beschränkt, wenn es auch hierfür, also für Landschafts⸗, Gebirgs-, Schiffsaufnahmen die bedeutendsten Dienste leistet. Die Fähigkeit, in den oben angegebenen Grenzen zu vergrößern, macht es z. B. auch anwendbar für Aufnahmen von Architekturen, von Deckengemälden, von Blumen, von Objekten botanischer und anatomischer Forschung, bei denen eine geringe Vergrößerung schon die erwünschte Deutlichkeit ber Bilder gibt, usw. Es wurden von solchen Anwendungen Proben vorgelegt, die ungeteiltem Beifall begegneten. — Hierauf zeigte Herr Franz Kühn eine große Reihe von Projektionsbildern mittels eines neuen, Taxlphoto“ e, de, Bildwerfers der Pariser Firma Jules Richard, welcher erufen scheint, die mit der Vorlage ausgewählter Photographien ver⸗ bundene gesellige Unterhaltung in einer vielen gleichzeitig zugänglichen Form im Salon einzubürgern. Denn der Apparat ist einmal sehr handlich und beseitigt zum andern vollständig die bisher als vom Bildwerfer unzertrennlich erachtete, aber häufig recht störend: Un sicherheit beim Erscheinen des neuen Bildes, das fast immer einer kleinen Adjustierung bedarf, ehe es in genügender Klarheit und Schärfe herauztritt. Auch die biermit berbundenen Zeitverluste und längeren Kunstpausen sind vollständig vermieden; denn das neue Bild erscheint mit vollster Sicherbeit an der richtigen Stelle und in der richtigen Schärfe. Es kann auch ohne Mühe die Einrichtung getroffen werden, daß zwischen dem Verschwinden des vorangehenden und dem Erscheinen des neuen Bildes eine den Inbalt des letzteren verkündende deutlich lesbare Inschrift auf kurze Zeit erscheint. — Unter dem Namen „Sinop“, jeder sein eigener Lichtdrucker! wird ein alg anregendes Vergnügen dem Amateur und als Vereinfachung dem Fach— mann angepriesenes Lichtdruckberfahren empfohlen, mit dem Herr Joh. Gaedicke in einem Experimentalvortrage bekannt machte. Es beruht auf der bekannten Eigenschaft der Chrom⸗ gelatine, durch Belichtung unlöslich zu werden und so, nach Ab— spülung der unter einem Negativ beim Kopieren unbelichtet, also löslich gebliebenen Gelatine, ein nach den Helligleitswerten abgestuftes Reliefbild zu ergeben, von dem beliebig viele Abrüge gemacht werden können, nachdem man es vorher mit fetter Farbe eingewalit hat. Die Eigenschaft, fette Farbe auzunehmen, ist auch nur der durch Belichtung chemisch veränderten Chromgelatine eigentümlich. Das Verfahren scheint hiernach ziemlich einfach; denn die Belichtung der nach einer neuen Art, durch Anwendung von Chromquecksilbergelatine ber gerichteten, auf einfache Welse kurz vor dem Gebrauch licht empfindlich zu machenden Reliesplatte unter einem Negativ erfordert nur 2 bis höchstens 10 Minuten. Allein das Ver— fahren wird dadurch verwickelter, daß man, um seitrechte und nicht Spiegelbilder zu erhalten, das Negativbild durch Anwendung besonderer Mittel (Formalin) von seiner Unterlage ablösen und umkehren muß. Immerhin wird auf diese Weise eine Druckplatte von lange dauernder und bequemer Anwendbarkeit erreicht, es eischeint nicht unmöglich, daß sich die Amateurphotographie mit dem Verfahren gern befreunden wird. — Auf den für die Photographie überaus nützlichen Eigen— schaften der Chromgelatine beruht auch ein neues Verfahren zur ein fachen Herstellung plastischer Werke auf rein photographischem Wege, das vom Erfinder, dem Italiener Carlo Baese der freien photo— graphischen Vereinigung in außerordentlicher Sitzung im Hörsaal der „Urania“ vorgeführt wurde. Es ist bestimmt, das bekannte Ver—⸗ fahren der Photofkulptur (Selke), bei dem viel Retusche und künst— lerische Nacharbeit nötig ist, um eine Anzahl photographischer, treppen artig übereinander aufgebauter Einzelaufnahmen miteinander zu ver— schmelzen, durch nur zwei einfache photographische Auf nahmen zu ersetzen. Hierbei ist die Eigenschaft der Chrom— gelatineschicht verwertet, im Wasser bis zu 18 em Höhe zu quellen, aber diese Quellfähigkeit unter dem Einfluß des Lichtes zu verlieren, also da am meisten, wo sie am meisten beleuchtet war, und entsprechend weniger, je weniger sie beleuchtet gewesen. Dem Reliefbild auf Grund dieser Eigenschaft der Chromgelatine die richtigen Werte zu geben, ist jedoch sehr schwer und aus diesem Grunde die Löfung, die Carlo Baese gefunden, als ein höchst geistreicher Gedanke anzuerkennen. Um die Schwierigkeiten der Aufgabe zu verstehen, vergegenwärtige man sich, daß eine Marmorbüste von vorn photographiert werden soll. Be⸗ leuchtet man sie durch Seitenlicht, etwa mit Hilfe von rechts und links angebrachten Spiegeln, so werden die Seitenteile, also Ohren und Wangen, verhältnismäßig stärker beleuchtet, als Nase und Mund, sie werden also im Negativ dunkler, Nase und Mund heller werden. Kopiert man von diesem Negativ ein Chromgelatinebild und läßt es nachher quellen, so werden die unter dem Negativ minder belichteten Seiten⸗ eile des Kopfes ein erhabenes Relief, die unter dem Negativ mehr be—⸗ lichteten Nase und Mund ein flacheres Relief geben, in jedem Falle werden unrichtige proportionale Werte der Reliefs vorhanden sein. Wie immer man die Beleuchtung bei der ersten Aufnahme einrichte, man wird stets ungenaue proportionale Höhenwerte des Reliefs erhalten. Um getreue Reliefbilder herzustellen, verfährt nun Carlo Baese folgendermaßen: Er beleuchtet in dem gegebenen Falle rechts und links „gradatim“, d. i. durch eine leicht auf verschiedene Art her— zustellende Lichtquelle, die auf die hinteren Teile das wenigste, auf die vorderen, in allmählicher Steigerung das meiste Licht fallen läßt und fertigt hiervon Negativ J. Darauf wendet er die Gradatimbeleuchtung im umgekehrten Sinne an und fertigt Negativ IJ. Von diesem Negativ II stellt er sodann ein Diapositiv, also ein Positiv auf Glas her. Bringt er nun Negativ J und dies aus Negativ 1 gewonnene Diapositiv sorgfältig in Deckung und kopiert unter dieser kombinierten Platte, in der die Schwärzungen nur von der Reliefhöhe abbängen eine Chromgelatineplatte, so ergibt das beim Quellen entstehende Relief
ut proportignale Höbewerte, somit ein getreues Bild. Die Er— lärung des Erfolges liegt darin, daß auf dem vorstehend bezeichneten Wege eine Tönung der Beleuchtungen in dem Sinne stattgefunden bat, daß die vorderen, plastisch hervortretenderen Teile, die sowohl im Negativ l als im Diapositiv von II dunkel sind, somit auf der Chrom elatlneplatte geringer beleuchtet wurden, beim Quellen entsprechend khn, werden, den hinteren Partien des Kopfes aber durch ent- sprechendes Zurückbleiben bein Quellen die angemessene geringere Reliefhöhe zuteil wird. Hätte man statt des Diapositivs von II das Negativ II angewandt, so wäre eine vollständige Kompensation der Beleuchtungen, mithin kaum der Schatten eines Reliefbilds auf der Chromgelatineplatte entstanden. Das Baesesche Verfahren macht nicht nur unabhängig von den Neigungswinkeln der plastisch wiederzugebenden Flächen, sondern auch von den ver⸗ schiedenen Wirkungen verschledener Farben auf die photographische latte, wie man leicht sich klar machen kann, wenn man ich etwa die sekundäre Wirkungsweise des wenig Eindruck machenden Rot auf die Chromgelatineplatte beim Kopieren unter dem kombinierten Negativ und Diapositiv vergegenwaͤrtigt. Das im vorstehenden Bemerkte zusammenfassend, darf gesagt werden, daß die Erfindung umso überraschender wirkt, als vor kurzem noch ein Fachmann erklärte, es sei völlig unmöglich, auf dem Wege der einfachen Beleuchtung ein richtiges, photographisches Quellungsrelief zu erhalten. Unter den vorgelegten photographischen Reliefs waren eine Anzahl sehr gelungener Bilder von befriedigendster Plastizität. Da das Chromgelatinebild sehr widerstandsfähig ist, hält es nicht schwer, davon Gipsabgüsse zu nehmen oder es auf gal⸗— vanischem Wege mit einem beliebigen Metallüberzuge zu versehen. Das Baesesche Verfahren fand bei den Fachleuten wegen seiner beispiellosen Einfachheit, geistvollen Durchführung und zuletzt, aber nicht zumindest, außerordentlichen Billigkeit volle Anerkennung. Es dürfte im Atelier und in der Industrie von jetzt ab eine Rolle spielen.
Theater und Mufik
Residenztbeater.
Im Residenztheater unterhielt gestern der übermütige Schwank „Der keusche Casimir“ von Tesvallisres und Mars zum 100. Male die zahlreichen Besucher des Hauses. In erster Linie erweckte wieder Herr Alexander in der Rolle des erfinderischen Titel helden, der, wie der Liebhaber in Kotzebues „Schneider Fips“, durch eine sinnreich verborgene Geheimtür in die Nebenwohnung, wo sich seine Liebesabenteuer abspielen, gelangen kann, die herzliche Heiterkeit der Zuschauer. Aber auch das frische, flotte Zusammenspiel der Damen Reisenhofer, Dresp, der Herren Seldeneck, Pagay, Georg u. a. trug nicht wenig zum, Erfolge hei. Den Abend hatte die satirisch feinere, einaktige Komödie „Die Empfehlung“ von Max MMaurey eröffnet, die an diesem Abend ihre 75. Aufführung erlebte.
Zentraltheater.
Einen lauten Erfolg errang gestern die dreiaktige Operette „Der Sonnenvogel“, Text von Okonkoweki und Schanzer, Musik von Victor Hollaender. In der Musik tritt zwar nicht das hinreißende, charakteristische Element hervor, wie es für die Operette so wünschenswert ist, aher sie ist immerhin lebendig und gut gearbeiter und bietet manche hübsche Liedweise sowie manches wirksame Couplet, und mit voller Berechtigung durfte der Direktor Ferenczy dem abwesenden Komponisten, wie er versprach, von der guten Aufnahme des Werkes Mitteilung machen. Der Text ist auf einem sehr eigenartigen Gedanken aufgebaut. Der „Sonnenvogel“ ist ein Luftschiff, die Erfindung eines groteskkomisch« genialen Professors, der damit in den Aetherregionen so schnell um die Erde kreisen will, daß er der Zeitrechnung die Tage abgewinnt und in die Vergangenheit fährt. Dieser Plan wird natürlich niemals zur Tat, schon deswegen nicht, weil das Faktotum des Erfinders jeden Versuch der Ausführung einer solchen wahnwitzigen Luft- fahrt durch Verabreichung eines Schlaftrunts zu verhindern weiß. Im Traum erlebt nun der Professor mit einem Begleiter seinen Ausflug in die Vergangenheit, in die Zeit der Großeltern. Das Motiv hätte vielleicht noch fruchtbarer behandelt werden können, als es geschehen ist; aber es gab des Komischen immer noch so viel, daß man sich ausgezeichnet unterhielt. Nebenher laufen alle möglichen drolligen Episoden, satirische Spitzen auf andere Bestrebungen, Liebesangelegenheiten usw. Die, wie immer im Zentraltheater, gut vorbereitete Aufführung lag in den besten Händen. Die straffe und dabei musikalische Art des Kapellmeisters Siegfried Moritz verdient ganz besonders betont zu werden Paula Worm sang als Gast die weibliche Haupt⸗ rolle mit dem ihr eigenen Geschmack und einer seit ihrem letzten hiesigen Auftreten noch schöner gewordenen Stimme. Herr Ander war wieder unübertrefflich, zumal in einer Ringkampsparodie. Herr Braun glänzte mit seiner ausgiebigen Tenorstimme. Als vortrefflicher Künstler erwies sich auch diesmal Herr Senius und Fräulein Weise als viel— versprechendes junges Talent.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Aufführung von G. Bizets Oper in vier Akten „Carmen“ mit Frau Goetze in der Titelrolle statt. Den Don Joss singt Herr Philipp, den Escamillo Herr Berger, die Micasla Fräulein Dietrich; in
lleineren Aufgaben sind die Herren Wittelopf, Nebe, Alma, Franf die Damen Parbs und Lieban-Globig beschäftigt Im Ballett e
4 n, tanzt Fräulein Dell' Era. Kapellmeister Dr. Mut rigiert.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zur Fei bon Shakespeares Geburtstag aß Römertragödie ne , Herrn Matkowsky in der Titelrolle, gegeben. Den Menenius Agrippa spielt Herr Oberländer, der heute sein 70. Lebensjahr voll, endet. Die übrigen Hauptrollen sind in den Händen der Damen ,, und Lindner und der Herren Kraußneck, Pohl um
olenar.
Mannigfaltiges. Berlin, den 22. April 1904.
Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrig Sitzung sehr eingehend mit einem Antrag der Stadtvp. Dr. pe ö. Genessen, ‚den Magistrat zu ersuchen, mit den benachbarten Staht, und Landgemeinden in Verbindung zu treten, um gemeinsame Gin, richtungen für die Wahrnehmung und den Ausgleich kommunaler Interessen innerhalb dieses Verwaltungsbezrks vorzubereiten.. Der Antrag war vom vorberatenden Ausschusse abgelehnt worden ebenso ein Antrag des Stadtv. Singer, durch den der Magistrai veranlaßt werden sollte, unter Zuniehung von Mitgliedern der Ver, sammlung mit Vertretern der Vorortgemeinden Verhandlungen dar— über zu ihn, ob und auf welche Weise eine gemeindliche Gesamt, organisation Berlins und der Vororte zur Förderung und zum Ausgleich gemeinsamer kommunaler Interessen zu schaffen ft. Die Stadtvb. Dr. Preuß und Singer nahmen ihre Anträge wieder auf und begründeten sie in eingehender Weise, ohne indessen bei der Verfammlung damit Anklang zu finden. Auch der Oberbürgermeisster Kirschner sprach sich dagegen aus. Der Stadtb. Preuß zog schließlich seinen Antrag zu Gunsten des Antrags Singer zurück. Dieser wurde mit 68 gegen 19 Stimmen abgelehnt. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung bewilligte die Versammlung für den Empfang dez 5. Dermatologenkongresses (12. bis 17. September) im Rathause 6009 M und erklärte sich mit der vom Magistrat beabsichtigten Be, . der vom 1. Mai bis 31. Oktober in Düsseldorf stattfindenden Gartenbauausstellung einverstanden. — Der öffentlichen folgte eine ge, heime Sitzung. Am Mittwoch, den 4 Mai, Abends 7 Uhr, findet, wie der Gau 20 (Berlin) des Deutschen Radfahrerbundes bekannt gibt, im Zirkus Busch ein großes Olym pisches Fest statt, be, stehend aus Vorfährungen derjenigen Sports, die in 6 Jahr auf der Weltausstellung in St. Louis an den internationalen sportlichen Wettkämpfen (Olympischen Spielen) teilnehmen werden. Auch ist in Aussicht genommen, eine Reigenmannschaft der dem Radfahrerbunde angehörenden Vereine nach St. Louis zu entsenden. Von der Reiche, regierung sind bereits Mittel für diese Zwecke zur Verfügung gestellt; 9. diese indessen nicht autreichen, soll dieses Fest weitere Mittel auf— zringen.
Swinemünde, 21. April. (W. T. B.) Der norwegische Dampfer Gries“ mit einer Ladung Kohlen von Swanseng nach Stettin bestimmt, ist im Kattegat infolge Zusammenstoßes gesunken. Die 16 Mann starke Besatzung soll ertrunken sein.
Wien, 22. April. (W. T. B.) Die internationale Aus— stellung für Spiritusverwertung wurde gestern vormittag durch den Protektor, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit den Erzherzog Franz Ferdinand, in Anwesenbeit des Handelt— ministers Freiherrn von Call, der Präsidenten und der Mitglieder der fremdländischen Abteilungen eröffnet In seiner Eröffnungsrede wies der Erzherzog auf die umfassende Mitwirkung des Auslandes bei der Ausstellung bin und drückte die Hoffnung aus, daß auch diesmal der friedliche Wettbewerb sich als bedeutungsvoll für den wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt erweisen werde. Die an— wesenden Botschafter des Deutschen Reichs, Frankreichs und Rußlande stellten dem Erzherzog die Vorstände und Beamten der Abteilungen ihrer Länder vor. — Abends fand eine Versam mlung des Klubs der Landwirte statt. Der preußische Kammerherr Ganz Edler Herr zu Putlitz hielt einen Vortrag, in dem er den Wert der Kartoffel für die Spirituserjeugung darlegte und die Wichtigkeit der Spiritusindustrie erörterte. Er wies dabei auf die Erfolge hin, die in Deutschland mit der Verwendung von Spiritus erzielt worden sind. Redner hob unter lebhaftem Beifall besonders die Bemühungen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers um die Spiritusverwertung hervor. Nach angeregter Debatte drückte der Vortragende am Schlusse die Hoffnung aus, daß es zu einer Spiritut— allianz jwischen Oesterreich⸗Ungarn und Deutschland kommen werde.
(Forisetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)
T Theater. ,,,
Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Die versunkene Abends 77 Uhr:
Neues Theater. Sonnabend:
Cyrano von Melisande.
Freut Euch des Lebens. Große Ausstattungk— posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von W. Jacoby und R. Stein, bearbeitet von J. Kren
Pelleas und
Künigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 77. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhae und Ludovie Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Ballett von Emil Graeb. Anfang 735 Uhr. — Preise der Plätze: Fremdenloge 12 , Orchesterloge 10 1, Erster Rang 8 M, Parkett 8 M, Zweiter Rang 6 „S, Dritter Rang 4 A6, Vierter Rang Sitzplatz 2 * 50 3, Vierter Rang Stehplatz
1ñ41650 45.
Schauspielhaus. 108. Vorstellung. Shakespeares Geburtstag. Coriolan. Historisches Drama in 5 Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt von Schlegel und Tieck. Nach der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechel häuser. Anfang 74 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 78. Vorstellung. Alda. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von 6 Schanz. Ballett von Paul Taglioni. Anfang (* 2
Schauspiel haus. Bei aufgehobenem Abonnement: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. Antang 7 Uhr. — Billettbezeichnung: „Reserve⸗ sa4J Rr. 2 04.
Neues Operntheater. Doktor Klaus. Lustspiel in 3 Aufzügen von Adolph L'Arronge. Anfang 8 Uhr. — Ver Billettverkauf findet am Sonntag, dem 24. April, im Schauspielbause an besonderem Schalter statt.
Neues Operntheater. Dienstag, den 26. April: Bei aufgehobenem Abonnement: Götz von Berlichingen mit der Ein,, . viel in 5 Aufzügen von W. von oethe. Anfang 7 Uhr.
Dentsches Theater. Sonnaber d: Rose Bernd. Anfang 75 Uhr.
Bergerac. Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Berliner Thenter. Sonnabend: Waterkant.
Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Alt⸗Heidelberg. — Abends 7 Uhr: Die rote Robe.
Montag: Götz von Berlichingen.
Schillertheater. O. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ferrsol. Schauspiel in 4 Aufzügen von Victorien Sardou.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Abends 8 Uhr: Lumpaei⸗ .
tontag. Abends 8 Uhr: Der Hierauf: Der eingebildete Kranke.
X. (Friedrich Wilbelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Geizige. Lustspiel in 5 Akten von Moliere. Hierauf: Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Akten von Molière.
Sonntag, Nachmittag 3 Uhr: Kollege Crampton. — Abenda 8 Uhr: Haus Rosenhagen.
Montag, Abends 8 Uhr: Das grobe Hemd.
Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof . Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗
erzogl icher e, , e,. 4.30 onnabend (245. Vorstellung im Abonnement): Gastspiel von Frau Auguste Prasch⸗Grevenberg und Nikolaus Nothmühl. Die Stumme von Portiei.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Martha. — Abends 71 Uhr: Zar und Zimmer⸗ mann.
Montag (25. Vorstellung Nigoletto.
Geizige.
im Abonnement): Der Bettel⸗
iengtag (außer Abonnement): ent.
Sonntag: Ftabale und Liebe.
Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.) Sonnabend: Der keusche Casimir. Vorher: Die Empfehlung. Anfang 74 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Leontinens Ehe⸗ männer.
In Vorbereitung: Die 300 Tage. (L'Enfant du miracle.) Schwank in 3 Akten von Paul Gavault und R. Charvey. Deutsch von Alfred Halm.
Thaliatheater. (Direktion: Jean Kren u. Alfred Schönfeld) Wegen des Umbaues Schluß der Saison am 1. Mai. — Sonnabend, Abends 77 Uhr: Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)
Sonntag, Nachmittags 33 Uhr: Charleys Tante.
Bentralthenter. Sonnabend, Abends 71 Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel. Dperette in 3 Akten von Rudolf Schanzer und Georg Okonkoweky. Musik von Victor Hollaender.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (in erster Besetzung): Der Zigeunerbaron. (Saffi: Amalie Reiffel vom Königlichen Opernhause in Bayreuth.) Abends 77 Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel.
Trianontheater. ( Georgenstraße, zwischen Friedrich und Universitätsstraße) Sonnabend: Tas elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb. Anfang 8 Uhr.
Bellealliancethegter. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Sonnabend und folgende Tage, Abends 71 Uhr:
und Alfr. Schönfeld Mustk von Jul. Einödshofer Dirigent: Max Schmidt. In Szene gesetzt von Alfr. Schönfeld. (Gerda Walde und Fritz Helmer= ding in den Hauptrollen.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer. (Fräulein Paula Clär, als Gast.)
, ö . *
Familiennachrichten. Verlobt: Verw. Fr. Lilly von Bornstaedt, geb. von Storch, mit Hrn. Oberleutnant Hippolyt Tal (Toberan Naumburg a. S. z. — Frl. Emmy Witt mit Hrn. Leutnant Richard 237 Danzig). Verehelicht: Hr. Professor Dr. K. Oldenbern mit Frl. Elisabeth Kropatscheck (Berlin). — Hr Leutnant Conrad Graf Korff⸗Schmising mit Fil. Fanny Elven (Cöln a. Rh.). — Hr. Oberleutnant Josef Frhr. von Fürstenberg mit Helene Frein von Schorlemer (Schloß Lieser). . Gestorben: Hr. Senatspräsident Hugo Frieden, thal (Naumburg a. S). — Hr. Oberstleutnant z. D. Theodor von Gellborn inn g a. S) — Frl. Anna von Kathen (Freienwalde a. O)
m.
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Eppedition (Scholi) in Berlin. Druck der Norbdeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen
(einschließlich Börsen · Beilage), und die offizielle Gewinnliste der 19. Prämien, kollekte zur Herstellung und Ausschmückuns der Marienburg.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
w 95.
/
Berlin, Freitag, den 22. April
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualitãt
gering
mittel gut Verkaufte
Marktort
Gejahlter preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster
höchster
höchster 6.
niedrigster Doppel zentner
6
höchster
niedrigster 6.
1
1904.
Außerdem wurden am Markttage (Spalte I) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppel zentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage Durch⸗
schnitts⸗ preis
*
Durchschnitts⸗ Verkauft⸗ i
wert dem
Landsberg a. W. . k Hirschberg i. Schl. . ,, Göttingen Geldern.
Neuß. , Chateau⸗Salins
Kaufbeuren... Langenau i. Wrttbg.
Landsberg a. W. . Kottbus Wongrowitz. 11 Hirschberg i. Schl. . . Göttingen Geldern.
Neuß .
Döbeln
, Chateau · Salins
Landsberg a. W. . Wongrowitz Breslau... Hirschberg i. Schl Ratibor. ; Göttingen Geldern.
St. Wendel. 1 Langenau i. Wrttbg. Chůuteau⸗ Salins
82 1
722122 2 . * —
Landsberg a. W. . Kottbus Wongrowitz . Breslau. Hirschberg i. Ratibor Göttingen Geldern. . St. Wendel Döbeln w Langenau i. Wrttbg. . Rastatt . J Chateau Salind .. ; —
Die verkaufte
Schl.
!
Bemerkungen.
em n Menge wird auf volle Doppelzentner und Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender
e i zen.
1750 15, 16 17,50 16,56 17.36 17 36 17 66
16,00 . 17, 10 18,10
. 18,70 17,80 16,60 18, 10 17,20 17, 10
16, 1o 166 16 36 itz zo i. So
enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 17,20 17,40 17,40 18,00 18,20 18,60
Roggen. 12,80 12, 95 ͤ 12,10 12.40 12.90 13,30 14,20 15,20 13,60 12,60
Kernen
12, 70 12.00 12,30 12,80
13,80 15,20 12,650 12,50 13,75 13,50
12 80 1795 1320 13350 15, 46 15.30 1426 15,56 15, 0 12576
e r st e. 12,50 12, 30 12,60 13, 10 11,80 13,80 14,090 14,00 14,60 13,40 15,00
daf 1280
12,40 13,20 13,50 14,90 14,00 14,80 13,60
e r.
13,20 12356 17,50 1166 1266 17576 14,00 12140 14,00 12,36 1256
13,20 12,50 12,00 11,40 / 12,20 / 12,70 13,50 12,40 ‚. 1400 (
12,40 11,70 11,30
1220 13 56 6
12500 1356
15.06 1 14.50 K
12, 10 12.90
66z 248
679 4340
946 416 532
12,83
513
d der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Fil berechnet. 8
ericht fehl t.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Um das Andenken an die Verdienste Max Maerckers für die deutsche Landwirtschaft und an seine eifrige Mitarbeit bei den Auf⸗ 9 der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft lebendig zu erhalten, hat die Deut sche Landwirtschafts⸗Gesellschaft eine Summe ron 25 000 M ausgesetzt, deren Zinsen als Maerckerpreise für Arbeiten verwendet werden sollen, welche auf wissenschaftlichem und praktischem Gebiete im Sinne der Maerckerschen Forschertätigkelt die Förderung der Landwirtschaft bezwecken. Ferner hat die Deutsche Landwirtschafts— esellschaft als Ehrenpreis eine Denkmünze in Gold, Silber und Bronze mit dem Bildnis Maerckers gestiftei. Die Maerckerpreise in geld können sowohl als Unterstüͤtzungen für noch vorzunehmende Arbeiten, wie auch als Belohnungen für schon ausgeführte Versuche fund Untersuchungen verliehen werden. Die Maerckerdenkmünze soll nur für schon erworbene Verdienste für sich allein oder in Verbindung mit einem Geldpreis zur Verwendung kommen. Anträge auf Ver⸗ leihung der Geldpreise sind an den Ausschuß der Düngerabteilung der Deutschen Landwirtschafts. Gefellschaft zu richten.
Saatenstand und Getreidehandel in Syrien.
„Der Kaiserliche Generalkonsul in Beirut berichtet unterm ö M.: Der Stand der Saaten verspricht infolge der im März J niedergegangenen ausgiebigen Niederschläge in den Wilajets Belrut, Damaskuß und Aleppo eine gute Ernte. In den Küsten= gebieten hat die bisherige Regenmenge jedoch das für eine reichliche Emte erforderliche durchschnittliche Maß noch nicht erreicht. ; Sowohl der Preis des Weizens als der der Gerste ist im März d. J weiter gefallen. Weizen notiert z. Zt. 17 — 13 Fr. f. 4. B. fir oo kg, Braugerste jo bö Fr. Da der russssch⸗japanische Krieg den Getreidehandel wider Erwarten nicht wesentlich beeinträchtigt hat, so ist die auf Spekulation beruhende Ausfuhr von Weizen nach utopa im März wieder eingestellt worden. Aus der Gegend von bomz und Hama wurden 12 960 4a Gerste über Beirut nach Liverpool u ft. Für die Ausfuhr sind noch mehrere Tausend Tonnen derfügbar.
Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Galatz berichtet unterm 1. d. M.: Die Witterung im März d. J. war kühl und feucht. Der Stand der Felder befriedigt. Die Herbstaussaat hat den Winter Lut überstanden. Die Frühjahrsbestellung schreitet rasch vorwärts.
Der Getreide markt hat sich noch immer nicht von dem Umschlag erholt, der alle Aussichten auf eine Erhöhung der Ge— treidepreise gründlich zerstörte. An der Donau hat sich dadurch die Lage derart verschoben, daß in der Getreide⸗ ausfuhr ein seltener Stillstand eingetreten ist, der alle Be⸗ rechnungen erschwert, ja sogar unmöglich macht. Auch die Menge der Zufuhren ist gering. Ohne die Leichterzufuhren aus bulgarischen und rumänischen Donauhäfen würde sich dies noch mehr fühlbar machen, da mit der Eisenbahn täglich kaum 100 Tons eintreffen. Unter diesen ungünstigen Verhältnissen haben die Frachten sehr zu leiden. Sie sind für Teilladungen bis auf 6/6 — heruntergegangen. Neue Dampfer sind zu? — bis 8 / — zu haben. Es wurden im März d. J. von der Donau ausgeführt: 65 005 t Weizen, 19063 t Gerste,
16441 . Roggen, 9248 Hafer, 61 147 „ Mais, 2560 „ Bohnen.
In Galatz lagern gegenwärtig etwa: 11000 t Weizen, 6 500 „ Roggen, 12 500 „Mais, 6 500 „ Gerste. Die Preise werden wie folgt angegeben: Weizen 80/81 kg 142 —- 144 , 7778 136— 38 7475 107 —08 8 71/772 101 — 192 Mais 95 — 96 Gerste 6061 S9 — 90 ö. 62 / 63 91 - 92 ö 67 / 6d (gestutzte)
97 — 98 Hafer
Rogen
99 - 106
Die gegenwärtige Weizenernte Australiens.
Der deutsche landwirtschaftliche Sachverständige für Australien n , den „Mitteilungen der Deutschen y, , g, . die Weizenernte des Jahres 1903 im Vergleich mit denen der Vor⸗ jahre folgendermaßen ein:
im Jahre 1903 19—20 Mill. dz oder 10 - 11 dz von 1 ha
gegen 139 33 . oder im 10jährigen
; 6 133 . Durchschnitt d da von 1 ha.
Damit wären für die kommende Ernte tatsächlich die voraus. gesagten 79 Mill. Bushel australischer Herkunft zu erwarten. Es ist dies der beste je erreichte Weizenertrag, aber doch immer erst etwa 2,3 ũo der auf 823 Mill. Doppelzentner geschätzten Welternte. Er ist bor allem noch gering gegen die Weizenernten der an Flächeninhalt Australien ähnlich großen Vereinigten Staaten von Amerika, die durchschnittlich wesentlich höhere Hektarerträge und eine über 10 mal größere Gesamternte in Weizen aufweisen. Wird also die australische Rekord ernte einen Eindruck auf den Weltmarkt auch in diesem Jahre noch nicht machen können, so hat dieser Erfolg doch für das Land selbst außerordentlich erfrischend gewirkt, und er wird sicherlich auch Anlaß für einen folgenden Mehranbau in Weizen geben.
Angenommen, daß 6 — 7 Millionen Doppelzentner notwendiger⸗ weise im Lande zu verbleiben haben, würden für dieses Jahr eiwa 13 Millionen Doppelzentner (1,3 Millionen Tonnen) zur Ausfuhr aus Australien gelangen können. Und selbst einige Millionen Dohpel⸗ zentner weniger bilden noch einen schroffen Gegensatz zu der im Vor- jahre (1903) nötigen Einfuhr von 3,? Millionen Doppel zentner. Jedenfalls wird die bisher vorgekommene Höchstausfuhr von 6,7 ee, e Doppelzentner im Jahre 1901 beträchtlich 1904 übertroffen werden.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Schweden.
Laut Bekanntmachung vom 14. d. M. hat die schwedische Re⸗ , Porto Alegre, Maranhäo, Para und Mangos in 2 en sowie Johannesburg in Transvaal für pestverseucht erklãrt. Durch dieselbe Verordnung sind die chinesischen Häfen Canton, Swatau und Futschau für pestfrei erklärt worden. (Vergl.
Reichsanz.“ vom 27. Juli v. J. Nr. 174)
Verdingungen im Auslande.
Rumänien.
11. Mai 1904. Verwaltung der Hospitäler des St. Spiridon stifts zu Jassy: Lieferung von 2300 m gußeisernen re e n röhren, 76 mm Durchmesser. Vorläufige Sicherheitsleistung 600 1 der Röhren im Hospital Tirgul⸗Niamtz. Näheres an Ort un elle.