1904 / 59 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

X 2 S

Marktort

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitãt

gering

mittel

J

Gezahster Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster M

höchster niedrigster

Al. 6.

At.

höchster niedrigster

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höchster t.

Verkaufte

Menge

Doppelzentner

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗· preis

Durchschnitts⸗ preis für 1Doppel⸗ zentner

am Markttage Spalte 1) nach überschläglicher Shaun verkauft Doppeljentner (Preis unbekannt)

Verkaufs⸗

wert dem

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Außerdem wurden

0

Allenstein .. Marggrabowan. Thorn n . ö . Freiburg i. Schl. ö ö Glogau . Neustadt O. S. Hannover.. ömden = Hagen i. W.. k k Schwabmünchen Pfullendorf. Schwerin i. M. Saargemünd

. 9 22 , ö 11

Günzburg

Memmingen . Schwabmünchen. Waldsee i. Wrttbg. Pfullendorf. ;

m , .

Allenstein Marggrabowa. ö Vlehne . Schneidemühl . Znin. ; Breslau. ö Freiburg i. Schl. . Glatz. ö Glogau . Neustadt O. S. . HVannober . Emden Hagen i. W. Goch. . k Schwabmünchen Pfullendorf. Schwerin i. M. Saargemünd

J 83

80

Allenstein Marggrabowa. horn

, Breslau. . Freiburg i. Schl. ö Neustadt O.⸗S. Hannover

Emden

Hagen i. W. Pfullendorf. Schwerin i. M.

Allenstein Marggrabowa . Thorn ; Schneidemühl . Inin . Breslau. Freiburg i. Glatz. Glogau Neustadt O. S. Hannover Emden

Hagen i. W. .

Neuß .

Trier. ö Schwabmünchen .. Waldsee i. Wrttbrg. . Hallend ort Schwerin i. M.

Schl.

na n , 1 * * * 1 * * 8 1 MO

16 Saargemünd Bemerkungen.

e m Die verkaufte Ein liegender Strich (— in den

enge wird auf volle Doypelʒ:entner und der Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Tutterhafer Saathafer.

15, 80

14,50 15, S0 16,90 15, 80

1760 156 56

16 d 18,33

18,00 15,00

17,90 18,20 18, 00 1724 16,50

12,50 10,70 12,50 11,50 12,00 12,00

1450 1366

11, 00

12,20 11,370 10,90 11,30 10,50 12,40 11,40 12, 50 13 5 13,00 13,50 13, 00 13.20 13,40 13,00 11,50

17,15 15,70 18,50 14,70 16,80 17,20 16,20 18,00 17,25 16,20

17,00 18,51 16,30 18,20

15, 80

1450 1670 1716 16 36 1710 16516 1700 1553 1800 1660

16,20 18,00 Kernen 17,60 18,40 18,10 17,66 17,00

17,00 ] 18,20 18,00 17,24 16, 80

13,25 12, 00 13, 30

1270 1756

13,80 13, 40 13,60 13,50 12,00

13,00

17.40

W 17, 15 16,I0 18,70 14,70 17,20 17,40 16,90 18,00 17,35 16,30

17,50 18,51 16,30 18,20 1740 16,50 18,00

17,60 18,40 18, 10 17,66 17,50 R o 13,25 13,00 13,40

12,70 12,70 12,40 12,50 12,90

13,25 13,50 14, 15 1409 14,57 12,80 14,20 1440 12,75 14,20

G 12500 11,40 P 12,50 12,70 12,50

e i 18,50 16,70 18,80 14,90 17,30 17,50 16,90

1759 16,40 16,25 17,50 18,89 17,30 18, 40

17,00

18, 40

enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). id 18 9060

18570 18,20 1790 17,60

ggen. 14,00

13,20 13,50 12, 25 12, 80 12,90 12,50 12,50 12, 90 12,90 13,30 13, 40 14,80 14,50 14,68 13, 80

13,00 14,40 r st e. 12,50 11,40 12,70 12,90 13,20

13,00

] 13,09

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=

0 8030 28 S SSSSSSSS

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2 N C DN

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8 af er.

13, 10 12,40 12,70 16,00 12,85 15,50 13,00 13, 60

13,00 12,00 13.740 12,60 12, 16 12,20 11,90 12,00 12,650 12,20 14,10 12,90 14,50 14,00 12,40 14,20 13,60 14,00 14,00 12,50 13,50 13,50

Verkaufswert auf volle Mark daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein

z e n.

18450 17,70 19,90 14,90 17,80 1790 17,30

17,50 16550 16, H5 18,00 18,89 17,30 18,40

17, 10 18, 40

18,K,70 18,20 17,90 18, 00

14,00 13, S0 13,70 12450 12, 80 12,90 13, 00 13,00 13,30 12,90 13,40 13,50 14,80 15,00 14,68 13,80

13,ů50 14,46

12,50 12,80 12, S 12,90 13,50 13,50 12,90 12,80 17.00 13,35 16,00 13,40

abgerundet mitgeteilt.

434 524

16 59 18572

1800 17,36 16340 18.57 15,79 18,14 17 40

1820

360 15657 1640

2800 5710 254 174

21 840

kd &, oo ge e ge, eo eo ee

875 9660 325 1635 3240

17,86 18,40 18,06 17.62 17,42

13,00 13,48 12,40 12,70

299 526 124 1270

12536 15.26

1430

2185 5954 1430

1320 14,40 2530 13,32 43 14,20 216 14,40

7 080 14716

1173 12357

129 456

12543 13,00 568 12.62

11759 1328 12416

1530 435 1246

500

5460 6 450 4150 1676 2961

593 1726

1250 17 65

12590

13583 11.793 13,40 13, 66 15.87

3 950

1317 1538 1 z,.

Der Durchschnittspreis wird aus den unab d t Punkt T.) in den letzten sechs Spalten, gerundeten Zahlen ber echnet.

daß entsprechender Bericht fehlt.

Großhandelspreise von Getreide an außerdeutschen Börsenyp lͤtzen

für die Woche vom 29. Februar bis 5. März 1904 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1000 kg in Mark.

(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Roggen, Pester Boden

Weizen, Theiß . ..

8. ungarischer I. erste, slovakische

Roggen, Mittelware eijen, ö

i erste, Futter Ode ssa.

Roggen, 71 bis 72 kg das hl.. Weizen, Ulka, 75 bis 76 kg das hl R Ri 9a. oggen, 71 bis 72 kg das hl Welsen, 75 75 *

Budapest. ö.

Woche Da— 29. 2. gegen

bis 5. 3. Vor⸗ 1964 woche

125,98 127,74 164.27 155,6 166,55 1695605 157, 85 157,95

115. 13 145,87 102.1 1601 55

116,41 152,18 102,62 102, 19

97,19 127,47

99.33 129, 59

104,99 1 154, 3 iz

24 92

0, ,

Roggen Weizen s

Paris.

lieferbare Ware des laufenden Monats

Antwerpen.

Varna. Donau,

mittel .

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Bombay

6 .

.

; Club weiß

Am t erdam.

Roggen l O

Produktenbörse (Mark Lans).

englisch weiß . .

Weizen ͤ

London.

Gazette averages. englisches Getreide,

Weizen

Liverpool.

er, Californiern. ö harter Kansatäz Nr. 2.

Manitob

4

La Plata... Nurrachee, weiß Ralktutta

Mittelpreis aus 196 Marktorten

146,30

153,57

16555 146,657 145.26

150, 13

engl. weißer Safer ö

Gerste, Mahl⸗

131,49 131,63 123. 14 123.97 r 05 I6 J

151,39 143,46 2

162,63 149,62 141,01

Neu York. roter Winter⸗ Nr. 2 164 86 156, S4 151,36 155, 5

168,34 163, 32 156,06 144, 84

8 5 . Weizen Lieferungsware .

Buenos Aires.

Weizen, Durchschnittsware, ab Bord Rosario.. Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für Wei

Imper zen an der Londoner Pro⸗ , do Pfund engl. gerechnet; für die aus den kin. 9 saarktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide (Gazette avoerages) ist 1 Imperial k ö sye z Hafer 312, Gerste = 460 Pfund engl gesetzt. zulhel Weizen 60 Pfu ; * 453,6 g31 Last Roggen 2100, . wa ö . ; Je der Iumrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tagezangaben im Reichs anzeiger ermittelten wöchentlichen Durchschnittswechfelkurse an der Berfiner Börse zu ,, . Wien und Budapest die Kurfe auf Wien ür und Liberpool die Kurse auf Lond für Chie . Neu ort die Kurse auf Neu Vork, fer e, , n e en, auf St. Petersburg, für Paris; auf diese Plätze. Preise in

Goldprämie.

. 124,73.

ö Antwerpen und Amsterdam die Kurfe Buenos Aires unter Berücksichtigung der

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Deutscher Reichstag. 52. Sitzung vom 8. März 1904. 1 Uhr.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Es folgt die Fortsetzung der zweiten Beratung des Reichs⸗ haushaltsetats für 1304 bei dem ersten Ausgabetitel des Etats für die Verwaltung des Reichsheeres, in Verbindung mit den beantragten Resolutionen von Heyl, Beumer und Eickhoff.

Abg. Dr. Sattler (ul.: Stete Wiederholung allgemeiner Sätze und unbewiesener Behauptungen, wie wir sie in der letzten Zeik im Reichstage erlebt, hindert diesen an der Erledigung seiner Arbeiten und drückt sein Ansehen herab. Ich hätte selbst nicht das Wort ergriffen, wenn der Abg. Bebel uns gestern nicht heraus— gefordert hätte. Ich werde aber einen anderen Ton anschlagen wie er, der durch das Pathos der Leidenschaft die Militärinstitutionen herabzudrücken sucht. Die bisherigen Ausführungen hatten mit dem Etat selbst sehr wenig zu tun. Ueber die neue Militärvorlage haben wir nur erfahren, j an der zweijährigen Dienstzeit nichts geändert werden soll. Die Beschlüsse der Kommission über die Bezuͤge der Oberstleutnants der Infanterie und über die Ablehnung der Ver— mehrungen der Unteroffiziere entsprechen nicht unserem Standpunkt. Wir konnen die erfolgten Verkürzungen und Ablehnungen nur be— klagen, zumal uns auch die fortdauernden Klagen über den Luxus im DOffizierkorps und über die immerwährenden Uniformänderungen mit Besorgnis bezüglich der Erlangung des Offizierersatzes erfüllt haben. Wir freuen uns immerhin der Erklärung des Vertreters der Heeres verwaltung, daß bei der Annahme von Offiziersaspiranten mit größter Vorsicht verfahren würde. Aus analogen Gründen müssen wir die Ablehnung der Vermehrung der Unteroffiziere sehr bedauern. Bei der Kritik der Heereseinrichtungen werden wir uns stets die Rücksicht auf die öffentliche Wohlfahrt vor Augen zu halten haben. In diesem Sinne können wir der Erklärung des Kriegsministers be⸗ züglich der Kritik der inaktiven Offiziere nur beistimmen; wir können sein Urteil über einen Teil von ihnen, die gewissermaßen ihr eigenes Nest verunreinigt haben, nur unterschreiben. Die Aufgaben und Ob— liegenheiten der Armee sind gegen früher ungemein gewachsen. Die Armee hat auch den nötigen Drill zu liefern, um die Disziplin dem Soldaten einzuprägen. Die Anforderungen an die Ausbildung steigen daneben von Jahr zu Jahr. In seinen historischen Ausführungen ist der Kriegsminister nicht ganz glücklich gewesen. In der Schlacht von Jena hat das preußische Heer gewiß tapfer gefochten; aber nach der Schlacht erfolgte der Zusammenbruch der ganzen Staatsverfassung. Das war ein Zeichen, daß es so nicht weiter gehen konnte.

Die Schuld dafür, daß der Volksgeist 1395 auf eine so tiefe Stufe

esunken war, lag bei denen, die das Volk von jeder öffentlichen etätigung von bürgerlichen Rechten fern gehalten hatten. Das „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht! hat nicht irgend ein Bürger gesprochen. Dieses System mußte erst zusammenbrechen, ehe es dem von seinen Fesseln befreiten neuen Volksgeiste ge— lingen konnte, in dem Aufschwunge von 1813 den Staat wieder aufzurichten. Bezüglich des Luxus hat der Minister eine etwas aus— weichende Erklärung abgegeben; er sagte, nicht in allen Regimentern herrsche Luxus. Aber in der Kommission hat er sich als ein Gegner dieser Neigung zum Luxus bekannt. Auch in den Uniformänderungen soll ja jetzt ein Abschluß erreicht sein. In der Diskussion ist uns der Kriegsminister mit vollem sittlichen Ernst entgegengetreten, während Herr Bebel zwar diesmal mit etwas größerer Vorsicht bei seinen Behauptungen verfahren ist, aber doch nach wie vor alles aufbot, um bas Ansehen der Armee und des Offizierkorps vor Deutschland und der ganzen Welt herabzusetzen. Aeußerst erfreulich ist ja, daß Herr Bebel und seine Freunde in einem ungerechten Angriffs⸗ kriege für das deutsche Vaterland ins Feld ziehen wollen; aber ich laube doch, Herr Bebel wird sich die Entscheidung darüber selbst vorbehalten wollen, was ein ungerechter Angriffskrieg ist. Auch die Bebelsche Gegenüberstellung der Christen und der Cgesaren muß um so eigentümlicher wirken, als es doch selbst den Sozial⸗ demokraten bekannt sein wird, daß eine Reihe von Caesaren mit den schärfsten Verfolgungen gegen die Christen vorgingen, während die Sozialdemokraten sich doch im Deutschen Reiche recht wohl fühlen können. Wenn Herr Bebel bestritt, daß auf dem Dresdener Partei⸗ tage Schimpfereien an der Tagesordnung waren, so erinnere ich nur daran, daß der Ausdruck ‚Lüge“ sehr häufig gefallen ist; wir halten den Vorwurf der Lüge für eine Beschimpfung, und wer auf seine Ehre hält, darf diesen Vorwurf sich nicht gefallen lassen. Königstreue und Byzantinismus sind nicht dasselbe; auch wir halten an dem Rechte der Kritik fest, aber die Machenschaften, welche die Grundlagen der Königstreue, die Monarchie herunterzuziehen versuchen, werden wir immer bekämpfen. Wir glauben auch, daß die Hoffnungen der Sozial⸗ demokratie in dieser Richtung vergeblich sind und bleiben werden. Die bürgerliche Gesellschaft, die besitzenden Klassen sind vor hohe Aufgaben gestellt; aber um sie durchführen zu können, darf man nicht an unseren nationalen Grundlagen, an unserer Wehrkraft rütteln lassen.

Abg. Ledebour (Soz.): Heir Sattler hat im wesentlichen nichts weiter getan, als dasjenige wiederholt, was Herr von Einem schon vorher gesagt hatte. Ich werde mich daher darauf beschränken können, mich mit Herrn von Einem und Herrn von Endres zu beschäftigen. Der letztere wollte den baverischen Kriegsminister von Asch gegen sich selbst in Schutz nehmen. Er hat sich dann hauptsächlich auf Aeußerungen meiner Parteigenossen im bayerischen Landtage, insbesondere des Abg. von Vollmar berufen, die den Erfolg des Kriegsministers in bezug auf die Einschränkung der Militärmißhandlungen in Bayern anerkennen sollten. Ich bin in der Lage, den Kriegsminister von Asch gegen den General von Endres zu verteidigen. Er wird sich sehr wohl überlegt haben, was er sagte, und nicht einem unglücklichen Zungenschlag, wie der preußische Eisenbahn⸗ minister, zum Opfer gefallen sein. Denn Herr von Asch hatte recht, wenn er meinte, daß bis zu einem befriedigenden Grade die Militär— mißhandlungen nicht abgenommen haben. Daß es unter den Offizieren und Unteroffizieren psychisch anormale Menschen gibt, ist selbstverständlich. Aber der General von Endres hat nicht erklärt, warum gerade im Militär diese Anormalität in viel höherem Grade hervortritt als in anderen Berufskreisen. Ich glaube, daß die abgöttische Verehrung der Disziplin, der Kadavergehorsam gegen die Vorgesetzten, die absolute Machtvollkommenheit über Leben und Ehre der Untergebenen zur Unterdrückung, zur Menschenschinderei führen. In den Tropen zeigt sich dieselbe Erscheinung; zahlreiche Fälle von Soldatenmißhandlungen kommen gar nicht zur Anzeige. Der frühere Korpskommandeur, der Erbprinz von SachsenMeiningen hatte den bedeutsamen Befehl gegeben, daß dem Generalkommando von jedem Mißhandlungsfall Anzeige gemacht werden müßte, damit dieses eventuell die Versetzung des Beschwerdeführers anordnen könne. Das war bezeichnend. Der Korpsbefehl ist zurückgenommen worden; damit war der Korpekommandeur bloßgestellt und hat seinen Abschied nehmen müssen. Das wollte man vermeiden da der General zu⸗ n. Erbprinz ist, und darum wurde er zum Inspekteur befördert“ Der General von Endres hat uns heftig angegriffen, er wandte sich namentlich gegen den Artikel des „Vorwärts“, in dem der Roman des Grafen von Baudissin besprochen war, und dem er vorwarf, daß er so gehalten gewesen sei, daß zwischen dem, was die Redaklion sagt, oder der Verfasser meint, nicht zu unterscheiden wäre. Das muß ich bestreiten. Der Verfasser des Artikels fällt über den Verfasser des Buches ein sehr scharfes Urteil und sagt von dem Roman, er sei eine Sudelei. Die Besprechung erfolgte nur, weil der Roman ein menschliches Dokument ist. Graf von Baudissin hat allerdings jetzt die Verpflichtung, sich darüber zu äußern, was von/ Sachen auf Wahrheit beruht. Die Militärverwaltung ist nicht nur

nannten

diesen

gute Witze, die auf Kosten meiner Partei gemacht werden., würden wir niemals etwas einwenden. (Zuruf rechts.) Ihr ganzes Denken richtet sich nur nach dem Dresdener Parteitag. Lassen Sie doch auf Reichs— kosten die Verhandlungen des Dresdener Parteitags drucken und ver— teilen, und sprechen Sie sich in aller Ausführlichkeit darüber aus, Sie können dann damit die Sozialdemokratie vernichten, soviel Sie wollen. Der Fall des Generals von Bissing ist noch nicht aufgeklärt. Mir war von sechs verschiedenen Seiten die Sache mitgeteilt worden, die hier neulich vorgebracht worden ist. Wie steht der Kriegsminister dazu? Es bleibt uns nichts übrig, als die Flucht in die Oeffentlich keit, weil sonst die Betreffenden nicht zu ihrem Recht kommen. Be— zeichnend ist, daß der Mann, der dem Abg. Pichler im bayerischen Landtage eine Beschwerde übergeben hatte, nachher bestraft worden ist. In dem Fall des Prinzen von Arenberg bleibt unerklärlich, weshalb der Mann, der notorisch nahezu geisteskrank und wegen Mißhandlungen bestraft war, zum Kolonialdienst hat zugelassen werden können. Unter Patriotismus verstehen wir die Liebe und Anhänglichkeit zum Volke. Diese Volksliebe betätigen wir besser als Sie (rechts), denn wir wollen es veredeln und verbessern. Unsere Ideale sind weit höher als die Ihrigen, denn Sie betätigen Ihre Vaterlandsliebe nur gegen—⸗ über einem kleinen Teile des Volkes. Ihre Vaterlandsliebe treibt Sie zur Unterdrückung anderer Völker an, Sie suchen überall die Rosinen aus dem Kuchen anderer Völker herauszuholen. Der Kriegs— minister zog die Versicherungen des Abg. Bebel in Zweifel, daß wir im Falle eines Verteidigungskrieges das Vaterland verteidigen würden, und er meinte, wir wollten den kriegerischen Geist aus dem Volke reißen. Den Eroberungs⸗ und Unterdrückungsgeist wollen wir allerdings nicht. Das würde uns aber nicht hindern, unser Land. wenn es von einem fremden Eroberer angegriffen würde, mit allen Mitteln zu verteidigen, zumal gegen Rußland. Daß Bismarck die Emser Depesche gefälscht hat, hat er selbst zugestanden, indem er sagte, er habe aus der Schamade eine Fanfare gemacht, und gerade die Vaterlandsliebe hat meinen Freund Liebknecht getrieben, diese Fälschung festzunageln. Daß wir solche Dinge an den Pranger stellen und eine elende Polizei brandmarken, ist ein Beweis unseres Patriotismus, unseres Interesses für das deutsche Vaterland, für das deutsche Volk. Sie (rechts) wollen mit Waffengewalt unsere Ideale be— kämpfen. Wenn wir erst die Mehrheit haben, die Macht dazu, unsere Ideale durchzuführen wann dies eintreten wird, ist ja noch nicht so genau anzugeben —, dann wird sich das deutsche Volk durch eine Anzahl von Junkern oder Gamaschenknöpfen nicht davon abhalten lassen, das durchzuführen, was es will, und wenn die Minderheit unserer Mehrheit Widerstand leistet, dann kann ich Ihnen die Ver— sicherung geben, wird die Mehrheit des Volks Manns genug sein, um dieser Minderheit Herr zu werden, zum eigenen Wohl dieser Minderheit. Ihr Patriotismus ist ja tarifiert; der Grad der Anhänglichkeit an die bestehenden Zustände richtet sich ja bei Ihnen nach dem Stand der Zölle; wenn die Zölle aufgehoben werden, werden die Throne krachen, das haben Ihre Blätter ganz ohne Rückhalt aus—⸗ gesprochen. Herr von Einem hat also verkündet, er sei bereit, gegen die Mehrheit des deutschen Volkes ins Feld zu ziehen, und wenn Herr von Einem auf seiner Rosinante gegen diese Mehrheit loszieht, wird er auch Hilfe finden; er wird den starken Mann, Herrn von Riepenhausen, als Schildknappen neben sich haben. Herr von Einem will die Offiziere nicht die „Blüte der Nation“ genannt haben; er hat sich energisch dagegen verwahrt. In dem Stenogramm steht, „der Offizier ist der Führer des Volkes in Waffen. Gegen diese Be— merkung hat niemand etwas einzuwenden gehabt; aber in der ‚Frei— sinnigen Zeitung' und der Post“ ist zu lesen: „Blüte der Nation“. Diese Wendung ist also doch vielleicht gebraucht worden. (Zustimmung des Kriegsministers) Dann hat Herr von Einem also das Stenogramm geändert; und der Widerspruch, den wir sofort gegen diese Aeußerung erhoben haben, erscheint jetzt völlig sinnlos. Jeden— falls muß festgestellt werden, daß der Minister aus irgend welchen Gründen diese Aenderung vorgenommen hat. Die Geschichtsauffassung des Kriegsministers über die Vorgänge von 1806 ist in ihrer Sonder⸗ barkeit schon von dem Abg. Sattler beleuchtet worden; noch seltsamer war der Versuch des Herrn Liebermann von Sonnenberg, die Katastrophe von Jena zu einem Ruhmestitel für die preußischen Junker umzustempeln. Das berüchtigte Wort: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht! wurde von dem Stadtkommandanten von Berlin nach der Schlacht bei Jena ge— sprochen, und das Bürgertum war durch die jahrzehntelange Knechtung so ausgemergelt, daß es sich untertänig fügte. Gerade in jenen Tagen hat man die Unfähigkeit der unumschränkten Monarchie mit ihrer bureaukratischen Mißwirtschaft erkennen gelernt; sie hatte jene Schlacht für den alten preußischen Staat zu verantworten. Herr von Einem aber hätte die Aufgabe gehabt, nachzuweisen, daß die heute bestehenden Zustände allen gerechten Ansprüchen genügen. In der Einzelberatung wird das Vorhandensein schwerer Mißstände noch weiter nachgewiesen werden.

Stellvertretender Bebollmächtigter zum Bundesrat, Königlich sächsischer Oberstleutnant Krug von Nidda: Mein Kollege von Endres ist auf einer Dienstreise und wird sich später mit dem Abg. Ledebour auseinandersetzen. Ich habe mich gegen die Anspielung des Abg. Bebel auf einen Fall in Bautzen zu wenden. Ich hatte gestern kein Material; heute kann ich folgendes sagen: Die erwähnte Schlägerei hat leider stattgefunden. Ein Offizier hatte nach einer glücklich ab⸗ gelaufenen Besichtigung sich mit mehreren Kameraden zusammengetan und dabei des Guten etwas zu viel getan. Auf dem Heimweg geriet er mit einem Zivilisten in Streit, und es kam zur Schlägerei, die erst durch Dazwischentreten von Kameraden geschlichtet wurde. Dafür wird er seine Strafe zu tragen haben. Daß diese Schlägerei

mit dem anderen Vorfall, in dem ein Mädchen eine Rolle spielen soll, in irgend einem Zusammenhang steht, ist unrichtig. In einem Hotel sollen junge Offiziere mit einer Bürgerstochter eine Orgie gefeiert haben und dabei von dem Vater des Mädchens unliebsam gestört worden sein. Es handle sich um die Tochter eines Fleischermeisters, heißt es in einem Blatte; bei dem Zusammentreffen soll die Hunde⸗ peitsche des Fleischermeisters eine wesentliche Rolle gespielt haben. Tatsächlich liegt die Sache so: am 28. Januar meldete der Leutnant Wild, es sei das Gerücht verbreitet, er sei in der ge— Weise überrascht und halb tot geschlagen worden. Der Vater sei in das Hotel gedrungen und habe das Pärchen aufgefunden. Der Leutnant beantragte gegen sich eine ehrengerichtliche Unter— suchung. Dabei kam heraus, daß der Name des Leutnants Wild ganz unberechtigt mit der Sache in Verbindung gebracht worden sei; der Erfinder der Erzählung war nicht zu ermitteln. Es wurde festgestellt, daß ein solcher Vorgang sich weder im „Fuchsbau“, noch in einem anderen Lokale von Bautzen zugetragen habe; es war eine niederträchtige Verleumdung. Schließlich fand der ganze Klatsch seinen Weg in die Zeitung, die sich wegen Beleidigung des Offizier⸗ korps zu verantworten haben wird. Auch Lie Nachricht, daß in Bautzen Erbitterung gegen das Offizterkorps herrsche, ist vollständig unwahr. Eine drastischere Art, Ihnen zu beweisen, mit welchen Mitteln hier gegen Offiziere gehetzt worden ist, könnte man kaum vorführen; eine Geschichte, die von Äbis Z erstunken und erlogen ist, wird verbreitet und geglaubt, insonderheit von der Partei, welche die Intelligenz gepachtet zu haben glaubt. ; .

Abg. Dr. Müller. Meiningen (fr. Volktp): Ich bin gezwungen, auf die ganz eigentümliche Art einzugehen, in der der Kriegsminister den Fall des Meininger Erbprinzen hier behandelt hat. Erst wußte er von diesem Fall nichts; am nächsten Tage sprach er sich ganz entgegengesetzt aus; der Erbprinz habe seinen Abschied weder ge— nommen noch bekommen, er sei zum Generalinspekteur ernannt worden. Das nennt man doch der öffentlichen Meinung ein Schnippchen schlagen. Widerlegen Sie doch, Herr Kriegsminister, die durch die Presse ge— gangene Nachricht, daß ein Kaiserliches Handschreiben an den Erb⸗ prinzen ergangen, das die Zurücknahme des Mißhandlungkerlasses bezweckte. Darauf reichte der Erbprinz sein Abschiedsgesuch ein; der offizielle Beweis dafür besteht in der Kabinettsorder vom 29. April

empfindlich bezüglich der Militärromane, sondern sogar bezüglich der Witzblätter. Es gehört zur feinsten Kultur, selbst Witze anzuerkennen, die auf unsere eigenen Kosten gemacht werden. erwirbt man weder in den Kadettenhäusern, noch seminaren; ich vermisse sie namentlich in den oberen Regionen. Gegen

Diese geistige Freiheit in den Priester⸗

1903, demselben Tage, an dem jene Verfügung an den Erbprinzen ergangen war. Diese Kabinettsorder besagt kurz, daß an Stelle des WVerlangens des Erbprinzen darauf ausdrücklich hingewiesen werden solle, daß der Soldat nur das Beschwerderecht, nicht aber die Be—

schwerdepflicht habe. Der Erlaß des Erbprinzen hatte gerade die

Beschwerdepflicht betout. Damit war der Erbprinz in schärfster Weise desavouiert. Die Enthebung hat das peinlichste Aufsehen im ganzen deutschen Volke erregt. Der ursächliche Zusammenhang zwischen dem Erlaß und, der Entlassung ist nicht hinwegzuleugnen. Der Erbprinz von Meinigen ist erst einen Monat später zum Generalinspekteur ernannt worden, und es pfeifen alle Spatzen von den Dächern, daß das nur eine Salbe auf die Wunde der Entlassung war. Die Sache hat das peinlichste Aufsehen erregt, weil Hundert— tausende glauben, daß diejenigen gemaßregelt werden, die den Soldaten⸗ mißhandlern, diesem Gesiefer, möchte ich beinahe sagen, die Zähne zeigen. Warum haben wir in Bayern nur 1 statt /, der Miß⸗ handlungen des deutschen Heeres? Weil das Offizierkorps vor allem auf, einer, höheren Bildungsstufe steht, und weil es nicht so viel Adelige, besitzt, Auch die bayerische Kadettenschulbildung ist eine allgemeinere als in Preußen. Ein anderer Grund ist der, daß Bayern seit Jahrzehnten die Oeffentlichkeit des Verfahrens in Militärsachen hat, daß man dort seit Jahrzehnten mit größter Strenge gegen Militärmißhandlungen vorgegangen ist und die be— treffenden Offiziere ohne weiteres in Pension geschickt hat. In Bayern hat ein Vertreter der öffentlichen Anklage gegen einen An⸗ geklagten gesagt, er scheine die Begriffe eines preußischen Garde—⸗ füsiliers mit sich gebracht zu haben. Eine schärfere Ver— urteilung des preußischen Systems kann ich mir nicht denken. Die Militärverwaltung sollte mehr auf eine größere Bildung der Qffiziere und Unteroffiziere in Preußen hinwirken. Wollen Sie die Sozialdemokratie wirksam bekämpfen, so müssen Sie dafür sorgen, daß für sie keine Reklame gemacht wird. Die Millionen von Mitläufern züchten Sie am meisten durch kleinliche Verwaltungsmaßregeln, die wie Nadelstiche wirken und die Sozial⸗ demokraten im Lichte von Märtyrern erscheinen lassen. Man sollte doch mit der Gesinnungsschnüffelei aufhören. In weitesten Kreisen hat es Befremden erregt, daß der Kriegsminister auf die Klagen des Abg. Eickhoff nicht eingegangen ist. Der Kriegsminister sollte doch als Vorsteher der Kriegsderwaltung die Kriegsgeschichte etwas besser kennen. Ich stelle fest, daß er die Unzufriedenheit der Offizier⸗ kreise über die Veränderungswut der preußischen Militäͤrverwaltung anerkannt hat. Nur über den Grad und die Tiefe der Unzu— friedenheit herrscht Meinungsverschiedenheit. Die Unzufrieden⸗ heit geht sehr weit, namentlich über die Bevorzugung des Adels. Mir ist erst heute eine Mitteilung eines Offiziers zugekommen, daß in sämtlichen Intendanturen ein solches Ueberwiegen des adligen Elements ist, daß es in den bürgerlichen Kreisen der Offiziere als sehr drückend empfunden wird. Von der Kavallerie spreche ich schon gar nicht. Der Höhere Offizier schreibt mir: Wir haben zwei Klassen unter, den Offizieren, die Mißstimmung unter den bürgerlichen Affizieren ist sehr tiefgehend. Mit diesem System wandern wir schließlich noch nach Jena. (Zwischenruf rechts) Sie als beati possi- dentes brauchen sich ja nicht zu beschweren, die anderen aber müssen endlich den Mund auftun. Das ist sogar in der „Kreuzzeitung“, ( 2 1 ( 2 *** = .

in dem Reichsboten? und in der „Schlesischen Zeitung“ geschehen. Noch niemals ist eine so abfällige Kritik an unserer Militär⸗ verwaltung geübt worden, wie es jetzt von Blättern aller Parteien geschieht. Der Kriegsminister hat sich mit einigen Witzen über die Hauptsachen hinweggesetzt. Die Kummerfalte“ oder ‚Quetschfalte“ habe ich nur ganz nebensächlich erwähnt. Die „Kummerfalte“ war außer Mode gekommen, in Bavern soll sie nur noch von zwei alten Generalen getragen werden, sie hat nun in Preußen ihre Auf⸗ erstehung erlebt. Um die Frage, ob die Vorteile der fortwährenden Uniformänderungen sich mit den Nachteilen für die unbemittelten Offiziere vereinigen lassen, und ob sie für die Schlagfertigkeit und Kriegsfähigkeit von Wert sind, ist der Kriegsminister herumgegangen. Die Litewka ist ein sehr praktisches Kleidungsstück, aber man beschwert sich in Offizierskreisen, daß man statt der billigen blauen die teurere graue eingeführt hat. Der Kriegsminister beschwerte sich, daß ich von Offiziersgigerln gesprochen habe. Das Säbelrasseln der adeligen Kavallerieregimenter muß doch mit Recht den Spott der Witz- blätter hervorrufen. Ich danke dem Kriegsminister für die Liebens⸗ würdigkeit, daß er mir Einsicht in, die Koffer der Gardeleutnants angeboten hat. Ich bin zu Gegendiensten gern bereit. Ich kann ihm nur sagen, um mich einer Ausdrucksweise zu bedienen: in meinen Rucksack kommen Sie auch nicht hinein. In bezug auf die Sichtbarkeit der Kavallerieuniform sind Versuche ange—⸗ stellt worden, die ganz sonderbare Ergebnisse gehabt haben sollen. Ich bitte den Minister um Auskunft darüber. Der General von Endres hat in der staatsrechtlichen Belehrung, die er mir hat zuteil werden lassen, einen sehr unglücklichen Zungenschlag gejeigt. Wertvoll war mir, daß er festgestellt hat, daß die bayerische Regierung nicht die Verpflichtung habe, alle jene Aenderungen mitzumachen. Im übrigen hat er mich nicht verstanden. Ich babe mit keinem Wort die bayerische Regierung zur Obstruktion aufgefordert. Ich komme zum Schluß. Der Kriegsminister stellt es so dar, als ob das Räsonnieren“ in der Armee sehr harmlos wäre. Dem ist nicht so. Ich spreche gar nicht von der sozialdemokratischen Unzufriedenheit. Aber auch sonst herrscht große Unzufriedenheit in der Armee. Wenn die berechtigten Beschwerden des Offizierkorps berücksichtigt werden, dann braucht man in der Armee nur zu gehorchen, nicht zu räsonieren. Dann wird man im Offizierkorps auch nicht sagen, wie es mir geschrieben wurde, daß der Anstand es verbiete, schärfer vorzugehen. Die Beseitigung der Unzufriedenheit liegt auch im Interesse der Militärverwaltung.

Preußischer Kriegsminister, Generalleutnant von Einem genannt von Rothmaler:

Ich habe das erste Mal, als hier der Fall des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen besprochen wurde, mich folgendermaßen geäußert:

Meine Herren, es ist dann noch gesagt worden, daß der Erb⸗ prinz von SachsenMeiningen verabschiedet sei, weil er eine Ver— ordnung erlassen hätte, die die Billigung Seiner Majestät des Kaisers nicht gefunden hätte. Meine Herren, wen Seine Majestät der Kaiser als kommandierenden General anstellt, und wen Er ver— abschieden will, das ist lediglich eine Vertrauenssache und eine An⸗ gelegenheit Seiner Majestät des Kaisers.

(Sehr richtig! rechts.) Und ich lehne es vollkommen ab, darüber zu sprechen, auch schon deshalb, weil mir nichts von dieser Sache bekannt ist.

Wenn jetzt der Herr Abg. Müller (Meiningen) hier gesagt hat, falls ich ihn recht verstanden habe, daß der Erbprinz von Meiningen wenigstens sei es in weiten Kreisen von Hunderttausenden erzählt, es sei auch in der Presse behauptet worden wegen Bekämpfung der Militärmißhandlungen verabschiedet worden, so ist das geradezu eine Beschuldigung der Allerhöchsten Stelle, als ob Seine Majestät nicht selbst mit aller Entschiedenheit gegen die Mißhandlungen vorginge, als ob Er einen General verabschiedet hätte, der diese von Seiner Majestät dem Kaiser mit aller Bestimmtheit ausgesprochenen Grundsätze vertrat. Ich kann nur noch einmal erklären: wo soll es hinkommen, wenn Seine Majestät der Kaiser einen General anstellt oder ver⸗ abschiedet, und wenn dann in diesem hohen Hause darüber lange Erörterungen stattfinden? (Sehr richtig! rechts) Das kann unter keinen Umständen geschehen, das muß ich ablehnen. (Sehr richtig! rechts. Große Unruhe und Zurufe links.) Meine Herren, ich muß dann noch fragen, wie kommt eigentlich ein bayerischer Anklagevertreter in der Oeffentlichkeit dazu, einem Soldaten zu sagen wenn ich den Herrn Abg. Müller (Meiningen) richtig verstanden habe —, daß er wohl den Geist, der in dem preußischen Gardefüsilierregiment herrscht, Woher kennt er denn diesen Geist? Wenn das

mitgebracht hätte? vorden ist, so würde das ja geradezu in Bayern

so ausgesprochen

eine Beleidigung der preußischen Armee sein, und deshalb glaube ich