1904 / 248 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Bürgermeister der 6 und Hansestadt Hamburg Dr. Burchard ist nach amburg abgereist.

Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Hertha“ am 16. Oftober von Tsingtau in See gegangen, am 18. in Wusung eingetroffen und geht am 24. Oktober von dort nach Hongkong in See.

S. M. S. „Fürst Bismarck“ ist mit dem Chef des Kreuzergeschwaders am 18. Oktober von Tsingtau nach Wusung abgegangen.

S. M. S. „Iltis“ ist am 17. Oktober von Hongkong in See gegangen und gestern in Amoy eingetroffen.

S. M. Flußkanonenboot „Vaterland“ ist am 17. Ok- tober in Nanking angekommen und geht heute von dort nach Tschinkiang.

S. M. S. „Vineta“ ist am 15. Oktober in St. Helena eingetroffen und am 18. Oktober nach Kapstadt in See ge— gangen. z S. M. S. „Panther“ ist am 17. Oktober von Port of Spain (Trinidad) nach Curaggo in See gegangen zur Hilfe⸗ leistung bei dem gestrandeten Dampfer Graecia“.

Der Abloͤsungstransport für die Schiffe der westafrikanischen Station ist mit dem Dampfer „Eleonore Woermann“ am 17. Oktober in Las Palmas Eanarische Inseln) eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Monrovia fortgesetzt.

Der Fähnrichstransport für die Schiffe des Kreuzergeschwaders ist mit dem Reichspostdampfer „Prinz Eitel⸗Friedrich“ am 18. Oktober in Southampton angekommen und hat an demselben Tage die Reise nach Gibraltar .

Der Transport der von den Schiffen des Kreuzer— geschwaders abkommandierten Offiziere und Mann⸗ schaften ist mit dem Reichspostdampfer „Sachsen“ am 18. Oktober in Penang (Halbinfel Malacca) eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Colombo (Ceylon)

fortgesetzt.

Sachsen.

Gestern um 8 Uhr Abends fand, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, in der katholischen Hofkirche zu Dresden die feierliche Einsegnung und Beisetzung der Leiche weiland Seiner Majestät des Königs Georg statt. Das Innere der Kirche war mit schwarzen Draperien behängt. Der rot⸗ sammetne Sarg stand auf einem Katafalk unter einem schwarzen Baldachin, umgeben von einer Fülle von Lichtern, davor die Jeichen der Herrscherwürde, die Orden und zahlreiche Kranz— spenden. Offiziere und hohe Beamte hielten die Totenwacht. Bas Kirchenschiff füllte die Trauerversammlung; die Minister, die Spitzen der Zivilbehörden und der sächsischen Armeekorps, die Ständekammern, die Hofgesellschaft, die Abordnungen der Städte, Professoren und Studenten⸗ schaft, die Abordnungen des Bundesrats und des Reichs⸗ tags, das diplomatische Korps, die in Berlin akkreditierten Botschafter Italiens, Rußlands und Frankreichs, eine große

Reihe von Spezialgesandten, Deputationen des preußisch

Ulanenregiments Hennigs von Treffenfeld (Altmärkischen) Rr. 16, von S. M. S. „Wettin“, des bayerischen 15. In⸗

fanterieregiments, de e . , Nr. 121 und des oseerreichischen n,, 19. Die Logen waren oon den Damen in tiefer Trauer besetzt.

Unter Orgelklang betraten die 3 Familie sowie die ,, Fürstlichkeiten die Kirche. Während bie Fürstlichen Damen in einer Loge Platz nahmen, begaben Sich Seine Majestät der Ka iser mit Seiner Majestät dem König und dĩe übrigen Fürsten in das Schiff, wo gegenüber dem Katafalk Plätze bereit gehalten waren. Es waren anwesend: Ihre Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheiten der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich⸗Este und der Erzherzog Karl don Desterreich, Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog von Genua, der Prinz Heinrich der Niederlande, der Prinz Albert von Belgien; die Großherzoge von Sachsen, von Mecklenburg⸗Schwerin und von Mecklenburg⸗-Strelitz, der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogtums Braunschweig, der Fürst von Hohenzollern, der Prinz Ludwig von Bayern, der Prinz Albrecht von Wuͤrttemberg. und der Erb⸗ großherzog von Baden, ferner Ihre Hoheiten der Herzog von? Anhalt und der Erbprinz von Sachsen⸗-Meiningen sowie Seine Durchlaucht der Fürst von Waldeck. Von Fürst⸗ lichen Damen nahmen an der Feier teil: Ihre Königliche het die Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen und Ihre Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit die Erzherzogin Otto von Oester— reich. Während eines Chorgesangs betrat die Geistlichkeit in feierlichem Zuge die Kirche. Nach dem Miserere hielt sodann der Hofprediger Kummer von der Kanzel die Gedächtnisrede, in der er an die Festigkeit des Glaubens, die Unermüdlichkeit in der Arbeit, die Geduld im Leiden er⸗ innerte, die der verstorbene König stets gezeigt habe, dessen Wahlspruch gewesen sei „Providentiae memor Nach der Einsegnung der Leiche wurde der Sarg unter Glockengeläut, Kanonendenner und Gewehrsalven und den Tönen des „Salve regina“ langsam in die Gruft gesenkt,

Um FJ Uhr 20 Minuten erfolgte die Abfahrt Seiner Majestät des Kaisers. Seine Majestät der König Friedrich August gab Allerhöchstdemselben das Geleit zum Bahnhofe.

Württemberg.

Die Kammer der k nahm heute, wie W. T. B.“ meldet, einstimmig eine Resolution an, wonach Kinder, die keiner Religionsgefellschaft angehören, von der Teilnahme am Religions⸗ unterricht? entbunden werden sollen, falls der. Erziehungsberechtigte dies beantragt. Der Kültußminister erklärte hierzu sein Ein- verständnis und teilte mit, daß er eine dahin gehende Verfügung er⸗

lassen werde. Dentsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Togo hat unter Aufhebung der Verordnung, betreffend Landerwerbungen inner⸗ halb! des Togogebiets, vom 15. Januar 1888 mit Genehmigung des Reichskanzlers eine neue, vom 5. Sep⸗ tember 1904 datierte Verordnung, betreffend den Erwerb von Rechten an Grundstücken Einge⸗ borener, erlassen, nach der Grundstücke Eingeborener ohne Genehmigung des Gouverneurs nicht 29 von Rechtsgeschäften mit Fremden oder zu deren Gunsten sein können. Desgleichen finden Zwangsvollstreckungen ohne Ge⸗

nehmigung des Gouverneurs in die genannten Grundstücke nicht statt. Fremde im Sinne dieser Bestimmung sind alle nicht zu der Landschaft, in der das den Gegenstand des Rechts⸗ geschäfts bildende Grundstück liegt, gehörigen Personen.

Für das . Deutsch-Neu guinea ohne das Inselgebiet der Karolinen, Palau und Marianen treten am 1. 8 19065 Aus führungsbestim mungen des Gouverneurs zu der Kaiserlichen Verordnung, betreffend die Rechte an Grundstücken in den deutschen Schutzgebieten, vom 21. November 1962 und der hierzu erlassenen Verfügung des Reichskanzlers vom 30. November 1902 in Kraft, die in den 585 2 bis 4 folgendes bestimmen:

§5 2 Gu § 2 Absatz 2 der Kaiserlichen Verordnung).

Auf die Zwangsbdersteigerung und Zwangs verwaltung eines Grund⸗ stücks finden die in 5 1 Absatz 1 der Kaiserlichen Verordnung bezeich⸗ neten Vorschriften Anwendung, sobald das Grundstäck in das Grundbuch oder Landregister eingetragen worden ist.

Auf die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung von Grund⸗ stücken, die in das Grundbuch oder Landregister noch nicht eingetragen sind, finden die für den bis herigen Geltungsbereich des re fen Allgemeinen Landrechts bestimmten Vorschriften des vierten Abschnitts des preußischen Gesetzes, betreffend die Zwangovollstreckung in das unbewegliche Vermögen, vom 13. Juli 1583 (Gesetz sammlun S. 1317 mit der Maßgabe Anwendung, daß, soweit darin . andere Vorschriften desselben Gesetzes verwiesen wird, an deren Stelle die entsprechenden Vorschriften der Gesetze treten, die nach Absatz 1 für die in das Grundbuch oder Landtegister eingetragenen Grund— stücke gelten.

§ 3 zu den 5 und 6 der Kaiserlichen Verordnung).

I) Das Recht, herrenloses Land in Besitz zu nehmen und dar— über ju Verfügen, sowie das Recht, mit den Eingehorenen Vertrage abzuschließen, die den Erwerb von Eigentum oder dinglichen Rechten an Grundftücken oder die Benutzung der letzteren betreffen, steht aus- schließlich dem Landesfiskus zu, welcher bei den hierzu erforderlichen Rechtshandlungen nach Befinden des Gouverneurs auch durch andere Perfonen als Beamte vertreten wir?. Von dem Erwerbe bleiben die zum Unterhalt der Eingeborenen erforderlichen Flächen, insbesondere deren Wohnstätten, Pflanzungsländereien und Palmbestände, aus⸗ geschlossen. ;

2) Die über die Besitzergreifung herrenlosen Landes zu errichtende Urkunde muß die Vorgänge bei der Besitzergreifung“, eine genaue Bezeichnung der Grenzen und die Angabe enthalten, in welcher Weise die benannten Grenzpunkte kenntlich gemacht wurden. Die weiteren Bestimmungen über den Inhalt der Verträge mit den Eingeborenen und der Verträge, welche die Weiterveräußerung der von den Ein⸗ geborenen an den Landesfiskus V sowie der vom Landesfiskus als herrenlos erworbenen Grundstücke betreffen, werden vom Gyuver— neur nach Ermessen entweder allgemein durch Aufstellung entsprechender Vert ragsmuster oder von Fall zu Fall getroffen. ;

I) Inwieweit Eingeborene zur Eintragung ihrer Grundstücke in das Grundbuch oder das Landregister berechtigt sind oder hierzu an— ö werden können, bestimmt in jedem einzelnen Falle der

ouverneur.

4 Die Anweisung, betreffend das Verfahren bei dem Grund⸗ erwerb der Neu. Guinea. Kompagnie, vom 10. August 1887 sowie die hierzu ergangenen Ergänzungen für den Bezirk Neu Mecklenburg Nord vom 24. ZFanßuar 1563 und für Kalser⸗Wilhelmeland vom 28. Juli 1903 werden aufgehoben.

§ 4 Gu § 8 Absatz 2 der Kaiserlichen Verordnung).

I) Die Grundstückseigentümer können vom Grundbuchamt zur Stellung des Antrags auf Eintragung in das Grundbuch durch Geld⸗ strafen, deren Gesamtbetrag 309 M nicht übersteigen darf, angehalten werden. = Falls binnen drei Monaten, von der ersten Aufforderung an gerechnet, der Antrag nicht gestellt wird, kann das Grundbuchamt die Eintragung des Grundstücks und die etwa erforderliche Vermessung pon Amts wegen verfügen. Die in diesem Falle entstehenden Kosten und Auslagen bat der Cigentümer zu tragen.

27) Personen, für welche Rechte an Grundstücken des Schutzgebiets in das Grundbuch eingetragen werden sollen, haben, wenn sie weder im Schutzgebiet , noch sich dauernd daselbst aufhalten, auf Erfordern des Grundbuchamts einen Vertreter im Schutz⸗

ebiete für alle die Anlegung des Grundhuchblattes betreffenden ngelegen heiten zu bestellen und dem Grundbuchamt zu be— zeichnen. Das Gleiche gilt für Gesellschaften, die im Schutz⸗ eblete nicht ihren Sitz haben. Die Erfüllung dieser Verpflichtung ann durch Drdnungsstrafen bis 100 M erzwungen werden. Auch kann das Grundbuchamt in Fällen, in denen ungeachtet zer Verhängung von Srdnungsstrafen die Beftellung eines Vertreters binnen einer der Partei bekannt zu gebenden Frist nicht erfolgt, einen Vertreter von Amts wegen bestellen.

3) Gegen die unter Ziffer 1 und 2 bejeichneten Verfügungen findet Beschwerde nach den für Grundbuchsachen geltenden Vor⸗ schriften statt.

Rach einem Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs zu Herbertshöhe sind, wie das „Deuische Kolonialblatt“ bekannt

gibt, gemäß den SZS 1 bis 3 der Verordnung des Reichskanzlers

dom 24. Dezember 1995, betreffend die Bildung von Gouver⸗ nementsbeiräͤten, zu Mitgliedern des Gouvernementsbei⸗

rats für das Schutzgebiet Deutsch-⸗Neuguineg er⸗

nannt worden: J. zu amtlichen Mitgliedern Kaiserlicher

Bezirksrichter Knake, Regierungsarzt. Dr. Wendland,

Kalserlicher Bezirksrichter Dr. Kornmajer und Kaiserlicher Sekretär Warnecke, I. zu außeramtlichen Mitgliedern

I) der Bischof Ludwig Couppeè, als sein Stellvertreter der

Pater Johann Dicks, 2) der Missionar Heinrich Fellmann,

als sein Stellvertreter der Missionar Max Wittig, 3) der Kaufmann Max Thiel, als sein Stellvertreter der Kaufmann

Theodor Wendt, 4 der Administrator Georg Heine, als sein

Stelloertreter der Pflanzer und Händler git Guyot, 5) der Pflanzer und Händler Richard Parkinso

vertreter der Pflanzer und Händler Georg P. Kaumann.

Rußland.

Der Großfürst Cyrill ist, wie dem W. T. B. gemeldet wird, gestern abend zur vollständigen Wiederherstellung seiner Gesundheit von St. Petersburg nach Italien abgereist.

Die „Russische Telegraphen⸗Agentur“ erklärt:

Die letzte Woche war besonders reich an fal schen Meldungen aus Rußland, die in überreichem Maße bon den Blattern des west⸗ lichen Curopas verbreitet worden sind. So wurde von einem Ver⸗ gistungsberfuch berichtet, der angeblich gegen Personen der Garnison der Peter⸗Pauls. Festung unternommen sei. Ebenso ist mehrfach

das Gerüchf verbreitet worden, daß eine Meuterei unter Orenburger

Kosaken, die in Helsingfors liegen, ausgebrochen sei. Auf die Ab, sicht, die russischen Zustände in den schwärzesten Farben zu malen, ist bie Nachricht zurückzuführen, daß ein Aufstand in der Armee in Finn⸗ land ausgebrochen sei, die ohne jegliche Begründung von einem französischen Blatte verbreitet wurde; als einzige Quelle hatte das Blatt einige unbekannte finnländische Fischer! keine bessere Quelle. Ileiches Ulebelwollen gegen Rußland spricht sich in einem Artikel der Times“ aus, die im * Japans die finanzielle Lage Rußlands als derartig“ kritisch hinzustellen versucht, daß Lie russische Re. gierung daran denke, die in den Kirchen aufbewahrten Schätze als Kriegefonds zu benutzen. Ängesichts folchen systematischen llebel⸗

t, alle dkese Nachrichten für u unden und das Ergebnis en, and zu dem Zwecke, die offen

wollens sind wir ermächti begründet zu erklären; übelwollenden Vorgehens gegen Rußl siche Meinung in den Fragen des inneren Lebens Rußlands irte),

Der Papst empfing, dem „W. T. B. zufolge, gesten den preußischen Gesandten Freiherrn von Rotenhan.

Spanien.

Die Leiche der Prinzessin von Asturien wum wie „W. T. B.“ berichtet, in fein eläute der Glocken aller Kirchen na dem Bähnhofe gebracht. Auf dem Wege vom Schlosse zun Bahnhofe bildeten Trupp au wurde die Leiche nach dem E setzungsfeier stattfand.

In Barcelona wur

gestern früh in Madrid, lichem Zuge unter dem G

auer om Bahnhof au scorial übergeführt, wo die Ba-

en Spalier.

de gestern ein als gefährlich bekannte Anarchist namens Pedro Sosteras verhaftet, bei den belastende Schriften gefunden wurden.

Portugal.

Das neue progressistische Kabinett ist, wie W. T. Z⸗ folgendermaßen konstituiert: ohne Portefeuille, Inneres Pereira Miranda Espregueira, lpoim, Marine Mor eira jun., Krieg Sebastiao Tellez und öffentliche Arbeiten Eduardo Coelho. Für die Zät der Krankheit des Ministerpräsidenten wird der Minister da Innern die Funktionen des Ministerpräsidenten ausüben.

Präsidium Lucianz

Auswärtiges Villaca,

Das Wiener „Telegr⸗Korresp-Bureau“ meldet aus Kom stantinopel vom gestrigen Tage, dem Bericht des Wali von Scutari zufolge hätten auch die mon tenegrinischer

der gemischten Kommission,

der letzten an der türkisch⸗montenegrinischen kommenen Zwischenfälle eingesetzt war, die Ueber zeugung gewonnen, daß die Montenegriner S den Vorfällen trügen.

Der „Frankfurter Zeitung“ wird gemeldet, der Berate im Finanzministerium Raffauf Bei habe dem Sultan sein⸗ Demission unterbreitet.

Rumänien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Jassy berichtet wird, wohnt die Königliche Familie am 17. d. M. der Hundertjahr— dem Metropoliten Benjamin gegründeten

Mitglieder Untersuchung Grenze vorge

feier des von Seminars widerung Kultusministers

Metropolitans zunächst seinen Königlichen länzenden Empfang Ausdruck geh und dann ausführte, wie der Mensch nur im Glauben wirt lichen und sicheren Halt finde. tief wie möglich in das Herz des Volkes eingepflanzt werden Es sei ihm daher eine unguslbschliche Freude gewesen, daß er an den Festen, die in den letzten Tagen stattgefunden hätten um der Religion geweiht gewesen seien, habe teilnehmen können, um er wünsche von ganzem Herzen, daß die Erinnerung an diese helfe, die Schwierigkeiten eines für daz and wenig reichen Jahres mannhaft zu ertragen. Segen des Allmächtigen für sein teures liebtes Volk. Gestern vormittag sind die Königliche Familie unter dem be l der Bevölkerung wieder von Jassy abgereift.

Dänemark.

2 große russische Kriegsschiffe und 8 od boote passierten gestern nachmittag um 5 U „W. berichtet wird, Samsö-⸗Belt. Torpedoboot Narhvalen“ ging um 1 Uhr See, um das Geschwader

Heute früh trafen in Skagen, 8 Kriegsschiffe der ru 8 Uhr passierten 8 weitere Kriegss Alle Kriegsschiffe gingen in der Anker, wo auch 4 Kohlendampfer liegen.

auf Ansprachen

bereiteten warmen und g

Deshalb müsse der Glaube so

este der Bevölkerung

erflehte schließlich den Rumänien und sei der König und

geisterten Jube

er 9 Torpede⸗

Das dänische tachmittags in zu begleiten.

er Aalbaeker Bucht, südlich von ssischen Ostseeflotte ein, gegen chiffe Hirtsholm nordweß—

wärts gehend.

Der General Ssacharow meldet, wie „W. T. aus St. Peters burg erfährt, dem Generalstab unter 18. d. M.:

Die Nacht auf den 19. Oktober verlief ruhig. hält im Dorfe Linschinzu Verstärkn wurde von unserer Vorhutstellung au Schützen re

japanische Feldgeschütze und brachten sie in unsere S

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus dem Hau des Generals Oku: ̃ Die rechte und die mittlere Armee hiel ihre Stellungen und rückten gleichzeitig vor das die Flanke der rechten Die Linie der Beginn der Schlacht, Die Armee batte am 19. Ruhetag, lich noch mehrere Tage dauern. H5 Bataillonen. und 3 Batterien, östlich der Eisenbabn geriet, wurde von 12 Bataillonen angegriffen und büßte dabei 8 Geschütze ein.

Eine amtliche, gestern in Tokio des Marschalls Oyama besa

In der Richtung unserer re

hlich seine Streitkräfte zu verringern; in ihrer Tätigkeit fort. hen in nordöstlicher Richtung zurück. Ge chte der Feind in der Nacht zum 18. d. Y die aber alle zurückgeschlagen wurden; d n Zeit zu Zeit Kanonens

Der Gegner en kacht jum l 8 von elner Freiwill igenabteilun

Rekognoszierung

ten während der Schlacht Das rufsifche Detachemen. wurde nach Osten jules. orm wie be orden vorgeschebel. und die Rube wird währschtt Ein japanisches Detachement ben das auf der Verfol gu

trmee angriff, r Japaner hat dieselbe ist jedoch 24 km nach

n, als sein Stell⸗

eingetroffene . W. T. B.“ zufolge: chten Armee scheint der ß

bei Pensihu gel

gt, dem

Russen ge

Armee ma mebrere Stum

chüsse gewe . Feind dann un nische ttelung da

auf beiden Seiten nur von Gegen die Front unserer linken Armee richtet

wann indirektes Feuer.

Das „Reutersche gierung habe

Bureau“ meldet, die ja pa, beschlossen, durch die Vermi Vereinigten eters urg dagegen Eins l chinesischer ische Auswärtige Amt ssische Schützen in chinesis Japaner auf der Straße nach Mukden ange auch an anderen Stellen zu überrumpeln versucht hann idriger Bekleldung verstöße geg

Verkleidun ibt bekannt, da er Kleidun

russische kämpften. Das j

2000 - am 4. Oktober ru we, .

Die Anlegung von regel

das Völkerrecht und sei besonders für die Chinesen gefährlich, da man auf große Entfernungen nicht entscheiden könne, ob man Chinesen oder Russen vor sich habe.

Nach einer Meldung des Standard“ aus Tokio vom gestrigen Tage ist das japanische Parlament zum 28. No⸗ zember einberufen worden.

Der deutsche Gesandte Freiherr von Mumm und der Gouverneur von Kiautschou, Kapitän zur See Truppel wurden am 17. d. M., wie „W. T. B.“ meldet, im Sommer—⸗ palaste von dem Kaiser und der Kaiserin-Regentin in Audienz empfangen. .

Aus Schanghai vom gestrigen Tage meldet das Reutersche Bureau“, die Weife genannten Räuberbanden in West⸗Kwantung schlössen sich zusammen in der Absicht, in der Provinz Canton einen Aufstand zu erregen. Man

laube, daß sie sich mit den Piraken vom Westflusse ver— bunden hätten.

Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Phary in Tibet vom 17. d. M. gemeldet; Das Hauptquartier und die rechte Kolonne der englischen Expedition seien daselbst eingetroffen. Der Marsch über die Pässe sei mit furchtbaren Anstrengungen verbunden gewesen. 72 Leute seien unterwegs vor Er— mattung umgefallen und hätten gebeten, man möge sie sterben jassen; der Nachhut sei es jedoch gelungen, alle Er⸗ schlafften nach Phary zu bringen, In der Nacht zum 17. Oktober sei so viel Schnee gefallen, daß die Zelte unter seiner Last zusammengebrochen seien; zwei Mann seien während der Nacht gestorben. Der weitere Rückmarsch müsse, da alle Wege ver— schneit seien, unterbrochen werden. .

Infolge des Gesundheitszustandes seiner Gemahlin hat, wie das Indische Amt mitteilt, Lord Curzon seine Abreise nach Indien bis Ende November verschoben. Seit der Thronbesteigung des gegenwärtigen Emirs von Afghanistan im Jahre 1901 habe sich keine Gelegenheit zu einer Zu— sammenkunft behufs Ecörterung allgemeiner Fragen zwischen dem Emir und der indischen Regierung gefunden. Der Emir habe nunmehr vorgeschlagen, seinen ältesten Sohn Sirdar Inaytella zu einer Zusammenkunft mit Lord Curzon nach dessen Riuckkebr nach Indien zu senden, und werde in Kabul einen Beamten der indischen Regierung empfangen, der er— mächtigt sei, mit dem Emir die Fragen, betreffend die. Be⸗ ziehungen zur englischen Regierung, zu beraten. Der hierzu de,, Beamte werde sich Ende November nach Kabul egeben.

Nr. 17 des „Ministerialblatts für Medizinal, und medizinische Unterrichtsangelegenheiten“, herausgegeben im Ministerium der geistlichen, Unterrichts. und Medizinalangelegenheiten, vom 15. Oktober, hat folgenden Inhalt: J. Personalien. II. Aerzt⸗ liche Standespertretung: Berichtigung der Gesetzsammlung. III. Hebammenwesen: Erlaß vom 30. September 1964, betreffend die Einführung des neuen Hebammenlehrbuchs. JV. Schulhygiene: Erlaß vom 26. September 1804, betreffend gesundheitliche Beaufsich⸗ tigung der Erziehungsanstalten seitens der Kreisärzte. V. Verkehr

mit Nahrungsmitteln: 1) Gesetz zur Abänderung des Gesetzes, be⸗

treffend Ausführung des Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschaugesetzes vo 28. Juni 1902. Vom 23. September i, 5h . 6. 3 e, tember 1904, betreffend Kennzeichnung des tieräritlich untersuchten Fleisches. VI. Seuchenbekämꝑfung: 1) Erlaß vom 12. September 1904, betreffend Ausführungsbestimmungen zu den Anweisungen zur Bekãmpfung der Cholera, der Pocken, des Fleckfiebers und des Aus—⸗ saßzes, vom 28. Januar 1904; 2) Nachrichten über den Stand gemein— gefährlicher Krankheiten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Gehaltsverhältnisse der Schul stellen und Vol ks— schullehrer in Württemberg.

Nach dem Gesetz vom 31. Juli 1899 erhalten die ständigen derer an den württemhergischen Volksschulen neben Wohnung oder Nietsentschãdigung pensionsberechtigte Gehalte von mindestens 1200 bis 2000 „, die ständigen Lehrerinnen neben einer angemessenen Wohnung solche von mindestens 1190— 1509 66 Die Gehalte bestehen in den von den Gemeinden aufzubringenden Grund⸗ gebalten und den vom Staate zu leistenden Dienstalterszulagen. Das Grundgehalt beträgt in Schulgemeinden mit nur 1 Lehrerstelle ob0 Æ4 mit 2— 5 Stellen 1100 , mit T und mehr Stellen 1209 4 Dazu kommen noch pensionsberechtigte Ortszulagen von wenigstens 50 4M, welche die Gemeinden schaffen können. Die Dienstalters⸗ uulagen werden nach Vollendung von 7, 11, 14. 17, 29, 23, 26 und 29 Dienst ahren gewährt und vom 25. Lebensjahre an berechnet, Die größeren Gemeinden können ein hesonderes Dienstaltersvorrückungs spustem mit Gehalten von mindestens 1400 500 M für Lehrer und 1200 1800 M für Lehrerinnen einführen, woju ihnen ein Staatsbeitrag von 300 M für jede ständige Stelle gewährt wird. Am 1. Januar 1904 (1803) waren Lehrerstellen vorhanden =) 6 einem Grundgehalt von 1009 6 954 (650), von 1100 466 1704 Los) und von 1200 6 z30 (325), ferner Lehrerinnenstellen mit Jem Grundgehalt von 1100 6 10 Ca) und von 1200 Æ 2 601. 4 den Inhabern dieser zoJo0 (2994) Stellen bejogen 1469 1; noch die oben erwähnten Ortsjulagen, und zwar 4980 . von 50 66, 452 (4562) von 150 „t, 185 (187) ven ie „„, 152 (151) von 200 S, 57 (59) von 250 M, 60 (57) 163 zo0 46 17 (17 von 350 A, 28 (26) von 400 Æνε, 9 (12) von 2 * 13 (13) von 500 M, 4 (4) von 550 M und 2 (2) . 600 *. In den 25 größeren Gemeinden mit besonderem on ta tzrer or ckung spfstz m zählte man Lehrerstellen mit Gehalten 2 , 177 (170), von 1450 2500 27 (27, n doo = 2b 00 0 43 (59), von 1500-2600 9 (9), von 10 3 2 172 (156), von 1600 - 2890 4M 231 220), von , . 35 (5), und Lehrerinnenstellen mit Gehalten von ö 6. K 51 (6), von 1500 1809 * 8 (4), zusammen

(22) solcher Stellen für Lehrer und Lehrerinnen. io) en 3534 (3494) ständigen Lehrern, welche am 1. Januar 1904 enn angestellt waren, bezogen ein pensionsfähiges Gehalt Grund. e. Dienstalters. und Ortszulage bejw. nach besonderem System)

—ͤ on von G = . 402 (338) 2100 -1i89 MÆ. ... 152 (132) adh . .. 345 350) 2200-2299 .. . 118 (196 bs =* 3 .. 308 (354) 2300 - 2399 w ä 3 , zig ,, , 1b = s Gos) 3588 6 , 263 56) 2709-7985... 20

1 63 28500 - 2899 ü 2977 2900 und mehr K.. 7 (10 ———

Statistik des Unterrichts. und Er im Königrei ! k =. ziehungswesens im Königreich Kirttemberg für das Schuljahr 1902/03. Stuttgart 1904.

Von 68 (51) ständigen Lehrerinnen bezogen ein vensionsberechti, Gehalt von 1100 1199 M 1 C1), von . 19 rn, 1300 1599 13 (7, von 1400-1499 11 12), von 1500 - 1599 21 (16), von 1600-1699 4 (2), von 1700-1799 2 ( von 1800 K 6 (3. (Stat. Korr.)

Die Bevölkerung von Rumänien.

In Nr. 52 des Landesamtsblatts (Monitor of&icial) 6.19. Juni 1904 veröffentlicht das Stgtistische Amt in gut? i einen Bericht über die Bevölkerung von Rumänien. Darin wird zu⸗ nächst hervorgehoben, daß die Angaben des Statistischen Amts AÄn— spruch auf größtmzgliche Genauigkeit haben, selt dem Jahre 1909 ö. J —è6. , Gemeinden des Landes

tlagen fuͤr die Berechnungen über Ab- den, . chnung er Ab und Zunahme der

Indem das Amt von dem Ergebnisse der letzten = seßhaften Bevölkerung im Dezember 1899 . 1 von 5 göß 590 Einwohnern ergab, kommt es auf Grund des Ueber⸗ schusses der Geburten über die Sterbefälle auf die Ziffer von 6 292 832 als die wahrscheinliche Bevölkerungszahl von Rumänien am 1. Ja— nuar 1904. Die Bevölkerungszahl wird als „die wahrscheinliche be⸗ zeichnet, weil in ihr die Ein und Auswanderungen nicht berücksichtigt werden konnten. .

Von der für den 1. Januar 1994 ermittelten Bevölkerung ent- fallen auf die Stadtbevölkerung 1 148 023 oder 18,25 v. H. und auf die Landbevölkerung 3144 094 oder 8175 v. H.

Die größeren Städte Rumäniens hatten nach dieser Statistik ol gende Bewohnerzahl: Bukarest 283 135, Jassi 78 611, Galatz 3 337, Braila 37 961, Ploesci 45 477, Craiowa 45 592, Botosani 33 . ö. 393, wa,. * und Turn Severin 20 264.

eber die Bewegung der Bevölkerung liegen nachstehe n⸗ gaben vor. Es betrug . . . die Zahl

. im Jahre der Geburten der Sterbefälle 19090 146 144 19h ,, 160 351 19 171 828 1903. ... 252242 156 008 zusammen 969673 634 331. Die natürliche Bevölkerungevermehrung, d. i. der Ueberschuß der Ge— bupten . die ,, 6 sich . auf 335 342 K und aufs Tausend der zu Anfang der einzelnen Berichtsjah re Le r entfielen in Rumänien im Jahre . 1900 1901 1902 1903 Geburten.... 39,43 39,sꝛ 39,49 40, 41 Sterbefälle. 24 656 26, 52 28, 005 25 18. (Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

Die Berliner Müllkutscher und Mitfahrer, die ei Wochenverdienst von 30 oder 27 M haben, kenutzten, i „Voss. Ztg.“ berichtet, im Anfang dieses Monats den Umzugs— termin, um die Forderung einer Lohnerhöhung von 6 wöchent⸗ lich zu erheben, und seßzten die Bewilligung dieser Forderung auch wirklich durch einen kurzen Ausstand am 1. Oktober durch. Die Abfuhrunternehmer hahen sich darauf aber zu einem Verband zusammengeschlossen, und die jetzt organisierten Arbeitgeber nahmen eine Aussperrung sämtlicher Arbeiter vor, die nicht zu den alten Bedingungen wieder arbeiten wollten. Auf Säulenanschlaͤge hin haben sich nunmehr genügend Arbeitswillige gemeldet, sodaß die Aus‚ ge sperrten nicht wieder eingestellt zu werden brauchen.

Die Arbeiter der vier Metallwarenfabriken in Cann— statt fordern, dem Merkur, zufolge, Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Sie beschlossen, am Sonnabend die Kündigung ein⸗ zureichen. Es handelt sich um 200 Arbeiter und Arbeiterinnen.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstgud und Ernte in Oesterreich Mitte Oktober 1904.

ö (Bericht des Ackerbauministeriums.)

Nach den zu Mitte September eingetretenen Niederschläge herrschte in den Donau,, den Sudeten und * Ostländern 5 Ende des Monats vorwiegend milde Witterung. Anfangs Oktober brachte ein heftiger Wettersturz bedeutende Abkühlung, andauerndes Regenwetter und. im Gebirge bis, tief in die Waldregion hinab starke Schneefälle. Die Witterungsverhältnisse in der ersten Hälfte der Berichtsperiode begünstigten den Anbau und kamen den Dackfrũchten und den Futterpflanzen zugute. Ausgenommen sind das nördliche Böhmen, einige Gebiete des westlichen und mittleren Böhmens, das nördliche Mähren sowie die angrenzenden Gegenden Schlesiens, wo die Dürre am längsten anhielt und von einer Besse⸗ rung der durch dieselbe geschaffenen ungünstigen Situation nicht ge— sprochen werden kann. In Nord- Böhmen, wo die Verhältnisse am ungünstigsten liegen, haben erst die Niederschläge dieses Monats die Duͤrre behoben und die Beendigung der in vielen Gegenden rückständigen Saatbestellung und., die Ernte der Hackfrüchte ermöglicht. In Steiermark, Kärnten und Krain war, die Witterung während der ganzen Berichtsperiode vorwiegend regnerisch, was eine starke Verzögerung und Behinderung der Saat— bestellung und der Erntearbeiten zur Folge hatte. So ging die Ein⸗ bringung des Späthafers im Gebirge unter schwierigen Verhältnissen vor sich, und es ist auch viel Frucht am Felde verdorben. Die physi⸗ kalische Verfassung des Bodens war eine günstige, und es konnten Tiefackerungen, die in der vorvergangenen Berichtsperiode wegen der zu geringen Durchfeuchtung des ungewöhnlich stark ausgetrockneten Bodens als nicht durchführbar erschienen, nach dem Regen zu Mitte September in den meisten Gebieten vor sich gehen.

Der Anbau der Wintersaaten, der zu Beginn der Berichts- periode nur bei Roggen einigermaßen vorgeschritten war, konnte, mit Ausnahme jener Bezirke Böhmens, in denen die bis in die letzte Zeit andauernde Dürre die Saathestellung sehr erschwerte, unter den fifa en Verhältnissen bewerkstelligt werden. Die letzten Regen

aben zwar die Beendigung der Aussaat hinauggeschoben, doch ist dies nur in Steiermark, Kärnten und Krain, wo sich der Anbau zum Teil noch stark im Rückstande befindet, von Bedeutung. Die frühen Saaten haben sich gut bestockt und weisen gegenwärtig einen kräftigen, vollkommen be⸗ friedigenden Stand auf. Fehlstellen, die sich anfangs in den von der Dürre am laängsten betroffenen Gebieten häufig zeigten, glichen sich injwischen zumeist völlig aus. Da auch die späteren Saaten gut und gleich— mäßig auflaufen, kann man vorläufig für die neuen Wintersaaten das Beste hoffen. Es hat sich ja gerade in diesem Jahre wieder gezeigt daß kräftig aus dem Winter kommende Saaten auch ertremen Witterungsberhältnissen lange standhalten können. Im nördlichen Böhmen mußten die ersten Raps saaten, die unter der Dürre sehr zu leiden hatten, häufig umgeackert werden. In vielen Gegenden Schlesiens macht das massenhafte Auftreten der Feldmaͤuse, die in den Saaten und den Kleefeldern großen Schaden anrichten, dem Landwirte neue Sorge. Der Buchweizen hat sich in den Alpen— ländern und in Krain sehr erholt, und es liefert die im Zuge befind⸗ liche Ernte zumeist recht günstige Erträge. Bloß in Süd⸗Tirol sind die Ernteresultate infolge der Dürre zum Teile unbefriedigend. Leder beeinträchtigt das andauernde Regenwetter die gute Einbringung der Ernte. In einigen Gegenden Kärntens hat ein Frühfrost die ünstigen Erntehoff nungen zunichte gemacht. In den übrigen ändern sind die Ernteergebnisse teils mittelmäßig, teils unguͤnstig. Die zu Beginn der Berichtsperiode in Angriff genommene Mais. ernte ist zum größten Teil beendet. In Niederösterreich, Mähren Galizien und in den Küstenländern kamen die Regenfälle für die durch die Dürre schwer geschädigten Pflanzungen zumeist zu spät und es wurden dort nur in günstigen Lagen mittelmäßige, zum großen Teil jedoch unbefriedigende Ernteresultate erzielt. Die Kolben waren

dort mneist schwach ausgebildet und ungleichmäßig gereift. Besser find

die Ergebnisse in der Bukowina. In den Alpenländern und in Krain wo sich die Pflanze nach den Regenfällen erholte, liefert die Ernte mit Ausnahme trockener Lagen zumeist ziemlich befriedigende Erträge Ungünstige Ernten kommen nur in Süd-Tirol häufiger vor. ie Grummeternte, die nördlich der Donau ein sehr ungünstiges Resultat ergab, ist in den Alpenländern, wo das Erträgnis im großen und ganzen ziemlich befriedigend ausfiel, noch nicht beendet, da die Mahd durch das regnerische Wetter oft unterbrochen und derrõgert wurde Infolge dessen ist nicht selten ein Teil der Ernte verfault In den Donauländern, in nicht wenigen Gebieten der Sudetenländer und zum Teil auch in den Ostländern trieben die Wiesen und die Kleeschläge nach den ersten Regen in der zweiten Augusthälfte neu an, und 6 gab zum Teil noch eine ziemlich ergiebige Weide beziehungsweise einen be— scheidenen Nachtertrag an Grummet. Da sich auch der Stoppelklee und das Mengfutter erbeblich besserten, ist die Notwendigkeit der Trockenfütterung etwas hinausgeschoben und die Schwierigkeit der Durchwinterung des Viehstandes einigermaßen vermindert. Dagegen besteht die Futternot im nördlichen und zum Teil auch im westlichen und mittleren Böhmen, in vielen Gegenden Galiziens, im nördlichen Mähren und in den angrenzenden Gegenden Schlesiens, wo die Futter schläge infolge der bis in die letzte Zeit andauernden Trockenheit nur geringe Beträge abwarfen, unvermindert fort. Die Da r f rùchte haben auch in dieser Berichtsperiode im allgemeinen gewonnen, doch kann von einer fühlbaren Besserung nur in Mähren und in den Oft ländern bei tiefgründigen, kräftigen, im guten Kulturzustande befsnd⸗ lichen Böden gesprochen werden. Dies gilt in erster Linie von. den Kartoffeln, die auf mageren und leichten Böden häufig vollständig ersagten. Nach den Regenfällen haben die Kartoffeln neu angetrieben und befinden sich in Mähren, Schlesien und Galizien noch in doller Vegetation, der Stengel ist grün und die Knolle zumeist noch nicht ausgereift. Man befürchtet deshalb geringe Haltbarkeit der Kartoffeln und schiebt die Ernte, die in, vielen Gegenden Galiziens erst, begonnen bar nach Möglichkeit hinaus. In den übrigen Ländern ist man mit den! Erntearbeiten bedeutend weiter vorgeschritten, doch dürfte der Abschluß der Kartoffelernte nicht vor Ende des Monats erfolgen. In Ober— osterreich, wo die Einte als fast beendet angesehen werden kann, wird bereits häufig über starke Fäulnis der eingelagerten Kartoffeln geklagt. Nach den letzten Meldungen erwartet man in den Ostländern em n weniger als mittelmäßigen Durchschnittsertrag, da die Irgebniffe in Gebirgsgegenden und auf. sandigen Böden sehr gering sind. In Mähren fallen die Ernteresultate in der Mehr— zahl der Bezirke ungünstig in den übrigen Bezirken meist nur mittelmäßig aus. Aus Böhmen, welches Land die schlechtefte Kartoffelernte Liefert, werden aus den weitaus meisten Bezirken geringe oder schwache Erträge gemeldet. In Niederösterreich bleist per Durchschnittsertrag etwas unter Mittel. In den Alvenländern ent— sprechen die Einteergebnisse häufig nicht den Erwartungen, odaß sich der Gesamtertrag nicht über das Mittelmaß erheben dürfte. Eine gute Kartoffelernte liefert bloß Krain, eine der Menge nach noch ziemlich befriedigende Oberösterreich. Der Stärkegehalt der Kartoffeln ist im allgemeinen ein viel geringerer als in normalen Jahren. Die Zuckerrüben zeigten nach den Regenfällen eine sattgrüne Blattfärbung und sind in Mähren und in den Ostländern noch ziemlich zugewachsen ohne daß“ der hohe Zuckergehalt wie befürchtet wurde be⸗ deutend zurückgegangen ist. In den Ostländern dürfte die Rüben⸗ ernte in den meisten Distrikten noch ziemlich befriedigende Erträge liefern. ö Mähren kann man annähernd zwei Drittel des normalen Ertrages erwarten, während die Ernteresultate in den meisten Di— strikten Böhmens die Hälfte eines Normalertrages kaum übersteigen. Die seit Beginn des Monats in Angriff genommene Ernte wurde durch das Regenwetter verzögert und dürfte vor Ende Oktober kaum beendet sein Die Futterrüben haben sich in letzter Zeit ziemlich erholt und lassen mit Ausnahme Böhmens, des nördlichen Mährens und einiger Gegenden Nieder⸗Desterreichs, wo nur schwache Erträge in Aussicht stehen, größtenteils noch annehmbare Ergebnisse erwarten. (Wiener Zeitung.)

Fest setzung des Bedarfs und des unantastbaren Vorrats an Sandzucker und Raffinade in Rußland.

Der „Kijewlanin' veröffentlicht in seiner Nr 243 vom 15 2. Sep-

tember d. J. einen nunmehr bestätigten, in der Sitzung des Minister—⸗ komitees vom 1. Juli 18. Juni d. J. gefaßten Beschluß, der für die Betriebsperiode 1904 05 den Bedarf an Sandzucker und Rafsnade für das Inland auf 45 Millionen Pud (7371 000 da2) und den un⸗ antastbaren Vorrat auf Millionen Pud (8682 800 dea) festsetzi. Die Normalpreise leinschließlich der Steuer) für daz Pud weißen Sand zuckers im Beiirke Kiew sind, wie im Vorjahre, für die Zeit vom 1. September 1904 bis zum 1. Januar 1965 auf 4,20 Rubel und für die Zeit vom 1. Januar 1905 bis zum 1. September 1905 auf 435 Rubel normiert worden. . . Falls im Laufe einer ganzen Woche im genannten Bezirk auf Statlonen der Sütwesteisenbahnen die Preise für weißen Sandzucker die obige Grenze infolge der Spekulation übersteigen, und keine Engrosverkäufe aus vorhandenen Zuckerbeständen im Bezirk abge— schlossen werden sollten, ist der Finanzminister befugt bei gleich zeitig stattfindenden Engrosverkäufen von Sandzucker in anderen Be⸗ zirken Zucker aus dem unantastharen Vorrat freizugeben. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Kiew.) .

Ernteergebnisse und Saatenstand in Rumänien.

Das Kaiserliche Konsulat in Jassy berichtet unterm J. d. M.: Während der ersten Hälfte des Monats September d. J. fiel an— dauernd ausgiebiger Regen. Auf den Ausfall der Maisernte konnten iese Niederschläge jedoch keinen Einfluß mehr ausüben. Das Er, gebnis der Maisernte wird in den Bezirken Botoschan und Doroboi auf etwas über mittel, in den Bezirken der mittleren Moldau jedoch auf unter mittel und schlecht geschätzt. Der Herbstanbau schreitet bei günstigem Wetter gut vorwärts. Rr Weizen ist zum größten Teil sehr schön aufgegangen. .

Verdingungen im Auslande. Spanien. 30. lt eber 18904 11 Uhr. Stadtrat von Arenas de San Pedro: Lieferung und Betrieb der elektrischen Beleuchtung der ge—⸗

nannten Stadt für 8 Jahre. Angebote auf spanischem Stempelpapi von 1 Peseta. Näheres an Ort und Stelle. ð a ,

Niederlande.

Bis 24. Oktober 1904. Vergeniging „Land- en Tuinbouw- belang“ in Put ten (Veluwe): Lieferung von ungefähr 60 000 kg Kainit, lose verladen; ungefähr 120 000 Eg Thomasphosphat in Säcken von 78 0;!0 Feingehalt auf 100 Eg. Preisangabe pro Prozent Phosvhorsãure. Näheres an Ort und Stelle. .

26. Oktober 19804. Landbouw⸗Casino in Beek ( Provinz Lim⸗ burg): Lieferung von 21 00 kg. Thomasmebl, enthaltend 17 00 Phosphorsäure, bei 15 C Feinbeit, 5 000 kg. Kainit, enthaltend 12,04 049 Kali in Säcken zu 100 kg. Näheres in holländischer Sprache beim Reichsanzeiger“.

Serbien.

Direktion des Hauptbekleidungsamts in der Fes z

ire id . estung zu Belgrad: ! 5 Oktober 1904. Lieferung von 2825 m baum wollenẽt Atlat⸗ gewebe.

2. Nodember 1804. Lieferung von 2500 Stäck dreifarbigen m ö, 8 5000 Stück grünen Schnüren zu Re⸗ volvern. Muster und Bedingungen in obiger Direktionskanzlei. Sicherheits leistung 20 0. ; a n

Verkehrs anstalten. Laut Telegramm aus Brüssel ist die zweite 2

ost über O stende vom 19. d. M. ausgeblieben. rund: Nebel auf See. ;