) dem Le rer-⸗Feuerversicherungsverein für die Provinz Sch eswig⸗Holstein und . hl Ge⸗ biete in Neumühlen sHolstein) zum Betriebe der Feuer⸗ versicherung und der Einhruchdiebstahlversicherung in Schleswig⸗ Holstein, den im preußischen Kreise Herzogtum Tauenbu 9g ein⸗ , i re ien Gemeinden, dem oldenburgischen
ürstentum Lübeck und den freien unb Hansestädten 4 eck und Hamburg unter Anerkennung als kleinerer Verein und unter Genehmigung der beschlossenen Satzung (§ 96 Satz 1 des f her ern green,
Berlin- Charlottenburg, ben 256. Juli 1904. Das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung.
In Vertretung: Ja up.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
infolge der von der Stadtverordneten versammlung zu
Wetzlar getroffenen Wahl den Apothekenbesitzer Siegnrund
. daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt etzlar auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Sattler und Tapezierer Franz Königs⸗Wusterhausen das Prädikat eines Königlichen Hof⸗ sattlers und -tapezierers zu verleihen.
Ministe rium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Lehrer der Kunstgeschichte und Literatur an der Kunstakademie in Düsseldorf Dr. ist der Titel „Professor“ verliehen worden.
Königliche Bibliothek. Bekanntmachung.
In der Woche vom 4. bis 10. Auc ust d. J. findet nach 548 der Benutzungsordnung die Zu rü r . ich er gus der Königlichen ibliothek entliehenen Bü her statt. Alle, welche solche Bücher in Händen haben, werden hiermit aufgefordert, sie in den Geschäftsstunden 6 bis 3 Uhr) zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher: .
von A — H am Donnerstag und Freitag, „ — R am Sonnabend und 9 ontag, S — Z am Dienstag und Mittwoch. Berlin, den 26. Juli 19041. Die Generahperwaltung.
Perlbach.
Bekanntmachung.
Zum Andenken des am 28. Juli 1883 auf Ischia ver⸗ storbenen Malers Adolf Ginsberg aus Berlin haben dessen
Geschwister, Herr Philipp Ginsberg in Berlin und a, t
von Boschan, geborene Ginsberg, in Wien, eine Sti errichtet, welche den Namen „Adolf⸗Ginsberg-Stiftung“
ung
trägt.
Der Zweck der Stiftung ist, jungen befähigten Malern deutscher Abkunft ohne Unterschied der Konfession, welche ihre akademische Studienzeit absolviert und davon mindestens das letzte Semester die Königliche akademische Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin besucht haben, durch Verleihung von Stipendien die Mittel für ihre weitere Ausbildung ent⸗ weder in Meisterateliers oder auf auswärtigen Akademien oder durch Studienreisen ins Ausland zu gewähren.
Die Stipendien sollen vorwiegend Malern zu gute kommen, doch sollen in besonderen Ausnahmefällen auch hertor—
Mecklenburg zu
phil. Heinrich Kraeger /
Bekanntmachung.
Es wird . aufmerksam gemacht, daß die sämtlichen vermals Kurhefsis en Staatsanleihen zur Rück— zahlung gekündigt worden sind.
Die Inhaber der nech nicht ein elösten Schuldver⸗ ,, und Prämienscheine werden daher fr rte, ie 9 der hiesigen Regierungshauptkasse zur Einlö ung ein⸗ zureichen.
Cassel, den 14. Juli 1904.
Der Regierungspräsident. Trott zu Solz.
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G⸗S. S. 157 wird zur öffentlichen Kenntnis . daß das aus dem Betriebe der auf preußischem
taatsgebiete belegenen Teilstrecke der Eisenbahn von Herzogenrath nach Sittard sich ergebende kom munal⸗ abgabepflichtige
Reinein kommen der Gesellschaft für den Betrieb von niederländischen Staatseisenbahnen zu Utrecht für das Jahr 1903 auf 3636 festgestellt worden ist.
Cöln, den 23. Juli 1904. Der Königliche Eisenbahnkommissar.
Breitenbach.
Ausnahmetarif für folgende Futtermittel:
Erbsenschalen, auch zerkleinert; Erdnußschalen, des 166 J frische; Futterrüben (Runkelrüben), Mohrrüben (Möhren, gelbe Rüben), Kohlrüben, weiße Rüben (ausgenommen Teltower und Mãͤrkische Rübchen), ferner Rübenschnitze, auch gedörrte oder getrocknete, Schnitz⸗ abfälle und Köpfe von Zuckerrüben;
Fleischfuttermehl;
Getreide ˖ (Weizen., Mais, Hirse⸗ usw.) Keimlinge;
Griebenkuchen;
Häcksel;
eu;
HDirseschalen, auch zerkleinert;
Kleie, wie im Spezial tarif III genannt;
Maiskuchen und Maiskuchenmehkt;
Malzkeime;
Malztreber, getrocknete;
Malztreber, nasse und Trester;
Melasse, zu Fuiterzwecken bestimmt;
Melassefutter (Melasse, mit anderen Artikeln gemischt);
Delkuchen, Oelkuchenmehl, wie im Spezialtarif III genannt;
Preßrückstände von Kartoffeln oder Rüben, Diffustonsrückstände, auch gemahlen;
Reisabfälle, Reishülsen, Spezialtarif III genannt;
Reisigfutter (ein aus Reisig hergeslelltes Futtermittel);
Reisighäcksel und Reisigkuchen;
Rübensirup, ungereinigter, wie im Spezialtarif III genannt;
Samen, entölte, wie im Spezialtarff il genannt;
Schlempen aller Art, nasse oder getrocknete, auch gemahlen;
Spreu. Buchwei enschalen, Faferschalen und Gerstenschalen, auch wenn als Streumittel verwendet;
Stroh, auch Raps, und Reisstroͤh;
Viehzucker, zu Futterzwecken durch Beimischung anderer Futter⸗ mittel denaturiert.
Der Ausnahmetarif wird angewendet, wenn die Futtermittel in Wagenladungen zur Beförderung innerhatb des unter L bezeichneten Geltungsbereichs aufgegeben und die nachstehend angegebenen Be— dingungen erfüllt werden. Wegen der Frachtberechnung für gemischte Ladungen s. die Bestimmungen unter II, 2 -— 4.
Gültie vom 1. August 1904 bis einschließlich 30. Juni 1905.
J. Geltungsbereich.
Der Tarif gilt für Sendungen von
sämtlichen Stationen der preußisch. hessischen Staatsbahnen, der Militär⸗ eisenbahn und der oldenburgischen el bahnen nach den Notstandsbezirken in der Provinz Schlesien, wenn das land— wirtschaftliche Besitztum, für dessen Betrieb die Sendung bestimmt ist, innerhalb des Notstandsbezirts liegt, gleichviel, ob der Bezug der Sendung über eine außerhalb des Notstandsbezirks liegende Eisenbahn⸗
zu Futterzwecken
Reisfuttermehl bezw. Reiskleie, wie im
ragend begabte junge Bildhauer berücksichtigt werden dürfen. (861 des Statuts der Stiftung)
Das Stipendium, welches der Regel nach in viertel jähr⸗ lichen Raten gezahlt werden soll, wird nur auf ein Jahr be— willigt, darf jedoch zwei Jahre hintereinander, aber nicht länger, an denselben Bewerber bewilligt werden. G. 4 des Statuts.)
Bei den Bewerbungen, welche an den Direktor der Hoch⸗ h für die bildenden Künste zu Berlin zu richten sind, ind folgende Schriftstücke einzureichen:
1lJein vom Bewerber verfaßter kurzer Lebenslauf,
2 amtliche Zeugnisse über die Absolvierung der aka— demischen Studien und uͤber Führung, Fleiß und Befähigung des Bewerbers. Erforderlichen Falls haben die Bewerber diesen Nachweis durch Vorlage ihrer tudienarbeiten oder durch Probearheiten por dem Direktor der Königlichen aka— demischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin zu
führen. (8 6.) —
Die Stipendiaten sind verpflichtet, über ihren Aufenthalt und ihre Tätigkeit an den Direktor der Königlichen aka⸗ demischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin quaritaliter Bericht zu erstatten und außerdem mit Ablauf des zweiten Quartals an die Königliche akademische Hochschule 6 die bildenden Künste eine ée tudienarbeit mäßigen Um⸗ angs (entweder eine Studie nach der Natur oder eine Kopie nach einem hervorragenden Werk der älteren Kunst) einzu⸗ liefern, welche Eigentum derselben wird. 8 10.)
. Bei mangelhaftem Fleiß oder , Führung des Stipendiaten kann demselben das Stipendium durch das Kuratorium entzogen werden. (5 11.)
Das Stipendium beträgt ca. 1700 S und wird für die Zeit vom 2). Dezember 1961 bis dahin 1995 verliehen!
Geeignete Bewerber haben ihre Gesuche mit den in vor⸗ , . geforderten Attesten bis zum 15. Oktober d. J. an en unterzeichneten Vorsitzenden des Kuratoriums einzureichen.
Berlin, den 28. Juli 1904.
Der Vorsitzende des Kuratoriums der „Adolf⸗Ginsberg⸗Stiftung“: A. von Werner, Direktor der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste.
station erfolgt.
II. Fracht berechnung. I) Für Wagenladungen von mindestentz 10 t oder bei Frachtzahlung für mindestens dieses Gewicht von iedem Wagen wird die Fracht bei Erfüllung der An wendungsbedingungen unter 111 nach den in den Kilometerzeigern der betreffenden Gütertarife angegebenen Ent— fernungen zu den um 50 0 ermäßigten Sätzen des Spezialtarifs III berechnet. Mindestens werden jedoch 12 M für die Wagenladung von 10 t erhoben. 2) Für halbe Ladungen von mindestens 5it oder bei Fracht⸗ zahlung für mindestens dieses Gewicht von jedem Wagen der ge⸗ nannten Futtermittel werden unter den gleichen Bedingungen die Sätze des Spejialtarifs II um 50 oo ermäßigt. Mindestens werden jedoch 7 e für die Wagenladung von 5600 kg erhoben. 3) Für gemischte Ladungen wird besn Versande auf Ent⸗ fernungen über 55 Km) der Tell der Fracht, der auf die dem Aus- nahmetarif angebörigen Futtermitte? dem Gewichte nach entfällt, um 500 ermäßigt. berechnung bei den Vorschriften im Teil ] tarifs **). 4) Im Veikehr von und nach den dem Ausnahmetarif nicht beige⸗ tretenen Bahnen (auch ausländischen werden die Frachtanteile für die pon den Sendungen kurchlaufenen Strecken der unter 1 bezeichneten Babnen bei. Wagenladungen von mindestens 10 * nach den um DO oo ermäßigten Säßen des Spezialtarifs III, bei halben Wagen⸗
) Der niedrigere Satz für h km wird auf kürzere Entfernungen übertragen. . ) 55 10 bis 11 der allgemeinen Tarifvorschriften:
Gemeinsame Bestimmungen für alle Wagenladungen. 5 10.
Wagenladungen können aus verschiedenartigen Gütern, auch ver⸗
schiedener Haupttlassen gebildet werden, soweit nicht Bestimmungen
der Gisenbahnverkehrgordnung entgegenstehen (vergl. 5 52 (7) der
Eisenbahnverkehrsordnung). .
1) Wenn aug ungleich tarifierten Gütern eine Wagenladung ge⸗ bildet wird, so wird die Fracht für die ganze Sendung 9 Grund des höchsten, für einen Teil der Sendung geltenden Tarifsatzes er⸗ mittelt, sofern nicht bei getrennter Gewichtsangabe nach den S5 5 biz 9 die Einzelberechnung sich billiger stellt.
2) Wird für eine Frachtbriefsendung Stücgut. und Wagen— ladungsfracht in Einzelberechnung erhoben, so sind zur Berechnung der Stückzutfracht 10 kg als Mindestgewicht anzunehmen. Auf den als Stückzut verrechneten Teil der Sendung finden im übrigen die
Bestimmungen für Wagenladungen Anwendung.
Im übrigen verbleibt es hinsichtlich der Fracht ⸗ des deutschen Güter⸗
.
(
J .
. ö den um ho o ermäßigten Sätzen des Spenialtarif umerkung zu 1 bis 4. Die durch Abzug v
bon den tartfmaͤßigen Frachtfätzen zu e Ten . .
werden ö berechnet G. B. Gäl . — Ih o/ . . 2h.
erst die hiernach sich ergebenden Frachten in üblicher Weife abe unk
III. Anwendungsbedingun en.
I) Der Tarif gilt nur für Sendungen in ü erwiesener Fra
(Zahlung durch den Empfänger). ) Die ermaͤßigte Fracht wird sogleich oder bei der Einlösun
des Frachtbriefeg berechnet, ö
n wenn der Frachtbrief an einen Landwirt wirtschaftliche Verwaltung (Guts berwaltung) in der Inhalt angabe den Zusatz enthält: jum Verb nn,, . des e r ,
wenn der n rt oder I ftli waltung im Frach ĩ ; dier h ch sth ch des Krelslandral ibehr kammer darüber trieb selbstän bezeichnete Ware
oder eine 1 gerichtet iin
ö ger jwar nich
Absender na zustehenden Verfügunggrecht tbriefes und der 8
füllt; i
itlich g 8. zum Zwecke der Verteilung au .
raucher bezogen, so wird zunächst die gewöhnt e, . cher bezogen, junächst, die gewöhnlich die ermäßigte Fracht nach diesem Ausnahmetarif erstattet, wenn e dies binnen drei Monaten nach Ankunft der Sendung hei der de Empfangs station vorgesetzten Lifenbahndirettioñ unter Vorlage del Originalfrachtbriefeg beantragt und die Verteilung der Ware au solche Verbraucher nachweist, welche die vorstehend unter 26 an gegebenen Bedingungen erfüllen.
Zu dem Ende hat er außer den dort vorgeschriebenen Be
scheinigungen ein von ibm und den einzelnen Verbrauchern voll zogenes Verzeichnis einzurcichen, das fowohl die von den Verbrauchern
in Empfang genommene Menge als auch den ihnen dafür berechneten
Anteil an der Fracht dieseg Ausnabmetarifs angibt.
Ist von dem Frachthriefadressaten gleichartige gleichen Ort zu gleichem Frachsatz in mehreren Wagenladungen be⸗ zogen, so bedarf es nicht des Nachweises, aus welcher Sendung der
einjelne Verbraucher dse in Empfang genommene Menge erhalten hat, vorausgesetzt, daß die Summe dieser Teilbezüge die Gesamtmenge der von dem Frachtbriefadreffaten bejogenen Wagen ladungen ausmacht.
Dieser Augnahmetarif sowie Aenderungen und Ergänzungen werden im Deutschen Reichs. und Königlich Preußischen Staatsanjeiger und in der Zeitung des Vereing Veutscher Eisenbahnverwaltungen bekannt
gemacht. Berlin, den 28. Juli 1904. Königliche Eisenbabndirektion, als geschaft führende Verwaltung. 8 5 z .
Be h re nd 4
Abgereist:
Seine Exzellenz der Staats- und
. Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, mit Urlaub.
Aichtamtliches Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 28. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern an Bord der Jacht „Hohenzollern“ vor Naes den Vortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gefsandten von Tschirschkh und Bögendorff und gestern vor Hellesylt den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen⸗Haeseler und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Senden-Bibran entgegen.
Das Königliche Staats ministerium trat heute zu einer Sitzung zufammen.
. Der Königliche Gesandte beim Päpstlichen Stuhl, Wirk⸗ liche Geheime Rat Freiherr von Rotenhan hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von Rom werden die Geschäfte der Gesandtschaft von dem Legationssekretär von Bohlen und Halbach geführt.
Der Großherzoglich hessische Gesandsfe Dr. von Neid⸗ hardt hat Berlin verlassen.
Der Königlich serbische Gesandte Dr. Militchewitch hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Dr. Radulowitsch die Geschäfte der Ge— sandtschaft.
Laut Meldung des W. T. B.“ sind S. M. S. „Hohen⸗ ollernz, S. M. S. „Hamburg“ und S. M. Torpedo⸗ oot „Sleipner“ am 2. Juli von Drontheim in See
gegangen, am 26. Juli in Aandalsnaes eingetroffen und am 27. Juli von dort nach Merok in See gegangen.
S. M. S. „Moltke“ ist am 26. Juli in Gothenburg angelommen und geht am 2. August von dort nach Ports⸗ mouth in See.
S. M. Sa „Loreley“ ist am 25. Juli in Noworossisk
eingetroffen und gestern von dort nach Jalta (Halbinsel Krim)
abgegangen.
S. M. S. „Condor“ Samoa⸗gnseln) angekommen und am 22 Jul' von dort nach Apia in See gegangen.
S. M. S. „Vineta“ und S. M. S. „Panther“ sind am 25. Juli in Port of Spain auf Trinidad ein , . geht am 6. August von dort nach Para (Nordbrasilien) in See.
ist am 18. Juli in Pago
rauch im eigene .
Dem Frachihriefadressaten wird der Unterschled gege ‚
Ware von einem
ist am 24. Juli
S. M. Flußkanonenboot Vaterland“ dort wieder ab⸗
in Changteh angekommen unb gestern von gegangen. . ö . S. M. S. „Jaguar“ ist am 25. Juli in Wuhu ein⸗ gart! und geslern von dort nach Nanking abgegangen. er Transport der abgelösten Besatzung von S. M. S. „Condor“ ist mit dem Reichspostdampfer „Gera“ am 26. Juli, in Aden angekommen und hat an demselben Tage die Reise über Suez nach Port Said fortgesetzt.
Großbritannien und Irland.
Die Prinzessin von Wales ist, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, gestern 6 zum Besuche der verwitweten Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz von London nach Neustrelitz abgereist.
Vor Beginn der gestrigen Sitzung des Unterhauses hielt der Ver bei d ß n 6g e hi unter dem Vorsitz des Premierministers Balfour eine längere Sitzung im Auswärtigen Amt ab. Ser Oberbefehlühaber der Armee Earl Der Prinz Louis von Battenberg, der Schatzkanzler Austen Chamberlain
11nd der Generalstaats anwalt Sir R. B. Finlay wohnten der Sitzung Bei. Die Anwesenheit des letzteren wird darauf zurückgeführt, daß der
Auzschuß die mit Rußland schwebende Frage erörtert haben dürfte, wobei der Generalstaatsanwalt über die einschlägigen völkerrechtlichen Fragen Auskunft habe erteilen sollen.
Im Unterhause erwiderte gestern der Premierminister Balfour auf eine Anfrage wegen der Bef lagnahme der Malakka“ und anderer Dampfer im Roten Meere, er hoffe, heute eine kurze Er⸗ Llärung über diese Angelegenbeit abgeben zu können. Auf eine weitere
Anfrage, betreffend die Versenkung des Dampfers „Knight Commander“, fälle vorbereitet,
erklärte der Premierminister: ju seinem Bedauern müsse er sagen, Daß eine ihm am Morgen zu egangene Meldung wenig
weifel lasse, daß . bedauerliche Vorfall vorgekommen sei. Es
andle sich hierbei nicht um einen Menschenverlust, aber er fürchte, daß eine Verletzung des Völkerrechts vorliege. Auf eine Anfrage, betreffend die Tibetexpedition, bemerkte der Staatssekretär für Indien Brodrick, es gebe keinen Grund, der Unterbandlungen Während des Vorrückens der britischen Expedition na Lhassa hindern Fönne, falls die Tibetaner kompetente Unterhändler schickten.
Bei der Ersatzwahl zum Unterhause in Oswestry wurde Bright (liberah mit 4542 Stimmen gewählt. Der konservative Gegenkandidat Bridg em an erhielt 4157 Stimmen. Das frühere Mitglied des Unterhauses für Oswestry Ormsby⸗ Sore war konservativ und mit einer Majorität von 1088 Stimmen gewählt worden. Bei der Wahl handelte es sich unn die Frage des Freihandels.
Frankreich.
Der Bischof Le Nordeg von Dijon ist, wie „W. T. B.“ meldet, auf einen neuen Brief des Kardinalstaatssekretärs Deerry del Val hin ohne die Genehmigung der Regierung nach Rom abgereist. Die Absendung dieses Briefes scheint in den Augen des Ministerpräsidenten Eom bes eine ernste Ver⸗ schärfung des Konflikts darzustellen. Der Präsident Loub'et wird im Ministerrat, der statt am 2. August bereits morgen e ten werden und über die Lage beraten soll, den Vorsitz
ü hren.
Ein offiziöser Artikel des „Temps“ führt aus, die
Schwierigkeiten der auf Marokko bezüglichen französisch⸗ panischen Verhandlungen seien darauf zurückzuführen, aß Spanien sofortige Zugeständnisse beanspruche, während F rankxeich verlange, daß eine Frist festgestellt werde, nach deen Ablauf die Aktionsfreiheit Spaniens sich innerhalb der vereinbarten Grenzen betätigen könne. Frankreich setze die Verhandlungen mit Spanien in einer von der öffentlichen Meinung zweifellos gebilligten freundschaftlichen Gesinnung fort, obwohl die sonstige Durchführung des französisch— englischen Abkommens vom S8. April bezüglich Marokkos glatt umd befriedigend vor sich gehe. Die finanzielle Aktion Frank⸗ reichs, die bekanntlich eine private sei, habe ihren Anfang genommen. Der Sultan habe bereits einen Teil der Sir mme erhalten, die durch Anleihen der marokkanischen Re⸗ gie wung zur Verfügung gestellt worden sei. Ebenso habe der Konntrolldienst, durch den die französischen Schuldtitresbesitzer auf Grund der Zolleinnahmen sicher gestellt würden, seine Tätigkeit begonnen.
Der Leutnant Ben Sedira von der französischen Militärmission ist zum Kommandanten der Artillerie in Tanger ernannt worden. Die dortige städtische und die Ge sy andtschaftspolizei soll durch französische Polizeiagenten ver stärkt werden.
Rußzland.
Der Minister des Innern Plehwe ist heute, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, in St. Petersburg durch eine Sprengbombe getötet worden. Das Attentat erfolgte während der Fahrt zum Baltischen Bahnhof, von wo der Minister sich nach Peterhof begeben wollte. Voch vor dem am Wege liegenden Warschauer Bahnhof wurde eine Bombe unter seinen Wagen geschleudert, der samt Insassen und Kutscher in die Luft ge⸗ sprengt wurde. Durch die Explosion wurden auch einige Vorübergehende verletzt und mehrere Mietskutschen beschädigt. Eine der Begehung des Attentats verdächtige Person ist ver— haftet worden.
Türkei.
Der Generalinspektor Hilmi Pascha berichtete, dem Wie ner „Telegr⸗Korresp. Bureau“ zufolge, der Pforte, daß am 21. d. M. eine 30 Mann starke, burchweg mit Manlicher⸗ gewe hren ausgerüstete bulgarische Bande die Grenze über die Rilo Planing überschritten und sich nach . ge⸗ wandt habe. Die Pforte habe infolgedessen den türkischen Vertreter in Sofia beauftragt, die Aufmerksamkeit der bulgarischen Regierung auf diesen Vorgang zu lenken und Aufk Lärungen darüber zu verlangen. Demgegenüber ist die Agence Bulgare“ ermaͤchtigt, diese Meldung Hilmi Paschas entsch ieden zu dementieren.
Die Zivilagenten sind von ihrer Reisetour nach Prilep und Kruschevo zurückgekehrt. In Krusch evo konstantierten sie die Schäden, welche im Vorjahre durch den Ueber fall der unter dem bulgarischen Offizier Theodorow stehen den Bande und durch die Brandschatzungen seitens einer Ilavetruppe an 156 Häusern verursacht worden waren. Diese Schäden find bisher nur teilweise wieder gut gemacht worden. Für den Wiederaufbau der Metropolitan⸗ kirche hat der Sultan 400 Pfund in Aussicht gestellt. Auch die griechische Regierung hat den Beschädigten Hilfe geleistet.
eute treten die Zivilagenten eine viertägige Reise in das ebiet von Ochrida an, um zu konstatieren, ob die gemeldete
Roberts, der General Lyttelton,
mit Tibet
menter
Hungersnot sich bewahrheite, und um die notwendige Hilfs⸗
aktion zu beantragen. Amerika.
. Der Präsident Ro osevelt wurde gestern in Oysterbay, wie W. T. B.“ berichtet, formell davon in Kenntnis gesetzt, daß die republikanifche Nationaltonvention ihn zum Fa hiden i chaf zt ah di daten nominiert habe. In selner Erwiderung auf die Ansprache des Sprechers des Repräsen⸗ tantenhauses Cannon führte der Präsident Roofevelt aus:
Solange die Republikaner am Ruder sind, gibt es eine Gold. hrung. Man mußte Tarifabänderungen vornehmen, wenn es nötig war, aher Tarifänderungen konnten mit Erfolg nur von Anhängern der Schutz zoll politit gemacht werden. Wir wünschen immer ein Gegen seitigkeitzperhältnig mit fremden Nationen, Ffolange gegenseitige Abkommen getroffen werden können, ohne daß die amerikanische Industrie und Arbeit dadurch geschädigt werden, Unsere Besiehungen ju allen fremden Mächten“ sind gegenwärtig die friedlichsten; keine Wolke steht am politischen Vorizont. Das beftändige Wachfen unserer Macht ist Hand in Hand gangen mit einem starken Gebrauch dieser Macht und mit einer . Wahrung der Rechte anderer und der internationalen Ge— rechtigkeit. Der Praͤsident wies sodann auf das schnelle Wachsen der amerikanischen Interessen im Stillen Ojean hin und erklärte, der feste Halt auf den Philippinen habe die amerikanische Stellung in dem Wettbewerb im Handel des fernen Ostens bedeutend gekräftigt.
Das Staatsdepartement erhielt, gestern den formellen Protest des Vertreters der Portland⸗ Müllerei⸗Gesellschaft gegen die Beschlagnahme der gamerikanischen Ladung an Bord des 6 „Arabia“ der Hamburg ⸗Amerika⸗Gesellschaft. Das Staats deparlement ist nach vorhergehendem Studium der Gesetze und der Präzedenz⸗ schnell und energisch vorzugehen. Der Ver⸗ treter der Gesellschaft erklärte, das Mehl an Bord der Arabia“ sei nicht Kriegskontrebande, sondern regelrechte Handelsware gewesen, die nicht für Japan bestimmt gewesen sei. Bezüglich des „Knight Commander“ wird sich das Staats— departement auf ben Standpunkt stellen, daß das Ingrund⸗ bohren neutraler Schiffe gänzlich unverantwortlich fei.
Alien.
Der General Kuropatkin hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Kaiser unter dem 26. d. M. gemeldet:
Die Japaner besetzten am 25. Juli um 2 Uhr Nachmittags nach einer unbedeutenden Kanonade und einem Gefecht mit den sich zurück⸗ ziehenden russischen Abteilungen Taschitschigo. Etwa eine Diviston der feindlichen Infanterie rückte etwas weiter nordwärts auf der
roßen Straße Taschitschiao — Haitscheng vor. Ein aus— aß f her Bericht über die Kämpfe und die Verluste vom 23. und 24. Juli ist noch nicht eingegangen. In der Richtung auf Ssiujan wurden am 25 Juli zwei japanische Bataillone, die im Tale des Hugaho marschierten, von einer russischen Freiwilligen abteilung beschoffen. Die japanische Kompagnie an der Spitze zerstreute sich in Unordnung und verlor gegen 55 Mann.
Eine weitere Meldung des Generals Kuropatkin an den Kaiser vom 26. Juli besagt:
Ich erhielt heute eine Depesche von dem General Sa ru bajew, worin dieser die Kämpfe am 24. Juli in der Umgebung von Nandalin, Dafantschen und Tsiantschiaissi eingehend schildert. Ber Kampf begann um fünf Uhr früh, das japanische Artilleriefeuer währte af ununterbrochen 15 Stunden, das Ge— schützfeuer verstummte um 9 Uhr Abends, während das Gewehr⸗ feuer bis in die späte Nacht dauerte. Nach Beendigung des Kampfes wurde festgestellt, daß 18 russischen Bataillonen nicht weniger als zwei japanische Divisionen und eine ersrückende Anjahl von Batterien gegenübergestanden hatten. Die Geamtlaänge der Stellungen betrug 16 Werst. Unter diesen Umständ n hielt es der Generalleutnant Sarubajew, dessen Truppen sich auf allen Stellungen behauptet hatten, nicht für angebracht, den Kampf am folgenden Tage fortzusetzen, und beschloß, nach Norden zurichugehen. Die Verluste sind noch nicht festgestellt, doch nimmt der General Sarubajew Aan, daß etwa 20 Affiniere und 600 Mann auz der Front ausgeschleden sind Wie der General meldet, zeichneten sich besonders die sibirischen Regi⸗ aus die den Hauptangriff der Japaner aug. zuhalten hatten. Im Zentrum der russischen Stellungen kam es viermal zum Bajonettangriff, dem die nicht standhielten. das Regiment Barnaul sowie die Regimenter Tobolsk, Tomsk und zwei Bataillone des Regiments Ssemipalatinsk. Auch die Tätigkeit der russischen Batterien, die während 153 Stunden ununterbrochen dem Feuer ausgesetzt waren, war hervorragend. Die Verluste der Japaner hält der General Sarubajew für bedeutender als die eigenen.
Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Tokio vom 27. Juli zu den Kämpfen bei Taschitschiao:
Der General Oku trat am Sonnabend den Vormarsch auf Taschitschigo an. Die Russen hatten befestigte Stellungen auf den 7 südlich von Taschitschigo inne, die fich von dort östlich und westlich der Bahnlinie erstrecken. Am Sonntagmorgen entwickelten die Russen allmählich ihre volle Stärke, die der General Oku auf fünf Dixisionen und 100 Geschütze berechnet. Das russische Artilleriefeuer verhinderte den japanischen Vormarsch. Der General Oku entschloß sich daher, die Dunkelheit abzuwarten und einen Nachtangriff zu unternehmen. Zwei russische Divisionen standen am Wege nach Saisching. Um 10 Uhr wurde plötzlich der ganze rechte Flügel der Japaner auf die Russen geworfen. Die alte g g Stellung östlich und westlich von Taitingling wurde mit Leichtigkeit ge= nommen und um Mitternacht die zweite russische Stellung ange— griffen. Gegen Tagesanbruch hatten die Japaner die Höhen östiich von Schenschinschitung genommen und verfolgten die Russen auf ihrem Rückjug nach Taschitschigo.
Das Wladiwostokgeschwa der wurde gestern bei Tages⸗ anbruch, wie aus Tokio gemeldet wird, 6 Seemeilen von der Tokiobai nach Süden steuernd gesehen.
Einer Lloydmeldung aus Perim vom gert n, Tage ufolge passierte dort gestern der britische Dampfer „City of . Dieser signalisierte, er sei von einem russischen Kriegs⸗ schiff im Roten Meere auf 3 Grad nördlicher Breite und 37 Grad östlicher Länge angehalten worden.
Aus Suez meldet das „Reutersche Bureau“, daß alle nach dem Osten bestimmten deutschen Dampfer vom russischen Konsul in Suez mit Freipässen in das Rote Meer würden versehen werden, für den Fall, daß sie mit russischen Kreuzern zusammentreffen sollten. .
Der von den Russen beschlagnahmte englische Dampfer Malatka“ ist gestern unter russischer Flagge in Algier eingetroffen. Der russische Konsul und später der n Konsul begaben sich, wie die „Agence Havas“ erfährt, an Bord der „Malakka“ zu einer Besprechung mit dem englischen und dem russischen Kapitän des Schfffs. Dem Ver⸗ nehmen nach sollte dle „Malakka“ gestern abend wieder die englische Flagge hissen, die russische g das 846 verlassen und dieses seine Fahrt nach Ostasien wieder auf— nehmen.
Japaner Großen Kampfesruhm erwarben sich insbefondere
Statistik und Bolkswirtschaft.
Die Einkommensteuerpflichtigen und ihre Haushaltungs⸗
angehörigen in den Provinzen Preußens 1903.
Einer früheren Darstellung der Hauptergebnisse der Einkommen
steuerveranlagung in 3 Kir 1903 *) läßt die Stat. Korr.“ jetzt
eine Uehersicht darüber folgen, wie sich die Einkommensteuerjensitẽn
, , und dia stune Hol find allein sowie mit Ein—⸗
chluß der nicht selb tändig veranlagten Haushaltungzangehörigen in
den beiden hauptsaͤchlichsten Einkommenzgruppen über 833 big
3000 ½ und über 3009 A1) auf die Bevölkerung der Städte so pie
der Landgemeinden und Gutsbezirke der ein elnen Provinzen verteilen.
Vom Tausend der Bevölkerung entfielen
auf die Einkommensgruppe von
über 900 3000 Sp. über 3000 M0
einschl. einschl.
der der Ir, . ö. ri⸗
höri⸗
gen gen
1903 1903 1899 1902 1993 1903 23,3 213,9 15,5 190 18.3 57.5 28,9 128,5 6 n. 74,7 238,3 1 8,1 60,5 28,9 134,5 2 2
221,2 498,0
in der . Provinz (physische
Zensiten)
1902 71,6 29,0 72, 9 28,4
203,9 1264 515 91.0 35.2 95 25. 903
1892 63,7 26,0 58,0
26,9
Ost⸗ Stadt preußen Land West⸗ (Stadt preußen Land
Stadt Berlin 151.55
2 h
O t
0 1
! —
— —
— S
— Do Do de Do
- S
8 — TR O
8
o — . 65 8 — — n cο — 8
SS- SS d
—
21— — d — ——38
— * 6 de
*
Oo &e o , , D
Od O od dd
— 8
Se O de t L= . O O0
dẽè 826 5
*
O OO — O — 0 — — — *
X de
de 28 00 — — — 2 — W —
8
— 8
D oo de Do & O de do o D s de
Hannover
* — —
* 0
— — — ADD CO — —
2 — 0
—
2. O —— d O *
5 — dei
r 0 D
OD d D D 8
—
. ö XC NDO MD, diode
d OD d C Oo O.
— — — — D Q dd OG 8
79,8 102,5
—
2 C O CQ C- S &
OD
ö. ö. ö S&S.
— — d –-
— *
Branden I Stadt 88, Land 35.36 Posen Stadt 63,5 Schlesten Card 3, e Stadt 35 1136 Holstein Land 62, 78,6 Stadt S765 1235651 . 105 125] Hessen⸗ Stadt 97,5 148, Nassau ] Land Stadt 911 zollern ] Land ; 84,1 85,7 352,9 im Stadt gg, 1 131,6
burg Land 590 Pommern Stadt 394 Land 24,6 Stadt 76,3 Sachsen Sant zr gor Schleswig ˖ Stadt 1121 1165 rand 544 69,4 Mes f Stadt 112.8 155,2 Westfalen Land 46,9 65,8 salaus ] Stadt 67 1475 Rheinland Gand Hohen lo5 * 365 / 261 Staate Land 52,4 662 66,1 260,6 4, 4
Hiernach ist zunächst in der Einkommensgruppe von über 900 bis 3090 4 im Verhaͤltnssse zur Bevölkerung die städtische wie ländliche Zensitenzahl aller Landesteile im Zeitraume 18927-1993 — größtenteils bedeutend — gestiegen; auch von 1903 auf 1903 hat sie fast überall weiter zugenommen und nur in den Städten Hessen⸗ Nassaus sowie auf dem Lande in Ostpreußen, Sachsen und Westfalen einen Rückgang erfahren, der in der letztgenannten Provinz haupt⸗ sächl ich in felge Eingemeindung zensitenreicher Landgeineinden in be— nachbarte Städte ziemlich erheblich war. Bei weitem die meisten Zensiten der unteren Einkommensgruppe findet man aufs Tausend der Bevölkerung in Berlin; es folgen im Berichtsjahre die Städte der
ropinzen Westfalen, Rheinland und Heffen. Naffau— Auf dem Lande . die steuerpflichtigen Einkommen bis ju 3060 M noch — un⸗ geachtet der erwähnten Abnahme — in Westfalen demnächst im Rheinlande, in Hohenzollern, Brandenburg und Schleswig. Holstein am stärksten, überall aber viel schwächer als in den entsprechenden Stadtgebieten vertreten. Sehr wesentlich unterscheiden sich nach unserer Uebersicht die Verhältnisziffern des mehr agrarischen Ostens von denen des industriereicheren Westens der Monarchie. Während 1903 in ersterem die Zensiten der unteren Gruphe außer in Berlin nur in den vielfach Vororte Berlins bildenden Landbezirken Brandenburgs häufiger als in dem betreffenden Staatsdurchschnitte vorkamen, blieben hinter diesem von den westlichen Provinzen nur Sachsen, Hannover und Hohenzollern in den Städten und Hessen⸗Nassau auf dem Lande zurück. Demgemäß weisen auch von allen Landegteilen die östlichen Provinzen Posen, Ost⸗- und Westpreußen in Stadt und Land ver— hältnis mäßig die wenigsten Zensiten mit Einkommen von über 900 bis 3000 0 auf.
In der Gruppe der Einkommen von mehr als 3000 10. waren zwar im Berichtsjahre, abgesehen von den Landbezirken Posens und Westpreußens, überall aufs Tausend der Bevölkerung etwas mehr Zensiten als im Jahre 1892 vorhanden. Von 1952 auf 1963 hat sich aber — offenbar unter dem Einfluß der ungünstigen all⸗ gemeinen Wirtschaftslage der (bei der Veranlagung schwankender Ein— nahmen berücksichtigten) Vorjahre — in einem größeren Teile des Staatt, und zwar in den Stadt wie Landgebieten Ostpreußens und West⸗ falens, sowie auf dem Lande in Pommern, Rheinland und Hohenzollern, die Zahl der Zensiten mit höherem Einkommen im Verhältnis zur Be⸗ völkerung vermindert während sie in mehreren anderen Landegteil⸗n, nämlich in Berlin, in den Städten Hessen⸗Nassaugß und Rheinlands sowie auf dem Lande in Westpreußen, Posen. Schlesien und Sachsen, un⸗ verändert geblieben ist. Die bedeutendste Zunahme tritt 1963 gegen das Vorjahr im städtischen wie ländlichen Gebiete der Provinz Brandenburg als Folge des anhaltenden Abzuges steuerkrästiger Zen⸗ siten von Berlin nach dessen Vororten sowie in den Städten Schlestens und Hohenzollerns hervor. Die städtische Bevölkerung Hohenzollerns weist im Staat verhältnismäßig die meisten Steuerpflichtigen mit 300 „ ühersteigendem Einkommen auf; die nächsthöchste Ziffer zeigen die Städte Hessen⸗Nassaus, während Berlin erst an dritter Slehe steht. Außer in diesen drei Stadtgebieten sind nur noch in der Provinz Brandenburg (seit 1901) und Hannover die stãdtischen Zensiten in der oberen Gruppe etwas häufiger als im Staats durch⸗ schnitte. Auf dem Lande kommen in Brandenburg (seit 1900), dem= nächst in Schleswig ⸗Holstein und Hohenzollern aufs Tausend der Be— völkerung die zahlrelchsten besseren Einkommen bor. Die ländliche Zensitenziffer aller westlichen Provinzen außer Hessen. Nassau, im Osten dagegen nur diejenige Brandenburgs, in der oberen Einkommenz«
ruppe ging 1903 wie auch schon im Vorjahre über den Staats durch⸗ nr hinaus. Von sämtlichen Landesteilen ist die Provinz Posen so⸗ wohl in den Städten wie auf dem Lande im Verhältnisse zur Bevölke⸗ rung weitaut am schwächsten mit Einkommen von über 300) 4 besetzt.
Was die in den einzelnen Landesteilen insgesamt veran⸗ lagten Personen GZensiten einschließlich der Angehörigen) betrifft, so . im Berichtsjahre, wie die Uebersicht ergibt, in der unteren
82 — w — — 8
de O de ee de
Einkommensgruppe die städtischen Ziffern von 215,9 vom Tausend der Gesamtbevölkerung (in Ostpreußen) bis 4980 v. T. (in Berlin), die ländlichen von 125,8 v. T. (in Posen) bis 457,5 v. T (in West⸗ falen). Während also in Berlin wie auch in den Städten Westfalens sast die Hälfte aller Einwohner als Zensiten oder Angehörige von solchen an einem Reineinkommen von über 900 bis 3600 M0 be⸗ teiligt war, war dies in den Landbezirken a nur bei einem Achtel der Gesamtbevölkerung der Fall. In der oberen Einkommens. gruppe finden sich gleichfalls recht erhebliche Unterschiede. Hier war der Bruchteil der ef nebst Angehörigen wiederum in der Provinz Posen in den Städten mit 56,7 und auf dem Lande mit 61 v. T. der Bevölkerung am geringsten, dagegen in den städtischen Bezirken Hohenzollerns mit 166,2 und in den ländlichen Brandenburgs mit 36,1 v. T. am größten. Im allgemeinen steht auch hinsichtlich des Anteils der veranlagten‘ an der gesamten Bevölkerung der Osten in Stadt und Land sowie in beiden Ginkommenggruppen weit ungünstiger als der Westen da.
vom 2. Ja⸗
) S. Nr. 1 dez Reichs und Staatganzeigers nuar 1904.