1904 / 146 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Jun 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Konzessionsurkunde, betreffend die Ausdehnung des Kerkerbachbahn Unter- nehmens auf den Bau und Betrieb der Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengerskirchen durch die Kerker bachbahn ⸗Aktiengesellschaft. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. Nachdem die Kerkerbachbahn-⸗Aktiengesellschaft gemäß Artikel 17 der Konzessionsurkunde vom 4. Dezember 1901 darauf an⸗ getragen hat, ihr die Ausdehnung ihres Unternehmens auf den Bau und Betrieb der Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengers⸗ kirchen zu gestatten, wollen Wir der gedachten Gesellschaft zum Baue und Betriebe dieser Bahnstrecke Unsere landesherrliche Genehmigung sowie das Recht zur Entziehung und Beschränkung des Grund⸗ eigentums nach Maßgabe der fg hen Bestimmungen unter den nachstehenden Bedingungen hierdurch erteilen.

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Die Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengerskirchen bildet einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtunternehmens der Gesell⸗= schaft und ist einheitlich mit den bereits konzessionierten Linien zu be⸗ treiben. Die für diese geltenden statutarischen und konzessionsmäßigen Bestimmungen, insbesondere die in den Konzessionsurkunden vom 9. April 1884 und 4. Dezember 1901, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Heckholzhausen nach Dehrn und der Bahnstrecke von Heckholjhausen nach Hintermeilingen mit einer Rollbahn nach Lahr durch die Kerkerbachbahn ⸗Aktiengesellschaft enthaltenen Be⸗ dingungen sollen auf die Bahnstrecke Hintermeilingen Mengerskirchen gleichmäßig Anwendung finden, insoweit sie nicht durch diese Urkunde abgeändert werden. Die Spurweite der Strecke Hintermeilingen Mengerskirchen soll wie die der n ge 1m betragen.

Das zur plan⸗ und anschlagsmäßigen Vollendung und Ausrüstung der Bahnstrecke von Hintermeilingen nach Mengerskirchen erforderliche Baukapital wird auf den Betrag von 690 000 M festgesetzt. Da hiervon 632 000 M im Wege der Anleihe . werden, erhöht sich das in der Konzessionsurkunde vom 4. Dezember 1901 auf 1 250 000 M fest⸗ gesetzte Grundkapital der ö auf den Betrag von 1 308 000 4

Die Vollendung und Inbetriebnahme der Bahnstrecke von ö meilingen nach Mengerskirchen muß längstens binnen zwei Jahren nach Erteilung der Konzession erfolgen. Sollte nach dem Ermessen des Ministers der öffentlichen Arbeiten diese Baufrist ohne Verschulden der Gesellschaft, insbesondere wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten beim Grunderwerb nicht eingehalten werden können, so ist der Minister ermächtigt, die Baufrist . zu verlängern.

Die Bahnstrecken der Eisenbahngesellschaft können mit Ge⸗ nehmigung des Ministers der öffentlichen Arbeiten außer mittels Kern nt, wie im Eingange der Konzessiongurkunde vom 9. April 1884 erwähnt ist, auch mit einer anderen Kraft betrieben werden.

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Diese Urkunde ist nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 n, , S. 357) zu veröffentlichen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem ge, Insiegel.

Gegeben Neues Palais, den 8. Juni 1901.

(L. 8.) Wilhelm R. Graf von Bülow. Schönstedt. Graf von Posadowsky. von Tirpitz. Freiherr von Rheinbaben. Freiherr von Hammerstein. Möller. von Budde. von Einem.

Staatsministerium.

Dem Archivar Dr. Hermann Ehrenberg in Münster ist infolge seiner Berufung als ordentlicher Professor an die dortige Universität die nachgesuchte Entlassung aus der Staats⸗ archivverwaltung bewilligt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Bei dem Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten ist der bisherige Kanzleidiätar Friedrich Stanislowski zum Geheimen Kanzleisekretär ernannt worden.

Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Universität zu Bonn Dr. Hans Schröder ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Finanzministerium.

Der Kanzleidiätar ö. ist zum Geheimen Kanzlei⸗ sekretär beim Finanzministerium ernannt worden.

. Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Tarnowitz, Regierungsbezirk Oppeln, ist zu besetzen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Oberförsterstelle Rumbeck, Post Fuhlen im Regierungsbezirk Minden, ist zum 1. September 1904 ander— weit zu besetzen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Im Ministerium für Handel und Gewerbe ist der Ober⸗ bergamtssekretar Kreichelt zum Geheimen Registrator er— nannt worden.

Ernannt sind: der Bergrevierbeamte des Bergreviers Ost⸗ Beuthen, Bergrat Heinke zum Bergwerksdirektor und Mit— glied der Bergwerksdirektion zu Zabrze,

Der Berginspektor Schmie lau von der Friedrichsgrube bei Tarnowitz unter Beilegung des Titels Bergmeister zum Bergrevierbeamten des Bergreviers Ost⸗Beuthen.

. Dem Gewerbeassessor Sr. Zim an sky ist auftragsweise . ,, der Stelle des Eichungsinspektors in Cöln übertragen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

. Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be— wirkten Auslosung der für das Eiatsjahr 1904 zu tilgenden 4prozentigen Schuldverschreibungen der Kiel— Eckernförde Flensburger Eisenbahn⸗Gesellschaft III. Emission sind folgende Nummern gezogen worden:

Lit. 5 500 Nr. 4, 28, 107, 366, 467. Sunne s Siück über 2500 Lit. B zu 1000 (6 Nr. 515, 576, 659. Summe 3 Stück über 3000 M66 Im ganzen 8 Stück über 5500 M

verschriebenen Kapitalbeträge vom 2. Januar 1905 ab gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der nach kasem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine . Nr. 9 bis 20 nebst Erneuerungsschein für die ,, . e Nr. 2 bei der Staatsschuldentilgungskasse hier, W. 8, Tauben⸗ straße 29, zu erheben.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapitale zurückbehalten. ö

Vom 1. Januar 1905 ab hört die Verzinsung der aus⸗ gelosten Schuldverschreibungen auf.

Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats.

Die Dahl geschieht auch bei den Königlichen Regierungs⸗ ,, und bei den Kreiskassen in Frankfurt a. M. und in Kiel.

Zu diesem Zwecke können die Schuldverschreibungen nebst Zubehör schon vom 1. Dezember d. J. ab einer dieser Kassen eingereicht werden, welche die Effekten der Staatsschulden⸗ tilgungskasse vorzulegen hat und nach der Feststellung die Ausz⸗ zahlung vom 2. 3 1905 ab bewirkt.

Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein⸗ lösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 21. Juni 1904.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoff mann.

Bekanntmachung.

Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten Auslosung der für das Etatsjahr 1904 zu tilgenden 31/ prozentigen Anleihescheine der Dortmund—⸗ Grongu-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft sind fol— gende Nummern gezogen worden:

Nr. 1151, 1191, 1329, 1601, 1610, 1663, 1715, 1752,

1761, 1802, 1875, 4121, 4137, 4159, 4170, 4176, 4178, 4179, 4185, 4186, 4188, 4226, 4237, 4440, 4491, 4500, 4528, 4531, 4582, 4590,

zusammen 30 Stück über je 1000 S6 30 000 M

Diese werden den Besitzern zum 1. Januar 1905 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbetraͤge vom 2. Januar 1905 ab gegen Quittung und Rückgabe der Anleihescheine und der nach e. Termine zahlbar werdenden Zinsscheine 1. Reihe Nr. 18 bis 20 nebst Anweisung zur Abhebung der Zinsscheinreihe 2 bei der a ,, hier W. 8, Taubenstraße 29, zu erheben.

Mit dem 31. Dezember 1904 hört die Verzinsung der verlosten Anleihescheine auf.

Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats.

Die Zahlung geschieht auch bei den Königlichen Regie— rungshauptkassen und bei den Königlichen Kreiskassen in Frank⸗ furt a. M. und in Dortmund sowie bei der Direction der Disconto⸗Gesellschaft, hier W. 64, Unter den Linden 35.

Zu diesem Zweck können die Anleihescheine nebst den zu⸗ gehörigen Zinsscheinen und Anweisungen schon vom 1. De⸗ zember d. J. ab einer dieser Stellen eingereicht werden, welche die Effekten der Stantsschuldentilgungskasse vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 1905 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. ö.

Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Einlösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 21. Juni 1904.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Abgereist: der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats Voigts, nach Koblenz.

Aichtamtliches. Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern nachmittag, Ihr Majestät die Kaiserin und Königin gestern abend in Kiel ein⸗ getroffen.

Heute vormittag besichtigten Seine Majestät die Kaiser⸗ liche Werft und hörten den Vortrag des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpitz.

Der Bundesrat versammelte fich heute zu einer Plenar— sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Justiz— wesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen and für Elsaß⸗-Lothringen und der Ausschuß für Rechnungswesen Sitzungen ab.

Der Minister des Königlichen Hauses von Wedel ist nach Sonnenburg abgereist und wird sich nach seiner Rückkehr von dort nach Kiel bezeben.

Bayern.

In der Abgeordnetenkam mer hiachten, W. T. B. zufolge, der Übg. Memminger und andere Mitglieder der freien Vereinigung den Antrag ein, an die Kone die Bitte zu richten, eine Aenderung der Verfassung in der Richtung herbetzu führen, daß die Regent⸗ schaft auch bei Lebzeiten eines andauernd willenlosen Königs ihr Ende finden kann.

Deutsche Kolonien.

Diese werden den Besitzern zum 1. Januar 1905 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern

Ein in Berlin ,, eingegangenes Telegramm vom 21. d. M. meldet: Verstorben sind in Htjosundu an Typhus: Leutnant Lutz aus Vilseck, Bezirksamt Amberg,

. im Königlich bayerischen 16. Infanterieregiment, am

18. Juni, Reiter Ernst Heinrich Barufke aus Buchawe bei

Militsch, früher Infanterieregiment Nr. 27, am 17. Juni; in

Swakopmund an Herzkrankheit Unteroffizier d. L.

. Harbecke aus Berge, Kreis Bersenbrück, am Juni.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im unggrischen Abgeordnetenhause beantwortete gestern der Ministerpräsident Graf von Tisza eine Interpellation über die dem Bürgermeister von Oebreczin zugegangene deutsche Zuschrift des österreichisch⸗ ungarischen Konfult du Golgtz, indem er,. W. T. B. zufolge, aus führte: Im Ministerium des Aeußern empfinde man die Notwendigkeit, daß die Beamten dez auswärtigen Dienstes mit den im Auslande lebenden Ungarn in deren Muttersprache verkehren; man nehme im Ministerium des Aeußern jetzt mehr als je auf diesen Umstand Bedacht, der im Interesse der Erledigung von Dienstangelegenheiten gelegen, in keinem Fall sei es aber Sache eines Bürgermeisters, eine age aus dem Grunde, weil sie deutsch geschrieben sei, unerledigt zu jassen; das sei ein u e nf den der Minister steis rügen und bestrafen werde. Die deutsche Sprache herrsche im auswärtigen Dienst tatsächlich, diesen Zustand hätten alle ungarischen Regierungen anerkannt; der Minister halte es nicht für begründet, diesen Justand jetzt abzuändern. Ein Teil der Kossuthpartei verließ bei diesen Worten den Saal. Der Ministerpräsident erklärte mit erhobener Stimme, er halte es nicht für eine nationale Politik, wenn ein einzelner Zwischenfall bei den Haaren herbeigezogen würde, und wenn Fragen, die seit 40 Jahren unberührt ruhten, aufgewühlt würden. Es werde dadurch jede ziel bewußte Arbeit verhindert, und die Aufmerksamkeit der Nation bon jenen ernsten Fragen abgelenkt, in denen große Interessen auf dem Spiele stehen, Ueber die Zurkenntnisnahme der Antwort des Minister⸗

räsidenten wird in der heutigen Sitzung die namentliche Abstimmung

tattfinden. Frankreich.

Die Untersuchungskommission in der Kartäuser— Angelegenheit vernahm gestern nachmittag den Journalisten Besson aus Grenoble. Dieser erzählte, wie W. T. B.“ berichtet, er sei am 13. März 1903 durch einen gewissen Mazet mit dem Journalisten Gervoort in Beziehung gebracht worden, der ihm mit— geteilt habe, er sei ein vertrauter Freund von Edgar Combes. Er kabe von Besson die formelle Zusage verlangt, daß eine Million ranes an Edgar Combes gezahlt würde einen Tag nach Erteilung der Genehmigung an die Kartäuser. Besson habe erwidert, daß er nichts versprechen könne, da er niemandes Vermittler sei. Gervoort sei jedoch weiter in ihn gedrungen und habe erklärt, daß, wenn Besson damit einverstanden sei, er am Abend mit Edgar Combes speisen könne. Er (Besson) habe darauf wieder— holt, daß er niemandes Vermittler sei, aber gesagt, er würde sich freuen, mit Edgar Combes zusammenzukommen, um sich bei ihm für die Kartäuser zu verwenden. Am Abend sei Gervoort wieder mit ihm zusammengetroffen und habe ihm oe n, die Kar⸗ täuser wollten nicht bezahlen, sie würden fortgehen. Von diesem Zusammentreffen habe er (Besson) dem Abgeordneten von Grenoble Pichat und dem Verleger Darragnon Mitteilung gemacht. Besson verwies schließlich auf den von ihm in seinem Blatte geführten Feldzug und bemerkte, er werde seine Anklage wieder⸗ holen, denn er wolle vor das Schwurgericht kommen, um die ganze Wahrheit darlegen zu können, die er der Kommission nicht . könne. Er besitze Beweise, daß Gervoort der Abgesandte Gdgar Combes war; er werde diese Beweise aber nur vor dem Schwurgericht vorzeigen. Trotz zahlreicher Fragen und Bemerkungen des räsidenten, der erklärte, er könne Besson nicht für einen anständigen enschen halten, wenn er seine Beweise nicht vorlege, beharrte Besson bei seiner Erklärung, daß er seine Beweise nur dem Schwur⸗ gericht vorlegen werde. 16 die Frage, woher er die Mittel habe, den kostspieligen Feldzug gegen Edgar Combes zu unternehmen, erklärte Besson, er habe niemals einen Centime von den Kartaͤusern erhalten, Er wies darauf hin, daß die Druckerei des Petit Dauphinois“, in der noch mehrere lokale Zeitungen mit großer Auflage gedruckt würden, einen bedeutenden Nutzen abwerfe, der genüge, um die Kosten des Feldzuges zu bestreitel. Die Kommission beschloß, den Minister— präsidenten Combes, den Handelminister Trouillot und Millerand z vernehmen. Die drei wurden hierauf einander gegenübergestellt . über die Schritte Millerands bezüglich des höheren Interesses ver— nommen, aus dem der Name Chaberts zu verschweigen sei. Die Gegenüberstellung ergab keinerlei interessante Enthüllung.

Der Generalrat des Seinedepartements hat, „W. T. B.“ zufolge, den Sgzialisten Landrain mit 30 Stimmen zu seinem Vorsitzenden gewählt; der Nationalist Escueril erhielt 42 Stimmen.

Rußland.

Ein Telegramm Admiral Skrydlows an den Kaiser von Dienstag lautet: Heute ist die von mir am 15. d. M. nach der japanischen Küste entsandte Torpedobootsabteilung unter dem Kommando des Kapitäns zweiten Ranges Wino— gradski nach Wladiwostok zurückgekehrt. Die Torpedo⸗ boote sind bis vor den Hafen ep auf der Insel Hokkaido gefahren, den sie des Nebels wegen aber nicht anlaufen konnten. Die Torpedoboote haben sich mehrerer Handels- und Transportschiffe bemächtigt und sie in Grund gebohrt. Eins haben sie in den Hafen von Wladiwostok gebracht. Die Besichti gung der Schiffspapiere und der Ladungen ergab, daß ein großer Teil der Schiffe ih und Reis, die nach dem Hafen Sasebo und Schimonoseki estimmt waren, an Bord hatte. .

Nach Meldung der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird aus Bijsk (Gouvernement Tomsk) von zuständiger Seite mitgeteilt, daß im Altai weder eine Bewegung noch Gärung auf politischer Grundlage bestehe.

Schweigz.

Im Ständerat beantwortete gestern der Bundesrat Brenner, der Chef des Justiz⸗ und Polizeidepartements, die Interpellation über das Attentat des Ingenieurs Ilnieky auf den russischen Gesandten Schadowsky und . wie W T. B aus Bern meldet, das Bedauern des ganzen Landes über das beklagenswerte Ereignis aus. Die Unterfuchung werde ergeben, ob es sich um die Tat eines Verbrechers oder eines Geistesgestörten handle. Der Redner stellte dann fest, 9 das Polizeidepartement schon am 3. September 1903 auf den Wunsch der russischen Gesandtschaft die Berner Polizeibehörde mündlich und schriftlich aufgefordert habe Ilnicky zu überwachen. Die Ueberwachung habe aber nichts Verdächtiges ergeben, sodaß die Behörden allgemein den Eindruck erhielten., von Ilnicky sei nichts zu befürchten. Da seine Papiere vollständig in . waren, und er einen regelrechten Paß des türkischen Generalkonsuls in Genf besessen habe, und da sein Verhalten in Bern zu leinerlei Klagen Anlaß gegeben habe, hätten die Behörden es nicht für nötig befunden, Er, kundigungen über ihn einzuziehen. Die russische Gesandtschaft selbst habe ihnen nichts welter mitteilen können, als daß Ilnickv in Ruß land schlechte Geschäfte gemacht habe und hierfür die Behörden ver= antwortlich gemacht habe und wegen der Belästigung der Bebörden vom Generalgoupernement Kiew ausgewiesen worden sei. Im Januar 1904 selen die Polizeibehörden . eines Schreibens Ilnickys an die Gesandtschaft, in dem er mit dem Rechtswege, keineswegs jedoch

it Gewalttaten drohte, aufgefordert worden, die Bewachung Ilnickyg uutzufetzn. Dies sei geschehe ge aber wöeder mit dem Ergebnis, daß in nem . nicht A ffaliges zu bemerken war. Daher habe die Htrenge der Ueberwachw. ng nachgelassen. Cin welterer Umstand, der. is Uitentat rm öglichte, sei der gewesen, daß der Gesandte Schadowsky on seinem Wohnch Genf nach Bern zu kommen pflegte, ohne die Iehörden daa zu benachrichtigen, und daß diese weder auf der Fcsandtschaft in Bern selbst noch im Hotel Berner Hof, wo der

GKHandte zu wohnen pflegte, in Erfahrung bringen konnte, an welchem

e der Gesandte nach Bern käme, sodaß es nicht möglich war, so⸗ in , für die Sicherheit des Gesandten zu treffen. Der Nner beeichnete dann zum Schluß den ,,, altz die Folge er Verkettung von unglücklichen Umständen, Die Hauptschuld i. in der völlig falschen Beurteilung des Ilnicky. Ver Vorfall hre, daß eine Genauere Kontrolle der zureisenden Fremden, namentlich ; z paß re Fühlung der Schweizer Polizei mit der ausländischen und h eine zweckmäßigere Organisation des Polizeiwesens der Haupt- 7 Bern, notwendig sei, da nach der Verfassung der Bund selbst Une Foltzeitruppe besttze. Türkei.

Nach Meldung des „Wiener K. K. . Bureaus“ et die russische, die englische und die französische FHotschaft ihre Schritte bezüglich der Lage im Sanßschak Musch fort. Die Pforte habe für die armenischen Flücht—⸗ singe und Notleiden den Hilfeleistung sowie Amnestie zu⸗ billigt. Die. Hilfeleistung, werde jedoch von den n als nicht genügend befunden. Die Pforte versichere, daß die vollste Ruhe im Sandschak Musch eingetreten sei, waz die Konsuln teilweise bestätigten. Sie meldeten jedoch andererseits, daß Klagen darüber vorliegen, daß bei den siecherchen nach den armenischen Führern in den Doͤrfern noch immer Plünderungen und Mordtaten verübt würden.

Amerika.

Der republikanische Nationalkonvent hielt gestern in hicago wir derum eine Versammlung ab. Der Vorsitzende des togrammausschusses Root verlas das Programm, das von dem sonbent einstimmig angenommen wurde. Das Programm ihlt, wie, W. T. B. meldet, zunächst die von der republikanischen hartem geleisteten Dienste auf, erklärt dann, die Partei stimme den vom iefolutionsausschuß gefaßten Beschlüssen bezüglich des Grundsatzes des Echutzzolles zu, und fährt fort: Wir haben unsere ausländischen Absatz⸗ seblete weit ausgedehnt und sind für Annahme aller praktischen Wege zu her welteren Ausdehnung einschließlich der kommerziellen Reziprozität, wo immer solche Reziprozitätsabkommen abgeschlossen werden können, die nit den Grundsätzen des Schutzzolles vereinbar und ohne Schaden nd für den amerikanischen Ackerbau, die amerikanischen Arbeiter der irgend eine amerikanische Industrie. Wir halten es für unsere Pflicht, die Goldwährung und die Integrität des Wertes der ationalen Währung aufrecht zu erhalten. Das Programm spricht ch dann für eine Gesetzgebung zu Gunsten eines macht⸗ bollen Ausbaues der Kriegs⸗ und Handelsmarine, für Aufrechterhaltung er Monroedoktrin, für friedliche, schiedsgerichtliche Beilegung inter—⸗ ationaler Zwistigkeiten und für kräftigen Schutz der Amerikaner in enden Ländern aus. Vereinigungen des Kapitals und der Arbeit esen Ergebnisse der wirtschaftlichen Bewegung der Jetztzeit, sie hürften aber weder die Rechte und die Interessen des Volkes chädigen, noch die Gesetze übertreten. Das Programm enthält dann ine Aufzählung der persönlichen Verdienste des Präsidenten Roosevelt n der Verwaltung, besonders auf dem Gebiete der auswärtigen Politik, führt sein Vorgehen bezüglich Chinas an, die erfolgreiche Regelung der Venezuela. und der Alaska. Frage und schließt: „Unter einer Führung befinden wir uns im Frieden mit der Welt. Nie varen wir mehr geachtet, nie wurden unsere Wünsche von den fremden Völkern mehr beachtet. Ohne Vorbehalt empfehlen wir seine Ver⸗ haltung dem besonnenen Urteil des amerikanischen Volkes.“ Roose⸗ belts Name wurde jedesmal, wenn er erwähnt wurde, mit Beifall hegrüßt, ebenso wurden die Hinweisungen auf den Schutzzoll beifällig nusgenommen.

Der Unterausschuß des mit der Feststellung der Reso⸗ utionen betrauten Ausschusses des Nationglkonvents hat sich über le in der Zolltariffrage zu fassenden Beschlüsse geeinigt. Der Uusschuß erklärte sich zu Gunsten des Schutzzolls als Grundprinzip und schlug vor, die Höhe des Zollsatzes solle dem Unterschied zwischen hen Herstellungskosten einer Ware in den Vereinigten Staaten nd den r nn ate im Auslande gleichkommen. Aende⸗ ungen von Zollsätzen sollten nur erfolgen, wenn die Verhaältnisse

so geändert haben, daß jene durch das öffentliche Interesse Eboten seien, auch solle eine gemäßigt gehaltene Bestimmung, die sich ür Reziprozität ausspricht, in die betreffende Resolution aufgenommen verden. Die Bestimmung über die Reziprozität war Gegenstand sehr ebhafter Erörterung und wurde schließlich nur im Interesse der Einigkeit angenommen. Das zur Annahme gent Programm soll, bie es heißt, im ganzen auf eine völlige Wiedergabe der Anschauungen

Roosevelts hinauslaufen.

Der Senator Fairbanks soll, wie „W. T. B.“ aus Hhicago erfährt, einstimmig als Kandidat für die Vize— sräsidentschaft aufgestellt werden, da die Delegierten von Bllinais auf Ansuchen von Hill dessen Namen von der Liste setrichen haben; ebenso sind die Namen der anderen Kandidaten urückgezogen.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Washington wies in Erwiderung auf eine Depesche des ameri⸗ änischen Konsuls in Tanger, in der dieser um Instruktionen r den 6a Perdicaris bat, der Staatssekretär Hay

en Konsul an, die ursprünglichen Instruktionen genau zu be⸗

dlgen und keine Truppen ohne besondere Anweisung aus Bashingtön zu landen. Ter Konful solle von der garokkanischen Regierung entweder Perdicaris lebend oder aisuli tot fordern.

A ien. Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Ligujang vom 1. d. M. gemeldet: Nach glaubwürdigen Berichten gehen die ßapaner bei Port Arthur gegenwärtig nicht tätig br. Die Russen sind augenscheinlich der Zuversicht, daß die Be⸗ ttzung der Festung, soweit die Lebensmittelversorgung in Betracht ommt, standhalten kann. General Kuropatkin soll seit der schlacht von Wafangtien die ganze russische Front persönlich esichtigt haben. Vie beiden japanischen Armeen drohen, siterstützs durch eine nördlich stehende Streitmacht, jeden ugenblick ihre Vereinigung durchzuführen. Die japanischen . am Golf von Liautung haben seit dem 16. Juni nter starken Regenfällen zu leiden, die die militärischen Maß⸗ ahmen erschweren. J Nach amtlicher Meldung aus Tokio hat eine Abteilung t ut g Armee am Dienstagnachmittag Hsiungjao, eilen südiwestlich von Kasping, befetzt.

Afrika.

3 s „Reutersche Buregu“ aus Tanger meldet, ist * 1d von 76 600 Dollars für Perdicaris und dem Sultan von einer französischen Firma

er Ker dargeschossen worden. —— Die, An leühr bei henf anqug de Paris et des Pays-Bas ist mn alls endgültig geregelt worden. Der Sultan wird chst nur einen kleinen Teil der Anleihe zur Bezahlung der

Zinsen der gegenwärtigen Anleihe erhalten; der Nest soll be⸗ fahl . wenn . zu . französischen fan kontrolleure zur Uebernahme ihrer Posten bei den marokkanischen Zollämtern bereit sind.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Herren hauses und der Schlußbericht . 5 gestrige Sitzung des Hau ses ö een geordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten

eilage.

In der heutigen (18) Sitzung des Herrenhauses, welcher der . ö. Ech nnr. der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, der Minister, für Landwirt⸗ schaft ꝛc. von Podhielski und der. Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten von Budde beiwohnten, berichtete zu⸗ nächst Herr von Graß namens der Kommission für Eisen⸗ bahnangelegenheiten über den Gesetzentwurf, betreffend die Erweiterung und Vervollständigung des Staats— eisenbahnnetzes und die Beteiligung des Stagtes an zwei Privatunternehmungen, sowie an dem Bau von Kleinbahnen. Die Kommission hat die Vorlage unverändert angenommen.

In der Generaldiskussion bemerkt ö ;

Graf von Mirbach: Ich bin dem Minister dankbar für den weiteren Ausbau des Cisenbahnnetzes meiner Heimatprovinz Ostpreußen. Ich fürchte allerdings, daß die Belastung durch Hergabe, des Terrains die Kreise schärfer treffen, wird, als, die. Interessenten es sich, vorstellen. Der Eisenbahn⸗ minister hat uns günstigere Anschlüsse in Aussicht gestellt, sobald dag Reichteisenbahnanit ein schnelleres Fahren guch auf den Sekundär- bahnen gestattet. Aber auch sonst ist den Bedürfnissen des Publikums bei uns nicht genügend Rechnung getragen; auf solchen Sekundäͤr— bahnen, auf denen auch Güter verkehren, ist die Fahrzeit so aus=

gedehnt, daß das Reisen außerordentliche Zeitverschwendung erfordert.

Es werden überflüssige Aufenthalte von 15 und 26 Minuten gemacht. ür einzelne größere Bahnhöfe habe ich noch den Wunsch, daß die üge der Sekundärbahnen fo weit vorgerückt werden, daß das Publi⸗

kum nicht einen Marsch ju ihnen machen muß. Ganz läßt

sich dies jwar nicht überall erreichen, j. B. nicht auf dem Bahnhof

Königsberg, der ja nach vielen Richtungen hin ungenügend ist und

umgebaut werden soll; aber etwas könnte nach dieser Richtung für die

Bedürfnisse des Publikums doch geschehen.

Fürst zu Stolberg⸗Wernigerode tritt lebhaft für einen Anschluß an die bestehende Linie Wernigerode Ilsenburg = Harzburg von Harzburg nach Oker ein; das Bedürfnis nach Herstellung dieser Linie sei von der Regierung niemals geleugnet worden. Sie würde nicht nur dem lokalen Personenverkehr zum Vorteil gereichen, sondern nament- lich auch die Heranziehung der Rohmaterialien für die Industrie be⸗ schleunigen und verbilligen. Eine Kleinbahn, wie man sie vor— geschlagen habe, würde dem großen Fernverkehr nicht nützen, sondern ihn erschweren.

Herr von Gustedt schließt sich als Anwohner dem Wunsche des Vorredners an. 2

Freiherr von Schlichting bittet die Eisenbabnverwaltung um grschließung des Vierecks, das von der Oder, den Bahnen Sorau— Lissa und Lissa—Bentschen und der projektierten Bahn Neusalz— Wollstein gebildet wird. Die bisherigen Bemühungen um Er— ,, dieses landwirtschaftlich wichtigen Vierecks seien leider ver⸗ geblich gewesen. ;

Damit schließt die Generaldiskussion.

Referent Herr von Graß geht ausführlich auf die in der Vor—⸗ lage vorgeschlagene Verstaatlichung der Breslau⸗Warschauer Bahn ein.

Die 55 1— 9, die über die Modalitäten der eben er— wähnten Verstaatlichung Bestimmungen treffen, werden ohne Debatte genehmigt.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1903.

Von dem Bande 158 der vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Statistik des Deutschen Reichs über den aus— wärtigen Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1903 ist soeben das Heft JV erschienen. In ihm wird mit dem bekannten umfangreichen, dem Zolltarif und statistischen Warenverzeichnis folgenden Tabellen der Spezial und Gesamteigenhandel mit Rumänien und Serbien im Jahre 1903 zur Darstellung gebracht und den Ergebnissen der Vorjahre bis zum Jahre 1897 zurück gegenübergestellt. Dem Tabellen- werk ist bei beiden Ländern je eine allgemeine Besprechung voraus— geschickt, aus der folgendes mitgeteilt sei: ĩ

Der Wert des Spezialhandels mit Rumänien hat im Jahre 1903 wesentlich abgenommen. Er betrug für die Einfuhr einschl. Edelmetalle im Jahre 19092 84,2 Millionen Mark, im Jahre 1903 nur 65,4 Millionen Mark und ausschl. der Edelmetalle 1902 841, 1903 83,0 Millionen Mark. Der Wert der Ausfuhr war n. der Edelmetalle 1902 4935 gegen 37,6 Millionen Mark im Jahre 1903 und ausschl. der Edelmetalle 1802 38,‚z und 1903: 57,1 Millionen Mark. Die wichtigsten Einfuhrwaren aus Rumaͤnien waren: Weizen mit 26, Millionen Mark, Hafer mit 7,7, Mais 7,2, Gerste 6,3, Roggen 3,5, Eier von Geflügel 2.35, Bau und Nutzholz gesägt usw., weich 17, Raps, Rübsaat 1,6, Mineral (Rohnaphtha) 1,3, Leinsaat 11 Millionen Mark, die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel dorthin: Baumwollenwaren 6,8, Wollenwaren 5,2, Leder 20, grobe Eisenwgren, abgeschliffen usw. 1,9, Maschinen und Maschinenteile (außer Lokomotiven usw.) 158, grobe Eisenwaren, nicht abgeschliffen usw. J.2 Millionen Mark. Eine Vergleichung mit der rumänischen Statistik ergibt hedeutende Abweichungen, deren Ent⸗ stehung dargelegt wird. Nach der rumänischen Statistik nimmt Deutschland seit 1901 die erste Stelle unter den Bezugsgebieten Rumäniens ein.

Aus Serbien geht hauptsächlich getrocknetes Obst, Weizen, Schaffelle, Eier und nicht lebendes Federvieh ein. Bei der Autfuhr dorihin kommen besonders Erzeugnisse der Textil., und Maschinen— industrie, Rinde häute, 6 und Eisenwaren in Betracht. Die Ein. fuhr des Spezial handels . im Jahr 1903 8, 838 Millionen Mark gegen 12,472 Millionen Mark in 1902, hat daher um 29,1, p. H. abgenommen, die Ausfuhr im Jahre 1903 6,977 Millionen Mark gegen 5,73 Millionen Mark im Vorjahre, hat also um 25,2 v. H. zugenommen. Auch die Vergleichung der deutschen mit der serbischen Skatistik zeigt bedeutende Unterschiede, die eingehend erklärt werden.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Genua und Savona.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Genug berichtet unterm 18. d. M.: In Genua war der Geschäftsgang im Monat Mai schleppend und lustlos, da der andauernde Preigabschlag die Käufer entmutigte und sie veranlaßte, eine abwartende Haltung einzunehmen.

. Hartweizen, die Ende April noch 1476 Fr. notiert hatten, wurden Ende Mai zu 14163 Fr. angeboten, und auch für Lieferung Juni / Juli war ein starker Abschlag zu verzeichnen, so daß man am Schlusse des Monats Mai zu circa 75 Centesimi billiger kaufen konnte als Ende April. Weichweizen wurden von der

Baissetendenz ebenfalls ftark beeinflußt, und alle Versuche der Pro⸗

italien rechnet.

duktiongländer, die Preise zu halten, waren vergeblich. Die guten Saatenstandsberichte Rußlands, Amerikas und Frankt— reichs trugen wesentlich zur Veiflauung der italienischen Märkte bei, besonders da man his jetzt auf eine gute Mittelernte in Ober- Die im Gegensatz dazu aufgetauchten Gerüchte über schlechte Ernteguesichten in Rumänien und Spanien konnten keinen befestigenden Finfluß auf die Prelse ausüben. Mag war ganz ver⸗ nachlässigt. Trotzdem die Ernte darin in Italien durch anhaltende Trockenheit stark gefährdet ist und stellenweise sogar fast verloren sein soll, so macht dieser Umstand vorerst keinen Eindruck auf den Markt, . die großen Vorräte in diesem Artikel finden zu keinem Preife

ie Preise für ausländische Weizen bewegten ; Durs P. 10 Prompt . * . . . 6 Fr. s mn, 1516. 141. Ghirka Ulka Nicol. 9, 30 prompt... 163 / 152. ' ö . August / Dezember. 16 1516, Man ö, 11 1059. Italienische Landweizen waren ebenfalls weichend im Preise; man handelte Ware neuer Ernte zu 21 Lire loco Produftiong- . . alte Ware zwischen 239 und 23 je nach Beschaffenheit notierte. Am 31. Mai d. F. stellten sich die Getreidevorräte und die Preise für den Doppeljentner in Genua, wie folgt:

Vorräte reise

un verzollt inländi Weichweizen 12000 sch

. 15,75 —– 16,25 Goldfr. 23

Hartweizen. 8 009 13,50 = 145) 5.

Mais 9000 10756 -— 11,50 13, 25 14,50.

Roggen. . 1090 1I,50 Hafer. 13 000 9 Q 9,75 2 In Savona stellten sich die Preise für den Doppelzentner verzollt e , . . eizen. ; 24,00 - 24,50 Lire, Roggen d kw , . , ö 165,25 15,50 5. Eingeführt wurden nach Savona 512 dz Weizen und 305 da Hafer. Auf Lager befanden sich dort Ende des Monats keine Vorräte.

Saatenstand in Dänemark.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Kopenhagen berichtet unterm 16. d. M: Die Witterung ist in Dänemark während der letzten Zeit porwiegend warm, trocken und windig gewesen. Die Erdoberfläche ist sehr dürr geworden, und für fal alle Felder würde ein baldiger Regen erwünscht sein. Der Weizen hat bis jetzt am wenigsten unter der Trockenheit gelitten. Im Gegenteil haben einzelne Weizenfelder, auf, denen das Korn früher gelb und spitz aussah und von Rost ergtiffen war, infolge der Wärme ein gesunderes und kräftigeres Aussehen erhalten. Der Roggen steht an einzelnen Stellen etwas dünn und sieht auch nicht überall sehr kräftig aus, aber im ganzen muß sein Stand doch als befriedigend bezeichnet werden. Hafer und Gerste haben

im allgemeinen gut entwickelt, aber in vielen Landesteilen, namentlich da, wo leichter Boden vorherrscht, wird baldiger Regen als notwendig bejeichnet. Auch die Rübenfelder haben vielfach unter der Dürre der letzten Zeit gelitten. Die Pflanzen haben sich sehr verschieden entwickelt; an einzelnen Stellen hat das Unkraut stark an Auzbreitung zugenommen. Fuͤr die Kleefel der und Weiden 83 ebenfalls baldiger Regen erwünscht, namentlich auf leichterem

oden.

Zuckereinfuhr nach Bulgarien in dem ersten Viertel.. jahr 1904.

Nach Bulgarien gingen in den ersten drei Monaten des lau—= fenden Jahres an Zucker insgesamt 2863 206 kg ein (Wert: Sb0 607 Fr.) gegen 2 082 975 kg (387147 Fr.) in der entsprechenden Periode des Vorjahrs und gegen 1 767 005 kg (481 594 Fr) in dem ersten Viertel 19602.

Von der im ersten Vierteljahr d. J. zur Einfuhr gelangten Menge kamen aus Oesterreich⸗ Ungarn 2767 750 kg (837 8687 Fr.), aus Rußland 94 878 kg. (22447 Fr.), aus der Türkei 478 kg . 5 und aus Frankreich 100 kg (46 Fr.). (Bulgarische Handels⸗ zeitung.

Ernteergebnisse in Australien und Neuseeland.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Sydney berichtet unterm 12. v. M.: Die diesjährige Gesamtweizenernte Australiens und Neuseelands wird auf rund 80 500 0900 Bushel berechnet. Mit Aus nahme von Queensland sind in allen Staaten die Ernteergebnisse bekannt geworden, die Erträge von Queensland beruhen vorläufig 1 auf Schätzung. Die Weizenernte für das Erntejahr 1903/04 etrug: in 28 356 082 Bushel, Neu Süd. Wales N 338 1 Süd · Australien 13 209 4565 Queenẽ land 2 000 00809 West ⸗Australien 1899 550 Tasmanien Soo 00909 ; zusammen Australischer Bund 73 599 240 Bushel. in Neu⸗Seeland 6 10 380 insgesamt .. 80 09 620 Bushel. Wenn man für Saat und Nahrungszwecke der australischen Be⸗ i, ,. 35 Millionen Bushel in Abzug bringt, so verbleiben 6 Milllonen Bushel, das sind rund 1215 000 Tonnen, zur Ausfuhr übrig.

Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte in Neu⸗Südwales.

Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte in Neu⸗Südwales sind als äußerst zufriedenstellende zu bezeichnen, da von allen Getreidearten eine gute, von mehreren sogar die beste jemals eingebrachte Ernte erzielt worden ist. Es hat sich zwar herausgestellt, daß die Schätzungen für die Weizenernte am Schluß des Vorjahres etwas zu hoch ge⸗ riffen waren, immerhin konnte Neu Südwales niemals einen größeren Frtrag dieser Frucht verzeichnen. Die Er e ff der diesjährigen Ernte stellten sich im Vergleich zu denen der Vorjahre, wie folgt:

1903/04) 1902 03) 190102)

Bushel 27 334 141 1585 097 14 808 705

6 496494 3049269 3 844 993

1252 156 351 758 687 179

174 147 18 233 103 228

. 80 118 30 900 37610

Tons SI6 930 243379 490 348

w 206 424 183 105 187711

Drangen . Dußend 7 5837 964 5 092 397 7 264 5b.

3 Ende des Jahres: 31. März.

Der Gesamtwert der diesjährigen Ernte wird 2 84 Millionen Pfund Sterling geschätzt, eine Summe, die sehr dazu beitragen dürfte, die Folgen der großen Dürre ahzuschwächen. (Nach einem Bericht des Reiß n Generalkonsulats in Sydney.)

Belgrad * 22. Juni. (W. T. B) Amtlichen Berichten zufolge

haben sich die Getreidefluren durch reichliche Niederschläge in den letzten Wochen derart erholt, daß in allen Fruchtsorten, entgegen den fruheren Befürchtungen, eine durchschnittlich gute Ernte erwartet wird.

Theater und Musik.

Im Neuen Königlichen Operntheater findet der Vor⸗ verkauf von Eintrittskarten nach wie vor an der Kasse des König—

lichen Opernhauses, Unter den Linden, zwischen 104 und 1 Uhr statt.