ne, . n, =
Beamte der Militärverwaltung.
19. Juni. Maisch, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Tübingen, zum Garn. Verwalt. Insp., Jehle, Kaserneninsp. in Stuttgart, zum Garn. Verwalt. Kontrolleur, — ernannt.
28. Juni. Opitz, überzähl. Vizefeldm.,, zum Proviantamts— assistenten ernannt. .
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 29. Juni. Opitz, Proviantamtsassist, dem Proviantamt Stuttgart zugeteilt.
Abgereist:
Seine Exzellenz der Königliche Staatsminister und Minister des Innern Freiherr von Hammerstein, nach der Provinz Ostpreußen.
Angekommen:
der Staatssekretär des Reichspostamts
Seine Exzellenz Kraetke.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preusen. Berlin, 7. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern nachmittag in Swinemünde an Bord der Jacht „Hohenzollern“ den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus entgegen und traten heute morgen 7 Uhr die Nordlandsreise an.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin trafen heute vormittag in Cadinen ein.
Der Königlich dänische Gesandte von Hegermann Lindencrone hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Legationssekretär Graf Brockenhuus— Schack die Geschäfte der Gesandtschaft.
Der Regierungsrat Dr. Schnabel aus Düsseldorf ist der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsrat Serlo aus Oppeln der Königlichen Regierung in Düsseldorf, der Regierungsassessor Goldschmidt in Labiau der Königlichen Regierung in Oppeln zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen und der Regierungsassessor Agricola in Graudenz dem Landrat des Landkreises Graudenz zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. Tpdbt. „Taku“ und S. M. Tpdbt. „S 90“ am 3. Juli in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. „Panther“ ist am 4. Juli in Port⸗au⸗Prince eingetroffen.
S. M. S. „Fürst Bismarck“ und S. M. S. „Hertha“ sind am 6. Juli in Kiukiang eingetroffen und gehen heute nach Hankau wieder in See. . J.
S. M. S. „Habicht“ geht am 9. Juli von Kapstadt nach Angra Pequena in See. .
Der Dampfer „Rhein“ mit dem Ablösungstransport für die Ostasiatische Besatzungsbrigade ist gestern wohlbehalten in Singapore eingetroffen und ging am selben Tage weiter nach Hongkong.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz Wilhelm nahm gestern nachmittag am Diner bei der Großherzogin Marie teil und wohnte später dem Hof— konzert bei, wo Höchstderselbe Ihre Königliche Hoheit die Königin Wilhelmina der Niederlande führte. Nach Beendigung des Konzerts begab Sich der Kronprinz, begleitet von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog, zum Bahnhof und reiste nach herzlicher Verabschiedung nach Berlin zurück.
Samburg.
In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde, W. T. B.“ zufolge, die Sengtsvorlage, betreffend die Schaffung gesunder Zustände in einem Teile der Neustadt, wofür etwa 9 Millionen Mark aufgewendet werden sollen, genehmigt.
Deutsche Kolonien.
Ueber die Grundsteuer der chinesischen Grund⸗ eigentümer im Schutzgebiet Kiautschou wird in den „Mitteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft“ folgendes berichtet: .
Seit der Besitzergreifung des Kiautschougebletes zahlen die chinesischen Grundeigentümer die Grundsteuer, die sie bis dahin an die chinesischen Behörden entrichtet hatten, an das Gouvernement. Als Grundlagen dienten bisher die alten chinesischen Steuerlisten, die, ohne Aufschluß über das steuerpflichtige Grundeigentum zu geben, nur die Gesamtzahlen der in den einzelnen Steuerbezirken aufzubringenden Steuerbeträge enthielten. Festgesetzt waren die Beträge in Silbertaels. Zur Ginziehung der Steuer wurden für die verschiedenen Reviere Steuererheber bestellt, die die Steuer in Kupferkäsch eintrieben, dieses Geld dann in Dollars einwechselten und in dieser Münze den fest⸗ gesetzten Taelsbetrag nach dem jeweiligen Kurse zahlten. Als dann später jene starke Entwertung des Silbers eintrat, fielen Tael und Dollar entsprechend im Käschkurse, sodaß es zur Aufbringung der Grundsteuer geringerer Käschbeträge bedurfte. Dem mit der Ver— waltung des Beÿrksamtes Litzun beauftragten Dolmetschereleven Dr. Michelsen gelang es nun festzustellen, daß das starke Fallen des Silberkurses nicht dem steuerzahlenden Grundeigentümer zu⸗ gute kam, sondern nur die Steuererheber bereicherte. Als der Tael noch hoch stand, zahlte ein Eigentümer von einem Mu Land (821 4m) jährlich etwa. 260 —– 380 kl. Käsch. Das Sinken des Taels hätte es bewirken müssen, daß der Grund⸗ eigentümer nur noch 90 kl. Käsch zu entrichten brauchte. Die Steuer⸗ . erhoben indessen nach wie vor denselben Käschbetrag und ihre Sporteln; von den 309 — 400 kl. Käsch, die der Mu Land ihnen zahlen mußte, führten sie, den niedrigen Silberkurs zunutze machend, nur 90-100 kl. Käsch an das Gouvernement ab, die Ueberschüsse, das Zwei- und Dreifache der Steuer, flossen in ihre Tasche. Um diesem Mißstande abzuhelfen, wurden zunächst neue Steuerlisten aufgestellt, die den gegen⸗ wärtigen Besitzstand der Landbevölkerung des Schutzgebietes, nach Dörfern geordnet, wiedergeben. Für jeden Grundeigentümer ist ein besonderes Blatt angelegt, auf dem die Größe seines Grund⸗ eigentums in chinesischem Flächenmaß ee Mu zu 921 4m, kleiner Mu zu 614 4m) verzeichnet steht. Außerdem erhielt jeder Grund⸗
n
eigentümer ein Duplikat seines Steuerblattegs. Nach der neuen Steuer verordnung vom 5. Mai 1904 soll nun die Steuer in Zukunft nach diesem Steuerregister aufgebracht werden, und zwar ist die Höhe der jährlichen Steuer für einen Mu von 614 dm Größe auf 200 kl. Käsch sestgesetzt worden. Die Grundsteuer wird halbjährlich von dem Orts— ältesten des Dorfes, zu dessen Bezirk der steuerpflichtige Boden gehört, nach Käschwährung erhoben und an das Gouvernement nach einem jedesmal vorher festzufetzenden Kurse in Dollars abgeführt. Als Ent⸗ schädigung für ihre Mühewaltung haben die Ortsältesten das Recht, außer der Grundsteuer eine Gebühr von fünf vom Hundert der Grundsteuer für sich zu erheben. Damit das Steuerregister stets ein neues Bild des jeweiligen Besitzstandes sei, ist jeder Eigentümerwechsel zum Register anzumelden. . .
Durch das neue System der Steuererhebung ist somit erst ein zweckmäßiges Landregister geschaffen worden. Nunmehr wissen die einzelnen Grundeigentümer genau, wieviel Steuer sie zu zahlen haben, und haben nicht mehr unter der Willkür der Steuererheber zu leiden. Jetzt ist auch die Möglichkeit einer Umschreibung der Grundsteuer gegeben, es kann die Grundsteuer direkt von dem gegenwärtigen Eigentuͤmer erhoben werden im Gegensatze zu früher, wo der ursprüng— liche Eigentümer, dessen Name in den alten Steuerbüchern stand, noch immer zur Grundsteuer herangezogen wurde, auch wenn ihm längst nicht mehr der steuerpflichtige Boden gehörte. Endlich wird der Er⸗ trag der Grundsteuer, die bis jetzt etwa 6000 Doll. jährlich betrug, auf etwa 20 000 Doll., also über das Dreifache steigen, ohne daß die Grundeigentümer schwerer als bisher belastet werden — ein Erfolg, der nur dadurch erreicht ist, daß das Institut der Bezirkssteuererheber ab— geschafft und damit eine ungesetzliche Aneignung kommunaler Gelder unmöglich gemacht ist.
Oesterreich⸗Ungarn. 38e 3.
Gestern nachmittag veranstalteten, ‚„W. T. B.“ zufolge, auf der Universität in Innsbruck die italienischen Studenten wegen der Zusammensetzung der Prüfungs— kommission lärmende Kundgebungen gegen den Prä— sidenten der Staatsprüfungskommission. Abends hielten sie eine Versammlung in einem Gasthofe ab. Da sich vor dem Lokale viele H gn ansammelten, löste die Polizei die Ver⸗ sammlung auf und räumte den Platz. Nunmehr zogen die italienischen Studenten, gefolgt von einer großen Volksmenge, nach einem Café, das jedoch von der Polizei geschlossen wurde. Dem energischen Eingreifen der Polizei gelang es bisher, ernstliche Zusammenstöße hintanzuhalten. Im Verlaufe der Kundgebungen wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen.
Grostbritannien und Irland.
Im Unterhause erklärte gestern nach Meldung des, W. T. B.“ der Unterstaatssekretär Earl Percy auf eine Anfrage, daß die Re⸗ gierung keine bestimmte Nachricht über die gegenwärtige Lage des Mullah und die Stärke seiner Streitkräfte empfangen habe. Das Gerücht, wonach der Mullah in das Nogaltal zurückgekehrt sei, habe sich nicht bestätigt. Die Regierung beabsichtige nicht, eine unmittelbare Grenzabsteckung des Schutzgebiets im Somalilande vor⸗ zunehmen. Das Haus beendete sodann die Spezialdebatte über Artikel der Vorlage, betreffend die Schankwirtschaften, unter stürmischen Protesten der Opposition. Der Artikel wurde mit 281 gegen 194 Stimmen angenommen. Gibson Bowles fragte an, wann die Re—⸗ gierung die Ratifikationen der englisch-⸗französischen Kon vention auszutauschen gedenke. Balfour ersuchte Bowles, die Anfrage um 14 Tage zu verschieben; er glaube, daß es dem öffentlichen Interesse widerstreiten würde, die Anfrage gegenwartig zu beantworten. Zum Schluß der Sitzung ersuchte Me Neill um Auskunft über die Tibetmission. Der Staatssekretär für Indien Brodrick erwiderte, die Regierung habe eine Bestätigung des Reuterschen Telegramms über die Erstürmung des tibetanischen Forts noch nicht erhalten; die Politik der Regierung sei unverändert; die Unterhandlungen könnten eingeleitet werden, sobald die Tibetaner einen kompetenten Beamten entsenden, der zum Unterhandeln ermächtigt sei.
Auf einem gestern von Mitgliedern der Regierungspartei veranstalteten Diner erklärte der Premierminister Balfour, die Regierung beabsichtige durchaus nicht, ihre Entlassung zu geben. Indes sei der Mangel an Loyalität seitens einiger Mitglieder der Unionisten gefährlicher wie die Ergebnisse der letzten Ersatzwahlen, die hauptsächlich durch falsche Ausstreuungen über chinesische Arbeiter in Transvaal herbeigeführt worden seien. Sollte aber die Partei meinen, daß das allgemeine Interesse darunter leide, wenn die Re⸗ gierung am Ruder bliebe, so würde diese sofort ihre Ent⸗ lassung einreichen.
Frankreich.
Die Kom mission für die Kartäuserangelegenheit ver— nahm gestern zwei Zeugen über die von Cendre gemachten Aussagen; das Verhör ergab jedoch, wie W. T. B.“ aus Pgris berichtet, nichts Neues. Außerdem faßte die Kommission den Beschluß, zu erklären, daß Maßeuraud an der ganzen Sache unbeteiligt sei. Die Kommission hat nämlich festgestellt, daß die Zeugenaussagen den bei den Kartäusern unternommenen Schritt auf den 5. März 1903 verlegen, zugleich aber als erwiesen erklärt, daß Mascuraud an diesem Tage den Vorsitz in einer Gewerbegerichtssitzung führte. —
Rußland.
Die Gesetzsammlung veröffentlicht, wie W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, einen Kaiserlichen Ukas, durch den gemäß dem Mobilmachungsplane zur Vervollständigung des Mannschaftsstandes der baltischen Kriegshäfen alle noch nicht einberufenen Marinereservisten der Gouvernements des europäischen Rußlands mit Ausnahme Orenburgs und Finn— lands zum aktiven Dienst einberufen werden. Ferner werden für die Bedürfnisse von Sewastopol die Reservisten der Don⸗ gebietsbezirke Taganrog und Rostow und von vier Kreisen des Gouvernements Cherson einberufen.
Italien.
Der Senat genehmigte, wie W. T. B.“ aus Rom meldet, eine Reihe von Vorlagen, darunter das französisch-italienische Abkommen, betreffend die Verhältnisse der Arbeiter, sowie betreffend die Ermächtigung der Regierung zum Abschluß von Handelsverträgen mit der Schweiz und Oesterreich— Ungarn, und vertagte sich sodann auf unbestimmte Zeit.
Türkei.
Wie das „Wiener K. K. Telegr.⸗Korr⸗Bureau“ meldet, hat die Pforte die heute ablaufende Frist für die Re⸗ patriierung der bulgarischen Emigranten um einen Monat verlängert. — Die Schiffe der russischen Freiwilligenflotte „Petersburg“ und „Orel“ passierten, aus dem Schwarzen Meer kommend, den Bosporus und die Straße der Dardanellen. Ebenso . das Schiff „Smo⸗ lensk“ den Bosporus und die Straße der Dardanellen. Die Bestimmung der Schiffe ist unbekannt.
Amerika.
Der demokratische Nationalkonvent hielt gestern in Saint Louis seine e Sitzung ab. Der stellvertretende Vorsitzende Williams erklärte, „W. T. B.“ zufolge, in seiner Eröffnungsrede, die demokratische Partei
1
werde für eine
Revision und Herabsetzung des Zolltarifs eintreten, namentlig in bezug auf Waren, die im Auslande von Amerikanen billiger als daheim verkauft werden. Die Demokraten ö. Europa darauf aufmerksam machen, daß sie Heer um Flotte nicht zur Eintreibung von Schuldforderxungen fremden Mächte ven mittel- oder südamerikanischen Republiken ve wenden würden, und daß es nicht die Aufgabe der Vereinigten Staaten sei, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Län. einzumischen, noch auch Völkern von schwarzer Hautfarbe ode gemischten Blutes die weiße Zivilisation aufzuzwingen. D Demokraten würden mehr für regelmäßige Handelsbeziehungn als Vergeltungsmaßnahmen der ganzen Welt gegenüber en, treten, und namentlich für ein grotzherziges Reziprozität. verhältnis mit Canada. Den Ausbau der Handelsmarin, würden sie sich angelegen sein lassen. Wenn die demokratish;. Partei zur Macht gelange, werde sie den Bau des Panam;;,. kanals rasch, ehrlich und billig durchführen. .
Die Leitung von Tammany Hall hat angekündig, daß diese Organisation den Widerstand gegen die Auf stellung Parkers als demokratischen Präsidentschaftskand daten aufgebe.
In Jackson, im Staate Michigan, wurde gestern der 50. Jahrestag der Gründung der republikanischen Partei festlich begangen. 5000 Personen wohnten de Feier bei. Der Hauptredner, Staatssekretär Hayn, , e 6nn halte nichtverpflichtende, jedoch freundschaftliche Beziehungen mit der ganzen Welt, es habe weder Verbündete, noch Feinde. Die Politik MeKinleys und Roosevelts sei haum— sächlich auf die Wahrung der amerikanischen Interessen im Stillen Ozean gerichtet, an dessen weiten Gestaden die Weh noch viele Arbeit zu leisten haben werde. Beide hätten andauernd die gewaltige Bedeutung dieses Arbeitsfeldes im Auge gehabt, das sich der Tätigkeit öffne. Die Verhandlungen wegen dez Clayton Bulwervertrages, die sie einleiteten, und der Bau dez Isthmuskanals bildeten einen Teil des allgemeinen Planes der hezwecke, im fernen Orient ein Feld für Unternehmungen zu öffnen.
Asien.
Aus Liaujang in der Mandschurei wird der,Russischen Telegraphenagentur“ vom 6. Juli berichtet: Die Japaner begannen, unsere Truppen auf beiden Flanken zu umgehen, mußten aber ihre Absicht aufgeben, da der Generä Kuropatkin durch mehrere geschickte Bewegungen eine vor
— Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus Liaujan von demselben Tage soll 25 Meilen von Liaujang seit zwe Tagen ein heftiges Gefecht stattfinden. Eine Anzahl Ver— wundeter werde auf Maultieren und Karren aus den Bergen nach der Stadt gebracht.
Wie dem genannten Blatt aus Tokio berichtet wird, melde der General Kuroki über das Vorpostengefecht bei Motienpaß: 2 Kompagnien Russen unsere 2 km nordwestlich vom Motien paß aufgestellten Wachtposten. Es entspann sich ein verzweifelter Kampf mit dem Bajonett. Der Feind zog sich zurüͤt und wurde von der Hauptabteilung unserer Vorposten verfolgt. Ungefähr zu derselben Zeit griff der Feind unser—
Vorposten westlich von Shiakoolin an, wurde aber hier eben ; . falls zurückgetrieben. Wir hatten einen Verlust von 13 Toten;
außerdem wurden 2 Offiziere und 36 Mann verwundet. Der Feind ließ 53 Tote und 40 Verwundete zurück und erlitt während der Verfolgung noch größere Verluste.
Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus zufolge ist gestern der Marschall Oyama, der Oberbefehl haber der japanischen Streitkräfte, mit den Generalen Ko dama und Fukusch ima sowie zahlreichen Stabsoffizieren zur Armee abgegangen und wird sich in Shimonoseki einschiffen.
Das russische Torpedoboot „Leutnant Burnkoff
Tok Vbotlo
das in der vergangenen Woche unbehelligt von Port Arthu—
nach Niutschwang gelangt war, ist, wie dem genannten Buren aus Tientsin berichtet wird, am Sonntag wieder in Pon Arthur eingetroffen. — Am Sonntagabend um 9 Uh machten 4 japanische Torpedoboote den Versuch, in den Hafen von Port Arthur zu gelangen, wurden jedoch von den Seitenbatterien bemerkt. Ein Torpedoboy wurde am Fuße des Goldenen Hügels und ein zweite unterhalb der Batterie 2 zum Sinken gebracht; einen dritten wurde der Schornstein fortgeschossen; das letzte Bog zog sich zurück. Am Sonnabend wurden 50 japanische Spion an einem bisher nicht genannten Orte verhaftet. Die Züge verkehren bis 16 Meilen von Port Arthur. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ au Gyangtse haben die englischen Truppen das tibe tanische Fort gestern gestürmt. Die Verluste sollen un erheblich sein. Soweit bekannt, sei ein Offizier gefallen.
Nr. 13 des ‚„Ministerialblatts für Medizinal , und medizinische Unterrichtsangelegenheiten“, herausgegeben in Ministerium der geistlichen, Unterrichts. und Medizinalangelegenheiten vom 1. Juli 1904, hat folgenden Inhalt: J. Personalien. — II. Al! gemeine Verwaltungssachen: Erlaß vom 2. Juni 1904, betreffend da Verhältnis der Medizinalbeamten zu den von den Aerztekammern ein gesetzten Vertragsprüfungs- und Vertrauenskommissionen. — III. Ven 6 mit Nahrungsmitteln: 1) Erlaß vom 14. April 1904, betreffen die Durchführung des Gesetzes über den Verkehr mit Wein bon 24. Mai 1901; 2) Bekanntmachung vom 14. Juni 1904, betreffen die Zusammensetzung der Kommissionen für die Prüfung der Nahrung, mittelchemiker. - IV. Gewerbehygiene: Bekanntmachung vom 10. Jum 1904, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen in Meiereien (Molkereien und Betrieben zur Sterilisterun der Milch. — V. Impfwesen: 1) Uebersicht über den Verlauf des öffentlichen Impfgeschäfts im Jahre 190 2) Bericht über die Königlich preußischen Anstalten zur Gewinnunh tierischen Impfstoffes für das Jahr 1903. — VI. Fürsorge fin Kranke: Erlaubnisbescheinigung vom 17. Mai 1904 für die Sanität kolonne vom Roten Kreuz in Warendorf zum Gebrauche des Roten Kreuzes. — VII. Fürsorge für Geisteskranke: Erlaß vom 7. Jum 1904, betreffend die Aufnahme ungarischer Staatsangehöriger in deutsche Heilanstalten — VIII. Seuchenbekämpfung: 1) Erlaß vom 13. Juni 1904, betreffend 1 von Menschen durch tolle oder tollwutverdächtige Tiere im Jahre 1903. — 2) Nachrichten über den Stand gemeingefährlicher Krankheiten. ;
nian, m Kerr , er. *
den Am 4. d. M. um 4 Uhr Morgens umzingelt
e.
nrg ne, mg , .
mm,, mmm
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Hypotheken bewegung in den preußischen Provinzen 1561 unde l go? .
Im Anschluß an die Mitteilungen über die Hypothekenbewegun im Gesamtstaate“) teilen wir heute die entsprechenden Ziffern ki . Stadt- und Landbezirke der einzelnen Landesteile mit. In diesen sind
seit Beginn der Erhebung im allgemeinen die Eintragungen in schneller
Zunahme, hingegen die Löschungen überhaupt wie im Verhältnisse zu den Eintragungen in ziemlich stetiger allmählicher Abnahme begriffen. Demgemäß ist auch in den meisten städtischen wie ländlichen Gebieten die buchmäßige Mehrverschuldung sehr bedeutend gestiegen. Es betrug der Ueberschuß der Eintragungen über die Löschungen j zotis hen Ren in den ländlichen n den städtischen Hel hen Bezirken . 1886 bis 1386 bis Probmnʒ 1901 1902 1902 . 1901 1905 1902 ö ĩ durchschnittl. durchschnittl. ö jährlich : jährlich Millionen Mark Millionen Mark 24, 50 258,65 19. 84 2491 16,35 15,45 21,15 14,77 25.51 9.3539 98, 45 175,37 152,88 .
Ostpreußen . Westpreußen Berlin .. Branden⸗ . 96 6 Pommern 21, 44 Posen 26, 66 Schlesien .. 83,79 Sachsen 51, 58 Schleswig⸗ Holstein . Hannover.. Westfalen .. Hessen⸗ Nassau .. Rheinland Hohen⸗ zollern .. 0, 29 0, 02 — 0,21 im Staate 1069,32 124975 s35 15 405.25
Die einzelnen Landesteile sind hiernach sehr ungleichmäßig an dem Ueberschuß der Eintragungen beteiligt. Die höchste Mehr— verschuldung war 1902 (wie übrigens auch schon in den Jahren 1391 — 94) im Stadtgebiete der Provinz Brandenburg, wo vorzugs⸗ weise die hypothekarische Belastung von Neubauten, Fabriken und zu Spekulationszwecken angekauften Baugrundstücken in den Vororten Berlins in Frage kommt, zu verzeichnen, während bis dahin eine Reihe von Jahren hindurch (seit 1895) die städtischen Bezirke des Rheinlandes und zu Beginn der Erhebungszeit (1886 - 96) der — schon seit 1897 den dritten Platz einnehmende — Stadtkreis Berlin an erster Stelle stand. Im Gesamtzeitraume 1886 — 1902 war der Ueberschuß der Eintragungen noch in Berlin am größten; es folgen in geringen Abständen die Stadt— bezirke Brandenburgs und des Rheinlandes. Auf dem Lande war in der Berichtszeit die buchmäßige Mehrbelastung im allgemeinen da am bedeutendsten, wo auch die Gemeinden von noch überwiegend ländlichem Charakter schon stark mit industriellen Anlagen besetzt sind, so vor allem in der Rheinprovinz und Westfalen. In diefen beiden haupt— sächlichsten Industriegebieten ist bereits seit geraumer Zeit der jährliche Ueberschuß der ländlichen: Eintragungen größer als in der — früher die höchsten Ziffern aufweisenden — Provinz Schlesien.
In Stadt wie Land tritt die Mehrverschuldung im Jahresdurch— schnitt 15886 — 1902 fast durchweg hinter diejenige der Berichts— zeit, und zwar zumeist recht erheblich, zurück. Ausnahmen finden sich nur im Jahre 1961 in Berlin, in den Stadt und Landbezirken Pommerns sowie im Stadtgebiete Hannovers. Im Landgebiete der Provinzen Posen und Westpreußen war das durchschnittliche Ueber— gewicht der Eintragungen in den Jahren 1886 — 1902 verhältnis—⸗ mäßig gering, weil hier die Käufe der Königlichen Ansiedelungs— kommission sowie privater Parzellierungsgesellschaften, welche letzteren neuerdings auch in anderen östlichen Landesteilen, namentlich in Pommern und Brandenburg, eine rege Tätigkeit entfalten, viele Löschungen herbeigeführt haben. Ein Ueberschuß der Löschungen zeigt sich nur in Hohenzollern, wo, wie übrigens auch in Hessen-Nassau, während der Erhebungszeit anläßlich der Grundbuchregulierung zahl reiche alte, tatsächlich schon früher abgetragene Hypotheken gelöscht worden sind. Stellenweise macht sich beim geringeren Grundbesitze auch schon der Einfluß der mit dem 1. Januar 1900 in Kraft getretenen Gesetzesbestimmung, wonach Eintragungen von Sicherungshypotheken auf Grund von Vollstreckungsbefehlen überhaupt nicht mehr, auf Grund anderer Sbuldtitel nur noch für eine den Betrag von 300 „ über— steigende Forderung erfolgen dürfen, bemerkbar. (Stat. Korr.)
294,51 44,90 37,44 72, 78 60.36
152. 25 29,s8 21, 8g) 247 ͤ 17,47 9856 16,04 22 975 58.50 4 43.89 49.35 323, 1
h1, 93 41,67 10,71
29,41 18, 48
58 12 58, 12
30 91 15,4 hb. ?
85, 4 253, 10
58 0l 156. 66
14,06 77,83
Der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Eulenburg hat auf Grund amtlichen Materials eine Untersuchung über Schüler selbst morde angestellt, die er in der „Umschau‘ (Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik, H. Bechhold Verlag, Frankfurt a. M.) veröffentlicht. Danach beträgt die Gesamtzahl dieser Selbstmorde in Deutschland für die Zeit von 1883 —1900 nicht weniger als 950. Eulenburg schließt den Aufsatz mit den Worten: Versuchen wir, das vorläufige Gesamtergebnis zusammenzufassen, um den Anteil, den Haus und Schule an dem Zustandekommen der Schülerselbstmorde haben mögen, ohne Voreingenommenheit abzuschätzen, so muß sich die Wagschale unzweifelhaft tief zu Ungunsten des Hauses herabsenken. Gewiß ist auch die Schule nicht von Mitschuld freizu. sprechen; mit ihren schematischen, in mancher Hinsicht veralteten und rückständigen Einrichtungen, mit ihrem naiven Konservatismus, der immer gutgläubig überzeugt ist, daß, was vergangenen Generationen getaugt habe, auch der neuen, so ganz anders beschaffenen Generation in gleicher Weise tauglich sein müsse; mit ihrer viel zu geringen Berücksichtigung der Schulerindivi— dualitäten und diesen gegenüber vielfach versagenden erziehe— rischen Leistung. Indessen das sind Mängel und Üebel⸗ stände, die zum großen Teil dem Betrieb der Schule als öffentlicher, den allgemeinen Staatsnotwendigkeiten angepaßter Institution unver— meidlich anhaften, und deren nachteilige Folgen überdies viel weniger zur Geltung kommen würden, wenn der Schule nicht schon vielfach ein von vornherein ungeeignetes, minderwertiges und belastetes Schüler⸗ material zuginge, und wenn ihre Bemühungen nicht durch die schädigenden Einflüsse in Haus und Familie oft in so schroffer Weise durchkreuzt und lahmgelegt würden. Von diefer Seite müssen auch die Hebel zur Verhütung und Abhilfe wesentlich angesetzt werden.
Kunst und Wissenschaft.
Nach den „Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunst— sammlungen“ wurden den Königlichen Museen im ersten Viertel jahr 1904 u. a. folgende Neuerwerbungen und Geschenke einverleibt:
Für die Sammlung der Skulpturen und Gipsabgüffe wurde aus dem Kunsthandel ein uͤberlebensgroßer weiblicher Idealkopf erworben, der durch seine gute Erhaltung und die eigentümliche Haar— tracht sich auszeichnet. Das Haar ist am Hinterkopf in einem großen Knoten aufgebunden, dessen Enden lang herabhängen. Der nicht rn nnn. n reicht möglicherweise noch in das 1V. Jahrhundert
Chr. zurück.
Die Abteilung der Bildwerke derschristlichen Epoche hat eine größere Zahl von Geschenken erhalten, u. a. von dem Geheimen Justisrat R. Le ssing die in Holz geschnitzte Statue eines Propheten, eine schwäbische Arbeit ausĩ der Zeit um 166d, mit besonders' felner und gut erhaltener Bemalung; von Herrn James Simon die Marmorstatue einer Madonna, eine niederrheinische Arbeit aus der Zeit um 1480, aus der Sammlung Thewalt, die im vorigen Herbst zur Versteigerung kam; von
5). Vergl. Nr. 150 des
28. Juni d. J. Reichs ⸗ und Staatsanzeigersꝰ vom
dem Kommerzienrat Dr. Eduard Simon ein in Holz geschnitztes Altärchen mit Statuetten von Heiligen im mittleren Schrein und mit bemalten Flügeln, von vortrefflicher Erhaltung, schwäbische Arbeit aus der Zeit um 1609; ferner die Statue eines hl. Georg, vom Anfang des XV. Jahrhunderts, süddeutsch, mit vollkommen erhaltener Polychromle. Von Gönnern, die nicht genannt zu sein wünschen, . die Sammlung eine Anzahl wertvoller Bronzen und Marmor! ilder.
Im Antiquarium ist für die Sammlung der Vasen ein großer, rotfiguriger Krater mit der Darstellung des Herakles und der Nike auf Viergespann, umgeben von Poseidon, Froten, Mänaden und Satyrn aus Filacciano erworben. Das Gefäß entspricht stilistisch durchaus dem ebenda gefundenen Krater, der in den Monumenti dell' Instituto X Taf. 41 abgebildet ist.
Das Kupferstichkabinett wurde durch Neuerwerbungen an Büchern mit Holzschnitten, Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitten, Lithographien usw. vermehrt. ;
Dem Münzkabinett hat Herr James Simon 2 hervorragende Siegelstempel von Bronze geschenkt. Der ältere ist der des Mark— grafen Atzo VIII. von Este aus den Jahren 1293 —=1308 und trägt das Bild eines schwebenden AdLlers; der jüngere, ehemals vergoldebe Stempel nennt als Inhaber Karl von Malatesta, den Herrn von Rimini in den Jahren 13858 1439, und zeigt auf gemustertem Felde das redende Wappen des Geschlechts, den Kopf (testa). Derartige alte dynastische Stempel gehören zu den äußersten Seltenheiten, fodaß sie der Berliner schönen Sammlung bisher gänzlich gefehlt haben, und sie sind um so wertvoller, wenn sie außerdem solch schöne Zeichnung und scharfen Schnitt aufzuweisen haben wie namentlich der estensische. — Der Bildhauer, Professor Vogel hat eine Anzahl seiner Medaillen und Pla— ketten geschenkt, unter denen besonders ein Bronzeabguß des Modells zu einer Medaille auf den Hamburger Bürgermeister Burchard hervorzuheben ist. Gleichfalls einen Bronzeabguß eines Modells, und zwar zu der Medgille mit dem zweifachen Bildnis Menzels hat der Sammlung der Bildhauer Kowarzik in Frankfurt a. M. in Fortsetzung zahlreicher früherer Geschenke, der Mehrzahl seiner Werke, gestiftet.
Weitere Geschenke verdankt das Kabinett der deutschen Drient— gesellschaft zu Berlin, dem Vorstande der deutschen Städteausstellung in Dresden und mehreren Privaten. Auf diese Weise sind die Samm lungen vermehrt um 6 griechische, 2 römische, 1 mittelalterliche, 2 neuzeitliche, 4 orientalische Münzen, 8 Medaillen, 2 Siegelstempel und 1 Glaspaste, insgesamt 26 Stück.
Die ägyptische Abteilung hat in dem Vierteljahr nur eine, aber um so wertvollere Erwerbung zu verzeichnen. Es ist ein zwei Meter langes und einen Meter hohes Relief aus feinem Kalkstein, das aus einem der großen Tempel des mittleren Reichs im Faijum stammt. Zwar enthält es nur die Namen des Königs Amenemhöt 1II. (um 1800 v. Chr.) und des krokodilgestaltigen Wassergotts Sobk, aber das feine Gefühl, mit dem die Bilder der Schriftzeichen über die Fläche verteilt sind, die Sicherheit in der Zeichnung der einzelnen Figuren und in der technischen Ausführung des Reliefs machen das vortrefflich erhaltene Werk zu einem der edelsten Erzeugnisse der ägyptischen dekorativen Tempelskulptur.
Literatur.
Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben. 3. Band. Tizian. Des Meisters Gemälde in 230 Abbildungen. Mit einer biographischen Einleitung von Dr. Os kar Fischel. Geb. 6 (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt.) Die beiden ersten Bände dieses neuen Unternehmens haben, als sie im vergangenen Winter er— schienen, mit Recht eine überaus freundliche Aufnahme gefunden. Man mußte das Prinzip dieser eigenartigen Klassikerausgaben, die großen Künstler in ihrem Gesamtwerk vorzuführen und sie selbst zur Anschauung des Kunstfreundes sprechen zu lassen, als xichtig und fruchtbringend anerkennen und es begrüßen, daß wirklich gute Reproduktionen von dem Gesamtschaffen der größten Maler weiten Kreisen zu— gänglich gemacht wurden. Den beiden ersten Bänden, Raffael und Rembrandt, ist nun der dritte gefolgt, der uns Tizians Schöpfungen in 230 Abbildungen vorführt. Er enthält die Arbeit eines Künstlerlebens, das fast ein volles Jahrhundert umfaßte. Neben weltbekannten Meisterwerken von unversieglicher Popularität vieles, was dem größeren Publikum bisher verborgen blieb — das großartig konzipierte Bild eines auferstandenen Christus erscheint hier überhaupt zum ersten Male in Abbildung — und was doch nicht minder Bewunderung verdient und finden wird. Oskar Fischels biographische Einleitung schildert Leben und Wirken des Meisters, die ästhetischen Urteile immer aus der Analyse der einzelnen Bilder selbst entwickelnd. Sehr willkommen sind auch die knapp gefaßten An— merkungen sachlichen und kunstkritischen Inhalts.
— Im Verlage der Schlesischen Verlagsanstalt (S. Schott länder) in Breslau beginnt als Lieferungswerk unter dem Titel Das Festland am Südpol“, ein Bericht über die Expedition zum Südpolarland in den Jahren 1898 —·1900 von Carsten Borch— grevink zu erscheinen. Das Buch ist nach Skizzen und Zeichnungen Borchgrevinks verfaßt und von Otto Sinding und E. Ditlevfen illustriert und mit Nachbildungen photographischer Originalaufnahmen versehen. Es ist auf etwa 20 Lieferungen in Lexikonoktav von je 24 Seiten zu je 60 berechnet.
Kurze J ien neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.
Die Kunst unserer Zeit. Eine Chronik des modernen Kunst⸗ lebens. XV. Jahrg. Lief. 3. Abonnementspreis für die Lieferung 3 6 Preis der einzelnen Lieferung 4 S. Jährlich 12 Lieferungen. München, Franz Hanfstaengl.
Werden und Vergehen. Von Carus Sterne. Bearbeitet von Wilhelm Bölsche. Heft 2. 0,50 MM Gebr. Bornträger.
Die Offenbarung des Johannes, Christen erklärt von B. Keller. 3 1 Verlag. C. Ludwig Ungelenk.
Die Bibel als deutsches Volksbuch. Vortrag von Friedrich Doerne. 0,20 M Leipzig, Fr. Richters Verlag. C Ludwig Ungelenk.
6. Aufl. Berlin,
für bibel forschende Leipzig, Fr. Richters
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Stand der Hopfenanlagen in Oesterreich Ende Juni 1904.
Dem Ackerbauministerium sind über den Stand der Hovfenanlagen zu Ende Juni folgende Nachrichten zugekommen: In Ober« osterreich ist die Entwickelung der Hopfenpflanzungen infolge der herrschenden günstigen Witterung sehr befriedigend. Die Pflanze erreicht beinahe die volle Stangenhöhe, setzt reichlich Seitentriebe an und ist bisher vom Ungeziefer verschont geblieben, sodaß der gegenwärtige Stand zu guten Erntehoffnungen berechtigt. Auch in Steiermark be— günstigte der Witterungsverlauf die Entwickelung der Pflanzungen, und es kann im Mittellande und in Untersteiermark eine gute Ernte er— wartet werden. Mitunter sind einzelne Gärten infolge kalter Nächte in der Entwickelung zurückgeblieben. Die Pflanze ist überall gesund und frei vom Ungeziefer. Leider ist der Hopfenbau im Mittellande im Rückgange begriffen. In Untersteiermark erreicht der Spät hopfen die volle Stangenhöhe und zeigt reichliche Seitentriebe. Frühhopfen setzt bereits Dolden an, während die mittelfrühen Sorten in Blüte stehen. In Böhmen ist die Entwickelung der Hopfen— pflanze trotz der in den letzten Wochen herrschenden Trockenheit befriedigend. Die Pflanzungen sind fast überall gesund und frei vom Ungeziefer. Im Saazer Hopfengebiete sind die Aussichten im Bezirke Saaz am günstigsten. Gegenüber anderen Jahren ist ein Vegeta— tionsvorfprung von acht bis zehn Tagen zu verzeichnen, und es haben viele Pflanzungen schon die Stangenhöhe, beziehungsweise die Höhe der Drahtanlagen erreicht. Wenn auch die Aussichten bei normalem Witterungsverlaufe als günstig bezeichnet werden müssen, kann
doch keinesfalls auf eine große Ernte gerechnet werden, weil zahl
reiche Gärten infolge der ungünstigen Verhältnisse der Vorjahres . geschwächt sind; die Blüte dürfte bereitö in den 36 — agen eintreten. Im Rakonitzer Hopfengebiete wurden die Pflanzungen in einigen Gegenden durch die ungünstige Witterung der letzten Zeit im Wachstum beeinträchtigt, und es sind namentlich jene Anlagen, die im Vorjahre durch Rußtau gelitten haben, häufi
sehr zurückgeblieben. Im allgemeinen kann jedoch der Stand no
als befriedigend gelten, und es hahen die Pflanzungen an vfelen Orten die Stangenhöhe erreicht Im Au schaer Kotlande haben die Ranken, die kräftige Seitentriebe zeigen, nahezu die volle Stangen⸗ höhe erreicht. Der Stand der Pflanzungen ist ein sehr befriedigender und läßt eine gute Ernte erwarten. In der Umgebung von Polepp ist der gegenwartige Stand der Pflanzungen bis jetzt noch günft
nur der sogenannte erste Schnitt“ ist durchwegs im Wuchse zurück⸗ geblieben. Die Trockenheit hat sich hier mitunter schon empfindlich fühlbar gemacht. In Mähren wurde die Entwickelung der Pflanze in manchen Lagen durch Trockenheit und kalte Nächte beeinträchtigt. Im großen und ganzen hofft man jedoch auf eine gute Ernte. In 2Ostgaltzien haben kangandauernde Trockenheit und kaste Nächte die Entwickelung der Hopfenpflanze zum Teil stark beeinträchtigt. Man erwartet dort in zwölf Bezirken eine befriedigende, in elf Bezirken eine mittelmäßige und in drei Bezirken eine schlechte Ernte. In West— 3 sind die Aussichten dagegen größtenteils günstig. (Wiener Zeitung.
Saatenstand und Getreidehandel in Spanien.
; Der Kaiserliche Generalkonsul in Barcelona berichtet unterm 26. v. M.: Nach den letzten vorliegenden Nachrichten wird die Getreideernte nicht so gleichmäßig befriedigend auffallen, wie früher gehofft wurde. Der Ertrag wird zwar in den bewässerten Geländen noch immer als gut und gesichert betrachtet, dagegen erscheint er im unbewässerbaren Ackerboden infolge Regenmangels und zu raschen Ausreifens der Körner zweifelhaft und wenig befriedigend. Im ganzen glaubt, man, daß die Getreideernte das Ergebnis einer Mittelernte nicht übersteigen wird.
„„Die Preife waren während der letzten vier Wochen durchaus fest. und das Marktgeschäft beschränkte sich auf das augenblickliche Be= dürfnis des übrigens durch reichliche Bezüge aus dem Auslande durchgängig mit Vorrat verfehenen Mühlengeschäfts.
Die Einfuhr betrug: Weizen
im Monat April 1904: 172 292 dz gegen 1903: 49697 42z und 1902: 35 897 42, . in den 4 ersten Monaten 1904: 486 792 4z im Werte von 11 439 622 Pes. voz: 16 336, n 138 8, ‚ 3255 — Gerste im Monat April 1904: 17 053 42 gegen 1903: 6073 4z und 1902: 301 dæ, in den 4 ersten Monaten 1904: 167 433 42g im Werte von 2678 935 Pes. 1905. 16 977 f. ö 271 549 oh, ,, . ö 27 168 . Mais im Monat April 1904: 119 601 dz gegen 1903: 45 433 z und 1902: 44 974 4, in den 4ersten Monaten 1904: 275 850 da im Werte von 4413 600 Pes. w ,,, ö. . 748 030 1907 56 Son. ö; . 908 399 U . Andere Getreidearten in den ersten Monaten 1904: 34795 48 im Werte von 5567 oö ,, . . 1902: . ö. . Die Ausfuhr betrug in den ersten 4 Monaten: 1906 11331 4⸗ im Mitte bon 1903: 75728 - 1902: 11100 1901 2965 1903: 569 1902: 1804 1994 520 1903: 40 1902: 144 andere Getreide⸗ ö 142 1903: 11156 1902: 100461
. C CO — — 1
, ,,, 8 ,,
Rotterdamer Getreidemarkt im Mai und Juni 1904. Das Kaiserliche Konsulat in Rotterdam berichtet unterm 30. v. M.: Nachdem infolge der überaus günstigen Saatenstands⸗ berichte aus allen Produktionsländern die Preise für sämtliche Artikel im Laufe des Monats Mai stark zurückgegangen waren, stiegen sie, als Südrußland, die Donauländer sowie Ostdeutschland während des Monats Juni über Mangel an Regen ernstlich klagten, für Roggen, Gerste sowie für Hafer umso rascher, als es sich herausstellte, daß nirgend Vorräte von Bedeutung sichtbar sind. Bezahlt wurde cif Rotterdam: Weizen für 2400 kg: Juni
58 Sl.
— 28
A222 C C C
Abladung Main. Abladung Juni. Abladung Main. Abladung Juni. 3 kg, Abladung
Juni Juli
Südrussischer,
*
*
Rumänischer,
w 2
2222 — — — 8 — R r r — — — — —
221 2
/
Rosario Santa Fe Fs,
.
— — 2
Roggen für 27100 kg: Schwarzmeer, 73/74 Kg, Abladung Mai ö 3/74 kg, Abladung Juni Bessarabischer, 73 kg, Abladung Mai. 1. 73.74 kg, Abladung Juni Taganrog, 71 72 kg, Abladung Mai . 7172 kg, Abladung Juni Petersburger, 70 71 Rg, Abladung Juni / Juli Gerste für 2000 kg: Südrussische, 60/61 kg, Abladung Mai ö 60sßl kg, Abladung Juni ö 60 / bl kg, Abladung August / September Hafer für 1000 kg: Südrussischer, 46/47 Kg, Abladung Main. ‚ 4647 kg, Abladung Mai Mais für 2000 kg: Odessa, Abladung Mai / Juni ö , ,, Abladung Mai / Juni. La Plata, Abladung Juni Juli.... Mixed, Amerikanischer, Abladung Mai / Juni
1 — 2 — —— — 2
— — — — — — — Ddẽ = — — — 288 — — W — — — — — de — — do d N bĩñᷣ D d de R dñ do re.
S — Q —
S
C — — NM Dĩ . ö — D
O
9295 93 96
8 / d9
58 59 59/60
102 104 102 104 101103 104/109
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Schweiz.
Durch Beschluß des Schweizerischen Bundesrats vom L d. M. sind Aden, Trans vaal, Rio de Janeiro, Lima, Callao, Antofagasta und Valparaiso als pestverseucht erklärt worden.
Persien.
Nach einer Meldung der „Russischen Telegr.⸗ Agentur aus Teheran ist die Cholera auch an verschiedenen Orten an der Straße nach Hamadan aufgetreten. Die Verwaltung der Eisenbahnlinie Rescht Teheran hat sanitäre Maßnahmen getroffen. Der kon⸗ sularische Vertreter Rußlands hat die Einrichtung einer Quarantäne⸗ station in Kaswin gefordert, die unter der n ch! eines russischen