für sich plädieren: Ich hab's nicht getan. Wenn diese Erscheinung sich wiederholen sollte, möchte der Föderalismus schwer Schaden leiden Ich würde dem Abg. Grafen Moltke unrecht tun, wollte ich seine Rede mit der des Abg. von Eynern vergleichen, gerade weil man nachfühlte, daß seine Rede aus dem Herzen kam. Aber er hat geradezu ungeheuerliche Kraftausdrücke über die Aufhebung des §z 2 gebraucht. Er sieht in der Aufhebung den Beginn eines neuen Kulturkampfes mit umgedrehter Spitze. Aber ein solcher Kulturkampf wäre mit dem der 1870 er Jahre gar nicht zu vergleichen und würde auch keine Ge— folgschaft bei uns finden. Weder wir noch der Bundesrat haben die Aufhebung des 5 2 als eine Ohrfeige für das evangelische Volk be— trachtet, wohl aber als die Beseitigung einer schweren Beleidigung des katholischen Volkes. Was wird nun geschehen, nachdem § 2 aufge— hoben ist? Man sagt, Hunderte von Jesuiten werden sofort einrücken. Aber in Deutschland hat der Jesuitenorden nur wenig mehr als 600 Mitglieder, und diese sind zum größten Teil in auswärtigen Missionen festgelegt. Einige werden gewiß zurückkommen, aber Hunderte werden niemals zurückkommen können, und sie dürfen dann auch nicht mehr tun wie jeder Staatsbürger und Weltpriester. Die Jesuiten haben sich in der Zeit von 1850 bis 1872, als es sich um rein nationale Fragen handelte, sehr verdient gemacht. Sie hatten sich durchaus einwandsfrei benommen, und nichts lag vor, was dazu Anlaß hätte geben können, den Orden 1872 auf— zuheben. Man ist besorgt für die Sache der Ordnung und Sittlichkeit. Aber in Holland z. B. hat man die Jesuiten be⸗ obachtet und einwandsfrei gefunden; verändern diese Maäͤnner sich zu ihrem Nachteil, wenn sie die deutsche Grenze überschreiten? Man hat doch dann nur den Vorteil, daß man sie aus der Nähe beobachten kann. Der Evangelische Bund hat zu diesem Zweck eine wissenschaft⸗— liche Auskunftsstelle gegründet. Diese wird schwerlich dazu dienen, den konfessionellen Frieden zu fördern. Graf Moltke hat moniert, die Regierung habe nicht die nötige Fühlung mit der Volksseele. Wir deutschen Katholiken gehören doch auch zu der deutschen Volks—⸗ seele. Lasse man die Volksseele aus diesen Dingen heraus, die Volks⸗ seele ist nur sehr selten einig. Graf Moltke wird nicht wollen, daß wir die katholische Volksseele gegen die protestantische aufrufen. Man ruft: „Bis hierher und nicht weiter! Hat man vergessen, daß der Reichstag auch für die Aufhebung des 5 1 gestimmt hat? Dort wird diese Sache entschieden. Warum wollen Sie dem Lauf der Zeit in die Speichen fallen? Man soll niemals sagen: jamais, jamais. Wir katholische deutsche Staatsbürger sind doch viel modernere Menschen. Wir haben die Gleichberechtigung aller Kon— fessionen anerkannt, die Andersgläubigen stellen sich leider noch nicht auf diesen Boden. Die Zulassung der katholischen Schülervereine war notwendig, wenn auch evangelische zugelassen werden. Herr von Eynern will am liebsten alle verbieten. Kann man die religiösen Vereine auf den Boden der Vereinsmeierei, wie Tanz⸗ und Vergnügungsvereine, stellen? Die Förderung der Marianischen Kongregationen ist keines— wegs eine Hauptaufgabe der Jesuiten. Gewiß haben die Jesuiten sich der Marianischen Kongregationen mit Liebe angenommen, aber das haben auch andere Orden getan. Der Anschluß der Kongregationen an die Erzbruderschaft in Rom ist nichts als eine äußere Form. Einen politischen Einfluß in den Kongregationen braucht man nicht zu fürchten. Gegen die religiösen Schülervereine an sich hat man bisher nichts einzuwenden gehabt; erst jetzt, da auch die katholischen zugelassen werden sollen, stellt man sich auf diesen Standpunkt. Die Staatshoheit in der Schule wird durch die Schülervereine nicht berührt, der Minister will ja auch eine sorgsame Ueberwachung der Vereine eintreten lassen. Wir wollen den konfessionellen Frieden wahren und mischen uns nie— mals in die ebangelischen Dinge ein. Wir sind im Reichstage die stärkste Partei; aber wir bilden niemals eine Majorität allein, unter der Mehr—⸗ heit sind sehr viele Protestanten. Es ist falsch, zu behaupten, daß wir unsere Stellung nach Konzessionen einrichteten. Auch hier hat kein Kuhhandel stattgefunden; die verbündeten Regierungen haben eben eingesehen, daß die Aufrechterhaltung des F 2 nicht mehr nützlich sei. Wir werden nach wie vor selbstlos an den Aufgaben des nationalen Lebens mitarbeiten. Recht und Gerechtigkeit sind die Grundsätze der preußischen Verfassung, folge man ihnen nicht nur dem Wortlaut, sondern auch dem Sinne nach, und folge man ihnen auf allen Ge— bieten, das wird dem Wohl des Vaterlandes am meisten dienen.
Darauf vertagt sich das Haus. Persönlich bemerkt
Abg. Dr. Por sch (Zentr.): Den Freiherrn von Berlichingen kenne ich persöͤnlich und weiß, daß er schon lange nicht mehr dem Jesuitenorden angehört. Herr von Eynern hat aus dem Zusammenhange gerissene Worte meiner Rede benutzt zu dem Angriff gegen die Regierung, daß diese entweder ohne Verständnis die Kongregationen zugelassen habe oder katholisch werden müsse. Ich habe gesagt, die Kongregationen seien eine kirchliche Angelegenheit, für die nur Katholiken Verständnis haben könnten.
Abg. von Eynern: es Herrn Porsch genau so aufgefaßt, wie sie auch die Zeitungsberichte wiedergeben. Frei⸗ . von Berlichingen ist jedenfalls gewesen und wird noch allgemein als Jesuit bezeichnet. Die Aeußerung des Abg. Windthorst ist nicht in München, mauf dem Katholikentage in Münster ge—⸗ fallen. Auf die Ausführungen des Ministers wird morgen mein Freund Friedberg antworten.
Schluß 4M Uhr. Nächste Sitzung:
.
( Freitag, 11 Uhr (Gtat des Ministeriums der geistlichen 2 n.
Angelegenheiten.)
Statistik und Volkswirtschaft. ichen Entwickelung pans.
Einen in der „Sozialkorrespondenz', dem Organ des Zentral⸗ vereins für das Wo arbeitenden Klassen, veröffentlichten Aufsatz über „soziale Kriegs entnehmen wir die folgenden teilungen:
Der Kanonendonner vor Port Arthur hat bewiesen, daß das Reich der aufgehenden Sonne schon heute ein starker Faktor im Völker— leben geworden ist. Die schnelle Entwickelung Japans zum Industrie⸗ staat ist heute jedem deutschen Handelsschüler hinlänglich bekannt. Diese Entwickelung ist denn auch nicht so oberflächlich, wie man sie hier und da hinstellt. Sachverständige deutsche Beobachter fassen sie sehr ernst auf, und auch die vorjährige japanische Landes— ausstellung in Osaka war ein Beweis für die hohe Leistungs— fähigkeit, die man schon heute auf den verschiedensten und wichtigsten Industriegebieten erreicht hat. Daß man die neue Kultur in Japan möglichst tiefgründig anlegen will, zeigt die Ent— wickelung des Volksschulwesens. Im Jahre 1897 hatten in Japan von 7117 786 schulpflichtigen Kindern 4 782711 einen regelmäßigen Schulbesuch, in Rußland mit einer um 250 ½υ größeren Bevölkerung einige Jahre später überhaupt nur 4 206 5938 Kinder. Heute hat sich das Verhältnis jedenfalls noch mehr zum Vorteil Japans verschoben. Man sieht daß die Japaner für ihre wirtschaftliche Entwickelung den Hebel an der richtigen Stelle einsetzen, nämlich bei der Volks—⸗— schule
Schon heute ist die japanische Industrie auf dem Weltmarkt in manchen Waren ein unangenehmer Mitbewerber, auch für Deutschland. Die Ware ist völlig marktfähig, aber ein Blick in den japanischen Industriebetrieb zeigt ein von den europäischen Verhältnissen durchaus verschiedenes Bild. Die Arbeitslöhne sind von einer kaum lichen Geringfügigkeit. So billig wie eine japanische Fabrikarbeiterin arbeitet in Deutschland nur noch eine erzgebirgische Spitzenklöpplerin, nämlich für 25 ehnstündigen Arbeits⸗ tag. Bei beiden mag ürfnislosigkeit, das Niveau der Lebenshaltung so allerdings zu bemerken ist, daß im Erzgebirge M vom Spitzenklöppeln leben, heute zu den Sel Eine Sozialpolitik in unserem Sinne gi ine Schutzgesetz zebung, keine Arbeiterfürsorge. Fabriken noch Raubbau mit de Vo
awam 11rd n Japan wird man 1 J ö * — r 1901 a0 1 bald 3 der berzeugung gelangen daß
* * 1 2 zr dieser Raubbau
Mit⸗
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1 1 11a 81IalUlb⸗*
sich schließlich am Kapitalismus und Industrialismus selbst rächen wird. Schon heute ist man im Begriff, sozialpolitisch einzuschwenken. Aber auch wenn man nach dieser Richtung einige sehr große Schritte macht, so wird wohl noch manches Jahrzehnt vergehen, ehe Japan sozialpolitisch annähernd die gleichen Produktionsbedingungen zu er— füllen hat wie Deutschland. Es kann seine Industrie ohne erhebliche Einengung durch die soziale Fürsorge entwickeln und wird dies voraus— sichtlich, wie bisher, schnell und sicher tun; es hat daneben in— telligente und willige Arbeitskräfte in beliebiger Zahl, die, mit deutschen Berhältnissen gemessen, wie schon angedeutet, unsagbar billig 6 Vor allem ist der Japaner den alkoholhaltigen Getränken abhold.
Zur Arbeiterbewegung.
In Chotieschau und im Montanbezirk Mies ist, wie dem W. T. B.“ aus Pilsen gemeldet wird, ein Kohlenarbeiter—⸗ aus stand ausgebrochen. Es sind 1200 Mann ausständig.
Aus Haag wird dem W. T. B.“ telegraphiert: Da der Ministerpräsident Kuyper alles versuchen will, um dem Ausstande unter den Diamantenschleifern ein Ende zu setzen, bot er von neuem seine Vermittelung den Vereinigungen der Arbeitgeber und Arbeiter an. (Vgl. Nr. 42 d. BI.)
In Buenos Aires ist nach einer Meldung der „Agence Havas“ ö der Eisenbahnangestellten beendet. (Vgl. Nr. 52 d
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Aegypten. Der internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, für Herkünfte von Verawal, Britisch-⸗Indien, das Pest— reglement in den ägyptischen Häfen zur Anwendung zu bringen. Die für Herkünfte von Rangoon angeordneten Qua ran⸗ tänemaßregeln wurden wieder aufgehoben. (Vergl. . Reichsanz.“ vom 5. d. M., Nr. 56.)
Handel und Gewerbe.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank (C und — im Vergleich zu rTwoche) betrugen:
Aktiva: 30 1903 902
Metallbestand (der ; ; A. Bestand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus · ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 M berechnet)
„an Reichs- assenscheiner
vom 15. März
5 000 1065 038 000
dõ7 010 000 2 000) (4 14279 000)
( 23 317 5
29 425 000 (4 1154000) Bestand an Noten anderer Banken. 15 255 000 hb 000)
9
1
000 27 900 000 000) ( 1513 000)
7630 000 Ci 146 00) ( 851 606) 75 33 Oh) 720 294 66 C5777 00 S I8 314 060)
10412 000
h 97 6050 24 000)
ha os7 000
5 3
Bestand an Wechseln 754 (* 2
Bestand an Lombard
forderungen 54 471 000 64 978 000 ( 6 435 6606) 568 666]) C206 060) Sestand an Effekten 11514 000 174 471 000 13 839 000 ¶ I3 his 60) C 29597 05) - 3 33 666) Bestand an sonstigen Aktiven ; 94 264 000 69 995 000 S2 150 000
(3416000) ( 2008000) — 14 445 000) .
Passiva: s Grundkapital 150 oo ooo 160 000 150 go00 000
(unverändert) (unverändert) (unverãndert)
Reservefonds 51 614 000 47 587 000 44 639 000 (unverändert) (unverändert) (4 4139 000) 1141 857 000 1126270 000 1103463 009 C I7 794 000 (- 10 8851 00) - 2878 000) die sonstigen täglich /
fälligen Verbind⸗
sichtelten b so? oo 597 826 00 671 27200 bb ob o) (C27 658i 0οσ .. s Id bh 14 984000 14 186000 15 237 000 I2 218 000) ( 161 000) (- 29 572 000). lzufluß war nach der letzten Wochenübersicht 19 Mill. Vorjahre; der Metallbestand selbst übertraf die um 35 Mill. Mark, die täglich fälligen Verhind— trotz größerer Einnahme als im Vorjahre noch um
hinter dem Betrage des Vorjahres zurück.
die sonstigen Passiva
en im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Han del und Industrie“ .) Bulgariens im Jahre 1903. Bulgariens bewertete sich im ver⸗ ihre auf 81 802 581 Fr. gegen 71 246 492 Fr. im Jahre bulgarische Ausfuhr erreichte 19603 einen Wert von Fr, während der Wert derselben im Vorjahr nur betrug. ung der wichtigsten Länder am bulgarischen Außen— sich in den letzten beiden Jahren, wie folgt: Einfuhr Ausfuhr 1903 19902 1903 Wert in tausend Franken 22830 18 142 9697 1 546 ib 2ziß 26 1850 2103 1987 25 948 10918 9278 6147 2 836 2182 1511 3902 258 12 325 23 165
507 7 506 336 2606
ander anderer, gi goö 71246 los o“ loz 6s. sei eine Uebersicht der wichtigsten Handels— egeben, deren Ein und Ausfuhr im Jahre 1903 den Wert er halben Million Franken erreichte. Die Zahlen geben die mtausend Franken an, diejenigen für 1902 sind in Klammern Ein fuhr: Frische und gesalzene Fische aller Art 1074 (985) esam 579 (5662 — Raffinierter Zucker in Kisten, Fässern und Saͤcken 7 Roher Kaffee 1122 (1042) — Steinkohlen 684 (509) nd andere Mineralöle, raffiniert 2508 (1919 — Olivenöl 1879 (1633 Glaswaren und Hohlglas aller Art, auch poliert, ge— schliffen usw. 536 (498) Rohes Eisen aller Art 985 (923 Eisenplatten, Eisenblech, Bandeisen u, dergl. 616 (244) Eisen⸗ bahnschienen, Verbindungsstücke, Schwellen usw. aus Kisen 14531 (490) Eisenkurzwaren, Hämmer, Pfannen, Töpfe, Messer, Scheren, Türschlösser u. dergi. 685 (46) — Vrahtstiste Nr. 1 bis so, Schuh— nägel und Nägel mit vergoldeten Körsen. 6250 (519) Gesägtes oder sonst zugerichtetes Holz, (Hartettstähe, Faßdauben u, dergl.) 2 (773) Druck⸗ und Schreibpapier (959 (186) Päute von sen, Kühen, Büffeln und Kälbern, roh, gesalzen, getrocknet oder
nachstehenden ben 826
2
1
/
gekalkt 1026 (1900) — Sohlleder 1898 (1666) — Korduan, Marokin gefärbtes und sämtliches Oberleder 1073 (1034) — Wollenes Tuch gi (1935) — Rohe Baumwolle und Abfälle von Baumwolle 1135 6sgh; — Ein- und zweidrähtiges rohes Baumwollgarn 4198 33 r Desgl. gefärbtes oder gebleichtes 1531 (1530) — Drei und mehr drähtiges Baumwollgarn, roh, gebleicht oder gefärbt 748 (700 * Baumwollenes Nähgarn 581 (640) — Rohe, ungefärbte baumwollen Zeuge 1020 (1295) — Gebleichte, gefärbte und appretlerte bern wollene Zeuge 2903 (2977) — Feine baumwollene Zeuge, wie Till Gaze u. dergl. 703 (786) — Indische Kattunstoffe, Frühjahrs ssoß⸗ u. dergl. 3791 (3544) — Tisch. und Bettdecken, Handtücher, Ser vietten, Taschentücher usw. 579 (436) — Stricke und Bindfaden aller Art 843 (670) — Leinwand, Zwillich, Drillich und andere Zeuge aus Pflanzenfaserstoffen mit Ausnahme der Baumwolle 895 Igꝛ6j — Stoffe aus Wolle, gemischt mit Seide, Flachs, Baumwolle un anderen Spinnstoffen 1253 (1207) — Kleider aller Art 8227 (831 * Leibwäsche aller Art 576 (497) — Näh und Strickmaschinen hz 845) — Ackergerätschaften (Pflüge, Spaten, Schaufeln usw ö (454) — Maschinen, Geräte und Instrumente, anderweitig nicht ge, nannt 1062 (1017) — Schußwaffen aller Art 946 (319) — Steinsas 724 (7789).
Ausfuhr: Stiere, Ochsen, Kühe und Kälber 1673 (1950) Hammel, Widder, Schafe und Lämmer 2463 (27987 — Kaschkapal— käse 2252 (1867) — Eier 6423 (6592) — Harter Weizen 6573 (H339 Weicher Weizen 35 893 (a3 1577 = Roggen. 2863 zab s) * Ha 3764 (2311) — Gerste 5097 (6750) — Mais 12467 (18 gs&) = Hirse 799 (690) — Bohnen 2515 (756) — Weizenmehl 651 (2655) — Raps 689 (6257) — Unbearbeiteter Tabak 1825 (1864) — Rosendtl 3735 (2699) Gesägtes oder sonst zugerichtetes Holz 634 (375) Rohe Schaf- und Lammfelle 1357 (1351) — Rohe Ziegenfelle 125 (1443) — Gegerbte Schaffelle, russisches Leder, Marokinleder u. dergl 588 (5609) — Wollene Stoffe aller Art 1814 (1844) — Posamentjer—⸗ waren aus Wolle 701 (923) — Seidenkokons 2339 (2195).
Die Einfuhr aus Deutschland hat im Jahre 1903 gegenüber dem vorhergehenden Jahre um 2362 315 Fr. zugenommen, die Aus— fuhr nach Deutschland weist dagegen eine Abnahme von 1330939 Fr. auf. In den wichtigsten Handelsartikeln erreichte die Beteiligung Deutschlands an der Ein- und Ausfuhr im Jahre 1903 (und 19063 die folgenden Wertziffern in tausend Franken:
Einfuhr aus Deutschland: Alizarin, Naphthalin, Anthracen, Anilin und andere Teerfarbstoffe 150 (150) — Glaswaren 119 (10 — Rohes Eisen 283 (243) — Eisenplatten, Eisenblech, Bandeisen u. dergl. 118 (100) — Eiserne Brücken sowie Teile davon 326 (zy — Eisenbahnschienen, Verbindungsstücke, Schwellen usw. aus Essen 362 (78) — Eisenkurzwaren, Hämmer, Pfannen, Töpfe, Messer, Scheren Türschlösser u, dergl. 414 (344) — Drahtstifte Nr. J bis 60, Schuhnägel, und Nägel mit vergoldeten Köpfen 144 (168) — Häute von Ochsen, Kühen, Büffeln und Kälbern, roh, gesalzen, getrocknet oder gekalkt h (115) — Korduan⸗, Maroquin,, gefärbtes Leder und sämtliches Ober⸗ leder 225 (203) — Wollengarn 145 (102) — Wollenes Tuch 726 (596
Drei⸗ und mehrdrähtiges Baumwollgarn, roh, gebleicht oder gefärkt 85 (1063) — Baumwollener Nähzwirn 149 (115) — Gebleichte, ge— färbte und appretierte baumwollene Zeuge 192 (148) — Indische Kattun— stoffe, Frübjahrsstoffe u. dergl. 474 (341) — Tisch⸗ und Bettdecken, Handtücher, Servietten, Taschentücher 63 (30) Stoffe aus Wolle, gemischt mit Seide, Flachs, Baumwolle und anderen Spinnstoffen 459 (393) — Kleider aller Art 251 (263) — Leibwäsche aller Art 101 (74) — Ackergeräte (Pflüge, Spaten, Schaufeln usw.) 227 (138) — Maschinen, Geräte und Instrumente, anderweitig nicht genannt 343 (244).
Ausfuhr nach Deutschland: Eier 2301 (3206) Harter Weizen 205 (314) — Weicher Weizen 2435 (1599) — Roggen 12835 (1912) — Gerste 287 (4397 — Mais 823 (1142) — Hirse 64 (157)
143 (5) — Raps 26 (820) — Rosenöl 612 (369.
— Bohnen (Mouvement commercial de la Bulgarie avec les pays étrangers)
Absatzgelegenheit infolge des Schadenfeuers in Baltimore.
Der große Brand in Baltimore hat namentlich den Stadtteil vernichtet, in dem sich die Großhandlungen von Manufaktur— waren und die Großkonfektionsgeschaͤfte befanden. Geschäftsräumt, Musterlager, Werkstätten und Warenlager von 38 Großfirmen sind vom Feuer zerstört worden. Der Verlust an Textilwaren aller An wird auf 5 S60 9060 Doll, an fertigen Kleidern, Unterzeug, Strumpf— waren auf 2 460 9000 Doll., an Kurzwaren auf 1750 006 Doll. geschätzt. Baltimore ist für einen Teil des Südens der Einkaufeplatz der Detailgeschäfte für Manufakturwaren und hat eine nicht unbeträchtliche direkte Einfuhr, die in den in Betracht kommenden Waren zwischen 3 und 4 Millionen Dollars im Jahre beträgt. Der Verlust von Waren im Werte von etwa 10 Millionen Dollars wird sich im amerika— nischen Drygoodsmarkt fühlbar machen und vermehrten Absatz von Einfuhrwaren ermöglichen. Es kommen hauptsächlich folgende Waren in Betracht: baumwollene Spitzen, Stickereien und Besatza Strümpfe, fertige Bekleidungsstücke, Gewebe für Weißwaren, Blusen— stoffe, leinene und halbleinene Waren, Haushaltungswaren und fektionsstoffe, feinere Wolltuche und Damenkonfektionsstoffe, seiden, seidene Damenkonfektionsstoffe, Spitzen und Besätze Bänder usw. für Hutkonfektion, künstliche Blumen, lederne und seidene sowie halbseidene Handschuhe, Spielwaren und Galanterie— kurzwaren. Baltimore ist ein bedeutender Platz für dekorierte Porzellan und Glaswaren (Tischware). Es ist naturlich, daß Einkäufer der Detailgeschäfte des Südens in nächster Zeit in Phile— delphia und New York ihren Bedarf decken werden. Binnen k werden aber die Geschäfte in Baltimore selbst wieder aufgenommen werden, und damit wird die Notwendigkeit gegeben sein, die ver— nichteten Waren zu ersetzen. Wenn die Kauftraft Baltimores selbst auch gelitten haben mag. so bleibt doch ein Teil des Südens ju versorgen, der gerade jetzt kauffähig ist. Die Marktpreise in Baum wolle, Wolle, Seidenwaren und Halbleinen amerikanischer Fabrikation sind gegenwärtig sehr hoch. Es eröffnet sich daher der Ei fuhr gute Gelegenheit
Von den weiter bei dem Brande vernichteten Materialien k für die Einfuhr vielleicht noch Fensterglas in Betracht. Es läß augenblicklich nicht übersehen, wie hoch die Bestände der Glashütten und der Großhändler in Amerika sind. Der lange Stillstand der Hütten im Sommer und Heibste, die fortwährenden Schwierigkeiten mit den Glasbläsern und zuletzt Mangel an Naturgas in einigen Hütten haben in den letzten neun Monaten die Produktion sehr ein geschränkt. Es verlohnt sich jedenfalls, daß dieser Absatzmöglichlet von seiten der deutschen Glashütten Aufmerksamkeit geschenft wird
Der durch das Feuer angerichtete direkte Gefamtschaben wird au 125 Mill. D ollart geschätzt, wovon etwa 90 Mill. Dollartz durch Ver— sicherung gedeckt, sind. Versicherungsgesellschaften scheinen durch dit Verluste nicht in Verlegenheit geraten zu sein. (Bericht des Kaiser— lichen Generalkonsulats in New York.)
Trinidad und Tobago. Zolltarifänderungen. Laut Verordnung Nr. 15 vom Jabne 1903 sollen zur Unterstützung der Einwanderung für die nach genannten, auf der Insel Trinidad gewonnenen oder hergestellten Artikel bei der Ausfuhr nach Plätzen außerhalb der Grenzen der Kolonie während des Jahres 1903 folgende Zölle erhoben werden Schill. Pee. 1000 Pfund 3 6 100 Gallonen 2 10 n . 8 6 100 Pfund 69 , 66 1000 Stück 66 1000 Pfund l 5. (Ehe Board of Trade Journal.]
Zucker Melasse Rum Kakao Kaffee Kokosnüsse Kopra
Absatzverhältnisse für Kohlen und Koks in Mexiko.
Die Einfuhr von Kohlen und Koks nach Mexiko bewertete sich im Jahre 1902 auf 854 317 Pfd. Sterl. gegen 665 945 Pfd. Sterk. im vorhergehenden Jahre. Der Import von Brennmakerialien dieser Art ist in den letzten Jahren ein sehr wichtiger Gegenstand des mexikanischen Außenhandels geworden, da Brennholz infolge der Ab— holzung der alten Baumbestäͤnde zu Bau- und sonstigen industriellen werd immer seltener wird. Insbesondere macht sich der Mangel an Brennholz in den industriellen Betrieben bemerkbar, die daher von Jahr zu Jahr mehr zum Gebrauch der Kohlen, und Koksfeuerung äbergehen. Hierzu kommt, daß die Gewinnung von Kohlen in Mexiks selbst zur Zeit noch gering ist. An der Kohleneinfuhr waren bisher in der Hauptsache die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Australien beteiligt. (Nach einer Veröffentlichung' des britischen Foreign Office.)
Absatz elektrischer Bedarfsartikel in Schanghai.
Am 26. Januar d. J. fand in Schanghai eine außerordentliche Versammlung der Steuerzahler statt, deren Ergebnis für die deutsche elektrische Industrie von Interesse und voraussichtlich auch von vraktischer Bedeutung sein durfte.
Schon seit längerer Zeit wurde in Zuschriften an die Zeitungen in Schanghai darüber Klage geführt, daß das städtische Elektrizitäts, werk nicht nur elektrischen Strom liefere, sondern auch mit den kleineren elektrischen Bedarfsartikeln, wie Lampen, Klingeln und amentlich Fächern, die in den heißen Sommermonaten guten Absat finden, Handel treibe. Die Schanghaier Installationsgeschäfte be— schwerten sich über den ihnen auf diese Weife bereiteten Wettbewerb, der um so ungerechter sei, als die städtische Verwaltung derartige Artikel zu unlohnenden Preisen liefere, Fächer vermiete und Zahlungs— erleichterungen gewähre, die ein nach rein kaufmännischen Gesichts⸗ punkten geleitetes Geschäßft nicht zugestehen dürfe.
Die eingangs erwähnte Versammlung war auf Veranlassung der Installationsfirmen einberufen, um gegen das Verfahren des Clektrizitätswerks Verwahrung einzulegen. Das Ergebnis war, daß die Versammlung mit großer Mehrheit die Berechtigung der Be— schwerden anerkannte und unzweideutig zum Ausdruck brachte, daß die Stadtverwaltung die Grenzen der ihr rechtmäßig zustehenden wirt— schaftlichen Betätigung weit überschritten habe. Die Folge wird fein,
s das Elektrizitätswerk in Zukunft den Vertrieb der erwähnten elektrischen Artikel aufgeben wird.
Aus dieser Freigabe an den unbeschränkten Wettbewerb wird zweifelsohne auch die deutsche Industrie Vorteil ziehen. Der Direktor der Elektrizitätswerke, ein Engländer, bezog naturgemäß seinen Bedarf aus Großbritannien. Die zwei Hauptgeschäfte, die sich mit Installationen befassen und den Kleinverkauf elektrischer Artikel be—
treiben, sind zwar ebenfalls in englischen Händen, doch dürften die diesen Geschäften zukünftig in vermehrter Zahl zufallenden Liefe— tungen voraussichtlich zu größerer Berücksichtigung der deutschen Industrie führen. Außerdem beabsichtigt die einzige am Platz be⸗ findliche deutsche Ingenieurfirma, nunmehr auch elektrische Installa⸗ tionen auszuführen und den Vertrieb elektrischer Artikel aufzunehmen. Die bedeutendsten deutschen Werke sind bereits durch Importhäuser vertreten; doch befassen sich letztere in der Regel nur mit Gesamt— anlagen und geben sich mit dem Kleinverkauf nicht ab. Infolge der rasch wachsenden Verbreitung der elektrischen Kraft- und Lichtbenutzung werden auch größere Anlagen häufiger werden, und es wird den er' wähnten Firmen und damit auch der deutschen Industrie neue Kund— schaft zugeführt werden. (Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Schanghai.)
84 ö.
Bau einer Telegraphenlinie von Konstantinopel nach Fao am Persischen Golf.
4. ; = Der Bau einer neuen großen Telegraphenlinie, stantinopel mit Fao am Persischen Golf in Verbindung bringen foll, ist in Angriff genommen worden. Die Leitung, die u. a. über Skutari, Diarbekr. Mosul und Bagdad führen wird, foll binnen 14 Jahren fertiggestellt werden. Zur Vermittelung des Verkehrs sollen Duplexapparate Verwendung finden. (dazetta Hfüziale del Regno d'ltalia.)
welche Kon⸗
Ausschreibungen.
Der Bau einer eisernen Brücke in Prag, von der Altsta nach dem linken Moldauufer, wurde vom Stadtrat“ beschloffen. ü die architektonische Ausschmückung des Brückenentwurfs wird eine Konkurrenz ausgeschrieben. Ferner wurden bezüglich des Entwurfs einer Brücke von Rudolfinum nach der Kleinseit? Maßnahmen ge⸗
18 f
Desterreichischer Zentral-Anzeiger für das öffentliche Liefe,
. in Keighley ation 1 en Hinterlegung Lister, . für Angebote: 25. März Electrical Engineer.)
Frist (Tho ö p00 Steinkohlen nach Santander ir Zwecke der Junta. de las Obras del puerto d6 Santander. Anschlag: 106 950 Pesetas. Bietungskaution: 1070 Pesetas. Ver— gebungstermin: 5. April, Mittags. (Gaceta de Madrid.)
Projektierte Bewässerungsanlagen in der portu— ischen Kolonie Goa. Dem „Indian Engingering“ zufolge ie portugiesische Regierung einen erfahrenen Ingenieur nach Goa
Itsandt zur Vornahme der Vorarbeiten für Bewäfferungsanlagen in dieser Kolonie. Die Ausführung dieses Proje i le Erzt
ler Kolonie. Vie Ausführung dieses Projekts würde die Erzlelung don zwei (statt bisher einer) Reisernten ermöglichen.
Konzession für die Personen— mittels Automobike
Knighlev.
359 2657 Town Hall,
Lieferung von 30001
J und Güter⸗ De C Und . ho de Ferro Ultramarinos in Lissabon sedie Dauer von 15 Jahren vergeben werden. Zugelassen zur Sub- mission sind nur portugiesische Bürger oder Gesellschaften. Ehe Board of Trade Journal.) . 1 * — = . Der Bau und Betrieb mehrerer elektrischer Straßen“ abnlinien in Lüttich soll am 2. April 1904, Vo Frist für s Matériels.) B wr so g S so * . . O8 ste 8— s9 1 16 . don sechs Sch leu sentone n in Ostende; Anschlag 354,58 Fr, Kaution: 15 000 Fr. Preis des in Brüssel, rus des Augnstins 15, erhältlichen eahisr des charges Nr. 12: O,50 Fr., 3 Planes: 460 Fr. Die Vergebung erfolgt am 14. April 1904, mittags 10 Uhr, durch die direction du service spécial ds la orte in Ostende. Frist für Angebote: 10. April. (Moniteur des ut6réts Matériels.) gor Brücke nbau in Konsta ntinopel. Das österreichisch-ungarische Kensulat in Konstantinopel teilt mit, daß das Projekt einer Galata mit Stamhul verbindenden Brücke in ein neues Stadium getreten ö Ministerrat hat die Prüfung der ihm vorgelegten Pläne endet und Lie leistungsfähigsten Brückenbauanstalten zur Ent⸗ endung von Ingenieuren aufgefordert. Ein amerikanischer Fach⸗ ann befindet sich bereits seit einiger Zeit in Konstantinopel. Man 6 t aus feiner Anwesenheit auf die Absicht des amerikanischen Stahltrusts, sich den Neubau zu sichern. nan Bau einer schmalspurigen Pferdebahn von Wan 219 der Vorstadt Aykestan (Armenien) wird von der Ver— waltung der Provinz (Wilajet) Wan erwogen. (Moniteur Officiel iu Commerce.) 9 2 * 1 . 9) Bau eines Docks und einer Werft in Mazatlän! e ile), ( In der an der Küste des Großen Ozeans gelegenen Dafenstadt Mazatläan hat sich eine Gesellschaft gebildet zwecks Baues?
(Moniteur des Inté rst
eines Docks, welches hinsichtlich seiner Größe hinter den meisten gleichartigen Anlagen des Auslandes nicht zurückstehen wird. — Mit demselben ist auch der Bau einer Schiffswerft in Aussicht genommen; letztere soll Schiffe von 40 t bis 1200 t fertigstellen. Die zum Bau von Dampfern benötigten Maschinen werden von der großen Eifen— gießeret in Sinalona geliefert werden. (Nach El Economista Mexicano.)
Die Einführung des elektrischen Betriebes auf der Pferdebahn in Möérida (Mexiko), plant die compaflia de los forrocarriles Unidos de Vucatän, welche wegen Ankaufs dieser Bahn anscheinend mit Erfolg Verhandlungen eingeleitet hat. (El Economist Mexicano.)
Neues Eisenbahnprojekt in Argentinien. Die Kon— zession für den Bau und Betrieb einer Zweigbahn von Nueda Roma nach dem Bezirk (Partido) von Puan und Adolfo Alf ina (beide in der Provinz Buenos Aires gelegen) wurde von dem Ministerio e Obras Püblicas an die Empresa del Ferrocarril de Bahla Blanca y Noroeste verliehen. Für die Einfuhr der im Inlande nicht er— zeugten Bau- und Betriebsmaterialien wird für die Dauer von 20 Jahren Zollfreiheit zugestanden. (Boletin Oficial de la Ropuhliea Argentina.)
Absatzverhältnisse für Messerschmiedewaren und Werkzeuge in Kalkutta. Der schwedische Generalkonsul in Kalkutta berichtet: Nach der von der Zollverwaltung herausgegebenen Statistik bewertete sich die Einfuhr von Messerschmiedewaren und Werkzeugen leinschließlich Nähmaschinen und Ackergeräten) nach Kalkutta im Jahre 1902/03 auf 7 681 215 Rupien. Billige Werkzeuge aus gutem Material können auf Absatz rechnen; der indische Arbeiter wünscht keine teure oder künstlerisch ausgeführte Gerätfchaften.
(Konsulatberetninger, Kristiania.) Lieferung von 140000 Schwellen aus Tannen oder Eichenholz an die Verwaltung der ägyptischeu Staats: bahnen in Kairo. Vergebungstermin: 4. April 1904. Vorläufige Kaution: 300 SE. (Moniteur des Intérèts Matériels.)
Zwangsversteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Soldiner Straße, 23 h 2 6 h dem Bierverleger Rich. Röhl gehörig. 8,7 a. S630 M bli Wa Hobrechtstr. 75, Meist. nder. — . dem Kaufmann Karl Koehne gehörig. 7,1 a. Mit dem Gebot von 3000 „ bar blieb Rentier
3 . ö w ? — 14 Ed. Uhlig, Cuxhavener Str. 8, Meistbietender.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 18937, nicht recht⸗ tellt keine Wagen. erschlesien sind zestellt 5613, nicht recht⸗ keine Wagen.
im Ausfuh mit Erzeugnissen de ie über Papiereinfr der Kanalisierung ant iagos ke sind den vertrauliche Verkehrsbureau der Kor— Neue Friedrichstraße ? zu erfahr ꝛ Handelskammer zu Berlin liegt c terung Santiagos (Chile) und 1 r igen Trinkwasserwerke erlass Gese nebst Ausführungsbestimmung zur Einsicht aus. Dortselbst können aus über den Absatz von Papier in Canton (China) sowie über di Ausfuhr von Textil und Kautschukwaren nach Ehina u Annam einige Mitteilungen eingesehen werden. Der Jahresbericht der Handelskammer zu Berlin faßt den Eindruck, den das Jahr 1903 hinterläßt, dahin zusammen, daß sich eine allgemeine Hebung des wirtschaftlichen Niveaus vollzog, ob⸗ wohl der Aufschwung sich nicht gleichmäßig gestaltete, in elnigen Branchen zu kräftiger Entfaltung gelangte, in anderen nur zu mäßiger Stärke h. Während im übrigen einerseits das Wirtschaftsjahr 1993 eine Periode der erhöhten Umsätze war, stellte es andererseits eine Periode verhältnismäßig bescheidener Rentabilität dar. Das Bestreben, Aufträge um jeden Preis zu erlangen, war auch im, Berichtsjahre charakteristisch fuͤr die geschäftliche Entwickelung. Mit sehr geringen Ausnahmen klagen sämtliche Branchen, die fich mit der Herstellung oder dem Vertrieb von Industrieprodukten be— fassen, darüber, daß die Belebung der Umsätze, sich vollzogen habe, ohne daß der Geschäftsnutzen ntsprechend gewachsen wäre. Ueber den Export des Berliner Platzes bemerkt der Bericht u. a: Die Ausfuhr nach England in Luxuswaren, Bedarfsartikeln aus Leder, Metall, Hol, Zelluloid, Glas und anderen Erzeugnissen der Berliner Klein⸗ industrie geht, namentlich was bessere Qualitäten anlangt, nicht mehr so glatt wie früher; für billige Artikel war im Herbst großer Bedarf, doch mußten infolge des hiesigen Metallarbeiterstreiks erhebliche Aufträge für das Weihnachtsgeschäft, weil nicht zu rechter Zeit ausführbar, annulliert werden. Fühlbar war die Konkurrenz, die der deutschen Ware auf dem englischen Absatzgebiet durch amerikanische Produkte gemacht wurde. Der holländische Markt zeigte sich für feinere Ware weniger aufnahmefähig als für billige Artikel. Der Absatz nach Rußland war im allgemeinen zufriedenstellend, in einigen Artikeln war er sogar recht bedeutend; erwähnt wird der Export in Drogen und Chemikalien, in Galanterie, und Kurzwaren, in Maschinen und Geräten, in Metallwaren für den Hausgebrauch, wie Lampen usw. Das Geschäft nach dem Drient ging jurück, was mit den politischen Wirren in den Balkanstaaten zu— sammenhängt. Unter den außereuropäischen Absatzgebieten nahmen wieder die Vereinigten Staaten von Amerika den obersten Rang ein. Der Export von Porzellan“, Glas,, Spiel- und Kurzwaren dorthin erreichte im Berichtsjahre einen Umfang wie nie zuvor; da in anderen Fabrikaten ebenfalls die Ausfuhr bedeutend war, konnten die Schiffahrtslinien zeitweise den Güterandrang nicht bewältigen. Auch dieser soweit Metallwaren in Frage kommen, Berliner Metallarbeiter
. asltens
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. r durch den Streik der
beeinträchtigt. Bemerkengzwert war die Zunahme des Exports in chirurgischen und sonstigen wissenschaftlichen Instrumenten sowie in Lehrartikeln; die deutschen Instrumente finden wegen ihrer vorzüglichen Qualität bei den amerkkanischen Verbrauchern immer mehr Anerkennung, während sie früher gegenüber der französischen und englischen Ware fälse Das Geschäft jahres lebhaft
( älschlich als minderwertig angesehen wurden.
mit Canada, das zu Beginn des Betriebs eingesetzt hatte, wäre ohne Zweifel in gleichem
Tempo fortgeschritten, wenn nicht der Zollkrieg in den Ver— kehr eingegriffen hätte. In der Annahme, daß die Kampf⸗ zölle bereits am 1. Juli 1903 in Kraft treten würden, machten die Interessenten alle Anstrengungen, die bestellten Waren vor diesem Termin nach Canada zu schaffen, während Aufträge, die nicht bis zum 1. Juli ausgeführt werden konnten, annulliert wurden. Obwohl dann der Termin für das Inkrafttreten der erhöhten Zölle um drei Monate verschoben wurde, mußten die Aufträge unausgeführt bleiben, da eine rechtzeitige Erledigung nicht mehr möglich war. Die Zölle hatten die Wirkung, daß umfangreiche Aufträge, die Canada sonst nach Deutsch— land zu vergeben pflegte, der englischen und französischen Konkurrenz zuflossen. Der Absatz nach Südafrika entspricht nicht den gehegten Erwartungen. In der Kapkolonie und Natal herrschte eine Geschäßfts⸗
flauheit, die fast einer Krise glich. Wenn der Export nach dem Trans— vagal einen nennenswerten Umfang erreichte, so erklärte sich dies daraus, daß Aufträge, die vor oder während des Krieges erteilt worden warer
die
erst verspätet zur Ausführung gelangen konnten. Das Geschäft nach Australien erholte sich nur langsam; erst gegen Ende des Berichts⸗ jahres machten sich günstigere Anzeichen bemerkbar.
— Ueber die Verdingung von ca. 3000 dm Glas und 1050 Stück Glasglocken für die Eisenbahnverwaltung sind der Dandelskammer zu Berlin Mitteilungen zugegangen. Die Lieferungs—⸗ bedingungen können im Verkehrsburegu der Handelskammer eingesehen werden.
— Im Jahre 1903 lagen der Stuttgarter Lebensversiche—⸗ rungs bank a. G. (Alte Stuttgarter) in der Todesfallversiche⸗ rung 8563 Anträge über 57 776 100 6 Versicherungsfumme vor gegen 8199 Anträge über 54 858 800 „ im Vorjahre. Ausgestellt wurden s603 Policen mit 44 277 520 06 gegen 63665 Policen mit 43 057 280 im Vorjahre. Der Abgang betrug 2777 Policen mit 16515 859 At, sodaß ein reiner Zuwachs von 3825 Policen mit 27 661 621 6 ver? lieb. Durch vorzeitigen Austritt erloschen nur O, 8 oM der im Laufe des Jahres versichert gewesenen Summen. Der Gesamtbestand der Bank belief sich Ende 1503 auf 113 413 Policen mit 680 975 874 ½½ Ver⸗ sicherungssumme. Seit dem 4. Febrüar 1904 schließt die Bank keine Erlebensfallversicherungen mehr ab; an deren Stellé hat sie die Versicherungen zu festem Termin eingeführt, die sich namentlich zu Aussteuer und Militärdienstversicherungen sowie als Kapitalanlage eignen.
— Der Verwaltungsrat der Anglo-Continentale (vormals Ohlendorffsche) Guanowerke beschloß, laut Meldung des W. T. B. ö Hamburg, für 1903 60 Dividende im Vorjahre zu ver⸗— teilen.
wie
Die Pfälzischen Eisenbahnen vereinnahmten im Fe— brugr 1904: 2 362 542 M (4 40321 66, von dem Mehr entfallen 23 704 ½ auf Kohlentransporte). Im Januar Februar 1904 betrug die Einnahme 4578 978 60 (4 453 760). — Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Canadischen Pacificeisenbahn vom 3. bis 14. d. M. 787 000 Doll. (18 000 Doll. geringer als i. V). Der Betriebsüberschuß der Gotthardbahn betrug im Februgr 1904 610 000 Fr. proviforisch (Februar 1903 provisorisch 595 000 Fr.).
Ohligs, 18. März. (W. T. B
li , des Aufsichtsrats der „Kronprinz? Äktiengefellschaft für M eta lindustrie, Ohligs, wurde lilanz für das Geschäfts—⸗ jahr 1903 vorgelegt, nach welcher der Ueberschuß einschließlich Vor— trag aus dem Jahre 1902 667 804,41 (S6 (i. V. 515 201,25 6) beträgt. Es wurde beschloßsen, der am 15. April 1904 stattfindenden Generalpersammlung bei reichlichen Abschreibungen und Rücklagen die Verteilung einer Dividende von 20 06 (i. V. 1200) vorzuschlagen. Paris 17. März. (W. T. B. Der Handelsminister hat heute
vormittag die erste Pariser Messe eröffnet; sie findet nach dem Vorbild der großen Leipziger Messe statt und zwar in der ehe— maligen Markthalle du Temple, die jüngst ihrer ursprünglichen Be—
st
*
gestrigen Sitzung
* n . die Bilanz
stimmung entzogen ist. Tokio, 17. Me nimmt hier an, daß der einzige neue Zoll, welchen die degierung zur Befriedigung der Kriegsausgaben zu erheben beabsichtigt, auf Zucker gelegt werden soll. Die in Aussicht genommenen Sätze sind die folgenden: Für ( Nr. 1 100 Kins - (601 Gramm), Holländisch Standard Nr. 20 Sen für 100 Kins, Holländisch Standaid Rr. 3 drei Jen Holländisch Standard Nr. 4 vier Jen 30 Sen.
„London, 17. März. (W. T. B.) Bankausweis. reserv 26 562 000 (Zun. 410000) Pfd. Sterl.ů, Noten umlauf 27 561 000 (Abn. 146 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 35573 000 (Zun. 264 000) Pfd. Sterl., Portefeuille 24 993 6006
2338 000) Pfd. Sterl.,, Guthaben der Privaten 38 641 000 298 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staats 13721 000 7000) Pfd. S Notenreserve 24 502 090 (Zun. 398 000)
; sicherheit 19 225060 ü
terl. is der Reserve zu den Passiv in der Vorwoche. Clearinghouseums 196 ll sprechende Woche des Vorjahre eniger.
Paris, 17. März. (W. T. B. 1kaus w vorrat in Gold 2338 913 000 (Zun. 3 459 000) Fr., . 1109 048 000 un. 1 269 000) Fr., Portefeuille der Hauptban 76 365 000 (Zun. 6 027 060) Fr., Notenumlauf 277 117 000 (Abn 40 917 006) Fr., Lauf. Rechnung d. Priv. 450 974 000 (3un. 6 756 000) Fr., Guthaben des Staatsschatzes 135 082 009 (Jun. 39 627 0090 . Fr., Gesamtvorschüsse 496 071 006 (Abn. 10 044 000) Fr., Zins u. Diskonterträgnis 7313 000 (3Zun. 413 000) Fr. Ver⸗ hältnis des Notenumlaufg jum Barvorrat 80,651.
2 * 8.
rz. (Meldung des „Reuterschen Bureaus.“ Man
für
ein Yen
8 Sen,
ein Jen 1
Total⸗
Kursberichte von den Fo
Ham burg, 17. (W. T
das Kilogramm 2790 Br., 2
ilogramm 77,25 Bre, 76,75 Gd
2 ien, 18. N Kreditaktien 757 00, Oesterr. Kreditaktien 640,25, Franzosen 637,00, Lombarden 81,00, Elbethalbahn esterreichische Papierrente 99,70, 4 0,9 Ungarische Goldrente Oesterreichische Kronen⸗ anleihe 99,45, Ungarische Kronenanleihe 98.00, Ma Bankverein 509,50, Länderbank 424,00, Buschtehrader Türkische Lose 124,25, Brüxer ine Montan
London, 17. März. Kons. 861, Platzdiskont 215, ilber 261.
Paris, 17. März. (W. (Schluß.) 3 gö, 40, Suezkanalaktien 3965.
Madrid, 17. März. (W. T. Wechsel auf
Lissab on, 17. März. (W. T. Goldagio⸗
New Jork, 17. März. (Schluß.) (W. T. B. Der eingetretene Rückgang gab den Baissiers Anlaß, zu decken. Da kiese Deckungen während des ganzen Verlaufs anhielten, führten sie zu einer guten Erholung bei allgemein höheren Kursen, wobei sich leitende Werte um 1 Point und mehr über den gestrigen Stand hoben. Gegen Beendigung des Geschäfts trat eine geringfügige Abschwächung ein, die Börse schloß aber wieder fest. Aktienumfatz 560 009 Stück. Für den Export nach Südamerika sind aus dem Unterschatzamt 750 000 Doll. Gold zurückgezogen worden. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 13, do. Zinsrate für letztes Darlehen des Tages 14, Wechsel auf London (60 Tage) 484,15, Cable Transfers 4,87, 15, Silber, Commercial Bars 56556. Tendenz für Geld: Leicht.
Rio de Janeiro, 17. T. B.) Wechsel London 12.
Buenos Aires,
März.
13
Vorm. 10 Uhr
119 6 118
8
Franz. Rente Paris 38, 80.
zu Beginn
März. (W. auf
17. März. (W. T. B.) Goldagio 127,27.
Kursberichte von den Warenmärkten. Düsseldorfer Börse vom 17. März. (Amtlicher Kursbericht.) A. Kohlen, Koks: 1) Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle für Leuchtgas⸗ bereitung ÆM 1100— 13.00, Generatorkohle 10,50 — 11,80, Gasflamm⸗ förderkohle 9,7544 10,5; 2) Fettkohlen: Förderkohle 9g. 00 — 9, 80, beste melierte Kohle 10,59 — I1, 50, Kokskohle 9,50 — 106, 90; 3) magere Kohle: Förderkohle 7,75 — 900, melierte Kohle g, 50 — 10,50, Nußkohle Korn II (Anthrazit) 19,50 — 24,00; 4) Koks: Gießerei⸗ koks 16,00 = 17,00, Hochofenkoks 15,00, Nußkoks, gebrochen 7 00 bis 18,00; 5) Brikett —— — B. Erze; 1) Rohspat, je nach Qualität 1970, 2) Spateisenstein, gerösteter, je nach Qualität 15, 900, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam ——, 4) nassauischer Roteisenstein mit etwa 50 0/0 Eisen — —, 5) Rasenerze franko — =. — C. Roheisen: I) Spiegeleisen Ia. 10-12 0 Mangan 67, 00, N weißstrahliges Qualitäts⸗Puddelroheisen: a. rheinisch⸗westfälische Marken und b. Siegerländer Marken 56,00, 3) Stahleisen 55, 06. s Y)spanisches Bessemer⸗ 1 —— 6) deutsches Bessemer⸗ Verbrauchsstelle 57, 40 – 58, 10 Qualität ab Luxemb. 45, 50 — 465, 10, 8) englisches