntarifen elne fernere hinzuge⸗ fügt die über alle wichtigeren, im Laufe des Jahres raren, ,, l in Zolltarifen und in Verbrauchs abgaben unterrichtet.
6 4 C*eß ehen hat die Anslegung der Gesetze durch die
schte für das praktische Geschäftsleben große Bedeutung gewonnen. gan , ic wird daher mit einer Zuname . der wichtigften richterlichen Entscheidungen begonnen, die . — 22 . jahr auf dem Gebiete des Handels- und Sn e were ht g it, 4
— Der Auffichtsrat der Kaliwerke Aschers le en si. . laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin, für 1903 eine D vi ende von lo oñ0 vorzuschlagen und 71 S62 auf neue n, , . zutragen. Der Reingewinn beträgt 156902 O69 M6 gegen ö. r, im Vorjahre. Abgeschrieben werden 68 947 M gegen 81 Vorjahre. ö . wa.
— Wie W. T B.“ aus Hambur berichtet, hat nach Ka , 36 St. Thomas der auf der ure, begriffene 4 Altenburg“ der Hamburg Amerika Linie seine 2 . Domingo bestimmte Ladung infolge der Revolution dasel 3 Iöschen können und, um diefe Ladung zu landen, nach St. Thoma en,, des W. T. B. betrugen die Betriebtein· nahmen der Anatalischen Bahnen (Stammlinte, org n , und Hamidls⸗Ada⸗Baiar) insgesamt in der vierten Woche 263 s. 2 (wen ger 32 574 Fr.), insgesamt seit 1. Januar ö
beni 56 747 Fr.). ö 9. Februar. (W. T. B.) Nach dem Bericht
. g beläust fich der Ertrag an entkörnter Baum be dn ö be g n.! als halbe Ballen gerechnet werden, auf 9 59g 277 Handelsballen. ö
Hork, 9. Februar. (W. T. B) Der Wert der in der der i Woge ausgeführten Waren betrug 9 390 000
Doll. gegen 10 050 000 Doll. in der Vorwoche.
gangenen
Kursberichte von den Fondsmärkten. Ham burg, 9. Februgn. (W. T. B.) almh Gold in
Rückerstattung der Ausgleichszölle für Zucker. Laut
Nordamertka bält im allgemeinen seinen hohen Prelestand aufrecht,
dagegen wird das Angebot in La Plata⸗Weßzensorten immer lebhafter *
ä Zollzirkulars Nr. 24 vom Jahre sF63z werden die bei der Einfuhr
dag rren: dag Kllogramm 2788 Br., 2 840 Gd., Silber in Barren . 77165 Br., 76,65 Gd. .
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