müsse man helfen, und in dieser Beziehung lasse es Herr Felisch fehlen. Wenn die Regierung den vom Redner gegebenen Anregungen Folge geben werde, so werde dies unter den Arbeitern im Baugewerbe große Befriedigung hervorrufen.
Unterstaatssekretär Schultz: Der Herr Minister hat das Ver— langen der Unternehmer, daß die Baukonsense mit tunlichster Be⸗ schleunigung erledigt werden, als durchaus berechtigt anerkannt und in einzelnen Bezirken, in denen eine Verzögerung in der Erledigung der Baukonsense eingetreten ist, sofort die erforderliche Anzahl von Hilfskräften einstellen lassen. Was den Arbeiterschutz betrifft, so ist den von uns getroffenen Maßnahmen der Erfolg nicht versagt ge⸗ blieben. Wenn der Abg. Hirsch meint, der gewünschte Erfolg sei noch nicht zu bemerken gewesen, so hat sich die Richtigkeit seiner Mitteilung nicht feststellen lassen. Die Regierung wird aber darauf hinwirken, daß die getroffenen Anordnungen überall zur Aus—⸗ führung kommen. Was die Frage der Mitwirkung von Kontrolleuren aus Arbeiterverbänden anbelangt, so hat die Regierung zunächst davon abgesehen, wird sie aber in Erwägung ziehen.
Abg. Posseldt (fr. Vgg.) bespricht das Projekt des masurischen Seenkanals und richtet an die Regierung die Frage, wann sie mit einer solchen Vorlage zu kommen gedenke. Der masurische Kanal werde ein Meliorationswerk ersten Ranges sein, da er große versumpfte Gebiete entwässern würde. Dieses Projekt habe nichts mit politischen Fragen zu tun, sondern könne von allen Parteien befür— wortet werden.
Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:
Ich glaube dem Wunsche der Mehrheit dieses Hauses zu entsprechen, wenn ich die von dem Herrn Vorredner ge— wünschte Auskunft erst nach der Osterpause bei Einbringung der wasserwirtschaftlichen (Sehr richtig! Bravo! Heiterkeit.)
Abg. von Oldenburg (kons.) beschwert sich über die Abwicklung des Verfahrens in den Fällen, in denen Besitzer an der Weichsel Land zu Deichen haben abtreten müssen. Die Besitzer hätten mit dem Ober⸗ präsidenten einen Vertrag abgeschlossen, der Minister habe diesen jedoch nicht anerkannt, sondern wolle das Enteignungsverfahren stattfinden lassen. Es beständen Meinungsverschiedenheiten über die Taxen. Die Leute seien durch die Verzögerung der Sache dem Ruin entgegen— gebracht oder in ihrer Existenz gefährdet. Der Redner bittet den Minister dringend, dafür zu sorgen, daß die Leute in nächster Zeit zu ihrem Gelde kommen.
Ein Regierungskommissar macht darauf aufmerksam, daß hierbei auch das landwirtschaftliche Ministerium beteiligt sei, und daß die Sache durch die Ueberschreitungen bei den Grunderwerbskosten erschwert werde, sichert aber dem Vorredner eine wohlwollende Prüfung der Angelegenheit zu.
Abg. Wallbrecht (ul.): Die höheren technischen Baubeamten führen lebhafte Klage darüber, daß sie in der Anrechnung der diätari⸗ schen Dienstzeit vor der etatsmäßigen Anstellung hinter allen anderen Beamtenkategorien zurückständen. Darauf ist schon wiederholt hin⸗ ewiesen worden. Neuerdings ist in Breslau die Stelle eines neuen Oberregierungsrats gefordert worden. Man befürchtet, daß die Ein— richtung dauernd werde und in der Strombauverwaltung nicht der Strombaudirektor, sondern der Oberregierungsrat der Hauptdezernent sein wird.
Ein Regierungskommissar erwidert, auf die Anrechnung der diätarischen Dienstzeit werde er bei anderer Gelegenheit zurück— kommen. Bezüglich der Stellung der technischen Beamten stehe der Minister auf dem Standpunkt seines Vorgängers; die Stellung der Techniker werde durch die neue Stelle eines Oberregierungsrats in Breslau nicht berührt.
Abg. Gyßling fr. Volkep.): Auf die Frage bezüglich des masurischen Schiffahrtskanals ist uns keine Antwort geworden. Die Opposition gegen ihn ist nicht mehr vorhanden; der ostpreußische Provinziallandtag hat gestern wieder den Bau eines solchen Kanals befürwortet, und die Landwirtschaftskammer hat sich ebenfalls dafür ausgesprochen. Wir hoffen, daß wir auch nach Ostern werden sagen können: Spät kommt er, doch er kommt.
Abg. von Oldenburg (kons.): Nachdem der Minister mit seiner Erklärung das Richtige getroffen hat, gehe ich auf die viel umstrittene Frage des masurischen Kanals nicht näher ein.
Abg. Rogalla von Bieberstein (kons.): Ich kann mich diesen Worten nur vollkommen anschließen.
Auf eine Anfrage des Abg. Puttfarken (nl.) erwidert ein Regierungskommissar, daß das Projekt zur Verbesserung der Hochwasserverhältnisse der Elbe noch nicht fertiggestellt sei, da noch verschiedene Verhandlungen darüber schwebten, daß aber der Abschluß bald zu erwarten sei.
Damit schließt die wird bewilligt.
Unter den Besoldungen der vortragenden Räte im Ministerium ist die Stelle eines vortragenden Rats für das Hochbaufach mit einem Gehalt von 7500 K neu vorgesehen.
Die Abgg. von Arnim und von Pappen heim (kons.) beantragen, diese Forderung zu sireichen.
Die Budgetkommission beantragt solution:
die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, Erwägungen darüber s in welcher Weise die Selbständigkeit der Lokal⸗ er Hochbauverwaltung in der Entwerfung
ng von Bauprojekten gehoben werden kann,
gebnis dieser Erwägungen unter eingehender Dar—
ehenden Verhältnisse dem Landtage in der nächsten
Meine Herren!
— Ia * 2 Vorlage gebe.
3
Debatte. Das Gehalt des Ministers
folgende Re—⸗
Session eine Abg. von empfiehlt die Annahme der Resolution der Kommission, da es notwendig sei, die Hochbauverwaltung zu dezen⸗ tralisieren und die lokalen Behörden selbständiger zu machen. Seine Partei habe seit langem den Wunsch, daß die Wasserbauverwaltung dem landwirtschaftlichen Ministerium übertragen werde. Wenn nach seinem Antrage die Stelle eines neuen vortragenden Rats gestrichen werde, so könne damit leichter erreicht werden, daß diesem Wunsche endlich einmal Rechnung getragen werde.
Ein Regierungskommissar sagt die Vorlegung der von der Kommission gewünschten Denkschrift zu:: das Haus werde dann beurteilen können, ob die Selbständigkeit der lokalen Instanzen unter⸗ bunden werde oder ob das jetzige Verfahren der Hochbauverwaltung richtig sei. Die Forderung einer neuen Stelle für einen vortragenden Rat entspreche dem tatsächlichen Bedürfnis infolge der Steigerung der Arbeiten der Hochbauverwaltung.
Abg Dr. Friedberg (nl) empfiehlt die Resolution der Kom⸗ mission. Ein Mangel an bautechnischem Personal sei in der Finanz⸗ verwaltung vorhanden. Das Interesse der Städte werde bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten besser gewahrt als bei dem Landwirtschaftsministerium. Man solle dem Ministerium nicht die notwendigen Arbeitskräfte verweigern. Die Organisation könne nicht davon abhängig gemacht werden, ob eine Ratsstelle mehr oder weniger bewilligt werde.
Abg. Graf Moltke (freikons.): Wir werden dafür stimmen, daß die Stelle des vortragenden Rats bewilligt wird. Aber andeirerseits bitten wir zu erwägen, wie man die Selbständigkeit der Lokalbehörden der Hhechbar dern a tung stärken kann.
Abg. Dr. Wiemer (fr. Volksp): Wenn die Wasserbauver⸗ waltung vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten abgetrennt wird, so wird der Landwirtschaftsminister der letzte sein, dem wir die Wasser⸗ bauten übertragen möchten.
Abg. Wallenborn (Zentr.): Wir befürchten, durch Bewilligung der Stelle eines Rats die Dezentralisation der Verwaltung zu er⸗ schweren. Das wollen wir nicht, und wir werden daher die Forderung ablehnen.
Abg. Freiherr von meine, die
Zedlitz und Neu kirch lfreikons.): Ich u
2 . . . 9 2 = Erwägung des Zentrums ist nicht unrichtig. Wenn auch
dieser und jener meiner Freunde gegen den Antrag von Arnim stimmt, so glaube ich doch, daß die Mehrheit sich ihm anschließen wird.
Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:
Meine Herren! Ich würde es bedauern, wenn der vortragende Rat, den ich beantragt habe, abgelehnt würde; ich bedauere es im Interesse derjenigen Beamten des Ministeriums, denen eine große Arbeitslast obliegt, und denen es kaum möglich ist, diese Arbeitslast zu bewältigen.
Der Resolution, daß Ihnen eine Denkschrift vorgelegt werden soll hinsichtlich der Tätigkeit der Bauabteilung, stimme ich zu. Um⸗ somehr bitte ich aber, in diesem Jahre den vortragenden Rat zu genehmigen, weil es eine Schädigung der Beamten, die mir unter⸗ tellt, sein würde, wenn der vortragende Rat gestrichen würde.
Der Antrag von Arnim wird mit den Stimmen der Kon— servativen, des Zentrums und eines Teils der Freikonservativen angenommen, ebenso die Resolution der Kommission mit den Stimmen der Rechten und des Zentrums.
Hierauf wird das Kapitel bewilligt.
Zu dem Titel „Bauinspektoren“ des Kapitels der Bau⸗ verwaltung liegt der Antrag der Abgg. Schmidt-Warburg Gentr) und Genossen vor, . .
dafür Sorge zu tragen, daß den in der allgemeinen Bau— verwaltung beschäftigten Bauinspektoren, Maschinen- bauinspektoren und Maschineninspektoren eine die Dauer von 5. Jahren überschreitende Zeit der diätarischen Beschäftigung bei der Festsetzung des Besoldungsdienstalters in Anrechnung ge— bracht werde. . ö
Abz. Schmidt Warburg bittet, seinen Antrag der Budget— kommission zu überweisen, und tritt sodann dafür ein, daß den Bau⸗ inspektoren der Titel Baumeister zurückgegeben und die Bauratsstellen vermehrt werden.
Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:
ö den eigentlichen Antrag Schmidt (Warburg) anbetrifft, so wird er ja in der Kommission beraten werden. Außerdem hat der Abgeordnete selbst betont, daß sein Antrag mit den Interessen anderer Ressorts in Verbindung steht; deshalb möchte ich mich hier nicht näher äußern, zumal der Herr Finanzminister, der ein wesentliches Interesse an der Frage hat, nicht anwesend ist.
Was die Titelfrage anbetrifft, so habe ich dafür gekämpft, sopiel
ich konnte; ich muß aber dasselbe erklären, was mein hochverehrter Herr Amtsvorgänger von dieser Stelle gelegentlich gesagt hat, daß es unter Umständen leichter ist, eine Gehaltserhöhung für eine Beamten⸗ klasse herauszudrücken, als die vorgebrachte Titelfrage zu lösen. (Heiterkeit. ) . Abg. Schmidt⸗Warburg: Ja, das ist ja außerordentlich interessant. Selbstverständlich glaube ich es dem Minister. Vielleicht sagt er uns, wer denn eigentlich die Sache so bekämpft, damit wir auch diese Herren einmal angehen können.
Ohne Debatte wird dann noch eine Reihe von Titeln be— willigt, worauf das Haus die weitere Beratung vertagt.
Präsident von Kröcher: Es ist seit vierzehn Tagen schon offen kundig, daß wir den Etat vor Ostern nicht mehr fertigbringen können, und ich hatte die Hoffnung aufgegeben, den Etat wenigstens in diesem Hause noch zu erledigen, weil es in der Luft lag, daß wir die wasserwirtschaftlichen Vorlagen noch zeitig genug be⸗ kommen würden, um die erste Lesung vor der Osterpause vorzunehmen.
1. 2 26 6 7 7 Nachdem uns aber erklärt ist, daß sie erst nach Ostern kommen, halte ich es für dringend notwendig, daß der Etat wenigstens hier im Hause noch erledigt wird, und ich werde mich zu meinem Bedauern genötigt sehen, Ihnen in der nächsten Woche vorzuschlagen, häufiger Abend⸗— sitzungen abzuhalten.
Schluß 41M Uhr. Nächste Sitz
g Donnerstag, 11 Uhr. (Etats der Bauverwaltung und der
ung Eisenbahnverwaltung.)
Die Förderung deutscher Anfiedelungen in den Provinzen Westpreußen und Posen im Jahre 1903.
Der dem Hause der Abgeordneten vorgelegten „Denkschrift über die Ausführung des Gesetzes vom 26. April 1886, betreffend die Be—⸗ förderung deutscher Ansiedelungen in den Provinzen Westpreußen und Posen, für das Jabr 1903 entnehmen wir die folgenden Mitteilungen.
Ankaufsgeschäft. Mit dem durch den schnelleren Gang der Besiedelung gesteigerten Landbedürsnis der Ansiedelungskommission hat auch das Angebot an Gütern und Grundstücken im Jahre 1903 eine weitere Steigerung erfahren. 509 Güter und 380 Bauernwirt⸗ schaften im Umfange von 245 81 ha oder 44 Quadrat- meilen sind, und zwar zu einem großen Teil durch Ver— mittelung von Agenten, der Ansiedelungskommission im Berichtsjahre zum Kauf angeboten worden. Neben diesem Angebot, das das des Vorjahrs noch um 6872 ha übertrifft, unterlag der geschäftlichen Be⸗ arbeitung eine große Anzahl im Vorjahre unerledigt gebliebener An— gebote. Das Angebot aus polnischer Hand ist gegen das Vorjahr um ein geringes zurückgegangen. Es befanden sich nämlich von den an—⸗ gebotenen Besitzungen in polnischer Hand nur: 88 Güter und 143 Bauern wirtschaften im Umfange von 55 238 ha 14 v. H. des angebotenen Areals; in deutscher Hand befanden sich 421 Güter und 237 Bauern⸗ wirtschaften im Umfange von 210 575 ha — 86 v. H. des angebotenen Areals. Als für Ansiedelungs zwecke geeignet sind im Berichtsjahre 43 Rittergüter — teilweise mit zugeschriebꝛnen, von den Vorbesitzern angekauften Bauernwirtschaften —, 41 größere, zum teil selbständige Gutsbezirke bildende Güter und 39 einzelne Bauernwirtschaften er— worben worden, und zwar sämtlich freihändig.
Von den erworbenen Besitzungen entfallen:
A. auf den Regierungsbezirk Danzig: das Rittergut Katzke im Kreise Danziger Höhe, die Rittergüter Czerbienschin, Klein Tutse und Lamenstein im Kreise Dirschau und das Gut Alt-⸗Glintsch im Kreise Karthaus zusammen mit einem Flächeninhalt von 1637 ha (4 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 1 663 000
B. auf den Regierungsbezirk Marienwerder: das Ritter— gut Heinrichsberg, die Güter Bergheim, Kelpin, Marienhof und Richnau sowie das Grundstück Schönsee Vorstadt Nr. ? im Kreise Briesen, das Gut Falkenstein im Kreise Kulm, das Rittergut Augustowo im Kreise Flatow, das Rittergut Jacobkau, das adlige Gut Kowallek, das Gut Klein⸗Nogath und das Landgut Louisenforst im Kreise Graudenz, das Rittergut Götzendorf und die Güter Mockrau und Neuhof im Kreise Konitz, die Staatsdomänenvorwerke Fiewo und Tinnwalde im Kreise Löbau, das Rittergut Lowinnek im Kreise Schwetz, das Gut Lubianken und das Landgut Knappstädt im Kreise Thorn Und das Rittergut Grochowo im Kreise Tuchel zusammen mit einem Flächeninhalt von 8343 ha (20 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 7993 845 0
C. auf den as Grundstück Gora Nr. 2 im ü Altkloster Nr. 45115280 363 im Kreise Bomst, das Grundstück Ilgen Nr. 42 im Kreise Fraustadt, das Gut Marienheim, das Landgut Alt-⸗Gröben und das Vorwerk Smilowo Nr. 4 im Kreise Gostyn, die Grundstücke Paulsdorf Nr. 2 13 im Kreise Grätz, das Gut Ladenberg im Kreise Koschmin, das Stadtvorwerk Zmyslow, Stadtgrundstuüͤck Krotoschin und das Grundstück Dt.⸗Koschmin Hauland Nr. 102 in Kreise Krotoschin, das Rittergut Krzyszkowko im Kreise Meseritz, die Herrschaft Murowana⸗Goslin die Rittergüter Pila, Klein Goslin
und Rakownia und das Gut Bodussewo umfassend —, die Ritter— güter Bogdanowo, Bomblin, die Güter Bialenschin und Drzonek und das Vorwerk Klein-Kroschin im Kreise Obornik, das Rittergut Slaborowice im Kreise Ostrowo, die Rittergüter Bronischewitz und Leng und das Vorwerk Marynin im Kreise Pleschen, die Herr— schaft Pakoslaw — das Rittergut Pakoslaw und die Güter Ga und Gory umfassend — das Gut Lindenhof, das Landgut Massel Nr.? und das Grundstück Rawitsch Vorstadt Nr. 18 (Schulze⸗Vorwerk) im Kreise Rawitsch, das Rittergut Klein- Sokelnik und die Grund— stücke Senkowo Nr. 3 und 1346 im Kreise Samter, die Herrschaft Schmiegel — bestehend aus den Rittergütern Alt⸗Boyen, Radomitz und Kuschen und der Oberförsterei Nitsche — im Kreise Schmiegel, die Rittergüter Kolaczkowo und Wszemborz und die Grundstücke Schondorf Nr. 4 und 10 im Kreise Wreschen zusammen mit einem Flächeninhalt von 16573 ha (39 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 17 012769
D. auf den Regierungsbezirk Bromberg: die Rittergüter Falkenburg, Friedingen, Mochel und Hoheneiche, die Güter Adlig— Kruschin und Wluki sowie die Grundstücke Buschkowo Nr. 23, 1531 49, 15, Lutschmin Nr. 33, Rosengrund Nr. 1 mit Schanzendorf Nr. 4, Schanzendorf Nr. 1 und das Brennereigrundstück Wilsche Nr. 16 im Kreise Bromberg, die Grundstücke Rosko Nr. 14531 49167/205327 im Kreise Filehne, die Rittergüter Chlebowo, Joachimshof, Karniszewo0 und Turostowo, die Staatsdomäne Paulsdorf und die Landgüter Mnichowo und Woznik im Kreise Gnesen, das Rittergut Rojewo, die adligen Güter Gonsk und Lipionki und die Güter Ernsthausen und Jacewo⸗Dalkowo im Kreise Inowrazlaw, das Gut Selgenau, das Freigut Kunkolewo und das Stadtvorwerk Lucienhof im Kreise Kolmar, das Rittergut Altraden, das Landgut Paleczka und das Grundstück Schlowstz Nr. 6 im Kreise Mogilno, die Rittergüter Iwno und Smarzykowo im Kreise Schubin, das Grundstück Strelno Nr. 1016 im Kreise Strelno das Mühlenvorwerk und Schuljengut Klafke. das Mühlen⸗ grundstück Wirsitz Nr. 209 und die Grundstücke Hermannsdorf Nr. 3040 mit Bebenke Nr. 68 und Ostrowitz Nr. 25 im Kreise Wirsitz, die Grundstücke Ludwigshorst, Malenin Nr. 520, 18 und 19, Monkownica Nr. 1, 12, 15, 19, 29, 31 und 33 im Kreise Witkowo,
as Rittergut Lekno, das Landgut Blischütz, das Vorwerk Albertynowo und das Grundstück Bukowitz 11 im Kreise Wongrowitz und die Rittergüter Bozejewice, Sartschin und Wloschanowo im Kreise Znin zusammen mit einem Flächeninhalt von 15 499 ha (37 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 15 674 500 6 Der Gesamtankauf im Jahre 1903 beträgt also 42 052 ha zum Kaufpreise von 42 344 114 S6 Hiervon sind aus polnischer Hand gekauft: im Regierungsbezirk Posen 1863 ha, im Regierungsbezirk Bromberg 1204 ha, zusammen 3067 ha oder 7, v. H. des Grund⸗ erwerbs im Jahre 1903.
Unter Hinzurechnung der Erwerbungen aus den Vorjahren um— faßt der Gesamtgrunderwerb der Ansiedelungskommission am Schlusse es Jahres 1903:
a. an Gutsareal 219 948 ha zum Kaufpreise von 166 426 268 M b. an bäuerlichem
, ö . 8927 362.
zusammen . . 278 553 ha zum Kauspreise von 170 353 6360 4A
Davon stammen aus deutscher Hand: 195 selbständige Guts— bezirke (126 Rittergüter), 50 Güter ohne kommunale Selbständigkeit 163 Bauernwirtschaften, mit einer Gesamtfläche von 132 8460 ha — 58 v. H. des Gesamterwerbs zu einem Gesamtkaufpreise von 105 326 200 SS, — aus polnischer Hand: 140 selbständige Guts— bezirke (107 Rittergüter, 20 Güter ohne kommunale Selbst—
5
ständigkeit, 123 Bauernwirtschaften, mit einer Gesamtfläche von 595718 ha — 42 v. H. des Gesamterwerbs zu einem Gesamtkaufpreise von 70 027 430 S. Der Flächeninhalt dieser Er—⸗ werbungen mit 42052 ha stellt den größten jährlichen Ankauf der Ansiedelungskommission an Gütern und Grundstücken seit ihrem Be— stehen dar. Dieser starke Einkauf ist veranlaßt worden durch den günstigen Verlauf des Besiedelungsgeschäfts im Berichtsjahre und durch den für das Jahr 1904 allen vorhandenen Anzeichen nach zu erwartenden regen Ansiedlerzuspruch. Der durchschnittlich im Jahre 1903 für 1 ha gezahlte Preis stellte sich bei den Gütern auf rund 996 S, bei den Bauernwirtschaften auf 1150 S und beim gesamten Ankauf auf rund 1007 S, während der Durchschnittspreis beim Gesamtankauf im Jahre 1902 nur rund S67 S für 1 ba betragen hatte. Die angelegten Preise stellen im Jahresdurchschnitt den 99 3 fachen Betrag des Grundsteuerreinertragt dar. Das erhebliche Steigen des Durchschnittspreises für das Hektar im Verhältnis zu den in den früheren Jahren bewilligten Preisen und der hohe Grundsteuerreinertragsmultiplikator, der nur von dem des Vorjahres übertroffen wird, das den 99,5 fachen Betrag des Grundsteuerreinertrags als Durchschnittspreis aufwies, finden ihre Erklärung, außer in der allgemeinen Preissteigerung und in dem Wettbewerb der nationalen Gegnerschaft auf dem Grundstücks— markte, insbesondere auch in dem Umstande, daß bei dem flotter Gange des Besiedelungsgeschäfts Wert darauf zu legen war, vorzuge—⸗ weise solche Güter zu erwerben, die nach ihrer Bodenbeschaffenheit und ihrem Kulturzustande die Möglichkeit einer sofortigen Aufteilung und Besiedelung boten. Der Gesamtdurchschnittspreis für sämtliche bisher von der Ansiedelungskommission erworbenen Liegenschaften beträgt 767,2 S für 1 ha.
Ansiedelungsgeschäft. Die Nachfrage nach Ansiedlerstellen war im Berichts jahre reger als je zuvor. Es ist das zum Teil der immer wirksamer gestalteten und auf die Erschließung neuer Gebiete für die Ansiedlergewinnung gerichteten Werbearbeit, zum größeren Teil aber der werbenden Kraft zuzuschreiben, die das Vorwärte— kommen der in den Vorjahren angesetzten Ansiedler auf ihren Anhang in der alten Heimat ausübt. Auch das erfreuliche Bild, das die Felder während des zeitigen Sommers fast überall in den Ansiedelungsprobinzen boten, wirkte ermutigend auf die Kauf— lustigen ein, die sich in großer Zahl — einzeln und in Gesellschaften — zur Besichtigung der Ansiedlungsgüter einfanden. Bei dem all— gemeinen Vertrauen auf die wohlwollenden Kauf. und Pacht⸗ bedingungen des Staats wurde der Zudrang zu Stellen mit guter Bodenbeschaffenheit und günstigem Wiesenverhältnis selbst durch die entsprechend höhere Rente nicht beeinträchtigt. Dagegen fanden Güter mit durchgängig geringen Böden auch bei guͤnstiger Ver— kehrslage nur schwer Abnehmer und zumeist nur solche mit geringen Vermögen, die deshalb lediglich im Pachtverhältnis angesetzt werden konnten. Auf den minderwertigen Gütern ift darum eine un— verhältnismäßig hohe Zahl von Stellen unbegeben geblieben, während selbst für die hochwertigen Güter, die erst im nächsten Jahre zur Auslegung gelangen sollen, schon zahlreiche Vormerkungen vor— liegen. k .
Der Verlauf des Besiedelungsgeschäfts stellt sich zahlenmäßig, wie folgt: Die Zahl der Anfragen Ansiedelungslustiger betrug 6474, d. h. 978 — 18 v. H. mehr als 1902 (Vorjahre: 1900 — 3423, 1901 — 3120, 1907 — 5496). Von den Bewerbern sandten auf Aufforderung Fragebogen über ihre persönlichen Verhältnisse ein 36hl, b. J. 18 — 463 v H. mehr als 1809 Vor⸗ jahr: 1900 — 1800, 118507 — 1416, 190 — 3203. Zum Vertragsschlusse gelangten die Verhandlungen in 2001 Fällen. Es wurden abgeschlossen 14131 Rentengutsvertraͤge und 570 Pacht— verträge. Von diesen sind durch Zuschlagserteilung genehmigt worden: 1476, und jwar 1015 Rentengutsverträge, 431 Pachtverträge. Von den übrigen 525 Verträgen sind durch Rücktritt der Ansiedler oder Versagung des Zuschlags zusammen 308 wegfallen (im Vorjahre 364 bei 1803 Verträgen), während bei 217 Verträgen die Genehmigung noch aussteht. Der Rücktritt ist häufig nur darauf zurückzuführen daß die Käufer nicht imstande waren, ihr Besitztum in der Heimat rechtzeitig zu veräußern und das zum Erwerb der Ansiedlerstelle not- wendige Vermögen flüssig zu machen. Es ist daher zu hoffen, daß viele von den zurückgetretenen Bewerbern im nächsten Jahre oder später doch noch ihre Uebersiedelung bewerkstelligen werden. Der Ver— , , mit dem der Vorjahre ergibt folgendes Bild:
— Q 1
Verträge: Genehmigungen: ꝛ 142 J 166 1889 ; 196 191 ö ii 173 1891 J 193 1899. 33 270 K , 241 1894 247 222 1895 . . 186 1896 ; w 191 1897 ö 367 1898 . 787 605 ,, 726698 669 1900 w 661 , 418 190979 1393 1211 (darunter 301 — 25 v. H. Pacht ver⸗ trãge) 1903 4 2001 1476 (darunter 431 — 29 v. H. Pachtver⸗ träge). Hierzu kommen noch 157 genehmigte Mietsverträge über neu ein— gerichtete Arbeiterwohnungen (gegen 104 im Vorjahre). Die Gesamt— zahl der bis Ende 1903 angestedelten Familien beträgt 7539, ihre Seelenzahl ist auf 48 000 bis 50 000 zu schätzen.
Wie schon in der vorjährigen Denkschrift hervorgehoben ist, läßt die Durchschnittsgröße der Ansiedlerstellen ein allmähliches Sinken erkennen. Im Berichtsjahre sind 19 502,89 ha in 1476 Stellen ver— geben worden, die durchschnittliche Stellenfläche beträgt danach 13,2 ha. Die Durchschnittsgröße aller seit Bestehen der Ansiedelungskommission vergebenen Stellen, die sich bis Ende 1901 noch auf 17,5 ha belief und im Jahre 1902 auf 16.5 ha gesunken war, hat sich jetzt weiter auf 15,7 ha verringert. Das Schwergewicht der Stellenbegebung zeigt sich mehr und mehr von der Größenklasse 15 bis 20 ha auf die Stellen— größe von 10 bis 15 ha verschoben. Bemerkenswert ist ferner die erhebliche Abnahme der Zahl der begebenen größeren Stellen von 25 bis 50 ha. Dies wird durch die nachstehende Tabelle veran— schaulicht, die den Anteil der einzelnen Größenklassen an der Stellen— begebung der Vorjahre, des Berichtsjahres und an der gesamter Stellenbegebung in Hundertteilen nachweist:
Es sind begeben O –5 5 —–10 10 —– 15 15 — 20 20 — 25 25 — 50 über 50 Stellen von ha ha ha ha ha ha
, , . im Durchschnitt
der Jahre 1886
ö im Jahre 1903 im Durchschnitt
der Jahre 1886 P
11 21,6 3 95
Ueber die Herkunft und Konfession der angesetzten Ansiedler mitgeteilt, daß die Nachfrage katholischer . sich nicht uner⸗ heblich gesteigert hat. Es sandten 488 Bewerber Fragebogen ein, gegen 137 im Vorjahre und 79 im Durchschnitt der früheren Jahre. Die Auslegung der für Katholiken bestimmten Güter hat sich abe wegen der Schwierigkeit einer die Nationalität der Ansiedler sichernden Ordnung der kirchlichen Verhältnisse bedauerlicherweise derart hinausgezogen, daß die Zahl der genehmigten Verträge im Berichtsjahre nur 12 beträgt. Für die im Spätherbst 1903 zur Vergebung ausgelegten und die im Frühjahr 1901 zur Aus—⸗ legung gelangenden Güter ist jedoch eine erhebliche Zahl von Be— werbern vorgemerkt. Die Zahl der aus den Ansiedelungsprovinzen stammenden Bewerber weist wiederum eine Abnahme auf. Der Anteil beträgt nur 12,5 v. H. gegen 19 v. H. im Vorjahre. An der ge⸗ samten Stellenvergebung seit 1385 sind die Einbeimischen aber immer noch mit 29 v. H. beteiligt, gegen 33 v. H. im Durchschnitt der Jahre 1886 bis 1902. Im Berichtsjahre sind im ganzen besiedelt worden 19503 ha —
78 012 Morgen oder rund?
r
35 Quadratmeilen Stellenland (15 082 ha Rentenstellen und 4421 ha Pachtstellen). Rechnet man auf 1 An⸗ siedelungsdorf 30 Familien und eine Fläche von rund 18009 Morgen Stellenkand, so bedeutet das Besiedelungsergebnis des Jahres 1903 rund 50 Dörfer, ausgestattet mit Kirche, Schule und allen sonstigen öffentlichen und genossenschaftlichen Einrichtungen. Die bishe zu Ansiedlerrecht vergebene Stellenfläche umfaßt 116 982 ha, oder 203 Quadratmeilen. Dazu kommen noch die für öffentliche Zwecke usw. ausgewiesenen Flächen (vergl. Seite 10 11 der Denkschrift für 1898) mit etwa 36 660 ha, sodaß von dem rund 228 553 ha betragenden Gesamterwerbe etwa 152760 ha — 66,8 v. H. vergeben sind.
Der Ansiedlerzug hat zahlreiche mittellose deutsche Familien mit⸗ geführt, die teilweise von den Ansiedlern selbst beschäftigt werden, zum weitaus größten Teil aber als Arbeiter im Großbetriebe der An— siedlungszüter untergebracht sind. Zur Zeit werden 662 zugewanderte Familien und 110 ledige Arbeiter mit einer Seelenzahl von 3350 auf Ansiedlungsgütern beschäftigt.
Verwaltung der erworbenen Güter bis zum Ab— schluß des Besiedelungsgeschäfts. Infolge endgültigen Ab⸗ schlusses des Besiedelungsgeschäfts sind bisher 104 Güter und Bauern- wirtschaften mit 37 886 ha aus der Verwaltung ausgeschieden. Während des Wirtschaftsjahres 1. Juli 1902/1903 standen unter Ver— waltung 228 Güter mit einem Flächeninhalt von 149 408 ha, darunter 53 Güter mit einem Flächeninbalt von 34 873 ha, deren großwirtschaft⸗ licher Betrieb aufgelöst ist. Im Vorjahre waren es 181 Güter mit 126 824 ha, worunter sich 53 aufgelöste Gutsbetriebe mit 33 918 ha Flächeninhalt befanden. Für die Güter mit aufgelöstem großwirtschaftlichen Betriebe besteht in der Hauptsache nur noch eine Kassenderwaltung fort. In der oben angegebenen Fläche jener Güter, die sich noch in geregelter Guts⸗ verwaltung befinden, sind die nicht unbedeutenden Landflächen mit ent- halten, die bereits von Ansiedlern genutzt werden. Aus der Zahl der Güter, für die Rechnung zu legen war, sind im bezeichneten Wirtschafts« jahre 5 Güter ausgeschleden, während 55 Güter mit Rechnungslegung neu hinzugetreten sind. Drei Verwaltungen sind mit anderen ver- einigt worden. Die verwalteten 228 Güter haben im Wirtschaftsjahr 1903703 einen Zuschuß von 719 559 * erfordert. In diesem Betrage macht sich das gegen das Vorjahr bedeutend günstigere Erntejahr 1902 bemerkbar. Im Vorjahre belief sich der Zuschuß auf 2 499 071 M An neu zugezogene Ansiedler sind Erntebestände des Jahres 1902 im Werte von 2 278 642 M überlassen und Baufuhren im Werte von 5IIi 450 M geleistet. Im Vorjahre betrugen die bezeichneten Leistungen nur die Hälfte dieser Werte. Die Steigerung im Berichtsjahre hat ibren Grund in dem bedeutenden Zuzuge von An— siedlern. Da die Ansiedler auf jene Leistungen einen bertrags mäßigen Anspruch haben, kommen entsprechende Werte an die Gutskassen nicht zur Erstattung. Bei Anrechnunng dieser Beträge würde sich der Zu⸗ schuß in einen Ueberschuß von über 2 Millionen Mark verwandeln.
Die Betriebs⸗(Rechnungs) Ergebnisse der einzelnen Verwaltungen nach den Jahresrechnungen des landwirtschaftlichen Geschäftsjahres werden im folgenden veranschaulicht:
a. Als Güter, welche neu erworben sind oder nicht länger als 2 Jahre im großwirtschaftlichen Betriebe stehen sind 76 Verwaltungen mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 32 418 ha verzeichnet. Die vorjährige Uebersicht wies bei 53 Gütern eine Fläche von 25 852 ha nach. Die Zuschüsse für die 76 Verwaltungen betrugen im landwirtschaftlichen Geschäftssahre vom 1. Juli 1902 bis 30. Juni 1903 16046 708 ½ς gegen 1278 251 S6 im Vorjahre. Der Zuschuß besteht zum Teil aus Aufwendungen für Düngemittel, Sämereien, für Reparaturbauten und Inventarvermehrungen. Solche Instandsetzungsaufwendungen sind in den Wertschätzungen der Güter gewöhnlich vorausgesehen und haben bei cer Bemessung des Ankaufs⸗ preises entsprechende Berücksichtigung gefunden. Sie werden durch die Teilungsplaͤne voll zur Erstattung kommen.
b. Relativ betriebs fähige, d. b länger als zwei Jahr im großwirtschaftlichen Betriebe befindliche Güter weist die Denkschrift, wie im Vorjahre, 15, und zwar mit einer land—⸗ wirtschaftlich genutzten Fläche von 10262 ha — im Vorjahre 11023 ha — auf. Der Zuschuß beträgt nur 168 , was auf die günstige Ernte des Jahres 1902 und auf die schon längere Bewirt— schaftung der Güter durch den Staat zurückzuführen ist. Die 15 Güter im Vorjahre erforderten einen Zuschuß von 403 609 ,
e. Die Zahl der im Wirtschaftsjahre 190203 in der Be— siedelung begriffenen Güter betrug 84, gegen das Vorjahr mit 61 Gütern somit 23 mehr. Die stärkere Nachfrage nach Stellen be—⸗ dingte die beschleunigtere Auslegung einer größeren Anzahl Güter zur Besiedelung. Die Güter brachten einen Ueberschuß von 318 260 „, während die 61 Güter des Vorjahres einen Zuschuß von 837 890 erforderten. ö
d. Als aufgelöste Güter weist die Denkschrift 53 besiedelte Güter nach. Diese Verwaltungen haben im Wirtschafts jahre 1902/03 einen Ueberschuß von 9057 „S6 gebracht, obgleich auch bei diesen Gütern Kosten, bestehend in öffentlichen Abgaben und Aufwendungen für Ortsarme aus der Zeit des großwirtschaftlichen Betriebs, sowie für Aufsichtsübung zu bestreiten waren.
Gesamtübersicht. Seit 1886187 bis Ende trugen die Zuschüsse 16 844 450 ½ις, die Ueberschüsse 52317 die baren Aufwendungen somit: 11 612739 16 war bis zum Vorjahre eine Summe von Aufschläge zu dem Ankaufspreise in den Teilu gelangt. Die im Jahre 1903 genehmigten einen Aufschlag von rd. 2770 000 6 auf. Bei Betrages zu den oben erwähnten 8 060009 3 g di Summe von 10 8390 000 S; es bleibt also ein Betrag von nur r 780 000 ½ ungedeckt. Die gesamte vertragsmäßige Abg vorräten und die Fuhrenleistungen der Ansiedelungsgüter für die An— siedler sind auf rd. 10 7600 000 ½ zu schätzen. Die Gutsverwaltungen haben für die hauptsächlichsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Getreide und Kartoffeln sowie Zuckerrüben, während Wirtschaftsjahres rd. 3 500 0900 SL gelöst. Die betriebenen 34 Brennereien brachten bei einer Verrechnungsmenge von rd. 2208 000 1. r. A. einschl. des Kontingents von rd. 1782 900 1 an Spirituserlös rd. 1 196 000 6 Der Zentner Kartoffeln wurde mit 126 6 ver⸗ wertet, im Vorjahre dagegen nur mit O81 6, Für Futtermittel wurden rd. 1 760 000 M, für künstliche Düngemittel 1160 C00 und für rd. 490 000 Zentner Steinkohlen aus den Königlichen Gruben rd. 442 000 S½ verausgabt; die Aufwendungen an Gehältern und Löhnen jeder Art betrugen rd. 3 400 9000 M
Durch die In— venturen wurden am 30. Juni 1903 6137 000 Werten mittelt.
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sgeschäft. Es sind im Jahre 1903 57 Besiedelungspläne; iehmigung vorgelegt worden. Sie umfassen eine Fläche von 23 979 ha gegen 9393 ha ̃ Vorjahre und den bisherigen Jahresdurchschnitt von rd. Der planmäßigen Auslegur nd bisher unterworfen bis zum Ausgang des Jahres 1902 136202 ha (nämlich 96 868 ha in Posen und 39 334 ha in Westpreußen), p. im Jahre 1903 23979 ba, e. die Bauernwirtschaften mit rd. 2915 ha; hierzu treten d. die in der Bearbeitung begriffenen Besiedelungspläne für 42 Güter und Grundstücke, die im Frühjahr 1904 zur Auslegung kommen, mit 21 247 ha, e. an benachbarte Be⸗ sitzer, Behörden, den Forstfiskus usw. vor Aufstellung des Teilungs⸗ planes verkaufte Flächen 5333 ha; im ganzen also 189 675 ha. Es verbleiben daher im Rest bisher nicht in Bearbeitung genommene oder zur Vergebung verfügbare Liegenschaften in 96 Begüterungen mi 39 259 ha. Bie Gesamtsumme von 228 935 ha übersteigt die in Nachweisung der an gekauften Güter berechnete Fläche von 228 555 ha um 382 ha, d. i. O, 17 v. S. Die Abweichung erklärt sich dadurch, daß die unter a— 4 aufgeführten Flächen zum Teil die Ergebnisse der Neumessung berücksichtigen und stets die zugehörigen, in den Ankaufs— flächen aber vielfach nicht enthaltenen Wege und Grabenwarzellen ent halten. Für die spätere Aufteilung verblei demnach die obigen 39 2590 ha gegenüber 27739 ha im Vorjahr und 24180 ha und 16770 ha in den Jahren 1901 und 1906. In dem Vorrat von 39 259 ha sind aber, abgesehen von einigen nicht befiedelungsreifen Gütern, noch 7 auf kürzere oder längere Zeit verpachtete Grundstücke, ferner einige größere Wald, und Oedländereien, die dem Forstfiskus in nächster Zeit übereignet werden sollen, mit zusammen 7251 ha ent⸗ halten, sodaß für die Aufteilung höchstens 32 008 ha zur Verfügung stehen, d. s. 14 v. H. der Gesamterwerbungen der Ansiedelungs— kommission. Für die künftige Vergebung treten hierzu noch die oben unter d aufgeführten 21 247 ha, sodaß insgesamt ein Land—⸗ vorrat von 32 008 ha 4 21247 ha — 53 255 ha verfügbar bleibt. Renten- und Pachtfeststel lung. Es sind von der An⸗ siedelungskommission seit Beginn ihrer Tätigkeit bis Ende 1903 auf⸗ gestellt worden: a. für Posen 204 Teilungspläne über zusammen 12933 ha, b. für Westpreußen 76 Teilungspläne über zusammen 47 249 ha, im ganzen also 286 Teilungspläne über 160 182 ha. Die Schadloshaltung des Staats ist in diesen Teilungsplänen folge maßen festgestellt; es werden von den ermittelten Anrechnungswer an Rente oder Pacht entrichtet: 3 v. H. in 192 Fällen mit 110 268 ha 68,86 v. H. der Gesamt⸗ flache, 14 .
l 20 1 umma. . 280 Guter mit 160 182 ha. on den im Jahre 193 ausgelegten Gütern sind ö ĩ 33 Güter zu 3 v. H. mit 12564 ha d. s. S2, 42 v. S' der Ge- samtflãche ö 9 14886 1, 13 (. ꝭ— 5 753 * 24,01 . * * ö . 398 .
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(Summa . 57 GSster .... mit 35 979 ha) Rente oder Pachtschilling von den Anrechnungswerten des Grund und Bodens belastet.
Melioratio nen. Der Stand der von der Ansiedelungs— kommission eingeleiteten Drainageausführungen ist folgender; a. ausgeführt sind unter endgültiger Verteilung der Kosten auf 164 Guͤtern zur Gesamtfläche von rd. 104 378 ha Drainagen im Um fange von rd. 34 005 ha, d. i. rd. 32,6 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd. 5 724 622 M. 1 ha Drainage kostet mithin im Durchschnitt rd. 168 é; b. ausgeführt, aber noch nicht end— gültig abgerechnet sind auf 22 Gütern zur Gesamtfläche von rd. 17 076 ha Drainagen im Umfange von rd. 5213 ha, d. i. 1d. 30,5 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd. 843 300 66; c. in der Ausführung begriffen sind auf 11 Gütern mit einer Ge— samtflaͤche von 5356 ha Drainagen im Umfange von rd. 1100 ha, d. i. rd. 20,5 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd.
173 300 τ; d. eingeleitet sind Drainagearbeiten auf 7 Gütern zur Gesamt⸗
fläche von rd. 4361 ha, es werden voraussichtlich rd. 1415 ha, d. i. rd. 30,5 v. H. der beteiligten Fläche, zu drainieren sein mit einem Kostenaufwande von rd. 245 800 M. Bis zum Schluß des Berichtsjahres sind ferner insgesamt rd. 2820 ha Moor⸗ kulturen und il ha sonstige, Wie senmelioWr ationen aus⸗ geführt worden. Die Kosten hierfür betragen einschließlich der Rodungs, und Planierungsarbeiten sowie der Düngung und Einsaat rd. 1677 000 SJ. Die Kosten für 1 ha Moorkultur schwanken je nach der Schwierigkeit der Entwässerung, Einebnung und Uebersandung zwischen j00 und 800 „, die der sonstigen Wiesen— meliorationen jwischen 100 und 259 . Eingeleitet und teilweise auch schon in der Ausführung begriffen sind Moorkulturen auf etwa 450 ha. — Im Berichtsjahre sind endlich noch auf 13 Gütern Wege in einer Länge von rund 14400 m durch Pflasterung und
Chaussierung befestigt worden. Die Leistungen der Güter hierfür, die in der Werbung und Anfuhr des meist auf den Gütern vorhandenen Wegebaumaterials bestehen, können im Durchschnitt auf etwa 8 für das laufende Meter veranschlagt werden. Materialbeschaffung für die Ansiedler. Im Laufe des Rechnung iegeleien betrieben und auf diesen gefe Mauersteine, 395 625 Stück Dachsteine, 1 019 500 Stück Drainröhren. ßerdem sind auf 4 Ansiedelungsgütern von Ziegeleipächtern für igene Rechnung Ziegelsteine hergestellt worden. Hochbauten. Die Hochbautäti a Umfang gewonnen, der den der Leistungen in bei weitem übersteigt. Die in der Denkschrift ges der für öffentliche Zwecke errichteten in den früheren Jahren, die ganze Bautätigkei kommission seit dem Jahre 1888. Es si haus, 4 Pfarrgehöfte 24 Schulen, neu erbaut, sodaß si die Gesamtzahl stellt auf 25 Kirchen, ꝛthäuser, 24 Pfarrgehöfte 191 Gemeindehäuser. Die hierfür aufgewendeten l 5 282 950 S, wovon auf das Berichtsjahr 820 700 Die Nachweisung der zu pachtung, Vermietur äußerung an Ansiedler bestimmten Bauten bezeht sich nur au das Berichtsjahr und enthält 16 Kruggehöfte, 3 gehöfte, 14 häuser, nen, 3 Baracken. Diese zesamt 00 MSV gekt stet. ; Ei sei en 16 i hergestellten Gehöfte. Es sindi 4 Handwerkergehöfte, zusammen 47 ( ö 7 verschiedenen Güte ichtansiedler s zauherren
. 8 Rovaim en die vornherein
Kontrolle und Abn führung und Abrech
nd behalten müssen. ng der hre in erfreulicher Weise fortgeschritten. Von dem Gesamtsoll fälli Etatsjahres 1902 im Bett ober 1903 ei ss zahlungen . icht unbedeutenden gemeinen landwirtschaftlichen h sind rfreulicl tden, s al si iahezn um I e stehenden Beträge gehen je nach Lage Erlasse haben nie tattgefunden. S 1903 sind z Renten⸗ zu Pachtstel ellen. Dagegen sind echend gleichmäßigen . zwar meist an der zwesen he im Bericht e entwickelt. Neu ründet sind insbesonde schaften und Gesellschaften mit beschrän der Gutsbrennereien in Osterbitz, Prust, Waldau, Summe, Rogowko, Ludom, Rombschin und Raschkowek genossenschaftén in Raschkowek, Buschkau und Rogow . und Darlehnskassenvereine l aft und 2 landwirtschaftliche Vereine. Drainagegenossen⸗ nd im Berichtsjabre Walischewo und Pontkau. Finanzielles Ergebnis abgeschlossen In Anlagen zur Denkschrift sind die Ergebnisse der Besie Güter Schechin, Wonsin und Mittenwalde nachgewiesen, Schadloshaltun z bei schließlich der Kosten für die Rege Schul verhältnisse von 2,43 v. H. ergeben.
11
. . Ferner sind
10909 . 1 Dresch⸗
lung der Gemeinde z e Werden die Kosten für erstmalige Regelung Gemeinde⸗, Schul⸗ und Kirchenverhältniss als gesetzmäßige außer Ansatz gelassen, so erhöhn sich die Schadloshaltun is auf 2, 65 v. H. an Ansiedl
igstausde 1 jetzt an Ansiedler verkauft von zusammen sind. Außerdem er mit
2 An 1 6
n Guts verwaltun und Pfarrgärte
gen erhalten
schlusses der Ansiedelungskommission vom siedler erstatten 4 ñ n Baum,
der Ansiedlerbetei 40 Bäume für j ; im Berichtsjahre 23 559 Bäume ge siedlergemeinden erhi halten die Bäume unentgeltlich. Uebergang von Ansiedlerstellen an die Die Besitzwechs. bewegung unter den begebenen Ansie im Kalenderjahre 1903 folgende: 1) verkauft wurden stellen, dabon 19 an Familienangehörige der Besitzer; wurden abgetreten an die zweite Hand in 8 Fällen. Das zusammen 124 Besitzwechsel. Ob bei dem Besitzwechsel Gewinne er— zielt oder ob Verluste eingetreten sind, ließ sich nicht mit Sicherheit ermitteln, denn zuverlässige Angaben hierüber sind in den meisten Fällen nicht gemacht worden. Indessen kann aus dem Umstande, daß sich die Verkäufer vielfach, und zwar um größere Ansiedlerstellen, be⸗ worben haben, mit Sicherheit darauf geschlossen werden, daß meist Vermögensvorteile ersielt sind. Von den bis jetzt insgesamt ver— gebenen Änfiedlerstellen hat die Gesamtzahl der Besitzwechsel 6853 be— kragen, wie im Vorjahre rd. 9 v. H. Die Tatsache, daß sich der in den Ansiedelungsprovinzen heimische Wirt an solchen Käufen zweiter Hand auffallend stark beteiligt, hat sich auch in diesem Jahre wieder gezeigt, . . Geldverkehr bei der Spezialkasse der Ansiedelungs⸗— kom miffion. Gegen das Vorjahr sind die Einzahlungen für An- siedlerstellen von 098 510 4 auf 6193 640 46, d., i. um 51 v. H. der Gesamtumschlag von 11727 191 M auf 17741 947 6, d. i. um 51 v. H. gestiegen. — Im Vergleich mit 1901 sind die Einzahlungen für Ansiedlerstellen um 131 v. H. und der Gesamtumschlag um 138 v. H. gestiegen. Finanzlage. Die Gesamtausgaben des Ansiedelungsfonds seit dem Jahre 1886 betrugen Ende Dezember 1903 rd. 266 900 000 , 11 54 000000 die Nettoausgaben mithin rd. w 202 000 000 . Da die Gesamtausgabe am Schlusse des Etats jahres 1902 208 872 495 S6, die Gesamteinnahme 46 531 070 6 betrug, so ergibt fich, daß das laufende Etatsjahr schon jetzt rd. 471 Millionen Mark Ausgaben und rd. 77 Millionen Mark Einnahmen aufzuweisen hat.