durch Beschluß herbeizuführen, bevor die Rednerliste erschöpft war. Wenn der dringende Wunsch vorhande sein sollte, so würde ich natürlich die Frage zur Abstimmung bringen. . Zunächst gestatte ich mir aber, zu bemerken, daß zu diesem Punkte noch gemeldet sind: Herr Buchhändler Hartmann, . Dr. Ganghofer, Herr Verlagsbuchhändler Springer und Herr Archivrat Dr. Krauß. ( ö Wenn nicht der Antrag auf Schluß der Debatte, der bisher nur von einer einzelnen Person gestellt i durch Er⸗ heben der Hände Unterstützung aus der Versammlung findet, so nehme ich an, daß die Herren damit einverstanden sind, daß diejenigen Redner, die jetzt noch gemeldet sind, zum Worte kommen. (Zustimmung. . . Buchhändler B mann⸗Elberfeld: Meine 9 d aufhalten. Ich habe nur Herr Professor Dr. Krüger darum, ob es möglich ist, lehrten billiger zu liefern. jat der Sortimenter aus der wie es in einer Universitäts⸗
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C . 3 61 1 — 8 d
ausgesprochen hat.
die Bücher für die Stu werden vielleicht sagen: was h
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Industriegegend für eine Ahnung, 1 stadt zugeht? Es ist mir ja schon einmal vorgehalten worden, was ich überhaupt davon verstände. Meine Herren, ich ö nur kurz bemerken: ich habe in einer Universitãt buchhandlung gelernt, und meine Beziehungen zu der Universitätsstadt Bonn waren in den letzten Jahrzehnten so rege, daß ich über das Leben und Treiben der Buchhändler in den Universitats stadten vollständig unterrichtet bin. Ich will hier. nicht naher . eingehen, wie es möglich ist, daß diese Bücher für Lehr weck billiger zu beschaffen sind; denn ich hoffe, daß auch dieser Punkt in der zu bildenden Kommission eine sehr sorgfältige Erledigung fi Ich habe mich über die , gz volle Weise, wie Herr Professor Krüger das vorge zracht hat, herzlich hoffe, daß Herr Professor 6 auch wenn ich ebenso temperamentvoll ihm einen Rat gebe. Er besteht nämlich darin, daß ich ihn frage: nun aus unserer He ortwährend die n? — warum s ortimenter n? Ich mache Ihnen einen Vorschlag: r geben, mal täglich
⸗ — 1 ren Studenten nicht den Rat w
weniger zu trinken? (Sehr richtig!) paftsid
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zu bringen. (Wi
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Wendelstadt: Es ist zunächst ein Antrag gestellt worden von Herrn Dr. Ganghofer, und zwat die Wiederholung . vorhin von ihm gestellten, aber wieder zurückgenommenen Antrags,
die Verhandlungen abzubrechen.
daß heute noch eine Kommission eingesetzt wird, welche weitere Anordnungen zu treffen hat!
wü stellen.
Wendelstadt: Gestatten Sie mir, zunächst persönlich eine Bemerkung zu diesem Antrage zu machen. Regierungsvertreter, glaube ich, in eine et ssehr richtigh, durch einen derartigen Antrag. Wir zh den Auftrag, die Verhandlungen zu leiten über ein bestimmtes 2 Gebiet S sammelten, sondern das ganze lebhafteste und wir haben nicht etwa den Auftrag, lediglich dahin ju wirken, daß ein einzelner vorübergehender Streit oder ein Meinungs⸗ verschiedenheit aus der Welt geschafft werde, daß Gegensc e, wie sie selbstverständlich zwischen den verschiedenen Berufs— ständen im praktischen Leben entstehen, ausgeglichen werden, sondern wir haben die Aufgabe, Leit: ;
lungen tunlichst dahin zu wirken, daß die Entstehung . Gegensätze aufgeklärt wird ssehr richtig) daß die ganze ie deutung der Frage tunlichst nach allen Richtungen aufgeklärt wird, und da, meine ich, dürfen wir unter dem erfreulichen
bringen
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2
orm? * Gewicht,
Aber
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24 — Stellvertretender Vorsitzender, Geheimer Oberregierungsrat
Schriftsteller Dr. Ganghofer-München: Dahin modifiziert,
Buchhändler Pra ger-Berlin zur Geschäftsordnung): Es
rde sich wohl empfehlen, erst die Unterstützungsfrage zu
— —
Stellvertretender Vorsitzender, Geheimer Oberregierungsrat
zei Sie bringen uns was schiefe Situation Wir haben
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lwes das ͤ ie hier Ver— des Kartellwesens, das ja nicht nur die hier Ver ze Land aufs lebhafteste interessiert,
urch Leitung der Verhand⸗ so der
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ung scharfer Gegensätze, die wir heute
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daß
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J en, von unserem tig). ⸗ X der Lage, rag stim! 6 6. z 9 RI K. wvorwdr ssehr richtig!, und bitte, damit es nicht irgendn a, ; s 8 S aer schroffe Lösung herauskommt, Herrn Dr. Ganghofer 8 . . . Cv MnI CH 4 8 in Erwägung zu ziehen, ob er nicht auch den ö: , . Antrag unter diesen Umständen lieber zurückziehen will. iftstel D jzanahofer-München: Bir ist es chriftsteller Dr. Ganghofer-München: Mir i ; nicht um meine persönliche Meinung zu tun, sondern ich ö — 18 1. 26 . e. . 9 ⸗ v. ⸗ r. diesen Antrag gestellt, weil ich fürchte, daß wir zu keinem a Antrag kein besonderes
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2 — 4 3985* der Sache nicht dient.
zur Abstimmung
iele kommen, und ich lege auf meinen 3 14511 J wenn Sie glauben, daß er 2* 5 180; gstJonmA 11 ar Rar ich muß doch wenigstens bitten, ihn hi ao bringen. — 31 4 . ellvertretender V
Ich habe
. ss ‚ R 21 stellen kann und ihm zu entsprechen.
ss Geheimer
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Herr Archivrat
nern, daß es
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e . ubte ick die der Archive lein; sie haben oder weniger inter sich, und die Herren sowohl des ren Sortimentsbuchhändler werden die in ihrer Gesamtheit einen sehr be— Konsumenten ausmachen (Sehr richtigh. 53
kolossalen gungen
haben
Teil ihrer 6
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Vergünsti in Anspruch nehmen, müssen
s Unglück haben, nicht Akaden Ich glaube deshalb die Bitte stellen; Interessentengruppe, das heißt diejenigen die nicht Akademiker sind, in der und dort zum Worte kommen aller Interessen
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das die
r, Geheimer Oberregierungs⸗ u einer persönlichen Be⸗ Im übrigen ist die sachliche zur allgemeinen infolge Er⸗
ich glaube 111 lune, 8
können, nunmehr
Rednerliste beendet. darf ich vielleicht einen schriftlichen Antrag, ugegangen ist, zur Verlesung bringen. Es ist ein Geheimen Rat Dr. Wach, der lautet: örsenverein deutscher Buchhändler und der Schutzverein werden eine gemischte Kom⸗ s welcher von beiden Seiten
ö — einsetzen, zu
1 3 3 . 6
Mitglieder deputiert wer
steht nicht da. (Ge⸗
Seite Zuruf: Je 11 Mit—
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t? Zusammen? — Rat Dr. Wach: Von jeder uruf: J — Ich darf das Wort „je“ wohl hinzufügen.
lautet weiter: s ist bei der Zusa verschiedenen J
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1 zu sorgen, daß n gruppen vertreten sind. ommission ist, eine Verständigung entengruppen anzubahnen, ohne bindende Beschlüsse zu fassen. Den Vorsitz führt Herr Reichs⸗ gerichtsrat Dr. Spahn. (Bravo.) Universitätsprofessor, Geheimer Rat Dr. Wach-Leipzig:
nmensetzung dafür
ie seiner ausgezeichneten Beteiligung empfangen habe.
Wendelstadt: Zweifel ob er zweckmäßig ist, den Antrag auch jetzt ohne weiteres zur Dis— kussion zu stellen.
sso 20 59 gewisse Zeit verge el .. vorhin Herr Reichsgerichtsrat Dr. Spahn gegeben hatte, ent—
sprechend, die Mittagspause darüber hingehen zu lassen, um dann nachher die Besprechung vorzunehmen. wenn wir uns im ganzen an den Fragebogen halten wollen,
erhaupt nicht w den n , . u Besprechung sofort oder später erfolgt.
8
mit der Pause von der Bildfläche zu verschwinden — ich muß im Reichs⸗-Justizamt an den Beratungen der dortigen Kommission teilnehmen —, so glaubte ich nicht unbescheiden zu handeln, wenn ich Ihnen in diesem Augenblick diesen Antrag unter⸗ breitete. . voh
sammen sind, um Beschlüsse zu fassen. ü Antrag nur so gemeint, daß er eine Provokation auf den all⸗ gemeinen Konsens sein soll, und wenn dieser allgemeine Konsens zutage tritt, so l.
vom Börsenverein und vom Akademischen Schutzverein, der Sache Folge gegeben werden, und ich meine, das wird in der Weise geschehen, daß die vorher als Interessengruppen be⸗
Ich weiß ja sehr wohl, daß wir hier nicht bei⸗ ö. hesg Es ist also auch dieser
wird zweifellos von beiden Seiten,
chneten verschiedenen Richtungen unseres hier in Betracht
kommenden Volkslebens durch die möglichst besten Vertreter in
dieser Kommission t ind daß ohne zu fragen, mich erdreistet habe, Herrn Reichsgerichtsrat
repräsentiert sein sollen. Und daß ich,
r. Spahn als Vorsitzenden in Vorschlag zu bringen, mögen als das Resultat meines Eindrucks ansehen, den ich von
an dieser Versammlung Bravo!) . — .
Stellvertretender Vorsitzender, Geheimer Oberregierungsrat Meine Herren! Ich bin im Zweifel, ob es
Ich habe geglaubt, ihn gleich verlesen zu in dem Moment, wo er eingegangen ist; ich glaube
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aber, bei solchen Dingen empfiehlt es sich, immer erst eine
rgehen zu lassen, vielleicht der Anregung, die
Mir scheint auch,
die Erörterung dieses Vorschlags sich an den Punkt Reformvorschläge“ angliedern muß, (sehr gut! im übrigen ird es für den sachlichen Ausgang gleichgültig sein, ob die Reichsgerichtsrat Dr. Spahn⸗Leipzig, M. d. N. ur zeschäftsordnung): Meine Herren! Ich bin mit dem Vorschlag sitzenden gewiß ganz einverstanden, aber viel⸗ an Herrn Geheimen Rat Dr. Wach die Bitte den Gegenstand kommen und
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dem Reichs-Justizamt auf eine Viert Er hat den Antrag gestellt, und vi an dem Antrag vorzunehmt läßt sich ausführen. Wach.) heimer Oberregierungsrat Krüger verzichtet auf
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n nf R . einer persönlichen Bemerkung hat das
4 Mi cber imrat Bücher. tsitãts professor,
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. Meine
Geheimer Hofrat Dr. Bücher⸗ e halte mich zu einer persön—⸗ h n Bemerkung für berechtigt und verpflichtet gegenüber der h he ? r. Ganghofer sich berufen gefühlt bezüglich Unterlassung der . daß eine 1
. Herren!
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richten Ich möchte konstatieren, 5 in keiner weiteren Weise ge⸗
die von mir verfaßte Schrift. daß alles, was seit dem Er⸗ jrift geschehen ist auf dem Gebiete der Po— von der Seite des Buchhandels. Mein ager) hat sich die Mühe genommen, eine bibliographische Zusammenstellung dieser Polemik zu machen, die sich über verschiedene Seiten hindurch erstreckt Zuruf: Soweit sie mir zugänglich war!) und bis Ende Oktober v. J. schon gegen hundert Nummerr umfaßte. ie werden sich überzeugen, daß es nicht die akademische Seite ge⸗
ist die Polemik weiter geführt hat. Für meine . konstatieren, daß ich den ärgsten Angriffen
zesen bin, von denen manche wohl den Schutz gesichert haben würden, wenn ich ihn
2e —w— F368 1 vor — 159 akademischer — * 11 *
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zu Ich habe das vollständig auf sich beruhen den Kampf weiter zu verschärfen. Also so— berechtigt ist, hat er sich jedenfalls nach der
und nach dieser allein zu richten. Selbstver⸗ ständlich wird von unserer Seite alles geschehen, was irgend möglich ist, um den Kampf auf literarischem Gebiete, der ja nicht so bald wird eingedämmt werden können, in denjenigen Formen zu führen, die gebildeten Menschen geziemen. (Bravo!)
le mich aber noch zu einer zweiten persönlichen
afrt ö — 2 2 .
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Ich füh
6 8 — r nvfsi 54 * zor nf ichte Bemerkung gegenüber Herrn Hartmann verpflichtet; verpflichtet
enũ d verpflicht als akademischer Lehrer und als Rektor, nämlich diejenigen in Schutz zu ne die hier nicht in der Lage sind, ich zu verteidigen, und auf das allerschwerste angegriffen . sind von Herrn Hartmann: unsere Studierenden. Es . gesagt worden: wenn die Studierenden jeden Tag * glas Bier weniger trinken wollten, so würden sie 75 Mark für tische Bedürfnisse mehr verwenden können. Es geht mir hervor, daß der geehrte Herr Redner überhaupt gar Vorstellung davon hat, wie es mit den Vermögensver⸗ Studierenden aussieht, die hier allein in Be⸗ t kommen. Meine Herren, die Auffassung, daß der Stu⸗ dierende auf der Universität vorzugsweise Bier konsumiere und ßerdem noch studierenshalber sich an seinem Aufenthaltsort f ist eine fable convenue; sie ist längst nicht mehr Wir haben heute unter unseren Studierenden 1.
liche Zahl von Abstinenten, und sie wächst von Tag
ag, und es ist zu konstatieren, daß der ,,, ihnen in einer sehr erfreulichen Abnahme begriffen ist · ierende, die auch nur in der Lage sind, jene .
im Jahre für Getränke aufzuwenden, werden sich in . Minderzahl befinden. Verbindungen, in denen n, . . Bierkonfum getrieben wird, werden an den großen 2 sitäten im Durchschnitt nicht 5*½ der gesamten Studen e. schaft umfassen. Wenn also die literarischen Bedürfnisse 3 Studierenden hier weiter diskutiert werden, dann 3 Sie bitten, dieses Bild sich vor Augen zu halten und nich
9 . — 95
hme
* *
** 121
Meine hochverehrten Herren! Da ich leider gezwungen bin,
der Freiburger Bibliothek im Vergleich zu anderen; es sollte
dasjenige, das
aufs entschiedenste Verwahrung einlege. (Bravoh
Stellvertretender Vorsitzender Geheimer Oberregierungsrat
Ich habe den Herrn Vor— obwohl ich glaube, konstatieren Rahmen einer — wenigstens wie sie in parlamen— einigermaßen x Aber ich habe geglaubt, hier in dieser Versammlung dem Herrn Rektor der Universität Leipzig einige, die Studenten betreffende Ausführungen auch in dem Rahmen gestatten zu sollen, und möchte bei weiteren persönlichen Bemerkungen tunlichst
Wendelsta dt. Meine Herren! redner nicht unterbrechen wollen, zu müssen, daß seine Ausführungen über den persönlichen Bemerkung tarischen Verhandlungen verstanden wird — hinausgegangen sind.
der persönlichen Bemerkung nur empfehlen,
Herr Hartmann entworfen hat, gegen das ich
die Grenzen innezuhalten, die in parlamentarischen Verhand⸗
lungen dafür gezogen werden.
Schriftsteller merkung): merkung über die
*
Dr. Ganghofer-München spersönliche Be— Ich möchte nur ganz kurz erklären, daß meine Be— „Polemik“ nicht gegen Herrn Hofrat Bücher
gerichtet war und auch nicht gegen die Polemik selbst, sondern
nur gegen das Mißverständnis, das diese unter entstandene Polemik im Publikum hervorgerufen anderes wollte ich nicht sagen.
Weiter möchte ich nur den Antrag, der von Herrn Ge— heimem Rat Dr. werten Erfolg unserer bisherigen Verhandlungen begrüßen.
Stellvertretender . ist auch nicht mehr persönlich. . Schriftsteller Dr. Ganghofer-München lfortfahrend): Dann möchte ich nur noch die eine persönliche Bemerkung machen, daß ich, um diesen Antrag zu fördern, und zur Ab— kürzung dieser Verhandlung, aufs Wort verzichte. ; . Stellvertretender Vorsitzender Geheimer Oberregierungsrat Wendelstadt: Wir kommen zur Frage 3b, welche lautet: Wirkungen der bisherigen Organisation und Gliede— rung des Buchhandels in bezug auf: b. Ladenpreis und Kundenrabatt (Rabatt der Biblio— theken, sonstiger Bücherkäufer, Preise beim Ab— satze nach dem Auslande).
hat.
d also vier Unterfragen, die hier zu erörtern sind. aber nicht, daß es nötig ist, diese vier Punkte Debatte zu stellen. (Zuruf: Vielleicht könnten
Seitenzahlen angegeben werden!) Die in Betracht
kommenden Seitenzahlen der in Ihren Händen befindlichen
Denkschrift des Referenten sind: Rabatt der Bibliotheken:
Seite 15, 20 und 25 der Denkschrift; Rabatt sonstiger Bücher⸗
käufer: Seite 30, Boykott und Ausschließung wegen Ver
der Rabattvorschriften Seite 8 und 45 und betreffen?
billigeren Lieferungen nach dem Auslande wiederum Seite
der Denkschrift.
Das Wort zu 3b hat Herr Professor Dr. Dove.
Universitätsprofessor, Geheimer Hofrat Dr. Do ve⸗Frei⸗ burg i. Bad.: Meine Herren! Ich möchte zu dem Punkte des Rabatts für Bibliotheken einige Bemerkungen machen aus dem Grunde, weil ich aus einer Stadt hierhergekommen bin, in welcher allein es bisher zu einem Kampfe in bezug auf den Bibliothekenrabatt gekommen ist zwischen der dortigen
Universitäts bibliothek und dem ansässigen Sortimente. Ich
habe selbst nicht die Ehre, dem
walter und -beamten anzugehören,
Einladung hierher verdanke ich einer Ne
Regierung, die aber a
ebenden Fragen
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selbst mit den meisten Besorgungen aus dem Auslande betraut, also verzichtet auf Vorteile, die sich an den direkten Bezug knüpfen. Da trat dann plötzlich der Ihnen bekannte Aft der Kündigung ein, und insbesondere der der Universitätsbibliothek von Freiburg seit langen Jahren bewilligte Rabatt von 16 0 sollte auf 5 0, herabgesetzt werden. Es beriefen sich die Sortimenter da zunächst auf den badisch-p älzischen Kreisverein. Der klopfte auch bei der Regierung an, die sich indes in dieser ganzen Angelegenheit absichtlich zurückhielt, weil sie glaubte, daß zuerst in den hergebrachten privaten Formen die gewöhn⸗ lichen Vorstadien des Ganges eines wirtschaftlichen Kampfes durchmessen werden müßten; sie selbst aber nahm durchaus nicht Partei für die eine oder andere Seite. Meine Herren, die Bibliothekverwaltung von Freiburg ging ein auf die Streichung des Zeitschriftenrabatts und verzichtete dadurch nach ihren Annahmen bei 13 200 und einigen Mark auf eine Er— sparnis von 3⸗ bis 400 „ für Zeitschriften, wollte aber für die übrigen Bücher eine weitere Schleuderung — denn es gibt doch auch ein Schleudern des Geldes, nicht bloß der Ware — von 700 bis 800 „6 nicht akzeptieren, da sie keineswegs unter so glänzenden Umständen ist und es auch nicht für not⸗ wendig oder für ihre Pflicht hielt, einem ersten Angriff zu weichen. ;
Nun will ich Sie mit den weiteren Stadien des Kampfes nicht behelligen. Das Interessante des örtlichen Vorganges liegt darin, daß die Freiburger Sortimenter selbst sich bereit
Fachmännern Etwas
Wach formuliert wurde, als einen dankens—
Vorsitz ender (unterbrechend): Das
staatlichen und den dazu gehöriger
— —
25
gewissermaßen, nachdem von allen in Preußen, in Sachsen,
Rabatt noch gewährt wurde, dieser 10 oige Rabatt in Frei⸗ burg verweigert werden, weil man dort zu weit wohne im Hinterland und weil Herren Buchhändler — ich wende mich nun einmal ohne sonstige polemische Empfindung, — denn ich zähle mich gar⸗ nicht zu einer Gegenpartei mit ausgesprochenem Akzent, aber ich rede Sie nun einmal als die Gegenseite an: Ihre ganze Organisation, vermöge deren Sie die Existenz des Sortiments⸗ buchhandels als eine nationale Notwendigkelt betonen, läuft ja immer auf den Satz hinaus, daß eine gleiche Verteilung der geistigen Nahrungsmittel durch den Körper der Nation stattfinden solle, daß jeder also auch davon empfange. Sie machen da gewöhnlich einen Unterschied zwischen kleinen Orten und großen; die Kleinstädter sollen etwas davon haben, nicht bloß die Großstädter. Ich frage aber: warum soll es denn auch nicht möglich sein, an der Peripherie des doch nicht allzu großen Reiches dieselben Vorteile in derselben Nücksicht und Hinsicht zu gewähren wie in ein paar günstiger gestellten Zen— tralen? Ich spreche nicht von Freiburg allein, ich spreche auch von Königsberg usw. und finde, daß viel in den Schil— derungen des Herrn Dr. Lehmann von den Leiden des jungen Sortimenters dort im Nordosten zusammenhängt mit den ge⸗ steigerten Unkosten des Transportes. Wir haben uns droben in Baden auf allen Seiten in der Empfindung und An⸗ schauung geeinigt, daß wir da ungerecht behandelt werden, von Meistbegünstigten und Minderbegünstigten innerhalb Kreises des buchhändlerischen und Konsumentenverkehrs die Rede sein dürfte; sondern wir meinen, Sie müßten Organisation entweder durch höhere Rabatte der Verleger a die entfernter wohnenden Sortimenter ausbauen oder auf irgend eine andere Weise, dadurch, daß Sie dafür so gen, daß nur Sortimenter, die mehr Risiko ertragen können, bei uns an leichmäßig vorteilhafte Bedingungen für
der Grenze sitzen, die Bibliotheken llen. Wir wollen ganz dasselbe auch für uns haben; wir wollen in unserm Musterlän in dieser Beziehung nicht schle h r anders, in Berlir dürfen der geistigen ebenso, und sie schle auch ebenso Es ist mir die Behandlung als eine Ungerechtigkeit erschienen, dis ich den in Erwägung
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. 1.
ter bel behandelt ut an.
8ühl U!
Aussicht ge en, er.
Meine Herren, Sie könnten nun vielleicht hieraus ziehen, daß wir in Freiburg auch zufrie wenn wir eben gleich schlecht behandelt würden wie übrigen Heiterkeit, daß wir befriedigt wären, wenn man uns sagte: Ihr müßt wie alle anderen bei 50/0 und bei euren dortigen Sortimentern bleiben. Ich muß hinzufügen: unsere Bibliothe bezieht jetzt direkt aus Leipzig, um unsere Sortimenter z bekämpfen. könnte also sagen: seid nur ruhig, d anderen werden bald auch so schlecht . — ist nicht die einzige Sehnsucht unsere wünschen — und das ist das zweite — für alle Bi iotheken die Fortdauer der Aus nahmebestimmun lusnahme— stimmungen, die ich für das einzelne Individuum u schlossen halte. Ich kann mich nicht anschließen, obwohl ich d mischer Lehrer bin, dem Wunsche, für uns und auch für Studenten ein Privileg vor den üblichen Preisen zu
Ich sehe die liotheken — die öffentlichen
ninarbibliotheken als die an, wo auch de Wissenschafttreibende seine literarische Zufuhr finden d an dieser Stelle, meine ich, müßte die gesamte Buch⸗ lerwelt eben der Gesamtheit eine Konzession machen und so also nach vor sämtlichen öffentlichen Bibliotheken, den
h g Seminarbibliotheken, die ja nur Lokalableger der Universitätsbibliothek sind, diese Ver—
billigung durch den 100 digen Rabatt bewilligen. Meine Herren, ich darf
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Wort per⸗—
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Aklärten, auch da als sogenannte Uebergangsbestimmung die Fortdauer des 10 0,½9 igen Rabatts zu bewilligen, daß sie aber daran verhindert wurden von dem badisch⸗pfälzischen Verein, der hierfür denn auch von dem Börsenverein die Bestätigung erlangte. Was besonders interessiert, und ich darf sagen, auch die Karlsruher Regierung frappierte, war das Argument, das der badisch⸗pfälzische Verein dabei aussprach: Ihr dort in Freiburg, „wo die Frachtspesen so ungeheuer sind“ — wie der Ausdruck lautete — seld dann nicht mehr existenzfähig. Es war damit proklamiert eine Verschiedenheit der Behandlung
ö ine vielleicht auch ein sönlicher Ansicht einschalten. Ich habe, so sehr ich mic über die angekündigte: Ausgleichsverhandlungen, nicht ganz alle Bedenken in mir niederkämpfen können, daß daraus doch vielleicht nur eine Konkordienformel wird, nach der, wie bekannt, k Aber versuchen ans, das ist kein Gegengrund. möchte nur eins bemerken. Ich sehe gar nicht tutionen — es ist das sonderbarerweise noch nicht erwähnt worden — dieser oder jener Art den
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in den Insti—
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den vornehmsten Grund des schlechten Ganges des Buchhandels heute und' der mit ihm ver⸗ knüpften geistigen und gewerblichen Tätigkeiten. Unser Säkulum trägt einen unbuchmäßigen Charakter. Das Buch, seine Er— zeugung wie seine Aufnahme, Buchschreiber, Buchhändler und Buchleser verlangen eine Zeit der Sammlung, der Stimmung und der Versenkung, und es ist das Temperament des Zeit⸗ alters von heute, was die Bücher als solche aus der Rolle herausgedrängt hat, die sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts spielten. Unsere ganze Buchproduktion hat journalistische Formen angenommen, auf Momentaufnahme richtet sich das geistige Interesse. Dahin strebt heute alles, und damit hängt auch. die Konkurrenz zusammen, die die Verleger sich selbst bereiten; der Moment soll immer ausgekostet werden. Damit hängt aber auf der anderen Seite, der der Käufer oder Nichtkäufer, zu⸗ sammen, daß man sich jetzt mit einem Bücherlesezirkel zufrieden gibt, statt ein Buch zu kaufen. Ueberall sind Formen ein— getreten, die dem Journalismus, dem Zeitschriftenwesen ent⸗ sprechen, weil sie dem Tage dienen, die aber eigentlich mit dem Charakter eines Buches, das etwas Aeternes in sich trägt und tragen soll, nichts zu tun haben. Es würde viel zu weit führen und vielleicht doktrinär oder phantastisch klingen, wenn ich das näher ausführen wollte: Genug: deshalb glaube ich, würde im ganzen nicht viel geholfen werden durch Umänderung der Institutionen. Höchstens werden alle Beteiligten vorsichtiger, bedächtiger und klarer vorgehen, es werden Opfer fallen an überflüssigen Sortimentern und Verlegern; das versteht sich von selbst. Aber nach dieser Zwischenzeit — sagen wir, sie dauert
l Seiten konstatiert war, daß ßen, r auch soviel ich weiß, im Großherzog⸗ tum Hessen, jedenfalls auch an anderen Orten ein 10 0½ iger
dort die Fracht zu viel koste. Ja, meine
eine Generation — wird wieder etwas anderes kommen, eine andere geistige Produktionsweise. Bis dahin muß, was von wissenschaftlichen Bestrebungen des menschlichen Geistes und von Idealen in der schönen Literatur und in den nächst—⸗ verschwisterten Verhältnissen besteht, erhalten werden durch irgend welche Mittel; und der Staat als solcher hat das Recht und die Pflicht, zu fordern, daß die Gelegenheit, die einzelnen bietet, zu Büchern Zugang zu erhalten, also die Bibliotheken im ganzen Umfange unverschränkt bleiben und daß darin keine weiteren für den Volkswohlstand unvorteilhaften Maßregeln getroffen werden.
. Meine Herren, ich würde der Kommission, die in der Luft schwebt, dies als eine Forderung nahe legen, oder, da auf mich wenig ankäme, will ich liebe
Mahnung weiter, an der Frage
dahin aussprechen zu dürfen“
Sie nicht!
eine andere Frage, zum Ent nämlich die ja r deutscher aten und daher, wo in M bildenden texemplare. st eine mittel alterliche I in literarisches jus primae noctis Heiterkeit, und darau glaube ich, würde der Stac zerzichten müssen. Ergãbe ch aus ein Vorteil für einige Buchhändler, di preußischen, ö ĩ ̃ Börsenverein,
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a auch immer — einmal die Schulprogr ie hergenor geradezu als e g bibliotheken kaum mehr
wesentlichen Kompendien belletristisch Bücher (d. h. heken heute fast gegen früher
allgemein bild eigentlich wi nographien u. dergl. kommen Schu überhaupt nicht mehr in Betracht. außerordentlich verschoben. Früher n Schulbibliotheken wissenschaftliche philologische Werke: heute erhebt der Historiker, der Mathematiker, der Naturwissenschaftler genau dieselben Ansprüche an die Schulbibliothek wie der Philologe, der Etat ist nicht höher, und die Folge ist: eigentliche wissenschaftliche Sachen können gar nicht angeschafft werden.
Der andere Gesichtspunkt — auch darauf ist hier scho: mehrfach hingewiesen worden, und auf allen Seiten stimmt man darin überein, ist der, daß di Zahl der Sortimenter an einem Orte och für rch bedingten Zu⸗ eine Herren, mir
nerzienrat Trübner h dar selbst einmal gesagt hat, er müsse immer den Kopf schütteln, wenn er auf die Universitätsbibliothek in Straßburg komme und sehe, daß von 5 Sortimentsbuchhandlungen dasfelbe Buch aufgelegt werde. Das ist ganz entschieden ein Punkt, der nicht so ist, wie er sein kann und sein soll. Wenn Herr Dr. Lehmann an— geführt hat, daß von dem zur Ansicht Vorgelegten etwa 2006, abgesetzt werden, so ist das nach' den Zusammenstellungen meines Verlags zu hoch gegriffen, und ich glaube, das werden mir andere Verleger bestätigen. Wir setzen nicht 200 unserer Kommissionslieferung ab, und ich bin sehr zu— frieden, wenn 150 abgesetzt werden; ich kenne aber viele Handlungen, die setzen nur 71, und So / ab, und es ist sehr interessant, daß man in einzelnen Städten hiernach direkt fest⸗ stellen kann: von den Handlungen sind etwa die Hälfte lebensfähig, die anderen können nicht leben und nicht sterben und machen den übrigen nur noch das Leben schwer. Das ist also meines Erachtens ein Punkt, auf den von der Buchhändler— seite die Aufmerksamkeit gelenkt werden müßte.
Wenn eingewandt wird, hier sei es sehr schwer, Wandel zu schaffen, so bin ich weit entfernt das zu verkennen. Ich möchte auch meinerseits zunächst nur Material geben für die Kommission. Jedenfalls sind das meines Erachtens Punkte, auf die die Kommission ihr Augenmerk wird richten müssen. Ich kann hier nicht einfach sagen, wie es gemacht werden soll.
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