1904 / 245 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

aben. Die Schiffe in der Heimgt tragen die Gaffelflagge albstock. ud ch eich n stage, Mittags 12 Uhr, ist ein Trauersalut von 21 Schuß zu feuern.

Sachs en. Das „Dresdner Journal“ veröffentlicht folgenden Erlaß

Seiner Majestät des Könjgs: ĩ i t. von Gottes Gnaden König von Sachsen ꝛc. , 6 durch Gottez unerforsch⸗

wecken zu verwenden beabsichtigt, daß er ein Staatsstipendium 38 . als 500 Mt nicht bezieht, und (von bildenden Künstlern), daß die eingesandten Arbeiten von ihm selbst aus⸗ geführt sind. . .

Dem Gesuche sind als Anlagen beizufügen:

a. ein ausführlicher Lebenslauf, aus dem sich auch künstlerische Gang und die häuslichen Verhältnisse klar ergeben, ;

ein Nachweis über den Besuch der akademischen Lehr⸗ anstalten, ; eugnis des Anstaltsvorstehers oder Lehrers über leiß und (bei Musik⸗ und Gesangstudierenden) die künstlerischen Leistungen des Bewerbers, ein Nachweis der Reichsangehörigkeit und des Lebens⸗

ch auch der

tun hiermit kund und ju wissen: ö ; Ratschluß des Allerdurchlauchtigsten Königs

Georg, Königs von Sachsen, Unseres vielgeliebten H Königliche Majestät zum größten Schmerje n amten Untertanen aus diesem Leben abgerufen worden ist, baben ir die Regietung des Königreichs Sachsen vermöge des nach der verfassungemäßigen Erbfolge an Uns geschehenen Anfallz der Krone ü Wir versehen Uns daher zu Unseren getreuen Ständen, den Königlichen sowie den sonst in öffentlichen Diensten angestellten geistlichen und weltlichen Beamten und Dienern, auch ju allen Unter— tanen und Einwohnern Unseres Königrei mäßigen angtstammten Landesherrn die sc und Gehorsam so willig als pflichtmäßig le

errn Vaters, eines Hauses wie Seiner

übernommen.

e. von bildenden Künstlern ein Verzeichnis der einge— sandten Bewerbungsarbeiten (auf besonderem Bogem.

unvollständig eingehende Bewerbungen 8, daß sie Ung als dem recht-

e Dienstpflicht, Treue isten werden. isdn von . ö. Gerechtigkeit und Beförderung der Woblfghrt und des Besten de ö. . gerichteten landesväterlichen Fürsorge, werden auch die Verfassung des Landes in allen ihren Bestim mungen während Unserer Regierung beobachten, aufrechthalten und beschüßen. Damit der Gang der Staatogeschäfte ni Wille, daß . e K Bestimmung pflichtgemäß fortsetzen. Gegeben ju Pillnitz, 15. Oktober 1904 Friedrich August. ; von Metzsch. Dr. von Seydewitz. Dr. Rüger. Freiherr von Hansen.

Seine Majestät der König hat ferner folgende Pro—

klamation erlassen: An mein Volk! . .

Wieder, nach kurier Zeit, hat Gott, der allmächtige Herr über Tod und Leben, das Vaterland in schwere, tiefe Trauer persetzt, Wenn Mich etwas in Meinem unendlichen Kummer über den Verlust heißgeliebten Vaters ̃ daß Mein Volk mit Mir Anhänglichkeit Augenblick schmerzlichster Prüfung. Augenblick

Schweres durchlebt; Monarch verjweifelt. Augenblicken nicht das Vertrauen zum Volke verloren. Beispiele folgend, bringe auch Ich Meinem Volke das vollste Vertrauen entgegen; Und es wird Mein stetes Bestreben sein, des Landes und des Volkes Wohl zu fördern und jeden, auch den letzten Meiner Unter- tanen glücklich und zufrieden zu machen. Pillnitz, 15. Oktober 1904.

werden zurückgewiesen. Ji 33 der Ein- und Rücksendung hat der Bewerber

zu tragen. Die Vergebung der Stipendien findet im Monat

November 19094 statt. . . Zahlung der Stipendien erfolgt in zwei Raten, und zwar die erste sofort nach Zuerkennung bezw. bei Antritt der Studienreise, die zweite nach Ablauf von 5 Monaten. Zahlung der zweiten Rate hängt davon ab, daß der Stipendist seinen Fleiß und seine Fortschritte durch Zeugnis seines Anstalts⸗ vorstehers oder ö ö bezw. einen für genügend erachteten Reisebericht vorlegt. ö ö kann durch Beschluß des Kuratoriums bei mangelndem Fleiß oder schlechter Führung entzogen werden. Berlin, den 10. Oktober 1904. ö Kuratorium der Emil Wentzelschen Stiftung für Studierende der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. Johannes Otzen.

t unterbrochen werde, ist Unser errichtungen bis auf Unsere weitere

Finanzm ini sterium. Das Katasteramt Marburg ' im Regierungsbezirk Cassel ist zu besetzen.

Ueber jeugnng, fühlt und sich in angestammter Treue

in diesem

i i d Seiner Ministerium des Innern. . ö ei

Dem Landrat Pahlke ist das Landratsamt im Kreise Steinburg und dem Landrat Lentz das Landratsamt im

Kreise Rybnik übertragen worden.

hoch ber iger

Diesem großen

Krieg sministerium.

Der Militärintendantursekretär Hopfe von der Intendantur der militärischen Institute ist zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im Kriegsministerium ernannt worden.

Friedrich August.

Das sächsische Militärverordnungsblatt bringt folgenden

Armeebefehl Seiner Majestät des Königs: An die Armee! .

Nach wenig mehr als jwei Jahren steht die Armee von neuem trauernd an dem Sarge ihres verewigten Kriegsherrn, der sie nicht bloß den größten Teil des glorreichen Feldzugeg von 1876 71 von ju Sieg geführt, sondern auch im Frieden weit über ein Viertel jundert in Seiner Eigenschaft als kommandierender General auf einen hervorragenden Stand der Ausbildung gebracht bat. Auch nach dem Er den Thron bestiegen, wachte Sein erprobtes Feldherrnauge über die Ausbildung der Truppen, soweit Sein schweres körperliches Leiden

dies zuließ.

Angekommen:

der Präsident des Reichsbankdirektoriums,

Seine Exzellen l at Dr. Koch, von der Dienstreise.

Wirkliche Geheime

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

r , d , . Dre cn.

hre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten g um 5 Uhr von Hubertusstock alais eingetroffen.

Heute vormittag hörten Seine Majestät der Kaiser und König den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirk— lichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus Und e 12*/ Uhr den sächsischen Generalmajor von Altrock schreiben Seiner Majestät des Königs von Sachs

ir wie unter eit im Kriege

utschen Heere

Pillnitz, den 15. Okiober. Friedrich August.

st eine sechswöchige Trauer angeordnet

sind am Sonnabendnachmitta

wieder im Neuen P Für die Armee i

Gestern vormittag fand, wie „W. T. B.“ meldet, in Pillnitz die Sektion der Leiche weiland Seiner Majestät des Königs Georg durch den Geheimen Medizinalrat De. Schmorl im Beisein der Königlichen Leibär Dr. Fiedler und Dr. Selle Ergebnis:

Der König litt an ch sowie an Ernäbrungsstöru

mpfingen um „der ein Hand⸗

en überreichte. zte Professor

Sie hatte folgendes

ronischen Entzündungsvorgängen am Herzen ngen an diesem und in der großen Körper. es stellte sich eine bedeutende Vergrößerung des Herzens „die jene Beklemmungen und asthmatischen hervorrief. Schließlich wurden Stauungserscheinungen i und kleinen Kreislauf festgestellt; die Folge dieser Krankheit.

Wirkliche Geheime stern ist von dem ihm Aller⸗ einen Posten zurückgekehrt und andtschaft wieder übernommen.

deskulturgerichts, Wirkliche rat Rintelen ist mit Urlaub abgereist.

sandte Graf von Hohenthal zurückgekehrt und hat die Ge⸗ ft wieder übernommen.

Die Bevollmächtigten zum Bunbesrat, ächsischer Staatsminister Dr. Rothe, ondershausenscher Staatsminister Peters burg⸗rudolstädtischer Staatsminister Frei schaumburg⸗lippischer Staats Feilitzsch und Fürstlich lippis sind hier angekommen.

Der Königlich nach Berlin zurückge wieder übernommen.

Der Königlich niederländische Gesandte Dr. Tets van Goudriaami die Geschäfte der Gesandts

Der chilenische Gesandte Francesco Berlin zuruͤckgekehrt und hat die Geschaͤst wieder übernommen.

Der Königliche Gesandte in Stuttgart, Rat Graf von Plessen-Cron höchst bewilligten Urlaub auf s hat die Geschäfte der Ges

Der Präsident des Oberlan Geheime Oberregierungs

Der Königlich sächsische Ge und Bergen ist nach Berlin schäfte der Gesandtscha

schlagader;

n. dem gro Schwellung der Beine war eine

Ihre Königliche Hoheit die Großher meldet, einer Einladung

olgend, gestern abend nach Be ser Friedrich⸗Denkmals und an der riedrich Museums teilzunehmen. Seine roßherzog hat mit Rücksicht auf verzichtet, Ihre Königliche Hoheit zu

Deutsche Kolonien.

Der Generalleutnant von Trotha meldet, wie, W. T. B“ berichtet, unter dem 12. Oktober aus Epiku ro in Deuisch⸗Süd⸗ westafrika, daß die 7. Kompagnie des Feldregime und die 2. Ersatzkompagnie (Windhul) auf de Der Gefreite Gustas Mallack von der 3. Kom— pagnie des Feldregiments Nr. 2, früher im Regiment Nr. 22, se Striegau, hat sich am 21. Sep— iner Kolonne entfernt und ist bis Die Nachforschung wird

ogin hat sich, wie . Maje tät

die „Karlsr. Zt rlin begeben, um

des Kaisers an der Enthüllung des Kai Einweihung des Kaiser Königliche Hoheit der seine Gesundheit darauf

Großherzoglich Fürstlich schwarzburg⸗ en, Fürstlich schwarz⸗ herr von der Recke, minister Freiherr von cher Staatsminister Gevekot

italienische Botschafter Graf Lanza ist

kehrt und hat die Geschäfte ber Bolschaft nte Nr. 2 (Gobabis)

m Marsch nach dem Süden sind. . onkheer van

st nach Berlin zurückgekehrt und hat chaft wieder übernomm

A. Pinto ist nach e der Gesandtschaft

aus Thomagwaldau im Krei tember bei Otjekongo von se

dahin nicht zurückgekehrt.

Defterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser ist am Sonnabendnachmitta meldet, nach Buda pest abgereist. am 29. Oktober zukehren und sich

Laut Meldung W. T. B.“ ist S. M am 15. Oktober von Nanking nach Ts Fähnrichstransport

eschwader ist mit dem Reichspostdampfer 15. Oktober in Antwerpen eingetroffen und

Reise nach Southampton fort.

S. „Jaguar“ chemulpo abgegangen. Kreuzer⸗

wie „W. T. B.“ derselbe gedenkt Wien zurück⸗ zu begeben.

glisches Ge⸗ etroffen. Es wird von e befehligt und soll am

u kurzem Aufenthalte na odann wieder nach Budapest Ein aus 12 Kriegsschiffen bestehendes en chwader ist vorgestern in Triest ein dem Admiral Sir Compton Domi 20. d. M. nach Venedig gehen.

Rußland.

che Telegraphen⸗-Agentur“ meldet, daß das chwader am 165. d. M. den Hafen von

riedrich“ am setzt heute die

Kiel, 17. Oktober. Aus Anlaß des Ablebens Seiner gs von Sachsen ist, wie „W. T. B.“ be— lajestät dem Kaiser befohlen worden,

Marine 14 Tage Trauerflor zu tragen

jestät des König richtet, von Seine daß die Offiziere der

Die „Rus Baltische Ge

Libau verlassen habe und in See gegangen sei. Heute fri um Gö/ Uhr passierte es die Südspitze von Langeland. D. dänische Kreuzer „Heimdal“ tauschte den Salut mit dem russische Admiralsschiffe aus und ging darauf mit den Schiffen noh

wärts. Italien.

Nachdem die parlamentarischen Gruppen z Radikalen, der Republikaner und der So zia listen bereits in drei getrennten Versammlungen sich für M Autonomie ᷣ. Gruppe ausgesproöchen hatten, ttt gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, die äußerste Link zu einer gemeinsamen Versammlun zusammen; 4 waren 46 Mitglieder der äußersten Linken um 16 Hospitanten der drei Parteien anwefend. Die Vertretz jeder Gruppe teilten die in den Vorversammlungen gefaßln Beschlüsse mit, aus denen sich ergab, daß man sich über ein, gemeinsame Tagesordnung nicht einigen könne; angenomma wurde nur eine von den Sozialisten vorgeschlagene Tagetʒ ardnung, in der die Forderung aufgestellt wird, daß nh Kammer einberufen werden müsse, wenn eine gewisse Anzahl von Deputierten es verlange. Die Versammlung war nur von kurzer Dauer. Spanien.

Die Prinzessin von Asturien ist, wie „W. T. B meldet, gestern früh in Madrid von einer Prinzessin ent bunden worden. Der König hat seine Abreise zu den Manövern verschoben, da der Gesundheitszustand der Prinzessin van Asturien nicht befriedigend ist.

Türkei.

Wie die „Frankfurter Zeitung“ aus Konstantinopel vom 14. d. M. meldet, haben die Botschafter der Ententemächte den Großwesir aufgefordert, den Wirkungskreis für die in die mazedonische Gendarmerie neu eintretenden europäischen Offiziere vorzubereiten, Der Grotzwesir verhalte sich der Aufforderung gegenüber al— lehnend, da der Sultan auf dem Standpunkt verharre, daß ein Bedürfnis für die Vermehrung der Offiziere nicht vorliege

Ein Telegramm des Wali von Saloniki meldet, dem Wiener „Telegr.⸗orresp. Bureau“ zufolge, daß in der Um— gebung von Katerini eine aus 20 Mann bestehende Bande, die ein mit Gewehren beladenes Pferd mit sich führte, auf ö und eine Truppenabteilung zu ihrer Verfolgung en— andt sei.

. türkischen Blätter kündigen die Aus abe eines Ir ade an, das die Entsendung einer Kommission befiehlt, an deren Spitze Turchan . der Minister der frommen Stiftungen, steht. Die Kommission wird der vorläufigen Abnahme des ersten Teils der Strecke Koniah— Eregli der Bagdadbahn beiwohnen, die am Geburtstage

des Sultane stattsinden soll.

Griechenland. Der Finanzminister Simopulos hat, dem „W. T. B.“ zufolge, seine Entlassung gegeben.

Rumänien.

Der König hat am Freitag in dem Schloß zu Jassy ein Diner gegehen, an dem außer der Königlichen Familie der Fürst Urussowmw, Gouverneur von Bessarabien, als Abgesandter des Kaisers von Rußland, der General Wanka als Abgesandter des Kaisers von Oesterreich, Königs von Ungarn, sowie der Ministerpräsident Sturdza teilnahmen. Beim Dessert hielt ber 3 dem „W. T. B.“ zufolge, folgende Rede: ö.

Ich kin mit um so größerer Freude zusammen mit der Königin und den Mitgliedem meiner Familie in Ihre Mitte gekommen, da lange . 6 ist, seildem ich in meiner jweiten Hauptstadt gewesen bin. er glänzende und überaus warme Empfang, der uns in diesem alten Fürstensitz bereitet worden ist, hat mir von neuem bewiesen, wie tief gewurzelt die Treue meiner geliebten Jassyer für ung ist. Die enthufiastischen Rufe haben einen mächtigen Widerhall, in unserem Herzen gefunden, und tief bewegt danken wir für so virl Liebe. Von dem Wunsche beseelt, h.. Jassy, dieses kulturelle Zentrum, sich noch mehr entwickele und da sein . einen immer bedeutenderen Aufschwung nehme, erbebe ich mein Glas auf das Wohl seiner Bürger und auf daß Gedeihen dieser schönen Stadt.

Am Sonntag machte die Königliche Familie unter den Huldigungen der aus dem ganzen Lande herbeigeströmten Be⸗ völkerung ihre erste Rundfährt durch die Stadt und wohnte, umgeben von den Ministern und hohen Würdenträgern, sowie den Abgesandten Oesterreich-Ungarns und Rußlands, am Vor— mittag der Weihe der St. Nikolas⸗Kirche bei. Mittags fand eine Früͤhstückstafel statt, an der die , ,. Oesterreich⸗ Ungarns und Rußlands teilnahmen. Bel bem Mahle brachte der König folgenden Trinkspruch aus: ö

Ich erfülle eine meinem Herzen teure Pflicht, indem ich einen Toast auf Seine Majestät den Kaiser Fran; Joseph und Seine Majestät den Kaiser Nikolaus ausbringe, welche die Güte gehabt haben, mich duich besondere Gesandte in meiner zweiten Dauptstadt begrüßen zu lassen. Indem ich meinen lebhaften Dank für diese liebenswürdige Aufmertsamkeit agusspreche, gebe ich meinen heißen Wünschen für das Glück Ihrer Majestäten und für das Gedeihen ibrer mächtigen Kaiserreiche, die durch enge Freundschast mit Rumänien verbunden sind, Ausdruck. Ich trinke auf das Wohl Seiner Majestät des Kaisers von Oesterresch, Königs von Ungain, und auf die Gesundheit des Kaisers von Rußland. z

Nachmittags besichtigte der König die Krankenhäuser, das Gymnasium und das Gefängnis. Die Königin und die Prinzessin Ferdinand besuchten die Mädchenschulen.

Serbien.

In dem am Sonnabend, nach einer Meldung des W. T. W.“, unter dem Vorsitz des Königs abgehaltenen Ministerrat wurde der Besuch des Königs in Bulgarien fen dieses Jahr beschlossen; der Zeitpunkt ist noch nicht fest⸗ gesetzt.

Schweden und Norwegen.

Das Storthing beschloß vorgestern, wie dem „W. T. B.“ aus Christiania gemeldet wird, in geheimer Sitzung, den Entwurf des neuen Zolltarifs zu veröffentlichen. Die Regierung hat den Kommissionsantrag, betreffend die Er⸗ höhung des Fleisch- und Spechzolles, nicht an enommen. Im Regierungseniwurf wird für Hafer, it zollfrei, ein oll von 60 Oere fur , für Haferg rütze ein Joll ven 130 Oere ft J Buchweizengrütze 606 e a. Buch⸗ wei rg und Roggenmehl 40 jetzt 36, Hafermehl 100 Gietzt So), Kleie 49 (jKetzt 0 Oerch, fär Rep fel und Birnen 16 Dere per Kilogramm ieh 13), für Grassamen 165 Oere per Kilogramm (jetzt 80), Kler . 30 jetzt 20 Oere). Der e ,. soll von S auf 10 Kronen per Kilogramm erhöht werden. Der Maschinenzoll bleibt unveränderf. Der

Zoll auf Flügel soll nach dem Entwurf. von 150 auf 180 Kronen per Stück, der Zoll für tafel förmige und aufrechtstehende Pian os von 90 auf 120 Kronen erhöht

werden. Amerika.

Aus Montevideo wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Kammer und Senat, die in der ö. zu gestern eine n re Zustimmung zu

den zwischen der Regierung und den Au fständischen ver⸗ einharten Friedensbedingungen aus. Im Volke herrsche große Freude, und allgemein werde dem Verhalten des Prä⸗

gemeinsame Sitzung abhielten, sprachen i

sidenten Battle Beifall gezollt. A sien.

Der General Kuropatkin hat, wie dem H d B

berichtet wird, dem Kaiser unter dem 15. d. M. gemeldet:

In der Nacht auf den 14 Oktober machten die Japaner mit großen Streitkräften einen Ueberfall auf das Korps, das sich beim Schaho auf der . Mandarinenst raße befand. Mehrere

geschlagen, der letzte Angriff der Japaner war aber von Erfolg gekrönt, und das Zentrum diefes Korps wurde durchbrochen. Gleichzeitig entbrannte der Kampf auf dem rechten ö. der benachbarten Abteilung. Der

bruch des Zentrum unserer anzen Stellung brachte die benachbarten Truppenteile! in efahr und konnte sie zum Rückzjuge nötigen. Um die Abteilungen auf der großen Mandarinenstraße zu unterstüͤßzen, wurden rasch einige Bataillone dorthin gesandt. Von diesen unterstützt, gingen die Truppen jum An— griff vor, und es gelang ihnen, das Boif Scha hepu zurücktuerobern und ihre früheren Stellungen wieder einsunehmen. Die Japaner, durch Reserven derstãrkt, verdrängten uns wiederum aus dem Dorf Schahepu. Da sandte ich meine Reserve dorthin. Die Truppen gingen wiederum zum Angriff über, und nach einem hart⸗ näckigen Kampfe gelang es ung, Schahepu wieder ju besetzen und die Japaner bis auf jwei Werst von diesem Dorf jurüctzudrängen. Auf unserem rechten Flügel war die Lage eine Zeinlang 4ußerst auf. regend. Die Truppen wurden in der Front angegriffen unter gleich zeitiger Umgehung des rechten Flügels. Der Abteil ungechef schob Truppenteile vor, die staffelförmig hinter der Front aufgestellt waren. und, nun ihrerseits die Japaner vom Flügel aus angriffen. Mehrere Dörfer wurden von uns genommen, und der rechte Flügel behauptete seine Stellungen beim Schaho. Die Stellungen der Truppen unseres Zentrums waren im Vergleich mit denen der anderen Truppen Der Gesamtstellung be⸗ deutend vorgeschoben. Deshalb waren schon vorher Stellungen in leicher Linie mit dem rechten Flügel ausgewählt und zum Teil be— . worden. Nach einem erbitterten ampf gingen die Truppen auf diese Stellungen zurück. Die Truppen kaͤmpfen feit drei Tagen. Viele Regimenter haben drei Nächte nicht geschlafen. Trotzdem hoffe ich zuversichtlich, daß sie fähig scin werden, weiter zu kämpfen. Die

Angriffe wurden zurü

wahrscheinliche Dur

Verluste der Japaner müssen sehr bedeutend sein.

Der General Kuropatkin meldet dem Kaiser ferner: Die Nacht auf den 15. Oktober verlief rubig. Um 9 Uhr Morgens wurde bemerkt, daß feindliche Kolonnen ziemlich offen in der Richtung auf unsere Stellungen auf der großen Mandarinenstraße vorrückten' Unsere Batterien eröffneten das Feuer auf diese Kolonnen. Der Befehls. baber des linken Flügels hat gemeldet, daß der Feind dort bedeutende Verstär kungen erhält. Wie dies auch bei Liaujang der Fall war, brach gestern infolge der vielen Schüsse ein starkes Ge wirter aus, und ein heftiger Regen ging hernie der. Die Straßen sind schlecht geworden, die Flüsse sind gestle en. Die Generalordre für alle Truppen bleibt dieselbe: den bartnäckigsten Widerftand ju leisten. Soeben wird ge— meldet, daß bedeutende Streitkräfte der Japaner die Eisenbahn von

Westen nach Osten überschreiten.

Der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird aus Charbin

vom 15. d. M. gemeldet?

.Es verlautet, die ganze Schwere des Gefechtes vom 14. d. M. seĩ dem XVII. Korps zugefallen, das dank rechtzeitiger Unter—⸗ tützung durch das VI. Korps alle Stellungen behauptete. Dem Vernehmen nach schlugen unsere Truppen secht Angriffe jurück. Tie äapanische Artillerie mußte dreimal Tas . einstellen. Unsere ‚— ehr groß. Am 14. d. M. Abe ds sind die ersten Verwundeten angekommen; das Gefecht dau⸗rt

Verluste sins, wie angenommen wird, s

noch fort. Die erste Abteilung der 4 Donschen Kosakendivision ist eingetroffen.

Das „Reutersche Bureau“ berichtet aus Mukden vom gestrigen Tage: Am Sonnabend trat auf dem Schlachtfelde eine Rubepause ein,

heute aber nahm der Kampf auf, dem rechten Flügel der Armee, 10. Meilen südwest lich von hier, seinen Fortgang. Es ist jetzt sicher, daß die russische Armee imstande sein wird, sich aus der . dage zu retten. Die russischen Verluste belaufen sich auf 30 000 Mann. Die gegenwärtige Schlacht ist gewaltiger als die bei Laaujang. Tie Russen greifen heufe auf dem rechten Flügel an.

Wie die Russische Telegraphen-Agentur“ meldet, ist der Statthalter Alexejew geftern nach Charbin zurückgekehrt.

Von lapanischer Seite liegen, dem W. T. B.“ zu⸗ folge, folgende amtliche Mitteilungen vor:

Eine in Tokio eingetroffene Depesche des Marschalls Oya ma vom 14. d. M. meldet:

Der Feind ist in der ganjen Länge der Front unserer Armeen auf. das echte Ufer des Schabs zurückseworfen' worden. Sein An. sriffsplan ist mithin völlig gescheitert Man nimmt an, daß die feind—⸗ ch Verluste mehr als 39 600 Mann betragen. Unsere Soldaten waben am Donnerstag über 2006 Gefallene begraben. Erbeutet hrutden eine große AÄnjahl Gewehre, Munition, Wagen und die ge⸗ meldeten Gesdhie

Der Bericht des Marschalls Oy ama über die Gefechte um 14. Oktober laute? folgendermaßen: in ie Kolonne unter dem Fihemn Kanin kämpft jetzt auf dem len lifer des Tatseho, sieben Meilen östlich von Pensiho.

nere Angriffe wie un fer Vormarsch schreiten befriedigend auf der

D. Front fort. Vie sinke Armee hat weitere zehn Geschüͤtze

Der Matrschall Oyam a berichtet vom 165. Oktober: . Zakll der bigher auf dem Schlachtfelde vor der . der 9. Armer tot aufgefundenen Russen beträgt 4500. Viele weitere t gezählt. Ea sind noch 100“ Russen gefangen ge⸗ Der Gesamtverlust der Russen auf diesem Teile des allein wird * mehr als 20 0090 geschätzt. Die get Verluste vor der mittleren und der linken Armee werden gestellt. Das Ergebnis des vom 10. bis zum 14. tobenden unauf—

lichen Kampfes war nach jeder Richtung für die Japaner günftig.

„er Feind war ung an Truppenstärke überlegen; i gen; er wurde nicht nur 3 sondern auch energisch verfolgt. Wir treiben die Russen . . as linke Ufer des Hunbo, Indem wir ihnen große Verluste bei⸗ . Mehr als z0 Ge chütze sind erbeutet; die Zahl der Gefangenen ö 66 guf. mehrere Hundert. Der' Plan des Feindes ist 4 9 fehlgeschlagen, seine Offensiobewegung gescheltert. Die 3 des eindes belaufen sich auf wenigstens 365 00 Mann- igden Geschützen wurden eint große Menge Munitionzwagen und er, große Zahl Gewehre erbeutet. Pie japanischen Herluste * mpfen vom. 11. und 12. Sftober betrugen 1250 Mann, gettem 18 Offnziere tot, 46 verwundet.

er „Times“ wird aus Tokio vom gestrigen Tage ge⸗ de de Mikado habe der , ., 3 seace nn für ihre Haltung in den letzten Kämpfen aus.

di

Aus Tan

Torres bezirke de die sich ü dem

ger vom 16. Oktober berichtet das „Reutersche Bureau“: Der Vertreter des Sultans Mu 3 habe den Gesandtschaften mitgeteilt, daß die Außen⸗ r Stadt für Europäer unsicher seien. Alle Europäer, ber die Stadt hinaus begeben wollten, müßten dies dann entweder eine Schutz⸗ ur angezeigt halte, dle ndern werde. Kabylen,

Gouverneur anzeigen, der wache geben oder, wenn er Europäer am Verlassen der Stadt hin mmen der Beninsugr und der Fahs angehörten, zwei Stunden von einen heftigen Kampf ausgefochten.

; zer Sultan von die Küstenschiffahrt mi wande verboten, es sei eine urch diese Anordnung der Han haben die Kaufleute bei ihren Gefandt erhoben. Durch das Verbot werden a Tanger und Fez von Nahrungsmangel bed

ie den Stä hätten am 15. d. M. arokko hat vom 6. November ab Brotgetreide unter dem Vor⸗

ungersnot zu befürchten. Da ger betroffen wird, en Protest dagegen ie Stämme zwis 9 roht.

el von Tan

Tanger entfernt

en

Nr. 52 des Eifenbahn“ gegeben im Ministerlum der offen bat folgenden Inhalt: Staatsvert chischungarischen Monarch dung von Troppau über ; vom 9. Januar 19604. Erl lichen Arbeiten vom 5. Oktober 1904, Verträge über Lieferung won Plomben.

und der österrei Eisenbahnverbin auerwi

Verordnungsblatt, heraug⸗ tlichen Arbeiten, vom 117 Sktober schen dem Deutschen Reich e wegen Herstellung einer Katbarein und Piltsch nach des Ministers der öffent⸗· betreffend Stempelfreiheit der Nachrichten.

staatss rechter

KRöl Dam Hafenorte beend (vgl. Nr. 240 d. Bl

Es wurd September

Die Gewerbesteuer in Elsaß Loth

Jahren 1898 und 1904. Die Veranlagung der dur Ersatz der früberen Patentsteue ahrẽ 1893 einen Steuerertrag von 1899

1900 1901 1902 19803 1904

Das Aufkommen ist die Zahl der Betriebe um 14012

Von dem Gesamtau mit einer Ertragsfähigkeit

bis zu 5 000 : 5 000 bis 20000 . von 20 000 bis 100 000 ,: von mehr als 100 000 12965 4941

Die 962 Betriebe mit einer Ertra 20 C09 4 bringen hiernach mit einer Ertragsfaͤhigkeit 168 Betriebe mit einer Ertra (Großindust rie) bringen üb auf, während ihre nur wie 1 zu 370 stellt. Vergleicht man die stufenweise prozentua der Erträge von 1898 und 1964, so bet in Prozenten des Gesamtaufkommens bei den Ertragsfähigkeit

bis zu 5 C00 M: 24 gegen 5 09000 bis 20000 .: 23 100 000 „: 16 , mehr als 100 000 .: 37, Der prozentuale Anteil am Steuerertrag unter 1090 009 M gegen 1898 zum Teil jenigen ü ber 100 00 4 gestiegen. Andererseits beträgt die Zahl der steuer triebe im Jahre 1904 in den Stufen bis 5 000 M: 54 953 gegen 24 im Jahre 1898,

; 4

von

von 20 900

von 5 000 20 000 ö mehr als 100 000

Die Zahl der Betriebe

besonde re auch bei d die wirtschaftliche Entwick.⸗ zuläßt. Im Dur einen Betrie

Gesetzes vom 8. Juni ist im ekretärs von Schraut als 3 e. Steuervertellung nach der Lesstungsfäh allgemeinen verwirklicht ist. rung des Gesamtaustommens in den 7 Jahren nich ständige und gleichmäßige war, wobei Verhälinisst in der Grohindustrie veranlaßte“ großer im Jahre 1900 ihren Ausgleich in ben e e gen ahren

sondern eine ordentliche Steigerun gefunden

Statistik und Volksmirtschaft.

Die deutsche überseei im September 1904 und in d des Vorjahres.

en befördert deutsche Auswanderer im Monat

sche Auswanderung gleichen Zeikraum

1903 1845 248

deutsche Häfen zusammen . fremde Häfen (soweit ermittelt)

2796 832

ü berhaupt II Aus deutschen Häfen wurden im 2385 deutschen Auswanderern noch 12 264 A befördert; davon gingen über Bremen S355

September 1904 neben den ngebörige fremder Staaten über Hamburg 39065.

ringen in den

ch das Gesetz vom 8. Juni 1896 zum

r eingeführten Gewerbesteuer ergab' im 25651 2 M aus 47 938 Betrieben,

fe von sechs Ja

flommen für 1904 entfallen auf Betriebe

S5g 5ls aus 54 985 Betrieben, 6 000

hren um 975 169 A,

keit von mehr als s die 60 gs8 Betriebe enig 20 000 u½, und die gsfähigkeit von mehr als 100 000 0, der gesamten Steuer zu den kleineren Betrieben

mehr Steuer auf a ven weniger als

er ein Drittel ahl sich im Verhältnis

ale Steuerverteilung 6.

. so im Jahre 1898,

ist hiernach bei den Stufen erheblich gefallen, bel den-;

pflichtigen Be⸗

hat hiernach bei sämtlichen Gruppen, in z⸗ r Großindustrie, zugenommen, was auf lung des Landes recht günstige Rückschlüsse

schnitt betiägt die Steuer im Jahre 1904 für

in Stufen bis 15 46,

mehr als 500 000 23778

Aus diesen Angaben ist ersichtlich, daß die bei der Beratung des andegausschuß seitens des üÜnter— gelung bezeichnete ge⸗ e igkeit der Betriebe 3 Auch ist bemerkenswert, daß die Steige

Zur Arbeiterbewegung.

In Bremerhaven haben die

; ie Zimmerleute, wie die n. Ztg. mitteilt, die Arbeit bedingu

ngslos wieder aufgenommen. amten Baugewerbe der

it ist der sechsmonatige Äuzstand im ge weis der Meister' anerkannt

et p der Arbeitanach

3628.

50 445 53 029 56 860 57 8ol 59 092 61 9650 ö

794 ö 168 .

t die Steuer 1904 etrieben mit einer

t eine sprungwesfe,

die durch ö.

Straßb. Korr )

Verkehrs anstalten.

Der gesamte, durch die Post vermittelte Paket verkehr mit

. (Deutsch · Südwestafrlka⸗ ist bis auf weiteres eingestellt

Die . Simplon⸗Bau⸗ eilung bestätigt, ö. Tunnels durch . 8 n 1009 Sekunden⸗ . A der Wasserableitung, 9 che 1 soll, sind der Voslendun nabe. le hohe Temperatur; die Url te.

nur vier Stunden.

edoch

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Sardous vieraktiges Drama Theodora“, das vor etwa zwanzig Jahren im biesigen Residenztheater mit Charlotte Frohn in der Titelrolle juletzt in Szene ging, wurde am Sonnabend in der Einrichtung der Wiesbadener Festspiele und mit Frau Luife Willig vom Königlichen Theater in Wiesbaden“ als Gast au geführt. Daz einst über Sardous Arbeit allgemein gefällte Urteil ist nicht revisionsbedürftig; der inner Wert des Dramas dürfte für die Wiegbadener Aufführung auch nicht maß⸗ gebend gewesen sein, sondern vielmehr die Möglichkeit, die cz bietet, dem dortigen internationalen Publikum ein großartiges Schau. und Prunkstũck vorzuführen. Diese Gelegenheit ist Hol aus⸗

in einer Reihe wundervoll abgestimmter eines das J und

hat auch die Regte ihre ganze Kunst iur Belebung der Siene , sodaß man die Aufführung als eine Sehenswürdigkeit bezeichnen kann. Mit dem Urteil über Frau Luise Willig, die sich in diefer Umgebun zum ersten Male dem Berliner Publikum vorstellte, wird man 3 sstwas. zurückhalten müssen, bis sie sich noch in anderen Aufgaben gezeigt haben wird. Die Rolle ist für eine Virtuosin geschrleben (speziell für Sarah Bernhardt, die der Zufall gerade jetzt wieder nach Berlin führt); mit den schlichten darstellerischen Mitteln, die Frau Willig dabe anwendet, ist ihr nicht beizukommen, sie verlangt nun einmal mehr Theatralik. Daß Frau Willig diese nicht besitzt, sei zu ihrem Lobe gesagt; eben darum ist sie aber auch keine Theodora im Sardouschen Sinne. Unter den zahl⸗ reichen anderen Darsiellern größerer Rollen ist Herr Pohl als Justinian trotz einiger Uebertreibungen mit Anerkennung zu nennen. Ven jungen Griechen Andreas spie lte Herr Christians zuerst etwas kühl im Wesen und gespreizt im Auftreten. fand sich aber später in den rechten Ton hinein. Auch Herr Staegemann wußte sich in der kleinen Rolle des Marcellus Beachtung ju verschaffen. Die Aufführung fand leb⸗ haften Beifall.

Theater des Westens.

Am Sonnabend fand eine Auffübrung der seinerzeit im Alexanderplatz. theater und später im Thaliatheater gegebenen Operette Die kleinen Lämmer! von Ärmand Liorat mit der Musik' bon Louis Varney statt. Die gute Inszenierung und Daistellung und nicht jum mindesten die ausgejeichnete, fein aus⸗ gearbeitete musikalische Leitung des Herrn Büchel brachten dle Vorzüge des reijenden Werks gut zur Geltung, und verschaff ten ihm von neuem einen durchschlagenden Erfolg. Die liebenswürdige Musikt hätte auch kaum besser interpretiert werden können. Daß beim Chor bisweilen Intonationsschwankungen vorkamen, störte zwar, dafür waren aber die Einzelleistungen fast einwandfrei Herr Wellhof und Fräulein Gaston entfalteten in den Rollen der Institutsvorsteher einen die Heite keit in bohem Maße an⸗ regenden grotesken Humor; die Damen Linda und Deininger stellten jwei allerliebste ensionsmädchen vor und sangen und spiellen mit Geschmack und Wärme. Herr Hansen konnte zuerst nicht ganz die Getragenheit des lyrischen Tenor? verleugnen, fand sich aber wie auch Herr Below bald im Operettenton zurecht. So dürften sich n ö kleinen Lämmer“ wieder längere Zeit auf dem Spielplan Eéhaupten.

Nationaltheater.

Auf der Opernbühne am Weinbergs weg eröffnete am Sonnabend err Alessandro Bonci ein Gastspiel als Herzog in Verdis per Rig oletto'. Dieser hochgeschaͤtzte italienisch⸗ Gesangskünstler ist hier nicht mehr unbekannt, und er bewährte seine großen Vorzũge auch wieder bei dieser Gelegenheit. Er gehört nicht zu den Stimmphäno— menen, sendern zu den Künstlern, die durch feine Augarbeitung der Gesangs⸗ partie zu wirken suchen. Seine Stimme hat im Gegensatz zu der seines Landsmannes Caruso, den man vor einigen Tagen im Theater des Westens kennen lernte, mehr lyrischen Charakter, sie ist leicht und geschmeidig und besonders im Piano sehr wohllautend. Den Höhepunkt erreichte seine Leistung mit dem Vortrag des be⸗ rühmten »I donna e mobisien, in den Ter trotz einiger yhythmischen Willkürlichkeiten sopviel Anmut und durchtriebene Schelmerei zu legen wußte, daß dessen Wiederholun stũrmisch erlangt und , wurde. Die Riel its g fühl n, an sich ist erst kürzli eingehend gewürdigt worden; sie nahm auch gestein unter der Leitung des Kapellmeisters Reich einen guten Ver— lauf. Zu erwähnen ist, daß Fräulein Math Stoeller vom Theater des Westens für eine erkrankte Kollegin die Partie der Gilda über- nommen hatte und vortiefflich durchführte.

Bell eallianeetheater.

Die Vaudepilleposse Die Tugendglocke' von Paul Ferrier ing am Sonnabend zum ersten Male in Siene. Um dieseg sranzosische zerk für den deutschen Geschmack mund erecht zu machen, hatte sich seiner eine ganze Schar von Um. und ,, bemächtigt. Die Herren Jean Kren und Alfred Schönfesd baben den Text bearbeitet und fünf verschiedene Musiker haben der Originalmusit von Diet, von der kaum eiwas heraussuhören war, ihre melodischen Einfälle auf⸗ gepfropft. Aber die Gesamtanstrengungen dieser Helferschar ver. mochten das Stück über die gefahrvollen Klippen einer Erst. auffübrung nicht glatt hinwegzuführen. Der Grundgedanke des Vaudevilleg, eine kleine exotische Republik ju parodieren, haͤtte bei geschickter Verwertung der Idee erbeiternd wirken können. Er lieferte aber nur im zweiten Aufzuge eine lustige Ministerrats. sitzung. Was von Handlung sonst noch vorhanden war, gab nur einen Vorwand ab für Liedereinlagen, Tanzdsvertiffements und Kostũm⸗· paraden. Die weibliche Hauptrolle, die der Frau Präsidentin, die zu, ihrer moralischen Rettung die Tugendglocke gewobnheitsmäßig zieht, ef. Bozena Bradsky durch. In ihrem Spiel erscheint die Dame äufig etwas maniriert; sie trägt im Couplet zu stark auf und der-

mindert durch überscharfe Pointierung die erhoffte Wirkung. Sobald