1904 / 46 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Bundesstaaten die schlechtesten Wahlspsteme verteidigt. In Bavern würden sie aber bei den nächsten Wablen schlecht abschneiden, denn das Volk werde sie verfluchen, weil sie ihm ein freibeitlicheres Wahl recht vorenthielten. SDierauf erklärte der Ministerpräsident Freiberr von Podewils: Niemand wird alles bei uns gut und gesund finden; aber so schlimm, wie man es darstellt, ist es auch nicht. Man mißt dem Ministerium Podewils die Schuld an allem bei, was bei uns für scheecht gehalten wird, und sucht dabei das Uebel möglichst zu übertrelben. Bei uns bat der Vorsitz ende jm Minifterrate keine größere Verantwortlichkeit als eine Kollegen, er fann in die übrigen Ressorts nicht äbergreifen. Ich babe mich genau geprüft und auch weise Männer gefragt, worin eigentlich meine Schuld bestehe, aber eine klare Antwort habe ich nicht gefunden. Jetzt wird mir dorgeworfen, daß ich bei einem Besuche, den mir einige Jentrumt abgeordnete gemacht haben, vor ihnen vollstandig kapituliert and völlig vergessen hätte, daß Bayern ein monarchischer Staat ist. Ich habe jatsächlich eine Unterredung mit jenen Jentrumsabgeordneten gehabt, aber an demselben Tage habe ich auch den Abg. Dr. Casselmann um eine Besprechung gebeten; das ist am Vorabend einer so wichtigen Beratung doch gam natürlich. Der Minister betonte ferner, daß die Regierungserklärung keine Drobung Entbalte. Wenn das Wahlgesetz falle, müßten die Wablen nach dem alten Gesetz stattfinden. Arer es sei nicht nötig, daß die alte Wahl- kreiseinteilung bleibe; man hahe gerade bei den jetzigen Vrhandlungen des Wahlgefetzes so viele Erfahrungen über die Notwendigkeit einer Reform gemacht, daß die Megierung diese allseitig ge⸗ wänschten Verbesserungen wohl ihrerseits vornehmen müsse. Die Regierung tue daber nur ihre Pflicht und gehe dabei objektiv und gerecht vor. Von einer Bedrohung oder Beleidigung einer Partei durch die Erklärung der Regierung könne keine Rede sein. Die Regierung sei sich bewußt, auch bezüglich des Zeitpunktes, zu dem die Erklärung abgegeben wurde, das Richlige getroffen zu haben Der Abg. Niß ler (fr. Vgg) legte dar, daß feine Partei das Gesetz ab. lehne, da die ländliche Bevölkerung gegenüber den Städten nicht bin reichend Berücksichtigung fände. Den Vorteil von dem Gesetz hätten hauptsächlich die Sozialdemokraten. Die Regierung beuge sich jetzt immer mehr bor dem Zentrum. In protestantischen Kreisen sei eine wachsende Erbitterung wahrzunehmen. Die Weiterberatung wurde sodann auf Dienstag vertagt.

Sachsen.

Die Zweite Kammer nahm heute, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, nach längerer Debatte den Antrag der Abgg. Rueder und Genossen, betreffend die Aufhebung des 5 19 des Ergänzungssteuer ˖ gesetzes vom 2. Juli 1902, gegen die Stimmen zweier konservativer Landwirte an. Ts soll danach künftig das Landwirtschaftliche Betriebskapital von der Vermögenssteuer nicht mehr befreit sein.

Deutsche Kolonien.

Von dem Kaiserlichen Gouverneur von Deutsch-Südwest⸗ afrika, Oberst Leutwein ist, W. T. B.“ zufolge, gestern die Meldung hier eingetroffen, daß in dem Telegramm vom . über das Gefecht der Kompagnie Fischel ergl. Nr. 43 d. Bl.) insofern ein Irrtum vorgekommen ist, als nicht der Seesoldat Henze aus DOesdorf, sondern der Seesoldat Haanse aus Sachsendorf in Sachsen schwer verwundet worden ist.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der türkische Botschafter in Wien hat, der Neuen freien Presse“ zufolge, die Gerüchte über Mobilisierung der türkischen Armee als vollkommen grundlos be eichnet und bezüglich der in Djakova (Sandschak Prizren) . Bewegung erklärt, daß die dort begangenen Uebergriffe augen⸗ blicklich unterdrückt und die Ordnung und die Sicherheit wiederhergestellt seien.

In der gzestrigen Plenarsitzung der ungarischen Dele⸗ 9 beantwortete, wie W. T. B.“ meldet, der Gesandte

üller im Namen des Ministers des Aeußern eine Anfrage, be— freffend die Sicherung des Panamakanals, und führte aus, wenn die Frage aktuell werde, werde es Sache der näher interessierten Mächte sein, die Initiative in dieser Richtung zu ergreifen. Die Delegation begann sodann die, Beratung des Heeres ordinariums.

Großbritannien und Irland.

Nach einer Meldung des W. T. B.“ erklärte gestern der Unter⸗ staatssekretär des Aeußern Earl Percy im Unterhause nochmals qufs nachdrücklichste das Gerücht für falsch, daß die Japaner Weihgiwei als Operationsbasis benutzt hätten. Der eng—⸗ Üische Admiral auf der chinesischen Station habe der Regierung be⸗ richtet, daß die japanischen Kriegsschiffe bei ihrer Fahrt nach Port Arthur in Weihaiwei nicht einmal gesichtet wurden und daß seit dem August vorigen Jahres, wo zwei japanische Fahrzeuge einen Höflich⸗ keitsbefuch von kürzer Dauer in Welhaiwei abstatteten, keine japanischen Kriegsschiffe mehr den Platz aufsuchten.

Frankreich.

In der zwischen dem Finanzminister Rau vier und dem Syndikus der Wechselmakler gestern stattgehabten Unterredung wurde, nach einer Meldung des ‚W. T. B.“, gemäß den Statuten der Syndikatskammer beschlossen, daß die Ver⸗ mittler von Börsengeschäften sowohl von Verkäufern wie Käufern hinreichend sichere Angaben und Bürgschaften fordern sollen, damit Spekulanten, die für ihre Verpflich⸗ tungen keine entsprechende Sicherheit bieten, vom Markte nach Möglichkeit ferngehalten werden.

Der russische Botschafter dankte, wie die Blätter melden, im Namen der russischen Regierung dem Präsidenten der Französischen Gesellschaft vom Roten Kreuz für ihr Anerbieten, sofort eine Ambulanz nach der Mandschurei zu entsenden, fügte jedoch hinzu, daß die Kriegsoperationen zu Land erst in einigen Wochen beginnen würden, sodaß erst dann Hilfsmaßnahmen praktisch ins Werk gesetzt werden könnten.

Rußland.

Mit der zeitweiligen Leitung des Kriegs⸗ minsisteriums ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Chef des Generalstabes Ssacharow betraut worden.

Italien.

In der italienischen Deputiertenkam mer brachte, W. T. B.“ zufolge, der Deputierte Santini gestern eine Interpellation ein, welches Vorgehen die Regierung bei dem russisch⸗ japanischen Rampfe eingeschlagen habe oder einzuschlagen beabsichtige im höheren Interesse des Friedeng, zum chutze der ltalienischen Untertanen und des italienischen Handels und jur Verteidigung des berechtigten Einflufses Italiens auf dle, internationale Politik. Der Minister des Aeußern Tittoni erklärte darauf, er könne nur auf die Neutralitäts- erklärung Italiens verweisen, und er (lege entschiedene Ver⸗ währung gegen Aeußerungen Santinis ein, die nicht im Einklang mit den . Italien und Rußland bestehenden Beziehungen standen, 3 freundschaftlichsten seien und die Italien unverändert erhalten wolle.

Spanien. . Dag Ministerlum verlangte von der Depn tierten kammer einen außerordentlichen Kredit von 8 Se C0 Pesetas für Kriegs material und von 950 000 Pesetas für die Marine zur Ver⸗

teidigung der Küsten. In Beantwortung einer Anfrage erklärte es der Mintsterpräsident Maura. für

unbegründet, daß irgend ein Hinweis seiteng irgendwelcher Macht an die spanische. Regierung ge— richtet worden sei. Die getroffenen Maßregeln entsprächen ausschließ · lich der Pflicht, die Neutralität Spaniens unter den gegenwärtigen Umständen aufrecht zu halten.

Nach Schluß der Sitzung wurden den republikanischen Deputierten von mehreren republikanischen Vereinen Huldi⸗ gungen dargebracht. Die Polizei forderte die Teilnehmer an den Kundgebungen auf, auseinander zu gehen, diese wider⸗ setzten sich jedoch. Die Polizei nahm darauf einige Ver⸗ haftungen vor; hierbei wurden mehrere Personen verletzt.

; Niederlande.

Wie das „Reutersche Bureau“ aus dem Haag meldet, habe das Schiedsgericht zur Entscheidung der ven ezo— lanischen Frage einstimmig entschieden, daß den drei Blockademächken Beutschland, England und Italien das Vor⸗ zugsrecht auf 30 . der Zölle von La Gugyra und Puerto Cabello zustehe. Jede Partei werde die Kosten, die ihr aus dem Verfahren entstanden sind, tragen und mit den anderen Parteien zu gleichen Teilen die Kosten des Schiedsgerichts übernehmen. Die Vereinigten Staaten seien beauftragt worden, den Schiedsspruch binnen drei Monaten zu vollziehen. Nach Verlefung dieses Urteilsspruchs habe der Graf Murawjew eine Rede gehalten, in der er ausführte, der Gerichtshof habe das Urteil nach sorglältiger Prüfung in voller Unparteilichkeit gefällt. Die Arbeiten des Schiedsgerichts, im Frieden begonnen, seien unter Kriegslärm zu Ende geführt worden. Man sei gezwungen, den Krieg als rechtmäßiges Ver⸗ teidigungsmittel für Ehre und Freiheit zu akzeptieren. Die gerechte Vorsehung, die die Schlachten lenke, werde einen Ünterschied machen zwischen dem Recht und den unbegründeten Anmaßungen. Nach Beendigung des Krieges zwischen einem europäͤischen und einem asiatischen Volle werde von neuem das Licht leuchten. Der Haager Schiedsgerichtshof werde das Boll⸗ werk der Gerechtigkeii, Wahrheit, Vernunft und die Hoffnung der Zukunft bleiben.

Amerika.

In der Antwort Japans auf Note des Staatssekretärs Hay heißt es, wie Reutersche Bureau“ zu melden weiß, Japan sei bereit, die Neutralität Chinas in den nicht von Rußland besetzten Gebieten zu achten, vorgusgesetzt, daß Nußland eine ähnliche Verpflichtung eingehe. Rußland habe den Vorschlag Hays unter der Bedingung an⸗ genommen, daß China strikte Neutrglität bewahre und Japan das Völkerrecht und die mit den Mächten geschlossenen Ver⸗ träge achte.

Der zum Konsul in Dalnij ernannte Morgan reist am 26. d. M. von San Francisco ab, bleibt aber bis zum Eingang neuer Anweisungen in Schanghai.

Asien.

Nach Meldung des Reuterschen Bureaus aus Niutschwang hätten der Statthalter Alexejew und der Generalstab ihr Standquartier nunmehr in Charbin aufgeschlag n.

Die Mannschaft und die Passagiere des in der Meerenge von Tsugaru durch die Russen zum Sinken gebrachten japanischen Dampfers „Nakanoura⸗Maru“ wurden mil Ausnahme von zwei Mann von den xussischen Kriegs⸗ schiffen vor dem Ertrinken gerettet und aufgenommen. Sie sind, dem W. T. B.“ zufolge, mit einem deutschen Dampfer, von Wladiwostok kommend, gestern in Nagasaki eingetroffen.

„Daily Telegraph“ meldet aus Nagasaki vom 21. d. M., das japanische Geschwader habe vor Port Arthur vier russische Torpedojäger weggenommen und die Mannschaft gefangen. Die Japaner hätten sich russischer Signale bedient.

Die „Times“ meldet aus Colombo vom 22. d. M. der Gouverneur von Ceylon habe ein Telegramm des Kolonial⸗ sekretärs mit der Mitteilung erhalten, daß 325 russische Matrosen, die bei dem Gefechte von Tschemulpo gerettet worden seien, demnächst in Colombo auf englischen Dampfern eintreffen würden und auf Ceylon bleiben sollten. Aus Weihaiwei erfährt dasselbe Blatt, die Ja⸗ paner führten ein Armeekorps aus drei Divisionen be— stehend, nach Korea. Die zwölfte Division werde jetzt ver⸗ schifft, und die Gardedivision würde ihr folgen. Die Qpera⸗ tionsbasis sei zur Zeit Tschemulpo. Die ausgeschifften Regimenter gingen dann über Söul nach Norden. Kleine De⸗ tachements seien bereits nach Norden vorgeschoben, um Fouragemagazine zu errichten. Man erwarte demnächst den allgemeinen Vormarsch auf Phjöngjang.

Ein Teil der Garnison von Quetta, darunter ein britisches Regiment und eine Batterie Gebirgsartilserie, hat, wie das „Reutersche Burean“ aus Bombay meldet, den Be— fehl bekommen, sich für den Vormarsch nach Nuschki be⸗ reit zu halten. Alle Vorbereitungen des Transportkommissariats seien getroffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.

In der heutigen (40) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posabowsky⸗Wehner und, der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten Budde beiwohnten, wurde zunächst der Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Waxen⸗ zeichen auf Ausstellungen, durch den ein zeitweiliger Schutz für die ausgestellten Erfindungen usw. eingeführt wird, in ersier und zweiter Beratung ohne Debatte erledigt.

Der Gesetzentwurf gelangte unverändert zur Annahme.

Darauf wurde die zweite Beratung des Reichshaus⸗ haltsetats für 1904 bei dem Etat für das Reichs⸗ eisenhahnamt fortgesetzt.

Hierzu liegt folgender Antrag der Abgg. Auer (Soz.) und Genossen vor:

„den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichẽtage tunlichst bald einen Gesetzentwurf vor n ulegen, durch den, wech einer einheitlichen Organisation des Verkehrs und der a Durchführung der Be⸗ siimmungen der Artikel 42— 45 der ) eichsverfassung der Betrieb und die Verwaltung der deuischen Eisenbahnen dem Reiche über trag, wird.“ ö .

Lußerdem schlägt die Budgetkommission folgende Resolution vor:

den Herrn Reichs kanfler zu ersuchen, im Interesse der Durch. führung des Art. 42 der Reichsverfassung auf die verbündeten Re. gierungen einzuwirken, daß sie Umleitungen des Güterverkehrg möglichst einschränken und darauf bedacht sind, an Tie durchgehenden Personenzüge an deren Haltepunkten die sonstigen Personenzüge an⸗ zuschließen.

Abg. Gröber (Zentr): In einer Konferenz im Preußischen Eisenbahnministerium ist von dem Unterstaatssekretär Fleck nach der Rordd. Allg. Zeitung“ zugegeben worden, daß über eine maßlose Konkurrenz zwischen den elnielnen Staate eisenbahnverwaltungen und über Vergewaltigung der Schwächeren durch die Stärkeren geklagt werde, daß man nicht verkennen könne, daß sich eine Vereinfachung oder fogar Verbesserung auf diesem Gebiete wohl erzielen lasse, um daß dabei zu erwaͤgen sei, ob man nicht in dem Wettbewerb zu weit gegangen sei, und Umwege nicht aus Betriebs“, sondern aus fiskalischen Rüäcksichten gemacht würden. Eine solche Umleitung des Verkehrz stebt in Widerspruch mit dem Sinn und dem Gesst der Reichz. verfassung. Wir verlangen natürlich nicht, daß stets die kürzeste Linie gefahren werde, aber wir verlangen, daß Umwege nur im wink. sichen Verkebrs., oder Betriebsinteresst gewählt werden, nicht aber zu dem Zweck, um eine andere Eisenbabnverwaltung zu benachteiligen. Der Ärtskel 4 der Reichsverfassung bestimmt: „Die Bundesregierungen verpflichten sich, die deutschen Eisenbanen im Interesse des all gemeinen Verkehrs wie ein einheitliches Netz zu verwalten und zu diesem Behufe auch die neu herzustellenden Bahnen nach einheitlichen Normen anlegen und ausrüsten zu lassen. Der Präsident des Reichs. eisenbabnamts hat uns gesagt, man sei zu der Vereinbarung gekommen, daß man sich eine Konkurrenzierung mit 20 09 Umweg gefallen laßsen wolle. Eine solche Vereinbarung entspricht schon nicht mehr der Verfassung, denn das ist kein einheitliches Netz mehr. Wenn schon 2060 Umweg als loyal angeseben wird, kann man sich nicht wundern, wenn einzelne Verwaltungen noch weitergehen. Es kommen tatsächlich Umwege von 30 und 285 C vor. Sogar die Volkspoesie hat sich mit diesem Kapitel schon beschäftigt Es wird z. B. von Görlitz aus in einem großen Bogen um ganz Sachsen herum nach Süddeutschland gesabren. Das Reichseisenbahnamt muß dafür Sorge tragen daß selche Umleitungen aufbören. Dazu genügt vollständig die An wendung des geltenden Rechts der Reichéberfaßung. Um das Reich. eifenbahnamt in einer requlierenden Wirkung zu unterstützen, hat die Kommission die Resolutton vorgeschlagen. Wenn eine se wenig bundesbrüderliche Gesinnung in den einzelnen Verwaltungen herrscht, so ist es nicht zu dermeiden, daß Privatunternehmungen sich rück. sichtslos Vorteile abzujagen suchen, und daß man den Gedanken der Reicheeinbeit abschwächt und ibn allmäblich verloren gehen sieht. Gerade vom Reichsgedanken aus ist es notwendig, den Uebelständen entgegen. zutreten so kräftig wie möglich und so bald wie möglich.

Abg. Liebermann von Sonnenberg Girtsch. Vgg.) berichter eingebend über die Verhandlungen in der Kommisston über die Re solution Gröber. Der Präsident des Reichseisenbahnamts habe hin. sichtlich der Cinschränkung der Umwegeleitungen eine längere Erklärung abgegeben, nach der es dumit nicht so schlimm stehe wie der Antrag⸗ steller glaube. Es komme auch bei der Güterbeförderung darauf an, die Güter möglichst schnell zu befördern auch wenn es mit. unter auf Umwegen geschebe. Umwege über 20 0 kämen aber nur bei vereinzelten Verkebrslinien vor. Schon unter dem Fürsten Bismarck sei der Versuch gemacht worden, die Sache von Reichs wegen zu regeln. Preußen habe zugestimmt, aber die Sache sei an dem Widerstande der anderen Staaten gescheitert. Immerhin sei man auch obne das Eingreifen des Reichs allmählich weiter gelemmen, indem mon unwirtschaftliche Umwege vermieden habe. Die Frachttarifplän griffen nach der Erklärung des Prästdenten nirgends so gut ineinander wie in Deĩutschland. Der zwelte Teil der Resolution sei also gegen— standslos. Trotzdem habe die Kommission die Resolution einstimmig angenommen.

Bevollmächtigter zum babnamts Dr. Schulz: seitens der preußischen Staatseisenba Konkurrenz siattfindet. Ein illovaler Wettbewerb sindet meiner innersten Ueberzeugung nirgends statt, und es nur ein Wahrnehmen des eigenen finanziellen Interesses, was die eine oder die andere Verwaltung leitet. Der Auslegung des Artikels 42 der Verfassung durch den Abg. Gröber kann ich mich nicht anschließen. Dieser Artikel soll, wie mir sche mt keineswegs die Verbaͤltnisse der einzelnen Eisenbabnverwaltungen unter einander regeln, sondern er ist im allgemeinen öffentlichen Verkehrs. interesse beschlossen worden. ;

Bei Schluß des Blattes spricht der Redner neiter.

Praͤsident zunãchst hnverwaltung

des Reichseisen⸗ bestreiten, ĩ eine illoy

Bundesrat, Ich möchte

Kunst und Wissenschaft.

Am 21. d. M. ist der Dozent für Geologie und Paläon tologie an der Königlichen Bergakademie und der Mitarbeiter der Königlichen Gedlogischen Landesanstalt zu Berlin, Pro fessor D. Ludwig Beushausen im Alter von 41 Jahren seinen langen und schweren Leiden erlegen.

Mit fiefem Wissen verband er eine ausgezeichnete Beobach tungsgabe, schlagende Klarheit des Urteils, glänzende Lehr⸗ begabung und aufopferungsfähige Pflichttreue seiner Dienst⸗ führung. Das Ableben des im besten Mannesalter einer höchst erfolgreichen Lehr⸗ und geologischen Aufnahmetätigkeit Entrissenen bedeutet für die Königliche Bergakademie und für die Königliche Geologische Landesanstalt einen schwer ersetzbaren Verlust. Seine große Bescheidenheit, die Geradheit seines Auftretens, die Lauterkeit seines Charakters machten den Verkehr mit ihm besonders wohltuend. Sein Andenken wird von allen, die ihn gekannt haben, stets hoch Ehren gehalten werden.

*

Wie die Sitzungsberichte der Königlichen Akademie der Wissen⸗ schaften vom 14. Januar d. J. berichten, wurde am 6. November b. J. bei den Ausgrabungen des Kaiserlichen archäologischen Instituts zu Pergamon eine wohlerhaltene, überlebens große mãänn⸗ liche Herme gefunden.

Bie Inschrift am Schafte sagt: ‚Du wirst erkennen, daß des Alkamenes herrliches Werk ist, Hermee, der vor dem Pergamiog stellte es auf.“

Es ist wahrscheinlich eine Kopie des von Pausanias an den Propyläen der Akropolis von Athen genannien Hermes Propylaios.

Die Herme selbst ist in das solchen Zuwachses höchst würdige Ottomanische Museum in Konstantinopel gelangt, von wo sie hoffentlich bald in Abgüssen verbreitet werden wird.

8 6 ) =

F.. In der Februarsitzung der Berliner Gesellschaft für Anthropologse wurden zu korrespondierenden Mitgliedern u. a. der uf ige Forscher Ujfalvy und die japanischen Anthre— pologen Joschikijo Kogamo und Tsuboi ertlärt. Ueber den deidelberger Geologen Professor Klaatsch wurde berichtet, daß er au inladung eineß z. J in Europa weilenden australischen Grof kaufmanns in allernächster Zeit über Genug eine Forschungsreise nag Australien antreten werde. In ähnlicher Weise ist dem Direktoria! assistenten am Museum für Völkerkunde Dr. Hu bert Schmidt durch den Amerikaner Mr. Pumpelly das gern angenommene Anerbieten der Teilnahme an einer Expedition nach Russisch Turkestan gemacht worden. Der anthropologischen Sammlung des Museums sind aus den bei Worm vorgefunkenen Anegrabungen zwei wohlerhaliene Skelette als Geschenk überwiesen worten, das eine aug einem römischen, das andere aus einem fränkischen Grabe. Cine merkwürdige Mitteilung sendet aus Amerika der bekannte, Forschunggreisende Herrmann. Danach ist, das bisher als eine Eigentämlichkeit der mongolische⸗ und malayischen Raffe betrachtete Merkmal des sogenannten blau! Mongolensleckeß, das sich bei allen AÄngehörigen der Jasse und auch

den Eskimg? an einer bestimmten Stelle dez Rückene varfindet e 'erst im Alter verschwindet, durch den amerikanischen Forscher D. Star neuerdings in Hukatan guch bet sieben dem Volke der as angehörtgen Personen entdeckt worden. Es scheint diesem ge . Kulturvolke Zentralamerikas ebenso eigentũmlich zu sein,

. rer mongolisch⸗ malayischen Rasse und hierin ein Finger⸗ n. ir die Herkunft der Rewohnei Zentralamerikag zu liegen. Eh, Vertrag deg Abends hielt, unter Begleikung zahlreicher Licht,. ni 6 Dr. Bavib von Hansemann über den Ginfluß Pei

Professor nn. fia , , fh. auf die 94 zdefform, ein Thema, das von be— mehrenden Funde von

rem Interesse im inblick auf die sich te; sst, die einer sehr frühen Epoche der Geschicht⸗ ere Geschlechteß angehören. Venn es ist bekannt, daß namentlich di 4 chow die Eigentümlichkeit des ersten jm Jahre 1856 gf unensen he chädels diesen,. Art, nach seinem Fundorte bei Mettmann in Westfalen ndertalschädel' genannt, al Nassenmerkmale nicht . lassen, bern sie durch raͤchitische Einflüsse erllären wollte. ed gran gung sicheren Urteils die von Rhachitis hervorgerufenen Ein⸗ ie auf pie Schädelbildung, wie et der Vortragende getan, eingehend] z e dieren. Man perstehs unter Rhachiis oder englischer Frankheit k, nnilich eine wahrschesnlich infolge mangelnder Kalkzuführung in Räahrung im Kindegalter entssehende krankhafte Störung in der rohenbil dung, woburch die Knochen weich und biegsam, auch meist ] d Len ihre normale Gestalt und Größe stark verdickt werden, unc an den Gelenkenden. Rhbachitis ist keine dem Menschen n eigentümliche Krankheit. Viele Tiere, Vären, Löwen, vor . m die Affen, unterliegen ihr hei Gefangenschaft, die letzteren l, musnahm6los selbst bei Gefangenschaft in ihrer Heimat, rührend beü in der Wildnis lebenden Tieren noch niemals acht achtet worden ist. Der, Vortragende nennt deshalb Rhachitis eine a4 „ne ite rungtkrankheit, stets herporgebracht durch nicht naturgemäße Lrenweise und Nahrung. Für den Einfluß auf ren Schädel pe pon Hansemann hat ein Material von 7000 Schädeln unter ät und darunter mehrere Hundert rachitisch gefunden ist es nun ha akterisisch, daß die rachitische Wucherung stets von außen erfolgt z n nur in seltenen Fällen foweit nach innen pordringt, um sich an e r Innenwand der Schädeldeck. fenntlich zu machen. Wo die Ver⸗ ung einen solchen sörgad erreicht, tritt auch der T od ein, wie der Fpariagende an dem Schähel eines im biesigen, joologischen Garten wendelen rachitischen Wären darlegte, bei dem die verdickte äädelbecke schließlich durch DYruck auf den Sehnerven jur Erblindung Ashrt hatte. Jener mehr sußerliche Einfluß der Rbachitis auf den hädel, der bei der Weichhejt des Knochen Infolge Liegens auf dem Fnterkopf zu einer Mißbildung, einem Flaächwerden des Hinter⸗ yrs führt, hat jedoch sebr bedeutende Wirkung auf die Ferm „ESEchäbels und biermit zusammenhängend guf die Gesichts⸗ hibung. Jener Löwe in unserem n, Garten, der mr eigentümlichen, wilden Schönheit halber vor einigen ahten von Photographen und Malern häufig abkonterfeit wurde, 9e seine Gesschtebildung rhachitischer S hädelumformung, und Stirn, sogenannte Balkonköpfe,

herdankte er g ö 6

ele Menschenköpfse mit vorgebengter ͤ 2. in der Kindheit Besestigung

enen meist ein flacher Hinterkopf entspricht, sind Immer jedoch ist daran

nuch thachitische Ginflüsse, die nach glücklicher rntheit verschwanden, gebildet worden. halbalten, daß die Verdickungen rhachitischer Art am Schädel niemals en Charakter einer Beulen—⸗ oder Geschwulstbildung, sondern den ner ziemlich regelmäßig verlaufenden Schwellung tragen,. Diese zrußrung bestimmt den Vortragenden, an dem Neandertalschaͤhel“, n er noch jüngst daraufhin sorgfältig untersucht hat, rhachitische Ein⸗ sisse bestimmt zu. veineinen. Die Verdickungen an seiner znaenfläche sind nach der Meinung von Prof. v. Hansemann die Felg' von Höblengicht, von der auch in Höhlen lebende Tiere, wie an Rochen des Höhlenbären nachgewiesen wurde, befall'n werden. Vie Vorwölbungen des Neandertalschädels in der Scheitel gegend abe irn nicht vathologische, sondern Rassenmerkmale, eg gehe haächirischen Schädel mit Vorbildungen. Der V n bi somit den Neandertalschädel als typisch für die Rasse, der sein angehörte, in Anspruch nehmen zu sollen. or glaubt, daß ähnliche Schädelfunde biersür weitere zeise beibringen (Ez ist auch von Interesse, darauf hinzuweisen, daß der Pithecanthropuß von Japa Verdickungen an derselben wie der Neandertalschädel zeigt. Der Vortragende gab zum noch interessante Auffchlüsse über Stirnhöhlen, die sich durch wachiische Schädeldeformationen und andere Ginflüůs 841 lden, und inte im Lichtbilde die Röntgenphotographie des Schäkel? der eine Stirnhöhle von ganz ungewöhnlicher Aus⸗ dehnung besitzt.

ranger rage wertere wer den.

bekannte

des Riesen

Machnow

Bauwesen.

In dem Bad Neuenahr wird an einem Neubau des Kur⸗ haufes gearbeitet, das Raum für Theater, Konzertsaal und zahlreiche Gesellschaftsräume bleten soll. Auch ist mit den Bohrungen für eine neue Quelle begonnen worden. ; .

In dem staatlichen Bade Bertrich ist beabsich die Neufaffung gesteigerten Ergiebigkeit der T

die herm misprechenden, unzulänglichen Badeeinrichtungen dure ersetzen.

Hei dem Heidenturm des Wetz is der Zeit vor dem Jahre Kirche, war die Einsturzgefahr de sofortige Inangriff nahme von, arbeiter unumgänglich war. Die Berüstungs⸗ und Sicherungẽarbeiten deranschlagt, welcher Betrag, da sonst keine ling auf die Kasse des Dembauvereins amt fast sein ganzes Vermögen ba. Man hofft, daß die 8 . herstellungsarbeiten aus dem Erles einer werden bestritten werden können. Seit der Refor

Bekenntnissen.

etzlarer Dom latbolische Gottesdienst abgebalten.

1 1000 plötzlich so nahe gerückt, umfangreichen Ausbesserungs⸗ unverzũglich ausgeführten werden auf 20 000 0 Mittel bereitstanden, vor⸗ ũbernommen zur Verfügung

der

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wdangelische, im Chor der t . dem Umburger Tom ist der Wetzlarer das kunstgeschich bedeutendste Bauwerk das Lahntals. 6

Das Ausschreiben eines allgemeinen Wettbewerbs inter den denschen Architekten zur Erlangung geeigneter Pläne für den Keubau des Stadt hauses in Bremen hat den Eingang bon 105 Entwürfen zur Folge gehabt. Die Preisrichter haben vom iz. biz 20. d. M. ihres Amtes gewaltet. Neinem der Entwürse konnte ter der erste Preis erteilt werden. Das Preisgericht hat des halb be⸗ sclossen, die verfügbare Summe von 30 000 M0 wie folgt zu verteilen: inf gleiche Preise von je deo 6 au die Veen; Gustay nige, Arhitekt, Schöneberg bei Berlin, Karl Roth, Diplom · Architekt Cassel, Jonrad Heidenreich und Paul Michel, Architekten, Charlotten⸗ ug, Ernst Rang, Architekt. Schöneberg, Emmingmann und Becker, Architekten, Berlin 8SWe zwei gleiche Preise von je 2000 0 an die Herren: Roger Stawsti, Regierungabaumeisten, Berlin, Karl und Paul Bona und Gustap Britsch, Architekten, Stuttgart. Außerdem wird vom Preisgericht empfoblen, den Ent, wurf des Herrn F. Berger, Archüett, Steglitz Berlin, für 1000 4 mjukaufen.

Land und Forstwirtschaft. Weinbau und Weinhandel.

Aus dem Reglerungebezmk Ko blenz wird geschrieben: Das Rebbholj kam überall gut ausgereist in den Winter. Da an äinigen Orten sich die durch das seuchte Wetter bervorgerufene Rob; Käule der Trauben zu zeigen begann, so wurde allgemein in der zweiten Dhtoberhälfte gelesen. . . ; An der Mosel batten manche Winjer bis in den November hinein gewartet und dadurch infolge der vorübergebend eingetretenen besseren Witterung ein um d 100 höheres Mostgewicht erzielt. Sonst

traf der neue Wein, der reifer und rollen zu werden verspricht, den vorjährigen durch seinen geringen i ch (I= 17 oo)

vom Sauerwurm verschont einen Herbst.

der Weinberge beeinträchtigt. gemacht, daß die im Vorjahr vom Schimmelpil befallenen Weinberge

Entwickelung alle 16 Tage geschwefelt wurde. trat auch der Sauerwurm gar

sz lag nahe, gann J, so erwies sich dieses Mitiel gegensber dem Schsmmelpili als un

gerabezu urch, ge Sauerwurm selbst die Feinde des

erwiesen.

litten alt im Vorjahr, und man war mit Menge und Beschaffenheit Trauben sehr zufrieden. ) der vom Ahrverband der Winzergenossenschaften, in deren Händen sich Rhachitis S5 o/ g der gesamten Weinbergsfläche befinden,

Retrieb des Weinbaues Grundsätzen am in schie denen Genossenschaftsverbänden angehören, zu um

käuflichkeit herabminderte. weitem nicht einzige Ergebnis, reger Beteiligung der Staats

ber Lelter der Bominialweinberge in Landetökonomierat Czeh, Weinbehandlung aufklärte, ug er Ahr melst gebauten Rebsorten sind Früh- und Spätburgunder,

Burgund“. völlig geschlessene Gärung, die währt hat, als die kombinierte; Ahr bereits eine neue zweck

d der bergen in Rüdesheim 1.

l el haben einen vollen Herbst , , n e , einen starken halben, die

bt, die meisten eb ha sten ebenso gebliebenen Gemarkungen an der Nahe An' der Nabe hat der Sauerwürm stellenwweisg . der Ernte ven.

chtet. Auch der Schimmelpil; hat dort großen Schaden getan. In nigen Gegenden am Rhein hat die Blattfallkrankheit die Ergiebigkeit

Bei ber Bekämpfung der Rebenschädlinge hat man die Erfahrung

verschont geblieben sind, wenn, gleich beginnend, bis zu seiner, vollen In diesen Weinbergen nicht oder nur mäßig auf. Be— day Schwefeln erst nach der Entwickelung des Weinstockes,

eses Jahr vom Schimmelpilz Im ersten Trieb deg Weinstockes

des Sauerwurms wurde vielfach durch das Schwefeln mehr als der Sauerwurms getötet wurden.

gegen den Sauerwurm hat sich das schwer suchen der Puppen während des Winters

länglich, und die Ausbreitung dadurch gefördert, da Als wirksames Mittel urchfüihrbare und sehr teure A

unter Rebenschädlingen weniger ge⸗

por

Patz Ahrrotweingebiet hat

Die Lese wurde dort jum ersten Male nach aufgestellten Leseordnung Auf diese Leseordnung haben sich die im Abrverbande zum und' der Weinbehandlung nach einheitlichen Winzervereine, die sonst ver⸗ dem Zweck geeinigt, bet der Lese eine richtige Sortierung der Trauben Hurch⸗ Ausfonderung angefaulter Trauben zu rreichen, durch deren früher übliche Beimischung der Wein statt der rforderlichen granatroten eine bräunliche Farbe erhielt, die seine Ver⸗ Vie Leseordnung ist das greifharste, aber bei das die im vergangenen Sommer unter und Selbstverwaltungsbehörden ab⸗ zur Folge gehabt haben, in denen Rüdesheim und Aßfmannshausen, die Ahrwinzer über ihre bis herigen Fehler in der bei deren Vermeidung er ihnen die an der „ein

von

utzgefslihrt.

zusammengeschlossenen

gleich

uführen und namentlich eine

e hal tenen Winzerversammlungen

wie in den besten Lagen ihnen gegebenen Ratschläge,

sich aber an der Ahr weniger be—⸗ Entrappung, für die man an der ere Maschine ausfindig gemacht hat, Winzerverein vorsitzende von der Ahr je Lese und Kellerbehandlung der Trauben auf den Domänenwein— und Mßzmannshausen angesehen. Die dort ge⸗ diesem Herbst von den Winzern befolgt worden, den man bei geneigt ist, wohl gemeinte auf das Althergebrachte ab⸗

in Aussicht siellte,

Dochgewächs“ J 97 . 1 Um die Ausführung der

zu studieren, haben jwölf

enen Lehren sind schon in des Ahrrotweingebiets in einem Umfang einer ländlichen Bevölkerung, die sonst Neuerungsvorschläge mit dem Hinweis zutun, bewundern muß.

( Gerredb * Getrei

(handel in Syrien.

Der FKaiserliche Generalkonsul in Beirut berichtet unterm g d. H.: Die Preise für Weizen ließen im Januar d. J in⸗ folge geringer Nachfrage des Auslandes nach. Einige hundert Tons wurden sogar mit Verlust nach Frankreich und England verkauft. An Gerste zu Brauzwecken gingen nach England: über Beirut aus der Gegend von Damaskus und. dem Hauran zum Preise von 1320 Franken für den Doppel zentner f. 4. B; und 25 900 42 aus der Gegend von Hama und Homg zum Preise von 1250 bis 13 Franken den Doppelzentner f. 4. B. Ferner wurden in in Tripolis je 5000 42 nach England verschifft.

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if ilko latz berichtet untern Das Königlich rumänische Ministerium für Ackerbau Handel und Domänen hat im Monitor Oficial! dor

Uebersicht der Aussaaten im Königreich

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am s⸗ on Hiernach wurden , in 1902

1495 657 ha 143 153 , 22157. ö 204 820 . Hesamtanbaufläche von rund

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a in den ngetretene Rückgang der u verwendeten Fläche hat nicht nur angehalten, sondern Steigerung erfabren. Das hierdurch frei gewordene Mehr von 220 0 ha si 5 letzterer ei

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Verkehrs anstalten.

chiffbarmachur don Wa Rußlands den dom Verkehr nV veranstaltet, die auf eine Schiff barmachung der Flüsse „lila Embach und Narowa und eine Umgehung der Stromschnellen und Wasser. falle oberhalb der Stadt Narwa (zu beiden Seiten der In el Kränbolm) durch einen Schleusenkanal hin zielen. Die Narowa.⸗Stromschnellen bilden die Grenze des Schiffe verkebrs oberhalb und unterbalb der Stadt Narwa. Am Embach liegt die Stadt Dorpat Juriew) n der Welifasa die Stadt Pleskau (Pftom) und, an der Naroma die 8 ** z 2157 mn, m. ; . Pei wug Stadt Narwa. Die genannten Flüsse eden mit dem Peipus und Pleskauer (Pstowschen) Ser in Verbindung. Durch Ver befferung der Schiffabrtsverbälmisss aul dielen Flüssen und durch Schaffung eines regel mäßigen Schiffsverkehrs soll eine Verbindung der Städie Plestau, Dorpat und Narwa mit dem Finnischen Meer bufen bezw. mit der Ostsee erstrebt werden Ferner besteht die Absicht, den alten Windaukanal, der dor etwa 70 Jabren erbaut wurde und der den Windaufluß mit der Dubissa im Quellengebiet derbindet, durch Verbreiterung auf 23690 m (12 aden) . durch Vertiesung big 213 m (7 Fuß) für Fabrzeuge den etwa 30 t (20000 Pudz Ladefäbigkeit schiffbar zu machen. Die Dubissa mündet ctwa 45 *m (435 Werst) unterhalb der Siadt Kowno in den Riemen (Memelfluß). deßssen Mündung auf preußischem Gebiet liegt. Um die Stadt RTowng an den Windaukanal anzuschließen, müßte die Strecke des Nijemenflusses don der Einmündung der Dubissa bis zur Stadt Kowng verbessert und bei Kowno ein Dafen angelegt werden. Sobald die S tadtrerwaltuns sich zu dieser Anlage entschließt, beabsichtigt die Riaierung ie Ver⸗ liesung des Njemeng von Nisbnals. Taba loberbalb der Gisenbahn⸗ station Kowno) bis zur Mündung der Dubissa auszuführen.

Theater und Musik.

Konzerte.

Im Saal der Singakademie gab 4m Donnerstag der Dirigent des Pbilbarmonischen Drchesters in Dala (in nland! Verr Ferdinand Neißer ein Konzert mit dem biesigen bil bann * nischen Orcheste r, in dem er zunächst Schudertd NRosamunde die Groica“ von Beetheden und dann finnlsche Komposttenen um Vortrag brachte. Als Dirigent zeichnete sich err Neider durch die große Rube und

erstraßen Mirren irt Mitteilung * 8rd mn 2 r Ko amm sministerium Vorerbebungen

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russischer Zeitschriften werden

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Swankte das Mostgewicht bei welßen Trauben wichen. 6d und 80 Dechsle. Bei gleichem Zuckergehalt und gleicher Nelntönlgkeit über.

Sicher heit aus, mit der er den Taktstock führte; auch wurde er den

dentschen Melsserwerlen Trauermarsch heraugbrachte, voll gerecht. Berlin kannt jzu machen. für und ein von ihm arran jeigte er, da Vollston ju großartige Gedankenreichtum eine ig Die norwegische Pianistin Dagmar Walle / Hansen gab. gleichfalls am VYonnerstag, ihren ; ohne die Mitwirkung eines Orchesters t die Temperamentlosigkeit ihres Spiels stärker hervor als am ersten Abend, Hintergrund für ihre gabe Stimmung Im Beerbovensaal ließ sich an fängerin Madeleine Walther hören. der Stimme ü . rec sonst zeigt sich das Organ wider penstig, wenn es sich same Ausgestalrung gegen die Flötenvorträge Herbort, Piang in . ta, Im Oberlicht saal der Philharmonte trat zu dersel ben ein Cornet- - Pistonvirtuose heiten auf einer kräftigen Gesamtwirkung zu schön klingendes Piano und weiß auch auhergewöhnlich tiefe Töne he rauszu seiner

; n onation recht verwischt trags deckte sich eben diesem Zwiespalt in seinen das Publikum, dag die Sache Sängerir ; ren n gebildetem Alt und anmutigem Vortrage man seine⸗

lichen . U J e n D 1 dicht eten, zu nächst hingewiesen, die Genußfãhigkeit und Anregung für le allen Mitwirkenden der Dank ̃ gemeinnützigen Sache ausgesprochen. Eine Reihe mu tkali Darbietungen folgte 1er e behinderten Herrn

erfreute

abgesehen von Tempo und Dyna mil in pen er nicht hinreichend gravitãtisch Der Hauptzweck seines Auftretens in uns mit zwei seiner Kompositionen be⸗ Es waren dies zwei kleine, unbedeutende Stücke ein Wiegenlied im Finnischen Volketon sertes ‚Finnisches Volkslied, In beiden Instrumentation gut beherrscht und den Außerdem gelangte noch eine Finlandia, die durch überrascht, und Vortrag

der „Eroiea“,

war wohl,

Streichinstrumente,

er die treffen versteht. von Sibelius a2 Ausdrucksweise Järnefelt zum

Romposition und kraftvolle

Duverfüre Marziale! von

zweiten Klavierabend im Saal Bech ste in An diesen Solovorträgen trat

Orchester einen glanzvollen So hinterließ die Wi⸗der⸗ Beethopens Appassiongta ebensowenig eine rechte wie die Fis⸗Dur⸗ Romanze von Schumann. demselben Abend die Koloratur⸗ Bei der mangelnden Frische wollen die Koloraturen nicht mehr recht gelingen; auch s um eine wirk⸗ deg Ausdruckz handelt. Vortrefflich gelangen da. bes Königlichen Kammermusikers Wilhelm ein äußerst wohlklingendes und serlenvolles Es ⸗Dur Sonate Bach entwickelte.

Philharmonische

an dem das Ph Leitungen abgab.

von

der der von Den e

Paris Chamhers, auf, dem Einzel⸗

seinem Instrument vortrefflich gelangen, ohne bringen. Der Bläser besitz

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aber sobald er sich an Foloraturen heranwagte, wie Internationalen Ph ntasie“, gelan sauber, und die Verzierungen ersch vorhandene Kunstfertigkeit seines

*. . Begriff der Fun

holen selbstverfaßten nicht immer Die immerhin nicht immer mit dem Leistungen ensprach auch die Wirkung häufig nicht ganz ernst nahm. wirkte Gina Goetz mit, an deren wo l An Temfelben Tage fand in den Räumen des Zperntheaters ein Festkonzert zur Fort dkonzerte“ statt. In einem von Hermann von Freifrau von Hünefeld gesprochenen erziehliche Bedeutung der heranwachsenden für das A hören das Edle und Erhebende bieten f für ihre

auf die guter

„pfeiwillige Unter 1

sodann Herr R

Waldemar Lütschg d

eine glänzende Vortragsweie⸗

durch

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Röntglichen Sängerin Fräulein Emmy V Sarmonlumbegleitung a gleichfalls auch die Heinemann hervor allein ( - g Sethe (Violine) und Herrin Karl Kämpf (Harmonium)

Geltung namentlich wiede

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uherst wohlverdlente Würdigung. S

Vorträge des beliebten Konzertlang

dessen kräftiges, wohllautendes DOrgar mit Frau Irma S

wie in Gemeinschaft

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Unter Berückfichtigung auftreten machte der

ien vorwiegend günstigen Gindruck und fand daber au reichen Beifall Von der ebenfalls detannten San gerin, De im Besitz einer außerordentlich leicht bewen lichen. hohen Sopran. stimme war gelegentlich bre verläbrigen Konzerts zer Stelle gesagt worden, daß m, zu Soubrettenbaften im Vortrag zuneig? An diesem Abend rat diese Gigentümlichkeit nicht eben zum Vorteil einzelner Gesãnge ebenfalls deutlich in die Grscheinung. Für manche Tie dart ist diele Vortragswelse freilich geeignet. . B. für die zwei Mannrken don Gbopin, die sie mit untergelegtem Text fang; diese fanden denn auch

mit Necht geoßen Belfall.

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