1904 / 234 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

und Waisenpflege. Auf Grund der vom Verband fartschrittlicher Frauenvereine veranstalteten Umfrage. Heft 261 Max 7 mann, mit Geleitwort von Heinr. Sohn rey; Ländliche Wohl— fahrtspflege. à Heft 15 3 Leipzig, Felix Dietrich.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusamm enge stellten Nachrichten für Handel und Industrie“ )

Die geschäftlichen Beziehungen zu den südlichen Gebieten Rußlands.

Bei dem wirtschaftlichen Interesse, das Deutschland an den südlichen Gebieten Rußlands hat, kann die Aufmerksamkeit der deutschen Industrie gan besonders auf Zentralasien gelenkt werden, das durch gute Ernten in den letzten Jahren ju Geldmitteln gelangte. Dasselbe gilt von Nordpersien, welches sich der Kultur zu erschließen beginnt. Durch schriftliche Offerten sind indessen keine Erfolge zu erreichen, sondern Reisende, mit Mustern ausgerüstet, durch tüchtige Platz oder Ravonvertreter unterstützt, müssen an. Srt und Stelle die Kundschaft gewinnen. Die so häufig in den verschiedenen Export⸗ und sonftigen Zeitungen ausgesprochene Klage über Verluste im russischen Geschäft ist in den allermeisten Fällen auf Fehler der Lieferanten zurückzuführen. Wie oft erregt es Verwunderung, daß notorisch bekannten Schwindlern oder Firmen, denen man am Platze überhaupt keinen Kredit einräumen würde, von deutschen Hausern große Lieferungen gemacht oder sogar Konsignationslager. gegeben wurden. Der Reisende will Aufträge unter allen Umständen sammeln, und dabei kommen unmögliche Geschäfte heraus. Dem Kaiserlichen Konsulat in Baku geht im Laufe des Jahres eine Anzahl Re— klamationen zu, und dann soll bei absolut erfahrenen Geschãften geholfen werden. Die mit den russischen Verhältnissen vertrauten beutschen Firmen haben keine größeren Verluste als heim Handel in Deutfchland zu verzeichnen. Das russische Wechselrecht ist sehr streng; denn ein einziger Protest schneidet dem soliden Kaufmann allen? Bankkredit und damit in den meisten Fällen auch die Existen; ab; im großen und ganzen wird man beim Verkauf gegen Wechsel sicher gehen. ; . . .

Ein anderer häufig auftretender Fall ist der, daß die Ware nicht laut Bestellung oder zu spät geliefert wird; das hestellte Quantum wird überschritten; die Vervackung entspricht nicht der fangen Reisedauer, es ist unverhätnismäßig viel Bruch; durch schlecht disponierte Verpackung erhält man eine unverhãltnismãßig hohe Tara, während die Ware, in Teile zerlegt, kaum normale Verhäftniffe überschreiten würde. Diese gerügten Uebelstände bedeuten für den Besteller cine Einbuße an Geldeßwert; wenn der Käufer sich bann sträubt, voll zu zahlen, heißt es, er chikaniert. Hier ist der Punkt, wo des Platzvertreters Tätigkeit erfolgreich einzusetzen hat; er muß in gerechter Weise feststellen, wer an dem . schuld ist, ob Lieferant oder Besteller die Haftpflicht dafür haben. Ein gutes Wort zur rechten Zeit, ein kluges Nachgeben im richtigen Falle er⸗ spart Prozesse und weitere Verluste. Wer von den deutschen Ex porteufen nach dem Kaukafus arbeiten will, beherzige den Rat, einen pertrauenswürdigen Platzvertreter zu suchen und ihn bei der Aufnahme von Aufträgen durch tüchtige, ihr Fach kennende Reisende zu unter⸗ stätzen; dann werden keine Verluste entstehen, und der Absatz wird fich beständig heben. Andererseits ist sfäusern, die noch nicht export⸗ reif find, enkschieden von einer Verbindung mit dem Kaukasus abzu⸗ raten. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Baku.)

Naphthaindustrie Bakus im Jahre 1903.

Während im Jahre 1899: 13,7, 1900: 157, 1901: 58,11, 19902:

6 72 und 1803: So Kopeken als Jahresdurchschnittspreis pro Pud Naphtha auf der Grube in Baku gejahlt wurden, begann das Jahr 1903 mit einer Börsennotiz von 7,78 Kopeken für das Pud. Am 1. Ja— nuar 1902 waren auf den Gruben und in den Fabriken etwa 742 Millionen Pud Rohnaphtha vorhanden, während zur gleichen Zeit 1903 die Restbestände nur noch 44 Millionen Pud betrugen. Die befferen Preise, 778 gegen 45 Kopeken, und die geringeren Vorräte, ebenfo wie die Erwägung, daß die Jahresausbeute für 1902 um 36 Millionen Pud geringer als 1901 geworden war, brachte etwas Leben in die Bohrtäͤtigkeit. Als der Januar 1993 nur 51,5 Mil— sionen Pud (gegen 53, im Jahre 1962) förderte, setzte schon im Februar gleich ein lebhafteres Arbeiten ein. Während im Februar 9507 aus 1285 Bohrtürmen geschöpft wurde, waren 1903; 1355 Türme im Betriebe. Der Preis fiel zwar im Februar 1903 um ein geringes (6,86 Kopeken), stieg aber im März wieder auf 7,71 Kopeken. Die . der ausgebeuteten Bohrungen stieg im März 1963 gegen den Vormonat und das Vorjahr auf 1414 bezw. j311ü. Auch April, Mai und Juni wiesen ungefähr die gleichen Zahlen 1413, 1425 und 1423 (15489, 1389 und 1584) auf. Zu An fang Jult jgoz traten indessen zwei Ereignisse für die Naphtha⸗ industriellen ein, die eine starke d, , brachten. Am 2. Juli fanden Auktionen äber schon im Betriebe befindliche Naphthalände— reien statt. Dieselben waren auf den Submissionen der letzten Jahre von der Regierung gegen eine bestimmte Geldsumme pro gefördertes . gar ff bei garantiẽrtem Minimalquantum vergeben worden. a inzwischen die Preise für Rohnaphtha sebr gefallen waren und die Abgabe teilweise den Börsenpreis erreichte, wünschten die Pächter ein anderes Abkommen mit dem Landbesitzer, der Regierung, zu treffen; fie wollten von der Gesamtausbeute einen Teil in natura bezw. diefes Naphthaguantum nach dem jeweiligen Börsenpreis in Geld umgerechnet abgeben. In dieser Zeit der Unsicherheit haben fast alle Bohrarbeiten beinahe ganz geruht, und man scheute sich, Reuanlagen zu machen. Als weiteres störendes Moment trat sodann noch der allgemeine Arbeiterstreik hinzu. Innerhalb dreier Tage waren find Betriebe im Bohrgebiet, in dem Fabrikrayon und in ter Stadt zum Stillstande gebracht. Zwei Tage hindurch war die Stadt Baku ohne elektrisches Licht; die Trinkwasserdestillations⸗ anftalt Baku hat keine Süßwasserbrunnen, es verbraucht destilliertes Meerwasser war in Gefahr, im Hochsommer außer Funktion gefetzt zu werden. Besonnenere Elemente und das schließlich eingetroffene Militär gaben sodann nach einer Woche den Betrieben in der Stadt die Arbeitsmöglichkeit wieder, aber im Bohrgebiete währte der Ausstand volle drei Wochen. Der Bakuer Naphtha—⸗ förderung war indessen durch das Stilliegen der Schöpfbrunnen ein großer Schaden entstanden. Durch zu starken Wasserzufluß sinkt das Kiveau der Naphtha und verschwindet schließlich ganz. Das Hineinwerfen von Seilen, Schöpfeimern und anderen Gegenständen in die Bohrlöcher durch die Streikenden haben ferner den Besitzern ebenso wie die eine Woche hindurch fast allabendlich auflodernden Schadenfeuer erhebliche Verluste zugefügt. Die Ausbeute betrug im Juli 1963 nur 36,8 Millionen Pud (1992: 69,1 gegen 35,9 Millionen Pud im Juni 1903 (1902: 183). Im August entstand auf dem Grundftücks der Naphthalan⸗-Gesellschaft ein fast vier Wochen un— unterbrochen währender Fontänenbrand, der je nach der Windrichtung einen größeren oder kleineren Teil der Nachbarschaft zum unfrei⸗ willigen Stillstand verurteilte. Kaum war dieses Feuer erloschen, als Mitte September ebenfalls in Bibi Eibat auf dem Grundstücke pon Dgulewitsch eine außerordentlich reiche Fontäne zu schlagen he⸗ gann. Wenige Tage später erschien eine zweite Fontäne, als beim Htachbar Feuer au? brach und der reichste Teil Bibi-Gibats in Gefahr schwebte, ein Opfer der Flammen zu werden. Trotz der übermensch= lichen Anstrengungen fingen die Ogulewitschschen Fontänen Feuer. Die großen Naphthalager von Nobel und der Kaspi · Schwarzmeer Hefellschaft (Rothsckils⸗ wurden ein Raub zer Flammen, die auf weitem Raume alles verzehrten. Sechs Wochen brannten die Fon— tänen. Schlimmer als der Lurch das Feuer direkt angerichtete Schaden war der durch das Stilliegen Verursacht⸗ Ausfall in der Ausbeute; die Monate September und Oktober zeigten nur 51,3 (os, 9 und 45,8 (50.1) Millionen Pud. Als sodann Amerika plötzlich als Käufer am Bakuer Markt erschien,

8.41 Ropefen im September und Oktober auf 12,21 und 15,99 Kopeken

genügten verhältnismäßig geringe Mengen von Petroleum, um die Naphthapreise von 8, 54 und 1 1 ; ; f Bahn für den Export ist den Betriebsmitteln der Bahn entsprechend

im November und Dezember hinaufschnellen zu lassen. Wenn bei dieser Preissteigerung auch noch verschiedene andere Gründe mit ewirkt haben, so ist der Hauptanstoß jedenfalls Amerika gewesen. Ci großen Firmen, welche gleichzeitig Abbau und Raffinerie be= treiben, haben ein ziemlich geringes Interesse am örtlichen Roh⸗ naphthapreis, es sei denn, daß sie ö. ibre Fabrikation kaufen müssen, denn ihnen fällt ja am Ende doch der Verdienst an den fertigen Fa⸗ brikaten auf den verschiedenen Konsumplätzen zu. Anders liegt es für den kleinen Besitzer, der seine Nohnaphtha⸗ oder Raffinerieprodukte am Platze losschlagen muß, weil er nicht über eigene Transportmittel oder über genugend große Lagermöglichkeit verfügt. Dieser ist von den exportierenden Großftrmen vollständig . . 3

In der nachfolgenden Tabelle ist die Naphthagewinnung seit dem Jahre 1903 veranschaulicht:

anen ill. Pud Neue Bohrungen Inzahl

Jahr

ausbeute Naphtha aus ont Ausbeute pro Brunnen Taus. Pud Mittlere Tiefe in Faden 2 Vertiefte Bohrungen Anzahl

1

Produktive Brunnen⸗

.

7og o 113736 60

1185 85 1665

1565 265 zol 15) 3? 1471 382 171 234

163 1601 131 172 155 213 196 255 309 249 278

10280 12 859 20 864 28 026 39 841 58 121 S5 823 85 141 75 783 40 390 49 355

1893 1894 1895 1896 1897 1893 1899 1900 1901 1902 1903

K Ot. Q O O CMO Ob

Exploitation der Bohrlöcher nicht lohnten. Die mittlere Tiefe ist in zehn Jahren von 113 auf 161 Faden gestiegen, die Ausbeute pro Brunnen dagegen von 709 000 Pud auf 343 009 Pud gefallen. Während im Jahre 1902 mit 171 Neubohrungen begonnen wurde, hat man 1903 bei besseren Preisen deren 234 angelegt. Die Zahl der Vertiefungen zur Erschließung ergiebigerer Naphthaschichten er⸗ reichte mit 278 den zweithöchsten Stand in zehn Jahren. Die Kosten für die Anlage von Bohrhrunnen sind ganz gewaltige, sie lassen sich durch die verschiedenen Zufälle, welche bei den Tiefbohrungen durch Steckenbleiben der Instrumente, Zusammendrücken der Rohre, Wasser⸗ einbruch, Pfropfen usw. eintreten konnen, gar nicht zu kalkulieren. Erfahrungsgemäß kostet ein Bohrloch bis etwa 150 Faden rund 20 000 bis 325 000 Rubel, doch können daraus ebenso leicht 190 900 Rubel urd mehr werden, welche à fonds perdu in der Erde stecken.

Die nachfolgenden Tabellen geben Auskunft über die Jahres . auf den bekannten, um Baku gelegenen Hauptnaphtha⸗ eldern:

Balachany Sabuntschi

Jahr

Zahl der Fontänen Zahl der

Bohrungen

Bohrungen Gesamte Bohrung

in 1000 Pud Gesamte der Fontänen

330 305 292 295 248 224 188 169 151 149 127

18953. 1894... 1895 1898... sn, 18988... , , 1, 199. ,

168. 835 114,854 124,680 117,783 101,504 88, 550 Romany 33 73,146 52 61,702 62 111,408 S1 75896585 106 96,266 113 100,523 135 88,5656 1990. .. 185 114.555 ol, ö 104,156

230, 757 5 251,534

29h, 254

zb, ĩ59

230, 454

Bibi ⸗Eibat

47,494 1826

33 735 f

1138 1550

69. 855d 1995

62,514 1645

S6 526 2610 15 58 30819 13933 3 115 185 33, 6 i 143 133BR13 934 6 1902. 219 139,943 639 135 127,433 933 14 15606 1g 967 in,, ;,. Auf dem nördlich gelegenen ältesten Balachanv⸗Rayon sehen wir ein ganz gewaltiges Anwachsen der Bohrungen von 175 bis 683. Die Gesamtausbeute hat sich dementsprechend auch nahezu verdoppelt, ist aber für den einzelnen Bohrturm von 330 9990 auf 127 0900 Pud pro Jahr zurückgegangen. Die durchschnittliche Tiefe von 98,24 Faden im Jahre 1893 ist bis 123,9 Faden im Jahre 1903 gestiegen.

In dem daneben gelegenen Sabuntschi wuchs die Zahl der Bohrungen von 214 auf 747. Die Ausbeute hat sich von 132 Millionen Pud auf 230 Millionen Pud gehoben, also fast ver⸗ doppelt, aber die Leistung pro Turm fiel von 619 090 auf 308090 Vud. Die Tiefe stieg von 121 Faden (1893) auf 169 Faden (1903). Im ebenfalls daneben gelegenen Romany wurden aus 35 Bohrungen deren 221. Die Gesamtausbeute stieg von 73 Millionen auf 119 Millionen Pud, wohei die Einzelausbeute pro Bohrung von 2209 0900 Pud auf 542 000 Pud fiel. Die Tiefenverhältnisse waren 1893: 129 Faden gegen 211 Faden im Jahre 1905.

Den reichsten Naphthagrund finden wir im südlich von Baku gelegenen Bibi Eibat. Hier stieg die Zahl, der Bohrungen von 26 auf 174 und die Gesamtausbeute von 47 Millionen (1893) auf 157 Millionen Pud im Jahre 1903. Der einzelne Brunnen ergab 1893; 1 826 000 Pud gegen 903 0090 Pud im Jabre 18905. Die durchschnittliche Tiefe betrug 1893: 129 Faden und 1903: 213 Faden,

Aus dem Vorstehenden ist zu entnehmen, daß sich in den letzten zehn Jahren das Gesamtquantum auf den einjelnen Terrains be— deutend vermehrt hat, wobei die Anzahl der Bohrungen, die immer tiefer werden, bedeutend gestiegen und die Ausbeute für die einzelne Bohrung auf die Hälfte gefallen ist, mit einem Worte, die Naphtha— gewinnung verlangt heute bedeutende Mehrkosten. Diesen erhöhten Gestehungskosten entsprechen aber nicht immer die erzielten Markt—⸗ preise; von 17,) Kopeken im April 1900 gingen dieselben im De- zember 1901 auf 5,43 Kopeken herunter. Welche Verluste bei solchen Schwankungen der Industrielle erleidet, ist klar, nimmt man doch heute auf eigenem Lande ohne jedwede Regierungsabgabe den Einstand pro Pud mit rund 4 FTopeken an. Auf den von der Krone gepachteten 5 erhöht sich dieser Preis um die jeweilig zu entrichtende

gabe.

Die im Bohrgebiete gewonnene Rohware (Naphtha) wird aus dem Balachany⸗, Romanv⸗ und Sabuntschi⸗Rayon durch große Rohꝛ⸗ leitungen, aus Bibi⸗Eibat auf dem Seewege durch Barfen nach den Fabriken in der schwarzen und weißen Stadt gebracht. Dort werden durch Destillation die verschiedenen Produkte, wie Benzin, Petroleum, Masut (Rückstände), leicht: und schwere Schmieröle sowie Goudron hergestellt. Zwischen diesen Hauptfabrikaten liegen noch verschiedene Spezial marken, denen je nach ihrem spezifischen Gewichte verschiedene Namen beigelegt werden.

Die Gesamtausfuhr ist 1903 etwas zurückgegangen. Den Löwen⸗ anteil befördert aus Baku mit fast viermal so großer Pudzabl die

ndelsflotte des Kaspi; der Transport auf der transkaukasischen

11 I— I- 11

2216 136 17965 829 912 889 214 6820

,, 1894. , K . 86 1

1

11

582

ziemlich konstant geblieben; die mit der Wladikawkasbahn beförderten Mengen spielen bei ibiem kleinen Umfange kaum eine Rolle.

Unter den einzelnen Fabrikaten hat die Petroleum herstellung gegen das Vorjahr stark zugenommen, was seinen Grund in der größeren Nachfrage für den heimischen Bedarf hatte, denn über See ingen 71,4 gegen 46 Millionen Pud im Vorjahre. Die Menge der

rportware hat wenig geschwankt. ;

Die Schmierölfabrikation ist mit Ausnahme des Jahres 1801 in festem Steigen begriffen. Auffällig ist das starke Anwachsen der Exportware über die transkaukasische Bahn. Der Versand nach Rußland über See und durch die Wladikawkasbahn erreichte kaum den dritten Teil der nach Batum abgefertigten Mengen. .

Bei den Rückständen (Mafut) zeigt sich das umgekehrte Bild. Fast das ganze große Quantum, 293 Millionen Pud, ging über See zu Heizzwecken in das Wolgabassin und dessen Hinterländer. Die ö. der Bahn beförderten Mengen bewegen sich in den kleinsten

renzen.

Die Preise für die beiden Hauptprodukte, Petroleum und Rück stände, waren in den letzten fünf Jahren starken Schwankungen unter worfen und haben dadurch stark auf die Rohnaphthapreise gewirkt.

Der durchschnittliche monatliche Export von Petroleum betrug auf der transkaukasischen Bahn im Jahre 1899: 5, 1900: 5.2, 1901: 6.33, 1902: 5,9 und 1903: 58 Millionen Pud.

Durch die große, im Bau befindliche Petroleumleitung Baku Batum hofft man, eine Besserung zu erzielen; in den letzten drei Jahren sind auch derartige Hen n rer wie Ende 1599 und Anfang 1960 nicht mehr vorgekommen. Auf der Strecke Michailowo=— Batum (315 Werst) ist die Rohrleitung seit drei Jahren im Betriebe und funktioniert anstandslos; dieselbe ist nur für den Transport von Petroleum. Die Zisternen laufen jetzt nur bis zu dieser Stgtion, löschen dort und kehren zum Ausgangepunkte zurück. Das Füllen der Zisternenwagen geschah bisher im Fabrikrayon, was bei den engen Verkehrsadern mit manchen Unbequemlichkeiten verknüpft war. Seit dem Herbste 1903 ist auch hier ein Wandel zum besseren eingetreten. Sämtliche Petroleummengen für den Bahnversand werden mittels Rohrleitung zu der von der Eisenbahn errichteten Zentrale im Fabrik. rayon gepumpt. Dortselbst betreiben drei 109 HP-Diesel motore drei umpen, welche bei einem Gegendruck von X. bis 25 tmosphären durch eine 12* schmiedeeiserne, elf Werst lange Rohrleitung in 24 Stunden je 120 000 Pud Petroleum fördern können; ein Maschinensatz bleibt stets in Reserve. Das Petroleum wird nach der Eisenbahnstation Eibat gepumpt, dort in Zisternen verladen und nach Michailowo abgefertigt. Sobald die große Rohr⸗ leitung bis Eibat fertig gestellt ist man hofft, dieses im Jahre 1905 zu erreichen bleiben die vorhandenen Zisternenwagen für den Transport verschiedener Spezialprodukte reserviert.

Die Preise für Rückstände (Masut) haben in den letzten Jahren ebenfalls fehr geschwankt. Als Rußland 1899 und 1900 für seine Industrie viel Arbeit hatte, waren die Brennmaterialpreise hoch, als

Dann der Sturz eintrat, el aug schnell der Masutprrig, um sich ert

im Herbste 1963 zu erholen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen

Konsulats in Baku.)

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 17 835, nicht recht,

zeitig gestellt keine Wagen.

Wie der Kölnischen Zeitung“ aus führten die gestrigen Verhandlungen zwischen der Kommission und dem Aussichtstat bezw. dem Vorstand der Aktiengesellschaft für Lederfabrikation de Hesselle u. Cie. zu einem Vergleich auf der Grundlage der Aktienzusammenlegung von drei zu zwei.

Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luremburgischen Prince Henri-Eisenbahn in der dritten Seytemberdekade 19046: 150 470 Fr., gegen das Vorjahr 7l00 Fr. Die Einnahmen der Canadischen Pacifie Eisen⸗ bahn betrugen in der vergangenen Woche 1277 000 Dollars, das ist

eine Zunahme von 51 006 Dollars gegen den gleichen Zeitraum des

Vorjahres. ;

Nach einer im Inseratenteil der heutigen Nummer befindlichen Bekanntmachung der Deutschen Grundkredit⸗Bank, betreffend das Er⸗ . der am J. d. M. vorgenommenen Prämienziehung der Pfand

rie fe (erster und zweiter Abteilung) der Deutschen Grundkredit⸗ Bank zu Gotha, ist die Hauptprämie von 75 000 der Pfandbriefe Abteilung Lauf Nr. 31409 und die der Pfandbriefe Abteilung I von 150 000 S auf die Nr. 99570 gefallen.

London, 4. Oktober. (W. T. B.) Dem „Standard“ wird aus Tokio von gestern gemeldet, der Gouverneur der Bank von Japan

und leitende Bankiers hätten sich bereit erklärt, die dritte Ausgabe der inländischen japanischen Kriegsanleihe in Höhe von

80 Millionen Ven zu den früheren Bedingungen zu übernehmen; der

sei sie in sieben Jahren. einigen Tagen erwartet.

Wien, 3. Oktober. (W. T. B.)

1764671000 (Zun. 100 648 009), Silberkurant 293 079 000 (Abn. 2479 000), Goldbarren 1 158 317 00 (Abn. 11 845 000), in Gold zahlb⸗ Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 440 775 000 (Zun. 76 206 C00). darlehne 291 777 000 (Abn. 234 000), 287 444 000 (Zun. 443 000, steuerfreie Abn. II4 g6s doo.

fandbriefe otenreserve 143 969 00

Kursberichte von den Fondsmärkten.

Ham burg, 3. Oktober. (W. T. ** (Schluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br, 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 7850 Br., 79, 00 Gd.

Wien, 4. Oktober, Vorm. 10 Uhr 0 Min. (W. T. B) Cinh. 400 Rente M.. N. p. Arr. 9, 65, Oesterr. 400 Rente in Kr. W. per ult, 99 55, Ungar, 40/9 Goldrente 118,99, Ungn. 409 Rente in Kr. W. 7,75, Türkische 96 per M. d. M. 13400 Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —, Nordwestbah naktien Lit. B ver ult. = —— Desterr. Staatsbahn per ult. 653,50, Südbahn gesellschast 87 50, Wiener Bankverein 5öß 00, Kreditanstalt, Oesten. ver ult. 577 90, Kreditbank, Ung. allg. 784 00. Länderbank 4550, Brürer Kohlenbergwerk ——, Montangesellschaft, Oesterr. Alp 484,50, Deutsche Reichs banknoten per ult. 117,40.

London, 3. Oktober. (W. T. B.) Schluß) 24 Cg Kons. 88! er November), Platzdiskont Tas, Silber 2564. Banh⸗ 59 505 99 5 ö. .

aris, 3. Oktober. (W. T. B. Schlu 30js9 Fram Rente 97, 75, Suezkanalaktien 4358. . ü

Madrid, 3. Oktober. (W. T. B). Wechsel auf Paris 56,85.

Lissabon, 3. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 133. .

New Jork, 3. Oktober. Schluß) (W. T. B) Tie Ben war heute vorwiegend von einer recht festen Stimmung behertscht. Nur vorübergehend machte sich am Vormittag ein mäßiger Rückschla— bemerkbar, der durch die weniger günstige Beurteilung der Lan seitens der Blätter sowie durch Verkäufe für Londoner Rechnnng n Höhe von 25 909 Stück Altien veranlaßt war. Aber der Monat, bericht des Ackerbaubureaus über Ten Baumwollstand brachte dem Markte neue Anregung. In den Vordergrund des Inter, esses traten heute nehen, den bereits in letzter Zeit bro, zugten Papieren die Aktien der Erie. und der Norfolk and Western Bahn sowie Gouldwerte, die sämtlich in der vergangengh Woche wenig Beachtung gefunden batten. Recht fest lagen Siall. aktien auf das Gerücht, daß die United States Steel Corporaticn

Kohlen, und Flammkohle;

Mai 1905 mit 1,50 M Mehr⸗ oder Minderwert.

aus Aachen gemeldet wird, .

mehr

Futtergerste, geringe

cktroh *; 6 , Hen 4; . sei 92, verzinst werde die Anleihe mit 50 /o, und rũckzahlba- 00 Die öffentliche Bekanntmachung werde in

dito Bauchfleisch J Eg 1,40 M; 115 .σ! - W. Ausweis der Oester⸗ 7 2 11 . reichisch⸗Ungarischen Bank vom 30. September (in Kronen,. Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 23. September: Notenumlauf

Schleie 1 kg 320 M; 1,40 j E Lombard 15 66 obo Jun. 2797 G06), Deren, * 9 e = Bleie 1 im Umlanu

Die Konversion ihrer Vorzugsaktien wieder aufgenommen habe, Das von Harrimanwerten und Pennsylvaniaaktien angebotene Material fand gute Äufnahme. Besonders zeichneten sich Chicage Milmaukee und St. Paulaktien durch gute Haltung und steigende Kurse aus. Auch Amalgamated Copper -Attien stellten sich 6 trotzdem darin große Verkäufe vorgenommen wurden. und belebt. Aktienumsatz: 1 010 000 Stück. tunden Durchschnittszinsrate 2, do. Zinsrate für

eLondon 126.

Kursberichte von den Warenmärkten.

Essener Börse vom 3. Oktober. (Amtlicher Kursbericht.) Koks und Briketts. (Preisnotierungen der Syndikate m Dberbergamtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk) J. Gas⸗ a2. Gasförderkohle 11 00 = 12,50 606, b. Gas— c. Flammförderkohle 900 his

flammförderkohle 9, 5 19,5 Mt,

575 0, 4. Stückkohle 12,50 14,00 M, s. Halbgesiebte 12300 bis

lis, 0 M, e o. Tit il, oo - Sit.75 , do. do. Iv 975 - 1075 6, g. Nuß

gruskoble

f. Nußkohle gew. Korn JL und 11 1250 - 13,925 6,

Oo = 20/30 mm 650 - s, 0 6. do. O- 50 60 mm 800

bis 65 66, h. Gruskohle 400-675 46; II. Fettkohle:

J. Förderkoble 9 00 375 6, b. Bestmelierte Kohle 1050 11,00 0.

. Stäückkohle 12.50 13.50 6, d. Nußkohle gew. Korn I und II

12,55 = I5, 90 , do. do. II 11.00 12,90 6, do, do. I 9375 bis

1575 M, e. Kokskohle 950 1000 S; III. Magere Kohle, a. Förderkohle 776 878 6. b., do. melierte 3530 —– 10,09 6, C. do aufgebesserte, je nach dem Stůckgehalt 11,00 - 1250 6, 4 Stück- kohle 12.50 14 C0 0, 6. Anthrazit Nuß Korn JL 17,50 - 19.090 4, do. do. II 19,50 —– 253,00 S, f. Fördergrus 6,50 7,50 (6, 5. Grus⸗ kohle unter I9 mm 4,00 - 5,55 6; IV. Koks: a. Hochofenkoks

15,00 Sσ, b. Gießereikoks 1600 - 1709 (Sς, C. Brechkoks 1 und II

17 600— 18,00 c; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 1050 bis 1350 4 Der FKohlenmarkt ist infolge stärkeren Absatzes von Hausbrandkohlen etwas belebter. Die nächste Börsenversammlung findet am Montag, den 10 Oktober 1904, Nachmittags 4 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.

den 4. Oktober. in Mark:

Berlin, 1000 kg)

Die amtlich

Produktenmarkt. r Weizen,

ermittelten Preise waren (per

maöaͤrkischer und havelländer 174. 50 I75, 50 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 176,50 - 176,75 Abnahme im laufenden Monat, do. 180 bis

180,35 Abnahme im Dezember, do. 186,25 186,50 Abnahme im Mai 19065 mit 2 S6 Mehr⸗ oder Minderwert. Behauptet. Roggen, märkischer 137,0 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 138 50—- 158 - 138,25 Abnahme im laufenden Monat, do. 143 bis 14275 Abnahme im Dezember, do. 147,50 14725 Abnahme im ) r Etwas matter. Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, pofener, schlesischer feiner 153 164 frei Wagen, vommerscher, mär⸗

kischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer mittel 1465 bis 152 frei Wagen, pommerscher, märkisch vposener, schlesischer geringer 142 145 frei Wagen, russischer 138 bis

142 frei Wagen, Normalgewicht 450 g 13775 137,50 Abnahme im

er, mecklenburger, preußischer,

laufenden Monat, do. 138, 5 139 138,75 Abnahme im Dezember,

do. 141 14125 Abnahme im Mai 1905 mit 2 M Mehr oder

Minderwert. Behauptet.

Mais, runder 122 125 frei Wagen, amerikan. Mixed 12550 bis 127 frei Wagen, türkischer Mixed 125— 127, ohne Angabe der Provenienz 118,5 119 Abnahme im Dezember. Etwas matter.

Weizenmehl p. 100 kg) Nr. 00 22,00 - 24 00. Ruhig.

Roggenmehl (. 100 Kg Nr. O0 u. 1 1720 - 18,49. Still.

Rüböl für 100 kg mit Faß 4430 Geld Abnahme im laufenden Monat, do. 44.70 4430 Abnahme im Dezember, do. 45, 40 45, 60

Abnahme im Rat 1565. Fest.

.

Berlin. 3. Oktober. Marxktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Hern Der Doppelztr; für; Weizen, gute Sortef) 17,55 M; 17,55 66 Weiren, Mittelsorte s) 17,51 4M; 17,49 60 Weizen, geringe Sorte t) 17,47 M; 17245 Roggen, gute Sortet) 13,80 66; 13,79 4A Roggen, Mittelsortef 135788 M; 13,77 46 Roggen, geringe Sorte f 13,765 ; 13,75 M = Futtergerste, gute Sorten) 15, 60 M; 1450 M e, . Mittelsorte) 1440 M; 13,40 M * ; Sorte“) 13,30 S; 1230 6 Hafer, gute Sorte) 16,59 ; 15,70 6 Hafer, Mittelsorte) 15,69 ; 1480 ½ Hafer, geringe Sorte“) 1470 4M; 14,00 M Richt- 66 SErbsen, gelbe zum Kochen 40 90 S; 28.00 M6 Speisebohnen, weiße 50,90 ; 26.00 M Linsen 59, 00 ; 2800 Mp6. Kartoffeln 1000 4; 700 C Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,80 S; 1,20 „M Schweinefleisch 1 E

1L60 ; 1,10 M Ralbfleisch 1 Kg 1,80 M; 1,20 M Hammel

fleisch 1 Kg 1.80 M; 1.29 6 Butter 1“ Kg 2, So ο; 200 ιο Eier 60 Stück 450 M; 3,20 M Karpfen 1 kg 220 M; 1,20

Aale 1 kg 2, So M; 1,60 M Hechte 1 Kg 2,20 t; 1,20 ν½

ander 1 g 3,20 ; arsche 1 kg 1,80 0; Schle Eg g 1,40 0 Krebse 60 Stück 16,00 M; 3,00 *) Ab Bahn.

* Frei Wagen und ab Bahn.

Magdeburg, 4. Oktober. (W. T. B. uckerbericht. Kornzucker 88 g ohne Sack 10,85 11,00. ge rot 750 / 0 22 Sad ——. Stimmung: Matt. Brotraffinade J ohne Faß 21,25. Kriftalljzucker J mit Sack 21, 974. Gem. Raffinade mit Sack 216974. Gem. Melis mit Sack 20 453 —– 20 577. Stimmung: Ruhig. Rohzucter J. Produkt Transito f. . B. Hamburg Oktober 2255 Gd., 22,50 Br., —— bez., November 22,15 Gd, 2 25 Br, kez., Dezember 22 30 Gd. 22, 40 Br, bez, Januar⸗Mär 22.45 Gd., a Br., ber., Mai 22 60 Gd., 22,70 Br., 22,65 bei. 5.

Cöln, 3. Oktober. (W. T. B.) Rüböl loko 48,50, Mai 48.00.

Bremen, 3. Oktober. (W. T. B) (Böͤrsenschlußbericht) . Schmalz Höher. Loko, Tubs und Firkins 41,

oppeleimer 415. Speck. Fest. Kaffee. Ruhig. Offizielle irn. der Baumwollbörse. Baumwolle. Schwächer. Upland middl. oko ö

Ham burg, 3. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Behauptet.

Standard white loko 6,30. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittag?

Ham burg, 4. Oktober. bericht Good average Santos Oktober 3666 Gd., Dezember Stetig. Zuckermarkt.

361 Gd., März 371 Gd., Mai 371 Gd. (Anfangsbericht Rübenrohzucker J. Produkt Basis 38 on Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg Oktober 22,70, November

Dezember 22,40, März 22.60, Mai 22,75, August 23, 00.

. Bu dapest, 3. Oktober. (W. T. B.) Raps August 11,50 Gd.,

att. 1 ondon, 3. Oktober. (W. T. B.) 96 0½99 Javazuck 12 sh. 3 d. Verkaufer. gta bearohßuger loko ö

loko fest, 11 st 4 d. Wert. 9 Len don, 3. tober. (W. T. B.) (Schluß. ile. Eur, e n fi . 53 Fest. . , iverpool, 3. Oltober. (W. T. B.) a umwolle. U . S000 B., davon für Spekulation und Export 300 B. .

Willig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Ruhig. Ok⸗ tober 5,43, Oktober November! 5,44, November⸗Dezember 5, 39, De ember Januar 6.39. Januar Februar 39. Februar Mär; 540, Maͤrz⸗April 5,41, Avrll⸗ Mat 5,42, Mai, Juni 5,42, Juni⸗

Juli d. Glasgow, 3. Oktober. (W. T. B.) k Roheisen. Fest. Middlesborough

. . numbers warrants unnotiert. sh. 3 d.

Paris, 3. Oktober. (W. T. B) (Schluß) Rohzjucker ruhig. S8 dog neue Kondition 231— 2355. Weißer Zucker, matt, Nr. 8 für 106 Eg Oktober 326, November 323, JanuarApril 331, März April 33.

Am sterdam, 3. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 314. Bankazinn 773.

Antwerpen, 3. Oktober. (W. T. B . Raffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Oktober 195 Br. do. November Dezember 20 Br, do. Januar⸗April 20 Br. Fest. Schmalz. Oktober 101,50.

New York, 3. Oktober. W. T. B) Schluß) Baumwolle. preis in New Jork 1030, do. für Lieferung Dezember 890, do. für Lieferung Februar 938, Baumwollepreis in New Orleans 9*, . Standard white in New Jork 7. 95, do. do. in Philadelphia

90, do. Refined (in Cases) 10,65, do. Credit Balances at Oil City 1,56, Schmal Western steam 8, 30, do. Rohe u. Brothers 8,50, Ge⸗ treidefracht nach Liverpool 1, Raffee fair Rio Rr. 7 Z, do, Rio Nr. 7 November 6, 75, do. do. Januar 6,90. Zucker 34, Zinn 28, 10 bis 28 30, Kupfer 12,75 —– 13,00. Die Visible Surplies betrugen an Weizen 17 565 000 Bushels, an Mais 5 979 000 Busbels.

Theater und Musik.

Konzerte.

Die Pianistin Ottilie Lichterfel d leitete ibr am Donners⸗ ag voriger Woche im Saal Hechstein gegebenes Konzert mit einem Klabierguintett von Brahms ein, bei dem sie sich der Mitwirkung der Herren Florian Zajie, Professor Heinrich Grün feld und der Königlichen Kammermusiker Diestel und Hasse erfreute. Die Dame spielte ihren Klavierpart exakt, aber etwas nüchtern im Aus- druck. Auch ihre Einzelvorträge auf dem Klavier konnten nicht recht anregen, weil ihnen ein warmes Gefühl und ein weicher Ton fehlte, Einen starken Erfolg trug dagegen Juan Luria davon, dessen voll ausklingende, markige Stimme schon früher, bei seinem Auftreten am Theater des Westens, hoch geschätzt wurde. Er sang einige Lieder und eine Arie aus Glucks „Iphigenie“ mit lebhafter Empfindung und unter glücklicher Vermeidung allzu theatralischer Ausdrucksmittel; so erzielte er auch im Konzertsaal einen großen Erfolg. Im Beethovensaal trat gleichfalls am Donnerstag die Pianistin Therese Pott mit gutem Gelingen auf. Die Dame verfügt über ein technisch tadelloses Können, dem sich eine rühmenswerte Leichtig— keit des Anschlags zugesellt. Ihr mn besonders Werke mit zartem, lieblichem Stimmungsgebalt; Kraft des Gedankens und Leiden schaft der Empfindung liegen ihr ferner und finden darum nicht immer den gehörigen Ausdruck. Die an dem Konzert teilnehmende Sängerin Marie van Roosendaal hinterließ einen vortrefflichen Eindruck. Die Stimme zeichnet sich durch großen Wohllaut aus; und den warmen Klang ihres schönen Mejzosoprans wußte die Sängerin ge—⸗ schickt zu verwerten. Besonders im Piano war die Stimme von schöner Wirkung; nur beim Foreieren erschien dem Organ zuweilen ein leicht gepreßter Klang beigemischt, sonst ließ auch die Schulung

an Sauberkeit nichts zu wünschen übrig.

Am Freitag gab George Fergusson einen Liederabend im Beethovensaal. Der Sänger entfaltete bei seinen Vorträgen eine wohlklingende und gut gebildete Baritonstimme, die klanglich den Ansprüchen des vielseitigen Programms überall gerecht wurde. Anderer- seits besitzt der junge Kuͤnstler noch nicht genug Beweglichkeit des Ausdrucks, um den seelischen Gehalt der Lieder genügend zur Geltung zu bringen. An Verständnis für den musikalischen 52 mangelt es offenbar nicht; es scheint nur noch nicht frei genug die Flügel regen zu können. Dem Sänger wurde von dem zahlreichen Publikum reicher Beifall zuteil.

Im Saal Bechstein trug am Sonnabend Professor Her⸗ mann Lafont am Klavier einige Werke von Liszt mit vortrefflichem Gelingen vor. Der Künstler verfügt über die anspruchsvolle Technik, die Klangfülle und das subtile Verständnis, die zur Wiedergabe Lisztscher Kompositionen erforderlich sind. Es lag ein kräftiges Wollen und ein starkes musikalisches Empfinden in seinem Spiel. Mit den Klaviervorträgen wechselten Violinvorträge ab, die von Laura Helbling zu Gehör gebracht wurden. Sie spielte eine Sonate von Corelli⸗Thomson mit lebhaftem Temperament und kraftvoller Bogenführung. Bei beiden Künstlern trat überhaupt die Energie des Ausdrucks als bemerkenswertes Kennzeichen hervor. An demselben Abend gab Karl Schuler im Beethovensaal einen Beethoven ⸗Klavierabend. In technischer Beziehung sind gegen

den Konzertgeber keine Einwände zu erheben; es ging alles glatt und

sauber von statten. Der Ton jedoch blieb so nüchtern und die Auf fassung so seelenlos, daß von echter Kunst kaum ein Hauch zu ver- vüären war. Im Oberlicht saal der Philharmonie ließen sich, ebenfalls am Sonnabend zwei spanische Künstlerxinnen hören. Die Harfenspielerin Virginia Goletti zeigte sich als vortreffliche Be⸗ berrscherin ihres Instruments; soviel Klang und Tonschönheit der Harfe zu entlocken ist, verstand sie aus ihr herauszuholen. Nur ein ftarker Pedalgebrauch machte sich vereinzelt auf unangenehme Weise hörbar. Die mitwirkende Sängerin Juanita Maneja gab einfache kata— lonische und spanische Volkslieder zum besten. Die Dame machte sich die Aufgabe ziemlich leicht, denn sie glitt über den Ausdruck recht oberflächlich hinweg; da die Stimme auch nicht mehr viel Glanz und Fülle entfaltete, verliefen die Vorträge fast eindruckslos.

Der erste populäre Quartettabend der Herren Professor Halir, Exner, Müller und Dechert fand am Sonntag im Beethoven⸗ saal statt. Die vornehme Art, in der diese Herren ihre Kunst aus üben, sichert ihnen stets ein großes und kunstwerständiges Publikum. Mit ehrlicher Bewunderung wurden die beiden Quartette von Beethoven und Haydn aufgenommen; aber auch der Neuheit des Abends, dem Quartett in D. Moll von Huge Wolf, wurde lebhafte Teilnahme ent⸗ gegengebracht. Das Motto: „Entbehren sollst Du, sollst entbehren“, das dem Werk vorangestellt ist, diente als Leitfaden für den beab— sichtigten Gedankengang. Am wertvollsten erwiesen sich die beiden ersten Teile des Quartetts. Das Thema dez ernst angelegten ersten Satzes ist groß und breit ausgesponnen; in seiner leidenschafilichen Bewegung wirkt er aber etwas unruhig. Am wir⸗ kungevollsten gestaltete sich der Vortrag des zweiten, langsamen Satzes; eine reiche Melodienfülle ist darüber ausgegossen, unter der das sehr ansprechende Einleitungsmotio fast verschwindet. Die beiden letzten Sätze zeigten weniger Eigenart des Gedankens, obwohl auch ihnen eine natürliche Leichtigkeit des Ausdrucks nicht fehlt. Die technisch tadellose, fein abgeklärte Wiedergabe des Werks hob seine Vorzüge . heraus und sicherte ihm die lebhafte Anerkennung der Hörer.

n der Singaka demie wurde am Montag das erste Konzert nach dem Umbau, durch den reichliche Garderoberaͤume und bequeme, breite Aufgänge zum Musiksaal gewonnen sind, gegeben. Zum Besten der durch den Aufstand in Südwestaftika Geschädigten wurde Händels Judas Maeccabäus' unter Professor Georg Schu manns Leitung aufgeführt. Wie schon bei der Wiedergabe desselben Oratoriums im Frühjahr d. J, zeichnete sich das Philharmonische Orche ster wieder duich straffes, abgetöntez Spiel aus, auch die Chöre kamen voll zur Wirkung. Unter den Solisten verdient der Professor Joh., Megschaert in erster Linie genannt zu werden, dessen Ge⸗ sang in hohem Grade dramatisch wirkte und dessen Behandlung der Rentationen sich durch kraftvolle Klarheit auszeichnete; auch Fraͤulein Klara Erler erfreute duich eine ergiebige, auch in der Höhe reine und sympathische Stimme voll Wärme und Biegsamkeit. Herrn Richard Fischens Tenor schien für die Partie des Judas nicht die nötige Kraft zu besitzen, und Frau Luise Geller Wolters Stimme klang etwas hart und in den Einsätzen nicht immer rein.

1

Wetterbericht vom 4 Oktober 1904, 8 Uhr Vormittags.

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf

Q Meeresniveau und Schwere in 450 Breite

Wind⸗ richtung, Wind⸗

stãrke

Wetter

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Celsius Niederschlag in 24 Stunden

Temperatur in

. '

Borkum . 770, 1

SW 2 heiter

Keitum

769,6

SW 4A bedeckt

Hamburg. 770,4

SSO 1 Dunst

Swinemunde

769,4

WSW Dunst

10,9) 0 ziemlich heiter

a 8 meist bewsltt 72 O vorwiegend heiter 8.4 0 meist bewölkt

*

Rũgenwalder · mũnde

769.1

SSO 1 halb bed.

Neufahrwaffer 768,5

SW 2 beiter

24 90 10,4

meist bewölkt 2 Nachm. Niederschl.

Memel

767.72

W 5 Regen

1

3 anhalt. Niederschl.

Aachen.

769,4

NNO 2 Nebel

9,5 0 meist bewölkt

Sannover .

7706

Windst. wolkenl.

3,5 O ziemlich heiter

Berli.

763,7

N 2 beiter

. melst bewölkt

Chemnitz.

76s,

Windst. Nebel

Breslau..

768,5

W halb bed. 10 5

io i d 9, O ziemlich heiter meist bewölkt

Bromberg

7169.4

NNO 1 bedeckt

Metz

767,9

NO 2 bedeckt

15

10,3 ziemlich heiter

ziemlich heiter

Frankfurt, M.

768,1

N 3 wolkenl.

ziemlich beiter

Karlsruhe, B. 768,9

NO 2 bedeckt

München ..

768,

Stornoway .

755,0

Malin Head

761,4

Valentia.

768,3

K

768,4

Aberdeen.

760,5

Shields

. 765,5 S

Holvhead ..

767,7

Isle d' Aix

I65, 3 OM O

St. Mathien I6 85

I7682 MO

Grisneʒ

Windst. bedeckt

SW SW W? wolkig

5 Regen

b bedeckt

NO l bedeckt

ziemlich heiter vorwiegend heiter V ihkeimshav] 1167 vorwiegend heiter

ö 0 128 5 ö

46

Kiel) dorwiegend heiter (Wustrowi. .) ziemlich beiter (Königsbg., Pr.)

WZ Regen

2 wolkig

4 wolkig

Regenschauer (Gasse) meist bewölkt

(Magdeburg) meist bewolkt (GrũnbergsSchl.) ziemlich heiter

12,8

3 wolkenl.

ONO

1Dunst

10

Mülhaus.. Els.) ziemlich heiter cEriedrichshaf.) dorwiegend beiter

14,0

Z heiter

n Tod NS

Vlissingen

(Bamberg) 3, 0 ziemlich beiter

I bedeckt 2 halb hed.

Helder Bodoe⸗

o SSO 1 Dunn

751,

SW 4 woltig

Christiansund 756,2

3 Regen

Skudeness ] Skagen

h bedeckt

138 K 385

K

3 wolkig

Vestervig ..

7,2 WSWa wolkig

Ropenhagen

5 WSW Dunst

Karlstad ..

Stockholm I756

WSW halb bed. WS W wollenl. Sa

Wisby .. Hernösand

3 WM wolkig 3 W 4 bedeckt

ö 4

Haparanda.

WNW? wolkenl.

Riga

.

.

8

Pinsk

Petersburg

halb ber.

Wien Prag

N 2 Regen

Windit beter! .

Rom

2 N I bedeckt

Florenz

2 N J halb bed. I

Cagliari ..

Cherbourg. 76

8 NW

J heiter

7 O NJ belb bed. 1238

Clermont

NW

Biarritz

Windst. heiter

Nizza

7os,5 S wolken. IJ

mam,

Lemberg

NDO

Hermanstadt

SO 2 Regen

Triest

23 ONO

6 bedech

Beh pff

I wollig II.

wolken. J welter. =.

S

Livorno

2 NS

Belgrad

DSD 2 wolkig

Helsingfors Kuopio.

W J wollen. wolkenl.

88

NNO TR halb bed.

Zürich .. ö. Genf

Lugano..

NNO 2 bedeckt

2 S Lwolkenl. 176

Säntis.

NNO 1 wolken.

.

SW I bedeckt

O0 O[— t 000 20.

16065

Warschau ..

W bedeckt

7,4

Portland Bill

NDO

A bedeckk

J

Ein Maximum von 770 mm liegt über Nordwestdeutschland, ein

Minimum unter 752 mm im hohen Norden.

In Deutschland ist

das Wetter still, vielfach heiter und ziemlich mild, im Nordosten ist Regen gefallen. Teils heiteres, teils nebliges, sonst trockenes Wetter

wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Asronautischen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenballonaufstieg vom 4. Oktober 1904,

10 bis 114 Uhr Vormittags:

Station 40 m 200 m 500m 1000m 1500m 1880 m

ö. Hinder n! Geschw. mps

14.6

11,6

Nur hohe Wolken am Himmel.

45 5,2 (27)