1904 / 55 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Baden.

Um den in der letzten Zeit verbreiteten beunruh igenden Gerüchten über das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs entgegenzutreten, teilt die Karlsruher Zeitung“ folgenden Bericht der behandeln ben Aerzte mit: Seine Königliche Hoheit leidet seit einiger Zeit an einem Magen- und Darmkatarrh und? einer dadurch bedingten. Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, die sich in dem Gefühl der Ermüdung und dem Bedürfnis nach Ruhe ausspricht. Die Erkrankungs⸗ erscheinungen sind im Abnehmen begriffen, die Genesung schreitet langsam, aber stetig fort. Sonstige Erscheinungen, die auf Krankheitsaffektionen anderer Arten hindeuten, sind nicht vorhanden.

Bremen.

Bremerhaven, 3. März. (W. T. B) Seine Majestät der Kaiser traf um / Uhr auf dem Linien⸗ schiffe „Kaiser Wilhelm II.“, das von zwei Torpedobooten be— gleitet war, auf der Reede ein. Beim Passieren der Weserforts feuerten diese den Kaisersalut. Das Linienschiff „Kaiser Wil⸗ helm II.“ ging dem neuen Hafen gegenüber auf dem Strom vor Anker. Gleich darauf fuhren der Präsident Plate, Konsul Ächelis, Generaldirektor Dr. Wiegand und Oberinspeltor Engelbart nach dem Kaiserschiff. Um 2e Uhr fuhr Seine Majestät der Kaifer, begleitet von den Bremer Herren, nach Nordenham zur Besichtigung der dortigen Kabelwerke und des Kabel⸗ dampfers „Stephan“. An Bord des „Stephan“ fand ein Früh—⸗ stück statt. Um 5 Uhr Nachmittags traf Seine Majestät von Nordenham wieder in Bremerhaven ein und kehrte nach einer Besichtigung des Lloyddampfers „König Albert“ an Bord des „Kaiser Wilhelm II.“ zurück, wo um 8 Uhr ein Diner stattfand. Die Abfahrt nach Berlin erfolgte um 10 Uhr Abends.

Oesterreich⸗Ungarn.

Im ungarischen Abgeordnetenhause richtete, W. T. B.“ zufolge, gestern der Ministerpräsident Tisza einen eindringlichen Appell' an die Sbstruktion, schilderte deren betrübende Folge— erfcheinungen und fuhr dann fort: „Die patriotische Erbitte⸗

über diese durch die der Minorität ver⸗

in gereift, bis zur

uUußersten dieses dem gehen muß. gütliche Ueberredung erschöpfen. Mit abe ich die spöttischen Vorwürfe und Zweifel der öffentlichen Meinung mitgenommen, welche die ironische Frage erhob, wo meine starke Hand bleibe. Ich habe die Vorwürfe ertragen, weil ich die Verantwortlich⸗ keit für die ultima ratio nur dann auf, mich zu nehmen vermag, wenn ich jedes Mittel einer friedlichen Lösung fruchtlos versucht habe. Jetzt ist der letzte Augenblick gekommen; ich richte nochmals und zum letzten Male im Namen des Landes einen Appell an die Abgeordneten: Halten Sie ein auf der Bahn des Wahnsinns, setzen Sie nicht die Verfassung auf das Spiel. Es liegt nicht im Geist der Ver⸗ fassung, daß eine winzige Minorität hier ihre kleinen Späße treibe. Die ungarische Nation will leben und sie wird leben. Damit sie lebe und bestehe, muß jeder Widerstand zertreten werden, der dem im Wege steht.“ J

Ungefähr 500 sozialistische ruthenisch⸗na tionale Studenten erhoben, wie W. T. B.“ meldet, gestern abend in Lemberg in einer Versammlung gegen die bei einigen sozialistischen Universitätshörern vorgenommene B eschlag⸗ nahme revolutionärer, aus der Schweiz eingetroffener ssischer Druckschriften Einspruch. Die Teilnehmer der rfammlung lärmten gegen Mitternacht vor dem Redaktions⸗ ureau eines polnischen Blattes und zertrümmerten die Fenster⸗ iben des ruthenischen Nationalhauses. Die Polizeiwache ute die Ruhestörer und verhaftete zwei Studenten.

Der Rektor der tschechischen Universität in Prag hat an

die Studentenschaft eine Kundgebung gerichtet, in der er vor Straßenkundgebungen warnt und die Hoffnung aus— spricht, daß der bisherige erträgliche modus vivendi zwischen ben Studenten der deutschen und der tschechischen Universität gewahrt bleibe und nicht durch Fragen erschüttert werde, die in die Amtskompetenz anderer Instanzen gehören.

1 ue

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause antwortete gestern, wie . W. T. B.“ meldet, der Farlamentssekretär PhrTetvman auf eine Anfrage, daß sich die britische Flotte im fernen Osten jusammensetze aus 5 Schlacht schiffen, 4 Kreuzern 1. Kl., 4 Kreuzern 2. Kl., einem Kreuzer 3. Kl. S Kanonenbooten, 9 Torpedobootzerstörern, 4 Torpedobooten und 12 Flußkanonenbooten. Der Premierminister Balfour antwortete auf eine andere Anfrage, daß er niemals, weder in noch außerhalb des Kabinetts, für Einführung des Schutzzolls eingetreten sei.

Frankreich.

In der Deputiertenkammer legte Bertegux (Soz.) gestern den Fommissionsbericht über die Vorlage, betreffend zweijährigen Militärdienst, vor. Das Haus setzte sodann die Beratung des Gesetzentwurfs über die Beseitigung des kongreganistischen Unterrichts fort. Der Kammer ging die Vorlage über Er⸗ gänzungskredite zu.

Italien.

Die deutschen Delegierten zu den Verhandlungen des deutsch-italienischen Handelsvertrags sind, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, gestern nach Berlin zurück⸗ gereist.

Amerika.

Die „Agence Havas“ teilen aus Buenos Aires mit, daß nach amtlicher Meldung aus Montevideo die Vorhut des Generals Muniz die Truppen Suravias nach sechs— stündigem Kampfe gänzlich gesch lagen habe. t

Asien.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Schanghai sind in Schinkingschau infolge der Auferlegung von Abgaben zur Zahlung der Kriegsentschädigung ö n⸗ ruhen ausgebrochen. Das Hamen des Unterpräfekten sei in der Nacht vom 2. zum 3. Maͤrz geplündert worden.

Ueher die Lage in Nordkorea wird demselben Bureau aus Söul vom gestrigen Tage berichtet, daß die Russen den Vizepräfekten von Andschu festgenommen hätten und die Koreaner zötigten, ihnen Reis, Futter und Brennmaterial zu liefern; sie stellten eiligst in Antung Befesti gungen und ausgedehnte Erd⸗ werke mit der offenbaren Absicht her, den Japanern den Ueber— gang über den Jalu streitig zu machen. Dem Londoner „Daily Chronicle“ zufolge verlautet in Tokio ferner, daß 1500 Russen den Tumenfluß bei Hor yong uͤberschritten

und von den Amtsbureaus des Bezirks Besitz ergriffen hätten. Sie verwendeten naturalisierte Koreaner als Spione. Die

gestern aus Wladiwostok gemeldete Landung von 2500

Japanern ist, wie die „Russische Telegraphenagentur“ be⸗ richtet, in der Plaksinbucht und zwar von drei Dampfern, die von drei Kriegsschiffen begleitet waren, erfolgt. Die Japaner rückten dann gegen Maoschane vor. Bei Tfchemulpo soll nach einem der Londoner „Morning Post“ zugegangenen Bericht eines in Tschifu eingetroffenen Dampfers ein fjapanisches Panzerschiff gescheitert sein.

Die koréanische Regierung hat den Japanern die Telephonlinie Soul -Phiöngjang übergeben. Wie das „Reutersche Bureau“ aus Tokio erfährt, wird sich Vicomte Aoki nach Korea begeben, um eine Reform der inneren Verwaltung vorzunehmen. Ein Kenner Koreas spricht in dem zu Port Arthur erscheinenden „Nowy Krai“ die Ansicht aus, daß die Koreaner, die zur Zeit gegenüber Japanern und Russen das gleiche Verhalten zeigten, bei der geringsten Nieder— lage der Japaner ihrem alten Haß gegen ihre Bedrücker Aus⸗ druck geben und den Japanern in den Rücken fallen würden, nicht offen als Verbündete Rußlands, sondern auf eigene Faust.

Das japanische Prisengericht in Saseho hat, einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Nagasaki zufolge, entschieden, daß die russischen Dampfer „Mukden“, „Argun“, „Michael“ und „Rossija sowie die Walfischdampfer „Alexander“ und „Nicolai“ gute Prisen seien; ein etwaiger Uppell gegen diese Entscheidung sei innerhalb 30 Tagen ein⸗ zulegen.

In die Wohnungen des japanischen Ministers des Auswärtigen und seines Sekretärs wurden, wie demselben Bureau aus Tokio berichtet wird, gestern Bomben ge⸗ schleudert; der Beweggrund hierzu sei in den Intrigen zu suchen, die von der Opposition gegen den japanisch⸗koreanischen Vertrag genährt würden.

Afrika.

In Kairo hat, nach Meldung des „Reuterschen Bureaus“, der Ministerrat den Beschluß gefaßt, daß keine der kriegführenden Mächte berechtigt sein soll, Prisen durch den Suez⸗ kanal oder in die Häfen und in die Gewässer Aegyptens zu geleiten. Infolgedessen sei es für die Russen unmöglich, im Roten Meere beschlagnahmte Schiffe anders als auf dem Wege über das Kap der guten Hoffnung nach Ruß⸗ land zu bringen, damit sie bort als Prise zuerkannt würden. Man vermute, daß dieser Beschluß die Russen mit dazu ver—⸗ anlaßt habe, die drei im Roten Meer aufgefangenen englischen Kohlendampfer wieder freizugeben. Die russischen Kriegsschiffe in Port Said und Suez seien mehrmals über die durch die ägyptischen Neutralitätsbestimmungen festge ele Zeit hinaus bört verblieben. Die Regierung habe hiergegen Einspruch erhoben.

Aus Port Said berichtet das genannte Bureau vom gestrigen Tage, daß fünf russische Torpedoboote aus Suez dort eingetroffen seien. Die drei Torpedoboote, die sich im Nittelländischen Meere aufgehalten hatten, hätten, durch einen Sturm stark beschädigt, den Hafen von Port Said angelaufen, aber den Befehl erhalten en Hafen zu verlassen. Man werde ihnen die Erlaubnis zum ahhh ven Kohlen verweigern. Ein anderes rusfisches Torpedoboot habe im Suezkanal einen Zu⸗ sammenstoß mit einem ägyptischen Zollkutter gehabt und diesen zum Sinken gebracht, nachdem es die Mannschaft gerettet habe Es verlaute, daß der Kanal auf mindestens 34 Stunden gesperrt sein werde.

Australien. Die Rede zur Eröffnung des Bundesparlaments

empfiehlt, wie „W. T. B.“ aus Sydney meldet, in all gemeinen Wendungen die Einführung eines Differential—⸗ zollsystems, erwähnt die Möglichkeit eines Besuchs Chamberlains in Australien und kündigt einen Schiffahrts gesetzentwurf an.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus⸗ Melbourne erklärte Premierminister Deakin, die Regierung bereite die Abänderung des Zolltarifs zu Gunsten Englands vor und werde, wenn nötig, Opfer für die Sicherung der gegenseitigen Bevorzugung bringen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen Des Reichstags, des Herrenhauses und des Hauses der

Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (49. Sitzung des Reichstags, welcher der Kriegsminister, Generalleutnant von Einem genannt von Rothmaler beiwohnte, wurde die zweite Be⸗ ratung des Reichshaushaltsetats für 1904 bei dem Etat für die Verwaltung des Reichsheeres fortgesetzt.

Die Beratung beginnt mit den fortdauernden Ausgaben: Kriegsministerium für das preußische Militärkontingent, Kriegsminister. Die eingebrachten Resolutionen welche die Soldatenmißhandlungen betreffen, werden his zur Beratung der Ausgaben für das Militärjustizwesen zurückgestellt. Dagegen

sollen bei diesem Titel folgende Resolutionen mit zur Ver⸗ 5

handlung kommen:

I' Der Abgg. Eickhoff, und Dr. Müller-Sagan (fr. Volksp.) die verbündeten Regierungen zu ersuchen, den Mann= schaften' des stehenden Heeres und der Kaiserlichen Marine im Falle der Ürlaubserteilung alljährlich oder doch mindestens einmal während ihrer Dienftzeit fuͤr eine Reise in die Heimat freie Hin. und Rückfahrt auf den deutschen Eisenbahnen zu er— möglichen und ihnen dabei tunlichst die Benutzung der Schnellzüge zu gestatten.

2) des Abg. Dr. Be um er (ul); die verbündeten Regierungen zu ersuchen, den Mannschaften des stehenden Heeres und der Kaiser⸗ lichen Marine im Falle der Urlaubserteilung alljährlich für eine Reise in die Heimat und für eine entsprechende Rückreise in die Garnison freis Fahrt auf den deutschen Eisenbahnen zu er— möglichen, ö

3) der Abgg. Auer und Fenossen (Soz ); den Herrn Reichskanzler zu erfuchen, in Ergänzung der alljährlich dem Reichstag zugehenden Uebersichten über die Arbeiterverhältnisse der Heeres und Marineverwaltung eine Denkschrift vorzulegen, in der aus den bei Vergebung von offentlichen Arbeiten und Lieferungen mit Unternehmern abgeschlossenen Verträgen die auf Löhne und ee. Arbeitsbedingungen sich beziehenden Bestimmungen mitgeteilt werden.

4) der Abgg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim, Münch= Ferber, Patzig, Wallbrecht, (nl). die verbündeten Regierungen zu? erfuchen, in Erwägung darüber einzutreten, inwieweit! die Gewinnung einer ausreichenden Zahl von

Unterosftzieren für Armee und Flotte durch Ueberbũrdung der einzelnen infolge ungleichmäßiger Verteilung der dienstlichen Sbliegenbeiten und, durch unzulängliche k er⸗ schwert ist, um tunlichst bald Verbe erungsvorschlaͤge an den Reichs- tag gelangen zu lassen. . . ö

Abg. Mülier Fulda (Zentr): Der Militäretat ist mit einer gewissen Vorsicht aufgestellt worden, darum sind in der Kommission nur unwesentliche ÄAbstriche gemacht worden. Abgesetzt wurden die Ausgaben für die k der Unteroffijiere mit Rücksicht auf das im nächsten Jahre zu erwartende neue Militärgesetz, das DSuinquennat. Uebertriebene Ansprüche sollen nach der Versicherung des Kriegsministers dabei nicht an den Reichstag gestellt werden. In der Tat gibt es für die Praͤsenzniffer eine nakürliche Grenze. Würden wir mit einer Vermehruͤng der Armee fortfahren, so würden die anderen Staaten uns darin folgen. Es kann sich im wefentlichen nur um eine Verbesserung des egenwärtigen Zu⸗ standes handeln. Auf die Ostmarkenzulage will ic nicht näher ein⸗ gehen: die Forderung ist entsprechend mn, bei der Postverwaltung abgelehnt worden. Andere Abstriche, z. B. für die Fußartillerie, find nicht prinzipieller Art. Bezüglich der Oberstleutnants der In⸗ fanterie hat die Kommission sich ju einem Kompromis verstanden, bas den Bedürfnissen dieser Offisiere Rechnung trägt. Die Resolution Auer, betreffend die Arbeiterverbältnisse, könnte zweck⸗ mäßig beim Etat des Reichskanzlers behandelt werden. Die Ver⸗ handlungen in der Kommission, insbesondere die Versicherung der Milltärpverwaltung, haben uns eine Beruhigung gebracht. Die Militär⸗ verwaltung will fich nach der Decke strecken, und das kann uns mit einem gewissen Vertrauen erfüllen.

Abg. Bebel (Soz): Mit dem Wunsche des Vorrezners bejüglich unserer Refolution sind wir einverstanden. Die Budgetkommission hat fich diesmal sparsamer gezeigt als früher; wir wollen hoffen, daß wir nicht nötig haben, später die Herren vom Zentrum auf die heutigen? Erklärungen des Abg. Müller- Fulda. zu verweisen. Wir meinen, daß die Grenze der Leistungsfäbigkeit der Nation nach— gerade erreicht ist. Die Militärmißhandlungen haben diesmal zu drei Resolutionen geführt, von denen eine aus der Kommission selbst hervorgegangen ist, Beweis genug, daß alle Parteien bis zur . Fechten hier endlich auf diesem Gebiete ein gewisses Maß von Einficht offenbaren und erkannt haben, daß es auf die Dauer so nicht weitergehen könne. Im Dezember 1903 hat Herr von Einem uns gesagt, er sei überzeugt, man werde und müsse die Militärmiß⸗ handlungen aus der Armee herausbekommen. Seitdem die Oeffentlich— keit des Verfahrens bei den Prozessen wegen Militärmißhandlungen eingetreten ist, glauben weite Kreise der Bevölkerung, daß die Miß⸗ handlungen nicht ab, sondern zugenommen haben. Wie weit das zutrifft, ist außerordentlich schwierig zu entscheiden; jedenfalls ift die Zahl der Mißbandlungen, die üherbaupt nicht zur Kenntnis der Vorgesetzten kommen, viel größer als die Zahl der gerichtlich verhandelten. Der Kriegsminister meinte aber ferner, es würden Mißhandlungen durch vassiven Widerstand, namentlich feitens der Sozialdemokraten herausgefordert, und in dem Buche des Freiherrn von Gahlen ist ein ähnlicher Vorwurf enthalten.

(Schluß des Blattes.)

Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (33.) Sitzung, . der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben beiwohnte, die zweite Beratung des Staats⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1904 bei dem Etat der Eisenbahnverwaltung fort.

Berichterstatter Abg. Schmieding (ul) bemerkt in seinem ein⸗ leitenden Referat über die Kommissionsberhandlungen: Im Etat für 1904 sind die ordentlichen Einnahmen des Eisenbahnetats auf 1520 Millionen, die dauernden Ausgaben auf 950 Millionen, der Ueber⸗ fchuß also auf 570 Millionen, veranschlagt. Im Etat für 1905 waren die Einnahmen auf 1382 Millionen, die dauernden Aus— gaben auf 894, der Ueberschuß also auf 488 Millionen veranschlagt. Die Isteinnahme des Jahres 1902 ergab 1405 Millionen, die dauernden Ausgaben betrugen 877 Millionen, der Ueberschuß belief sich also auf. 526 Millionen Mark. Das in den Eifenbahnen angelegte Kapital verzinst sich mit 8 0 Der Staat bat mit der Eisenbahnverstaatlichung ein gutes Geschäft gemacht. Am Ende des Etatsjahres wird sich die Betriebslänge der Staatseisenbahnen von 32332 auf 33 952 km, vergrößert haben. Bie Gifenbahneinnahmen sind trotz des wirtschaftlichen Auf— schwungz sehr vorsichtig veranschlägt worden. Der Betriebs⸗ Koeffiztent ist bei den preußischen Staatseisenbahnen günstiger als in den anderen deutschen Staaten. In bezug. auf die Reform der Personentarife sprach sich der Minister in der Kom⸗ inission für die Notwendigkeit einer Vereinfachung, nicht einer Verbilligung aus. Von einer Seite wurde vorge— schlagen, den halben Preis der jetzigen Rückfahrkarten für jede Fabrt zu Grunde zu legen. Hinsichtlich der Gütertarife bemerkte der Minister, daß deren Ermäßigung häufig an dem Widerspruch des Tandeseisenbahnrats gescheitert sei Der Referent macht Vor⸗ schläge über die geschäftliche Behandlung des Eisenbahnetats an der Hand eineg von ihm aufgestellten, dem Hause gedruckt vorliegenden Programms. Es empfehle sich, zunächst die Personentarife im allgemeinen, im Anschluß an einen die Personentarife betreffen den Antrag Wiemer Goldschmidt zu besprechen. Ein Antrag Herold, betreffend die Verzinsung und Amortisation der Grunderwerbsbeiträge, könne vielleicht bis zur Beratung der Sekundär⸗ bahnvorlage vertagt werden.

Abg. Herold (Zentr.) erklärt sich bereit, seinen Antrag für die jetzige Etatsberatung zurüchzuzieben, falls die Regierung die Erklärung abgibt, daß in dieser Session noch eine Sekundärbahnvorlage ein— gebracht wird.

Finanzminister Freiherr von Rheinbaben: Ich kann erklären,

daß dem Landtage so früh wie möglich eine solche Vorlage zu— ö

gehen wird.

Abg. Herold: Dann ziebe ich meinen Antrag jetzt zurück.

Abg. Graf zu Limburg Stir um (kons.) schlägt vor, die Be

sprechung der Tarifreform und der Wünsche der Elsenbahnbeamten erst nach Beendigung der Etatsberatung vorzunehmen. Abg. Graf M

schon bei der Etatsberatung die allgemeinen sozialen Fragen, soweit

sie die Eisenbahnverwaltung berühren, ju erörtern.

Für beide Vorschläge des Abg. Grafen zu Limburg Stirum

spricht sich der Abg. von Arnim (kons) aus, für die Zurückstellung ber Beamtenpetitionen der Abg. Dr. Friedberg (nl). Die Abgg.

Funck (fe. Volksp.) und Brömel (fr. Bgg⸗ erklären sich auch gegen die Zurückstellung der Beamtenpetitionen, da sie das Petitionsrecht det

Beamten verkürzen könne.

Abg. Graf zu Limburg -Stirum zieht darauf seinen Vor, ö schlag zurück. Es bleibt infolge dessen bei dem Vorschlage des

Referenten.

Es werden zunächst die Personentarife besprochen, wozn der Antrag der Abgg. Dr. Wiemer und Goldschmidt

(fr. Volksp.) und Genossen vorliegt:

„die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, eine Reform des Eisenbahnperfonentarifs möglichst bald dahin in dr

Wege zu leiten, daß unter Aufhebung der Rückfahrkarten, die Prei für die einfache Fahrt auf die Hälfte der Preise der jetzigen fahrkarten festgesetzt werden.“ Der Abg. Gamp freikons) beantragt, diesen Antrag folgendermaßen zu fassen:

. .. daß zum Zweck der Vereinfachung des Tahrkarten, ö

wesens unter Aufhebung der Rückfahrkarten die Preiss fär dir einfache Fahrt in Personenzügen auf die Hälfte der Preise det

fetzigen Rücksahrkarten festgesetz und für Schnellzüge ent

sprechende Zuschläge eingeführt werden.“

Abg. Dr. Wie mer (fr. Volksp. : Wir haben wiederholt dur

Anträge die Reform der Personentarife angeregt, die Regierung ba

. Moltke ffreikons. erklärt sich gegen den ersten Vorschlag des Grafen zu Limburg-Stirum. Auch sel es erwünscht,

ich immer von fiskalischen Rücksichten bestimmen, erst kurz vor seinem Abgang hat er die 45 tägige Rückfahrkarte eingefübrt, die wir mit Genugtuung begrüßt, . nur als den ersten Schritt auf diesem Wege . baben Bereits damals wurde die Herabsetzung des ö entsprechend unserem jetzigen Antrage als die not— wendige Konsequenz bezeichnet. Uns scheint jet die Zeit zu dieser Reform gekommen ju fein, und wir hoffen, daß sich der Minister Budde ncht mehr ablehnend verbalten, wird, denn er hat schon gejeigt, daß er nicht an alten Traditionen festhält. Seine An— ordnung, daß auch die Reisenden III. Klasse die Speisemagen benutzen können, war eine Abkehr von alten bureaukratischen Einrichtungen. Unfer Antrag bedeutet den Wunsch, der Minister möge die Initiative zu einer Reform der Personentarife ergreifen. In der Kommission herrschte bei allen Parkeien Verständnis dafür, daß eine Vereinfachung des Personentarifs erforderlich sei, und es wurde die Beseitigung der Rückfahrkarten und die Herabsetzung des Preises der ein— fachen Karten auf, die Hälfte des Preises der Rückfahrkarten allfeitig als richtig anerkannt. Mit der Vereinfachung darf keine Verteuerung des Preises einhergehen, deshalb bedeutet der Antrag Gamp eine Verschlechterung unseres Antrages. Die Schnelljugsiuschläge bringen eine erhebliche Verteuerung mit fich. Aber der Ankrag Gamp bringt auch keine Vereinfachung, weder für die Verwaltung, noch für das Publikum. Wir müssen uns dagegen wehren, daß diese Reform, für die im, Hause Neigung vor— handen zu sein scheint, wieder mit einem fiskalischen Schnörkel behaftet wird. Die Vereinfachung kommt wesentlich der Verwaltung jugute, das Publikum wünscht aber eine möglichst große Verbilligung des Verkehrs. Die bloße Vereinfachung wäre nur eine halbe Maßregel. Die billigen Klassen, die dritte und vierte, weisen fortgesetzt den stärksten Verkehr auf; die meisten Reisenden haben nach dem Bẽtriebsbericht die vierte Klasse benutzt. In der Kommission ist gesagt worden, wir in Preußen fabren bereits billig genug. Rlber warum sollen die Jetzigen Preise schon die Grenje dar— stellen? Warum können wir nicht weiter heruntergehen? In anderen Ländern sind schon Ermäßigungen eingetreten. In Elfaß Lothringen ist die vierte Klasse neu eingeführt worden, und der Minister Budde hat im Reichstag gesagt, daß sie von den Arbeitern sehr stark benutzt werde und daß er den Arbeitern nicht mehr Geld abnehmen wolle, als nötig sei. Minder—⸗ einnahmen für die Eisenbahn sind von der Verbilligung der Personen— tarife ebenfo wenig zu befürchten, wie sie nach der Einführung der 45 tägigen Rückfahrkarten eingetreten sind. Die Einnahme aus diefen hat sich im Gegenteil um 7,97 o erböbt. Bei der dritten und vierten Wagenklasse ist der billige Verkehr auch für die Staatskasse von Vorteil gewesen. Der Minister hat in der Kommissson erklärt, daß er nicht geneigt sei, die vierte Wagenklasse aufzuheben. Die Einheitlichkeit des Tarifwesens würde aber ge— fördert werden, wenn diese Klasse beseitigt würde, zumal für den Fernverkehr. Im Süden herrscht wenig Neigung für diese Ein⸗ richtung. Der Minister sagte neulich im Reichstage, in Elsaß— Lothringen sollten Wagen vierter Klasse, neuester Kon⸗ struktion eingefübrt werden. Er wollte damit anlocken, dürfte aber sonst damit wenig Erfolg haben. Die dritte Wagen— klaffe follte in alle Schnellzüge eingestellt werden, wie in England. Zu erwägen wäre, ob nicht mit den Platz karten aufgeräumt werden soll. Diese Karten sind nur eine fiskalische Schererei. Behält man sie aber bei, so sollte wenigstens bei Unter— brechung der Fahrt ihre Gültigkeit nicht aufgeboben sein. Erwünscht ist auch eine Ausdehnung der Vororttarife für die größeren Städte und Industriezentren, um das bessere und gesündere Wohnen in der Nähe (iner Stadt zu ermöglichen. Auch der Gepäcktarif ist im allgemeinen zu hoch. Ich hoffe, daß der Eisenbahnminister reformatorisch vor⸗ gehen wird, und zwar recht bald zu einer zeitgemäßen großzügigen Reform.

Unterstaatssekretär Fleck: Der Minister ist durch den Vortrag bei Seiner Majestät verhindert, dieser Sitzung beizuwohnen. Er hat mich beauftragt, ihn zu entschuldigen. Ich beschränke mich darauf,

hervorzuheben, daß der Minister der Personentariffrage sein volles Interesse zuwendet, was er auch in der Kommission schon getan hat. Ich beziehe mich auf seine Aeußerung in der Kommission.

Abg. Graf Moltke Greikons ); Mit Freuden stimme ich der Erklaͤrung des Ministers in der Kommissisn zu, daß eine Ver— einfachung, aber keine Verbilligung der Personentarife ein⸗ treten' kann. Andererseits wünschen wir aber auch, daß keine Ver— teuerung eintritt. Eine Verbilligung würde für den Staat Einnahmeausfälle ergeben, für die wir keine Deckung hätten. Die vierte Klasse wird sehr viel auch von Vergnügungsreisenden benutzt. Der Abg. Wiemer hat dem vorigen Minister Bureau— kratismus vorgeworfen, aber gerade diesem verdanken wir die Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Räückfahrkarten, die eine große Vereinfachung brachte. Herr Wiemer meint, daß keinem Staats. bürger von der Staatseisenbahnverwaltung mehr abgenommen werden dürfe, als zur Deckung der Kosten nötig sei. Aber wenn die Staats- eisenbahnverwaltung keine Ueberschüsse erzielt, müssen wir den Ausfall durch den Steuerdruck ausgleichen.

Abz. Wallenb orn (Zentr) wünscht, daß in jedem Zuge die erste Klasse ganz fortfalle, und erklärt für seine Freunde, daß diese fowohl dem Antrag Wiemer wie dem Antrag Gamp entgegenkommen könnten; die Preise könnten auf die Hälfte der Rücksahrkarten herab⸗ gefetzt werden, dagegen könnten für die Schnellzüge Zuschläge erhoben werden.

(Schluß des Blattes.)

sj leider bisher ablehnend verhalten. Der Minister von Thielen ließ

Statistik und Volkswirtschaft.

Für die Förderung des Baues von Kleinwohnungen auf dem Lande wirken in Preußen u. 4. auch Kreisverwal⸗ tungen. Im Landkreise Crefeld wurde vor Jahresfrist eine gemeinnützige Aktienbaugesellschaft gegründet, welcher der Kreis, die Mehrzahl der Gemeinden und Einzelversonen als Aktionäre angehören. Sie ift die erste Aktienbaugesellschaft öffentlich rechtlichen Charakters. Ein Vorstandsmitglied verwaltet gleichzeitig das Amt eines Kreiswohnungs⸗ inspektors und wirkt hierbei auf die Beseitigung von Wohnungsschäden, für Reinlichkeitspflege (die durch Wandschmuck belohnt wird) und fũr die Anmietung kleiner, den Einkommensverhältnissen entsprechender guter Wohnungen. Die Gesellschaft hat sich rechtzeitig in 8 Ge⸗ meinden im ganzen 18 ha Land zu billigem Preise gesichert und bereits im ersten Wirkungsjahr 17 Ginfamiklen. und 8 Zweifamilien— häufer fertiggestellt, 12 weitere Häuser sind im Bau begriffen. Die Bauten verbilligen sich dadurch, daß die Gesellschaft ihre Ziegel selbst fabriziert. Sämtliche fertiggestellten Wohnungen sind ver⸗ mietet. Der finanzielle Abschluß war recht befriedigend, er gestattete neben der gesetzlichen Rücklage die Zablung von 40 BPividende und eine gleich hohe Zuweisung an einen Extrareserve, fonds. An jedem 3 befindet sich ein Stall, und es wird darauf hingewirkt, daß jede Familie ein Schwein und eine Ziege hält. In jedem Gärtchen hat der landwirtschaftliche Verein am letzten Baum⸗ pflanzungstage“ zwei Apfelbäume gepflanzt. Im Kreise Merzig Rheinprovinz) baut der Kreisverband auf Antrag einzelne Häuschen, die ins Eigentum der Besteller übergehen, und erhält für seine Forde⸗ rung eine erste Hypothek auf Grundstück und Haus. Bis jetzt sind auf diese Weise gegen 50 Um und Neubauten vom Kreisverband aus⸗ geführt worden. Der Kreisausschuß zu Homburg v. d. H. hat zu⸗ nächft 100 000 M als Kreisanleihe bei der Landesversicherungsanstalt Hessen⸗Nassau erhoben und diesen Betrag zur Anregung der Bau⸗ sägkeit für Kleinwohnungen und für die Unterstützung gemeinnütziger Baugenossenschaften zur Verfügung gestellt. ie Ver lbung an Einzelpersonen erfolgt nur zum g e der Errichtung eigener, neuer Wohnungen als erststelliges Hypothekendarlehn über die mündelsichere Grenze hinaus bis zu 75 99 des durch Schätzung zu ermittelnden Wertes der gesamten Liegenschaft (Haus nebst Grundstück). Liegen—⸗

schaften, die nach der Ab repräsentieren, werden in der Die Darlehen sind amortisieren.

schätzung einen höheren Wert als 9090 46 egel von der Beleihung ausgeschlossen. it 34 oso zu verzinsen und mit 14 ju

zu Brüssel begannen am tember 1903 zu Stuttgart anderer Regierungen Fragen des Mittelstandes,

Im belgischen Industrieministerium 2. März, im Anschluß an den im Sey ung der württembergi ongreß zur Erörterung der lungen des Zentralausschusses des natisnaken Berbandes zum Studium der Verhältnisse Der Minister der Industrie Francotte empfing, wie. W. T. B. berichtet, die erschienenen Delegierten Deutsch= lands, darunter den Wirklichen Gebeimen Oberregierungzrat Dr. Bödiker und den Präsidenten der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse Dr. Heiligenstadt der Vizepraͤsident des Reichetags Dr. Paasche war im letzten Augenblick an der Teilnahme bebindert sowie die Delegierten Belgiens, Hollands, Frankreichs, Luxembur Das in deutscher und französi Zweifelsfalle Tert maßgebend ist, wurde im einzelnen durchheraten; sidium für die ersten drei Jabre wurde gewählt, bestehend aus zorsitzendem, Professor Dr. Geißler⸗Stuttgart Sch wiedland stel vertretenden Vorsitzenden und dem Ministerialdirektor Steyvens—⸗— Brüssel als ständigem Sekretär.

Kunsft und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissensche ar eine Gesamtsitzung unter dem Vossitz ihres Sekretärs Herr Engler las über die Somalilandes. Erst jetzt ist ez, auf Grund der in den letzten zwanzig Jahren nach dem Somaliland unternommenen reisen, möglich, die pflanzengeograpbischen Verbt Das einen Teil der ch in seiner Vegetation vollkommen Abessinien en ist das übrige Somaliland durch einen großen Reichtum an niedrigen Buschgehölzen ausgezeichnet, ähnli land. Unter den Baumformen herrschen Akazien neben der Uebereinstimmung des nördlichen Küstenla reichliche Auftreten ostmediterraner Tyver von befonderem Interesse das Vorkommen

Sie betrugen am 14. d. M. n. St. in

unter Beteil abgehaltenen Verhand

Mittelstandes.

as, der Schweiz, Del . ns, i Desterreich⸗Ungarns usw.

Dr. Bödiker als Ministerialrat, Auch der Arbeit

an wurde erörtert.

Herrn Auwers. zegetationsverhäl tnisse

en Forschungs⸗

; stnisse dieser Halb⸗

insel klar zu legen. einnehmende

Gallabochland schließt si 8

ch wie das Damara⸗ Eine Eigentümlichkeit ist mit demjenigen en im nördlichen der Populus

) der Radium⸗ linien vor. stärksten Radium⸗ Spektrum von Ag, Ca, Sr, Ba home Zinienabständen Atomgewicht Beziehung,

Atomgewicht Mitteilungen über die Tempelbauten auf Philae sich auf der schon jetzt eine Abs er der Wasserlinie tritt eine breite Salzausschwitzung an aller hervor. Herr Engelmann hatte in Zitzung jember 1903 eine Abhandlung des Geheimen Dr. G. Fritsch bierselbst über die Retinaelemente farbenthebrie vorgelegt. Sie soll in den Anhang zu

Schlammdecke Insel nicht

z * z ** zeigen die Rel

Inschrift, die sich zwischen den Tatzen de uns berichtet, daß König Thutmosis IV. in habe vom Sande reinigen lassen. ur zählung und ihre Orthographie machen es in einer späteren Zeit entstanden ist; vielleicht sollte si Inschrift des König In der an demselben abgebaltenen is Herr Schwarz

dem Vorsitz il

matischen Klasse flächen von algebraischem Typus, die längs keiner auf singuläre Flaͤchenelemente besitzen (Minin ĩ Typus ohne Rückkehrkante); serner über eine al mit der konformen Abbildung der Fläche eine die Fläche eines Kreisbogendreiecks zusammenhängt,

D sind. Die Identität ist folgende: 4(2 - 1)13 9

Mitteilung inderlichen.

Schottky machte Funktionen Nullpunkte auf eine kubische Gleichung zurückgef Mitteilung fess D

partikulärer Herr Klein Dr. H. Baumbauer (Schweij) über die Aufeinanderfolge und seitige der Kristallformen flächenreichen Zonen Flächenanlage die Regelmäßigkeit sich zei denen der Hauptflächen abhängig sind. folgende Druckschriften: Ascherson und Gre europäischen Flora, Blütenblologie, begründet von P. Kunth, fortgesetzt Appel, 3 Teile, Leipzig 1898

Land⸗ und Forfstwirtschaft. Saatenstand und Getreidehandel in ; General konsul 25. v. M.: Seit einiger Zeit überall weggeschmolzen. die Saaten, von Ausnahmen al

gt, daß die Indices leiteter Flächen von . der mittel⸗ Lieferung 29 —30

ist das Wetter milde, der Schnee ist t sich zur Zeit beurteilen läßt, baben esehen, den Winter ziemli auf den Wasserstraßen nahezt Flußschiffahrt steht bevo

nlich gut über⸗

und die Wiedereröffnung der c In ; drei Wochen wird man wahrscheinlich mit der Bestellung der F für die Sommersgaten beginnen können.

Die einige Tage nach Ausbruch des russisch · japanischen auf den amerikanischen Getreidemärkten Bei äußerst fester Auslands stiegen die

eingetretene Haussebewegung fand hier einen günstigen Boden. höhter Kauflust von seiten des 16. 15 Kop, Roggen um 8 Ko, Gerste um 4 Kov 4 6 Kop. das Pud (16,38 g). der Preise geschaffene Lage jedoch völlig von dem halten der amerikanischen Märkte abhängig und daher sicher ist, so verhielt sich der hiesige Konsum gegenüber se notwendigste. schon ruhiger und d heutigen Preise sind für:

Winterweizen

Haltung und er⸗

enpreise um nd Dafer um che Steigerung ferneren Ver⸗ durchaus un⸗ diesem Aufschwung

Da die durch diese plötz

zurückhaltend und kaufte In den letzten drei Tagen war hier die

ie Eigner zeigten sich etwaz nachgiebiger. Die

11 —112 Kop.

Stimmung

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Rapz und Rübsen waren wenig gefragt, dagegen fand Leinsaat sowobl für den Platzbedarf wie für die Äusfuhr mehr Begchtung, Raps und Ruübsen werden gegenwärtig mit 1,18 1,28 Rbl., Leinsaat

wird mit 1,30 Rbl. das Pud frei an Bord bezahlt.

Die Vorräte am biesigen Platze haben stark abgenommen. Weizen ; ; ; d nämlich . JJ i l 8190 . . verschiedene Arten.. 2A 114 Roggen Gerste Hafer Mais 1 Raps und Rübsen Leinsamen Die Verschiffungen beliefen sich im verflossenen Berichtsmonat auf ungefähr 900 9000 42 Weizen, 165 000 42 Roggen und etwa je 330 000 dz Gerste und Mais. Für Oeltkuchen zeigte sich endlich einige Kauflust und die Preise haben infolgedessen angezogen. Man natiert; Leinkuchen Rapskuchen Kokoskuchen Ravisonkuchen Ravisonbauernkuchen . e Seefrachten haben wenig gebess , Hull, und Rotterdam Hamburg.. Mittel meerhäfer

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten m maßregeln.

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Gestern abend wurde übersetzte Schauspiel Candida fasser des kürzlich an gleicher Schlachtenlenker“, aufgeführt; das W einen lauten äußeren Erfolg, komische Wirkungen bei offen wird nur durch die an deren die dürftige Handlung we ieht, anderen an und für sich einwandfrei gezeichneten zu Grunde gehen. Ein angesebener, lebt mit seiner klugen, liebenswürdige! Die beiden nehmen sich eines unreif Dichterjünglings an, der nun mit seiner knabenbafte die Tragik ins Haus bringt. Er verliebt sich in die Fr sich, mit herrischen Allüren dem Mann vor juwerfen, Hohlkopf sei, der seine herrliche Frau dreisten Jungen einfach die Tür u weisen die guten Menschen ihn ernst. Der Mann fängt an, an seiner Gattin zu zweifeln, besonders da sie die Frage erwägt, ob es nicht ibre Pflicht sei, als edle Frau sich dieses Jünali es kommt so weit, daß die Frau in Il Alternative gestellt wird, zwischen den beiden in Freiheit zu wählen. Sie bleibt bei ibrem Manne und läßt den anderen seines Weges zeben. Es mag sein, daß das Schauspiel, nur als Buchd rama betrachtet, eine andere und feinere Wirkung auszuüben vermag als Fei der Aufführung. Auf der Bühne erschien jedenfalls zdie mit dem moralisierenden Schluß so stillos daß auch die beste Darstellung sie nicht vor dem Mißges der Lächerlichkeit retten konnte. Herr Reicher war ausgezeichnet in der Maske und der ganzen Per⸗ sönlichkeit des Geistlichen und Volksredners. Frau Sorma belebte ihre Rolle durch große Anmut und Wärme. Herr Eisfeldt ließ sich