1904 / 170 p. 17 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Jul 1904 18:00:01 GMT) scan diff

. Bergrat Gothein⸗Breslau, M. d. R.. Meine Herren!

Ich glaube ja vollständig, daß das Kartell auf die Lohnhöhe der in den kartellierten Drahtwalzwerksbetrieben beschäftigten

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samten Interessen des Drahtgewerbes ins Leben zu rufen. b es uns gelingen wird, das weiß ich nicht, jedenfalls sind wir eifrig bemüht, nicht nur in unferm Interesse, sondern im

Flußeisendraht“ zu syndizieren. Der Einfluß der reinen Draht— giehereien kann hierbei kaum in Frage kommen. Die Mög⸗ lichkeit, Klagen und Wünsche bei einem Organ ich möchte

14 verkaufspreises für gezogenen Draht gegenüber Walzdraht.

bewerb der einzelnen deutschen Werke untereinander sehr her⸗ Monats per Kasse bezahlt mit 116.0 Skonto oder gegen

untergedrückt waren, zunächst wieder etwas in die Höhe zu Die Spannung war in der ersten Zeit fehr gering, sie betrug Dreimonatakzept. Meine Herren, diese Bedingungen wurden . . . no ! —e ern bringen. Es ist das auch einigermaßen gelungen. Die nur 5. M für die Tonne über dem Walzdrahtpreis, die sich bald geändert, es hieß einfach per Kasse am 15. e ᷣsagen offiziell im Walzdrahtverband vorzubringen, existiert allgemeinen Interesse und nicht zum wenigsten in demjenigen Arbeiter keinen Einfluß gehabt hat, wenigstens keinen nach⸗ Spannung zwischen dem Inlands? und Auslandspreise ist unsere Verbandswerke, welche gezogenen Draht verkaufen, folgenden Monats. Wenn Sie nun berücksichtigen, daß vir in leider bei der geringen Fühlung zwischen Verband und unserer Abnehmer dieses Ziel zu erreichen. . teiligen, eher einen vorteilhaften, wie Herr Springmann aus⸗ jedenfalls auf ein geringeres Maß gebracht worden, als es einzuhallen verpflichteten und wozu wir auch unsere Abnehmer unserer Kundschaft diese Bedingungen nicht. auffwingn Verbrauchern nicht. Da hieß es stets: Ja, wartet nur ab, Bergrat Gothein⸗-Breslau, M. b. R. ((Herr Spring. geführt hal. Das schließt aber nun in keiner Weise aus,

wir müssen noch lernen im Verbandswesen, das ist alles ein mann hat soeben besonders betont, daß es nicht die „reinen“ daß in ben benachteiligten anderen Fabrikationszweigen, die

konnten, so geht daraus soviel hervor, daß nun für viel Drahtziehereien ein außerordentlich drückender Zustand war denn er verlangt ein höheres Betriebskapital; ich weiß sesr viele Fälle, wo gerade diese Zahlungsbestimmungen außer ordentlich drückend gewirkt haben. Run will ich aus den Erfahrungen, die ich in meiner eigenen Fabrik gemacht hahe die Sachlage weiter darstellen; ich rede ganz vertraulich Als das Walzdrahtsyndikat im Jahre 1857 sich gebildet hatte, habe ich damals Schiffsladungen deutschen Drahtes gekauft zu 111 6 franko Schiff Wefel; das war deutscher Draht, der von einem ausländischen Händler für das Aug— land gekauft war, er ging den Rhein herunter und blieb bei Wesel hängen. (Heiterkeit; Die Fracht vom Einschiffungt⸗ punkte, nach Antwerpen oder Rotterdam, ist dieselbe wie na Wesel. Ich will Ihnen durch diese Mitteilung nur zeigen welch unhaltbarer Zustand die Errichtung des Walʒdraht⸗ syndikats den rheinischen Ziehereien brachte. Die Mitglieder des Walzdrahtsyndikats verkaufen Walzdraht der ausländischen Konkurrenz ungeheuer viel billiger, als das Walzdrahtsynbikat uns hier im Inlande den Walzdrahtpreis festsetzte.

Die deutschen Drahtziehereien wurden also durch die Gründung des Walzdrahtsyndikates vollständig lahm gelegt,

verpflichteten. Im Interesse der reinen Ziehereien hat dann das Deutsche Walzdrahtsyndikat sich bemüht, diese Schutz wehr zu verdoppeln, also auf 10 46 die Tonne. Mehr zu erreichen war nicht möglich, obwohl seitens der reinen Ziehereien dieser Satz als zu niedrig bezeichnet wurde. Wir haben uns mit dem Erreichbaren begnügt, weil wir uns gesagt haben, ein gewisser Schutz ist immer besser als gar keiner. In dem neuen Walzwerkverband sind die Walzwerke mit Ziehereibetrieb durchaus nicht günstig gestellt; um dies näher darzulegen, muß ich auf eine Organisationsfrage bei uns eingehen: So⸗ bald der Absatz an Walzdraht, also der eigentliche Verkauf, nicht die Höhe des Arbeitsanspruchs sämtlicher Verbandswerke erreicht, haben sämtliche Verbandswerke ihre Produktion ein— zuschränken und dadurch werden ganz besonders die Zieherei⸗ betriebe betroffen, die mit Walzwerken verbunden sind. Sie haben sehr ernste Klagen über diese Bestimmung geführt, welche den Erfolg hat, daß den reinen Ziehereibetrieben mehr Arbeit zufällt. Das hat sich in vielen Fällen darin gezeigt, daß im Laufe des Vierteljahrs durch Mehrbestellungen der reinen Ziehereien die Arbeit so zunahm, daß die an— fänglich verfügte Produktionseinschränkung wieder aufgehoben werden konnte.

vorher der Fall wan mit Ausnahme selbstverständlich der Zeit der Hochkonsunktur, in der die Auslandspreise tatsächlich die Inlandspreise für einige Zeit überstiegen.

Die erste Inlandspreisbestimmung des Verbandes Deutscher Drahtwalzwerke gründete sich auf den Satz, den der Verband übernommen hatte von seinem Vorgänger, von dem Deutschen Walzdrahtsyndikat; es war das der Preis von 125 SL, der dann infolge erhöhter Halbzeugpreise im Februar 1902 auf 130 M erhöht, im September 19062, als das Geschäft im Laufe des Sommers wieder zurückgegangen war, aber auf 120 M herabgesetzt wurde. Dieser Preis blieb vom Sep⸗ tember 1902 das ganze Jahr 1903 hindurch in Kraft, wurde ab 1. Januar 1904 auf 112,50 SS ermäßigt, um aber Anfang Mai d. J. wieder auf die ursprüngliche Höhe von 120 gebracht zu werden.

Kommerzienrat Kantorowiez-Posen: Meine Herren! Ich möchte hier eine Frage zur Sprache bringen, die wahr— scheinlich nachher bei den Verhandlungen über das Drahtstift⸗ syndikat ebenfalls zum Vorschein kommen wird und die ich schon in den Dezemberverhandlungen bei dem Halbzeug er— wähnt habe; ich glaube, sie gehört jetzt hierher. Mir liegt daran, und gewiß wird auch der Allgemeinheit daran

nun ihren Wahzdraht infolge des Kartells um so keurer kaufen mußten, die Arbeitsverhältnisse sich verschlechtert haben, daß also der Erwerb der Arbeiter in der Drahtzieherei und in der Stiftefabrikation zurückgegangen sein könnte infolge teuerer Materialpreise, der billigeren Materiallieferung an das Aus⸗ land und der infolge der dadurch erschwerten Konkurrenz dem Auslande gegenüber; es wäre wünschenswert, daß die Herren aus diesen Industrien sich vielleicht auch darüber äußerten. Fabrikbesitzer Krieg-Wesel: Ich kann darin dem Herrn Vorredner nicht zustimmen. Nach meinen Erfahrungen haben sich die Löhne in den Betrieben der reinen Drahtzieherei genau in derselben Weise gehoben wie in den kartelllerten? Be— trieben. Ich kann annehmen, nach meinen eigenen Erfahrungen, daß wir von dem Jahre 1897 oder 1895 bis heute durch⸗ schnittlich eine Steigerung der Löhne haben von 10 bis 15900. Das ist ein Moment, das auch für die reinen deutschen Drahtziehereien sehr ungünstig ist. Nehme ich meine nächsten Nachbarn bei Helmond in Holland die Verhältnisse sind mir genau bekannt die dortigen Drahtziehereien arbeiten seit vielen Jahren, längst ehe wir Kartelle in der Draht⸗ industrie hatten, viel günstiger als wir, sie haben sehr viel niedrigere Löhne, keine sozialen Lasten und haben deutschen

Drahtwalzwerke gewesen seien, welche das Zustandekommen eines Syndikats oder Verbandes der Fabrikanten gezogener Drähte verhindert haben. Ich möchte mir nun erlauben, die Frage zu stellen, ob es vielleicht die „gemischten! Werke waren, die das „Zustandekommen dieses Syndikats der ge⸗ zogenen Drähte gehindert haben. Wir haben ja ähnliche Er⸗ scheinungen bei früheren Kartellen gehabt, wo es z. B. die gemischten Werke, welche eigenes Halbzeug hatten, verhinderten, daß der Stabeisenverband zustande kam, und wir könnten ja annehmen, daß dasselbe Interesse der gemischten Werke des Halbzeugverbandes, im Stabeisenverband ein Ventil zu haben, auch hier maßgebend gewesen sein könnte, daß also auch hier die gemischten Werke katsächlich daran schuld gewesen wären, daß der Verband der gezogenen Drähte nicht zustande ge⸗ kommen ist. Jedenfalls halte ich es für wünschenswert, darüber eine Aufklärung zu erlangen.

Fabrikbesitzer Springmann-Hagen i. W. Meine Herren! Ich habe ja eben bemerkt und zwar als Leiter eines reinen Drahtwalzwerks —, daß wir das fortgesetzt befürwortet haben, und ich möchte wohl sagen, bei allen Interessenten ist derselbe Wunsch auch maßgebend. Aber, meine Herren, wie das ge⸗ wöhnlich so ist, ein Syndikat muß sich aufbauen auf Pro=

Uebergang. Meine Herren, wenn Sie sehen, daß dieser Uebergang schon sieben Jahre dauert, dann kommt mir dieser Uebergang so vor, als ob der Hahn zum Regenwurm sagt, wie er ihn verschluckte: Es ist nur ein Uebergang. (Heiterkeit.)

Fabrikbesitzer Springmann-Hagen 1. Westf : Meine Herren! Um auf die einzelnen Bemerkungen des Herrn Vor— redners einzugehen, so hat er zunächst gesprochen von den Verkaufsbedingungen und die Klage vorgebracht, daß das Syndikat mit der Zeit seine Bedingungen sehr verschärft hat. Ich kann diese Klage durchaus verstehen, und Sie gestatten mir, daß ich in dlesem Augenblick nicht als Vertreter des Syndikats, sondern als Produzent spreche. Ich teile die Härte der neuen Bedingungen mit dem geehrten Herrn Vor— redner, denn mir geht es genau so. Wie der Herr Vorredner am 15. des folgenden Monats seine Bezüge netto Kasse be⸗ zahlen muß, so sind wir Walzdrahtprobuzenten ich sage hedauerlicherweise gezwungen, schon am 15. des der Lieferung folßenden Monats unsere Bezüge an Kohlen, an Roheisen, an Halbzeug und überhaupt an allen Rohstoffen netto Kasse be⸗ jahlen zu müssen. Und, meine Herren, wenn ich als Pro—⸗ duzent gezwungen bin, meine Bezüge netto Kasse frühzeitig zu bezahlen, dann muß ich auf der anderen Seite auch dafür

liegen, doch einmal zu fragen: wie stellt sich der Walzdraht⸗ Fabrikbesitzer Springmann-Hagen i. W.: Meine sowohl gegen die Konkurrenz der gemischten Drahtwerke, alg . , , . n, , ö. . ö.. muß . w. 2 . . w verband zu den gemischten Werken und zu den reinen Draht- Herren! Auf die Frage des Herrn Kommerzienrats Kantorowicz gegen diejenigen der ausländischen Ziehereien. sorgen, daß meine , frühzeitig hereinkommen. S dukt ions einschãtz ung, und das ist ein sehr, sehr schwieriger Walzdraht stets billiger gekauft als wir. Die statistischen zichereien. Sie wissen alle, daß es Werke gibt, das brauche eingehend, mache ich darauf aufmerksam, daß im Syndikat, Als sich dann später der Drahtstiftverband bildete, suht' war, es die logische Folge, daß wir die weniger scharfen Punkt. Es gibt eine Reihe von gemischten Werken, die sich Ziffern für Helmond sind gewiß nicht zu hoch, sondern eher

Verkaufsbedingungen abgeändert haben, weil uns die neuen Be— ausgedehnt haben und die auf Grund dieser Ausdehnung so zu niedrig. Nach meinen eigenen Erfahrungen beträgt der

das Walzdrahtsyndikat diesen möglichst zu schützen, indem es alle Stiftfabriken, die dem Verbande nicht beitraten, vom Drahtbezug ausschloß.

Ich persönlich war damals am Stiftdrahtgeschäft nicht

wie Sie ja schon gehört haben, vertreten sind die reinen Walzdrahtwerke, die ausschließlich Walzdraht verkaufen für die reinen Drahtziehereien, und die gemischten Werke, die mit der Walzdrahtfabrikation Fertigfabrikation verbinden. Nun

ich Ihnen ja nicht zu sagen, die nur Walzdraht fabrizieren; es gibt aber auch welche, die Walzdraht fabrizieren und daraus gezogene Drähte machen, und endlich gibt es eine ganze Anzahl von Drahtziehereien, die den Walzbraht kaufen.

Tagelohn in Helmond 60 bis 70 Centimes durchschnittlich. Seit vielen Jahren kämpfen wir Drahtzieher für Erhaltung unserer Exportfähigkeit. Das ist der wichtigste Punkt in der ganzen Kartellfrage; wir haben immer sehen müssen, daß

hohe Anspruchsziffern verlangen, daß es infolge dessen das

ist der maßgebende Punkt noch nicht möglich gewesen ist,

den Verband der gezogenen Drähte ins Leben zu rufen. Kommerzienrat Wiethaus-Hamm: Ich möchte zu den

dingungen vorher von unseren Rohstofflieferanten vorgeschrieben worden sind.

Dann hat der geehrte Herr Vorredner gesprochen von den günstigen Verhältnissen, die s. It. für ihn bestanden

In welcher Weise wird der Preis festgesetzt a. für die ge⸗ liegt es ja nahe ich denke, das war wohl der Kernpunkt beteiligt, aber ich weiß, daß in Altena viele Ziehereien 2 . . z w. 9Ysus 6 i ö . ö wee, mischten Werke, daß sie gewissermaßen ihren Kalkulationen der Bemerkung des Herrn Kommerzienrats Kantorowich waren, die dadurch ihre früheren Stiftdrahtkunden vollständig haben, als er unter dem alten Syndikat in der Lage gewesen 3lusführungen des Herrn Springmann und des Herrn aus unsere ausländische Konkurrenz, wie in Helmond ich könnte . st, für den Export von ausländischen Händlern gekauften Wesel nur eine kurze Bemerkung machen. Die Syndikate, viele andere im Auslande anführen tatsächlich seit vielen,

zu glauben, daß, wenn die Preisfestlegung stattfindet, die gemischten Werke sich veranlaßt sehen möchten, für recht hohe Preise zu stimmen, um ihren Konkurrenten, den reinen Drahtziehereien, den Brotkorb etwas höher zu hängen. Meine Herren, diese Auffassung würde absolut falsch sein, und ich halte es für meine ernste und zugleich angenehme Pflicht als Vorsitzender des alten Walzdrahtsyndikats ausdrücklich hier zu bemerken, daß es wiederholt vorgekommen ist, wenn es sich darum handelte, die neuen Preise festzusetzen, daß die gemischten Werke und ganz besonders die allergrößten zu Protokoll erklärt haben: Wir sind aber gegen die jetzt beschlossene Preiserhöhung. (Sehr richtigh

Meine Herren! Es geht also daraus hervor, daß die gemischten Werke bei Preisfestsetzungen keineswegs bestrebt

den von den Walzdrahtwerken festgesetzten Preis zu Grunde legen, b. für die Drahtziehereien? Ich glaube, daß das eine sehr wichtige Frage ist; denn alle Bestrebungen, die geschehen sind, um die Preise für gezogene Drähte zu bessern, sind bis⸗ her ziemlich erfolglos geblieben, und ich glaube, sie scheitern daran, daß dieses Verhältnis, wie ich es hier erwähnt habe, nicht in einer richtigen oder, will ich lieber sagen, nicht in der Art behandelt worden ist, daß eben da in jeder Weise die Möglichkeit ist, zu existieren.

Fabrikbesitzer Springmann-Hagen i. W.: Meine Herren! Ich möchte im Anschluß an die Bemerkungen des Herrn Direktor Moser mir gestatten, nochmals zurückzukommen auf die damals in der Presse laut gewordenen Klagen, dahin⸗ gehend, daß, während ein Mangel im Inlande herrschte, das

vielen Jahren ihr Rohmaterial ganz außerordentlich günstiger kaufen als wir. Ja, meine Herren, wir stehen hier vor großen Schäden, wir tragen die sozialen Lasten, und es ist durchaus berechtigt, daß Deutschland durch Zollschutz diese sozialen Lasten auch aufbringen kann. Deshalb halte ich es für so außerordentlich verwerflich und schwerwiegend für unser ganzes Volkstum, wenn gerade gegen unsere Zollgesetzgebung Sturm gelaufen wird. Die großen Lasten, die wir tragen für unsere soziale Gesetzgebung und für Erhaltung unserer Volkskraft, müssen wir ganz allein tragen, das Ausland nimmt sie uns nicht ab. Aber, meine Herren, wir verlangen gerade von dem Standpunkt der reinen Drahtziehereien aus: wir müssen exportieren können. Es wird jetzt immer betont, daß man die deutschen weiterverarbeitenden Industrien schützen und

sowohl das Deutsche Deutscher Drahtwalzwerke, Vorzug, die bis dahin in willkürlichen Zahlungsbedingungen zu haben.

Vorsitzender: Das Wort ist weiter nicht verlangt worden zu Frage 10, ich nehme an, daß wir zu Frage 11

Walzdrahtsyndikat wie der Verband erachten es als einen ganz besonderen Deutschland leider so außerordentlich endlich einmal geregelt

Walzdraht zu einem billigeren als dem Syndikatspreise zu laufen. Ja, meine Herren, ich hatte schon vorhin die Ehre, auszuführen, daß es nicht der geringste Mangel des Walz— drahtsyndikates gewesen ist, daß die Ausfuhr damals nicht

Entweder konnten diese Ziehereien bei dem hohen Valz⸗ drahtpreise nicht mehr mit den gemischten Werken konkurieren, oder aber ihre früheren Stiftdrahtkunden traten dem Verbande

nicht bei, und dann konnten sie denselben auch nicht mehr drahrn , J 8 nich liefern. syndiziert war, und so ist ja, wie ich auch aus der Statistik Die Lage der Drahtzieherei war damals eine verzweifelte machgewiesen habe, Walzdraht seitens der deutschen Draht— . . arg 1 ö. ** 1 ö imorko ö ßor 9 38090fiih M Sie hatte zur Folge, daß man zu einer Verständigung zu walzwerke in größeren Mengen ausgeführt worden. Wenn kommen suchte. Ich glaube in Cöln wurde eine Stiftdraht⸗ nun der Herr Vorredner Gelegenheit gehabt hat, einen solchen ö. ; ö . . . . Prat . s 9 . s sgnhem für zn 5 J. skala ausgearbeitet und versucht, den früheren Absatz zwischen Draht, der also dem Käufer wohl verstanden für die Ausfuhr den gemischten Werken und den reinen Drahtzieherelen wieher perkcuft worden ist, wieder zur inländischen Verarbeitung zu auszuͤgleichen. laufen, meine Herren, so ist das im Interesse der Industrie ( E ! 2. . . . Der Erfolg ist wohl gleich Null gewesen. sehr zu beklagen, und der betreffende Lieferant des geehrten . . 3 , , , . K 8 f 9. ; ; ; 56. Später spitzten sich diese Verhältnisse sogar noch weiter derrn Vorredners, hat sich gerade nicht ehrenvoll in dieser Ich belege das wieder durch einen Fall' meiner Sache gezeigt. Nun, meine Herren, diese Möglichkeit hört ja

übergehen können: Mit welchem Erfolge hat das Kartell eine Ein— wirkung auf die Preisgestaltung der zur Herstellung der syndizierten Erzeugnisse benötigten Rohstoffe und Halbfabrikate angestrebt? Diese Frage ist ja in früheren Kartellverhandlungen schon vom umgekehrten Standpunkt aus behandelt worden, und ich

Ausland von Deutschland aus mit Walzdraht versorgt wurde. gewesen sind, den reinen Drahtziehereien das Leben zu er⸗ zu. eigenen ; , , . ö. . ie. . 95 er, . F . . . ' 2. * 2 * j 24 ö . . * . 82 ö M . . . * . ö 9 ͤ 6 nnr gi 2119 39 44 j * re * 0 3

Vun gebe ich ja gerne zu, daß es nicht einer der geringsten schweren. Im Gegenteil, es ist wiederhelt der Fall gewesen, Praxis. Es wurde vom Walzdrahtfyndikat nicht nut die uf k . ö ö. . ö, ö der weiß nicht, ob sie damals erschöpfend behandelt worden ist, heben ö. Nun dann ö endlich für . e, Herr Vorredner wird also solchen Draht nicht wieder bekommen wir exportieren müssen, dieselben Bedingungen wie dem Aus—

Mängel des alten Walzdrahtsyndikates gewesen daß sie gesagt haben, die Vorschläge bezüglich einer Neu— Lieferung von Stiftdraht an Outsiders und an Händler ver— oder ob noch weitere Bemerkungen dazu unsererseits zu machen r. . n, , lande. Mehr wollen wir gar nicht! Datz ist der wunde

Ausfuhr nicht syndiziert war. An den Bestrebungen, die Aus— festsetzung des Preises erscheinen uns nicht richtig hinsichtlich boten, welche den Outsiders Stiftdraht geliefert hatten, sondern lönnen, der . die ,, . gesagt, n wtf worden ist sind. Herr Krieg hatte sich zu Frage 10 und 11 gemeldet; . . ö . . fuhr auch zu syndizieren, hat es keineswegs gefehlt; im Gegen- der Höhe, wir sind gegen einen so hohen Preis, und wir spolchen Händlern wurde überhaupt der Bezug von Draht aller ind dann auf dem billigen Wasserwege in seinen Besitz kommt. ich weiß nicht, ob Sie zu Frage 11 noch besonders sprechen Funtt in unserer ganzen industriellen Entwickelung, daß des teils in den 4 Jahren des Bestehens des alten Walzdraht- erklären das zu Protokoll. Das ist dann in den Protokollen Art und Drahtwaren abgeschnitten. Das wird nicht mehr vorkommen. wollen? Ausland durch das billige deutsche Material stets günstiger

dagestanden hat als wir in bezug auf das, was wir 'er— portieren müssen, um unsern Betrieb aufrecht zu erhalten. Bergrat Gothe in⸗-Breslau, M. d. R.: Ich glaube, die

Ferner hat der Herr Vorredner davon gesprochen, daß die Interessen der reinen Drahtziehereien nicht genügend gewahrt werden. Ich bin Leiter eines reinen Walzdraht⸗

Fabrikbesitzer Krieg-Wesel: Nein, ich habe die Sache

Ich habe hier ein Rundschreiben des Walzdrahtsyndikats vorweggenommen. Ich bin darin nicht kompetent, weil es

über die Hauptversammlungen auch aufgenommen worden. vom 19. Juli 1899 vorliegen, worin es wörtlich heißt:

syndikates ist vielfach der Versuch dazu gemacht worden. Das Vorsitzender: Wird zu Frage 8 und 9 noch das Wort

ist aber nicht möglich gewesen, weil es einige Firmen gab, die

damals noch ein Ventil haben wollten, die sagten: wir müssen begehrt? Ich mache darauf aufmerksam, meine Herren, daß Unter den vorliegenden Umständen dürfen der . . ; ; Sache des Kartells ist, ich habe zum Rohstoff gesprochen. . e. im Falle der Arbeitsnot unsere Ueberprobuktion nach dem ber den früheren Verhandlungen diese beiden Fragen den d in Draht und Drahtwaren bis werks, und ich sehe mich veranlaßt, dem geehrten Herrn Vorsitzender: Dann wird zu Frage 11 das Wort nicht eine Frage hat der Herr Vorredner noch nicht beantwortet, ob Vorredner zu bemerken, daß meine Interessen mit den seinigen dadurch, daß das Walzdrahtsyndikat im Inlande die Preise 9 8

gewünscht. Wir kommen zu Frage 12: Hat das Kartell einen Einfluß ausgeübt a. auf die Konzentration der Betriebe durch Aus—

auf weiteres weder Angebote noch Lieferungen gemacht werden. Diese Firma war eine unserer besten Kunden.

Kernpunkt der ganzen Verhandlung gebildet haben, und da aus der Versammlung heraus das Wort nicht weiter begehrt 1

wird, so muß ich annehmen, daß in bezug auf den Verband,

Auslande abstoßen dürfen. Das ist ja abgestellt, seitdem wir den Verband Deutscher Drahtwalzwerke haben, der, wie Sie gehört haben, die Ausfuhr auch syndiziert, sodaß diese also

hoch und im Auslande niedrig gehalten hat, eine Minder— beschäftigung der Arbeiter auf den weiterverarbeitenden Werken eingetreten ist. Auch das würde ja unter Umständen eine

sclidarisch sind. Mein Interesse muß doch darin bestehen, daß meine Abnehmer lebensfähig erhalten werden. Bleiben

ist, daß die / die reinen Drahtziehereien nicht lebensfähig, dann werden die

nicht mehr in einer ungesunden Weise steigen kann. Nun ist der uns hier beschäftigt, Beschwerden gegen die Preispolitik Stiftdraht lieferte ich dieser Firma überhaupt nicht. Sie 3 r . . schaltung minder leistungsfähiger Betriebe? h j 64 *. . 2 . 6 . ö 41 . 6. 2004 . 2 ino 8 2 vf o 9 8 1 . 9 ; 8 1 2 9 S 1 orf 8 * . ono 0 es aber ganz interessant, an der Hand der Statistik einmal zu nicht vorzubringen sind; denn ich nehme an, daß alle Herren, bezog vielmehr den Stiftdraht meines Wissens sogar von leinen Walzwerke keinen Absatz an Walzdraht haben, ihre b. auf die Konzentration der Betriebe durch Schlechterstellung der Arbeiter bedeuten. . ö . ö . ; ĩ 6 ! 2 h Fabrikbesitz ieg-⸗Wesel: Ich bi icht in der L Fabrikbesitzer Krieg⸗Wesel: Ich bin nicht in der Lage,

gemischten Drahtwerken. Valzenstraßen werden stillstehen. und so ist es ja durchaus Nun, meine Herren, denken Sie sich in meine Lage; es wheliegend, daß wir bei den Syndikatsbestrebungen zugleich sorigesetzt bestrebt gewesen sind, die Interessen unserer Ab⸗

wird mir einfach einer meiner besten Kunden abgeschnitten, . ͤ . * nur weil derselbe von irgend einer anderen Seite Stiftdraht nehmer, soweit das irgend möglich war, wahrzunehmen. Dag

D

Zusammenfassen der verschiedenen Stadien des Produktionsprozesses dienenden Betriebe in einer Hand?

Ich bitte die Herren, zu dieser Frage das Wort zu

die hier versammelt sind und etwas auf dem Herzen haben, das hier auch kundgeben würden.

Fabrikbesitzer Krieg⸗Wesel: Darf ich bemerken: ich wollte bei Frage 10 sprechen über die reinen Drahtziehereien; aber

sehen, wie denn eigentlich damals die Lage gewesen ist, als man sich veranlaßt sah, in der Presse einen so schweren Vor⸗ wurf gegen das Walzdrahtsyndikat zu erheben. Da gestatten

die Frage strikte zu beantworten, ich glaube aber, daß das nicht der Fall ist. Die meisten Ziehereien gehen unter dem Druck der Not zu anderen Sachen über. Es verschiebt sich

it durchaus nicht leicht gewesen, denn es bestehen verschiedene die Industrie, und wo vielleicht Verminderungen in der

die Ausfuhr betragen hat

53 500 t, daß hingegen

5 . 5 ö. 8 2 J Sie mir, darauf aufmerksam zu machen, daß im Jahre 1898

ich nenne nur die runden Ziffern

im Jahre 1899 die Ausfuhr zurück- gegangen ist, obgleich sie eben nicht syndiziert war und obgleich

das Ausland den Walzdrahtproduzenten damals viel höhere Preise bot, als sie im Inlande durch das Syndikat von ihren

Kunden forderten und bekamen.

ist die Walzdrahtausfuhr umgekehrt der Absatz im

im Jahre 1898 auf 231 723 t im Jahre 1899.

Also in dem Jahre 1899 zurückgegangen auf 46 508 t, während Inlande gestiegen ist von 194 654 t

1900, wo der geschäftliche Niedergang eintrat, stieg die Aus⸗

fuhr wieder etwas, näml absatz sank auf 214 000

ich auf 52 857 t und der Inlands⸗

t.

Meine Herren, diese Statistik beweist unzweideutig, daß die Mitglieder des Walzdrahtsyndikats im Jahre 1899 in der

Zeit der Not, hervorgerufen durch den Mangel an

und besonders durch den wesen sind, ihre inländis

Material zu versorgen, was daraus

Rohstoffen Mangel an Knüppeln, bestrebt ge⸗ chen Abnehmer in jeder Weise mit hervorgeht, daß gegenüber

dem Jahre 1898 der Absatz an die inländischen Abnehmer

gestiegen ist um 37 000

t, während der Absatz nach dem Aus— lande um 7000 t zurückgegangen ist.

Meine Herren, ich

glaube, damit sind die diesbezüglichen Klagen vollständig

widerlegt.

Direktor Meyer⸗-Berlin: Ich möchte auf des Herrn Kommerzienrats Kantorowicz antworten: es besteht

ja oder es erscheint n

gegensatz zwischen den reinen Ziehereien und den die mit Walzwerken verbunden sind. und auch das frühere Walzdrahtsyndikat haben es sich an⸗

gelegen sein lassen, dieser

zu mildern, in erster Reihe dadurch und das bitten, auch bei den vorhin verlesenen Preisen zu berücksichtigen daß der Preis für Walzdraht den reinen Ziehereien in demselben Absatzgebiet frachtfrei

so daß also der Walzdr nicht belastet war.

gezogenen Draht nicht bestand,

schaffen. Diese wurde ges

Dann war es nötig,

die Anfrage

Interessen⸗ Ziehereien, Der Walzwerkverband

ach außen ein gewisser

1 Interessengegensatz nach Möglichkeit möchte ich

Verbrauchsstelle gegeben wurde, aht zur reinen Zieherei mit Fracht da ein Verband für irgend eine Schutzwehr zu

Im Jahre

ucht in der Festlegung eines Mindest—

schiedener Ansicht sein, ob das zu Frage g oder 10 gehört.

die Frage ist jetzt schon angeschnitten sie ist zum Teil vorweggenommen worden.

Vorsitzender: Ich stelle anheim, man kann ja ver— Ich konstatiere, daß zu Frage 9 das Wort nicht weiter begehrt wird. Wir kommen zu Frage 10:

Hat das Kartell einen Einfluß auf die von ihm ab⸗ hängigen Industrien und Händlerkreise ausgeübt, insbesondere durch die Festsetzung von Verkaufs⸗ bedingungen. Welche Stellung nimmt das Kartell gegenüber den Einkaufsvereinigungen ein?

Hierzu gebe ich Herrn Fabrikbesitzer Krieg das Wort.

Fabrikbesitzer Krieg-Wesel: Meine Herren! Gestatten Sie mir, daß ich Ihnen die Entwicklung der reinen Draht ziehereien im Verhältnis zu dem früheren Deutschen Walz⸗ drahtsyndikat chronologisch darstelle. Ich glaube, wir kommen zu anderen Resultaten wie die Herren Vorredner.

Als sich im Jahre 1897 das Deutsche Walzdrahtsyndikat bildete, umfaßte dasselbe 17 Werke. Von diesen 17 Werken sind 9 sogenannte gemischte Werke, d. h. Werke, die selbst Draht walzen und den ausgewalzten Draht im eigenen Betriebe weiterverarbeiten. Die 8 anderen Werke sind die sogenannten reinen Walzwerke, welche lediglich Walzdraht herstellen und eben diesen Walzdraht an andere Fabriken ver— kaufen; die Kunden dieser Werke find naturgemäß die reinen Drahtziehereien. Nun bildete sich das Walzdrahtsyndikat damals nur für das Inland. Also lediglich die inländischen Draht— ziehereien, die Walzdraht kaufen mußten, waren diejenigen, die hier in eine Zwangslage gebracht wurden; das Ausland war vollständig frei, und dle gemischten Drahtwalzwerke hatten keinerlei Beschränkung, weder quantitativ, noch in den Preisen. Der erste Effekt dieser Sachlage war natürlich der, daß im Inlande für die inländischen Drahtziehereien der Preis auf 120 und später auf 123 S stieg. Es kommt dann noch hinzu, daß sehr balb das Walzdrahtsyndikat zu einer Aenderung der Verkaufsbedingungen überging; das ist in der Statistik nicht zum Ausdruck gekommen. Früher war der Gebrauch der: etz wurde entweder am 15. des folgenden

gekauft und verkauft hatte.

Irgend ein Aequivalent für den plötzlichen Verlust dieses Kunden wird mir natürlich nicht geboten.

In der gleichen Lage sind damals viele Drahtziehereien gewesen. Ich gehe auf diese Einzelheiten ein, um Ihnen zu zeigen, wie die Maßnahmen des Walzdrahtsyndikats zur Erdrückung der Drahtziehereien führen mußten. ganze Sachlage spitzte sich gegen das damalige Walzdrahtsyndikat so zu, daß es für die reinen Drahtziehereien einfach hieß: „Sein oder nicht sein.“ Die Bildung eines Walzdrahtsyndikats ohne Verband für gezogenen Draht ist an sich ein Unding. Man hat doch sonst das Bestreben, seine Kunden kräftig zu erhalten und hoch zu bringen, hier tut man in Wirklichkeit das Gegenteil. Die reinen Drahtwerke schwächen ihre Kunden; das sind die Drahtziehereien, zum Vorteil der gemischten Werke und der ausländischen Draht⸗ industrie.

Bei dieser Entwickelung der Sachlage ist es mir un— begreiflich, daß die reinen Drahtwalzwerke tatsächlich zum zweiten Male ein Walzwerksyndikat bildeten, ohne gleichzeitig durch einen Verband gezogener Drähte ihren Kunden den Absatz von gezogenen Drählen sicherzustellen. Das sind Ver— hältnisse, die tatsächlich unhaltbar sind. Für die reinen Draht⸗ ziehereien ist die Lage einfach die: lieber gar keine Verbände in der Drahtindustrie, als wie ein Walzdrahtverband ohne das fehlende Glied des Verbandes der gezogenen Drähte. Nun ist freilich sehr viel über einen Verband gezogener Drähte gesprochen und verhandelt den meisten Herren wird das ja bekannt sein aber alle Bemühungen, einen Verband für gezogene Drähte zu bilden, sind bisher zum Scheitern ge— kommen, nach meiner Meinung deshalb, weil man versucht hat, die ganze Drahtindustrie in einen Verband zu bringen. Das geht unmöglich; wir haben in der Drahtzieherei so groß: Perschiedenheiten, daß das von vornherein ein aussichtsloses Beginnen ist. Andererseits ist es aber auch gar nicht nötig; wir haben innerhalb der Drahtzieherei schon Gruppen, die si verständigt haben und die ganz gut funktionieren. Vor allen Dingen ist das quantitativ ausschlaggebende „gewöhnlicher

Die

Rhteressen: wir haben nicht nur reine Walzwerke, wir haben auch gemischte Walzwerke, und es ist nicht leicht, die beider— setigen Interessen unter einen Hut zu bringen. Ich gebe aber gleichwohl zu, daß es sehr viel besser gewesen sein würde, wenn wir einen Verband für gezogene Drähte gehabt hätten Meinen Verband, den wir reinen Walzwerke unentwegt seben Jahre hindurch angestrebt haben und zu unserm sehr großen Bedauern heute noch nicht besitzen.

Wenn der geehrte Herr Vorredner sagt, ich verstehe nicht, daß die reinen Walzwerke ein Walzdrahtsyndikat gemacht haben, bevor ein Verband für gezogene Drähte ins Leben hetusen war, so erlaube ich mir, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß unsere Rohstofflieferanten, die Halbzeugproduzenten, alz sie den Halbzeugverband bildeten, uns nicht gesagt haben: Shhãfft Euch erst einen Walzdrahtverband, dann wollen wir nen Halbzeugverband gründen. Nein, das haben sie ohne peiteres getan, und wir sind folgerichtig gezwungen gewesen, un unsererseits einen Verband für unsere Fabrikation zu

ilden. Die Rohstoffabrikanten haben mit der Syndikats⸗ ki bung angefangen, und auf demselben Wege muß die Fertig⸗

abrikation weitergehen. Wir haben nacheinander das Kohlen“, as stoks-, das Roheisensyndikat und den Walzdrahtverband belommen; der nächste Schritt müßte folgerichtig auf die dldung des Verbandes der gezogenen Drähte gerichtet sein, ind ich betone nochmals ausdrücklich, daß ich es ganz außer⸗ senllsh bedaure, daß wir den noch nicht haben. Jedenfalls 1 es aber nicht an den reinen Walzwerken, daß er noch licht ins Leben gerufen ist, und ich hoffe sehr, daß es noch ö. lommen wird. Wir haben ia schon den Drahtstift⸗ ö hand, über den wir uns nachher noch unterhalten werden; sst ein Kind unserer Vereinigung, des Walzdrahtverbandes, ich hoffe, daß ein weiteres Kind auch der Verband der häagenen Drähte sein wird. ö der Herr Vorredner endlich gesagt hat: die Interessen * auseinander, so kann ich ihm darin nicht recht geben. sind jetzt ernstlich bestrebt, einen Verband für die ge⸗

nehmen, falls Veranlassung dazu vorliegt.

Direktor Meyer-Berlin: Als das Deutsche Walzdraht⸗ syndikat aufgelöst wurde und der Verband Deutscher Draht⸗ walzwerke ins Leben trat, hatte der Verband damit zu rechnen, daß ein größeres Drahtwalzwerk entstanden war, welches dem Verbande sich anschloß, daß aber außerhalb des Verbandes auch Walzdraht hergestellt wurde, und es bestand eine gewisse Ueberproduktion. Da hat sich denn die Steinhauser Draht⸗ industrie, die mit veralteten Einrichtungen etwas teuer arbeitete, entschlossen, ihren Betrieb einzustellen und in Liquidation zu treten.

Zu Frage b darf ich wohl auch gleich eine Bemerkung machen? (Vorsitzender: bitte Die Zusammenlegung von Betrieben in einer Hand hat nicht stattgefunden.

Vorsitzender: Es wird zu dieser Frage das Wort nicht weiter begehrt, wir kommen zu Frage 13:

Hat das Kartell auf die Arbeiter- und Lohnverhältnisse der syndizierten Betriebe Einfluß gehabt?

Generalditektor Zilliken-Neunkirchen: Das Kartell als solches hat sich mit Arbeiter- und Lohnfragen der syndizierten Betriebe nicht befaßt, sondern hat das lediglich als eine interne Frage jedes einzelnen Fabrikanten angesehen. Wenn also hieraus eine Erörterung folgen sollte, fo würde ich bitten, diese Frage an die einzelnen Produzenten richten zu wollen,

Fabrikbesitzer Springmann-Hagen i. W.: Meine Herren! Wenn das Kartell auch keinen direkten Einfluß auf die Löhne ausgeübt hat, so einen indirekten doch ganz unzweifelhaft und zwar einen günstigen Einfluß. Denn der erste Zweck des Kartells ist doch gewesen, stabile Verhältnisse zu schaffen, die wir denn auch gehabt haben, und diese stabilen Verhältnisse sind naturgemäß auch den Arbeitern zugute gekommen, indem wir stabile Löhne zahlen konnten. In freier Konkurrenz würden wahrscheinlich die Verkaufspreise niedriger gewesen sein, und es ist logisch, daß dann auch ein Preisdruck auf die Löhne ausgeübt wird, der aber nicht eingetreten ist, weil das Kartell bestanden hat.

Arbeiterzahl eingetreten sind, da ist der Lohn an sich doch gestiegen. In meinem eigenen Betriebe verdienen die Leute heute, trotzdem ich für 1000 kg Fertigfabrikat weniger Lohn zahle als vor 10 Jahren, an wirklichem Lohn erheblich mehr.

Fabrikbesitzer Springmann-Hagen i. W.: Ja, meine Herren, wenn ich auf die Frage noch einmal eingehe, so kann ich nicht sagen, wie die Löhne gewesen sind; aber ich nehme doch mit Recht an, daß die Höhe der Löhne abhängt von der Höhe der Produktion, beziehungsweise bei dem Walzdraht— syndikat von der Höhe des Abfatzes an Walzdraht. Wenn ich nun diese Zahlen berücksichtige, die ich eben zusammen⸗ gestellt habe: Absatz im Inland im Jahre 1398 194 654 t, 1899, in dem guten Jahre, 231 7253 t, 1900 214032 t; sodann 1901 in dem schlechten Jahre 172823 t, im Jahre 1902, demjenigen Jahre, wo der Eisenkonsum im deutschen Vaterlande der allerschlechteste war, schon wieder gestiegen auf 208 963 t, dann muß ich daraus schließen, daß ja freilich nach dem Aufschlag der guten Jahre zunächst ein Rückschlag gekommen ist, der aber nunmehr reichlich wieder eingeholt wurde, sodaß also im Jahre 1902 der Abfatz wesentlich höher gewesen ist als im Jahre 1898, wo der Aufschwung begann, und dementsprechend müssen auch mehr Gesamtlöhne gezahlt worden sein.

Direktor Meyer-Berlin: Veranlaßt durch die Frage des Herrn Bergrats Gothein wollte ich Ihnen mitteilen, daß die Ausfuhr unserer Abnehmer seit Gründung des Verbandes gestiegen ist. Sie betrug im Jahre 1902 knapp 5000 t, ist im ganzen Jahre 1903 über 6000 t gewesen und im letzten Vierteljahr 1903 auf 6230 t gestiegen d. i. also die Ausfuhr der reinen Ziehereien und der Drahtwaren fabrikanten sodaß auf die Ausfuhr der Fertigwaren der Verband nicht ungünstig eingewirkt haben kann.

Herr Krieg hat sich beschwert über Verhältnisse, wie sie in Holland bestanden haben. Aber das sind keine Verhält⸗ nisse, die durch den Verband geschaffen worden sind; sie haben alle Zeit bestanden. Holland ist immer in der sehr glück⸗