1904 / 258 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Nov 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Vereinigte Staaten von Amerika.

Nabrungsmittelgesetzgebung. Der Vorsteher des Nah⸗ rungemittel· Untersuchungẽamts des Ackerbaudeyartements der Ver- einigten Staaten von Amerika bat eine Zusammenstellung der Nahrungsmittelgesetze veröffentlicht, welche sowohl für den Bund als auch für die Einzelstaaten während des mit dem 1. Juli 1903 ab— 4 Jahres erlassen wurden. Im folgenden sind diese Gesetze aufgefũhrt:

Bundesgesetz vom 3. März 1903, betr. die Untersuchung von Nahrungsmitteln und Apothekerwaren, betr. die Ueberwachung der Einfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Ausland, betr. die Unter suchung von Nahrungsmitteln, welche für die Ausfuhr nach solchen Ländern bestimmt sind, die eine physikalische oder chemische Unter—⸗ suchung beim Eintritt in ibre Häfen verlangen, und betr. Aufstellung von a, . für die Reinheit verschiedener Nahrungs und Genuß⸗ mittel.

In Californien: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Getränke und Apothekerwaren. In Colorado: Gesetze, betr. Bienenerzeugnisse. In Connecticut; Gesetze, hetr. Getraͤnke, Butter, Apotbekerwaren, Wafer. In Florida: All⸗

emeine Nabrungsmittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Apothekerwaren, kleischwaren und Sirupe. In Georgia: Gesetz, betr. Sirupe. In Hawaii: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner esetze Über Fleischwaren und Milch. In Idaho: Allgemeine Nahrungs- mittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Zuckerwaren und Molkereierzeugnisse, sowie Vorschriften, betr. die Grenzwerte und die Beschaffenheit der Nahrungsmittel. -In Indiana: Allgemeine Nahrungasmittelgesetze. In FJowa: Gesetz, bett. Melkereierzeugnifse. In Kansas: Gesetz, betr. Zuckeiwerk. In Marvland: Gesetze, betr. weingeist⸗ haltige Getränke, Apothekerwaren, Fleischwaren und Milch. In Massachusetts: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetz, betr.

Butter. In Michigan: Gesetze, betr. Mol kereie reugnisse, Buchweizen⸗

mehl, Fleischwaren und Sirupe. In Min nesota: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. Ferner Gesetze, betr. Molkereierzeugnisse, Schmal, Konservierungsmittel, Gewürze, Sirup, Essig. In

Montana: Gesetze, betr. Fleisch und Milch —In New Hamplhire: Hesetz⸗ betr. alkoholhaltige Liköre und Getränke, Milch. Wasser In New Jersey: Gesetz, beir. Milch. In New York: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Butter und Honig. In Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. Gesetze, betr. Apothekerwaren, ferner Auszug aus dem Nahrungsmittelgesetz, sowie Vorschriften, betreffend die Beschaffenbeit der Nahrungemittel. In Ohio: Gesetz, betr. Eis. In Oklahoma; Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. In Oregon: Gesetz, betr. . Each und Stör). In Pennsylvanien: Allgemeine Nahrungsmittel gesetze, ferner Gesetze, betr. Fleisch und Konsewwierungsmittel. In Philippine Islands: Gesetz, betr. Fleisch. In Porto Rico. Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Zuckerwaren, Axpothekerwaren, Fleisch sowie allgemeine Bestim mungen der oberen Gesundheitsbebörde, betr. Nahrungsmittel. In Rhode Island: Gesetz, betr. Essig In Süd -Dakota: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. In Tennessee: Gesetz, betr. Mehl und Wasser. In Utah: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Molkereierzeugnisse, Apothekerwaren, Essig, ferner gesetz⸗ liche Bestimmungen über reine Nahrungsmittel. In Vermont: Gesetze, betr. alkobolische Getränke, Molkereierzeugnisse, Wasser. In Virginien: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. In Wiskonsin: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner Gesetzʒ, betr. Molkereierjeugnisse. In Wyoming: Allgemeine Nahrungs⸗ mittel gesetze, ferner Gesetze, betr. alkoholische Getränke, Zuckerwerk, in Büchsen eingemachte Waren, Molkereierzeugnisse, Apothekerwaren, Ahornzucker und Sirur, Fleisch, Essig. Die Zusammenstellung ist in dem in der Staatsdruckerei in Washington erschienenen Bulletin Nr. 83, Part. JI des Bureau of Chemistry des L. S. Department of Agriculture enthalten. (Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts.)

Ausfuhr landwirtschaftlicher Geräte aus den Vereinigten Staaten von Amerika 1903/04.

Die Gesamtausfuhr landwirtschaftlicher Geräte aus den Ver- einigten Staaten von Amerika erreichte im Jahre 1903 04 einen Wert von 22748 635 Doll, welcher denjenigen vom Vorjahr um an⸗ nähernd 11 Millionen und den von 1902 um rund 67 Millionen Dollars übertraf. Alle Arten landwirtschaftlicher Geräte gingen in fe Menge aus, hauptsächlich nahm aber die Ausfuhr von

äh⸗ und Erntemaschinen zu. In den letzten drei Fiskaljahren ge— staltete sich der Ervort der in der Statistik unterschiedenen Sorten landwirtschaftlicher Geräte folgendermaßen:

; 1903 04 1902 03 190102 Mäh⸗ und Erntemaschinen nebst Teilen davon.... .. 11568 062 10 326641 88818 370 Pflüge und Eggen nebst Teilen w 3537 810 3169951 2791092 Andere landwirtschaftliche Gerãte nebst Teilen davon... 7643 763 7510 020 4677278 Summe.. . 22749 535 21 0065622 16286746.

Die Ausfuhr dieser Geräte, von denen die Vereinigten Staaten die bedeutendste Ausfuhr aufzuweisen haben, verteilte sich in den letzten drei Jahren auf die einzelnen Bestimmungsländer, wie folgt:

84 1903 04 1902, 03 1901 02 Bestimmungeland Ausfuhrwert in Dollar

Großbritannien.. 1924179 1422632 1187 649 1 231 021 168 794 111128 1 3063752 2789256 2101697 Deutschland 1579026 1419083 1868672 137 871 193 062 225 257 b 231 192 194 66 * 321 Ruß 224 unter übriges Europa“ Rußland MJ 3 342 130 aufgefũhrt Uebriges Garen 1338 189 4559 601 3 333 186 Britisch Nordamerika.. 3 362113 1023857 3 123 660 Mittelamerika u. Britisch⸗

d 11059 39 236 21 022 k 369 494 330910 230 324 J 120 593 55 756 61 S52 Uebriges Westindien und

n 11504 8037 38491 k 3 9964765 2821257 1939 822 k 51 757 32316 24 351 R 247 238 163485 109 394 k 2547 3385 1053 R 1100 1386 1378 Uebriges Südamerika 209 1383 159 685 112 925 Britisch⸗Ostindien ... 64579 36 705 5 5 Britisch⸗Australien. .. 1 555 085 1268163 964 512 1 O 28 583 9203 14144 Nebriges Asien und

1 1042939 168 393 153 304 Britisch Afrika 673737 1053 424 282 824 Uebriges Afrika. 97 338 4 417 65 659 Andere Lander 50

Im Vergleich mit 1901102 stieg die Ausfuhr nach den meisten Bestimmunge ländern. Abnahmen waren gegenüber 1902 zu ver⸗ jeichnen im Absatz nach Deutschland, Italien, den Niederlanden, Mittelamerika und Venezuela. Der Rückgang der Versendung nach dem übrigen Europa“ ist nur scheinbar, da Rußland im Jahre 190304 befonders aufgeführt wurde, während es in den Vorjahren mit den kleineren europäischen Ländern hier zusammengesetzt war. Auch das übrige Asien und Ozeanien‘ bezog weniger als im Jahre 190102. (Nach Dun's Review.)

Ausfuhr Cubas im Jahre 1803 und Anteil Deutschlands.

Die Ausfuhr Cubas und der Anteil Deutschlands an derselben stellte sich im Jahre 1903, wie folgt:

Darunter nach Uieberhaurt Deutschland 1902 1903 1902 1903 Zucker: in Tausend Dollar

Rohe nie,, 298 999 40 450 2 .

Raffinierter Zucker. 5,3 2,55

Melia 651 1246 ö ö uc; 17 26

Spiriin n sen 200 219 13 1.6

Tabak:

Unbearbeiteter Tabak. 12652 13345 ö , 12 375 12 303 1779 1969 ,, 322 404 9 18

Schantttlel, 54 81

Früchte: .

Roll 168 204

Conga 22 18

Apfelsinen und Zitronen. 3,5 2

Aunnnass 451 760

Benanen grich ö 1 1 ö

Sonstige Früchte

aka ö . 552 607 40 63 Waffe 1 1 ö Gemüse:

, 1 24

Nartoffesin⸗ 12,5 8,4

Sonstige Gemüse. 65 54

Pflanzen:

SVeneques; 9 ö

i (Guana) .. 337 110 56 40 almstroh (Tarey) .. 25 25 159 20

Strob hi nin. 1,4 65

Forstwirtschaftl. Erzeugnisse:

Mahn ol 511 742 25 114

Sonstiges Holz.... 885 2342 280 432 Darunter Zedernholi). 1356 411

Farhhoy ler- 65 39 19 25

Möhre, 2.2 2,

Sonstige Holjwaren 28 27

Erzeugnisse der Viehzucht:

Pferde und Maultiere. 5 53

Sonstige Tier. 8 11

Vieh h lutte 363 265 274 180

Sonstige Häute und Leder 13 11 J 1

Hufe, Hörner u. Knochen 33 33 5 2,7

Sonstige tierische Produkte 44 27 14 5

Erzeugnisse der Bienenzucht: wanne, 373 440 260 350 Sonig 308 319 175 165 Fischereierzeugnisse: SGqhill att... 57 56 8 16 Schnmenm me 421 423 ö. 27 Mineralien usw.:

w 74 34

k 1 10

Manganerz . 301 119

gien 1400 1543

m 216 53

Mte Metall... 115 165 11

u. a.ů« deren Anbau wenig Arbeit und Kapital erfordert. Die Regierung bemüht sich, die Landwirte zu einer größeren Mannigfaltig⸗ keit des Landbaues zu veranlassen, damit das Wohl und Wehe der Insel nicht auf die Dauer allein von zwei Artikeln und deren Preis- schwankungen auf dem Weltmarkt abhängig bleibt. Augenblicklich wird in Santiago de las Vegas (einige Meilen südlich von Havanna) eine landwirtschaftliche Versuchsstation eingerichtet, um die Be⸗ dingungen für den Anbau der verschiedenen Pflanzen ju studieren. Die Wirkungen dieser Bemühungen werden sich jedoch erst nach langen Jahren füblbar machen, sodaß noch für absehbare Zeit Cuba auf seine großen Stapelartikel angewiesen bleiben wird. (Nach einem Bericht der Kaiserlichen Ministerresidentur in Havanna.)

Absatzgelegenbeit für Spititusapparate in Peru.

Die vor einiger Zeit in der veruanischen Hauptstadt abgebaltene Ausstellung von Spiritusmotoren und sonstigen Spiritusapparaten führte zu keinem nennenswerten praktischen Ergebnisse, da Spiritus in Peru mit schweren Abgaben belastet ist. Um nun die technische Verwendung des Spiritus möglichst zu fördern, gestattete die dortige Regierung die abgabenfreie Verwendung von denaturiertem Spiritus.

(Das Handels Museum, Wien.)

Ausschreibungen.

Italien. Verdingung von Wasserbauarbeiten (Ver⸗ besserung des Sees Alimini-Fontanelle und der Sausi⸗Sümpfe). An⸗ schlag: 782 500 Lire. Vorläufige Kaution: 35 000 Lire. Für die Vergebung ist Termin auf den 10. November 1904, Vormittags 10 Uhr, in der Direzions Gensrale delle Bonifiche e dei Porti in Rom und gleichjeitig in der Fre fettura in Lecce anberaumt worden.

(Gazzetta Ufficiale del Regno d'ltalia.)

Italien. Eine Lieferung von Holz verschiedener Art soll am 12. November 1904, Vorm. 11 Uhr, gleichzeitig in der Di- rezione Generals del Regi Arsenale in Spezia, Neapel und Venedig zur Vergebung gestellt werden. Anschlag: 82 709,40 Lire; k 9270 Lire. (Gazuetta Uffieials del Regno Italia)

Neue Konzessionen zur Ausnutzung von Wasserkraft zu elektrischen Zwecken in Italien sind an folgende Firmen verliehen worden: Societä Industrie Riunits di Filati di Bergamo in Bergamo und ferner Salvatore Bruno in Genua.

Spanien. Angebote auf Lieferung von Getreide⸗ bearbeitungsvorrichtungen (aparatos para la manipulacion de mercancias à granel) für Zwece der öffentlichen Warenschupyen im Hafen von Barcelona nimmt die dortige Junta del puerto bis zum 11. Januar 1905, Mittags, entgegen. Bietungskaution: 1000 Pesetas. Gaceta de Madrid.)

Die Baggerarbeiten im Hafen von Vinaros (Span ien), für welche bereits durch Dekret vom 31. August 1901 270 000 Pesetas bereitgestellt wurden, sollen weitergeführt werden; es sind zu diesem Zwecke 119 280,26 Pesetas bewilligt worden. (Gaceta de Madrid.)

Der Bau einer großen elettrischen Zentrale in Gerona (Spanien ) wird geplant. Nähere Auskunft erteilt die Secretaria del Ayuntamiento daselbst. (Commercial Intelligence.)

Das endgültige Bauprojekt für die Douro-Eisen« babnbrücke bei Po ecinho (Portugal) im veranschlagten Kosten⸗

betrage von 186 01 656 Reis ist auf Antrag des Conselho Superior de Gbras Publicas Minas in Lissabon vom König genehmigt worden. (Diario do Governo.)

Der Bau der Eisenbahnstrecke von Wacken Aerseele (Belgien) an der Bahnlinie Aerseele —-Menin soll am 23. November 1964, Vormittags 11 Uhr, durch die Socisté Nationale des chemins de fer vicinaus in Brüssel vergeben werden. An⸗ schlag: 109 464,40 Fr., Kaution: 10 000 Fr. (Moniteur Belge.)

Eine Lieferung von Eisenwerk für die projektierte Kanalisationsanlage in Johannesburg soll nach einem Be⸗ schluß der Stadtverwaltung in Johannesburg und in London zur Augz—⸗ schreibung gelangen. (Commercial Intelligence)

nach

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 19 122, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zweifelbafte Firmen im Auslande. Ueber eine Firma in Algier, die mit deutschen Firmen in unlauterer Absicht Geschäfts⸗ verbindungen einzugehen sucht, können im Verkehrsbureau der Handels. kammer zu Berlin näbere Erkundigungen eingezogen werden.

Beim Angebot von Maschinen nach überseeischen Ländern empfiehlt es sich, nach Mitteilung der Handelskammer zu Berlin, den Auslandskatalogen jeder Maschine sowie ihren einzelnen Teilen ein Codewort beizufügen, damit Bestellungen auf telegraphischem Wege ohne große Kosten aufgegeben werden können. Einige näbere Mitteilungen hierüber können im Verkehrsbureau der Handelskammer zu Berlin eingesehen werden. Daselbst liegen auch Nachrichten über die Gründung einer Elektrizitätsgesellschaft in Belgien zur Einsicht aus. .

In der gestrigen Generalversammlung der Vereinigten Königs- und Laurahütte, in der 77 014 Aktien vertreten waren, die ein Kavital von 162058 090 KA repräsentierten, berichtete, laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin, der Generaldirektor über die Ergebnisse des 1. Duartals des laufenden Geschäftsjahres, der Monate Juli bis September. Der Bruttoertrag betrug 1676 016,65 S, das ist gegen das Vorjahr weniger 453 391,651“ 6 In dieser Ziffer ist der Gewinn aus den Produkten der Gruppe A noch nicht voll enthalten, da der Stahlwerksverband für diese Produkte bis zum Ablauf seines Geschäftsjahres nur die sogenannten Tabellenpreise vergütet. Allerdings wird der Gewinn hierfür niedriger sein als im Vorjahr, da die Preise für die Produkte A ermäßigt sind. Ein fernerer Grund für das niedrigere Bilanzresultat liegt in der Ermäßigung der Eisenpreise für Gruppe B, welche infolge Konkurrenzdrucks der großen westlichen Eisenwerke im Absatzgebiet der Laurahütte notwendig wurde. Der Durchschnittspreis für die Anfang Oktober 1904 vorliegenden Aufträge in Walzwaren im Umfange von 52 820 t gegen 48 838 t im Vorjahre ist um 41 M für die Tonne geringer als im Vorjahre. Die bedeutendsten und ausschlag= 1 Schädigungen haben die Ergebnisse durch die Unter— rechung der Oderschiffahrt erfahren, die den Absatz der Kohlen schwer schädigte. Er betrug ca. 50 000 t weniger als im Vor⸗ jahre. Die Verluste hieraus bilden den bei weitem größten Teil des mitgeteilten Minderertrags. Ferner hat auch der russisch⸗japanische Krieg in den letzten Monaten auf die Betriebsresultate der Katha⸗ tinenhütte ungünstig eingewirkt. Der Bericht betont, daß die beiden einschneidendsten Kalamitäten nur vorübergehender Natur seien, die Oderfahrstraße sei bereits wieder praktikabel; der Koblenabsatz hat

sich bereits wieder etwas gehoben. Der Inlandsbedarf an Eisen ist, wie der Bericht weiter ausführt, trotz der gegen—⸗ wärtigen unsicheren Lage des Marktes ein gesunder und flotter geblieben. Die Eisenlager des Handels sind nur

mäßig assortiert. Der Beschäftigungsgrad der Werkstätten ist gegen das Vorjahr um zirka 15 949 gestiegen. Nach Maßgabe der jetzigen Lage sei anzunehmen, daß die Gesellschaft in den inländischen Eisen⸗ bütten das ganze Jahr über flott beschäftigt sein wird. Auf der der Katharinenhütte gehe der , . jezt allerdings rapid zurück. Der Bericht erwähnt die Verhandlungen des Stahlwerk⸗ verbandes zur Gründung eines internationalen Eisenkartells und erörtert die Möglichkeit eines Anschlusses der schlesischen Eisenwerke an den Stahlwerkverband für die Produkte B. Ueber die Dubenskogrube gab der Vorsitzende auf eine Anfrage die Auskunft, daß diese Grube zur Zeit wohl ein zehrendes Kapital darstelle und sehr bedeutende Mittel absorbiere, sich aber in kurzer Zeit mit Rücksicht auf die gute Qualität der Kohle zu einer rentabeln Grube entwickeln werde, die binter den anderen Werken nicht zurückstehen werde. Die General—⸗ versammlung genehmigte sämtliche Anträge der Verwaltung.

Nach einer Mitteilung der Chamber of Mines in Johannesburg wurden, laut Meldung des W. T. B. aus Berlin, am 26. Oktober 13 006 chinesische Kulis am Witwatersrand beschäftigt, während sich auf der Reise nach dort 6438 befanden, deren Ankunft gegen Ende November erwartet wird. .

Nach einer durch W. T. B. übermittelten Meldung des Sannoverschen Tageblatt haben in einer in Hannover abgehaltenen

usammenkunft die Zementwerke Hannoversche Portlandzement⸗ abrik, Vorwohler Portlandzement Fabrik, Norddeutsche Port. andzement ⸗Fabrik Misburg, Misburger a n g , Kronsberg, sämtlich in Hannover, Portlandzement - Fabrik Germania in Lehrte, Wunstorfer Portlandzementwerke in Wunstorf und Braunschweiger Portlandzementwerke in Salder sich zu einer Kon⸗ vention zusammengeschlossen. Die Fabrik Teutonia, Misburger Port- landzementwerk in Hannover, hat einen besonderen Vertrag mit dieser Konvention abgeschlossen, wonach sie die Preise der Konvention nicht unterbietet, sich nach den übrigen Bedingungen richtet und sich verpflichtet, keine Vergrößerungen vorzunehmen. Die Konvention ist zunächst auf ein Fahr abgeschlossen. Ohne Angabe eines Grundes kann sie von den einzelnen Werken zum 1. Januar 1906 gekündigt

werden; ist eine Kündigung nicht erfolgt, so läuft die Konvention

immer ein Jahr weiter,. Die Verkaufsstelle wird sofort organisiert.

Die ÄAktiengesellschaft für Anilinfabrikatton in Berlin ist nach der ‚Kölnischen Zeitung“ der zwischen der Badischen Anilin- und Sodafabrik zu Ludwigshafen am Rhein und den Farbenfabriken vormals Friedrich Baver u. Comp. Elberfeld beabsichtigten Interessengem ein⸗ schaft vorbehaltlich der Genehmigung der Hauptversammlungen der drei Gesell schaften beigetreten.

Nach einer durch W. T. B.“ übermittelten Meldung der Neuen Badischen Landeszeitung“ wird die Süddeutsche Bank in Mannheim ihr Grundkapital von 6 Millionen auf 19 Millionen Mark erhöhen. Die neu auszugebenden 4 Millionen Mark Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1905 werden von der Deutschen Bank in Berlin und der Oberrheinischen Bank in Mann beim gemeinschaftlich unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre der Süddeutschen Bank zu dauerndem Besitz fest über⸗ nommen. Gleichzeitig wird eine Interessengemeinschaft zwischen der Oberrheinischen Bank und der Süddeutschen Bank bergestellt. Ver⸗ treter der Deutschen Bank und der Oberrheinischen . treten in den Aufsichtsrat der Süddeutschen Bank, während zwei Mitglieder des Aufsichtsrats der Süddeutschen Bank in den Aufsichtsrat der Obertheinischen Bank gewählt werden.

Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus New York gemeldet: Die Baum wollfabriken in Neu, England, die zusammen 10 000 Arbeiter beschäftigen, haben den Betrieb wieder aufgenommen.

Die Frankfurter Zeitung! meldet aus New York: Die Er- werbung der Sntario and Wester n-⸗Eisenbahn durch die Rew⸗ haven and Hartford⸗Bahn wird nunmehr bestätigt.

London, 31. Oktober. (W. T. B.) Der „Times“ wird aus Tokio unterm 28. d. M. telegraphiert: Die japanischen Finanzleute treffen bereits Vorkehrungen 6. das neue Kriegsja br. Es sollen

Einnahmen im Betrage von 770 Millionen Nen erschlossen 55 Millionen Steuermehrertrãge im

neue e werden; man rechnet auf

ergleich zum Vgranschlag; 75 Millionen sollen dig be te bestehenden Kriegssteuern, 90 Millionen neue Kriegs uern erbringen; 550 Millionen sollen durch Anleihen

igebracht werden. Durch die neuen Kriegssteuern würden haupt⸗ schlich die Einkünfte aus dem Salzmonopol und Seidenfabrikate roffen. Ferner sind eine Erhöhung der Land, der Einkommen- d der Geschäftssteuer und weitere Zölle vorgesehen. .

Wasb in gton. 31. tober. (B. T. BJ). Die Regisrungs⸗ nnabmen im Monat Oktober betrugen 48 990 608, die Ausgaben 43 6000 Dollars.

Oldenburg, 1. November. (W. T. B.) Gewinnziehung der ldenburger 40⸗-Talerloose: Nr. 4597 30 900 6, Nr. 87 580 65 A, Nr. 80 280, 71 475, 3341 je 600 M6, Nr. 71 4983, S6 445, o3, 76 316, 421 je 300 M, Nr. 6 670, 63 705, 31 331, 48 036, 366, 41, 133, 16220, 16044, 56 537, 69 384 je 180 1

Gold in Barren:

Kursberichte von den Fonds märkten. Ham burg, 31. Oktober. (W. T. B). (Schluß.) arren: das . 2790 Br., 2784 Gd., Silber in s Kilogramm 79,509 r., 79, 00 Gd. London, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß) 2 Eg. ns. 88, Platzdiskont 27s, Silber 2615 16. Paris, 31. Oktober, (B. T. B.) Schluß) 300 Franz. ente 98,25, Suejtanalaktien 4445. ö . Madrid, 31. Oktober. (W. T. B). Wechsel auf Paris ?36, 975. TLissabon, 31. Ottober. (W. T. B) Geldagio 19. New Pork, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Die Tendenz Fondsbörse war anfangs im Anschluß an die Haltung Londons mlich fest. Bald aber trat eine Abschwächung ein, da Vor reitungen für Goldverschiffungen Beunruhigung hervorriefen und Haussespekulation sich aus diesem Grunde zu Gewinnrealisierungen anlaßt sah. Auch fürchtete man die Möglichkeit einer Ueberraschung der Präsidentenwahl. Die Nichtbestätigung der jüngst umlaufenden erüchte von Eisenbahnverschmelzungen führte zur weiteren Aus— bnung des Verkaufsandrangs. Einen besonders großen Umfang hm dieser aber an, als angekündigt wurde, daß die für onnerstag bevorstehenden Goldverschiffungen den Betrag von Millionen Dollars erreichen würden. Die Börse schloß ber in schwacher Tendenz. Aktienumsaßz 1460 900 Stück. eld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 2, do. Zinsrate für Etes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf London (60 Tage) UlIo, Cable Transfers 4,87, 19, Silber Commercial Bars 581. nden; für Geld: Leicht. Rio de Janeiro, 31. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf mdon 1215/4.

Kursberichte von den Waren märkten.

Essener Börse vom 31. Oktober. (Amtlicher Kursbericht.) oblen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen der Syndikate n Oberbergamtebejirk Dortmund für die Tonne ab Werk) I. Gas—⸗ nd Flammkohle; a. Gasförderkohle 1100 —= 12,509 0, b. Gas- ammförderkoble 9,75 10,5 66, c. Flammförderkohle 9,00 bis 75 S, d. Stückkohle 12,50 14,00 S½½, e. Halbgesiebte 12,00 bis 00 M, f. Nußkohle gew. Korn J und II 12,50 - 13,25 , do. III 11,00 - 11,75 M, do. do. IV 9,75 - 10,75 ½ς, g. Nuß⸗ uskohle 0 - 2030 mm 6,50 - 8,00 6, do. O 50 60 mm v, 60 s8 9,00 6, h. Gruskohle 400-675 S; II. Fettkohle: Förderkoble 9 00 - 9, 75 , b. Bestmelierte Kohle 1056 11,00 , Stückkohle 12,50 13,50 S,, d. Nußkoble gew. Korn Lund II b, = 13, 90 M, bo. do. IS IL. - IG , ds. do Ii. 97s bis „75 M6, e. Kokskohle 9,50 10,00 S; III. Magere Kohle, Förderkohle 7,75 875 S. b. do. melierte 8.50 10,09 , do. aufgebesserte, je nach dem Stüũckgehalt 11,00 12,50 S, 4d. Stück- ble 12,50 - 14 00 M, s. Anthrazit Nuß Korn 1 17,50 1900 , P. do. II 19,50 23, 00 S, f. Fördergrus 6,50 7.50 ½. g. Grus⸗ ble unter 10 mm 4,00 - 5.506 S; IV. Koks: a. Ho doe b,O0 4, b. Gießereikoks 16, 00— 17.00 M, e. Brechkoks 1 und II Foo 18,00 MÆ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,50 6 13,350 M Die Belebung des Koblenmarktes hält an. Die 6chste Börsenversammlung findet am Montag, den 7. November 18904, Nachmittags 4 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.

PVroduktenmartt. Berlin, den 1. November. Die amtlich mittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, arkischer und havellãnder 174, 00 175,00 ab Babn, Normalgewicht bB5 g 177,25 Abnabme im Dezember, do. 181575 181, 25 181,50 Ubnahme im Mai 1905 mit 2 M Mehr⸗ oder Minderwert. Ruhig. Roggen, märkischer 137— 138 ab Bahn, Normalgewicht 712 8 10, 25 - 140 - 140,5 Abnahme im Dejember, do. 145— 144,375 Ab⸗ ü im Mai 1905 mit 1,50 Æ Mehr⸗ oder Minderwert. Be⸗ auptet.

Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, 'sener, schlesischer feiner 152 163 frei Wagen, vommerscher, mär⸗ scher, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer mittel 146 bis frei Wagen, vommerscher, märkischer, mecklenburger, vreußischer, osener, schlesischer geringer 141 145 frei Wagen, ur f he; 156 bis B frei Wagen, Normalgewicht 450 g 139 139,25 Abnahme im iember, do. 13950 Abnahme im Mai 1905 mit 2 M Mehr oder inderwert. Behauptet.

Mais, runder 119— 123 frei Wagen, amerikan. Mixed 130 s 132 frei Wagen Still.

Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. 00 21,50 23,50. Still.

, ,, (p. 100 Kg) Nr. O u. 1 U, 00 - 18, 19. Be-

te

Rübs!l für 100 kg mit Faß 4440 Geld Abnahme im lau— nden Monat, do. 44,50 Geld Abnahme im Dezember, do. 45,30 bnahme im Mai 1905. Behauptet.

Berlin 31. Oktober. Marktpreise nach Ermittelungen des oniglichen Heer ge drm, (Höchste und niedrigste Preise) Der oppelitr. für; Weijen, gute Sortef) 17.58 Æ; I7, 54 M Beinen, Mittelsortef) 17,53 ; 17,52 6 Weizen, geringe Sorten) 7,51 Æ; 17,50 M Roggen, gute Sorten) 13,80 MÆ; 13,79 4 Roggen, Mittelsorte 13,78 4; 13,57 4 Roggen, geringe orte 13,76 MÆ; 13,75 „6 Futtergerste, gute Sorte) 15,0 A; „50 Futtergerste, Mittelsorte ) 1440 M; 1330 Æ futtergerste, geringe Sorte) 13,20 ; 1210 Æ Hafer, gute orte) 16,40 M; 15,350 0 Hafer, Mittelsorte) 15,40 *; 4,60 M Hafer, geringe Sorte) 1450 „; 13,70 M Richt⸗ oh A —— 6 Seu Æ6; —— M Erbsen, gelbe m Fochen 40,00 MS; 3000 M Speisebohnen, weiße 50, 00 A; Doo * Linsen 60,00 M; 3900 6 Kartoffeln 800 M; O0 C Rindfleisch von der Keule 1 Kg 1,80 MÆ; 1,20

609 n; 1,10 M Kalbfleisch 1 Kg 1,80 M; 1,20 M 5324 .

eisch! Kg 1.80 M; 1,10 M Butter 1 Eg 2, So Mν; 2,00 M

ler so Stück 150 M, 3.60 , W Karpfen J Kg 220 M, 1,260 A

Aale 1 Kg 2.80 M; 1,560 Zander 1 g 320 M; 120 A

te 1 Rg 220 M; I, 0 αν Barsche 1 Rg 1, 0j M; 0'380

chleie 1 kg 3.09 M; 1440 M Bleie 1 Eg 1,40 Æ O80 A Krebse 60 Stück 16, 0 MÆ; 3,00 A

t) Ab Bahn. Frei Wagen und ab Bahn.

Berlin, 31. Ottober. Monatsbericht der ständigen Deputation der Wollinteressenten. Die fortdauernde Nach— frage nach Rohmaterial bei Berüchsichtigung der allenthalben kleinen Bestände verfehlte nicht, dem Geschäfte in deutschen Wollen das Ge— präge zu geben. Bedarf ist allgemein vorhanden, da indessen das Fahrikat in seiner Bewertung mit den bestehenden Wollpreisen schwer Schritt halten kann, so zeigt sich bei den Käufen eine gewisse Zurückhaltung, der nötige Bedarf wird nur gedeckt, die Spekulation seblt. Trotzdem räumen sich die Lager zusehends. Im abgelaufenen Monat waren es außer Fabrikanten wieder Kammgarnspinner, welche sich am Einkauf beteiligten, sodaß etwa 3090 Ztr. Rückenwäschen und etwa 4009 Ztr. ungewaschene Wollen zu festen, unveränderten Preisen Nehmer fanden, ein Quantum, welches den Beständen gegenüber als bedeutend bezeichnet werden kann. In Kolonialwollen war die Nach⸗ frage bei kleinen Beständen recht rege, namentlich aus Fabrikanten. kreisen; in den Preisen hat sich nichts geändert. Der Umsatz beläuft sich auf etwa 2260 Ballen Kap⸗ und auf etwa 1300 Ballen austra—⸗ lische und Buenos Wollen, zusammen etwa 3500 Ballen.

Magdeburg, 1. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 0 obne Sack 11,30 = 11,50. Nachvrodukte 75 0, ohne Sack g, 50 9, Ssa(4. Stimmung: Stramm. Brotraffinade JL ohne Faß 21,50 = 21,75. Kristall ju ger I mit Sac 21,573. Gem. Rafflnade mit Sack 2145 213577. Gem. Melis mit Sad 20, 95 21,25. Stimmung: Fest. Rohzugeer J. Produkt Transito f. 4. B. Hamburg November 24350 sd.,

M20 Br bei,. Deiember 24.16 Gd., 2425 Br., bez.

Januar Märj 2440 Gd, 24,55 Br., bej. Mai 24375 Gd.,

. Br., 24,80 bei, August 25,05 Gd., 25,15 Br., bez. etig.

Cöln, 31. Oktober. (W. T. B.) Rüböl loko 48, 00, Mai 47,00. Bremen, 31. Oktober. (B. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loks, Tubs und Firkins 38, Doppeleimer 383. Speck. Stetig. Kaffee. Ruhig. Offizielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Uvland middl.

loko 504 5. Ham burg, 31. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Stetig. Standard white loko 6,30. W .

Hamburg, 1. November. W. T. B) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht. Good average Santos Dezember 386 Gd., März 363 Gd.,

Mai 376 Sd.i, Sertember 38 Gd. Ruhig. Zuckermarkt. (Anfangsbericht) Rübenrobzucker J. Produkt Basis 880/ Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg November 2435,

Dezember 24, 45, Januar 24 50, März 24,85, Mal 24,935, August 25,25. Stramm. .

; Budapest, 31. Ottober. (W. T. B.) Ravs August 11,00 Gd.,

11,20 Br. London, 31. Oktober. (W. T. B.) 96 0, Javazucker loko fest, 12 Ib. 6 d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko ruhiger,

11 sb. 93 d. Wert.

London, 31. Qttober. (W. T. B.) (Schluß.) Chile—⸗ Kupfer 627, für 3 Monate 626. Fest.

Liverpool, 31. Oktober. (W. T. B. Baumwolle. Umsatz: 000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Stetig. No⸗ vember 5.25, November⸗Dezember 5,24, Dejember⸗Januar 5,25, Januar Februar 5,2, Februar ⸗Märi 528, März - April 529, Avril Mai 5,30, Mat Juni 5,1, Juni Juli 5,31 Juli⸗ August 5,31 d.

Glasgow, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen.

ö

. numbers warrants unnotiert. Middlesborough h. d.

Pa ris, 31. Oktober. (W. T. B) (Schluß.) Rohzucker fest. 88 09 neue Kondition 30 04. Weißer Zucker ruhig,

Nr. 3 für 100 Kg Oktober 3375, November 34, Januar - April 3453, März April 353. ö. Oktober. (W. T. B.) SZava-⸗Kaffee

Am sterdam, 31. good ordinary 31. Bankazinn 78. Antwerpen, 31. Oktober. (W. T. B.) . Raffiniertes Type weiß loko 19 bej. Br., do. Oktob do. Nobember⸗Dezember 20 Br., do. Januar⸗Axpril 203 Br.

Fest. Schmal j. Oktober 91,50.

r ; ber. . Schluß. a olle. ( e, ; ö Ren eg, d eber, s, , n, Haun, Anmut des Klanges, wenn der Künstler die von ibm arrangierten Menuetts

preis in New York 19,090, do. für Lieferung Dezember 9,63, do. fär Lieferung Februar 1 ; Petroleum Standard white in New Jork 7,95, do. do. in Philadelvbia

f, 90, do. Refined (in Cases) 10,65, do. Credit Balances at Dil Ging

S W j 7 45 Rob 7,70, Ge⸗ . ö . . ö . . Lob. Schmal Western feam 4s, de. Renz u. Brothers 70, e an den Vorträgen nicht satt hören und überschüttete den Künstler,

treidefracht nach Liverpool 1, Kaffee fair Rio Nr. 7 S2, do. Ric Nr. 7 November 6, 60, do. do. Januar 6,85, Zucker 34, Zinn 28. 87 bis 29, 15, Kupfer 13.62 1400 Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche an Weizen 26 495 000 Bushels, an Mais 3 049 000 Busphels.

Theater und Mufik.

Konzerte.

Dos St. Petersburger Streichgugrtett, das im vergangenen Winter bier zum ersten Male aufgetreten war und durch seine Leistungen Aufsehen erregt hatte, gab am Donnerstag im Saal Bechstein sein erstes Konzert in dieser Saison. Der Verlauf des Abends bestätigte im

wesentlichen den Ruf, dessen sich diese aus den Herren Kamensky, Kranz, Bornemann und Butkewitsch bestehende Künstler— vereinigung erfreut. Mozarts G. Dur⸗Quartett wurde klangschön und stilgerecht vorgetragen; dagegen blieben die Herren dem großen Beethovenschen Quartett in B-Dur (Dp. 130) doch wohl manches

schuldig. Die Kavatine 3. B., die zu dem Heiligsten ge⸗ hört, was wir der Beethovenschen Muse verdanken, hätte

zarter behandelt und mit wärmerem, tieferem Empfinden wieder. gegeben werden können. Zwischen den beiden klassischen Werken stand

das Klaviertrio in D Moll des russischen Tonsetzers Arensky auf dem

Programm. Das Werk, das in den gewohnten Formen originelle und enischieden nationale Eigentümlichkeit zeigende Gedanken verarbeitet, ist nicht in allem nach unserem Geschmack, es verrät aber unleugbar Begabung und Geschick. Gespielt wurde es von den Herren Kamensky und Butkewitsch und Frau Elisabeth Ziese, die am Flügel saß, ausgezeichnet; sehr schwungvoll

wurde namentlich der erste Satz vorgetragen, und das übermutige,

stellenweise etwas ungebärdige Scherjo fand bei einem großen Teil der rer besonders ö Beifall. Befremdend war die ungenaue bfassung des Programms; namentlich bei den Beethovenschen Werken war die Bezeichnung der Sätze unvollständig und . unrichtig. Die Pianistin Ethel Newcomb spielte ebenfalls am Donnerstag in der Singakademie drei große Konzerte mit Unterstützung des Philbarmonischen Orchesters. Die junge Dame entwickelte dabei einen schönen, kraftvollen Ton und eine glänzende Technik. Ihr mufikalisches efühl, daz fich lcbbaft Geltung verschaffte, bestzt cher noch nicht die Weite und die Tiefe, um den höchsten Ansprüchen zu genügen. So gelang ihr Schumanns A. Moll ⸗Konzert dem Ausdruck nach noch nicht vollständig; besser ging es schon mit Chopin, und im Konzert von Saint-⸗Sans blühte der Glanz des Tons und das Ver mögen, zu charakterisieren, voll auf. Der Beifall wuchs andauernd im Laufe des Abends und war zum Schluß ebenso herzlich wie kräftig. Das zweite Konzert der Singakademie am Freitag brachte an erster Stelle Cherubinis Missa solemnis in D-⸗Moll, für Berlin eine e,, , die in hohem Maße dankbar und dankenswert erschien. Dag Werk gehört der letzten großen Schaffensperiode des italienischen Meisters an, in der er wieder dem reinen und polvphonen Stil seiner Jugendwerke sich zuwendet, aber ganz auf den großen Errungenschaften unserer großen deutschen

Tonmeister, namentlich Beethobens, fußend. Er behandelt den polvphonen Teil Palestrinas hier mit einer Freiheit und Gewandtheit, so biegsam und rhantasievoll, daß er bei⸗

nahe moderne Wirkungen erzielt. In einzelnen Sätzen ver⸗ gißt man ganz, daß man einen italienischen Meister vor sich hat. Die weihevolle Höhe des „Sanctus“, die dämmernde Mystik des „Incarnatus“ trifft er ebenso wie den siegesfrob. strablenden Glanz des Resurrexit' und die sorglos sich wiegende abgeklärte Heiterkeit des: In terra pax. Wenn nicht hin und wieder matte, rein ãußerlich nur auf formvollendete Melodiewirkung abꝛielende Musik mit unter⸗ liefe, man würde als den Komponisten einen Deutschen vermuten. An zweiter Stelle figurierte Sehnsucht', für Chor und Drchester von G. Schumann. Der Dirigent hob hier sein neuestes Werk aus

der Taufe. Daß es mehr anspricht als die Totenklage' desselben Verfaffers, die wir im vorigen Jahre an dieser Stelle zum ersten Male börten und dessen Wirkung auch

diesmal nicht mehr vertieft wurde, mag an dem Stoff liegen, den sich bier der Komponist gewählt hat. Der Schillersche Tert: Ach, aus dieses Tales Gründen ist mit dem Aufgebot des ganzen modernen Orchesters (J. B. jwei Harfen, Kontrafagott usw.) durchkomponiert. Alle Stimmungsbilder werden ins höchste Pathos gesteigert und über steigert. Der Chor, der anfangs, höchst charakteristisch, a cappella und meist unisono deklamiert, wird gegen Schluß von den Drchester⸗ massen fast in tödlicher Umklammerung erdrückt. Der Stil ist frei⸗ polyphonisch, mit starken Anklängen an Richard Wagner durchtränkt, manchmal äußerlich malend (. B. das Motiv des heranschwanken⸗

den Nachens). Ob die seligen Gemen unserer Singakademie diesen korvbantischen Lärm nicht mit einigem Stirnrunzeln gehört haben mögen? Der Chor und das Orchester waren auf der

Db. Weniger läßt sich das behaupten von dem Soloquaxtett der Damen Frau Jeanette Grumbacher de Jong und Fräulein Therese Behr (dazu im Sextett Frl. Agnes Fridrichowie; II. Sopran), der Herren Ludwig Heß und Arthur van Eweyk (dazu im Sextett Herr Georg Scharff). Starke Schwankungen in der Intonation fielen besonders dem ersten Tenor zur Last, wie denn überhauut Herr Heß sich am wenigsten dem Kirchenstile der Cherubinischen Messe anzupassen vermochte. Gleichfallh am Freitag fand im großen Saale der Phil barmonie der erste populäre Kammermusikabend der Herren Barth, Wirth und Hausmann statt. Das Trio in G-Dur (Op. 1 Nr. 2) und die Violinsonate in C. Moll (Op. 30 Nr. 2?) von Beethoven sowie Schumanns Trio in D. Moll (Dp. 63) bildeten das Programm. Es versteht sich, daß die auf vollem Verständnis beruhende und von Begeisterung getragene Ausführung dieser Meisterwerke tiefen Eindruck machte. Die Herren schienen am Freitag ganz besonders gut aufgelegt zu sein, und so ward der Abend für die Hörer jum Feste. Höchstens das eine blieb zu wünschen, daß der Saal hätte etwas kleiner sein mögen. Die gute Wirkung von Leon tine de Ahnas Gesangsvorträgen an demselben Tage im Saal Bechstein wurde stark beeinträchtigt durch ein unaufbörliches Flackern des Tons. Die nicht gerade große, aber ansprechende, Stimme büßte dadurch an der ihr eigenen Frische und an Wohblklang ein. Die einfache Natürlichkeit des Ausdrucks, die im vorigen Jahre so angenehm ansprach, wurde diesmal durch erkünstelte Nuancen über⸗ deckt, ohne dafür an charakteristischer Schärfe zu gewinnen. Herr Sol. Marcosson wirkte in dem Konzert durch einige Geigengorträge mit. Edith von Kalben zeigte sich in einem zu gleicher Stunde im Oberlichtsaal der Philharmonie veranstalleten Klavierabend als eine recht tüchtige Pianistin. Ihr leichter und weicher Anschlag und ihre Fingerfertigkeit verschafften sich besonders Geltung in den Kompositionen von Chopin und Liszt. Die zarteren Empfindungen in Chopins Préludes und Nocturne wußte die junge Dame angemessen wiederzugeben. Den größeren Anspruͤchen, die Liszt auch an die physische Kraft seines Interpreten stellt, vermochte die Künstlerin nicht immer zu entsprechen; die bierbei eintretende merkbare Ermattung

hbemmte eine großzügige Entwickelung des Spiel.

r 191 Br.,

Willy Burmester fand für sein Konzert am Sonnabend den weiten Raum der Sin gakademie dicht besetzt. Der Geiger, der sich vor zehn Jahren mit Paganini glänzend ein führte, batte diesmal ein durchaus klassisches Programm zusammen⸗ gestellt, in dem wiederum Bach bei weitem der Vortritt gelassen wurde. Das E⸗Dur⸗Konzert mit Stereichorchester, die Ciaconna, Gavotte und Air von Bach wurden mit einer Klarheit der Gedanken gliederung, mit einem Glanz und einer Fülle des Tons vorgetragen,

die vollständig die begeisterte Anerkennung der Zuhörer rechtfertigten.

9,I8, Baumwollepreis in New Orleans 97 16,ů

Immer wieder bestrickte auch die duftige Zartbeit und leicht schwebende

und Gavotten zu Gehör brachte. Die Begleitung hatte einerseits das Pbilbharmonische Streichorchester, anderseits am Klavier Hermann Zilcher übernommen, welche beide ihre Aufgabe mit außerordentlicher Diskretion durchfübrten. Das Publikum konnte sich

besonders jum Schluß, mit stürmischen Beifallsäußerungen. Im

iedoch

Beethoven ⸗Saal konzertierte an demselben Abend der Violinist Arrige Serato mit dem Philbarmonischen Orchester unter seinem Dirigenten Herrn Scharrer. Auf dem Programm stand das D⸗Dur⸗Konjert von Beethoven, das Adagio aus dem II. Konzert D. Moll von Bruch und ein Konzert H. Moll fur Violine mit Begleitung des Orchesters von A. d Ambrosia, das bier seine Uraufführung erlebte. Die Technik des Geigers bat ein hobes Maß der Vollendung erreicht, ist sein Spiel nicht frei von Manierirtheit. Sein Ten ist groß und dabei von süßer, einschmeichelnder Weichbeit, wodurch be—⸗ sonders seine Kantilene eine packende Wirkung ausübt. So war es natürlich, daß allen seinen Darbietungen rauschender Applaus zuteil wurde. Das von ihm gesvielte Violinkonzert von d' Ambrosia ist nicht nur sehr intereffant, sondern ist auch reich an musikalischen Gedanken und mit vortrefflicher Verwendung des begleitenden Orchefters komponiert. Das Thema des ersten Satzes, das unter Paukenbegleitung gleich gewaltig mit dem ganzen Orchester einsetzt, ist sehr glücklich erkunden und wird ausgezeichnet klar durchgeführt. Ueberhaupt ist dieser Grandioso Satz wohl das Beste vom Ganzen und verspricht eigentlich mehr, als das Andante bringt. Der letzte Satz ist nicht frei von Anlehnungen an Mascagni und Wagner, ohne jedoch an Eigenart einzubüßen. Das Finale gab besonders dem Violinspieler Gelegenheit seine glänzende Virtuosität zu zeigen.

Am Sonntag veranstaltete die Pianistin Marie Geselschap eine Matinee im Saal Bechstein, um moderne Klavierkompositionen zu Gehör zu bringen. Die Künstlerin wandte bei der Behandlung ibres Instruments eine ungewöhnliche Kraft an, die aber den Ton oft hart und starr erscheinen ließ: die sonst gut entwickelte Technik blieb deshalb zum Teil wirkungslos, und das umsomehr, als sich diesem wuchtigen Tone auch eine auffallende Schwere des Ausdrucks zugesellte. So blieb der Eindruck der Vorträge, trotz der Vielseitigkeit des Programms, ziemlich einförmig; besonders die kleinen Stimmungsbilder von C. V. Alkan und der Waljer von Saint⸗Sans ließen feinere und leichtere Schattierungen in bezug auf Form und Inhalt vermissen. An dem Sonatenabend von Robert Hausmann, der einige Stunden später in demselben Saal stattfand, nahmen Robert Kabn und Leo Schrattenholz als Komponisten und Ausführende teil. Von den drei Sonaten für Klavier und Violoncell war die erste von Robert Kahn und die zweite von Leo Schrattenholz verfaßt und von den betreffenden Herren am Klavier begleitet worden. Beide Werke wurden mit lebbaftem Beifall auf⸗ genommen. Nicht weniger Anerkennung fand die dritte Sonate von Dohnänvyi, deren Scherzo besonders Robert Hausmann Gelegenbeit 86 die Leichtigkeit seiner Bogenführung und die schöne Fülle seines

ioloncelltons prächtig hervortreten zu lassen; Robert Kahn begleitete am Klavier mit feinem Geschmack und gut abgetönter Empfindung.