Bei der am 1. März d. J. für Kursisten der Königlichen Taubstummenanstalt in Berlin abgehaltenen besonderen Prü⸗ an haben das Zeugnis der , , Taub⸗ tummenanstalten erlangt: Margarethe arth aus Berlin, Heinrich Bergmann aus Homberg, Alwin Heinrichsdorff aus Stettin, Grete Herrmann aus Berlin, Mathilde Kamke aus Berlin, Paul Mahner aus Berlin und Franz Planetorz aus Berlin.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der bisherige Landmesser Wulff in Düren ist zum Königlichen Oberlandmesser ernannt worden. ;
Der Titel „Hegemeister“ ist folgenden Förstern im Regie— rungsbezirk Magdeburg verliehen worden: Dreger in Letz—⸗ lingen, Oberförsterei Letzlingen, Gersch in Breitenhagen, Oberförsterei Lödderitz, Jenrich in Magdeburgerforth, Ober⸗ försterei , Kemnitz in Meierei, Oberförsterei Altenplathow, Pech stein in Hütten, Oberförsterei Planken, und Schwabe in Neuhof, Oberförsterei Biederitz.
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Perssnalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc,, Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Syrakus, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 15. April. v. Woyna, Major im Hroßen Generalstabe, von dem Kommando beim Stabe der 5. Armee— insp. enthoben und in den Generalstah des VIII. Armeekorps versetzt. v Mutius, Major im Generalstabe der 5. Div, in den Großen Generalstah versetzt und zum Stabe der 5. Armeeinsp. kommandiert. v. Schreibers hofen, Hauptm. im Großen Generalstabe, in den Generalstab der 5. Div. versetzt. ;
Abschieds bewilligun gen. Im aktiven Heere. Syrakus, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 15. April. Die Gen. Lis.: Baron v. Ardenne, Kommandeur der 7. Div, v. Tippelskirch, Kommandeur der 33. Div, v. Hagen, Kommandeur der 21. Div, Hoyer v. Rotenheim, Kommandant von Posen, — in Genehmi⸗ gung ihrer Abschiedsgesuche mit der gesetzliche Pension zur Disp.
estellt.
; Bari, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern, 21. April. Meyer, Gen. Lt. z. D., zuletzt Präscs des Ingen. Komitees, Andreae, Gen Lt. z. D, zuletzt Inspekteur der 1. Ingen. Insp., Groschupf, Königl. sächs. Oberstlt. z. D., julezt Major und Bats. Kommandeur im H. Inf. Regt. Nr. 133, früher Oberlt. im ehe— maligen Hanno. Ingen. Korps, — die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Hannov. Pion. Bats. Nr. 109, Jüng st, Oberstli. a. D. zuletzt beim damal. Stabe des Ingen. Korps und kommandiert zur Dienstleistung beim Kriegsministerium, Kraut, Obeistlt. z. D. zuletzt beim damal. Stabe des Ingen. Korvs und Ingen. Offijier vom Platz in Neisse, — die Erlaubniz zum Tragen, der Uniform des Hannov. Pion. Bats. Nr. 10, an Stelle der bisherigen Uniform, — erteilt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchste Bestallung. 5. April. Feuerstein, Baurat, Garn. Bauinsp. von der Intend. III. Armeekorps, zum Intend und Baurat ernannt. t :
Durch Verfügung des Kriegsministerium g. 7. De zember. Kueß, Oberlehrer an der Hauptkadzettenanstalt, auf seinen Antrag aus dem Dienst des Kadettenkorps entlassen.
12. Februar. Matthes, wissenschaftlicher Hilfslehrer am stäbtischen Realprogymnasium in Ratibor, unter Ueberweisung an das Kadettenhaus in Naumburg a. S., zum Oberlehrer des Kadettenkorps
ernannt.
4. März. Dähncke, Wirtschaftsinsy. vom Remontedepot Wirsitz, unter Verleibung des Charakters als Königlicher Ober⸗ amtmann auf seinen Antrag zum 1. April 1904 mit Pension in den Ru hestand versetzt. .
22. März. Niendorf, Kaserneninsp. in Cassel, nach Jüterbog versetzt. Zarnke, Kaserneninsp. in Freiburg i. B., auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
25 März. Goette, Regierungsbaumeister in Göttingen, unter Ueberweisung als technischer Hilfsarbeiter zur Intend. XI. Armee korps, Rost, Regierungsbaumeister in Gera, unter Ueberweisung nach Colmar i. EG., Brahl, Regierungsbaumeister in Branden⸗ burg a. H., Rothacker, Garn. Baumeister in Bruchsal, unter Ueberweisung als technischer Hilfsarbeiter zur Intend. XV. Armee⸗ korps, Mascke, Regierungsbaumeister in Altona, unter Ueberweisung als technischer Hilfsarbeiter zur Intendantur J. Armeekorps, — zu Garn. Bauinspektoren mit Wirkung vom 1. April 19604 ab ernannt.
28. März. Steinkamp, Kaserneninsp. in Gumbinnen, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
30. März. Kantner, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in Bromberg, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand dersetzt.
2. April. Sose, Stabspeterinär vom Remontedepot Pr. Mark, zum 20. April 1904 zum Remontedepot Weeskenbof, Veit, Stabs⸗ veterinär vom Remontedepot Kattenau, zum 20. April 1904 zum Remontedepot Pr. Mark, — versetzt.
4. April. v. Pritzbuer, Intend. Referendar von der Intend. des III. Armeekorps, unter Uebeiweisung zu der Korpsintend. des XIV. Armeeckorps, zum überzäbl. Militärintend. Assessor ernannt.
6. April. Wer ner, Garn. Verwalt. Insp auf dem Fußart. Schießplatz Wahn, So mmer, Garn. Verwalt. Insp in Greifswald, — ju Garn. Verwalt. Oberinspektoren, Arnold, charakteris. Garn. Verwalt Oberinsp. in Hannover, Langes, Weber, Klinge, Fechtner, Bunzel, Schatte, Kaserneninspektoren in Schleswig bejw. auf dem Truppenübungsplatz Arys, in Göttingen, Berlin, Wittenberg und Schweidnitz, — zu Garn. Verwalt. Kontrolleuren, — ernannt. Nolde, Kaserneninsp. in Breslau, als Kontrollfübrer auf Probe nach Rastenburg versetzt. Gallenkamp, Kanzleidiätar von der Intend. des XI. Armeekorps, zum Intend. Kanzlisten ernannt.
7. April. Domansky, Ingen. vom Art. Konstruktionsbureau in Spandau, der Charakter als Obering. verliehen
8. April. Seifert, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Goldap, als Verwalt. Insp. nach Marienwerder, Schmidt, Kaserneninsp. in Posen, als Kontrollfübrer auf Probe nach Goldapßp, Mews, Kaserneninsp auf dem Truppenübungsplatz Posen, I. Posen, Roesner, Garn. Verwalt. Kontrolleur auf dem Truppenübungsplatz Lams dorf, nach dem Truppenũbungsplatz Posen, Siebert, Kaserneninsp. in Potsdam, als Kontrollführer auf Prabe nach dem Truppenübungs— plaß Lamsdorf, — versetzt.
Durch Verfügung des Generalkommandos. Ober— zahlmeister und Zahlmeister: a versetzt: Werner vom 2. Bat. Inf. Regts. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20
um 1. Mai 1904 zum Hus. Regt. von Zieten (Brandenburg) Nr. 3, lesch vom 1. Bat. 1. Bad. Leibgren. Regts. Nr. 109, Podapp vom 2. Bat. degfelben Regts, — gegenseitig, Meibert von der Kriegsschule in Hersfeld zum 1. Mai 1504 zum 2. Bat. 7. Thüring. nf. Regts. Nr. 9ß, Wehm ann von der 2. zur 1. Abteil. 1. Bad. eldart. Regta. Nr. 14, Tie dcke vom 2. Bat. 2. Hanfeat. Inf. egts. Nr. 76 jum Schleswig⸗Holstein Trainbat. Nee g, Krack vom 1. Bat. 4. DOberschles. Inf. Regts Nr. 3 zum 2. Schles. Jägerbat. Nr 6, Peek vom 3. Bataillon Inf. Regis von Boven (5. Ost⸗ pren 5] Nr. 41 zum 1. Mai 1905 zum 2. Bat. 1. Ermländ. Jaf. Regts. Nr. 150; b. infolge Versetzung bejw. Ernennung zugeteilt: Scheerbarth zum 1. Mai 1904 der Kriegsschule in Hersfeld, Ballhausen dem 2. Bat. Inf. Regts. von Voig s⸗Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79, Glawatz der 2. Abteil. 1. Bad. Feldart. Regts. Nr. 14,
*
ettermann dem 2. Bat. Kaiser Franz Gardegren. Regts. Nr. 2,
B Schilter dem 2. Bat. 2. Hanseat. Inf. Regts. Nr. 76, Zeruhn m
dem 1. Bat. 4. Bad. Inf. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112.
Kaiserliche Marine.
Offiziere ꝛe. Ernennungen, Beförderungen, Ver— setzun gen z. Malta, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern“, 12. April. Friedrich, Kapitän zur See von der Marinestation der Nordsee, mit der Vertretung deg beurlaubten Kommandeurs der 2. Werftdiv. beauftragt. Green, Marineoberingen. von der 1. Werft ⸗ div, dem Reichsmarlneamt behufs Information über Schiffsneubauten jur Verfügung gestellt. Lilie, Kapitän zur Ser j. M., Küstenbezirkz⸗ insp. für Weft. Schleswig -Holstein, zum Küstenbezirksinsp. für Ost⸗ Schleswig -Holstein und Lubeck, Krieg, Kapitän zur See j. Df, bisher Präses der Schiffabesichtigungskemmissien der Marinestation der Ostfee, zum Küstenbeztrksinsp. für West. Schleswig ⸗Holstein, — ernannt.
Syrakus, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 15. April. Befördert; die Fähnriche zur See: Schött von S. M. kleinem Kreuzer Frauenlob, Wiersbitzky von S. M. kleinem Kreuzer Amajone“, v. Foeden von S. M kleinem Kreuzer „Ariadne“, Weiß (Fritz) von S. M. kleinem Kreuzer „Amazone“, Wagen⸗ fübr von S. M. kleinem Kreuser Blitz, Rommel er von S. MI. kleinem Kreuzer Niobe“, Rögcke, Brandt von S, M. Schulschiff „Olga“, — ju Ltg. ur See, Dr. Dammann, Marinegen. Oberarzt, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Gen. Arztes der Insp. des Bildungazweseng der Marine, unter Ernennung zum Gen. Arzt dieser Insp., zum Marinegen. Arzt. Dr. Hoffmann, Marineassist. Arzt der Res. im Landw. Bezirk III Berlin, als Marineassist. Arzt unter Verleihung eines Patents unmittelbar hinter dem . Arzt. Dr. Groß zur Marinestation der Nordsee im aktiven Marinesanitätskorpgs angestellt. Lavaud, Kapitän zur See z. D., auf sein Gesuch von der Stellung als Küstenbenrksinsp. für Ost— Schleswig ⸗Holstein und Lübeck enthoben. Hantel mann, Schmidt— born, Fähnriche zur See von der Marineschule, behufs Uebertritts zur Armee aus der Marine ausgeschieden. Barth, Fähnr. zur See von der Marineschule, zur Marineres. beurlaubt. Wachenhusen, Fähnr. zur See von der Marineschule, behufs Invalidisierung nach den Bestimmungen für Militärpersonen der Unterklassen aus dem Marinedienst entlassen.
und unter Zuteilung
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. April
Seine Majestät der Kaiser und König haben heute an Bord der Jacht „Hohenzollern“ die Reise von Galli— poli nach Bari fortgesetzt.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzung.
Während des Vierteljahres vom 1. Januar bis 31. März 1904 haben 5372 Schiffe (gegen 5727 Schiffe in demselben Vierteljahr 1903) mit einem Nettoraumgehalte von S862 799 Registertons (1903: S08 023 Registertons) den Kaiser Wilhelm-Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgaͤbe in Anrechnung zu bringenden Elblotsgeldes, an Gebühren 439 589 S (1903: 1 132 6) entrichtet. Davon entfielen auf den Monat März 2328 Schiffe (1903: 2789 Schiffe) von 329 804 Registertons (1903: 337911 Register— tons) und 166915 M (1903: 172 811 ½9ς) Gebühren.
Im Rechnungsjahre 1903 haben (gegen 32010 Schiffe im Rechnungsjahre 1902) mit einem Netioraumgehalte von 4990 287 Registertons (1902: 4 573 834 Registertons) den Kanal benutzt und, nach Abzug des Elb— lotsgeldes, an Gebühren 2414 498 S6 (1902: 2217 482 M) entrichtet.
Der Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrats, Wirkliche Oberkonsistorialrat D. Freiherr von der Goltz ist
auf drei Wochen nach dem Auslande abgereist.
Laut Meldung des T. B.“ sind S. M. SS. „Vineta“ und „Gazelle“ am 21. April in Fort de France (Martinique) eingetroffen und gehen heute nach der Insel Dominica (Kleine Antillen) in See.
S. M. S. „Falke“ ist am 21. April in Basse Terre Guadeloupe) angekommen und geht heute ebenfalls nach der Insel Dominica in See.
S. M. S. „Tiger“ geht am 25. April von Amoy nach Hongkong.
Der Reichs postdampfer Gera“ ist mit dem Ablösungs⸗ transport für S. M. S. „Condor“ am 20. April von Bremerhaven in See gegangen, am 21. April in Antwerpen eingetroffen und setzt heute die Reise über Southampton fort.
8 1 „W.
Wiesbaden, 21. April. In der 3. Sitzung des 38. Kom munallandtages des Regierungsbezirks Wiesbaden am 20. April wurden zunächst. die Berichte der Finanzkommission entgegengenommen. Ihre Anträge ju den einzelnen Gegenständen, insbesondere zu dem Entwurfe des Voranschlags der Ein— nahmen und Ausgaben des Bezirküverbandes sowie der ständischen Fonds und Institute für 1904 wurden im wesentlichen unverändert zum Beschluß erhoben. Der Hauptetat und die Spezial etats wurden festgestellt. Ebenso wurde über verschiedene Gesuche und Anträge Beschluß gefaßt. ̃
— Sitzung e M. wurde, nach dem Bericht der Finanzkommission über eine zu errichtende dritte Irrenanstalt, beschlossen, den Landesausschuß zu ermächtigen, über die Wahl eines Platzes für eine dritte Irrenanstalt Entscheidung zu treffen und die eiforderlichen Vorbereitungen unter Verwendung der im Etat 1904 hierfür vorgesehenen Mittel zu machen. Dabei sei die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit der Unter— bringung einer größeren Anzahl von Geisteskranken in Dadamar oder in sonst geeigneter Art seitens des Landetzausschusses in Erwägung zu nehmen. Nach Erledigung einiger Wegesachen wurde der Antrag des Lahnkanglpereins um Befürwortung, der Kanalisation der Lahn bei der Königlichen Staatsregierung einstimmig angenommen. Dann wurden zwei Antläge Weil und Genossen, betreffend die fernere Zu— ständigkeit der Feldgerichte und betreffend den Gerichtsstand der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion Mainz, erledigt, worauf mit dem Bericht der Rechnungs- prüfungskommission über die Prüfung von Jahresrechnungen
stündige Unterbrechung der Sitzung. . *
32 038 Schiffe
ständischer Tonds und Institute und nach entsprechender Beschsiß fafsung die Tagesordnung erschöpft war. Mit einer Ansprache iß hierauf der stellvertretende Landtagskommissar, Reglerungspraͤssten 33 gstenberg den 38 Kommunallandtag. In ein von
orstzenden auf Seine Majestät den Kalser und König an, gebrachtes Hoch stimmte die Versammlung begeistert ein.
Sachsen.
Die Zweite Kammer hat gestern, wie W. T. B.“ bericht das Geseßz, betreffend den Staatshaushalt, GEomptabilititz gesetz N in der Hauptsache nach der Regierungesvorlage angenommen Durch dieses Gesetz wird dem Finanzminister insofern lin Sonderstellung seinen Ministerkollegen gegenüber eingeräumt, als ein Vetorecht gegen Etatseinstellungen der übrji Minister erhält. .
gen⸗
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Der Prinz und die Prinzessin von Wales sim wie „W. T. B.“ meldet, heute früh von Wien nach Stuttgan abgereist. Der Kaiser hatte Höchstdieselben nach dem Vahr hofe begleitet, wo der englische Botschafter Sir F. R. Pl unketh mit seiner Gemahlin und die Mitglieder der Botschast mi ihren Damen zur Verabschiedung anwesend waren.
Bei Beginn der gestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhguses erhob der Apg. Dr. Stransky Ginsprit gegen das Vorgehen des Präsidenten am Schlusse der letzt Sitzung und bezelchnete die Anberaumung einer außerordentliche Sitzung für gestern zur Vornahme der Delegationswahlen als Brit der Geschäftsordnung, nachdem bereits vorher das Haus dem Antrage de Präsidenten, die nächste Sitzung am Sonnabend abzuhalten, zugestinm
habe. Der Redner forderte den Präsidenten quf, die Sitzung für ein
ordentliche zu erklären und bei derselben gemäß der Geschäftsordnumn wie bei ordentlichen ren vorzugehen. Falls der Präsident bie Aufforderung nicht na ele appelliere er in gleichem Sinne n das Haus. Für den Fall, daß der Präsident auch dies nicht zulass beantragte der Redner Schluß der Sitzung und namentliche Abstimmun hierüber. Der Präsident erklärte, ihm stehe Leschäftsordnungs mäß das Recht der Einberufung der außerordentlichen Sitzungen zu, daher nah der ratio logis auch das der Feststellung der Tagesordnung derselhen Da außerordentliche Sitzungen ad hoc also zur Erledigung ein besonderen Gegenstandes einberufen werden könnten, könne er da Anregung des Abg. Stransky, den Einlauf verlesen zu lassen, nicht Helge geben und die Abstimmung über diesen Punkt nicht zulassen 'agegen werde er den Antrag auf Schluß der Sitzung zur At stimmung bringen. Der Antrag wurde hinrelchend unterstützt und Re Abstimmung vorgenommen. Dabei wurde der Antrag auf Schluß der Sitzung mit 210 gegen 102 Stimmen abgelehnt. De Abg. Choe protestierte gleichsalls gegen das Vorgehen da Praͤsidenten und gegen die Vornahme der Belegationß, wahlen. Er beantragte, die Sitzung für eine ordentliche zu, erklären und die Debalte der letzten Sitzung fortzusetzen. Hierüber sollten namentliche Abstimmungen staltfinden. In Falle der Ablehnung seiner Vorschläge solle die Sitzung auf vier Stunden unterbrochen werden, und auch hierüber solle namentlich abgestimmt werden. Der Präsident erklärte, er könne die Anträge nicht zur Ab— stimmung zulassen. Die Sozialdemokraten protestierten energisch gegen die Verweigerung der Abstimmung. Der a . läutete anhaltend, vermochte sich aber kein Gehör zu verschaffen. Nachdem der Lärm tna 10 Minuten angehalten hatte, unterbrach der Präsident die Sitzung auf ein halbe Stunde. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung ordnete er die nament, liche Abstimmung über die Anträge heit abzelehnt wurden. Der Abg. Graf Sternberg erklärte, sei ein persönlicher Gegner der Obstruktion, müsse jedoch die Tschechen ermuntern, die Delegationswablen zu verhindern, um ihr Selbst= bestimmungsrecht zu wahten. Der Abg. Stanek hielt eine Rede n tschechischer Sprache und stellte schließlich einen Antrag auf zwäl Der Präsident Uieß den An— trag, da kurz vorher ein Vertagungsantrag abgelehnt sei, nicht zur Abstimmung zu. Der Abg. Rataj beantragte eine geheime Sitzung um über verschiedene Erklärungen des Präsidenten zu beraten. Du Präsident ließ auch diesen Antrag nicht zu, da es über Erklärungen des Präsidenlen keine Debatte gebe, und ordnete unter anhaltenden Lärm und Widerspruch der Tschechen die Vornahme der Delegation wahlen an. Darauf erhob sich ein furchtbarer Lärm. Inzwischen be gann die Abgabe der Stimmzettel für die Wahl der böhmischen Delegierten, nachdem die deutsch⸗böhmischen Abgeordneten sich bereitz vorher vor der Präsidententribüne angesammelt hatten. Die Wahl, die unter anhaltendem Tumult der Tschechisch⸗Radikalen vor sich gin nahm 14 Stunden in Anspruch Im ungarischen Unterhause erklärte gestern der Minister präsident Graf Tisza auf eine Anfrage des Abg. Rakovszkr, es sei wenig Aussicht, daß das Entgegenkommen der R gierung seitens Eisenbahnbeamten entsprechend werde auf. genommen werden. Es würden daber organisatorische Maß nahmen getroffen, um den Verkehrsdienst, wenn auch vorlänß in beschränktem Umfang, wieder aufzunehmen. Falls die Eisenbahn— beamten im Laufe des Tages nicht zu ihrer Pflicht zurückkehrten, s würden von heute an neue Kräfte an ihre Stelle treten und fü den Eisenbahndienst angeworben werden, wodurch die Ausständigen selbstrerständlich ihre Stellen verlieren würden. Die Ausständigen haben an das Unterhaus ein Eingabe gerichtet, in der sie ihre Beschwerden über den Ent
der
Vl wurf, betreffend die Gehaltsregulierung, darlegen. Sit
verlangen eine Erhöhung des Anfangsgehalts von 110
Aufsteigens in eine tadelloser Führung, während eh nur Zulagen nach Maßgabe der Dlenstzeit gewaͤhn würden. Ferner fordert die Eingabe die Einführum eines Dienstregelungsplans und beschwert sich über die Ver ringerung des Wohnungsgeldzuschusses. Der Ministerpräsiden Graf Tisza hat die Entgegennahme eines Mem orandum⸗ der ausständigen Bahnbeamten abgelehnt.
Die Zahl der gestern von Budapest abgegangene Züge beträgt vier gegen 50 —60 Züge, die sonst von don abgelassen werden. Die Züge wurden durch Soldaten det Eisenbahnregiments und durch Beamte der Zentralverwaltum bedient. Auf den Stationen wird der Dienst durch d Stationgvorsteher versehen. Die Regierung hofft, bei längeren Andauern des Ausstandes in 4 —6 Wochen eine Nen— organisierung des Betriebs durch Anwerbung neuen Personahb vollständig dutchführen zu können, wobei auch darauf g rechnet wird, daß von einem großen Bruchteil des Persongh die weitere Beteiligung am Ausstande aufgegeben wird. Um— gefähr 30 009 Beamte, Unterbeamte und Eisenbahnarbeitet nehmen an dem Ausstande nicht teil.
Gestern abend ist in Budapest ein Königlich er Befehl veröffentlicht worden, durch den die im Dienste der ungarischen Staatsbahnen stehenden Offiziere und Mannschaften de Reserve und Ersatzreserve der gemeinsamen Armer und der Honvedarmee einberufen und zur Dienstleistum bei den Staatsbahnen eingeteilt werden.
Das Streikkomitee beriet gestern bis 2 Uhr Nacht über das weitere Verhalten und beschloß, den Wu sst an fortzusetzen.
1600 Kronen, höhere Rangstufe bei
auf Sicherung des
Chee an, die mit großer Meh
Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus nahm gestern, wie W. T. B.“ meldet, mit 238 gegen 199 Stimmen die zweite Lesung einer Vorlage an, durch die das hestehende Recht bezüglich der Gewerkvereine in mehreren Punkten abgeändert wird, die zu gerichtlichen Entscheidungen ju Un— gunsten der, Gewerkyereine geführt n Von seiten der Regierung wurde erklärt, daß sie die Entscheidung der Frage dem Hause anheim gebe, ohne für oder gegen die Vorlage Stellung zu nehmen.
Frankreich.
Der Präsident Loubet ist heute morgen, begleitet vom . des Aeußeren Delcasssé, von Paris nach Italien ab⸗ ereist. ö; Der nationalistische Deputierte Grosjean hat dem Ministerpräsidenten Combes angekündigt, daß er ihn beim Wiederzusammentritt der Kammer uber Wahlbeeinfluffungen interpellieren werde, die sich angeblich Staatsbeamte gelegent— lich der Agitation für die am 1. Mai stattfindenden Gemeinde— ratswahlen hätten zu Schulden kommen lassen.
Türkei.
Die Botschafter der Ententemächte haben gestern, wie das Wiener „Telegr.-KorrespBureau“ erfährt, die Er— ledigung der Finanzfrage für die mazedonische Gendarmerie urgiert.
Der bulgarische diplomatische Agent Natschewitsch hat estern wegen des Umstandes, daß der bulgarische Ministerial— ir enn Patew, der mit einem von dem rt hen Kommissar in Sofia visierten Paß für Mitglieder des diplomatischen Korps nach Konstantinopel gereist sei, in Mustapha Pascha aufgehalten worden sei, beim Großwesir entsprechende Schritte getan. Der Ministerialsekretär Patew ist als Erster Sekretär der bulgarischen diplomatischen Agenzia nach Konstantinopel versetzt worden.
Dänemark.
In der gestrigen Sitzung des Staatsrats wurde, wie „W. T. B.“ meldet, beschlossen, die Session des Reichs—⸗ tags heute zu schließen.
Amerika.
Der „Times“ wird aus Montevideo gemeldet, der General Saravia stehe gegenwärtig südlich von Rio Negro. Die Aufständischen seien bei dem Versuch, die Stadt Artigas zu nehmen, geschlagen worden.
Asien.
Ein Telegramm des Statthalters Alexejew an den Kaiser vom gestrigen Tage lautet, dem „W. T. B.“ zufolge:
Eine Reihe von Nekognoszierungen am Jalu hat ergeben, daß die Japaner nördlich von Widschu bedeutende Streitkräfte bei Diwissi zusammengezogen, sowie begonnen haben, Truppen in Widschu zu vereinigen. Die dortige koreanische Bevölkerung wurde gezwungen, die Stadt zu räumen. Es ist eine Meldung eingegangen, wonach die Japaner Frachten, die Pontons ähnlich waren, befördert haben. Gegenüber Mabihe wurden auf einer Insel von unseren Freiwilligen zwei japanische Kundschafter getötet, von denen einer anschtinend ein Offizier war. Auf der rechten Flanke führten unsere Freiwilligen mehrere Tage lang kühne Rekognoszierungen am linken Jaluufer aus. Dadurch wurde festgestellt, daß südlich vom Pomahuafluß wenig Truppen ständen, daß die Japaner dort aber mit Herstellung von Booten beschäftigt selen. Ein zwei Offizieren und 32 Mann bestehendes russisches Kommando begab sich in drei Booten dorthin, wurde aber bemerkt und verlor im Gefecht drei Schützen. Schwer verwundet wurden der Stabekapitän Smeitzin und 11 Schützen. Leutnant Puschtin und vier Schützen wurden leicht verwundet. Unter Deckung des Feuers von zwei unserer Geschütze kehrte das Kommando auf das rechte Ufer zurück.
Ein weiteres Telegramm des Statthalters Alexejew an den Kaiser vom gestrigen Tage lautet:
Bei der Anlegungeiner Minensperre durch Dampfschaluppen kamen durch eine vorzeitige Explosion unter dem Hinterteil einer Schaluppe der Leutnant Peter Pell und 20 Mann um
Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Schanghai ge—
Mangel an guten Aerzten geklagt.
jzywischen
aus
Bei den fortdauernden Ausgaben für das Schutz- gebiet Samen führt der
Abg. Eickhoff (fr. Volksp) aus: Meine Freunde sind nicht gegen, jede Kolonialpolitik, aher sie haben gegen die Erwerbung des samoanischen Schutzgebietes gestimmt, weil diefe Perle der Südsee doch zu kosssplellgz war. Es wird hier ein Reschszuschuß bon 4. Million verlangt. Es fragt ö. aber, ab die Person des gegen⸗ wärtigen Gouverneurs Solf geeignet ist, um die Kolonie zu einer immer e ,, zu machen. Herr Solf hat sich seiner Zeit dem Hause vorgestellt und durch seine Beredsamkeit einen uten Eindruck gemacht. Aber beute herrscht bei den deutschen AUnsiedlern in Samoa eine gewisse Unzufriedenheit mit seiner Verwaltung; eine ganje Reihe dieser Beschwerden müßte doch der Verwaltung hekannt geworden sein. Hat sie sie geprüft, und welches ist das Ergebnis? Der vor zwei Fahren eingetretene Aufschwung der Kolonie hat ersichtlich abgenommen. Bei den Samoanern ist der CHouverneur persona gratissima, aber nicht bei den An— sicklern. Die Aufhebung der Ausfuhrabgabe auf Kopra kann ich nur billigen; aber der Eingangszoll auf. Kopra ist so hoch, daß er durchaus herabgesetzt zu werden verdient im Interesse der Pflanzer. Ebenso bedeutsam ist die Arbeiterfrage. Die Einführung chine— sischer Arbeiter ist eine Lebensfrage für die Kolonien; soll es bei der Einführung von 280 sein Bewenden haben? Die Einführung weiterer Chinesen ist gescheitert; vielleicht durch die Schuld des Gou—= berneurs, Wie denkt sich der Kolonigldirektor die Fortführung der Versuche der Beschäftigung farbiger Arbeiter, für die 30 600 „M. im Etat stehen? Der Gouvernementsbeirat ist zusammengesetzt aus Persönlichkeiten, die keine Gewähr für die Entwickelung der Kolonie bieten. Er ist zusammengesetzt unter andern aus 2 Mitgliedern der Handels. und Plantagengesellschaft, für die der Gouverneur eine besondere Vorliebe zu haben scheint, einem Pflanzer und, drei Kaufleuten. Weiter wird berichtet, daß der Samoagesellschaft, der jüngsten dort arbeitenden Gesellschaft, durch den Gouverneur Schwierigkeiten gemacht werden. Wie fleht es endlich mit der Aerztebersorgung? Die Ansiedler haben Über Neuerdings ist ein junger deutscher
Arzt dahin übergesiedelt. Ich schließe mit der Hoffnung, daß es
envlich gelingen möge, den deutschen Landeleuten die Entschädigung
zukommen zu lassen, auf die sie unzweifelhaft Anspruch haben. Samoa muß mit aller Kraft gefördert werden.
Stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat, Direktor der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amis Dr. Stuebel: Klagen und Beschwerden gegen den Gouverneur Solf sind genau geprüft und untersucht worden. Es ist auch von Kolonialperwaltung lebhaft bedauert worden, daß Reibungen dem Gouverneur und einem kleinen Teil der Än— siedler vorgekommen sind. Die Prüfung hat aber ergeben, daß dem Gouverneur Solf eine Schuld in dieser Beziehung doch nichk bei- gemessen werden kann. Solf ist, und ich glaube, diesen Eindruck hat
er auch auf dag Haus gemacht, das Gegenteil eines zugeknöpften
Bureaukraten Er ist auch zweifellos ein Mann, der offenen Auges das wirtschaftliche Wohl und die Entwickelung der Inseln im Ange bat. Er hat zweifellos mit großem Geschick perstanden, Ruhe und Ordnung unter den Eingeborenen aufrecht zu erhalten. Die Eingeborenen sind im großen und ganzen mit ihrer Lage zufrieden. Bie feste Hand, die er den Eingeborenen selbst gegenüber zu betätigen ber— standen hat, hat er notwendigerweise auch denjenigen Weißen gegen— über betätigen müssen, die absichtlich oder unabsichtlich — hingewirkt haben, das gute Einvernehmen mit den Eingeborenen zu stören. Wenn in unterlassen hat, einen Pachtvertrag zu bestätigen, so geschah dies ausschließlich deshalb, weil die betreffende Persönkichkeit außerordentlich geneigt war, das gute Einvernehmen mit den Ein⸗ geborenen zu beeinträchtigen. dieser Ansiedler offen geaͤußert hat, er werde ohne Skrupel gegen die Eingeborenen von seinen Schußwaffen Gebrauch machen. Bas ist eine völlig überflüssige, agresside Haltung gegenüber den Ein— geborenen. Wenn auch auf Samoa die Gefahr eines Eingeborenen
aufstands in keiner Weise in solchem Umfang vorliegt, wie wir
es leider in Südwestafrita erleben, so hat doch der Gouverneur unter allen Umständen solche Eventualität ins Auge zu fassen.
eine
Bräche ein solcher Aufstand aus, so würde er dafür berantwortlich
Was die Erhöhung der Einfuhrzölle betrifft, so ist in einem kürzlich gegen den Gouverneur Solf erschienenen Pamphlet diese Erhöhung als unerhört bezeichnet worden, aber das ist nicht richtig. In Fidschi, Hawai sind Einfuhrzölle 34 10010 vorhanden, und die Kaufleute haben sich damit vollauf ab⸗ gefunden.
gemacht werden.
Einfuhrzoll schließlich von den Eingeborenen, von den Konsfumenten
meldet, daß am 21. 8. M. 30 Meilen südwestlich der Clifford⸗
Inseln eine 12 Schiffe starke japanische Flotte gesichtet worden sei, die keine Lichter gesetzt hatte und wärts fuhr.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Tokio hielten dort gestern die Mitglieder der Fort— schrittspartei, die den dritten Teil der Mandate des Ab—
langsam nord⸗
geordnetenhauses besitzt und im allgemeinen dem Kabinett
Katsura feindlich gegenübersteht, eine Versammlung ab, in der der Graf Okuma dem japanischen Volke in einer Rede die Notwendigkeit vor Augen hielt, sich auf die Inter— vention irgend einer europäischen Macht während des Krieges und außerdem auf eine große Vermehrung der nationalen Ausgaben nach dem Kriege gefaßt zu machen. Er erklärte, es werde notwendig sein, nach dem Kriege eine An—
leihe von mindestens 500 Millionen Yen aufzunehmen. Ma-
samsoishi, der Führer der Fortschrittspartei, gab der Ansicht Ausdruck, keine Macht werde Japans Uebergewicht in Ostasien willkommen heißen, viele Mächte dagegen würden zu allen Mitteln Zuflucht nehmen, um die Ausdehnung des japanischen Einflusses einzuschränken. Der Redner tadelte dann die auswärtige Politik Japans und erklärte, das von der Re— gierung ausgegebene Weißbuch zeige deutlich die großen, Ruß⸗— land angebotenen Zugeständnisse. Es würde ein nationales Unglück für Japan gewesen sein, wenn Rußland die ihm an— gebotenen milden Bedingungen angenommen hätte.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs— tags und ein Nachtrag zu dem Bericht üßer die vorgestrige Abendsitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (74) Sitzung des Reichstags, welcher der Stagtssekretär des Nelchsmarineamts, Staats minister, Admiral von Tirpitz und der preußische Kriegs⸗ minister, Generalleutnant von Einem genannt von Roth⸗ maler heiwohnten, nahm zunächst vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung das Wort der Kriegsminister, Generalleutnant von Einem genannt von Rothmaler, dessen Rede am Montag nachgetragen werden wird.
Darauf wird die zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Haus haltsetats für die Schutzgebiete für 1904, mit dem Spezialetat für das Schutzgebiet Neu⸗Guinea fortgesetzt. Dleser wird ohne debatte, unverändert angenommen, desgleichen der Etat für
die Verwaltung der Karolinen, Palau und Marianen.
getragen wird. Richtig ist, daß der Gouverneur eine Erhöhung der Zölle um 2 0 vorgeschlagen hat, und daß ein Ausfuhrzoll auf Kopyra ven 23 0ͤ0 bestehen bleibt, ebenso eine Kopfsteuer auf die farbigen Arbeiter von 2 Doll. Um die Einführung höherer Ein— fuhrzölle schmaͤckhafter zu machen, haben wir beschlossen, den Ausfuhrzoll auf Kopra und den Kopfzoll abzuschaffen. Was die Be— schaffung von Arbeitern anbelangt, so ist richtig, daß eine erste Sendung von Chinesen vermittelt worden ist durch die Hilfe einer Privatfirma. Das Gouvernement und die Kolonialverwaltung sind dieser Firma nach allen Richtungen behilflich gewesen, und wenn im vorliegenden Etat eine weitere Summe von 30 000 S für diesen Zweck angefordert ist, so zeigt das, daß wir die Absicht haben, auf diesem Wege fortzufahren. Ich bin augenblicklich nicht orientiert, wann und unter welchen Voraussetzungen ein zweiter gemacht werden wird, jedenfalls wird er, und zwar bald, gemacht werden. Was die Gouvernementsräte betrifft, so handelt es sich um eine recht schwierige Frage insofern als der Anspruch, daß solche Gouvernementsräte aus freien Wahlen der Ansiedler hervorgehen möchten, vorläufig nach Ansicht der Kolonialverwaltung noch nicht erfüllt werden kann.
(Schluß des Blattes.)
— Das Haus der Abgeordneten verhandelte in der
heutigen (59) Sitzung, welcher der Finanzminister Freiherr
von Rheinbaben und der Minister des Innern Freiherr von Hammerstein heiwohnten, zunächst uͤber den bei der zweiten Beratung des Etats des Finanzministeriums unerledigt gebliebenen Titel des Extrgordinariums, betreffend eine erste Rate von 1 Millian Mark zur Erbauung eines Königlichen Residenzschlosses in Posen. von 5 150 000 S6 der Krone, die den Bau als Bauherr für
eigene Rechnung ausführt, als fester, nicht überschreitbarer
Die Budgetkommission hatte
Kostenbeitrag gewährt werden. herabgesetzt.
diese Forderung auf 3 Millionen Plenum am Donnerstag die Forderung des Etats an Budgettommission zuruͤckverwiesen, und diese hat gestern beschlossen, die Genehmigung der ersten Rate von 1 Million
zu empfehlen und nicht nur entsprechend der Forderung des n als festen,
Etats die Gesamtsumme von 51500090 nicht überschreitbaren Beitrag, sondern darüber hinaus noch 200 000 6 mehr mit Rücksicht auf die neuerdings
hervorgetretenen Fundamentierungsschwierigkeiten zu gewähren.
Abg; von Arnim (kons.) berichtet über die Verhandlungen der Kommission. Er hebt herber, daß nicht an eine vollständige prinzliche Hofhaltung gedacht sei. Nachträglich habe sich herausgestellt, daß
wesentlich umfangreichere Fundamentierungen vorzunehmen seien, als
früher in Aussicht genommen waren, und so habe die Kommission wohl oder übel noch weitere 200 000 M. n, , n, bewilligen müssen. Die Kommission empfehle die Annahme der Forderung im Interesse der Stärkung des Deutschtums.
Die
der
darauf
' ö 864. . 28 2 z * 3 f; * ins inem Fall der Gouverneur eine Zeitlang es vom Staate zu einem sehr billigen Zinsfuße
Es ist gerichtlich nachgewiesen, daß
Das ist um so unbedenklicher, als erfahrungsgemäß der
Versuch
Nach den Erläuterungen soll die Gesamtsumme
Das des Hauses hat jedoch bei der zweiten Lesung die
Finanjminister Freiherr von Rheinbaben— kann nur dringend bitten, dem Beschlusse der , . ein⸗ img beijutreten und auf diese Wesse die auf Herbeiführung fried⸗ licher Zustände im Osten gerichteten Maßregeln der Staatsregierung zu .
ö. raf Moltke (freikons, auf der Tribüne schwer verständlich) erklärt sich für zie Forderung und bedauert, daß die Koflen von vorn herein nicht vorsichtiger veranschlagt worden seien. Wer im übrigen . solche Forderung nicht stimme, stehe nicht auf nationalem
oden.
Finanjminister 366. von Rheinbaben: Ich danke dem Vorredner für seine Zustimmung zu dieser Forderung, muß aber doch seinen Bedenken in bezug auf die Veranschlagung der , ent⸗ Fegentreten. Wir haben noch nie ein solches Schloß gebaut, und es ist deshalb begreiflich, daß bei der zahlenmäßigen Berechnung des Vor⸗ anschlags Irrtümer entstehen konnten. ;
Abg. Aronsobn (fr. Volksp.) erklärt sich für ebenfalls für die Forderung. ;
Abg. Dr.. Wiemer (fr. Vollsp) bemerkt im Namen seiner ö Es, sei nicht Sache des Landes, sondern des Kronfideikommiß⸗ onds, Königliche Schlösser zu hauen. Wenn seine Partei die Be— willigung eines Beitrags ablehne, so müsse sie zugleich Verwahrung gegen die Bemerkung des Grafen Moltke einlegen, daß diejenigen, die nicht für diese Forderung stimmten, nicht auf nationalem Boden ständen. Er müsse dem Grafen Moltke das Recht bestreiten, ihrer Abstimmung ein derartiges Motiv unterzulegen. Die Abgg. Dr Friedberg (al) und Ernst (fr. sich für den Vorschlag der Kommission.
9 , (Zente.) bemerkt, daß seine politischen Freunde ihre früheren Bedenken haben fallen lassen und für die Forderung stimmen werden, um ein möglichst einstimmiges Votum berbeijuführen.
Damit schließt die Diskussion. In einer persönlichen Be— merkung erkennt
Abg. Graf Moltke an, daß die Partei des Abg. Dr. Wiemer durchaus national gesinnt sei, aber gelegentlich einmal irrige Auf⸗ fassungen über das, was an der Grenze nationak fei, zeige.
Der Antrag der Budgetkommission wird hierauf gegen die Stimmen der freisinnigen Volkspartei und der Polen an⸗ genommen.
Alsdann wird der Gesetzentwurf, betreffend die Fest— stellung des Staatshaushaltsetats für das Etats— ahr 1904, mit, dem von der Kommission vorgeschlagenen
Za, nach dem die bis zur gesetzlichen Feststellung des Sfaats—⸗ haushaltsetats innerhalb der Grenzen derselben geleisteten Ausgaben nachträglich genehmigt werden, ohne weitere Debatte angenommen.
Damit ist die zweite Lesung des Staatshaushaltsetats
seine Person
Vgg.) erklären
beendigt.
Es folgt die dritte Beratung des Gesetzent wur fs, be— treffend die Bewilligung weiterer Staäatsmittel zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von AÄAr— beitern, die in staatlichen Betrieben beschäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten.
Bei der allgemeinen Besprechung weist Abg. Dr. Heisig (Zentr) auf eine Anzahl von Petitionen hin, ie sich dagegen wenden, daß die Beamtenwohnungsvereine das Geld nämlich zu 30/9 — erhalten, was eine ungerechtfertigte Begünstigung sei. Diese Bedenken richteten sich aber nicht gegen den vorliegenden Gesetzentwurf, sondern sie sollten nur Material für ein neues Wohnungsgesetz sein.
Darauf wird der Gesetzentwurf im einzelnen und dann ends nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen.
Alsdann geht das Haus zur dritten Beratung des Staats⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1904 über.
(Schluß des Blattes.)
Dem Reichstage ist eine Denkschrift über die Neuordnung des Münzwesens des deutsch-ostafrika— nischen Schutzgebiets zur Kenntnisnahme zugegangen.
Bei der am 21. d. M. im 14. badischen Wahlkreise (Wertheim = Tauberbischofsheim) vorgenommenen Ersatzwahl zum Reichstage wurde, nach einer Meldung des „W. S. B.“, der bisherige Abgeordnete, Landgerichtspräsident Zehnter in Offenburg (Zentrum) wiedergewählt.
Nr. 16 der Versöffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, vom 20 April, hat folgenden Inhalt: Personalnachrichten. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank⸗ heiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest und Cholera. —
gegen Pest. — Desgl. gegen Pocken. — Gesundheitswesen i
berg, 1902. — Gesundheitsstand in Christiania, 1907. l gebung usw. (Deuisches Reich) Arzneitare, 1904. — (Reuß Apothekenbetriebs ordnung. — (Italien) Volkswohnbäuser. britannien und Irland) Kinderarbeit. — (England.) wohnungen. — (Vereinigte Staaten von Amerika. Neu Jersey.) Kinderarbeit. (Süũd · Carolina) Desgl. — (Virginia) Deogl. — Verhandlungen von gesetzgebenden Körverschaften, Vereinen, Kongressen usw. (Deut sches Reich) k heit, Reichttagsverhandlungen. Schluß — ( Preußen). baushaltsetat, 1906. Schluß. — Vermischtes. j Morbidität in Heilanstalten. — Jahresberichte aufsichts beamten c., 1992. — (Berlin.) Kanalisationswerke und Rieselfel der, 992. — (Norwegen) Nahrungẽmittel, 1902. — (Cuba. Scharlach. — (Davana) Gesundheitsverhältnisse, 1972. — Geschenk— liste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgleichen in größeren Städte des Auslandeg. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Groß— städte. — Desgleichen in deutschen Stadt, und Landbejirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der össentlichen Gesundheitspflege (Apotheker, Heil ⸗ und Wärterpersonah.
der
Statistik und Bolkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.
Einfshrung der 7 stündigen Arbe tszeit Eine Kommission wurde beauftragt,
.
die Forderungen sofort den Unternehmern und den Steinmetzm e iste m 1 9 l
zur Annahme zu unterbreiten. Eine zu Anfang nächster Woche ein⸗ zuberufende Generalversammlung hat über das weitere Vorgehen zu beschließen. ; Aus Marseille wird dem W. T. B. telegraphiert? Nachdem einige Offiziere der Handelsmarine von ihren Schiffen ent⸗ lassen waren auf ein. Beschwerde des Syndikats der in die Seedienst. rollen eingetragenen Seeleute, hat die Vereinigung der Kapitäne der Handzelsmarine beschlossen, so lang in den Ausstand m treten, bis ihre Kameraden wieder in ihre Stellungen eingesetzt find.