1
Oberst und Ingen. Offizier vom Platz in Ingelstadt, zum Vorstand
des Bekleidungsamts
Armeekorps, Reg net. Major der Fortifikation
Ingolstadt, zum Ingen. Offizier vom Platz daselbst, Schaaf, Bauptm. des 15. Inf. Regts. König Seorg von Sachsen, zum Komp
Chef in diesem Rent Adjutanten bei der
Unna, Oberlt. des 17. Inf. Regts. Orff. zum Kommandantur der Festung Germersbeim.
Zeller, Obeistlt. und Kommandeur der Cauitationsanstalt, der Rang
ö
Ind die Gebübrnisse
eines Regts. Kommandeurs verliehen.
Befordert: Vogl, Oberlt, kommandiert bei der Kaiserlichen Fortifkkation Um, zum Hauptm, Koch, Lt. im Eisenbahnbat, zum
Oberlt, Lie bel, F
5 If 8 Kr ihnr im 14. Inf. Regt. Hartmann, zum Lt.;
zu Fähnrichen die Fahnenjunker Unseroffijiere: Eberle im 1 Train-
D
bataillon. Dam boe Regt.,, Inama v. Giech im 6. Chev.
r im 20. Inf. Regt, Schäfer im 21. Inf. Sternegg im 9. Inf. Regt. Wrede, Erbgr. v. Regt. Prinz Albrecht von Preußen, Meyn im
7 CGbev. Regt. Taxis, Bischoff im 15. Inf. Regt. König Georg
von Sachsen.
Durch Verfügung des Kriegsm inisterium s. Sr. w.
Stelle des Majors
Montgelas,. Oberstlt. von der Zenttalftelle des General tabes an
Hetzel, Bats. Fommandeur im 12. Inf, Regt.
Prinz Arnulf, als ständiges Mitglied der Oberstudien und Exami⸗
—
Abschiedsbew
*
1 dension der Abschied
8
2
* 23
de Res. —
1 Nilitärdienste der A
Dr. Schneider,
g
len gsnig zur Disp. der Ersatzhebörden entlassen. gls. König, zur Disp. der Ersatzhebörden entla ö ; e gu * lLanbten stan de. 28. April. Mar tien ssen, Lt. Ns 7. Fußart. Regts., behufs Uebertritts in Königl. preuß.
6 m Sanitätskorys, 3 Dberstabsarzt von der Landw. 1
zrionskommission bestimmt.
illigun gen. Im aktiven Heere. 26. April.
Zärmann, Oberst, Vorstand des Bekleidungdamt 1 Armeekorps, nter Verleibung des Charakters als Gen. Major, mit der gesetzlichen
bewilligt. Reschreiter, Fähnr. des 4 Feldart.
1.
bschied bewilligt. . 6. kf ewt gin cil. Der Abschied bewilligt;
Aufgebots
Kitzingen); den Stabsärzten: Dr. Heilbronn von der Res. (Mindel⸗
beim), Dr. Müller (Gunzenhausen)
Oberarzt von der Lar laubnis zum Forttrag
(Augsburg) eb hle fen von der Landw. 2. Aufgebots; Dr. Sprung (Hof),
. SGickh off KRaiserslautern), Dr; Pfeiffer (Hęf), Dr.
von der Landw. 1. Aufgebots, Dr Mehler
amdw . Aufgebots, — sämtlichen mit der Er⸗ en der Uniform mit den für Verabschiedete vor
ö. — 4 * . * — — 6. geschriebe nen Abzeichen, Dr. Stickl (Dillingen), Dr. Schelle Wafferburg), Stabẽärzte von der Landw. 2. Aufzebots; den Ober
. * 2. ärzten: Dr. Mayr . 8 of) vor 8
utern), Dr
Moritz (Wasserburg), Dr Singer (Aschaffenburg) ind (Amberg) von der Landw. 2. Aufgebots.
er Landw. 1. r Res. versetzt. Befördert:
.
rer = 3 2 — ü
8 Vr.
fenburg), Dr.
12 E 8 2. * 8
a.
ffenburg), Dr. Y, Dr. Dörfler ö
m — Q — 8 — **
e S 8 8 22
* * * 8 2
88
R GE
. .
lautern). Dr. K
1 EK
Bartz (Eudwigshafen), diele von der Landw. 1. Auigebet e rjte: Dr. Horz (Nürnberg), Tr. C
Schliep,
. — . 4 1 * — München), Sa aß (Würzburg Yeß (1 München), Dr. J ö J J co * 2 C 52 *
(Regensburg, Dr. Beer (1 München, Dr. Sch w ab (Würz
Dr. Laubmann
E
r sberzog
u st n der Res., Dr. Tismer (Vo'), e Ingolstädtj, Ste ble, Di. Moran (Mindelheim) von der Landw.
(Aschaffenburg!
i, Br. Neuberg (Lof),
n (Straubing), Schindler, Vr. Fran (Hof). Dr. Kraus Nürnberg) enheimer (Hoff, Borchardt (9
rehnke (Mindelheim). Dr.
2 old, zum 1.
te, Unterarzt des
Regt. rin, Teng Luitpold, zum L' Fußhart.
. * w . 6 3
Regt. vakant Bothmer, Dr. Mever, Assist. Arzt vom 7. In Regt. Leopo Feldart. Regt. Prinz Regent Luitpold.
I7. Inf. Regts. Orff, zum Assist. Arzt
Weiden), Dr. Ban hol zer. (Augẽburg Dr.
Sr. Wocher
Pr
LAufgebots, Dr. Ku isl, Staudacher (11 München), Dr. Gudden rs lau
II (Amberg), r. Bauern⸗ i. Oberarzt Aufgebots (Bavreuth), zu den Sanitãtsoffizieren
Streiter (Würzburg), Dr. Ra 3 D
De
Brod, Oberarzt von der Res. Würꝛburg) zum zart; zu Oterätzten die Assist. Aetzte: Hauck (Erlangen Dr
**
8
Knöll (Gunzenhausen), Reiß Maier (Weilbeim), Dr. Vidal, Sof Dr. Vogel, Dr. Fleischmann (Ludwigshafen), Amberg), Dr. Lißer Hof), Dr. (Kaiferskautern), Dr. Manes EL
— —
z
6 ta, 28 . — 23 2 0 2 *
— 2 . d 31 88 X. 2 0.
28
82
*.
2 — * — 363
S986 * 2353
R *
8
* . .
I Dr. F Dr. Wagner, nberg), sämtlich von icke tz aisers⸗ shey, Dr.
r Hörmann, Kirchgraber ( München), Dr.
* tũ ndres (Kempten, Schicken
öch. Cosanne, Genewein,
CG T
4 — *** 2D. S S GC n —
—
Durch Verfügung des Generalstabsarztes der Armee. il Graf,
23 1552 ctolaus
einjah rig. freiwilliger Arzt des 1. Cher. von Rußland, zum Unterarjt im 3. In).
rnst Ludwig von Hessen ernannt und mit Wahr⸗
nehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt. Beamte der Militärverwaltung.
9. April.
Wilhelm, König von
Prockl, Zahlmstr. meister im III. Arm 16 rn,
Mindelheim), Seb
Gebauf, Zahlmstr. des §. Inf. Regts. Kaiser
Arir. des Z. Feldart. Regts. Horn, zum Za eekorps ernannt. ;
rank (Landau, Beck (Weilheim), Munier hard (Vilshofen), Veterinäre von der Landw.
Preußen, vom III. zum II. Armeekorrs 3
X Aufgebots, Dr. Große (Ludwigshafen), Oberapothbeker von der Landw. 1. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
Stelle des ilitãrintend. III. Armeekerms enthoben und zum Kriegs
ministerium kommandiert. ministerium, zur Intend. III. Armeekorps, von der Intend. III.
21. April. Kriegsgerichts rat bei
Intend. Rat vom Kriegs Strauß, Intend. Rat Armerkorps, zum Kriegs ministerium. = versetzt. Dr. Stöber, Militargerichtsvraktikant, zum der 5. Div. ernannt. Roth, Kriegsgerichtsrat
. Nies,
don der 5. Div., zum Generalkommanda III. Armeekorps versetzt.
Berthold, Kriegsg verliehen.
22. April. D
erichtstat bei der 3. Div., der Rang der Klasse I
en Oberavotbekern: Bachm air von, der Res.
* e * 42 (1 RNünchen), mit der Erlaubnis zum Forttragen der Uniform, Dr.
Krüger (Hof),
Lehner (Aschanenburg), Schäffer (Ingolstadt), Landw. 1. Aufgebots ; C. N Landw. 2. Aufgebots, — der Abschied benillizt. ö FMS [Nürnberg) Rabs (Wärzburg), Unterapotheker
(I München) Fu
Winckelmann (Mindelbeim), Dr.
diese von der Br. Straub, Erhard (Nürnberg) von der Hartmann
der Res., zu Obe rapothekern befördert.
Gehauf, Zah Zablmstr, beim 6. — eingeteilt.
Offiziere ꝛe
mstr, beim 9. Inf. Regt. Wrede, Prockl,
Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen,
saiserliche Marine. Ernennungen, Beförderungen und
Versetzungen. Venedig, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern“,
27. April. v.
Witzleben, Freg. Kapitän vom Reichsmarineamt,
zugleich außeretats maß, milttärisches Mitglied des Reichsmilitärgerichts,
zum überzãbl. Kapi Torpedodirektor der Schoenfeld, Lt. i
tän zur See Stromever, Korp. Naxitän, Werft zu Wilhelmshaven, jum Freg. Kak tan, m 3 Seebat, mit einem Patent vom 24. April
d. J. zum Oberlt., — befõrdert.
Nallomocco 25. April. Bruch,
n Berd S. M. Jacht „Hohenollern,, Kapitän zur See, beauftragt mit der Vertretung
/
des Inspekteurs der Marinederotinsp., unter Belafssung in der Stellung als Art. Sffltier vom Platz und Vorstand des Artillerie: und Minen⸗ devots zu Wilbelaishaven mit Wabrnehmung der Geschäfte des In⸗ spekteurs der Narinedevotinsp. beauftragt. *
2
Abschieds bew
illigun gen. Mallom eech, an Bord S.
Jacht Pohenj lern 2 Arril. Meyer, Kapitän zur See, In⸗ spekteut der Marin
derotirfr, auf sein Gesuch mit der gesetzlichen
edep
Meßner,
ension und der Aussicht auf
ewilligt. Gleichzeitig ist demselbe
Anstellung im Zivildienst der Abs n der Charakter als Kontreadmiral
chied
gestern abend um Tasa Uhr
Reichskanzlers Generalleutnants von Ein
Haeseler.
feld-Köfering hat Berl
Der Bevollmächtigte
ist in Berlin angekommen.
und Lstern von dort nach „Vorwärts“ sind am 1.
S. M. S. Wusung abgegangen.
Potsdam, 2. Mai. meldet, auf dem 1 Garderegiments z. F.
Ihre Majestät die Kai
schloß sich ein Exerzieren Kompagnie der
und zwei Batterien der
König und die Königin
„W. T. B.“ zufolge,
der Armee,. Generalobersten Grafen von Chefs des Militärkabinetts, Generalleumants
Der Präsident der Justizprüfu Geheime Rat Dr. Stölzel ist vom hat seine Amtsgeschäfte wieder übernommen.
Der Königlich bayerische Gef
feiner Abwesenheit führt der Attachẽ Geschäfte der Gesandtschaft.
mecklenburg schwerinsche Landgericht
S. Il nd
falls zu Wagen dort eingetroffen;
Carlsruhe (Schlesien),
Seine 2 Hohei an den
von Potsdam hier ein.
Heute vormittag hörten Seine Majestä Grafen von
Bülow. em, des Chefs
in verlassen.
zum Bimdesrat, sjrisident Dr. Langfeld
Laut Meldung des, W. T. B.“ i S ö am L Mai vor Santa Cruz (Klein Antillen) eingetroffen
St. Thoma in S. M. Mai in Naking
t die Vorträge des
des Kriegsministers,
des Generalstabes
Schlieffen und des
Grafen von Hülsen⸗
ngskommission, Wirkliche Urlaub zurückgekehrt und
andte Graf von Lerchen⸗ Während der Dauer Freiherr von Frays die
Großherzoglich
M. S. „Vineta“
See gegangen. — Flußkanonenboot angekommen.
„Sperber“ ist gesten von Nanking nach
Seine Lajestät der Kaiser
und König besichtigten heute vormtag. Bornstedter 5 . ᷣ und bas Lehrinfanteriebataillon.
eld die
serin un Kön
und viele fremdländische Offiziere erscenen.
im Feuer n, zu
Gardejäger mit iner abteilung, die Unteroffizierschule, dass. Gardeulanenregiment ardefeldartilrie hinzugezogen waren.
2. Mi. Ihre Majestãten der
wie W. T. B.“ Bataillone des
igin waren eben⸗
ferw waren die Generalität
Der Besichtigung dem die zweite Maschinengewehr⸗
von Wrttemberg sind gestern
nachmütag hier eingetroffen.
Bayern t der zrinz⸗Regent hat, dem Bürger zejter von München Ritter „dn Borscht ein Telegramm folgema Inhalts gerichtet: Die Huldigung, die bei dem St die anwesenden Vertreter der baverif
tapella des Kreuzers München“ chen pt und Residenzstadt in
treu anhänglicher Gesinnung mir darbrachte habe ich mit aufrichtiger Genugtung begrüßt, und erwideie ich) mit meinem 1 aufrichtigerfreude, daß ein deutsches
Sank. Gz erfällt mich mit fäbren, und gern gebe ich
Flotte beitragen wird.
Bayern kam
zur Stadt fuhren.
„W. T. B.“ berichtet, an Bord des kl im Hamburger Hafen an und ging bei rSt. brücke an Land. Zum Empfang erschienen, die mit Seiner K
I6. April. Lenz, Wirklicher Geheimer Kriegsrat, von der J
Lupold
Sachsen.
Ihre Majestät die Königin⸗Wwe ist am Sonntag früh aus Italien wieder in Dresden chetroffen.
Samburg.
Seine Königliche Hoheit
gestern nachmittag
der Pnz
Desterreich⸗Ungar
meinem wärmsten
Friegsschiff dazu berufen ist, den Namen Hauytstast München zu ; dabei der Hnung Ausdruck, daß der Kreuzer München ⸗ stets zum Ruhm un zur Ehre der deutschen
Prinz ⸗Regent.
Ludwig von
z nach 5 Uhr, wie klein Kreuzers, Nymphe“
Pauli⸗Landungs⸗
fang warenzertreter des Senats öniglichen Hit in zwei Equipagen
Der Kaiser hat sich gestern, wie B. T. B.“ meldet,
aufruf der Abgeordneten an, ergab.
wurde mit der wörtlich
dauerte, worauf der Präsident
Prasek verlangten stũrmisch
der Abg. Strans kvy energijch der Linken geübten Bruch
korrekt. . den Gewaltakt des
der Präsident im Einverneb Bemerkung des Abg. Praser,
mit. den Jungtschechen noch
Geschäftsordnung gebandelt. gehen des Präsidenten, der im
hauses eröffnete der Präsident um 11 die Beschluß fähigkeit des Hauses nicht feststelkonnte, den Namens⸗ der die , , . des Hauses Die Tschechisch Radikalen, die nachie betreten, sefen ünunterbrechen:;. Schwind chande!' Inzm ischen lichen Verlefung des Einlaufhonnen, der bis 4 Ubr Wider spruch geübte Praris, daʒ die auf der⸗ ohne Rücksicht darauf vorgenommen würden eingegangen worden sei oder nicht, die Vg ĩ Quotendeputati on und der Aus schußer wahlen sowie der Dabl zweier Schriftfübrer anordnete.
Der Präsident Graf Vetter erklärte sein ? Der Abg. Prasek erhob energi
Sie len und erklãr derartiger Gewaltakte würde die ischechisch Agrarier zwingen, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Es ba
jener der Rechten, vorgegangen ei. Der Ab
As Verleumdung zuruck. Der Präsident e
— von Wien nach Bu da pest begeben. Die gestrige Sitzung des osterreichien
unter Berufung d
das Wort
der Stimmzettel bereits begonnen. Nachdem
gegen den neuer der Geschaftsor
men mit allen sofern er die Jun
mit einer anderer
rerabredel, fondern' auf eigene Initiatire be
Der Abg. Choc Dienste der Regie
Uund ordnete, da er
er Tages oꝛrng stehenden Wahlen Mn die Tages ordnung 5
Die B. Stransky und Inzssen batte die Abgabe
Abgeordneten⸗
ser Erklärung den
1a C
ie seit Jahren ohne
me der Wahl der
beendet, vrotestierte nter der Suggestion
des Prãäsidenten. ben für vollständig Diderspruch gegen ine Wiederholung
1Anschein, als ob en Parteien, auch trans ky wies die chen gemeint habe, e, er habe weder
verliehen. Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 3. Mai. Seine Majestät der Kaiser und König trafen
Großbritannien und Irland.
In der geftrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Unter staatõfekretãr des Auswärtigen Carl Per ey auf eine Anfrage, Illig werde einem Stamme überliefert werden, zu dessen Treue die italienische Regierung Bertrauen habe. Weitere Dperationen würden nicht beabsichtigt.
Spanien. Der König traf, nach einer Meldung des, W. T. B.“, estern vormittag in Melilla ein und wurde lebhaft begrüßt. leich Marokkaner ließen sich bei den Empfängen vor⸗ stellen. — Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, hat die spanische Regierung es abgelehnt, den Gesandten zu empfangen, den die marokkanische Regierung aus⸗ gewählt hatte, um mit dem König zusammenzutreffen. Als Hrund wurde angegeben, daß der Rang des Gesandten nicht hoch genug sei. Türkei.
Der Wali von Smyrna hat, dem „W. T. . solßf⸗ die an dem jüngsten Zwischenfall beteiligten Ange⸗ stellten des griechischen Konsulats als Angeschuldigte vor den Untersuchungsrichter laden lassen.
Rumänien.
Der Senat bat, wie. W. T. B.“ erfährt, geftern den Zoll⸗ tarifentwurf angenommen.
Heute nahm der Senat mit großer Mehrbeit den wesentlichen Inhalt des Gesetzentwurfs über die Aenderungen des Börsen— gesetzes an.
Die Deputierten kammer nabm einen Gesetzentwurf an, durch den die Regierung ermächtigt wird, die auf der Londoner inter-
nationalen Konferenz im Juli 1903 zustande gekommene Telegraphenkon vention zu ratifizieren. Sodann gelangte ein von dem Kriegsminister Sturdza eingebrachter Gesetzentwurf
einftimmig zur Annahme, auf Grund dessen ein Kredit von 25 Millicnen Francs zum Ankauf von Schnellfeuergeschüßen mit den zugehörigen Munitionswagen bewilligt wird. Die Regierung wird ermächtigt, diese Ausgaben nach Maßgabe des Bedürfnisses all⸗ mählich zu decken, sei es durch jährliche Vorwegnahme der Kudget— überschüsse, sei es in Ermangelung verfügbarer Mittel durch Emission einer inneren Rente.
Asien.
Die „Russische Telegraphen⸗Agentur“ meldet aus Mu kden vom gestrigen Tage:
Am 36. April, begannen die Japaner unsere Stellung bei Tiurentscheng mit 24 Feldgeschützen und 12 schweren (120 Millimeter Geschutzen zu beschießen; sie gaben auf unsere acht Geschütze 2009 Schuß ab. Das Feuer dauerte bis 5 Uhr Nachmittags, unsere Geschütze erlitten keinen. Schaden, nur ein Munition wagen wurde ke: schãödigt. Wäbrend des Geschützfeuers gingen die Japaner bei Sindiggu in großer Stärke über den Fluß und griffen die aus einem Bataillon des 22. Regiments und zwei Geschüũtzen bestehende Abteilung des Obersten Gromow en, die auf den Höben von Kassan Stellung genommen hatte; in Anbetracht der Überlegenen Stärke des Feindes zog sich die Abteilung nach dem Dorfe Pot et vnza zurück.
Der in Tokio ausgegebene amtliche Bericht über den Uebergang der Japaner über den Jalu besagt:
Am 29. April fing die 12 Division an, bei Sukuchin Brücken zu schlagen, und war am frühen Morgen des 30. damit fertig, worauf die Armee mit dem Nebergang begann. Von 10 Uhr 40 Minuten Vormittags bis 1 Ubr 20 Minuten Nachmittags wurde heftig von allen Seilen geschossen, aber der Teind war bald zum Schweigen gebracht. Unser Verlust betrug: 5 Offiziere leicht verwundet und von Unteroffizieren und Mannschaften 2 getötet und 22 verwundet. Um 8 Uhr Abends des selben Tages war die Brücke über den Haupt strom fertig die Armee ging hinüber und gegen Hushan vor. An demselben Tage ging die Abteilung des Geschwaders des Admirals 80 ova bis unterbalh von An / tun g⸗sien vor und focht mit 400 Mann Infanterie und Kavall-⸗rie auf nahe Distanzen. Auch hier wurden sie on Artillerie beftig beschofsen, aber nach einer Stunde zog sich der Feind zurück. Auf. unserer Seite hierbei kein Unfall. Mit Tages-
rtei sein Vorgehen Handhabung der b gegen das Vor⸗ handle, Einspruch.
anbruch des 1 Mai beschoffen wir die feindliche Artillerie auf einem HVügel im Nordwesten von Ju⸗shukou und brachten sie zum Schweigen. Um 73 Uhr gingen alle Divisionen zum Angriff vor und besetzten um z Uhr die Höhen von Kiu lien ⸗tscheng bis nördlich von Ma⸗kou und Ju⸗shu⸗kou.
Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Tokio: Als die Japaner sich vorgestern morgen der zwischen Kiu⸗lien⸗ tscheng und Joschoko am rechten Ih gu fer sich binziebenden Hügel reihe bemächtigten, leisteten die Russen zum zweiten Fiale auf einém Hügel nordöstlich von Kiu⸗lien-tfcheng Widerstand. Die Japaner gingen auf drei Wegen vor und besetzten die Linie zwichen Antung und Luischukari (27). Die javanische Kaiserliche Garde umfaßte die Russen von drei Seiten und nahm gegen 8 Uhr Abends nach erbittertem Kampfe Mann gegen Mann Lie russische Stellung. Die Javaner erbeuteten 20 Geschütze mit Bespannung und Munition und nahmen über 20 Offiziere sowie eine große Anzahl Soldaten gefangen. Die Russen zogen sich nach Föngwangtsch eng zurück. 3
Aus Tientsin, vom gestrigen Tage, meldet das Reutersche Bureau, russische Ingenieure führten unter Verwendung chinesischer Arbeitskräfte am Ligofluß, drei Meilen von Singminting, Befestigungswerke auf. Auch zwei Meilen von Kupangise, wo sich ein ständiges russisches Lager befinde, seien Befestigungsarbeiten im Gange. Die Eisen⸗ bahnlinie werde von 180 Mann abpatrouilliert.
Wie „W. T. B.“ aus Tokio erfährt, wird amtlich gemeldet:
Das unter dem Befehl des Admirals Kam imura stehende Geichwader sei am 26. . M. in Gen san eingetroffen und babe infolge des beständig berrschenden Nebels die beabsichtigte Beschießung von Wladiwoftok nicht ausfsibren können. Als das Geschwader erfahren habe, daß der Kinschiun Maru“ überfällig sei, habe es am 27. April wieder den Hafen verlassen, um das Schiff zu suchen, und sei wiederum bis dicht vor Wladiwostok gekommen, dann jedoch wegen andauernden Nebels nach Gensan zurückgekehrt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die geftrige Sitzung des Reichs— tags befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (82 Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr von Stengel beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Reichs⸗ haushaltsetats für 1904 bei dem Etat für das Reichs⸗ schatzamt fortgesetzt.
In dem Ausgabekapitel Ueberweisungen an die Bundesstaaten“ ist gemäß den Kommissionsbeschlüssen zur sog. „kleinen“ Finanzreform (lex Stengel) der Titel 1 „Aus dem Ertrage der Zölle und der Tabaklsteuer 372 779 000 46“ von der Budgetkommission gestrichen, dagegen bei Titel 2 der Verbrauchsabgabe für Branntwein als Ueberweisungs steuer auch die Maischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer von der
worden, womit sich der Ueber⸗ weifungsbetrag von 106 40 009 6 auf 121 175 000 4 erhöht. Diese Veränderungen können, wie der Referent Abg. Speck (Zentr) ausführt, nur unter der Voraussetzung e Hoffe werden, daß das Haus der Reichsfinanzreform⸗ vorlage nach den Kommissionsanträgen später zustimmt.
nter diesem Vorbehalt werden die Kommissions vorschlãge zu den Titeln 1 und 2 angenommen. Der Tüel 3, „Ueber⸗ veisungen aus dem Erkrage der Reichsstempelabgaben 7752 000 M, passiert ohne Dehatte.
Im uͤbrigen knüpft sich eine Erörterung nur an Ausgaben für die Reichs kommissariate. Bei der „Kontrolle der Zölle und Verbrauchssteuern'. Ausgaben für die kontrollierenden Beamten, bezweifelt der
Abg. Dr. Dröscher (d. kons.) daß die Stationskontrolleure für die einheitliche Durchführung einer einheitlichen Geftaltung der Zollabfertigung genügende Burgschaft bieten. Eine dauernde Gleich⸗
Räßigkeit wäre vielmehr nur zu erzielen durch reichs gesetzliche Be⸗ stimmungen über die Vor— und Ausbildung der einzeslstaatlichen lechnischen Zoll- und Steuerbeamten. Heute würden durch Miß griffe und falsche Interpretation. der bestebenden Borschriften der des Warcnderzeichniffes seitens der Beamten dielfache Schädigungen des Reichs fiskus oder des Publikums herbeigeführt. Fie Stationskontrolleure reichten zur Remedur nicht aus. Der Fiskus wie Industrie und Handel hätten das gleiche Interesse an gleichmäßiger Sandhabung der Zollabfertigung in allen Bundes- staaten. Zur Zeit seien die RUnsprücke an die Vorbildung der Zell⸗ und Steuerbedmten in den Einzelstaaten sehr verschieden; die Vorbildungs⸗ zeit differiere bis zu 41 Jahten, während die dienstlichen Bkliegenheiten überall dieselben seien und bekanntlich sehr weit gingen, da der Beamte nicht allein Steuer und Zolltechniker, sondern auch Nationalökonom sein solle Nach dem neuen Zolltarif würden diefe Anforderungen sich vervielfachen. Zur Vertiefung der Ausbildung habe man in Preußen erweiterte Einrichtungen im Etat für 1904 vorgeseben, desgleichen in Sachsen und besonders in Bavern. Für die kleineren Staaten fehle es jedoch an jeder Anregung in dieser Richtung; bier sollten reichsgesetzliche Bestimmungen oder Vereinbarungen zwischen den einzelnen Staaten Platz greifen, um diefem Mangel abzuhelfen. Ein vorzügliches Beispiel und Vorbild biete die Postverwaltung. Besondere methodische Ausbildungskurse an den Universitãten oder an einer besonderen Zoll⸗ und Steuer⸗ bochschule müßten eingerichtet und die Absolvierung einer höheren Lehranstalt vorgeschrieben werden.
Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiberr von Leider hat mich der Vorredner nicht von seiner Absicht, diese rage in extenso zu hebandeln, vorher verständigt. Das fut der Reichs, und Stations kontrolleure hat sich nach mserer Wahrneb mung als zweckmäßig und ausreichend er⸗ wiefen, gründet sich übrigens ebenso auf die Reichsderfassung, wie nach dieser die Vor. und Ausbildung der Zoll. und Steuerbeamten Landessache ist. Trotz der Verschiedenbeit der partikularen Vorschriften in letzterer Richtung bat sich ein Bedürfnis zu einem Eingreifen nicht ge⸗ jeigt. Bebufs Vertie fung dieser Vor. und Ausbildung eine Verständigung unker Ten Bundesregierungen herbeizuführen, wird seinerzeit nicht schwer sein. Ob aber eine,. Art von HSochschulbildung für unsere Zoll⸗ und Steuerbeamten das Richtige ist, möchte ich doch dahingestellt sein saffen. Für die Einrichtung praktischer Unterweisungskurse ist das Nötige vorgekebrt oder vor bereitet.
Abg. Dfel (Zentr): Es ist den Vereinskontrolleuren beute gar nicht mehr möglich, die Gleichfoͤrmigkeit der Zollabfertigung ju verbürgen, denn bei der heutigen Vielgestaltigkeit des Verkehrs können sie die direkte Füblung mit dem Publikum nicht mehr halten, die dazu absolut notwendig wäre. Das wird mit dem neuen e,, noch viel schlimmer werden. Man müßte besondere Stellen zur Beobachtung aller Vorkommnssse schaffen und einen Neinungsaustausch darüber in die Wege leiten. Erhöhte fachwissen⸗ schaftliche Ausbildung für die Beamten wäre mindestens zu wünschen; ber neue Tarif mit seinen 345 Positionen erfordert allein ein gründ⸗ liches Studium, das noch komplizierter werden muß, wenn erst die neuen Handels verträge und das neue Vereinszollgesetz in Kraft ge⸗ treten sein werden.
Abg. Dr. Müller, Sagan (fr. Volker): Es ist nicht ohne pikanten Beigeschmack, daß gerade von der Rechten der Gedanke einer Zollakademie angeregt wird; aber der Vater der Idee ist sie doch nicht. Als in der Zolltarifkommission die Differenzierung der zoll⸗ pffsichtigen Waren immer mehr um sich griff, warf der Abg Gotbein scherzjweife die Anregung hin, eine solche Hechschule zu schaffen. Ohne Rücksicht auf die Beschlüsse der ZJolltarifkommission wird jeßt eine Differen zierung der Pappe durch das amtliche Warenverzeichnis vor⸗ genommen; was soll man zu dieser Erscheinung sagen? Ich kann unter diefen Ümständen nur wänschen, daß die Rede des Abg. Dröõscher nicht ein Schwanengesang für die Idee sein möge, sondern daß sie ihre Wirkung tun möge.
(Schl uß des Blattes.)
— In der heutigen (65.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanzminister Freiherr von Rhein⸗ bab en, der Minister des Innern Freiherr von Hammer⸗ stein, der Minister für Handel und Gewerbe Möller und der Minister der öffentlichen Arbeiten von Budde beiwohnten, gab zunaͤchst der Präsident von Kröcher von dem Eingange des in der gestrigen Nummer d. Bl. erwähnten Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1901, dem Hause Kenntnis, worauf der Minister der öffentlichen Arbeiten von Budde das Wort ergriff, um der Behauptung von Tages— blättern zu ⸗widersprechen, daß die Einbringung dieses Gesetz⸗ entwurfs mit dem Ausstand der ungarischen Eisenbahnarbeiter in einem ursächlichen Zusammenhang stehe.
Alsdann trat das Haus in die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen, ein. An der Debatte beteiligten sich bis zum Schluß Des Blattes der Minifter der öffentlichen Arbeiten von Budde und Abg. Dr. am Zehnhoff Zentr...
Kommission hinzugefügt
Statiftik und Volkswirtschaft.
Gründungen und Auflösungen von Genossenschaften im Jahre 13901.
Die von der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse veröffent k. vom Geheimen Regierungsrat, Professor ,, . Mitteilungen zur deutschen Genoffenschaftsstatistik für 1901 ent- halten zum ersten Male auch Nachrichten über die Bewegung im Stande der Genossenschaften Neugründungen und Auflösungen) fũr das gesamte Gebiet der gemeinsamen n,, . Genossenschaftsstatistik, zu dem Bayern, Württemberg, Hessen und . 1901 noch nicht gehörten. Es sind die Neugründungen und Auflösungen von Genossen . schaften nach der Saftpflichtart und nach dem Gegenstan ze des Unter. nehmens unterschieden. Diese Gliederung meist deutlich auf die Richtung hin, die ,, in seiner Entwickelung enommen hat, hier freilich nur für das eine Jahr 1801; allein eine . dieser Art von statistischer Zusammenstellung wird nach 22 eitabschnitten nicht nur geschicktlich lehrreich sein, sondern au genossenschaftẽpolitische Fingerzeige geben.
Während des Jahres 19091. wurden im gesamten Gebiete der gemeinsamen SGenossenschaftestatistit 1496 Genossenschaften mit 9 710 Mitglieder neugegründet, ungerechnet die 7 Genossen⸗ schaften, die' in diesem Jahre ihrer Gründung auch wieder aufgelöst wurden. Von den neugegründeten & n chert waren 637 mit
26 056 Mitgliedern solche mit unbeschränkter Haftpflicht, 5 mit 432 Mitgliedern solche mit unbeschräntter Nachschußpflicht und S59 Genossenschaften solche mit beschränkter Haftpflicht, welche letztere 73 222 Mitglieder mit 47 337 weiteren Geschäftsanteilen und einer Gesamtbaftfumme aller Mitglieder von I7 695792 6 zählten. Die Kreditgenossenschaften (o5gä)j, ins besondere die landwirtschaftlichen Sarlebnskaffendereine (549), die landwirtschaftlichen Robstoff ⸗ ¶ 45) und die landwirtschaftlichen Produktivgenoffenschaften (233) nahmen neben den Konsumvereinen (i168 den Hauptanteil an den Neu- i nn. in Anspruch. — In Preußen wurden 1209 Genossen— chaften mit 68 453 Mitgliedern neugegründet, ungerechnet die 6 Ge- nossenschaften, die das Gründungsjahr nicht überlebten. Von diesen 1365 preußischen Genoffenschaften waren 492 mit 18 586 Mitgliedern solche mit unbeschränkter Haftpflicht, mit 399 Mitgliedern solche mit unbeschraänkter Nachschußvflicht und 713 mit 40 4738 Mitgliedern mit 42 535 weiteren Geschäftsanteil(en und 13205130 * Gesamt / haftsumme) Genossenschaften mit beschränkter Haftpflicht. Au f gels st wurden im Gebiete der gemein samen Genossenschafts⸗ statistik 257 Genossenschaften mit 14 545 Mitgliedern; darunter waren 106 mit 4658 Mitgliedern G. m. u. H., 1 mit 9 Mitgliedern G. m. u. N. und II4 mit 9535 Mitgliedern G. m. 6. S. Die meisten Auflösungen betrafen Kreditgenossenschaften (69, darunter 18 ländliche), Kon sumvereine 49), landwirtschaftliche Produktivgenossen⸗ schaften (633) Zuchtgenossenschaften (25) und landwirtschaftliche Roh⸗ stoffgenossenschaften (225. — In Preußen insbesondere wurden 145 Genossenschaften mit 10 552 Mitgliedern aufgelöst, darunter I9 Kreditgenossenschaften (29 ländliche), 25 landwirtschaftliche Pro⸗ duktir . 24 Zuchtgenossenschaften, 24 Konsumvereine und 15 landwirt—⸗ schaftliche Roöhstoffgenoss⸗ni haften. Von den 149 aufgelösten preußischen Genossenschaften waren 68 mit 3250 Mitgliedern solche m. u. H. und J mit 7402 Mitgliedern solche m. b. 8.
Der Grund für i- Auflösung usw. der 217 Genossen⸗
in 1935 Fällen ein Beschluß der Generalversammlung (6 78 GG.), 28 be 1 de
mn tẽbe unter sieben herabgegangen war 86 80 G- G.), in 6 Fällen ein Beschluß der zuständigen Behörde wegen Ver
folgung anderer als der im Henossenschaftsgesetze (3 1) bereichneten geschäftlichen Zwecke u. dal. G 31 G. G),
in 1 Falls die Nichtigkeit? erklärung van Amts wegen 8 94 G. B.), weil die Genossenschaft eine geschlossene Mitgliederzahl hatte und daber die Boraussetzungen des 5 1 G- G. fehlten.
in 10 Fällen die Eröffnung des Konkursrerfahrens (5 1822 G- G.);
in T Fällen sind die Genossenschaften im Kataster gestrichen worden, wäl fie nur noch dem Namen nach bestanden und keinerlei Geschätte mehr betrieben; ihre Löschung im Genossenschaftsregister wurde in die Wege geleitet.
Zur Arbeiterbewegung. Eine zablreich besuchte Versammlung der im Holʒzarbeiterverbande
organisierten, in einer Lohnbewegung begriffenen Parkettleger Berlins (vgl. Nr. 91 d. Bl.) beschloß, der ‚Voss. Ztg.“ zufolge, gestern abend in geheimer Abstimmung den allgemeinen Ausstand mit der Maßgabe, daß beute früh in jedem Betriebe zwei Beauftragte den neuen Lokntarif zur Annahme zu unterbreiten haben; wo dieser nicht genehmigt wird, soll die Arbeit nicht wieder aufgenommen werden.
Der Ausftand der Belegschaft der Grube ‚La Houve' bei Kreuzwald (othringen) ist, wie die Saarbr. Ztg., ibre vorgestrige Meldung berichtigend, bemerkt, noch nicht beendet (gl. Nr. 103 d. Bl.). Äm 23. v. M. kam dielmehr nur eine Verständigung zwischen der Grubenvrerwaltung und den Bergleuten zustande, worauf die letzteren die Krkeit wieder aufnabmen in der Erwartung, daß ihre Forderungen in der gestrigen Verbandlung zwischen der Grube und den Vertrauens⸗ maͤnnern der Belegschaft erfüllt würden.
Der Ausstand bei den Vereinigten fränkischen Schuh⸗ fabrtken in Nürnberg (9g. Nr. 160 d. Bl) hat sich, wie die „Frkf. Ztg. erfährt, jeßt auch auf den zweiten dortigen Betrieb aus. gedehnt, wo ebenfalls die große Mehrzahl der Arbeiter in den Streik eingetreten ist.
Kunst und Wissenschaft.
Große Berliner Kunstausstellung.
Wieder hat das alte Ausstellungs gebäude am Lehrter Bahnhof
seine Pforten geöffnet, um eine Uebersicht über das, was im letzten 2 24 — * 6 — * . . 4
Jabre in den bildenden Künsten geschaffen ist, zu geben. Eine kleine
durch die gänzliche Umwandlung der gärtnerischen Anlagen zu —teil.
ftattlichen Bäume entfernt worden. Statt dessen erhebt sich in der Mitte des Platzes jetzt eine Fontaine lumineuse, die von sternfsrmig angeordneten Wegen umgeben ist. Seitwärts ziehen sich links und rechts lange überdeckte Hallen entlang, die nur nach dem Maschinenhause zu einen bieiten Furchgang lassen, und diesem gegen⸗ TFber, an der anderen Seite des Platzes, erbebt sich auf einer hoben, dreifach gegliederten Terrassenanlage das langgestreckte, große neue Restaurationsgebäude, das den ganzen Platz beberrscht. Zwanzig⸗ fausend Gäste' foll dieser größte aller Biergärten Berlins aufnebmen. An Ueberfichtlickkeit und Klarbeit läßt die Anlage nichts zu wänschen übrig, vielleicht werden aber doch manche der alten Stamm gaͤste zuweilen die frühere etwas spießbüurgerliche englische Park⸗ anlage mit ibren gewundenen Schlangen wegen zurückwünschen, wenn es gilt, einer unbequemen Bekanntschaft auszuweichen, denn hier ist kein Entrinnen möglich. Glatt wie auf einem Prãͤsentierteller liegt die Fläche da, und man könnte sich wohl einen tüchtigen Geschäfts. fübrer vorstellen, der von der obersten Terrasse aus mit Adlerblick über das Woblergehen seiner sämtlichen zwanzigtausend Schutz ⸗ befohlenen zu wachen versteht. Aber es ist vielleicht schen zu viel pon diesen profaischen Dingen gesprochen, wenn es nicht von Alters ber ein Privileg des nassen Dreiecks wäre, eine besondere Berück⸗ sichtigurg und Erwähnung zu finden.
—
Im Innern hat sich wenig verändert, solche einschneidende Um ⸗
bauten, wie die Anlage des blauen Saales im vorigen Jahre, sind diesmal nicht zu verzeichnen, nur die Skulpturenhalle hat ein neues Gewand erhalten, in dem sie sich sebr stattlich aus nimmt. Auch der rechte, dem Kunstgewerbe und der Architektur eingeräumte Flügel bat durch einen doppelreihigen Säulengang eine geschickte Gliederung erfahren. Es ist dies eine wei glücklichere Raumdisposition
als diejenige des vorigen Jahres mit der Einteilung in kleine Kojen, die durchweg zur Aufnabme architektonischer Zeichnungen, Grundrisse, Pläne : bestimmt waren und
Fe in Tißrer intimen Räumanlage sich gerade für solche Dinge am wenigsten eigneten. Wenn es der Zweck eines einlziten den ö. ift, auf Bedeutendes schon von vornherein die Aufmerksamkeit zu lenken, so ist es diesmal dem Chronisten sehr schwer gemacht seine Aufgabe zu erfüllen. Wäre es die Schulausstellung einer Akademie, so möchte vielleicht ein gewisser Trost darin liegen, daß auch das ganz Schlechte und Stümperbafte so ziemlich fehlt, daß das mittlere Fipeau ein leidlich anftändiges ist. Aber wer weniger mit den Augen des Schulmeisters und Zensors als mit den Augen des Kunfst⸗
freundes das Dargebotene genießen will, der wird schwerlich mit
roßer Befriedigung die Säle durchwandern. Der Mittelschlag . frets etwas Langweiliges: „Fällt Euch denn eigentlich gar nichts ein 2. könnte man vor hunderten und aberhunderten dieser korrekt gemalten Bilder ausrufen, die in Farbe und Kompesition, in der Kab des Biltausschnittes und der Art der Zeichnung einander ãhneln wie ein Ei dem andern; nur die Namensunterschrift ist enz andere. Wenn man aus den Sonntagsbeil agen von einigen Dutzend Zeinungen Fir voetischen Produkte ausschnitte und in einen Band vereinigte,
dann hätte der Literaturfreund ungefäbr denselben Genuß, wie der Kunstfreund und Betrachter von ungefähr sieben Achtel der aus. gestellten Gemãlde. Meine Herren, meine Herren milder! Suchen Sie unter allen Gemälden, die hier sind, das schlechteste auf; und lassen mich dann ihnen zu wissen tun, daß zweitausend Unglücklich, vꝛr⸗ zweifelnd, jemals nur so schlecht zu arbeiten, den Pinsel mit den Zähnen zerbifsen baben. So lautete die Mahnung. die vor fast bundertund⸗ funfzig Jahren der französische Maler Chardin an Diderot und seine Freunde richtete, als sie den Salon von 1765 in Paris betraten. Und so wollen auch wir dieser Mahnung folgen.
Zum Ersatz für die mit Ausnahme der Uagarn fast gänzlich feblenden Ausländer sind diesmal eine ganze Anzabl kleinerer und größerer Kollekrivausstellungen eingerichtet worden. Kuliersky hat ine Reibe Landschaften gefandt, ebenso Schnee, ferner erfreut uns Dill durch feinfarbige Gemälde, weniger durch die bizarren Rahmen, mit denen er feine Arbeiten umkleidet, und die nur störend und auf · dringlich wirken. Eine Aeine Auslese von Werken Lenbachs ist vereinigt, die, wenn sie auch nicht der imvposanten Vorführung im Känstlerbause gleichkommen kann, doch manches Intereffente zeigt. Schöne Frauen führt uns Alfred Schwarz im Bildni por, und Themistokles von Eckenbrecher ine ganze An⸗ zahl seiner scharf gezeichneten Veduten, an denen mancher Rordlandfabrer feine Freude haben wird. Italienische Ansichten stammen ron Schlichting; an Auswahl und Sualität aber stebt die Kollektion Dscar Frenzels allen anderen voran. Die Du ch⸗ führung des einzelnen, die Wiedergabe des Tiercharatters, die intime
C T
1
, i, 6 31 . , , . r, arm rn —9werslse rr — 9 Auffaff ung des Landschaftlichen machen ibn unter den Meistern der * . 1 . Raw 5 alteren Richtung zu einem der alleranziehendsten. 1 P 7 — — Der Ebhrensa lt⸗ tkon lem
Gemälde vatriotischen In eine Wand fast geräumt. Ein g blauen Meeresflut Sturzwellen unter
zeugenden Kraft, wͤ
bigen Lichtbildern benannt, der am letz stt wurde. Die Wahl dieses Steffes sche wer nähme nicht das tiefste Interess i Reiien n Rorden! Als eine Ergänzung der Wanderunzen deutschen Ofifceküste, die o reichen Beifall gefunden babe, be sich der Vortrag in seiner Einleitung. Richtiger wäre zu sagen als deren Vollendung Und Krönung. Wie immer, bat Tirektor F 5 t dem die photograpbischen Aufnahmen zu gabe in ausgezeichneter Weise genügt. Harakteristiicken Bilder, der geeigneisten S bekundet überall die verständnlspolle Se Arbeit, die sorgfältige Abwägung der zwe künstlerische Bermoͤgen. Die ebenso nan dringlichkeit fremde Kolorierung der Bilder ausgeführt. Herr O. Wagner brachte in ger trefflich zu Gehör und entsprechend zur Gel von dem auch die seine Bilder begleitenden Wo Thema die interessantesten Seiten abgewonnen nur Blicke in die Geschichte des Landes und die beglaubit richten dorangehender Geschichtsdämmerung und Sage tun, wöter zurück bis auf die zeologische Entstebur üge Auftauchen aus dem Kreidemeer und erften Morgenrot durch Aeonen geschiedene freten des Inlandeises der Jasel lüftete Form verlieb, wie wir Von dem Reichtum Rügens an Feuersteinen ilt ausgegangen, der unter den Menschen der Ste s em Schimmer
. bierin die Ansange zu
t und zerklů
91m
Geltung und Macht kleidete. Vielleicht sin suchen für die spätere Wahl Rügens als verehrung und Ort der heiligen Tempe mächtigem Burgwall wir auf der Höh
liegt hierin die Erklärung der zabllosen Dünengt Gräber, die immer nur den Großen un
Daß aber auch die wunderbare Schönbei entfaltung es dem Natuisinn der 1
getan haben mögen, das
13G 8
24 en Meld 8 8 * prächtigen Bildern sich vor Au * 3 * o m . 77 die Gelegenbeit geboten ist. fübrt von Srrassüund . UbrT von Dltal lun au 4 . Lobhme, Stubbenkammer,
nach der Granitz, zum Rugard, Mönchgut und jurück über den
. 3 h — * 1 M walder Die nach Saßnitz. Der herrliche Bu
? M 2 f err * 2 f Rn 5 1 . M; die Waldeinsamkeit am Herthasee sind bis zuleß z Mit
z0s a 9 D 5 a . , ** 1157589 diesen hervorragend schönen Bildern nehmen die Poreren— z stũn⸗
dizer Wanderung Abschied von Rügen.
Cx 5 1 c X 4 1 26sec r J In Wien fand, wie . W. T. B.“ meldet, gestern mittag die
55 j s en nnivertiitäts eSröffnung des neuen pbpsielogischen Unrverittats“
3 stat
Literatur.
F. Zwei Jabrhunderte deutschen Unterrichts in Ter Vereinsgten Staaten. Von 2. Viereck, New Jock. M 3 Gꝛuppenbildern und 8 Vollbildern.
Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn 1903. geb. 8 M6 — Das vorliegende Wert ist ein⸗ Berichts, der dem Verfasser vor einigen Ja States Bureau of. Education übertragen w
ein fruüberes Mitglied des Deutschen Reichstags i ; einiger Zeit in Amerika niedergelassen, er se ab achtungen über das amerikanische Unterricht wesen durch ne ein gebende Quellenforschung ergänzt, sodaß sich der Inbalt de dcs in zwei Hauptabschnitten darstellt, der Betrachtung der geschtatli Entwickelung (4om Beginn des 18 Jahr ind d Schilderung des gegenwärtigen Stanz es de richts au niversitäten und in Schulen. In einem d trãgt de Verfaffer feine Gedanken über die Zakunz de nterricht⸗ dor. Er hofft, durch das vorliegende die guten zwi che Deutscland und Amerika bestebenden B= igen ö — Auch Einer. Eine Reisebekanntschart 1 ied ri Theodor Vischer. Volkzausgabe in einem Barde (Stuttgart und Teivzig. Deutsche Verlagsanstalt) 4 4 Dies eigenartige und ga dankenreiche Bach des berühmten schwabischen ts dat zeit
einem Biertelsabrhundert in der deutschen Liter Platz inne; es wird ihn auch in der Zukunft neben dem tiefen Gedankengehalt gebort * na Mängeln, zu denjenigen
auch in seinen =
* 35 mdr, bringen. Dieser Eigenart am reinsten und krãftigsten zum Ausdruck bringen. Vieser e Buches fit längst ertannt und obwohl e n, n. als eine Unterbaltungslektüre im gewöhnlichen Sinne bietet. ba
1 zebn Auflagen erle
ö 1 3M 2 283 5 ö ö 2 bisberige, nicht billige zweibändige Ausgabe zebn uflagen eriget. Möge die billige vorliegende Volksauszabe dazu beitragen. die = , . . 3 z — R * FerFeéS n und l1einem xe rr
fannischaft mit dem mertwürdigen Schnupfenfeind und einem Kampf
; 22 3542 34465 n, ermittelt gegen die Tücke des Dbiekts weitesten Kreisen zu vermitteln.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand und Getreidebandel in Serbien. 8 * 2 2 * * Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 20. d. M.: i
— *
Die Herbftsaaten. baben gut überwintert und entwickein sich infel ae der guͤnstigen Witterung zur Zufrieden beit. Die Beftellung der Fruübh=
2
J