Bildung eines Ausgleichfonds für die Eisenbahnverwaltung (Gesetzsammlung S. 1655), zur .
Die Bestimmungen in 38 3 und 4 des Gesetzes vom 2. Juni 1502 (Gesetzsammlung S. 202) gelten auch für die nach § 1 dieses Gesetzes zu k fernere Bausumme.
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft.
Urkundlich unter Unserer . Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Bergen, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den
10. Juni 1904. Wilhelm R.
(L. S.
von Bülow. Schönstedt. Graf von Posadowsky.
Studt. Freiherr von Rheinbaben. von Pobbielski. Freiherr von Hammerstein. Möller. von Budde.
von Einem.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
s Der Regierungs- und Medizinalrat Dr. Räuber ist dem Königlichen Regierungspräsidenten in Köslin überwiesen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten. Bekanntmachung.
Die Herren Forstreferendare, die in diesem Herbst die forstliche Stgatspr . abzulegen beabsichtigen, haben die vorschriftsmäßige Meldung spätestens bis zum 1. September d. J. einzureichen.
, Der Meldung sist ein Nachweis über die Dauer des aktiven Militärdienstes beizufügen.
Berlin, den 4. August 1904.
Der Vorsitzende . der Königlichen Forstoberexaminationskommission. Wesener, Oberlandforstmeister.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Dem Baugewerkschuldirektor Oskar Unger ist die Stelle des Sirektors der Baugewerkschule in Kattowitz übertragen worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Wasserbauinspektor, Baurat Weiß ker ist von Brieg
nach Danzig und ö anf bauinmspelt or Skalweit von Koblenz nach
Brandenburg a. d. Havel versetzt. . Der ie gn m nil, Fiebelkorn in Angermünde
ist zum Bauinspektor ernannt.
Königliche Technische Hochschule zu Aachen mit angelehnter Handelshochschule.
Vorlesungen und Uebungen im Winterhalbjahr 1904/05. Beginn der Cinschreibungen: 3. Oktober, der . ! 6. . Abteilung für Architektur: Professoren: N. N.: Architektur d. Renaiffance. Landwirtschaftl. Baukunst. Geschichte d. Baukunst u. Formenlehre enz. Kurs. — Frenz: Figuren! u. Landschafts⸗ zeichnen u. Aquarellmalen. — Henrici: Bürgerl. Baukunst J. u. II. Einrichtung u. Entwerfen öffentl. Gebäude u. Anstal ten. Orna⸗ mentik. Freihandzeichnen. Die künstler. Aufgaben i. Stã dtebau. Schmid? Allgem. Kunstgeschichte. Ausgew. Gebiete d. Kunst⸗ eschichte: Kunst u. Kunsthandwerk in ihrer Anwendung auf d. kaufm. Ger. — Schupp mann: Formenlehre d. Baukunst J- IV. — Dozenten: Frentzen: Detaillieren v. Gebäudeteilen 1 u. II. Formale Ausbildung d. Ingenieurbguten,; Architektur größerer Gebäude. — Kraut: Bofsieren u. Modellieren. — Privatdozenten: Buchkremer: Künstlerische Perspektive. Kunstgewerbe (christl. u. a , Kunstgewerbl. Kolloquium. — Sieben: Barok u. okoko. ⸗ te eil ung f Bau- ngenieurwesen - Prefessoren: Bräu ler: Eisenbahnbau. Tunnelbau. — Heinzerling: Höh. Baukonstruktionen mit math. Begründung. Brückenbau 1 u. II. Techn. Formenlehre in ihrer Anwendung auf Brückenbau, Hochbau u. Maschinenbau mit besond. Berücksichtigung ihrer Eisenkonstruktionen. Dreieck u. Kraftüber · tragung in Baukonstruktions lehre u Bauwesen; Grundzüge einer Dynamo⸗ statik der Baugefüge. — Hertwig: Statik der Hochbaukonstruktionen u. III. Statik 5. Ingenieure. Bewegl. Brücken. — Holz: Bau⸗ stofflehre. Wasserversorgung d. Städte. Uebersicht d. Bauingenieur⸗ wesens. Wasserkraftgewinnung. — Intze: Baukonstruktion. Wasser⸗ bau J (Elemente) u. II. — Quirl]: Flußbau Lu. Kulturtechnik J. Flußbau il, Seebau u. Kulturtechnik II. — Schumann: Prakt. BGecmetrie J u. II. Geod. Praktikum J. Planzeichnen u. Geod. Prakt. II. Ausgew. Kap. d. Geodäsie. Eisenbahntracieren. Abteilung f. Maschineningenieurwesen. Professoren: Grotrian: Theorie d. Elektrizität u. d. Magnetiemus. Theoret. Glettrotechnik. Elektrotechn. Praktikum a. f. aschinening.;. b. f Glektrotecht. — Herrmann: Mechan. Technologie J. Fabrik- anlagen u. Arbeitsmaschinen. — Weber: Mechan. Technologie II. — Junkers: Arb. i. maschinentechn. Labor. JI u. IE. — Köchh: Lokomotivbau II. Eisenbahnmaschinenbau. Maschinen⸗ elemente — Ober gethmann: Maschinenbau. Maschinenkonstruieren: a. f. Maschsnening., b. f. Elektrotechn. — Pin jgerz Theoret. Maschinenlehre II. Kinematik. — Dozenten; Lutz: Maschinen⸗ zeichnen. Maschinenskizzieren. Kleinkraftmaschinen. Enzvkl. Ma⸗ schinenlehre. Heizung und Lüftung d. Gebäude. Rasch: Elektrische Arbeitgübertragung. Entwerfen v. Dynamomaschinen u. Trang forma⸗ foren. GClektrijche Konstruktionsäbungen. — Privatdojent Finzi: Eleitr. Leitungen. Uebungen in Berechnungen elektrischer Leitungen. Abteilung f. Bergbau, Hüttenkunde Chemie u. Elektrochemie: Professoren N. N.: Süttenmaschinenkunde. Borchers: Elektrometallurgie. Kleines metallurg. Praktikum, umfass. Lötrohr u. hüttenmänn. rie rr u. elektr. Schmel verfahren. Anleitung J. Entwerfen metallurg. u. el Großes metallurg. u. elektrometallurg. Praktikum. — Bredt:; Chemie d. . u. d. Pyridins. Org. Prakt. , 3. selbstãnd. Arb. auf d. Gebiet d. org. Chemie. — Classen: Allgem u. anorg. Exp Chemie. Maßanalyse. Eyp. Chemie enz Kurs. Anorg. Prak⸗ titum. Pratt. . qual, u, quant. Analyse. Spez, analvt. Methogen: Quant. Analyse uuf. , , Darstellung anorganischer Präparate. Ausführ, selbst. 36 3 d. 37 d. analyt. u. anorg. Chemie. Elektrochem.
kt. Darstell v. Chemikalien mittels Elektrolvse, Galvano⸗ r. u. 5 u usführung selbständ. wissensch. Arb. auf d. Gebiete d. Gleltrochemie — Haußmann: Markscheiden u. Feldmessen.
Uebungen i. Markscheiden u. Feldmessen. Markscheid. Zeichen u. = ü usgleichungs rechnung. Markscheiderisches Seminar. In⸗ . . d. Markscheidekunde. Spbär. Trigonometrie.
elektrometallurg. Apparate.
logie. — Klockmann: Mineralogie m. Demonstrationen. 3 gie hie. Uebungen i. Bestimmen d. Mineralien. Anleitg. 3. feibst. Urb. a4. d. Geb. d. Kristallographie, Mineralogie u. Petrographie. Auggew. Kap. aus d. Lagerstättenlehre d. nutzb.
Mineralien. — N. N.: Bergbaukunde. Aufbereitungs kunde. Ent- werfen bergm. u. sberelt. Anlagen. Bergrecht u. Berg⸗ verwaltung. — Rau. Chem. Technol. Entwerfen v. chem
abrifanl. Chem techn. Praktik. Warenkunde III Mineralreich). — i. 6 par . d. schmiedb. Eisens. Uebungen i. Entwerfen v. eisenhüttenm. u. gießereitechn. Apparaten. Kleines eisenhüttenmänn. Prakt. Großes eisenhüttenmänn, Prakt. — Do⸗ zenten: Schüller: Metallographie. — Wieler: Allgem. Botanik. Mikrostop. hofan. Uebungen. Anleitung z. selbst. botan. Arb. Warenkunde J (Tier u. Pflanzenreich). Privatdozenten: Dannenberg: Allgem. Geologie. Geolegie d. fossilen Brennstoffe. — Kapff: Färberei und Textilchemie. — Hinxich sen: Flüssige und sestẽ Lösungen. Chemische Tagesfragen. — Sem per; Gemeinfaßl. Darstellung d. Deszendenzlehre, Paläontologie der Wirbeltiere. — Stegemann: Spreng u. Zündmittel. Rbteilung f. allgemeine Wissenschaften, ins bes. f. Mathematik u. Naturwissen schaften. Professoren: Jürg ens: Böh. Mathematik II m. Ueb. Mathem. Seminar. Kaufmänn. Ftechnen. Versicherungsmathematik. — Kähler: Nationalökonomie ]. Volkswirtsch. Ueb. Handel u. innere Handelspolitik. Geld-, Bank⸗ u. Börsenwesen. — Kötter: Darst. Geometrie. Graph. Statik. — N. R.: Höh. Mathematik JL m. Ueb. Ausgew. Kap. d. höh. Mathematik. Sommerfeld: Mechanik Lu. II. Ausgem. Kay. aus d. techn. Mechanik (f. Vorgeschrittenere).— Wüllner: Experi⸗ mentalphysik J. Physik i. mathem. u. erperiment. Behandlungs⸗ weife, ausgew. Telle. Uehungen i. phys, Labor.: a. f. Elektro⸗ techn. u. Cl mit b. f. Physiker. — Dozenten; Hagenhach: Mechan. Wärmetheorie. Physikal. Technik. Exp. Phystk enz. Kurs. Phyfikalische Chemie. Hamacher: Prakt. Telegraphie u. Fernsprech⸗ wesen = Kgyfer; Rechtsenzyklopädie nebst Grundzügen R. Zivil- Staats⸗ u. Verwaltungsrechts. Wechsel recht. — Storp: Gewerbe⸗ hygiene. — Privatdozenten: Gemünd: Allgem. Hygiene m. besond. Berüäcksichtigung der Bguhygiene. Ausgew. Kap. aus d. Gesundheits lehre. Grundzüge d. Anatomie f. Künstler u. Architekten, mit De monstratlonen. Polis: Meteorologie. Meteorolog, Technik. Neb. j. meteorolog. Observator. Ausgew. Kap. 4. d. Meteorologie. Außerdem: Kolfen: Deutsch (für Ausländer Marwedel: D. erste Hilfeleistung b. — Unglücksfällen, m. Ueb.
Sandelshochschuke. Klassen: Enz. Chemie, — Sagen— bach! Exp. Phyf. enz. Kurs. — Herrmann wie oben bei Abt. f. Maschineningenieurw. — Intz e: Baukonstruktion. — Jürgens: Faufmänn. Rechnen. Versicherungsmathematik. — Kähler: wie oben bei Abt. f. allg. Wissensch. — Lutz: Enz. Maschinenlehre. — Rau: Ehem. Technologle. Warenkunde IJ ¶Mineralreich) — Schmid: Kunst u. Kunsthandwerk i. ihrer Anwendung a. d. kauf männ. Betrieb. — Wie ler: Warenkunde L (Tier. u. Pflanzenreich) — Storp: Gewerbehyg. — Hamacher: Pratt. Telegraphie u. Fern- sprechwesen. — Fggeling? Gnglich J ä. II. — Rager. Mechtz. enzyklopädie nebst . gen d. Zivil“, Staats! und Verwaltungs—⸗ rechts. Gewerbl. Steuerrecht. Versicherun Srecht. Wechselrecht. — Kolsen: Französisch I u. III. . I. Russisch 1 u. III. Deutsch (f. Ausländer) — Koß: Stenographie. — Lehmann: Wirt- schaftsgeschichte J. Wirtschaftsgeo graphie J1.— Sch aßz: Kaufm. Betriebs⸗ lehre. eb. z. kaufm. ebslehre Lu. III. Grundlagen der kaufm. Tätigkeit. — Vogel: Spanisch . Programme werden nach Einsendung v. E60 3 i. Inlande, v. 80 3 nach d. Auslande v. Sekretariat übersandt. Aachen, den 1. August 1904. Der Rektor. Borchers.
Per son alberäundernngen.
Königlich Sãchsische Armee.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs ministeriums. 23. Juli. Eichler, . Verwalt. Insp. auf Testung . nach Frei⸗ berg, Ziegenbalng, Garn. Verwalt. Insp. in Freiberg auf Festung Königstein, — unterm 1. August d. J. bersetzt.
Abgereist:
der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats Voigts, mit längerem Urlaub.
In der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird der auf Grund der bisherigen Beratungen von den beteiligten Mini⸗ sterien aufgestellte Entwurf eines preußischen Gesetzes zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse nebst Begründung veroͤffentlicht.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 6. August.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen
heute in Bergen h Vorträge des Vertreters des Auswärtigen Amts und des Chefs des Militärkabinetts entgegen.
Der Kaiserliche Botschafter in Madrid, Wirkliche Geheime Rat von Radowitz hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während dessen Dauer werden die Ge⸗
schäfte der Botschaft von dem Botschaftsrat von Humbracht geführt.
Der Königliche Gesandte in Darmstadt Prinz zu Hohen⸗ lohe⸗Oe hringen hat gleichfalls einen ihm . bewilligten Urlaub angetreten.
Der Präsident des Königlichen Oberlandeskulturgerichts, Wirkliche Jeheime Oberregierungsrat Rintelen ist aus der Provinz Ostpreußen zurückgekehrt.
Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat im Reichs⸗ schaftzent Neumann ist mit Urlaub abgereist.
Laut Meldung des, W. T. B. ist S. M. S. M ö we“ am XB. Juli von Matupi nach Friedrich⸗Wilhelmshafen in
See gegangen. ; ⸗ ö 5 S. „Bussard“ ist gestern von Daressalam nach
Der Transport der abgelösten Besatzung von
S. M. S. „Condor“ ist mit dem Dampfer „Gera“ am
3. August in Neapel eingetroffen und hat gestern die Reise nach
, fortgesetzt; Transportführer ist der Oberleutnant z. S. ender.
Baern. Die Kammer der Abgeordneten nahm, dem W. T. B.“ zufolge, gestern bei der Bergtung des Etats der direkten Steuern mit allen 98 abgegebenen Stimmen in namentlicher Abstimmung einen Antrag des Abg. Pichler (Z3entr.) an, daß die Pfälzischen Fisen⸗ bahnen ihr bisheriges Steuerprivilegium vom 1. Januar 1965 ab ver⸗
lieren sollten. Deutsche Kolonien.
Aus Deutsch⸗Südwestafrika wird amtlich gemeldet daß der Gefreite Friedrich Wilmes, geboren am 5. April 1686 in Berenbrock, Kreis Lippstadt, früher im Regiment 167, in Grootfontein, und der Reiter Hardtke von der Maschinen⸗ gewehrabteilung, geboren am 265. April 1883 in Köslin, Kreis Köslin (Pommern), früher im Jägerbataillon 5, am 3. August in Otjosondu an Typhus gestorben sind. — Nach einer eitungsnachricht sollte der Stabsarzt Dr. Franz von der chutztruppe ebenfalls an Typhus erkrankt sein. Auf eine Anfrage des Oberkommandos ist die telegraphische Antwort in Berlin eingegangen, daß der Stabsarzt Franz gesund sei.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser traf gestern früh 8 Uhr 55 Minuten, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, in Salzburg ein und setzte dann seine Reise nach Lend bei Gastein fort, wo die Be— gegnung mit dem König und der Prinzessin Mathilde von Sachsen erfolgte. Nach einem Aufenthalt von 20 Mi⸗ nuten wurde die gemeinsame Abreise nach Salzburg an⸗ getreten, wo der Zug um 12 Uhr 15 Minuten eintraf. Um 12 Uhr 50 Minuten reiste der König von Sachsen über Bodenbach nach Pillnitz ab, während der Kaiser Franz Josef um 1 Uhr nach Ischl zurückkehrte.
Im ungarischen Unterhause erwiderte gestern auf eine Anfrage des Abg. Baron Banffy, betreffend Maßnahmen zur Bekämpfung der drohenden Futternot, der Ackerbau⸗ minister Talliän von Vizek, die Regierung sei sich des Ernstes der Sache bewußt und beschäftige sich mit Vorkehrungen zur Abwehr der Futternot. Der Minister bat das Haus, ihm eingehendere Mit- teilungen jetzt zu erlassen, weil vorzeitige Erklärungen in solchen delikaten Fragen mehr Schaden als 6 stiften könnten. Man möge den Verfügungen der Regierung Vertrauen entgegenbringen. Die Antwort des Ministers wurde zur Kenntnis genommen.
Großbritannien und Irland.
Im Oberhause wiederholte gestern, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, auf eine Anfrage Lord Newtons der Staatssekretãr des Auswärtigen Marguis of Lansdowne die vorgestrige Erklärung Carl Percys im Unterhause, betreffend die mazedonischen Gen⸗ darmerieoffiziere, fügte aber hinzu, er glaube, daß die Pforte gegen eine Vermehrung der Zahl der Gendarmerieoffiziere inspruch erhoben habe. Gegenüber einer Behauptung Lord Newtons, da die dur den russi⸗ schen und den sterreichisch⸗ ungarischen Botschafter hinsichtlich der Ver⸗ mehrung der Offiztere unternommenen Schritte hinter dem Rücken der anderen? Mächte getan seien, erklärte der Staatssekretär, nach der In⸗ formation der englischen Regierung liege kein Grund zu der Annahme vor, daß diese Schritte in derartiger Weise getan seien. Was die allgemeine Sachlage in Mazedonien betreffe, so glaube er, es sei eine Befferung der Verhältnisse vorhanden, die langsam, aber wesentlich fortschreite. ö. Unterhaus beriet gestern in der Spezialdebatte eine en e die von der Regierung eingebracht war, um die Schwierigkeiten zu be⸗ feitigen, die durch die Weigerung der Grafschaftsräte von Wales, das Unterrichtsgesetz durchzuführen, veranlaßt worden waren. Die radikalen Mitglieder bekämpften energisch die Vorlage, und nach fünfstündiger Beratung waren nur iwei Unter. anträge erledigt. Der Premierminister Balfour beantragte darauf den Schluß der Debatte über die ersten zehn Zeilen der Vorlage. Der Vorsstzende des Komitees Lowther, nahm den Antrag an und ließ zur Abstimmung schreiten. Die wallisischen adikalen rotestierten dagegen und verweigerten die Teilnahme an der Ab⸗ timmung. Lowther erklärte, er müsse über ihr Verfahren dem Sprecher Bericht erstatten. Da aber der Sprecher durch Unwohlsein vom Hause ferngehalten war, übernahm Lowther als zweiter Sprecher den Vorsitz, erstattete unter den Zurufen; Pfui! und Schande! sich selbst formell Bericht über das Verhalten der Radikalen und forderte diese zur Abstimmung auf. Nach einer stũrmischen Szene rief Lloyd · George 6 aus: Wir wollen nichtg mehr mit der Sache zu tun haben. Asgquith (lib, erklärte, wenn die Mitglieder für Wales diefes Verfahren einschlügen, werde die ganze Qpposition ein Gleiches tun. Darauf verließen sämtliche Mitglieder der Opposition das Haus. Die Spenialdebatte wurde darauf geschlofsen. Kurz darauf kehrte die Spposttionspartei in den Sitzungssaal zurück und beantragte angesichts der züngsten Ereignisse die Vertagung des Hauses. Der Premier minister Balfour erklärte nach weiterer Erörterung, er werde nur unbeanstandete Vorlagen zur Diskussion bringen. Der Antrag der Dppofition wurde zurückgezogen und bald darauf das Haus vertagt.
Rußland.
Wie dem „W. T. B.“ aus St. Peter shurg vom gestrigen Tage gemeldet wird, veröffentlicht die „Geseßsamm⸗ kung“ für die Bauer des Krieges gültige Bestimmungen über den Schutz der Häfen Sveaborg, Wyborg, Kronstadt, Libau, Sebast pol, Otschakow und Batum, bevor sie in Kriegszustand erklärt würden. Der Minister des Aeußern ist beauftragt, diese Bestimmungen zur Kenntnis der fremden Regierungen zu bringen und 6 davon zu verständigen, daß über ihre nach diesen russischen Häfen auslaufenden Kriegs— schiffe die Kaiserliche Regierung rechtzeitig zu benachrichtigen sei.
Der, wie gestern gemeldet, auf der Moskau⸗Kursker Bahn verhaftete angebliche Japaner hat sich als Koreaner aus⸗
ewiesen und ist, da ihm kein Vergehen zur Last gelegt werden
onnte, auf freien Fuß gesetzt worden. Schweiz.
Der „Lausanner Revue“ zufolge ist die Antwort der russischen Regierung auf die Note des Bundesrats, betreffend die Abberufung des schweizerischen Ober sten Aude oud vom * auplatz, gestern der Bundes⸗ regierung durch den russischen Gesandten zugestellt worden. Rußland behaupte darin, Audeoud habe im eh g mit einem fremden Militärattachs die Verwendung der rus ichen Artillerie kritisiert; darin habe Rußland eine Ungehörigkeit 6 de langage) erblickt. Das .
ilitärbepartement werde nun dem Obersten diese Antwort
Trigonomeir. Uebungen. — Fol jay fel: Lagerstättenlehre. Palãsnto- . Palãontolog. u. 4 Uebungen. Elem. d. Mineralogie u.
Bagamojo gegangen.
mitteilen und ihn zur Berichterstattung auffordern.
Türkei.
Das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ meldet aus Kon⸗ stant in opel, 1 Lage im Sandschak Musch und im Wilajet Erzerum habe sich in jüngster Zeit verschlechtert; neu n, armenische Banden, die die Kurden neuer⸗ dings erbitterten, erschwerten die Interventionen der Botschafter und die türkischen Maßregeln. Die Botschafter Rußlands, Englands und Frankreichs hätten bei der Pforte Vor⸗ stellungen erhoben, um Ausschreitungen gegen die Armenier zu verhindern. — Die Zivilagenten und deren Stellvertreter hätten auf ihrer Inspizierungsreise in der Gebirgslandschaft Male— sija, nördlich des Ochridasees, konstatiert, daß die Zeitungs⸗ nachrichten uber dortige Hungersnot und Krankheiten un⸗ begründet seien; dagegen hätten r die Situation im Ochrida⸗
ebiete ungünstig und die Notlage ziemlich allgemein gefunden.
ie Propaganda und der Einfluß der Komitees seien steigend, und es seien bei einer Fortdauer dieser Verhältnisse Unruhen zu befürchten. .
Wie der „Kölnischen Zeitung“ aus Konstantino pel ge— meldet wird, ist eine internationale Kommission von dreißig Mitgliedern aus den Kreisen der Kaufmannschaft, der Schiffahrts⸗ und Versicherungsinteressenten und aus Vertretern der Konsulate und Handelskammern zusammengetreten, um das neue türkische Stempelgesetz zu beraten. Die Ver⸗ sammlung habe einen gleichlautenden Einspruch an alle fremden Gesandtschaften gerichtet und arbeite jetzt eine Denkschrift über die Schädigung des europäischen Handels durch das neue Gesetz aus.
Amerika.
Das „Reutersche Bureau“ meldet, der Gesandte der Vereinigten Stagten von Amerika in Caräcas be⸗ richte, er habe beim Präsidenten Castro energischen Einspruch gegen die Beschlagnahme der Asphaltgruben erhoben, die der New York and Bermudez Company gehörten.
Der Gesandte der Vereinigten Staaten in Kon— stantino pel hat, wie das genannte Bureau weiter meldet, berichtet, er habe bisher die erwartete zufriedenstellende Antwort des Sultans bezüglich der Rechte amerikanischer Bürger in der Türkei nicht . ten. Während der Fortdauer der Verhand⸗ lungen würden möglicherweise die amerikanischen Kriegsschiffe in Gibraltar bleiben, um zur Unterstützung des Gesandten bei den Verhandlungen bereit zu sein. Wegen der Gestaltung der Beziehungen zur Türkei habe der Staatssekretär Hay seine Sommerferien unterbrochen und sei auf eine Woche nach Washington , In der gestern unter dem Vorsitz des Präsidenten Rooseyelt abgehaltenen Sitzung des Kabinetts sei das Verhältnis zur Türkei eingehend besprochen worden. In Regierungskreisen sei man über das dilatorische Verhalten der ö ungehalten.
A sien.
Von der japanischen Armee, die Tomutscheng an—⸗ segriffen hat, wird, dem W. T. B.“ zufolge, amtlich berichtet, ie habe in diesem Kampfe insgesamt 194 Tote und 666 Ver⸗ wundete gehabt und etwa 700 gefallene Russen mit den ge— bührenden militärischen Ehren begraben. Sechs Feldgeschütze, viele Gewehre und Granaten sowie große Mengen von gu, Gerste, Munition usw. seien erbeutet worden.
. Der General Kuroki berichtet, daß er in den Kämpfen bei Juschulinzu und Jangzuling einen Verlust von 906 Mann und 40 Offizieren gehabt habe. Die Russen hätten mindestens 2006 Mann verloren. Acht russische Offiziere und 149 Mann seien gefangen genommen, 2 Feld⸗ gelbe viele Gewehre, Zelte, Granaten usw. seien erbeutet worden.
Nach dem ausführlichen Berichte des Generals Kuroki erlitten die Russen während des Kampfes um Juschulinzu am 31. Juli besonders schwere Verluste bei Pyenling, fünf Meilen suͤdlich von fir n Die Japaner umgingen eine sich zurückziehende russische Abteilung, die aus drei Regimentern Infanterie mit vier Geschützen bestand, und richteten aus einer Entfernung von 200 bis 1600 m ein vernichtendes Feuer auf die ganze russische Linie. Am Nachmittag erschienen Russen unter der Flagge des Roten Kreuzes auf dem Kampfplatze, um ihre Verwundeten porn can die Japaner ließen dies zu und stellten während dieser Zeit ihr Feuer ein.
Das „Reutersche Bureau“ berichtet ferner aus Tokio: Der General Kuroki trat durch den Angriff auf den Grafen Keller der russischen Offensive entgegen. ge hi , wurde am Sonntag nach vorbereitendem Angriff durch Artilleriefeuer gleich⸗ zeitig in der Front und in der Flanke angegriffen. Die Russen zeigten große Geschicklichkeit in der Befestigung und der Ver⸗ kteidigung ihrer Stellungen. Um 9 Uhr früh gelang den Japanern der Frontangriff. Die Russen machten verschiedene Versuche, ihre Stellungen wieder zu nehmen. Die linke
lügelkolonne der Japaner stieß bei Pyenling auf die russische
vantgarde, die zurückgeschlagen wurde. Ein japanisches Detachement überflügelte später die von Pyenling zurück— 2 Russen und brachte ihnen schwere Verluste bei. as Gelände verhinderte die Durchführung des japanischen Flankenangriffs. Die Russen räumten am Montag ihre tellungen. Das Gelände verhinderte ihre e agg. Der Kampf bei Jangzuling begann am Sonntag früh. Das japa⸗ nische Artilleriefeuer war nicht wirksam wegen des Geländes. Die Artilleristen mußten ihre Geschütze a ziehen, da Pferde nicht zu verwenden waren. Die japanische Armee des linken Fluͤgels versuchte, die Russen in der Flanke und im Rücken zu fassen. Die russische Artillerie auf den Höhen von Jangzuling wurde zum Teil durch japanische Artillerie zum c mei, gebracht, aber 1 Geschütze fuhren fort, die , en Stellungen zu bestreichen. Der Kampf fand an iesem Tage keinen Abschluß. Der japanische Angriff konnte nicht y werden. Am andern Morgen räumten die Russen ihre Stellungen, als die Japaner von neuem zum Angt g vorgingen. ie der „Dail
sche Regierung rückzahlbar am 15. Dezember, nicht für den Krieg, sondern für bestimmt. . ⸗
Dasselbe Blatt meldet aus Jokohama, daß ein kleiner, e Kriegsschiff umgeänderter russischer Dampfer in der
ähe der Kurilen einen japanischen Dampfer ange⸗ halten, ihn aber nach der . freigelassen habe.
Der Dampfer der russischen Freiwilligenfloite P eters⸗ burg“ passierte gestern nachmittag Aden, ostwärts steuernd.
Afrika.
Die „Morning Post“ berichtet aus Pretoria, die Buren führer , sich, dem Vorschlag der Regierung
Mail“ mitgeteilt wird, hat die japani⸗ assenscheine in Höhe von 20 Millionen, ausgegeben. Das Geld sei ie laufenden Ausgaben
aus Tacken. Westprignitz, und
beizupflichten, daß ein Drittel der Mitglieder des Gesetz⸗ gebenden Rats ernannt und zwei Drittel gewählt werden sollten. Sie erklärten, sie könnten nichts annehmen, als eine vollständig repräsentative Regierung.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Sanitätsrat Dr. Moritz, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den Wahlbezirk Pleß⸗Rybnik im Regierungsbezirk Oppeln (Zentr), ist dem „DOberschlesischen Wanderer“ zufolge in Pilchowitz gestorben.
Etatistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Eine allgemeine Versammlung der in Gips-, Zement und Deckenbaugeschäften Berlins und der Vororte tätigen Arbeiter tagte, der „Voss. Ztg.“ zufolge, am Donnerstagabend, um über einen neu auggearbeiketen Lohntarif zu beraten. Nach mehr⸗ stündigen Verhandlungen gelangte ein Tarif zur einstimmigen Annahme, dessen Hauptpunkte sind: „Mindeststundenlohn für Rabitzputzer, Plattensetzes und Luginowandputzer 823 ; Zementierer, Spanner nd Flechter 65 8, Einschaler 55 S.
utzerträger bei einem Putzer (Weißputz) 55. 3, Putzerträger bei
latten, und fugenlosen Wänden 60 Ze Träger bei zwei Putzern 65 , Hilfsarheiter 47 9 für die Stunde. Alle Arbeiten werden nur in Zeitlohn ausgeführt. Die tägliche Arbeitszeit bewegt sich je nach der Jahreszeit zwischen gund7 Stunden. Für Ueberstunden wirdein Zuschlag von 25 v. H. gewährt; Nacht und Sonntagsarbeit bedingen bo v. O. mehr. Streitig⸗ keiten, die aus dem Arbeitsverhältnis entstehen, werden durch eine Kommission, die aus je 6 Arbeitgehern und 56 Arbeitnehmern be⸗ steht, geschlichtet. Der Tarif gilt bis zum 30. September 1905. Der bestehende Lohntarif tritt am 1. September d. J. außer Geltung.. Bei dieser neuen Bewegung sind rund 1800 Arbeiter be⸗ teiligt, die dem ‚Verhand der Maurer Deutschlands“ angehören. Die Versammelten ö, diesen ö. sämtlichen Arbeitgebern zur Annahme zu unterbreiten. — Die ausständigen Gkaser (vgl. Nr. 132 d. Bl.) hielten nach demselben Blatte gestern
abend eine, außerordentlich stark besuchte Versammlung ab, zu der vier Meister delegiert waren. Nach dreistündigen Verhandlungen, in denen die Meisterkommission wiederholt
erklärt hatte, auf dem Standpunkte des Beschlusses der
Innung: „nur durch den Gesellenausschuß usw. die Verhandlungen
führen uche zu wollen“, verharren zu müssen, beschloß die Versamm⸗
lung, auch ihrerseits den Standpunkt festzuhalten und nur durch die
Organisation zu verhandeln. Die Forderungen der Gesellen haben
e. 30 Firmen unterschriftlich bewilligt, die 142 Gesellen be⸗ äftigen.
Die Mühlenarbeiter der Hildebrandschen Mählen⸗ wer ke, Aktiengesellschaft, zu . bei Halle a. d. S. haben, wie die „Köln. Ztg. mitteilt, beschlossen, in den Ausstand . sofern dies von einer noch zu berufenden allgemeinen Mühlenarbeiter⸗ versammlung gutgeheißen wird.
Kunst und Wissenschaft.
Die Universität beging am 3. August die Feier zum Gedächtnis ihres erhabenen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III.
Derselben wohnten als Ehrengäste bei: Seine Exzellenz der Präsident der Justizprüfungskommission, Wirkliche Geheime Rat, Professor Dr. Stölzel, der Geheime Oberregierungsrat Dr. Elster als Vertreter des Unterrichtsministeriums, der Generalarzt Dr. Schjerning und andere hervorragende Persõönlichkeiten.
Die Feier wurde mit Gesang eröffnet, worauf der zeitige Rektor, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Freiherr von Richthofen die Festrede hielt über „das Meer und die Kunde vom Meer“.
Sierauf wurden von dem Rektor die Urteile der Fakultäten über die eingegangenen Preisschriften mitgeteilt.
Es sind zuerkannt:
Königliche Preise:
dem Studierenden der Rechte Walther Grosse aus Magdeburg,
den Studierenden der Medizin Alfred Kantorowicz aus Posen und Paul Mulzer aus Ludwigstadt in Bayern,
dem Studierenden der Philosophie Adolph Hoffmeister
aus Rostock i. M.; städ tische Preise: dem Studierenden der Philosophie Erhard Hübener dem Studierenden der Rechte Karl Kormann aus Deutsch⸗Wilmersdorf;
der Preis der Grimm⸗Stiftung:
dem Studierenden der Philosophie Hermann Hamann aus Sammenthin, Provinz n,
Außerdem sind die Arbeiten des Studierenden der Rechte Kurt Fontheim aus Berlin und des Studierenden der Philosophie Alphons Breiter aus Liegnitz einer lobenden Erwähnung für würdig erachtet worden,
Zum Schluß verlas der Rektor die Preisgufgaben für das nächste Studienjahr, worauf die Feier mit Gesang schloß.
Der Geheime Medizinalrat, Professor Karl Weigert, Lehrer der Anatomie am pathologisch anatomischen Institut der Sencken⸗ bergischen Stiftung in Frankfurt a. M., ist, wie die Frkf. Ztg.“ mitteilt, in der Nacht zum Freitag daselbst verstorben. Karl Weigert war zu Münsterberg in Schlesien am 19. März 1845 geboren. Er studierte in Breslau, Wien und Berlin, wurde Assisten zarzt an der inneren Klinik des Allerheiligenhospitals in Breslau und habilitierte sich als e,, ,. der pathologischen Anatomie. Er war zuerst , . ei Waldeyer, dann bei Liebert und zuletzt bei Cohnheim, mit dem er nahezu zehn Jahre zusammen arbeitete, n. in Breslau, dann in Leipzig. Im Jahre 1879 erfolgte dort seine Ernennung zum außerordentlichen Professor, sechs Hin nachher ward er nach Frank⸗ urt berufen und wurde Direktor des Senckenbergischen patho⸗ logisch anatomischen Instituts. Er war einer der bedeutendsten Oistologen und welt über die Grenzen Deutschlands bekannt. In der Nervenanatomie schuf er neue Methoden, deren man s heute in der ganzen medizinischen Welt bedient; große Verdienste hat er sich ferner um die Förderung der Bakterienkunde erworben. In zahlreichen pathologisch⸗anatomischen Schriften behandelte er u. a. die Pathologie der Blut⸗ und ern phaef g die Bakterien und Tuberkulosefrage. Im Jahre 1899 wurde Weigert zum Ehrenmitglied des Instituts für experimentelle Therapie ernannt und ihm der Charakter als Ge⸗ heimer Medizinalrat verliehen.
Der Geheime Staatsrat Dr. von Sigwart, bis zum ver—
angenen Jahre Professor der Philosophie an der Unipersität . ist, 3 fegt T. B.“ meldet, gestern dort gestorben.
Er war am 28. März 1830 ebendaselbst geboren, studierte 1846-1851 igt nen, Mathematik und Lhelk⸗ ie als er, drs evangelisch theologischen Seminars in . wirkte, nachdem er 1867-18655 Lehrer an einer Erziehungsanstalt bei hel a. S. . war, als Repetent am genannten Seminar und ielt theglogische und philosophische Vorlesungen. 1859 — 1863 war er Professor am niederen Seminar in Blaubeuren und seit 1865 ordentlicher Professor der Philosophie in Tübingen. Unter seinen Schriften hat sich die Logik. (2 Bände, Täbingen 1873738; 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1889 — 93) die größte Anerkennung erworben.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Anlegung und Unterhaltung von Versuchsgärten in Kamerun.
Auf Grund einer amtlichen Anregung haben die Stationen Lolodorf, Jaunde, Ebolowa, Campo, Csfbin n Fontemdorf sowie das Bezirksamt Edeg mit der Anlegung von Versuchsgärten begonnen.
Die in erfreulichem Aufblühen befindlichen und anscheinend durch- aus sachgemäß gemachten Anlagen in Ossidinge sind leider infolge des Aufstandes im Croßgebiete völlig zerstört. Lolodorf macht Versuche in Baumwolle, Oelpalmen und Kickxia, Jaunde in Kola und Kickxia, Ebolowa in Baumwolle und Kakao ünd will demnäͤchst auch mit Kickxia . Fontemdorf hat gleichfalls einen kleinen Versuch mit Baumwolle gemacht, der indessen in dem feuchten Waldklima mit un—⸗ regelmäßigen und zahlreichen Niederschlägen zweifellos verunglücken wird. Die Station will nunmehr vorzugsweise Kickria und Kakao pflegen. Delpalmen kommen so zahlreich vor, daß sie einer besonderen Pflege nicht bedürfen. Erwähnung verdient auch die von der Station bei Tinto angelegte Reisfarm, welche im vergangenen Jahre recht er— freuliche Erträgnisse erzielt hat. Campo endlich baut Teakholz, Fieus Slastiga, Kickrxia und. Kakao. Von Bamenda, Banjo, Johann Alhrechtshöhe und Kribi liegen Berichte nicht vor, doch ist bekannt, da auch in Bamenda und Kribi Versuche begonnen haben. Eden hat 6 zunächst darauf beschränkt, Planten und Kokosfarmen zur Erleichterung der Verpflegung der farbigen Arbeiter des Bezirksamts anzulegen. Das Bezirksamt will indessen demnächst auch mit der Anlegung von Reiskulturen am unteren Sanaga vorgehen. Auch Jabasst hat neuer⸗ dings einen kleinen Versuchsgarten angelegt, in dem vorzugsweise Gummi⸗ und Guttaperchapflanzen gepflegt werden sollen. In Buöa werden vornehmlich Tee und Chinin kultlwiert. Viktoria macht neben dem aten e, Garten keine besonderen Anbauversuche.
Nach Garua ist auf Antrag des Hauptmanns Thierry der Land⸗ wirt Lück ent andt. Berichte uber dessen Tätigkeit stehen noch aus, . ücksicht auf die weiten Entfernungen auch noch nicht
ier sein.
Abschließende Berichte liegen überhaupt noch von keiner der Stationen des h . vor. Es kann dies auch noch nicht ver⸗ langt, werden, da sämtliche Anlagen noch zu jung sind, um ab— schließende Urteile zu tet,
Außer diesen tropischen Nutzpflanzen haben fast sämtliche Stationen auch Obstgärten angelegt, in denen vornehmlich Mango, Orangen und Anangg gezogen werden.
Die Stationen sind angewiesen, alljährlich zum 1. Januar über die weitere Entwickelung der Kulturen zu berichten.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ 1 maszregeln.
Die Ergebnisse der Trichinen- und Finnenschau in Preußen 1903.
8 5 6 S 8 5 86 S 8 82 888 * 35 Regierungsbezirke. 85 23 53 2883 223 — 9 3 S8 — 8 8 5 . ö. 2 8 3 3 — 3 3 2238 2 — * k 5 ie 63 1) Königsberg . ... 250 945 51 — 235 510 2 Gumbinnen... 117 395 19 — 64 299 . 177 8906 22 — 44 295 4) Marienwerder. 156 671 36 — 49 487 5) Stadtkreis Berlin 1073363 89 ö 627 6) Potsdam .... 601 369 34 — 85 1695 ) Frankfurt... 5602 269 13 2 22 1505 89 244 075 9 25 14 543 2 70 183 2 — 4 113 10 Stralsund .... 47029 — — — 163 43 . 312813 291 — 383 1150 12) Bromberg. ... , , 4 40 594 13) Breslau J 527 924 19 4 92 1946 . 339 946 5 1 14 1515 6 ; 542 493 62 — 1894 993 16) Magdeburg... 520 3 12 — 70 1316 65 Merseburg .... 498919 13 — 124 2016 H 192 757 — — 16 663 6 Schleswig. .. . unbekannt ö ; . 20) Hannover... 273 265 2 — 91 750 21) Hildesheim .. 248 486 2 — 32 961 22) Lüneburg.... 241 961 7 — 33 12190 3 Kn 158 372 1 — 24 706 24) Osnabrück.... 129 977 1 — 15 708 . 26 913 — — — 85 I6ß5 Nünster. .... 1 27) Minden... 288 336 1 — 39 887 3 Arnsberg.... 553 087 — 10 335 1601 29) Cassel .. .... 385 sis 14 16 1771 zo Wilebcben;!;. . D 66, , 66 51 Hohlen... 81 122 1 — 62 200 32) Düsseldorf .... 752 614 2 1 440 1007 J 265 65s. — — 158 4656 . 130 914 — — 27 247 335 ichen? 167 83 — 8 235 336 36 Sigmaringen... unbekannt ; ; 86 Ueberhaupt 1903. 10 442 645 793 60 4605 928 356 ö 1902. 8957 210 735 150 4081 28422.
) Im 1. Halbjahr betrug die Zahl 27 823, im 2. Halbjahr 27365.
Aegypten. Der internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat die für Herkünfte von Durban angeordneten Quarantänemgßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. R. Anz.“ vom 28. Mai d. J., Nr. 124.)
Baku, 5. August. (W. T. B.) Hier ist ein Cholerafall vorgekommen.
Verkehrsanstalten.
wren n, der Schiffahrt durch den ermanischen Lloyd.
Der Germanische Lloyd, die große deutsche Schiffsklassifikations⸗ gesellschaft, hat die Kontrolle der Schiffe, die zur Unfall berhütung dient, auch im Jahre 18065 im Auftrage der Seeberufsgenossenschaft wieder ißt wahrgenommen. Seine 38 Aufsichtsbeamten (10 Schiffsbauingenieure, 13 Maschinen⸗
ingenieure und 15 ehemalige Kapitäne der Handelsmarine)
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