1904 / 125 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung , effend Genehmigung zur Ausgabe von Schuld chreibungen auf den Inhaber durch die Aktien⸗— ellschaft w u. Cie. in Mülhausen . i. Els.

Der Aktiengesellschaft DollfusMieg u. Cie. in Mül⸗ hausen i. Els. ist auf Grund des 5 795 des Bürgerlichen Gesetzbuchs die Genehmigung zur Ausgabe von Schuld⸗ verschreibungen auf den Inhaber im Höchstbetrage von 10 Millionen Mark erteilt worden. Die Schuldverschreibungen sind verzinslich zu 4 vom Hundert und eingeteilt in 10 000 Stück zu je 1000 S Nr. 1 bis 10000, Reihe 1 bis WX. Die Rückzahlung erfolgt spätestens am 1. Oktober 1945. Frühere ganze oder teilweise Kündigung und zwar letzterenfalls in Teilbeträgen von einer oder mehreren Reihen, die durch Auslosung festzustellen sind, ist vom 1. April 1912 ab vor⸗ behalten.

Straßburg, den 27. Mai 1904.

Ministerium für Elsaß-Lothringen, Abteilung für Finanzen, Gewerbe und Domänen. Der Unterstaatssekretär. von Schraut.

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Königreich Preußen.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Baurat Rimrott, Mitglied der König—⸗ lichen Eisenbahndirektion in Berlin, zum Oberbaurat mit dem Range der Oberregierungsräte und den Polizeigssessor Cortem me beim Polizeipräsidium in in zum Polizeirat zu ernennen sowie den Kreissekretären Zickler in Strehlen, S Goldberg i. Schl., Kamieth in Stendal, Schlich Antze in Minden und Koffler in Arnsberg den als Rechnungsrat zu verleihen.

Deiwe Steine

Auf Ihren Bericht vom 4. Mai d. J. will Ich dem Kreise Belg ard im Regierungsbezirk Köslin, welcher den 11,299 der Polzin⸗Rambin—⸗

Groß⸗Rambin bis

. . Char * * 9 J 3 sog nn *** Bau einer ö jaussee von Station

bei Bahnhofe tation 22.5 4 74 der Körlin-Jastrower Chaussee und von tation 21,5 825 dieser Chaussee bis Station 77 4 93 Groß⸗Tychow⸗Jagertower Chauss i Zadtkow beschlossen zat, das Enteignungsrecht zur YIusfũührung ieses Baues erforderlichen Grundstücke verleihen, auch genehmigen ie dem Chausseegeldtaris vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der auf die gedachte Chaussee zur An⸗ eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.

a 12. Mai 1904.

Wilhelm R. von Budde,

Glötziner Chaussee

die

nister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Koblenz si

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ehre; r XTehrerinnen

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auptverwaltung der Staatsschulden. 6a nn ina ginn

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zum 1.

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uldverschreibungen der Klel-Ecker t(Eisenbahngesellschaft II. Emission

en 21. Juni 1904, Vormittags 111 itzungszimmer, Oranienstraße 92 94, 1

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K,, 5 ? Zuziehung e Notars statt. 1 2 9

26. Mai

ffentlich unter Berlin, den Hauptverwaltung d

Die Aus ichsten Privile 05 zu ti ort mund

iut n Anleihe

i Eisenbah g, den 21. Juni 1904, Vormittags 112 uhr, unserem Sisungszimmer, Oranienstraße 92 74, 1 Treppe, eines Notars statt.

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ing der Staatsschulden. Hoffmann.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 12 „Gesetzsammlung“ enthält unter Nr. 10598 das Gesetz, betreffend die Erweiterung des adtkreises Breslau, vom 20. Mai 1904. Berlin W., den 309. Mai 1904. Königliches Gesetzsammlungsamt. Weberstedt.

Angekommen: Seine Exzellenz der Staats- und Justizminister Dr. Schön⸗ dt, aus der Provinz Pommern; Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der Arbeiten von Budde.

*

verschieden. Gestern nachmi verschlimme si lötzlich sein Zustam n, . chmittag verschlimmerte sich plötzlich sein Zustand 7 Uhr an an bis zum Eintreten des Todes hatten Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogi das Sterbezimmer nicht mehr verlassen. Hoheit die Großherzogin weilt zur Zeit in London.

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und 6. September 1850 in der Regierung. kleidete in der preußischen Armer den Rang nerals der Kavallerie und war Chef des 2. Bataillons des Iroßherzoglich Mecklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89 6 e. Pommerschen Ulanenregiments Nr. 9 und ferner Vbderstinhaber

Abgereist: der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats Voigts

der geistliche Vizepräsident, Wirkliche Oberkonsistorialra

D. e gr von der Goltz und der weltliche Stellvertreter des P

räsidenten, Oberkonsistorialrat Moeller, nach Eisenach

der Unterstaatssekretär im Reichsschatzamt von Fischer,

auf Urlaub nach Thüringen.

Aichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. Mai.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz ist in der Nacht vom Sonntag auf Montag sanft entschlafen. Mit aufrichtiger Teilnahme gedenken wir beim Heimgang dieses ehrwürdigen Füͤrsten der durch sein Hinscheiden in Trauer versetzten Großherzoglichen Familie und der ihr verwandten Fürstenhäuser wie der Bevölkerung von Mecklenburg⸗Strelitz, die den Verlust ihres geliebten Landesvaters beklagt. Die Sympathien weiter deutscher Kreise sind dem verewigten Großherzog noch vor nicht langer Zeit bekundet worden, als ihm am 28. Juni vorigen Jahres vergönnt war, mit seiner erlauchten Gemahlin die seltene Feier eines sechzigjährigen Ehejubiläums zu begehen. Wie an jenem festlichen Tage, erinnern wir uns heute an der Bahre des greisen Bundesfürsten der trefflichen Eigenschaften, * während einer langen glücklichen Regierung seinem Lande und Volke zum Segen gereicht haben.

Seine Majestät der Kaiser und König besichtigten am Sonnabend in Döberitz die 2. Gardeinfanteriebrigade und kehrten sodann nach den Neuen Palais zurück. Gestern früh wohnten Seine Maestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin dem Gottesdienst in der Garnison— kirche zu Potsdam und sodann der Enthüllung des Denkmals des Großen Kurfürsten an der Lennéstraße zu Berlin bei.

Heute vormittag nahmen Seine Majestät in Potsdam über die Tuppen der dortigen Garnison ab.

Die neue „Ringliste der Marine für das Jahr 1904“ wandband 3,25 S6) st soeben im? buchhandlung von ES. Mi erschienen. Im Marmekabinet Majestät des Kaiser, und Königs dem Stande vom J. Mai aufgeste

. .

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Der Kaiseczche Gesandte im Haag von Schloezer ist vam Urlaub atf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

tte in Belgrad Dr. von Voigts⸗ Allerhöchst bewilligten Urlaub auf Geschäfte der Gesandt⸗

und hat die ie Brwvollmächtigten zum Bundesrat, Königlich bay iaddirektor Ritter von Geiger, Königlich be at und Kronanwalt Ritter d h bayerischer Ministerialrat Ritter von Gwßherzoglich badischer Geheimer aun snd in Berlin angekommen. iesige Königlich griechische Gesandte Rangabs ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die SJeschäfte

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e, we n, 12. aufhalten: S. SS. Ma-*s ö 2 ( „Mecklenburg“, Amazone, M. Torpedoboot, Sg“ Ja

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ze“, „Kaiser Friedri oboot „S 38“, in Ro „Beowulf“, „Odi eu zen S. J

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eingetroffen. kanonenboot „Vaterland“ ist am B. Mai

Dient gestellt.

Mecrklenburg⸗Strelitz. Seine

mn Königliche Hoheit der Großherzog ist, wie T. B.“ meldet, heute frü um 121 Uhr in Neustrelitz Höchstderselhe war schon viele Monate bettlägerig. es trat ein schneller Kräfteverfall ein. Von ungefähr war Seine Königliche Hoheit bewußtlos. Von g Uhr

erᷓ n Ihre Königliche Seine Königliche Hoheit der Großherzog Friedrich il helm war am 17. Oktober 1819 zu Neustrelitz geboren folgte seinem Vater, dem Großherzog Georg, am Höchstderselbe be⸗ eines Ge⸗

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prãsident abermals dagegen Grafen Goluchowski Drohungen gegen die Türkei enthielten; Mahnungen seien gerade ein Beweis des Ungarns Wir wünschen“, fuhr Graf Tizja fort, eine Eroberungẽpolitik auf dem Behauptungen aufstellen, treiben Feinde. die friedliche Entwickelung exhaltung der territorialen Integrität und Wir wollen keinen vorherrschenden Einfluß auf dem Balkan und werden auch nicht dulden, daß er von anderen ausgeübt werde. Identität dieser unserer Ziele mit denjenigen Rußlands entents cordiale mit dieser j

E Krieg ir Europa nicht auf.

er, fe den Krieg mit Japan in Europa zur urteilt sei.

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wurden gestern, dem „W. T. B.“ sozialistische Republikaner e,, gewählt.

ungarischen Infanterieregiments Nr. 31. Am 28. Juni 1843 hatte 6 Seine Königliche Hoheit in London 8 Ihrer Königlichen Hoheit . Karoline Prinzessin von Großbritannien und Irland und von Hannover vermählt, welcher Ehe ein Sohn, Seine Königliche Hoheit der etzt regierende Großherzog Adolf Friedrich, General er Kavallerie à la suite des 2. Pommerschen Ulanenregiments Nr. 9, entsprossen ist, Höchstwelcher sich am 17. April 1877 u Dessau mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Elisabeth von nhalt vermählte.

Dentsche Kolonien.

Die Streitkräfte in Deutsch⸗Südwestafrika sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ jetzt folgendermaßen gegliedert:

. Hauptabteilung in Okahandja unter Führung des Obersten Leutwein. Major von Mühlen fels: 9. Kompagnie unter Ober- leutnant Stein hausen, 10. Kompagnie unter Hauptmann Wilhelmi II. Kompagnie unter Hauptmann Gansser; Major von de Heyde? 5. Kompagnie unter Hauptmann Puder, 7. Kompagnie unter Haupt— mann Brentano; Artillerieabteilung unter Hauptmann von Heyde⸗ breck: 4. Batterie unter Oberleutnant von Müller, 5. Batterle unter Hauptmann Stahl, 6. Batterie unter Hauptmann Rembe; Witbois unter Leutnant Müller von Berneck; Maschinengewebrabteilung unter Dauptmann Dürr; Funkentelegravbenabteilung unter Oberleutnant Häring (am 24. Mai in Swakopmund eingetroffen).

2 Rordabteilung unter Oberleutnant von Zülow, später Oberlzutnant Volkmann: S8. Kompagnie unter Leutnant Freiherrn bon Reibniß, Halbbatterie unter Oberleutnant von Madai, 2 Ma— schinengewehre unter Oberleutnant zur See Wossidlo.

Abteilung des Majers von Estorff: 1. Kompagnie unter TDauptmann Grafen zu Solms.-Wildenfels, 2. Kompagnie unter Oberleutnant Ritter, 4. Kompagnie unter Oberleutnant Epp 6. Kompagnie unter Hauptmann von Wangenheim, 4 Btaschinen gewehre unter Oberleutnant Grafen von Saurma. Jeltsch; Artillerie⸗ abteilung unter Hauptmann von Oertzen, 2. Batterie unter Leutnant Freiherrn von Kirschberg, 3. Batterle unter Oberleutnant Baußus; Bastards unter Oberleutnant Böttlin.

Astabteilung (in Otji hae ne na in Quarantäne) unter Führung des Majors von Glasen app: Kompagnie unter Hauptman Kompagnie unter Hauptmann Lieber, Maschinenkanonen— abteilung und ein Teil des Transports Winkler.

Detachiert sind: die von Winkler

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agnie *. . die Gegend von Om aruru. kajor von Glasenapp.

Desterreich⸗ Ungarn.

.Der Kaiser ist am Sonnabend von Bruck a. d. Leitha in Wien eingetroffen und hat sich nach Schönbrunn begeben. Die ungarische Delegation nahm vorgestern, wie 38. X. B.“ berichtet, das Budget des Ministe riums des Auswärtigen mit einem Vertrauensvotum für den Grafen Go luchowski an. Auf verschiedene Bemerkungen von oppositionellen Abgeordneten bezugnebmend, stellte der Ministerpräsident Graf Tisza fest, daß der Begriff Großmacht nicht mit dem Begriff Kolonialmacht zusammenfalle. Die Identität der Intereffen sowie die Notwendigkeit, im internationalen Verkehr ein achtunggebietender Faktor zur Wahrung der eigenen Selbständig⸗ leit zu sein, sei für Desterreich⸗Ungarn das Kriterium der Iro macht. stellung und werde es auch in Zukunft bleiben. Auf den Dreibund übergehend, konstatierte der Ministerpräsident auf das freudigste daß selbst die ehemaligen Gegner des Dreibundes dessen Bedeutung und gleit bereits anerkennten. Der Ministerpräfident trat der wiederholt richtig gestellten Behauptung entgegen, daß Desterreich Ungarn besondere Lasten auferlege

daß im Ges nteil ohne dieses Bundesderbaltnis en für die Wehrfähigkeit, sowohl im Frieden als auch im ungleich größer sein würden. Gbensowenig stehe die Einheit—

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lichkeit der Organisation der Armee wie auch die deutsche Dienßft— sprache in irgendwelchem Zusammenhang mit dem Bundesberhältnis zu D

chland. Auf die Balkanfrage eingehend, legte der Minister— Verwahrung ein, daß die Erklärungen des seine Wohlwollens Desterreich⸗ Balkanvölker überhaupt. „weder eine Expansiv⸗ noch Ballan. Diejenigen, die solche gen au 1 Wasser auf die Mühlen unferer Tas Grundprinziv unserer Balkanpolitik ist und bleibt ch der Balkanvölker unter Aufrecht⸗ der Rechte der Türkei.

für die Türkei und die

93 Die J n R 2s führte zu der Großmacht; sie bietet die Gewähr nicht

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nur für deren Bestand, sondern auch dafür, daß selbst im Falle von Konflikten und Verwickelungen auf dem Balkan beide Großmächte die

Bedingungen für deren friedlich Losung finden werden. Der Umstand,

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Aufmerksamkeit Rußlands gegenwärtig durch den ↄstasiatischen

Anspruch genommen ist, hebt dessen Attionsfähigkeit in uf. Diejenigen würden große Enttäuschungen erleben, ie ewa politische Berechnungen darauf gründen würden, daß Ohnmacht ver⸗

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Frankreich.

Bei den Gen eralrats wahlen im Seinedepartement . ufolge, 8 radikale und aner sowie 4 Nationalisten und Kon⸗ ve gewählt. Stichwahlen haben 9 stattzufinden, von enen 8 guͤnstig für die Republikaner der Linken liegen, eine

zweifelhaft ist.

Italien. Der Senat genehmigte am Sonnabend, wie W. T. B.“

meldet, mit 59 gegen 13 Stimmen das Budget des Aeußern und vertagte sich sobann bis zum 6. Juni. Im Laufe der Debatte hob der Minister des Aeußern Titton in Beantwortung verschiedener Anfragen die vortreffliche Lage hervor und bemerkte keinerlei Sorge . en

des , Thrones, denn dieser Fall ssei Gegensta besonderer Abmachungen zwischen Jtalien,

? in der Kolonie Erythräg es könne sich dort in der Zukunft auch nicht im Falle der Erledigun

ngland gewesen. Frankreich und Dyanien. Der Minister des Aeußern hat sich, wie ‚W. T. B.“

mitteilt, bereit erklärt, eine Interpetlation des Deputierten

des Kaiserlich und Königlich österreichisch—

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omanones, betreffend Marokko, zu beantworten.

Belgien.

Die Wahlen für die ausscheidende Hälfte der Mitglieder des Senats und der Repräsentanten⸗ kammer haben gestern stattgefunden und sind, wie W. T. B.“ meldet, durchaus ruhig verlaufen. Nach den bis Mitternacht festgestellten, nicht amtlichen Wahlergebnissen gewinnen die Liberalen in der Repräsentanten kammer 3 Sitze der katholischen Mehrheit, 4 der Sozialisten und 1 der ö . Demokraten. Im Senat gewinnen die Liberalen 2 Sitze der katholischen Majorität.

Türkei.

Der russische Botschafter Sinowjew ist vorgestern mit

Urlaub von Konstantinopel abgereist. Bulgarien.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.⸗Korresp.— Bureaus“ aus Sofia sind nach amtlichen Angaben bisher 5000 Flüchtlinge zurückgekehrt, darunter I009 in das Wilajet Adrianopel. Die Regierung sei mit dem Gange der Rückkehr, die, wenn auch langsam, doch stetig fortschreite, im ganzen zufrieden, da die türkschen Behörden bei Uebernahme von Flüchtlingen guten Willen zeigten.

Amerika.

Der maurische Räuber Raisuli, der den Amerikaner Perdicaris und den Engländer Varlen bei Tanger ent— führt hat, hat, wie dem ‚W. T. B. aus e, mit⸗ geteilt wird, folgende ,, für deren Freigabe gestellt:

Engl and und Amerika sollen Bürgschaft dafür übernehmen, daß Marokko ihm und seinen Nachfolgern Straflosigkeit gewähre, sowie daß der Sultan seine Truppen aus der Provinz Tanger entferne und ihm, Raisuli, die Beherrschung dieses Gebiets überlasse, schließlich . die Gouverneure von Tanger und Fez ein hohes Lösegeld auf— ringen. ger Präsident Roosevelt und der Staatssekretär Hay haben entschieden, daß diese Bedingungen durchaus unannehm⸗ bar seien. Das aus den Schiffen „Atlanta“, „Marietta“ und „Castine“ bestehende südatlantische Geschwader hat Be— fehl erhalten, von Teneriffa nach Tanger zu gehen und sich dem dort liegenden Kreuzer „Brooklyn“ anzuschließen; das europäische Geschwader, aus den Schiffen „Olympia“, „Baltimore“ und „Cleveland“ bestehend, ist angewiesen, von den Azoren nach Tanger zu gehen.

Amtliche n, , Berichte aus Japan heben die

furchtbare Gewalt des japanischen Pulvers hervor, dessen Bereitung Geheimnis sei. Die Explosion der mit diesem Pulver gefüllten Geschosse habe die amerikanischen Attachéss in Staunen gesetzt. Die schwersten, panzerdurchschlagenden Geschosse, obwohl sie nur eine kleine Labung des Pulvers enthalten hätten, seien in zahllose spitze Stücke zersprungen, die mit solcher Gewalt in die Luft geschleudert worden seien, daß sie alles, was ihnen Widerstand geleistet habe, zertrümmert hätten. Nach einem Telegramm aus Panama ist in der dortigen gesetzgebenden Versammlung ein Gesetzentwurf, nach dem in Panama Goldwährung eingeführt werden sollte, abgelehnt worden.

Nach Depeschen aus Rio de Janeiro sind die Diffe⸗ renzen zwischen Brasilien und Peru bezüglich des Acre-Territoriums dem Wesen nach beigelegt worden.

Asien.

Ein Telegramm des Generals Kuropatkin an den Kaiser

vom 27. d. M. meldet, wie „W. T. B.“ erfährt:

Eine japanische Abteilung, die aus etwa einem Bataillon Infanterie und einer Eskadron bestand, begann am Morgen des Mai auf der großen, nach Liaujang führenden Straße vorzurücken, wurde aber genötigt, rasch nach Thu— menfa zurückzukehren. Im Tale des Aiho hält eine etwa ein Bataillon Infanterle starke. japanische Abteilung die Höhen beim Dorfe Dapu besetzt. Kosaken wurden dort mit starkem Feuer empfangen. Das Gefecht dauerte von 10 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags. Dabei versuchte die japanische Infanterie, den rechten Flügel der Kosaken einzuschließen und ihm den Rückzug ab— zuschneiden, was aber nicht gelang.

Ueber den Angriff auf Kintschou werden von amtlicher japanischer Seite noch folgende Einzelheiten gemeldet:

Der Angriff gegen die feindliche Stellung in Nanschan begann in der Frühe um 2 Uhr 35 Minuten. Die Verteidigungswerke des Feindes waren fast sämtlich ständiger Art; die feindliche Artillerie bestand aus 50 Geschützen verschiedenen Kalibers und zwei Kom⸗ pagnien Schnellfeuerfeldartillerie. Die Infanterie errichtete 2 bis 3 Linien gedeckter Laufgräben mit Schießscharten, stellte an wichtigen Punkten Maschinengewehre auf und leistete hartnäckigen Widerstand. Wir stellten alle unsere Feldgeschütze mit Richtung auf die Forts auf, und sie brachten die Hauptartillerie des Feindes um 11 Uhr Vormittags zum Schweigen. Während die Schnellfeuergeschütze sich vorher nach Nankwanling zurückgezogen batten und bis in die Nacht feuerten, konzentrierte unsere Artillerie ihr Feuer auf die feindlichen Gräben. Unsere Infanterie Ang bis zu oJ = 500 m an den Feind heran, es lagen aber Drahthinder⸗ nie, Minen und Gräben vor uns, und das Feuer der feindlichen Infanterie und der Maschinengewehre dauerte ungeschwächt fort. Wir rückten aber noch weitere 200 m an den Feind heran, und es erwiesen sich noch mehrere K. als erfolglos, denn alle unsere Offiziere und Mannschaften fielen 20 - 30 m vom Feinde entfernt. Daraufhin setzte mit vorbereitendem Feuer unsere Artillerie tin, und am Abend erfolgte unter schwerstem Geschützfeuer der letzte Sturmangriff, durch den wir die ganzen Höhen gewannen, den Feind vertrieben und die Geschütze auf den Forts erbeuteten. Ein glücklicher

ufall bei diesem Angriffé war die Entdeckung eines Minendrahts am Istfuße des Berges Nanschan; wir schnitten ihn durch und verhinderten so die Minenexplosion.

Amtlich wird ferner gemeldet: .

Der kommandierende General, der die Operationen der japanischen Armee gegen Kintschou geleitet hat, berichtet, daß eine Abteilung, be— stehend aus Infanterie, Artillerie und Pionieren Nankwanling am Morgen des 27. Mat besetzte. Der Feind wurde nach Port Art hur geworfen und berbrannte die Eisenbahnstation San shilipu, im Nord—⸗ westen von Dalny (nicht ju verwechseln mit der Station gleichen Namens im Norden von Kintschou).

Der General Oku berichtet: Bei dem Angriff auf den Berg Nan chan bildete die 4. Di- bision den rechten Flügel und die 3. Division den linken, während die 1. Diviston das tn m hatte. Der Feind bestand aus einer Division der Feldarmee, 2 Batterien Feldartillerie, außerdem , . attillerie und Marinetruppen. Unsere 4. Division errang elnen Vorteil über den linken Flügel des Feindes, der durch die Beschießung unserer Flotte von der Kintschoubucht aus mitgenommen war, und drang schließlich in die feindliche Stellung ein. Die beiden anderen Divisionen folgten undverjũglich, worauf ka u ch Heer in Verwirrung sich zurückjog, indem etz die Magazine bei Lafpangshin verbrannte. . Ver⸗ luste betragen ungefähr 3h00 Mann, während der Feind über 500 Tote auf dem Schlachtfelde ließ.

Der General Oku hat, wie das „Reutersche Buxeau“ meldet, an die Bevölkerung von Liautung eine Pro—

klamation erlassen, in der er einerseits Schutz des Lebens und Eigentums sowie Entschädigung für die von der japa— nischen Armee beschädigten oder genommenen Häuser verspricht, andererseits strenge Strafen androht, wenn sie die Russen unterstütze.

Aus Peking meldet dasselbe Bureau, ein Kaiserliches Dekret ordne die Errichtung einer Gesellschaft vom Roten Kreuz in China an, die sich der Internationalen Konvention anschließen werde. Das Kaiserliche Schatzamt spendete für die Gesellschaft 100 000 Taels.

Die chinesischen Kanonenbzoote, die auf Veranlassung des Vizekönigs in Canton nach Macao geschickt waren, um die Auslieferung eines dorthin vor den chinesischen Ge— richtsbehörden Geflüchteten zu verlangen, haben jetzt Macao wieder verlassen. Die portugiesischen Behörden haben die Maßregeln, durch die einem Landungsversuche der Chinesen begegnet werden sollte, eingestellt. Die Untersuchung gegen den Flüchtling nimmt ihren Fortgang.

Nach einem Telegramm der „Daily Mail“ aus Chumbi wurde am 26. d. M. ein Angriff auf ein dem britischen Lager bei Gyangtse nahe liegendes, von den Tibetanern befestigtes Dorf gemacht, bei dem der Leutnant Garstin und drei Sepoys fielen, 3 Offiziere und 9 Mann verwundet wurden. Das Dorf wurde nach elfstündigem Kampfe genommen; die Tibetaner hatten schwere Verluste, 37 Mann wurden gefangen genommen.

Das im Haag erscheinende „Amtsblatt für Indien“ meldet, daß am 27. d. M. nördlich von Sidoardjo im Bezirk Surabaja auf Java ein Haufe von etwa hundert gegen die Europäer fanatisierten Eingeborenen einen Aufstand hervor⸗ gerufen habe. Die Truppen seien eingeschritten, wobei 72 Aufständische getätet und 12 festgenommen worden seien. Der Aufruhr sei jetzt bewältigt, in den Eingeborenendörfern herrsche wieder Ruhe.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die eingetragenen Genossenschaften im Deutschen Reiche Anfang 1904.

Die Preußische Zentralgenossenschaftokasse hat soeben den ersten Jahrgang (1809) eines „Jahr und Adreßbuches der Erwerbs— und Wirtschaftsgenossenschaften im Deutschen Reiche ver⸗ öffentlicht, das fortab alljährlich ausgegeben werden soll. Außer dem Adreßbuch (Abschnit A des Werkes), das alle am 1. Januar 1904 bestehenden eingetragenen Genossen⸗ schaften namentlich und mit ihrer Mitgliederzahl in Gruppierung nach dem Gegenstande des Unternehmens und für jeden Bundesstaat aufführt, enthält das Buch noch statistische Nachrichten über die ein— getragenen Genossenschaften (B), dann eine Uebersicht über die deutsch— sprachige Genossenschaftsliteratur (), Entscheidungen und Verordnungen über das Genossenschaftswesen aus neuester Zeit (D) und Nachrichten über die Preußische Zentralgenossenschaftskasse (E). Aus dem Inhalt des statistischen Abschnittes B teilt die „Stat. Korr. einige der neuesten Zahlenangaben uüͤber das deutsche Genossenschaftswesen mit.

Am 1. Januar 1904 gab es im Deutschen Reich im ganzen 22131 eingetragene Genossenschaften mit 3 208 324 Mitgliedern. Diese verteilten sich auf die Haftpflichtarten, wie folgt:

Genossen · Mitglieder

schaften 15 398 1744 368 ü ö Nachschußpflicht 152 23 939 s beschraͤnkter Hapftpflicht. . 6581 1440017. Diese Anlagen liegen in der genannten Quelle auch für jeden einjelnen Bundesstaat, für die preußi schen Provinzen und für die beiden Gebiete Bayerns rechts und links des Rheins vor. Innerhalb der Bundesstaaten sind die Genossenschaften auch dem Gegenstande des Unternehmens nach gegliedert, sodaß aus dem „Jahr⸗ und Adreß— buche“ ohne weiteres entnommen werden kann, wie sich beispielsweise die gewerblichen oder die landwir tschaftlichen Produktivgenossenschaften über die Bundesstaaten oder Landesteile verbreiten. Dem im ein— zelnen nachzugehen, ist hier nicht der Ort. Dagegen möge an dieser Stelle ein Gesamtüberblick über die Genossenschaften nach dem Gegenstande des Unternehmens folgen. Am 1. Januar 1904 bestanden im Deutschen Reiche

Genossenschaften mit unbeschränkter Haftpflicht

mit Mitgliedern

1818 624 6 586 123 809 2651 16898 5 567 702 1880 25 404 33900 2299 21 564 208031 187 490 2246 10 409

6 856

Genossen⸗ schaften 13 686 187 1503

1) Kreditgenossenschaftcen.. gewerbliche Rohstoffgenossenschaften landwirtschaftliche Rohstoffgenossenschaften Wareneinkaufs vereine gewerbliche Werkgenossenschaften landwirtschaftliche Werkgenossenschaften Gen. zur Beschaffung von Maschinen usw. gewerbliche Magezingenossenschaften

landwirtschaftliche Magazingenossenschaften

gewerbliche Rohstoff ˖ u. Magazingenossensch.

landwirtschaftliche Rohstoff⸗ u. Magazingen.

gewerbliche Produktivgenossenschaften

landwirtschaftliche Produktivgenossenschaft.

und zwar: a. Molkerei u. dgl. Genossensch. b. Brennereigenossenschaften

C. Winzervereine ;

d. Gen. zum Bau und Vertrieb .

von Feld⸗ und Gartenfrüchten 73

e. Schlachtgenossenschaften.. 9 818

f. Fischereigenossenschaften. 7 133

g. Forstgenossenschaften. .. 3 29

14) Zuchtgenossenschaften. . 158 11 255

e 4 1741 18 915

1) Wohnungsgenossenschaften, eigentliche. 9838 106 479

17 Wohnungsgenossenschaften, Vereinshäuser 51 5 173

18) sonstige Genossenschaften ... 224 28 587. Die unter Nr. 18 zusammengefaßten sonstigen Genossenschaften

sind in dem „Adreßbuche“ noch weiter in eine Anzahl von Gruppen

jerlegt: man findet dort Wasserleitungsgenossenschaften, Grundstücks⸗ erwerbs, usw. und Siedelungsgenossenschaften (31 mit 3649 Genossen, darunter allein 13 polnische mit 2868 Genossen), ferner Versiche⸗ rungs. und Unfallsgen, Gen. für Kur. und Badeanstalten, für

Krankenpflege und Hellanstalten, für Verlagsanstalten, Wirtschafts.

genossenschaften der Haug. und Grundbesitzer, Weidegenossenschaften

und eine Reihe von anderen Vereinen, die sich nach ihrem Statute nicht gut in eine andere Gruppe einreihen lassen oder nur vereinzelt vorkommen. . ;

Die vorstehende Uebersicht gibt ein vollständiges Bild, davon, welche Richtung das Genossenschaftswesen im Deutschen Reiche vor—⸗ wiegend e, hat, welche Gegenstände in die genossenschaftliche Unternehmung bereits in weitem Umfange einbezogen sind, welchen anderen aber sich die genossenschaftliche Tätigkeit noch fruchtbringender oder wenigstens ausgiebiger zuwenden könnte.

In den obigen Zahlenangaben sind die Zentral- (Haupt.) Ge, nossenschaften nicht mit inbegriffen. An solchen gab es noch 59 n, , , . I8 Hauptgenossenschaften für Roh⸗ stoffhereine, 21 Hauptgenossenschaften für den Absatz landwirtschaft · licher Erzeugnisse, 1 solche für Wareneinkaufsvereine, 1 für Vieh verwertung, L für Spiritusverwertung sowie 2 für den An, und Verkauf landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte.

2996 2574 146 179

Zur Arbeiterbewegung.

Einen teilweisen Ausstand haben nach der „‚Voss. Ztg.“ die Berliner Steinbildhauer bisher mit Erfolg zu ihren Gunsten durchgeführt, indem sie immer nur gegen einzelne Firmen vorgingen. Eine ganze Reihe Unternehmer und Steinmetzmeister haben auf diese Art die aufgestellten Forderungen bewilligt: 7,50 . Mindestlohn, 50 für den Tag Zuschlag für solche, die bereits höhere Löhne haben es werden solche in Höhe von 8, 9, 10,50 MS gezahlt —, 7stündige tägliche Arbeitszeit und Schluß der Arbeit um 5 Uhr Abends. Am Freitagabend faßte eine Versammlung der Steinbildhauer folgenden Beschluß: „Die Ausstandskommission wird beauftragt, noch am heutigen Tage (Sonnabend) wieder einer genau bezeichneten Firma die Forderungen zur Anerkennung zu unterbreiten. Sollte eine Ablehnung erfolgen, so haben die dort Beschäftigten die Arbeit sofort niederzulegen.“

In Nürnberg verlangen, wie die „Frkf. Ztg. mitteilt, die Arbeiter der Spielwaren- und Metallwarenindustrie von den Arbeitgebern den Abschluß eines Tarifvertrages und drohen im Weigerungsfalle mit dem Ausstand.

In Mainz haben, demselben Blatte zufolge, die Bauunter— nebmer den ausständigen Maurern (og. Nr. 112 d. Bl.) eine Lohn—⸗ aufbesserung von 3 für die Stunde zugesagt unter der Bedingung, daß davon 2 * sofort bei der Wiederaufnahme der Arbeit und der Rest am 1. April 1905 ausgezahlt werden sollen. Diese Lohnsätze sollen bis zum 1. Oktober 1907 Gültigkeit haben. Die Zahl der Aus— ständigen beträgt etwa 800.

Der Kampf der Hamburger Kohlenarbeiter gegen die Spar- und Unterstützungskassen der Kohlenimporteure, die nach dem Ausstand der Hafenarbeiter in den Jahren 1896 und 1897 ins Leben gerufen wurden, um den Arbeitern in Notfällen Unterstützungen zu gewähren und die Arbeitgeber gegen den Kontraktbruch der Arbeiter zu schützen, ist jetzt, wie W. T. B.“ meldet, in das Stadium eines Ausstandes eingetreten. Die Arbeitgeber hatten den Kohlenarbeitern anheimgestellt, die erfolgten Kündigungen bis zum 10. Mai zurück— zunehmen. Da dies nicht geschehen ist, ist das Arbeitsverhältnis am Sonnabend abgelaufen. Die Arbeiter haben sich ihre Beträge aus den Spar und Unterstützungskassen bereits auszahlen lassen. Nur verhältnismäßig wenig Arbeiter sind in ihrem Arbeitsverhältnis ge⸗ blieben. Zum Ausstand der dortigen Brauer (vgl. Nr. 115 d. Bl.) erfäbrt die ‚Voss. Ztg.“, daß, nachdem bereits die Arbeiter ihre Bereitwilligkeit erklärt hatten, das Gewerbegericht als Einigungsamt anzuerkennen, am Sonnabend auch Brauereileitungen sich zu dem gleichen Schritt entschlossen haben. Das Gewerbegericht tritt sofort in Tätigkeit, sodaß die baldige Beendigung des Ausstands wahr— scheinlich ist.

Zum Lohnkampf der Wiener Bauarbeiter (vgl. Nr. 121 d. Bl.) berichtet W. T. B.“, daß am Sonnabend zwischen 20 bis 30 000 Arbeiter ausgesperrt worden seien. Zur Beilegung der Streitigkeiten im Baugewerbe fand gestern vormittag im Handels—⸗ ministerium unter dem Vorsitz des Handelsministers Barons Call eine Einigungsverhandlung statt, an der Vertreter der Baumeisterschaft und der Gehilfenschaft teilnahmen. Man einigte sich auf einen Vorschlag, der den am heutigen Montag zusammen⸗ tretenden Versammlungen der beiden Parteien unterbreitet werden soll. Nach dem Vorschlag soll für die laufende Bausaison der Minimallohn für die Maurer auf 3,80 Kronen festgesetzt werden, während für die übrigen Arbeiterkategorien der bisherige Minimallohn bestehen bleibt. Für 1905 wird ein Mindestlohn von 4 Kronen als annehmbar bezeichner. .

In Brest ist, wie W. T. B.“ meldet, ein Ausstand der Bäckergesellen, der dort ausgebrochen war, durch Nachgeben der Arbeitgeber beendet worden. Ausständige Dockarbeiter (gl. Nr. 170 d. Bl.) verübten dort am Sonnabendabend verschiedene Aus⸗ schreitungen; so zertrümmerten sie das Haus eines Rollfuhrunternehmers.

Aus New Haven (Connecticut wird dem W. T. B.“ telegraphiert: Obwohl der Präsident der Verladervereinigung der New Haven⸗-Eisenbahn die Aufforderung zu einem allgemeinen Aus— stand im Anschluß an den Ausstand der New Yorker Verlader (vgl. Nr. 122 d. Bl.) erlassen hat, haben die hiesigen lokalen Ver⸗ einigungen gegen den Ausstand gestimmt.

Bauwesen.

Mit dem 1. Februar dieses Jahres ist Baupolizeior dnung für die Landkreise des Regierungs—⸗ bezirks Süsseldorf veröffentlicht worden. Die Verordnung stellt eine durchgreifende Umarbeitung des für das gedachte Gebiet bisher in Geltung gewesenen Baupolizeirechts dar und nimmt insofern eine be⸗ sondere Stellung ein, als behufs Förderung des Kleinwohnungsbaues die bauvolizeilichen Anforderungen in erheblich ausgedehnterem Maße abgestuft worden sind, als dies sonst in Baupolizeiordnungen zu ge— schehen pflegt.

eine neue Regierungs⸗

Handel und Gewerbe.

In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank bemerkte im Anschluß an die vorgetragenen Aus— weise der Vorsitzende, Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch, daß die gesamte Lage der Bank seit der letzten Sitzung vom 11. v. M. eine erhebliche Erleichterung erfahren habe. Indessen sei die Anlage noch ziemlich hoch; insonderheit die Wechselanlage, welche nur gegen das Vorjahr um 18 Mill. kleiner, aber weit höher sei als in den vorangegangenen Jahren. Der Metallvorrat sei mit 971 Mill. gegen 1903 um 24 Mill. größer, aber kleiner als 1902 und 1901. Die fremden Gelder seien um 112 Mill. geringer als 1905, auch weit kleiner als in den Vorjahren. Der Privatdiskont sei allmählich auf 3 Prozent herabgegangen. Bei schwacher Goldbewegung hätten sich die Kurse der fremden Wechsel etwas ermäßigt. Bei der ungeklärten politischen Lage, den bevorstehenden größeren An⸗ sprüchen des Reichs und des Verkehrs und der immerhin bereits beträchtlichen Anlage sei eine Diskontherabsetzung nicht rätlich und werde nicht beabsichtigt. Der Zentralausschuß war nach kurzer Debatte hiermit ohne Widerspruch einverstanden. Der⸗ selbe genehmigts sodann die Zahlung der Abschlagsdividende von 15 Prozent auf die diesjährige Dividende der Reichsbank⸗ anteile vom 15. Juni d. J. ab und hatte gegen die vor⸗ geschlagene Zulassung verschiedener Gattungen von Stadt⸗ , zur Beleihung im Lombardverkehr der Reichsbank nichts zu erinnern. Hiermit wurde die Sitzung geschlossen. . (Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe“ s. i. d.

Zweiten Beilage.).

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, aus Anlaß der Frühsahrsparade Galaoper statt; die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Auf Allerhöchsten Befehl gelangt, neu einstudiert, „Tie weiße Damen, Oper in drei Akten von Boieldien zur Aufführung. Die Damen Herzog (Anna), Dietrich (Jennpy), Goetze (Margarele) die Herren Grüning (George Brown), Wittekopf (Gaveston), Pbilipp Dikson), Nebe (Friedensrichter) sind in den Hauptrollen beschaftigt Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. ; .

Die erste Aufführung des Lustspiels Ein unbeschriebenes Blatt“ von Ernst von Wolzogen im Schillertheater C. Wallnertheater) sindet nicht, wie angekuͤndigt war, morgen, sondern erst am Sonnabend statt. Morgen und am Mittwoch gelangt die Komödie Pauline! von Georg Hirschfeld zur Aufführung.