1904 / 111 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

durch ein Ledigenbeim entstehende Einnahmeausfälle am ehesten ver— schmerzen, und anderseits würde von dem wieder beginnenden Ledigenzustrom nach den Städten ein Teil an das Ledigenheim ge— leitet werden können zum Vorteil des ganzen städtischen Wohnwesens. Ueber die Einrichtungen der inneren Mission zur Beherbergung unverheirateter Arbeiter berichtete der Oberregierungsrat Falch von der Zentralleitunz des Wohltätigkeitsvereins in Stuttgart, der auf die bisher erzielten Erfolge hinweisen konnte. Einen Bericht

über die Einrichtungen der katholischen Charitas erstattete der Sekretär des katholischen Charitasverbandes in Berlin,

Dr. Saltzgeber. Als vierter Referent, und zwar als Vertreter eines Arbeitgebers, erläuterte Baumeister Berndt vom Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation eingehend die von diesem Werke gemachten Erfabrungen mit dem bereits in den Jahren 1873674 errichteten, für 1200 Arbeitnehmer bestimmten großen

Wohn- und Kosthause „Stahlhausen?, dessen Anlage die er— hebliche Summe von über 1 Million Mark ersordert hat.

In der Diskussion, die sich an diese Referate anschloß, sprach als erster Redner der Landesrat Brandts, Direktor der Rheinischen Provinzial⸗Feuersozietät in Düsseldorf, der die Aufdeckung der schlechten Wohnungen durch einen Schlafstellennachweis empfahl. Dieser werde den erfreulichen Erfolg haben, daß die Not⸗— wendigkeit einer Reform den maßgebenden Kreisen mit einem Male

vor die Augen gerückt werde. Hauptmann a. D. von Kalckstein berichtete über das Josephinenheim für bessere Arbeiterinnen«

in Bremen. Nachdem noch eine weitere Anzahl von Rednern ge— sprochen, betonte der Referent Dr. Wiedfeldt-⸗Essen in seinem Schluß⸗— wort, daß er den Ausschluß der Aftermietungen durch die Erbauung kleinerer Häuser für unmöglich halte, da hierzu keine gesetzliche Handhabe zur Verfügung stehe. Außerdem sei der Erfolg nur ein nachteiliger, da der Aftermieter eventuell nicht unterkommen würde, jedenfalls aber höhere Preise zahlen müßte, weil diese bei sinkendem Angebot steigen würden. Die Errichtung von Ledigenheimen sei un— entbehrlich. Die bezüglich derselben behaupteten Nachteile der Kasernierung usw. seien nicht so groß; ihre Bedeutung liege dagegen darin, daß sie der in der Volkswirtschaft neuerdings konstatierten Tendenz, entbehrliche Zwischenglieder auszuschalten und die ihnen ob— liegende Aufgabe mit den geringsten, technisch vollendetsten Mitteln zu e füllen, gerecht würden.

Die Verhandlungen des gestrigen, zweiten Tages betrafen das »Pen sions und Reliktenwesen der Arbeiter und Ange— stellten“. Der Vorsitzende, Staatssekretär a. D., Admiral Hollmann, führte nach Begrüßung der Erschienenen, unter denen Vertreter der Versicherungsbehörden und der Städte überwogen, aus: Die Zentral— stelle sei zur Wahl dieses Themas zunächst durch praktische Gründe ver— anlaßt worden, vor allem durch zahlreiche Anfragen von Industriellen über die Einrichtung von Pensionskassen, sodann durch die Aende⸗ rungen, die das am 1. Januar 1902 in Kraft getretene Gesetz über die vrivaten Versicherungsunternehmungen auch bezüglich der inneren Organisation und der verwaltungsrechtlichen Regelung der Pensions— kassen gebracht hat. Eine Einbeziehung der Knappschaftsvereine in die Untersuchung rechtfertige sich durch die Tatsache, daß eine Reform des Bergrechtes, allerdings zunächst des preußischen, angebahnt sei. Auch die von den Stadtverwaltungen getroffenen Maßnahmen auf dem Gebiete der Arbeiterfürsorge enthielten eine Reihe von wichtigen Fragen., deren Erörterung für die Städte und ihre Arbeiter von

nteresse sei.

Der erste Referent, Dr. jur. Bischoff, Direktor der allgemeinen Renten-,, Kapital⸗ und Lebensversicherungsbank Teutonia“ in Leipzig, behandelte die Einrichtungen in gewerblichen Unternehmungen

vom Standpunkte der Versicherungswissenschaft aus. Nach einer kurzen Betrachtung der Wege, auf denen eine Befriedi⸗ gung des Versicherungsbedürfnisses der Arbeiter und ihrer Hinterbliebenen zunächst möglich ist, nimlich durch Er— gänzung der staatlichen Versicherung sowie durch Inanspruch— nahme der privaten Versicherungsgesellschaften, kam er zu dem

Ergebnis, das das Pensions⸗ und Reliktenwesen der Arbeiter vorerst am besten als private Wohlfahrtseinrichtung, d. h. im Wege der Schaffung besonderer, von den beteiligten Unternehmungen ins Leben gerufener Versicherungskassen weiter ausgestaltet wird.

Diese Kassen, die zweckmäßigerweise nicht für einen einzelnen Betrieb, sondern für eine Gruppe gleichartiger oder ver— wandter Betriebe einzurichten sind, haben eine Minimal- versicherung an Pensions⸗ und Hinterbliebenen versorgung zu bieten. Sie sollen mit Beitrittszwang ausgestattet sein, einen festen Rechts⸗ anspruch gewähren, mit versicherungstechnisch berechneten Beiträgen der Arbeiter und der Arbeitgeber wirtschaften, einer beständigen versicherunge⸗ technischen Ueberwachung unterstellt sein, von den Arbeitern nach den Grundsätzen der Gegenseitigkeitsvereine mit verwaltet werden, eine Rückgewäbr der Beiträge des Arbeiters bei dessen vorzeitigem Aus— tritt anerkennen, neben der beim Todesfalle fällig werdenden Pension auch ein Sterbegeld bieten, die Unverheirateten zu den Beiträgen für die Witwen, und Waisenversorgung mit heranziehen und Gewähr für absolute Sicherstellung ihrer Fonds bieten.

Neben diesen eine bestimmte Minimalversicherung gewährenden Verbandskassen hätte der einzelne industrielle Betrieb für sich eine besondere Ergänzungskasse einzurichten. Aus dieser Kasse sollen unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse Zu schüsfe zu den Leistungen der anderen Kasse gewährt werden. Versicherungs— technische Berechnungen sind auch hier erwünscht, aber nicht unerläß— lich. Die Dotierung dieser Ergänzungskasse hätte lediglich aus den Betriebsüberschüssen des betreffenden Unternehmens zu erfolgen; die Beiträge der Arbeiter fallen hier fort, aber auch deren Rechtsanspruch.

Die Heranziehung der Angestel lten (Beamten) des industriellen Unternehmens in die Arbeiterkasse ist nicht zweckmäßig und nicht not— wendig. Auf diesem Fürsorgegebiete vermag bei weiterer Ausbildung unsere durch die Lebensbersicherungsgesellschaften repräsentierte private Versicherung besser zu wirken.

Die Eifahrungen und Forderungen der Arbeitgeber auf dem Ge— biete des Pensionswesens brachte der zweite Referent, Dr. jur. Zimmer, Syndikus der Siemens-Schuckert⸗Werke in Berlin, zur Darstellung. Von der Wahrnehmung ausgehend, daß die Privatbeamten in neuerer Zeit mit großer Energie die gesetzliche Regelung der Pensioneversicherung und Reliktenversorgung anstreben, wies der Referent darauf hin, daß bei den Arbeitern das Interesse für derartige Versicherungen im allgemeinen

Untersuchung der allgemeinen Grundsätze nach zwei Richlungen: 1I). Sollen die Beteiligten einen Rechtsanspruch erhalten und zu Beiträgen für die Versorgung herangezogen werden? 2 Be— steht eine Tendenz zur Ausbildung eines sog. ‚Arbeiterbeamtentums“ unz ist sie richtig? Der Referent hielt die Frage des Rechtsanspruchs nicht für so wichtig, wie sie neuerdings vielfach in der Theorie dargestellt wird, zumal wenn die Frage der Kündigung nicht befriedigend gelöst ist. Diese zu regeln, sei viel wichtiger. Bedenken gegen den Rechtsanspruch ergäben sich auch aus dem Wechselverhältnis zur Reichsinvaliden« versicherung und aus dem fast vollständigen Fehlen der notwendigen statistischen und versicherungstechnischen Vorarbeiten; hieraus sei auch die bisherige vorsichtige und zum Teil provisorische Regelung der Materie zu erklären. Bie mit dem Rechtsanspruch zusammenhängende Frage der Beiträge sei ebenfalls schwierig zu loͤsen; die Städte würden diese schließlich doch selbst zahlen müssen. Im Interesse der Verwaltung sowohl wie der Arbeiter sei die nach dem Frankfurter Muster ausgebildete Form der Fürsorge nur aus städtischen Mitteln ihrer Einfachheit halber zu empfehlen; dabei käme man nicht so leicht in die Verlegenheit, Schritte rückwärts machen zu müssen.

Bezüglich der Ausbildung des sogenannten „Arbeiterbeamten— tums“ bemerkte der Referent, daß allerdings manche An fänge hierzu vorhanden seien, vor allem in der Annäherung

der wirtschaftlichen Sicherung der Arbeiter an die der Beamten; im einzelnen seien auch viele Berührungspunkte und Ueber— gänge. Dagegen sei eine generelle Uebertragung des Beamtencharakters schwierig und nicht zu empfehlen, da durch sie die Bewegungsfreiheit der Verwaltung sowohl wie der Arbeiter beschränkt werde. Alles in allem könne er nur empfehlen, dem Vertragsverhältnis weniger privat rechtliche Erörterungen als gegenseitiges Vertrauen zu Grunde zu legen.

Aus der sich anschließenden Diskussion sind die Ausführungen des Präsidenten Gruner vom Kaiserlichen Aufsichtsamt für Privatversicherung in Berlin hervorzuheben. Er führte aus, daß die Besorgnisse der Industriellen wegen der Unterstellung

ihrer Kassen unter das Aufsichtsamt bezw. die Landes— verwaltungsbehörden zu weitgehende seien. Vie im Interesse der Kassen zu stellenden Forderungen der Reorgani⸗ sierung hätten wohl manchmal entmutigt, aber doch

den Vorteil gehabt, daß Klarheit über manche unhaltbare, optimistisch verwaltete Einrichtung geschaffen worden sei; denn große Zuwendungen böten allein keine Garantie, wenn die Anforderungen an die Kasse zu große seien. Bei der Sanierung bestehe das Amt nicht auf umgehender Beseitigung der Mängel, sondern begnüge sich oft damit, schrittweise die Wege zu ebnen, um so an sich nicht mehr ganz existenzfähigen Kassen die Konsolidierung zu ermöglichen. Die Schwierigkeiten seten hierbei freilich nicht geringe, besonders bezüglich einer befriedigenden Regelung des Rechtsanspruchs, der Beitragsrückgewährung, der Er— möglichung der Freizügigkeit. Diese Nachteile der iselierten Kassen könnten durch die im Vorbericht dargestellten und von den Referenten empfohlenen Kartelle oder Verbände von Kassen ausgeglichen werden.

Bezüglich der städtischen Fürsorgeeinrichtungen befürwortete Senatssekretär Dr. Albrecht Hamburg die Organisierung auf Grund der Versicherungspflicht in der Form der Kasseneinrichtungen mit Beiträgen und Teilnahme der Arbeiter an der Verwaltung nach dem Muster einer für städtische Förster in Elsaß Lothringen geschaffenen Zuschußkasse.

Nach einem Schlußwort der Reserenten schloß der Vorsitzende, Admiral Hollmann, die diesjährige Konferenz der Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen.

Brotgetreideversorgung und bäuerliche Bevölkerung in der Provinz Sachsen.

In der „Zeitschrift für Agrarpolitik“ (1904, Heft 4, dem Organ des Deutschen Landwirtschaftsrats, stellt Dr. Pietsch⸗Halle a S. eine Untersuchung darüber an, in welchem Verhältnis Großgrund⸗ besitz und bäuerlicher Besitz in der Provinz Sachsen an der Versorgung der Bevölkerung ihres politischen Bezirks mit Brot— getreide Anteil nehmen. Der Verfasser kommt dabei zu dem Er⸗ gebnis, daß in den Jahren 1893 und 1900 die Landgemeinden, die mit bäuerlichem Betriebe identisch sind, an der gesamten mit Brot⸗ getreide bebauten Fläche in höherem Maße als der Großgrundbesitz, nämlich mit dem Fünffachen beteiligt waren. Ebenso nützt der bäuer—⸗ liche Betrieb das Ackerland durch Getreidebau stärker und zwar vorwiegend durch Anbau von Roggen. Dementsprechend ist er auch an der Brot— getreideproduktion in erster Linie beteiligt. So entfielen im Jahre 1900 auf die Landgemeinden / der Roggenernte und z der Weizen⸗ ernte, während den Rest der Großgrundbesitz und die Stadt— gemarkungen deckten. An der gesamten Ernte ist der bäuerliche Betrieb mit rund 750, beteiligt. Hinsichtlich des Bedarfs der Bevölkerung an Brotgetreide lehrt nach dem Verfasser die Statistik, daß die saäaͤchsische Landwirtschaft, trotz des hohen Prozentsatzes an verfüttertem Getreide, sebr wohl in der Lage sei, den Bedarf nicht nur zu decken, sondern ihn noch zu überholen. Die starfe Verfütterung von Brotgetreide, die besonders im Klein- und Mittelbetriebe ausgeprägt ist, sei aber lediglich eine Folge der niedrigen Getreidepreise. Demnach sei die bäuerliche Bevölkerung sowohl an lohnenden Getreidepreisen als auch an Getreidezöllen

durchaus interessiert, sodaß hinsichtlich des Zollschutzes der vielfach behauptete Interessengegensatz von bäuerlichem und Großgrundbesitz in keiner Weise bestehe.

Zur Arbeiterbewegung.

„Die Berliner Bäckergesel len (vgl. Nr. 105 d. Bl) sind, hiesigen Blättern zufolge, nunmehr in den Ausstand eingetrelen. Der Beschluß wurde gestern in einer von etwa 3000 Gesellen besuchten Ver⸗ sammlung mit großer Mehrheit gefaßt mit der Bestimmung, daß überall dort, wo die Forderungen nicht bewilligt worden seien, sofort (noch gestern abend) die Arbeit einzustellen sei. Die den Meistern zur

Unterschrift vorgelegten Formulare hatten folgenden Wortlaut: Ehrenwörtliche Verpflichtung. Unterzeichneter ist bereit, vom

Dienstag, 109. d. M., an in seiner Bäckerei folgendes Arbeitsver hältnis einzuführen: I) Kost und Logis wird den Gesellen von mir nicht mehr verabfolgt. An Stelle desfelben tritt ein Zuschlag von 12 zum bisherigen Wochenlohn. 2) Als Minimallohn wird den Gesellen gezahlt, wenn in meiner Bäckerei 1 und 2 Gesellen arbeiten: 21 M, wenn in meiner Bäckerei 3 bis 7 Gesellen arbeiten: 23 M, wenn in meiner Bäckerei 8 und mehr Gesellen arbeiten: 25 S 3) Die bisher gezahlten höheren Löhne werden nicht gekürzt. 4) Naturalbezüge irgend welcher Art, falls ich solche gewähre, werden vom Lohn nicht in Abzug gebracht. 5) Gesetzlich zulässige Ueberstunden werden den Gefellen mit 60 3 pro Stunde vergütet. An den drei hohen Festen: Ostern, Pfingsten und Weihnachten wird jedem Gesellen je eine Frei⸗ nacht gewährt. 7) Bei Bedarf von Rbeitskräften werde ich dieselben sämtlich von dem für beide Teile kostenlosen Arbeitsnachweis der Mitgliedschaft Berlin des Deutschen Bäckerverbandes (Bureau: Berlin G6, Rosenthaler Straße 11— 12) beziehen. Nach der Voss. Ztg.“ haben im ganzen 160 Bäckereibetriebe die Forderungen unter— schriftlich anerkannt, sodaß 400 Gesellen zu den neuen Bedingungen arbeiten. Demselben Blatte zufolge haben die Konditorgehilfen gestern abend beschlossen, sich dem Vorgehen der Bäckergefellen an= zuschließen. Die Konditoren, die in Bäckereien aibeiten, sollten heute, Mittwoch, früh die Arbeit einstellen, wo die aufgestellten Forderungen nicht bewilligt sind.

Bei fünf Bauunternehmern in Nürnberg und Fürth ist es, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, infolge Nichtbewilligung erböhter Lohnforderungen zur Arbeittseinstellung gekommen. Die große Mehr— zahl der Arbeitgeber des Baugewerbes ist daraufhin übereingekommen, wenn bis heute die Arbeit nicht wieder aufgenommen wird, sämtliche Arbeiter auszusperren. Dadurch würden 56 bo Leute arbeitslos werden. Der Ausstand in den Vereinigten Fränkischen Schuh— fabriken (gl. Nr. 104 d. Bl) ist beendet. Die Ausssändigen haben am Montag die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen.

In Karlsruhe sind am Montag über 900 Maurergesellen vgl. Nr. 109 d. Bl) unter Einhaltung der Kündigungsfrift in den Ausstand getreten, da, wie die „Köln. Itg.“ mitteilt, die Arbeitgeber eine 100,0 Lohnerhöhung verweigerten. Eine größere Zahl lediger Maurergesellen ist bereits abgereist. Eine Lohnbewegung der Schreiner ist durch das Entgegenkommen der Unternehmer gütlich beigelegt worden; die Forderung des Ausschlusses von Alkohol aus den Werkstätten wurde von beiden Parteien bewilligt.

Auch in Bordeaux beschlossen, dem W. T. B.“ zufolge, die Offiziere der Handelsmarine, sich mit ihren Kameraden in Marseille solidarisch zu erklären, und wenn binnen 14 Tagen den ge— äußerten Wünschen der Offiziere der Handelsmarine nicht Folge ge— geben sein sollte, den Dienst zu verlassen. (Vgl. Nr. 109 d. BL.)

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die Anzeigepflicht beim Versicherungsvertr age.

In Nr. 4 der „Zeitschrift für Agraipolitik', des Organs des Deutschen Landwirtschaftsrats, untersucht der Oberlandesgerichtsrat K. Schneider Stettin, außerordentliches Mitglied des Landwirtschafts⸗ rats und seinerzeit als Sachverständiger zur Vorberatung des Ent— wurfs eines Gesetzes über den Versicherungsvertrag vom Reichs— justizamte zugezogen, die wichtigen Bestimmungen dieses Entwurfs über die Verpflichtung zur Anzeige der sog. Gefahr— um stände. Je bedeutsamer die vorgeschlagenen Vorschriften für jeden Versicherungsvertrag sind, und je verhängnisvoller ihre Verabsäumung für den Versicherer wie für den Versicherten werden kann, um so wichtiger ist bei der für den Laien schwierigen Sprache des Entwurfs der Versuch, seine Regeln in aller Anschaulichkeit, durch Beispiele erläutert, zu entwickeln. Dabei berücksichtigt der Verfasser keineswegs das landwirtschaftliche Interessengebiet allein.

Washington, 16. Mai. (W. T. B.) Nach dem Monats- bericht des Ackerbauburegus betrug der Durchschnitts stand ür Winterweizen am 1. d. M. 76,5 , gegen 76,5 / am . April 19804 und 92,5 o am 1. Mai des Vorjahres. Die Anbau⸗ fläche umfaßte nach Abzug der aufgegebenen Flächen 27 084 000 Acres gegen 33 167 000 Acres im Vorjahre. Der Durchschnittsstand für Winterroggen wird mit 51,2 oo gegen 82, z o/ am 1. April 1804 und 93,3 o / am 1. Mai 1903 angegeben.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaszregeln. Stand der Tierseuchen in Ungarn am 27. April 1904. (Nach den wöchentlichen Ausweisungen des Königlich ungarischen Ackerbauministeriums.)

gering sei. Trotzdem gebe es eine stattliche Anzahl derartiger Wohlfahrtseinrichtungen Die nur ven den Zuwendungen der Betriebe gespeisten Kassen entsprächen am meisten den Wänschen der Betriebe selbst, wenn auch vom Standpunkte der Volkswirtschast die Kassen⸗ einrichtungen mit Beitragspflicht der Arbeiter den Vorzug verdienten, namentlich die mit selbständiger juristischer Persönlichkeit auszestatteten. Der Berichterstatter erörterte die wesentlichsten Grundsätze, die bei Abfassung der Satzungen dieser Kassen zu berücksichtigen seien, vor allem bezüglich der Beitrittspflicht, der Rückzahlung der Beiträge beim Ausscheiden von Mitgliedern, der freiwilligen Fortsetzung der Mitaliedschaft, der Höhe der Beiträge, die für die Unternehmung 100 0 der von den Arbeitern geleisteten betragen sollen, serner hin sichtlich der Verwaltung und Auflösung der Kassen. Weiterhin er- örterte er die Stellung der von den Unternehmungen eingerichteten Pensionkassen zum Privatversicherungsgesetz Er bezeichnete es als eine dankenswerte Aufgabe der Zentralstelle, auf Grund der von ihr über die Kassen angestellten Studien bei Neubegründung solcher Einrichtungen mit Rat und Tat behilflich zu sein, bezüglich der bestehenden Kassen die Anregung für manche erforderliche Besse⸗ rung zu geben und den Zusammenschluß der bestehenden Kassen zu Verbänden herbeizuführen, die den Arbeitern neben dem Segen der Versicherung die Freizügigkeit gewährleisten. Endlich bat er auch, bei geeigneten Privatversicherungsgesellichaften auf Gegenseitigkeit die Auf— nahme der Volksversicherung zwecks Pensions⸗ und Reliktenversorgung der Arbeiter in die Wege zu leiten.

Ueber die von den Städten auf dem Gebiete des Pensions⸗ und Reliktenwesens der Arbeiter getroffenen Maßnahmen berichtete der Oberbürgermeister Dr. Adickes-Frankfurt a. M. Er beschränkte sich, da in dem von der Zentralstelle herausgegebenen Vorbericht die Einzel—

Der Hafen pon Guayaquil ist für Herkünfte von Peru geschlossen worden.

Konstantinopel, 11. Mai. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.»Korresp. Bureaus) In Alexandrien sind mehrere Pest— fälle vorgekommen. Es ist daher eine 458stündige Beobachtung der Herkünfte von dort angeordnet worden. In Bagdad ist die Cholera seit 33 Tagen erloschen; daher sind die Quarantänemaß— tegeln aufgehoben worden.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern jusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“ ) Ausfuhr von Eiern aus der Türkei.

Die Ausfuhr von Eiern aus der Türkei beträgt etwa 80 Millionen Stück im Werte von annähernd 150 000 türlischen Pfund. Dieser Handelszweig ist aber noch sehr ausdehnungsfähig und würde gegen— wärtig wohl mit der russischen Produktion in lebhaften Wettbewerb treten können. Gerade jetzt sind die russischen Eisenbahnen, die aus⸗ schließlich im staailichen Besitz sind, infolge der Mobilisierung stark belastet, was auf den Geschäftsverkehr nachteilig einwirken muß. Die von der ottomanischen Regierung gewährten Transporterleichterungen werden den türkischen Produzenten voraussichtlich von Nutzen sein. (Nach dem Journal de la chambre de commerce de Con- stantinople.)

heiten der verschiedenen Regelungen eingehend dargestellt sind, auf eine

Rotz. Maul ö ,

Milz⸗ ; und und -. Bläschen Rotlauf Schweine Wut Blatt Raͤud d . Wut e. Klauen. Blattern ausschl täude er fen ͤhran Daut⸗ la usschla euche wurm seuche . Schweine Zahl der verseuchten Orte.. 7 78 37 9 42 594 83 348 Ecuador. Mexiko.

Zolltarifänderungen. Durch Verordnung des Präsidenten vom 14. März d. J. ist der geltende Zolltarif in folgenden Punkten abgeändert worden:

Nummer Maßstab ie 135 Kaffee in Bohnen, mit oder ohne Hälsen srei. 165A Kork, in Würfel geschnitten zur Her⸗

stellung hon Korth frepsen ö 0, 15 170 Zucker, gewöhnlicher und raffinierter aller

Mit, einschließlich aniezucktt. gig] 260

170 A Kaffee, geröstet (0n Bohnen oder gemahlen), nicht besonders aufgeführt. ......

Sirup, Zuckerrohr oder Stärke-, sowie Präparate zum Färben von Wein, Branntwein, usw. und zur Erhöhung der

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T Nr. 69 ist aufgeboben (medizinifcher und aromatischer Zucker, 16g Ges. Gew. G50 Peso).

Nach den. Uebergangsbestimmungen soll die Verordnung am 1. Mai d. J. in Kraft treten.

Kork, in Würfel geschnitten, zur Herstellung von Korkpfropfen, der bis zu dem genannten Tage eingeführt wird, foll zollfrei fein)

176

) In der Verordnung vom 4. Februar d. J. war für der gleichen Kork vom 1. April d. J. ab ein Zollsatz von 0, 20 Peso für 1 Eg Rohgewicht vorgesehen.

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Costa Rica.

Zollfreie Einfuhr von Baumaterialien für den Hafen von Lim on. Laut Verordnung vom 20. Januar 1964 können während des Jahres 1994 unter gewissen Bedingungen Tonröhren, Romanzement und feine Drahtsiebe, sofern sie ausschließlich in dem Hafen von Limon beim Bau von Kanälen, Fuß⸗ und Fahr⸗ wegen usw. Verwendung finden, frei von Eingangszöllen und Kai— gebühren eingeführt werden. (Ehe Board of Trade Journal.)

Konkurse im Auslande. Rumänien. Vas lul: Issdrael Solomon, Kaufmann.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin tanden die nach bezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: 6,12 a 9 Straße 65. Abt. 13 dem Kaufmann Otto Heinrich in Dt. Wilmersdorf ge⸗ hörig. Mit dem Gebot von 1500 „ς har und 38 497 60 Hypotheken blieh Privatier Johann Bauer, Frankfurter Allee 37, Meistbietender. Kleine Markusstr. 8, dem Maurermeister August Mereier gehörig. Nutzungswert 6909 ½½ Mit dem Gebot von 165 566 s. blieb Kaufmann Richard Voorgang, Krausenstr. 42 43, Meist⸗ bietender.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlefien.

An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 18 964, nicht recht. zeitig gestellt 8 Wagen. 31 J

In Oherschlesien sind am 9. d. M. gestellt 5733, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Ueber die amerikanische Konkurrenz in Han kau, die Absatzgebiete für Chlormagnesium in Südafrika, das“ An— gebot eines Londoner Syndikats in Verbindung mit der Victoria Electric Light and Power Distributing gorpgration of Melbourne, behufs Lieferung von elekt ri? scher Kraft an die Regierung in Victoria und an verschiedene Bürgermeistereien der Hauptstadt Melbourne in Australien, ferner über den Absatz von Eisen waren nach Australien und die Liefe— rung von Eisenbahnbetriebsmaterial für die Staatsbahnen in Siam sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin vertrauliche Mitteilungen zugegangen. Dee in letzterer erwähnten Be— dingungen und Zeichnungen können bis Anfang Juni im Reschsamt des Innern Zimmer 174 während der Dienststunden (9 bis 4 Uhr) eingelehen werden. Näheres ist im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin zu erfahren.

Anch der Handelskammer sind über den Absatz von Eisen— waren (Eisenbabnmaterial usw.) nach Au stralien und Siam sowie über den Absatz von Chlormagnesium in Südafrika vertrauliche Mitteilungen zugegangen. Näheres ist im Verkehrsbureau der Kammer zu erfahren. Daselbst liegen auch Berichte über die allgemeine Geschäftslage in Hankau und Melbourne zur Einsicht aus.

Nach einer, wie W. T. B.“ berichtet, hier eingegangenen Devesche beträgt die Goldausbeute der in der Transbaal Chamber of Mines vereinigten Minen im April 297 476 Unzen (Wert 1263 572 Pfd. Sterl), gegen 299 625 Unzen im März (Wert 1272 726 Pfd. Sterl.) und die Goldausbeute der Äußendiftrikte S476 Unzen (Wert 36 004 Pfd. Sterl.) gegen 8617 Unzen im März (Wert 36 602 Pfd. Sterl.). Die Zahl der den Minen zugeteilten Arbeiter betrug 5284, wogegen 5047 abgingen, sodaß der Zuwachs sich auf 257 beläuft und insgesamt 72 577 beschäftigt waren. Den Eisen⸗ bahnen wurden 144 Arbeiter zugeteilt.

In der gestrigen Generalversammlung des Stahlwerks«; verbandes erstattete, laut Meldung des W. T. B.‘ aus Düffel⸗ dorf, Regierungsrat Völcker den Geschäfttbericht, in dem die bis— herige Verkaufstätigkeit des Verbandes als günstig bezeichnet wird. Es liegen danach bis zum Schlusse des zweiten Quartals Abschlüsse vor, deren Gesamtsumme höher ist als der Anspruch der einzelnen Verbandswerke. f

Von den gesamten Abschlüssen entfallen 70 , auf das Inland, 30 0,9 auf das Ausland. Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der 2. 8

Lübeck-Büchener Eisenbahn im April 1904 provisorisch 475 331 1, gegen das Vorjahr mehr 19 066 6 Vie Gesamteinnahmen bom 1. Januar bis 50. April 1904 betrugen provisorisch 1745194 46, gegen das Vorjahr mehr 86 263 9 Die Betriebseinnahmen der Anatolischen Bahnen (Stammlinie, Ergänzungenetz und

Hamidis⸗Ada⸗Bazar) betrugen insgesamt in der 17. Woche: FH9 657 Fr. weniger 67 796 Fr), insgesamt seit 1. Januar 1 864 369 Fr. (weniger 4541 793 Fr). Die Bruttoeinnahmen der Orient bahnen betrugen bom 22. His 28. April 1904: 223 117 Fr. (22 966 Fr. mehr als i. V.). Vom 1. Januar bis 28 April 1904 betrugen die Bruttoeinnahmen 310531 Fr. (L 039 872 Fr. mehr als i. V.). Skobel co —Ropa— Zagora, 80 km, 3345 Fr. (weniger 265), seit 1. Januar S4 363 Fr. (mehr 20 190 Fr.). Die Einnahme der Canadlschen Paeifie⸗ eisen bahn betrug in der vergangen Woche 925 000 Doll,, d. i. gegen

*

den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres eine Zunahme von 35 000 Doll. Wien, 10. Mai. (B. T. B.) Der Verwaltungsrat der

Orientalischen Eisenbahnen beschloß, der Generalversammlung die Auszahlung einer Dividende von 26 Fr. vorzuschlagen. New York, 19. Mai. (W. T. B.) Die neue heute emittierte japanische Anleihe wurde nach Schluß der Börse zum Kurse von 3961 abgegeben.

New York, 10. Mai. (W. T. B.) Der Wert der in der bergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 9 080 000

Dollars.

Kursberichte von den Fondsmärkten. Ham burg, 106. Mai. (W. T. B.) (Schluß) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren:

Kilogramm 76,75 Br., 76,25 Gd.

Wen, 19. Mai, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Kreditaktien 7654 (0, Oesterr. Kreditaktien 559, 09, Franzosen 638,25, Lombarden 79 56, Elbethalbahn —, Oesterreichlsche Papierrent⸗ dos, 40g Ungarische Goldrente 117,95. Defterreichlsch Kronen. zuöleihe 99, 69, Ungarische Kronenanleihe 7. 50, Marknoten 117,50, Bankherein i166, Länderbank 426, 090. Buschtehrader Lit. B —, Tärkische Lose 130 50, Brüxer —, Alpine Montan 406,75.

London, 9. Mai. (W. T. B.) (Schluß) 2 o.! Eg. Kons. Sor s, Platz distont 21, Silber 2515. = Bankausgang 10 0606

Pfd. Sterl. (W. T. B.) (Schluß.) 3 0½υ Franz. Rente

„Paris, 10. Mai. ob Hz. Sue kanalaktien 4056.

Madrid, 19 Mai. (B. T. B). Wechsel auf Paris 39,30. Lissabon, 10. Mai (W. T. B.) Goldagio 23.

mir ew Vork, 19. Mai. (Schlußnotierungen.) (W. T. B.) Vährend der ersten Börsenstunden verkehrte die Börse in lustlofer Heltung bei nur geringen Kursschwankungen. Nachmittags neigte der Markt mehr zur Abschwächung auf die Ankündigung hin, daß der heute ällige Regierungsbericht über den Stand der Saaten ungünstig aus⸗ allen werde. Infolge des flussigen Geldstandes operierten die Baissiers borsichtig. Goldbestellungen in Höhe von 2 500 000 Doll. für Pariser Rechnung, die mit dem am Donnergtag abgehenden Dampfer zur Ver— hiffung gelangen, sowie die Aussicht auf weltere Bestellungen ließen die Erwartung einer Versteifung des Geldes mehr in den Vordergrund treten. Der Rückgang der Aktien der New Aork Central K Hudson River⸗ bahn war auf Gerüchte, daß die Gesellschaft behufs Aufnahme einer gloßen Anleihe in Unterhandlungen stände, zurückzuführen. Die Werte der United States Steel Corporation lagen trotz der ungünstigen Nachrichten über den Eisenhandel behauptet, während ie Aktien der Mexican Centralbahn auf unbestimmte Gerüchte

einer Neuorganisation der Gesellschaft fester waren. schwerfällig und gedrückt. Aktienumsatz 140 009 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszingrate 14, do. Zinsrate für letzte Darlehen des Tages . Wechsel auf London (60 Tage) 485, 00, Cable Transfers 4,87, 20, Silber, Commercial Bars 56 Tendenz für Geld: Leicht.

Rio de Janeiro, 10. Mai. (W. T. B.) Wechsel auf London 12.

Schluß

Kursberichte von den Warenmärkten.

Produktenmarkt. Berlin, den 11. Mai. Die amtlich ermittelten Preise waren sper 1000 kg) in Mark: Weizen, maͤrkischer und, hapelländer 175, 0 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 176,254 176 Abnahme im laufenden Monat, do. 173,25 172,75 biß 173,B25 Abnahme im Juli, do. 168 167, 5 168,25 Abnahme im September, do. 168 Abnahme im Oktober mit 2 M Mehr. oder Minderwert. Behauptet.

Roggen, märkischer 130 00 —-139,50 ab Bahn, Normalgewicht A2 8 13375— 134 Abnahme im laufenden Monat, do. 136,50 bis 136,75 Abnahme im Juli, do. 136,25 136 136,75 Abnahme im September mit 1,50 M Mehr. oder Minderwert. Behauptet.

Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer feiner 135 147, pommerscher, mäͤrkischer, mecklen⸗ burger, preußischer, posener, schlesischer mittel 124— 134, vommerscher,

märkischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer geringer 120 123, russischer 1198 121, Normalgewicht 450 g 125 Abnahme

im Juli mit 21 Mehr oder Minderwert. Fester.

Mais, runder 112, 90 118,00 frei Wagen, amerik. Mixed 115,00

bis 115,00 frei Wagen, türkifcher Mixed 115 frei Wagen. Fester. Weijenmehl (p. 100 Kg) Nr. 00 225 23, 75. Fefter. Roggenmehl sper 100 kg9 Nr. 6G u. 1 216, 10 = 17,50.

Behauptet.

Rüböl p. 100 kg) mit Faß 4460 Brief Abnahme im laufenden Monat, do. 45, 25 = 45, 50 = 45,30 Abnahme im Oktober, do. 45,59 Brief Abnahme im November, do. 45,50 = 45,5 Abnahme im Dezember. Etwas fester.

Berlin 10, Mai. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizeivräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. Der Doppelztr. für: Weizen, gute Sortef) 17,45 S; i743 M Weijen, Mittelsorte) 17, 41 S ; 17,39 S Weizen, geringe Sorte ) 17, 37 6; 17,35 S Roggen, gute Sorte) 1360 M; Mt. Roggen, Mittelsorte —— 6; ne Roggen, geringe Sorte Æ; 4 Futtergerste, gute Sorte) 14 30 M6; 13,10 ½ Futtergerste, Mittelsorte) 13, 90 „S; 11,9865 6 Futtergerste, geringe Sorte:) 11,80 6; io, So C Hafer, gute Sorte) 14,86 MS; 13,99 S Hafer, Mittelsorte) 15,80 416; 12, 90 ½½ Hafer, geringe Sorte) 12,80 M; 11,90 M Richt⸗ stroh 3,82 Æ„ ; 3,66 t Heu 7,20 S6; 4,56 S6 Erbsen, gelbe, jum Kochen 40 99 S; 2800 S. Speisebohnen, weiße 50, 06 ;

2600 M Linsen, 60, O0 M; 2500 Kartoffeln 7,05 6; 6.00 6 Rindfleisch von der Keule 1 kg 180 SM; 1,20 6 dito Bauchfleisch 1 Kg 1-40 0; 1B 10 M Schweinefleisch 1 kg

L690 ; 1,00 M Ralbfleisch 1 g 1,80 ½; 1,20 S Hammel; fleisch 1 kg 1,80 M 1,20 M Butter 1 kg 2,60 AM; 2, 00 AM Eier 69 Stück 3,40 M; 2,40 S½½ Karpfen J Eg 2,06 „S; 1,20 4 Aase 1 kg 2, So u; 1,40 υι Zander 1 kg 3,00 AS; 1,00 Ss HYechte 1 Eg 220 α; 1,20 ½ Barsche 1 Kg 2.00 MS; 6, 80 Schleie 1 Eg 300 A; 1,40 ½ Bleie 1 Kg 1,40 M; 6, 80 M Krebse 60 Stück 15, 00 ½; 3, 00 M

f) Ab Bahn.

) Frei Wagen und ab Bahn.

Magdeburg, 11. Mai. (W. T. B) Zuckerbericht. jucker 88 dig ohne Sack 8.770 9, 00.

Korn⸗ . ; 0. Nachprodukte 75 9 ohne Sack ; Stimmung: Fest. Brotraffinade 1 ohne Faß 18.50. Kristallzucker J mit Sack 18,45. Gem. Raffinade mit Sack 15,32 18.45. Gem. Melis mit Sack 17,95. Stimmung: Fest. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg Mai 18,35 Gd. 168ß Gr, , ben, Juni 1836 Gh, Br, bez., August 18,0 Gd., 18,55 Br., 18,706 bez. Oktober Dezember 18,55 Gd. , 13.59 Br., ber, JanuarMaͤrz 18,75 Gd., 18,85 Br., —, bez. Alte Ernte fest, neue ruhig.

Cöln, 19. Mai (W. T. B.) Rüböl loko 48,50, Mai 47,00.

Bremen, 10. Mai (W. T. B.) Schlußbericht ) Pribat- notierungen. Schmalj. Fest. Loko, Tubs und Firkins 35, Doppel eimer 35z. Speck. Stetig. Kaffee. Ruhig. Offizielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland middl.

loko 72 . (W. T. B) Petroleum. Ruhig.

Hamburg, 10. Mai. Standard white loko 6, 80.

Hamburg, 11. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht) Good average Santos Mai 37 Gd., September 33 Gd., Dezember 333 Gd, März 345 Gd. Stetig. Zuckermarkt. (Anfangsbericht) Rübenrohzucker J. Produkt Basis S8 o/ Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg Mai 1829, Juni 1835, August 18,65, Oktober 18,50, Dezember 18,50, März 1835.

Fest. ö 1 10. Mai. (W. T. B.) Raps August 11,05 Gd.

.

London, 10. Mai. (W. T. B.) 9699 Javazucker loko fest, 10 sh. 8d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko stetig, 9 sH. S d. Käufer. .

London 10. Mai. (W. T. B.) (Schluß.) C hile⸗Kupfer 7! “s, für 3 Monate 57is. Fest. Liverpool, 19. Mai. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz:

3000 B., davon für Spekulation und Erport 300 B. Tendenz: Stetig. Amerikanische good ordinarv Ĺeferungen: Ruhig. Mai 746, Mai-⸗Juni 7,36, Juni⸗Juli 7,31, Juli. August 7,26, August. September Ol, September. Oktober 6.41, Dktober⸗November 6, 16, Robember⸗ Dezember 6,09, Dezember Januar 6 0ß, Januar Februar 605 d. Manchester, 19. Mai. (W. T. B.) (Die Ziffern in Klammern beziehen fc auf die Notierungen vom 5. d. M. or Water courante Qualität 55 (96366), 30r Water eourante Quasttät 101 lo), 30r Water bessere Qualität 111, (1119), 32r Mock courant Qualität 1073 (11), 40r Mule gewöhnliche Qualität 111 (11265), tor Medio Willinson 1173 (12). 3er Warpeops Lees 10 (1076), 35x Warpcops Rowland 11 (1126), 35r Warpeopg Wellington 11. (114), 409 Double courante Qualität 12,66 (12116), or Double courante Qualität 1526 (15265), 32r II6 vards aus 32r/46r 237 (237.

Tendenz: Stetig. Glasgow, 10 Mai. (W. T. B.) (Schluß) Roheisen. numbers warrants unnotiert. Middlesborough

Ruhig. Mixed 44 sh. 54 d. .

Paris, 10. Mai. (W. T. B.). . Schluß) Rohzucker

neue Kondition 234 235. Weißer Zucker fest,

für loo kg Mai 271, Juni 27, Juli-⸗August 277,

ruhig, 88 0 Nr. 3 Oktober ⸗Januar 28155.

Amsterdam,. 10. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 28. Bankazinn 751.

Antwerpen, 16. Mai. (W. T. B) Petroleum. Raffi— Riertes Type weiß loko 194 bez. Br. do. Mai 1593 Br., do. Juni 20 Br., do. Juli 30 Br. Ruhig. Schmalj—

Mai 8275. .

New York, 10. Mai. (W. T. B.) Schluß.) Baumwolle⸗ preis in New Jork 13,75, do. für Lieferung August 13, 18, do. für Lieferung September 11,79, Baumwollepreis in New Orleans 1531. Petroleum Standard white in New Jork S, 15, do. do. in Philadelphia g, 10, do. Refined (in Cases) 10,85, do. Credit Balances at Dil City l, b2, Schmalz Western steam 7,00, do. Rohe u. Brothers 7, 10, Ge⸗ treidefracht nach Liperpool 1. Kaffee fair Rio Nr. 7 64, do. Rio Nr. 7 Juni 5,40, do. do. August 5,55, Zucker 31/4, Jinn 27,37

bis 27,2, Kupfer 13,50.

Wetterbericht vom 11. Mai 1904, 8 Uhr Vormittags.

.

32 ö 8 53* . Name der J . Wind a 22 Witterungs Beobachtung · 3 * . Wetter 723 35 . station 357 . 6 z, er Letzten S* stärke 3 ** 24 Stunden 23 * 8 6 mm Borkum. 761,8 NNW 3 wolkig „o 0 meist bewölkt Keitum 759,6 NW H wolkig 7.3 0 ziemlich heiter Hamburg.. 760 2 WS W bedeckt 765 ) Nachm Riederscht. Swinemünde 767,1 W 5 wolkig 3 6 Regenschauer Rügenwalder⸗ J münde 755,5 WSW heiter 9 7 anbalt. Niederschl. Neufahrwasser 54.8 W 1 halb bed. 100 I Nachts Tier ersch. Memel 755,5 SW A4 bedeckt 6,8 2 Nachts Niederschl. Aachen. 76377 W d bedeckt 78 3 Nachm Niederschl. Sannopver . 7608 W 2 wolkig 8,9 2 Nachm Riederschl. Berlia. 753,7 W 2 bedeckt 90 4 Nachts Niederschl. Chemnitz. 761,4 W 3 Regen * 6,7 5 Nachts Niederschl. Breslau 758, W 4 Regen 892 9 meist bewölkt Bromberg 757.05 W 3 bedeckt 8,6 2 Nachts Niederschl. Metz 764,1 W 4 woltta 11 Regenschauer Frankfurt, M. 763.4 SW 3 wolkig 10.4 2 Vorm. Niederschl. Karlsruhe, B. 764.4 SW 3 halb bed. 1044 3 Nachts Niederschl. München 764,1 W 7 Regen 8,3 6 Nachts Niederschl. ( ö. J (Wilhelmshav.) Stornoway . 764,4 Windst. wolkig 6, Vorm. Niederschl. ‚. (Kiel,) Malin Head 764,2 Windst. wolkenl. 8,5 Vorm Niederschl. ; . (Wustroꝝ M.) Valentia 761,0 O 2 bedeckt 10,5 Vorm. Niederschl. . . (Königsbg, Pr) Seilly [63.3 SSO 2 Nebel 190 anhalt. Niederschl. Aberdeen 765, WM W z wolkig 66 , ,,, dam * d . volt 6 Nachts Niederschl. . . . (Magdeburg) Shields [647 WNW? heiter 5,1 Nachts Niederschl. (GrünbergsSchl) Holyhead . 764,5 Windst Nebel 89 Nachts Niederschl. . ö Mülhaus., Els. Isle d'Ax . 767, W 3 wolkig 12585 O Nachts Niederschl. . . Friedrichshaf.) St. Mathieu 765, SW 2 bedeckt 11,2 0 Vorm. Niederschl. . (Bamberg) Grisnez 764.0 NNO 2 halb bed 9,2 O anhalt. Niederschl. Pari 6 Rd ' berect 1, = . Vlissingen 1 764, NRW 2 halbbed. . nan 3 Helder 763,4 NNWeö3 woltig 1 ö. Bodoe 757, W 4 wolkig 2, 4 ö Christiansund 759,8 NNO 3 halbbed. 35 Skudenes s57,2 NNW ö heiter 65 5 Skagen föö 3 NNW ] wolkig 2 Vesterpig J W heiter . 2 Kopenhagen. 756, 1 I woltig 73 3 3 Karsstas 755,7 JSG wostig 6,1 6 ? Stockholm 753.4 NNW 4 Regen 77 3 Wisby .. F526 NNW T bedeckt 5 Hernösand 755, I N wolken 5 5 ö Haparanda 754,1 S 2 Nebel 53. ö Riga 755,5 SS ] bedeckt 8, 8 5 ö. . Wilna [55,5 S 2 wolkenl 55 7 ö. Pinsk ... 759,7 SSW? wolkig 9,2 8 Petersburg 70,3 NW 1 Nebel 5.8 * Wien Tod 8 W 3 bedeckt 1272 6 ö Prag 76 LI Wm 4 bedeckk 11,5 5 Rom 764,5 N heiter 1 . Florenz 764,0 D 2 Regen 13,8 0 Cagliari 765,6 NW ng heiter 15, 1 5 ; Cherbourg 65,8 WS Wa bedeck 6 Clermont 768,0 NO TX wolkig 3 5 Biarritz 770.2 Windst. wolkig 13,8 0 Nizza ö ö Krakau. 761,4 W 2 bedeckt 29 Lemberg 60,8 SW 3 wolkig 1 Sermanstadt 763,9 O l wolkenl. 12,2 0 Triest 763,1 Windst. bedeckt 17,0 0 Brindisi 763,1 NW Z balb bed. 12.9 5 Tiworns = Jo, 1 SW 1 bedeckt It 4 - 0 Belgrad 7627 SO I wolkig 16,9 60 Helsingfors 75l,) SW 2 Nebel 3,7 3 ( Kuopio. 75434 Windst. Regen . Zürich 765,3 NW 2 Regen 8,ü,ßæs 8 Genf . 67, SS 2 bedekt I07 12 Lugano f62.5 NO 1 wollten 1290 0 Säntis 756272 WSW Schnee 5 Wick 64.7 N bedeckt ö ö Warschau. 2 bedeckt 10, = l

756.4 SW Portland Bill 764,9 O 3 wolkig 7, Ein Maximum von über 770 mm liegt über Sũdwesteuroya,

ein Minimum von unter 750 mm über Nordwestrußland. In

Deutschland ist das Wetter, bei mäßigen, meist westlichen und nord—⸗

westlichen Winden, kühl und trübe; fast überall ist Regen gefallen. . Ziemlich kühles, aufklarendes Wetter wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Asronautischen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 11. Mai 1904, 8 bis 10 Uhr Vormittags: Station Seehöhe .... 40m 500m 1000 m 1500 m 2000 m 2700 m

Temperatur 0) k 4 0 U —7,0 Rel. Fchtgk. C/ () 82 86 88 82

Wind⸗Richtung . , ww ww WNW Geschw. mps ] 5,2 9.7 9,65 Anemometer eingefroren.

Untere Wolkengrenze bei 450, obere bei 1580 m Höhe. In

den Wolken Rawuhreif.