Die Anfängerschaft der letzt⸗ genannten jungen Dame läßt aber die Hoffnung auf eine gedeihliche
und Fräulein Blaha (Thekla) besetzt.
Die Regie des Herrn Heineck war
künstlerische Entwickelung zu. Weniger n war das
verständig, die Ausstattung würdig. Lagerbild des Vorspiels, in dem zu viele enschen auf einem engen Raume unübersichtlich zusammengedrängt er- schienen, auch war vieles zu lärmend; indessen ab es auch hier manches Gute. Herr Dapper als . Fräulein Schumowska als Gustel, Herr Stauffen als Kürassier seien als besonders charakteristische Gestalten hervorgehoben. Zu forciert erschien dagegen die Komik, die Herr Schmasow als Pater entwickelte. Im ganzen aber durfte das , , , . mit der Aufführung sehr zufrieden sein und gab auch seiner Anerkennung lebhaften Ausdruck.
Nationaltheater.
Eleonore Duse bot gestern in ihrem vorletzten Gastspielabend als Hedda Gabler eine bis in die feinsten Nuancen durchgearbeitete Charakteristik. Die Rolle gab der Künstlerin Gelegenheit, den ganzen Reichtum ihrer Gestaltungskraft zu zeigen, und diese war von einem fo tiefen und wahren künstlerischen Leben beseelt, daß die Gestalt Heddas, die dank des Ibsenschen Spintisierens trotz vieler pfychologischen Feinheiten gelegentlich beinahe komisch wirkende 5 e zeigt, lebensvoll und als geschlossene Persönlichkeit herauswuchs.
teben Frau Duse hatte das Ensemble es schwer, einigermaßen Stand
zu halten, doch wurden recht und schlecht Durchschnittsleistungen ge= boten; Herr Rosaspina als Jergön Tesmann erhob sich allein über dieses Niveau, während die Darstellerin der Frau Elvstedt es kaum erreichte.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, Mignon“, Oper in drei Akten von A. Thomas, mit Fräulein Destinn in der Titelrolle gegeben. Im übrigen lautet die Besetzung: Wilhelm Meister: Herr Jörn; Lothario: Herr Bachmann; Philine:
räulein Kauffmann; Lasrtes: Herr Knüpfer; Friedrich: Herr
ertzer. Der Kapellmeister von Strauß dirigiert. — In der zweiten Hälfte des November findet eine Gesamtaufführung von R. Wagners Bühnenfestspiel ‚Der Ring des Nibelungen“ statt; für die einzelnen Teile des Werkes sind vorläufig die Tage 19., 214, 23., 26. November in Aussicht genommen.
Mannigfaltiges. Berlin, den 11. November 1904.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten widmete der Vorsteher Dr. Langerhans zunächst dem verstorbenen Stadtschul⸗
rat a. D., Professor Dr. Bertram einen warm empfundenen Nachruf. Erster Gegenstand der Tagesordnung war der Antrag der Stadtverordneten Antrick und Genossen: den
Magistrat zu ersuchen, für das städtische Obdach schleunigst Vor— kehrungen zu treffen, um polizeiliche Uebergriffe, wie z. B. das Ver⸗ halten des Kriminalbeamten Kullmeyer, für die Zukunft zu verhindern.“ Der Stadtv. Hoffmann begründete den Antrag und forderte die Einsetzung einer Kommission zur Beratung geeigneter Maßnahmen. Der Stadtrat Fischbeck erklärte die Wahl der gewünschten Kom⸗
mission für überflüssig, da die Verwaltung ihre Schuldigkeit tue. Auch die Stadtvv. Eckard, Dr. Ritter und Cassel nahmen die Verwaltung nachdrücklichst in Schutz. Ein Antrag
des Stadtv. Cassel, zur Tagesordnung überzugehen, wurde darauf mit gef Mehrheit angenommen. Zum Schluß gelangten noch eine
orlage des Magistrats, betreffend die Errichtung neuer Amtsstellen für Magistratsbauräte, sowie ein Antrag der Stadtvp. Stapf und Genossen, betreffend die Veranstaltung einer Feier 100 jährigem Todestage, ohne jede Erörterung zur Annahme. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Der ‚Deutsche Verein für Gasthaus⸗Reform“ hat den Reichskanzler ersucht, eine Erhebung über die volkswirtschaft⸗ lichen Grundlagen des Wirtegewerbes anstellen zu lassen. Ueberteuerte Wirtschaften können nicht gemeinnützig verwaltet werden“, heißt es in der Eingabe, die auch den Beifall der Wirtezeitungen ge— funden hat. Wolle der Gesetzgeber an den Schenken bessern, so dürfe er diesen Punkt nicht außer acht lassen. Als Ursache der für Wirte und Gäste schädlichen Ueberteuerung der Gasthäuser betrachten die Gasthausreformer die heute bestehende Möglichkeit, daß Spekulanten
zu Schillers
mit dem staatlichen Privileg der Schankkonzession Handel treiben, indem sie die hee weit über ihren Grundstũckswert verkaufen. „Folgende Fragen müßten zur Aufklärung des Publikums und, be— sonders der Gesetzgeber wenigstens für eine Anzahl Städte und Dörfer beantwortet werden: 1) Wieviele Sitzplätze zählen die vorhandenen Wirtshäuser? Wieviele Wirtschaften sind in den letzten 10 Jahren vergrößert? 2) Welcher Art von Eigentümern gehören die Grund stäcke, auf denen fich die Wirtschaften befinden? 2. Staat, b. Ge⸗ meinde, ce. am Gewinn uninteressierter gemeinnütziger Verein, d. interessierter geselliger Verein, 6. Brauereien oder andere Erzeuger alloholischer Getränke, f. Bauunternehmer und . Daus⸗ . g. Berufgwirte, h. Sonstige. 3) Wie oft haben in den einzelnen Gast⸗ und Schankwirtschaften die Konzessionsinhaber (oder ihre Vertreter) in den letzten 20 Jahren gewechselt? 4 Wie oft haben die Wirt— schaften in den letzten 29 Jahren ihre Eigentümer gewechselt? 6) Welche Preise erzielten sie bei den letzten Verkäufen vor dem 1. Januar 19047 Welche Preise bei den letzten Verkäufen vor 1889, vor 1880, 1870? 6) Wie hoch ist der gesamte Mietwert der Gast⸗ und Schankwirtschaften des Ortes? Auf wieviel wird er für die Jahre 1890, 1886, 1870 geschätzt?! Auf diese Eingabe hat jetzt der Staatssekretär des Innern Dr. Graf von Posadows ky geantwortet, und zwar ablehnend, aber die Tendenz der Eingabe anerkennend: . Wenn⸗ gleich ich den Bestrebungen des Vereins, die auf eine wirksame Be— kämpfung der Mißstände im Gasthauswesen gerichtet sind, fortgesetzt mein volles Interesse zuwende, so vermag ich doch dem Gesuche, über die Verhältnisse der Gast. und Schankwirtschaften von Reichs wegen besondere amtliche Erhebungen zu wperanlassen, zu meinem Bedauern nicht. zu entsprechen. Denn die in der Eingabe hervorgehobenen Uebelstände sind zum Teil, namentlich in größeren Städten, schon ohne weiteres erkennbar. Andererseits aber lassen sich verschiedene der gestellten Fragen, so die zu 5 und 6, auch durch besondere Erhebungen kaum in solchem Umfange und mit derjenigen Sicherheit beantworten, daß das Ergebnis der Erhebungen als ausreichende Unterlage für weitere Maßnahmen anerkannt werden würde. Einer auf Stichproben beschränkten Statistik wärde voraussichtlich ihre Un⸗ vollständigkeit entgegengehalten und deshalb die Beweiskraft der Statistik angefochten werden. Wenn hiernach für eine sachgemäße Stellungnahme zu den einschlägigen Fragen den beantragten Er— hebungen ein entscheidender Wert nicht beizulegen sein wird, so würden sie andererseits den damit zu befassenden Behörden eine so erhebliche weitere Arbeitslast auferlegen, daß ich umsomehr Abstand nehmen muß, meinerseits ohne zwingenden Grund die Bundesregierungen um die Vornahme solcher Erhebungen zu ersuchen.“
In vergangener Nacht, 1 Uhr 3 Minuten, sprang eine his jeßt unbekannt gebliebene Frau, unzweifelhaft in selbsimörderischer Alsicht, kurz vor der Maschine des von der Jannowitzbrücke her in den Bahnhof Alexanderplatz einlaufenden Personenzuges 1656 vom Bahnsteig auf das Eisenbahngleis hinunter. Hier wurde die Frau von dem Bahnräumer der Maschine erfaßt, etwa vier Meter weiter geschleist und gequetscht. Um den Körper aus seiner Lage zu befreien, mußte sofort der Bahnräumer ab— genommen werden. Der herbeigerufene Bahnarzt konnte nur noch den sofort eingetretenen Tod feststellen. Die Leiche wurde der Polizei übergeben. Der Zug konnte mit elf Minuten Verzögerung die Fahrt fortsetzen.
Die angekündigte Vortragsreihe des Professors Dr. Ludwig Plate über „Helgoland und seine Tierwelt‘ im Institut für Meeres- kunde muß wegen Behinderung des Vortragenden durch eine Reise nach Nordamerika in diesem Winter ausfallen.
Wie der Verein zur Errichtung eines Säuglings— krankenhauses mitteilt, ist in dem Programm seiner am Sonntag, Mittags 12 Uhr, im Beethoven-Saal stattfindenden Wohl tätigkeitsmatinee eine Aenderung eingetreten. Für die plötzlich erkrankte junge Sängerin Fräulein Dora Moran hat lch Frau Matja von Niessen Stone in den Dienst der guten Sache gestellt. Daß der 12 jährige Violinvirtuose Mischa Elman mitwirkt, wurde bereits mitgeteilt. Der volle Reinertrag der Veranstaltung kommt dem genannten Verein
zugute, der sich die hohe Aufgabe gestellt hat, für die vielen tausend schwächlichster Menschensprossen, die jahraus jahrein ohne entsprechende
ärztliche Hilfe und Pflege in Berlin zu Grunde gehen, ein allen modernen Errungen , entsprechendes Krankenhaus zu gründen. In . Zweimillionenstadt gibt es nur 5 Kinderkrankenhäuser mit ungefähr 50 Betten für Säuglinge. Diese Zahl bedeutet angesichts der Legion kranker Säuglinge Berlins wenig und vermag bei dem Mangel der . die Säuglingspflege speziell erforderlichen Einrichtungen nicht viel. Vor allem will der Verein auch ein ahsglut zuverlässiges, gewissermaßen vorbildliches Pflegepersonal heranziehen, das , später zum großen Teil der Familienpflege zugute kommen dürfte. Ebenso ist die Verabfolgung von Frauenmilch an die kleinen Patienten der wichtigste, ez Teil seiner unterstützungs. werten Bestrebungen. — Billette zu der oben angekündigten Matinee zum Preise von 6, , 4, 3, 2 M sind bei Bote u. Bock (Leipziger . 37) sowie bei dem Schatzmeister des Vereins, Herrn Dr. Demcker (Fasanenstr. 39), zu haben.
Breslau, 11. November. (W. T. B.) Wie die Breslauer Morgenzeitung' aus Weißwasser meldet, entstand gestern abend auf der gegenwärtig im Konkurs befindlichen Braun kohlengrube „Theodor und Komlau' ein Brand, der erheblichen Material. schaden verursachte und durch den 118 Arbeiter brotlos geworden sind. Ein Tejl von ihnen wird von der „Philippinenzeche“ auf— genommen werden.
Wien, 10. November. (W. T. B.) Seit gestern wütet hier mit kurzen Unterbrechungen ein heftiger Sturm, der Materialschaden anrichtete. Auch mehrere Personen erlitten mehr oder minder schwere Unfälle.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Berlin, 11. November. (W. T. B.) Der General von Trotha meldet unter dem 10. November aus Windhuk: Der Oberleutnant Böttlin hatte mit seiner Patrouille am 4 und 6. November bei Dirichas siegreiche Gefechte gegen Hottentottenbanden von zusammen 80 Gewehren unter Unterkapitän Gorob, die sich nach dem oberen Packriemrevier in an— scheinend verschanzte Stellung zurückzogen. Die Streifkolonne des Oberleutnants Gräff der 10. Kompagnie mit 2 Maschinen⸗ gewehren, dem sich eine Patrouille des Oberleutnants von Bentivegni angeschlossen, hatte am 6. November ein erfolgreiches Gefecht mit größeren Hererobanden 20 Kilometer nördlich von Otjosond ju. Der Feind wurde verfolgt; er verlor 12 Tote und 5 Gewehre.
Der Gouverneur Leutwein meldet folgendes: Ein Tele— gramm aus Rehoboth besagt, daß nach der Erzählung eines vom Witboilager zurückgekehrten Bastards der Aufstand durch Aufreizung eines angeblich eingeborenen Pro— pheten aus der Kapkolonie veranlaßt sei. Die Witbois glaubten an dessen höhere Sendung und die dadurch gebotene Notwendigkeit zum Aufstand sowie an bestimmten Sieg durch höhere Hilfe. Das Schicksal ihrer bei uns gefangenen Lands— leute sei ihnen gleichgültig, weil auf höherer Fügung beruhend.
St. Petersburg, 11. November. . T. B.) Ruß⸗ land wie England entsendet zu dem Schiedsgericht auch einen juristifchen Beirat; von russischer Seite ist der Baron Taube vom Auswärtigen Amt hierzu ausersehen.
Troizkosawsk (Transbaikalien), 19. November. (W. T. B.)
longolischen Berichten zufolge ist eine Versammlung mon⸗ golischer Fürsten zur Beratung von Tibet und die Mongolei betreffenden Fragen geplant. — Aus Urga sind zwei Ab⸗ ordnungen von Lamas und mongolischen Beamten zum Empfange des Dalai Lama abgegangen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater.
Konzert
Am Bußtag: r ermäßigten Preisen: Großes unter Mitwirkung von Frau Professer
Zirhus Schnmann. Sonnabend, Abends präzise 77 Uhr: VI. Grande Soirse High-Lite.
J ; . 9. Montag, br Kri Fri ; N Kempner, R. K. Kammersänge Rab Konigliche Schauspiele. Sonnabend. Opern⸗ Leg en f wenn n erf ien, i e e dr Fee g , er ö Galgprogramm. . a. Die größte Sensation haus. 210. Porstellung. Mignon. Oper in Sonnabend, AÄbends 3 Übr: Die Jübin von Am Toten sonntaß: Finmallges Gastspiel des der Gegenwart., Münstedt, Liliput Zirkus. 3 Akten von Ambroise Thomas,. Tert mit Be. Toledo. Historisches Trauerspiel in 5 Lufzügen Theaters Tes Westens. Der Troubadour vwvorftellung. Die reizenden kleinen Liliputaner als nutzung, des Wolfgang von Goetheschen Roman don Franz Grillparzer. . Zirkuskünstler in jedem Genre. Ferner: Mr. „Wilhelm Meisters Lehrahre. von, Michel Carrs Sonntag, Rachmittags 3 Uhr: Die Jüdin von . Franco Piper, ein musikalisches Phänomen. Die
und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Toledo.
Musikalische Leitung: Kapellmeister von Strauß. Montag Leiter der Aufführung: Oberregisseur Droescher. Toledo.“ Anfang 75 Uhr.
Neues Operntheater. 191. Vorstellung im Abonne⸗
ment. 123. Billettreservesatz. Flachsmann als Erzieher. Komödie in 3 Aufzügen von Otto Ernst. . In Szene gesetzt vom Oberregisseur Max Grube. Anfang 71 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 211. Vorstellung. Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Neues Operntheater. 192. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 124. Billettreservesatz. Theodora. Drama in 4 Aufzügen (8 Bildern) von Victorien Sardou. Deutsch von Hermann von Löhner. Anfang 73 Uhr.
Opernhaus. Mittwoch, 16. November (Bußtag), Abends 7! Uhr: Konzert des Königlichen Opernchors. I) 13. Psalm von Liszt. 2) Parsifal: a. Vorspiel und Abendmahlsfeier; b. Karfreitags⸗ zauber; (. Titurels Totenfeier. — Billette zu kleinen Dpernpreisen bei Bote u. Bock, Leipziger Straße 37.
Denutsches Theater. 7 Uhr: Don Carlos.
Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: stettenglieder. — Abends 7 Uhr: Don Carlos.
Montag, Abends 73 Uhr: Dagland.
Zerliner Theater. Sonnabend: Soldaten. Anfang 74 Uhr.
Sonntag: Soldaten. Anfang 7 Uhr.
Montag: Zapfenstreich. Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Soldaten. Anfang 71 Uhr.
Gastspiel von
Montag:
Sonnabend, Abends
k Anfang 8 Uhr. Cessingtheater. (Direltion Otto Brahm) Sonnabend: Florian Geyer. Anfang 77 Uhr. Sonntag, Nachmittags 26 Uhr: Rose Bernd. — Abends 71 Uhr: Traumulus. Montag: Traumulus.
nacht.
Schillertheater. O. (Wall n erthea te r) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Wallensteins Lager. Schauspiel in 1 Aufzuge von Friedrich von Schiller. Hierauf: Die Piecolomini. Schauspiel in h Auf⸗ jügen von Friedrich von Schiller.
Einödshofer.
Preisen:
— Abends 8 Uhr: Johannisfeuer. Abends 8 Uhr:
Thenter des Westens. (Kantstraße 12. Bahn— hof Zoologischer Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Zum ersten Male: Nathan der Weise. — Abends 77 Uhr: Erstes Francesco Barbier von Sevilla.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Postillion von Longjumeaun. — Abends JI. Uhr: Lnhistoire d'un pierrot. Hierauf: Die kleinen Lämmer. Die kleinen Ballettdivertissement.
Dienstag (außer Abonnement): Zweites Gastspiel von Fraucesco d'Andrade.
Nationaltheater. (Direktion. Hugo Becker. Weinbergsweg 122 - 13.) von Eleonora Duse.
Neues Theater. Sonnabend: Die lustigen Weiber von Windsor.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Sonn- abend: Biederleute. Sonntag und folgende Tage: Biederleute.
Residenzthenter. ( Direktlon: Richard Alexander)
. r, , m. (Une nuit de noces. wank in * en von H. Ke A. Barrs. (Anatol Durosel: ,
Sonntag und folgende Tage: Eine Sochzeits·
ahaliathegi , (Dresdener Straße 72/373. Di- rektion: Kren u Schönfeld. Sonnabend, Ab z Der Weiberkönig. Große e ibn . 5 Gesang und Tanz in 4 Alfred Schönfeld und Leop. Ely. Musik von Julius
Sonntag und folgende Tage: Der Sonntag. Nachmittags 3 Weibertõnig.
harleys Tante.
Die Jüdin von
stattung: Däumelinchen.
Musik von H. Reinhardt.
9 * d' Andrade. Der Abends: Ter Generalkfonsul.
Mittwoch, den 16. November,
Hofopernsängerin Marie Goetze virtuosen Alexander Petschnikoff. Lämmer. Vorher;
Don Juan.
743 Uhr.
Hamlet.
Sonnabend: Gastspiel Bußtag: — 6
Altro pericolo.
Bei ermäßigten
Trianonthenter.
und Pierre Veber.
Zentralthenter. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu halben Preisen (jeder Erwachsene ein Kind frei): Zum ersten Male: In glänzender Aus Märchenspiel in 6 Bil⸗ dern mit Tanz und Gesang von Pohl und Arthur Peieker. — Abends: Der Generalkonsul. Operette in 3 Akten von Alex Landsberg und Leo Stem.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Madame Sherry.
2 ember, Abends 7 Großes Konzert unter Müwirkung der Königlichen und des Violin—
Hellealliuncethe nter. Belleallianeede es. Direktion: Kren u. Schönfeld. Sonnabend und folgende Tage: Wer? Hierauf: Die Tugendglocke. Anfang
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen:
ei Preisen: Konzert unter Mitwirkung der Kgl. Kammer. angerin Ida Hiedler, der Hofopernsängerin Naemi Freiberg, des Kammersängers Nicolaus Rothmühl, des Konzertmeisters Alfr. Wittenberg (Violine). Totensonntag: Der Millionenbauer.
Tri (Georgenstraße, Friedrich⸗ u. Universitãtsstraße) Sonnabend: Gastons Frauen. Schwant in 3 Akten von Victor de Eotteng
Sonntag und folgende Tage: Gastons Frauen. Sonntag, Nachmittags: Ihr zweiter 1
beliebte jugendliche Schulreiterin Fräulein Dora Schumann. Marno Truppe, fliegende Akro⸗ baten. Herr Albert Carré: Freiheitsdreffuren. Consul II., der menschliche Schimpanse. Neu: Alfredo und Alberto. Sseurs Miniggio. Veu: Miß Louise und Mr. Robert. Sämtliche Spezialitäten und Direktor Alb. Schumanns Monstredressuren. Zum Schluß: Zum 50. Male: Der Courier des Zaren mit sämtlichen Einlagen.
Sonntag: Zwei Vorstellungen. In beiden Vorstellungen: Münftedts Liliput Zirkus, Consul II., Mr. Franco Piper. Nachmittagt ein Kind frei. Zum Schluß: Marokfo, große Aus— ,, , Abends: Der Courier des Zaren.
Uhr:
Familiennachrichten.
Verlobt⸗ Frl. Elfriede von Waldenburg mit Hrn. Referendar Joachim - Friedrich von Owstien (Schloß Elsenburg bei Obernigk — Görlitz. — Frl. Berta Walter mit Hrn. Oskar von Löbbecke (Breslau). — Irl. Margarete Roesner mit Hrn. Leutnant Alexander Kaiser (Rostoch.
Geboren: Ein So bn; Hrn. Kreistierarzt Ph. Schwintzer (Oels i. Schles. . — Eine Tochter: Yrn. Leutnant Kleinke (Brieg). — Hrn. Bürger⸗ meister Schlaffke (Bolkenhain i. Schles.).
Gestorben: Hr. Major a. D. Cart von Goertz (Breslau). — Hr. Tandgerichtsrat Franz Baer (Berlin). — Verw. Fr. Ritterschaftsrat Auguste Steinhausen, geb. Gobbin (Berlin. — Verw. Ft. Johanna von Plaenckner, geb. Freiin von Secken— dorff · GSudent (Dresden).
Großes
zwischen
Richard Alexander) K onzerte.
Konzert von Fritz Masbach harmonischen Orchester Scharrer).
osposse mit
kten von Jean Kren,
Uhr: Bei halben
Singakademie. Sonnabend, Abends s Uhr:
mit dem il⸗ (Dirigent: e.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Klavierabend von Mark Günzburg.
Beethonensaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: HI. Liederabend von Lula Mysz⸗ Gmeiner.
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), und die amtliche Gewinnliste der 15. Berliner
Pferdelotterie der Technischen Kommission für Trabrennen zu Berlin.
August
vielfachen
Er st e Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger 267.
Berlin, Freitag, den 11. November
Berichte von deutschen Fruchtmärkten. — — — —— ——
1904.
Qualitẽt Am vorigen Außerdem wurden . Durchschnitte. a en. amn Hiartttage 1904 gering mittel gut . J Verkaufs ir. Markttage *r h , . P h enge ũr 5 TWerschlägli November Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner . . ö 190xpel⸗ err. . ö. . jentner . dem ve Cas niedrigfter höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelientner . preis Pi ei. ,, . kö 0 1. *. 46 6. 6 kö Weizen. . 16,50 1 — c 1750 . . ö. . . . ö . , 165, 10 16.50 16,56 26 403 16 12 16.17 5. 11. , z 16 16, Ho N 66 . ö ö kö ĩ i. Schl. 16,60 16,60 — — ĩ 9. 5 37 7, 3 2 J . ; . . k ö. ö. . 17,56 1186 20 111 1. G 16.55 1 10 ; özttinge — — 1810 1610 1670 16,0 . ö — . . , 17380 1s io 13189 13385 h gi 80 1650 1833 1519 3. u. 30 ; Neuß .. — — 1756 17,56 15 66 1s 60 216 3755 17,56 ö 16 g Landshut 18, o 18,5 19 66 19 57 206 006 231 66 327 46558 20 13 J ; / 2383 is, 50 Is, 1676 16380 . . ö ö . Langenau i. Wrttbg. . 17,60 17,60 18.60 18,60 ö — 38 08 1518 1809 2 11. ,,,, 94 3 i810 18 5 . 31 154 15.15 is. iz 238. 16. g nn, 1850 1850 is 55 1855 1875 1855 37 161 18.55 1 i. ; Chůuteau · Salins ß — 15090 18, 0 . ö. ; . ; ; sternen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 24 ö. ö ö 10. Kaufbeuren. — ö — — 18,0900 18,00 — — 13 . 25 39 3, 13411. . i. Wrttbg. . 17090 17380 18,00 18,20 13.40 18.60 341 3179 13 12 1832 3 3 ; Stockach... 166 10, esd g do 15900 1835 103 1313 153 w z Rastatt 14, 50 1455 165606 166056 J 17oJ09 17.00 16 165 16. 6b 16,70 1 Roggen. 0 Kö 1300 16g ö. 1540 13540 ö ‚. . ö 6. HJ / ö 13 70 1376 ö 53 1360 15g 3.11 Wongrowitz. oh5 1j 1929 1230 15,15 1850 bö 752 1226 1224 5. 1 ; Breslau. 13655 12590 in i 1 f ; irschbe . 17 55 15. 50 5556 i6. 30 14, . — . ö ö . ; . . ö 14606 14400 580 8 260 1400 1390 3.1 lo Söttingen — — 13.30 1330 i556 1336 ᷓ ö 9 ; . ö ; Geldern. 14 30 1820 15.26 15,50 15,36 156.39 160 1350 1630 15, 1 . 20 V w 1455 1335 1439 14,39 iso 15656 145 ig ss 3. ii. ö . Landshut 183 182 15, 97 153,95 in,. 35 14,64 10 75 13.54 1 , Dheln k 13d 13s ing in gh ö ö. . 26 ; Rastatt 1475 1476 15, 06 1b, 0 1656 165,50 29 435 1500 1491 11 ö Chateau⸗Salins . — — 114,00 1450 — — . . . ; . Ger ste. 1 Landeberg a. W.. 13,50 166g . 15,50 1550 ö . ö . , , 12356 1366 1339 1350 — — 20 260 13500 i, . j Bree lan... 173.86 13.36 15835 14530 1480 15,50 . ß ; HBirschberg i. Schl. 1536 13.30 k 3 16, 6 16 6060 2 325 146 1489 3. u. ;;, — = — — 1450 16566 136 s zůz 14.75 1inn75 3.1. Io Söttingen * — 13599 13499 16.365 1530 . * . : ; Geldern. 1370 1400 14 60 14, 36 1436 14570 10 870 1425 a3 3.1. Io ö Lande hut 13, 85 1h, 5 16. 35 16 5] is. 33 155 3 394 17,56 17d 4. ii. , — — — — ; — ; . . . ; i. . 16,80 17160 1770 1780 18 66 1890 163 2880 17567 , 24. ö . 66 1766 17, 605 üs ir js 17.25 1725 15 357 17, 10 165653 3.11. . Chateau Salins * 23 . * ᷣ K Safe r. 10. Landsberg a. W. . 13 50 ö — 111 14.60 ; . . 2 ö; 3 ; 12,60 12,80 13,00 13 30 — — 30 337 12, 90 12, 90 5 11. ; Bree lan... 1229 1370 6 1 6 133 g ö . . ö . irs i. c 70 13,80 3.8 3,90 / ( 22 3, 63 5,595 3. 11. . l ö ö . J 2 ö 1335 13 55 360 55652 13, 4 ö lo z Gottingen * . 1320 1320 ö . ä . 9 4 . ö ; 44 1456 15. 00 565 55 * 6 3.11. ö een. JJ / . ö ö 13 11 36 30 363 146 o is sö. 8. Ii. ĩ 1 mee, nn n 1290, 13,98 1452 15 55h 55 15317 14, 1s ion 111. ö 385 35 ö . . 1 109 1504 13330 159 3.11 ⸗ Langenau i. . 1350 1350 15,66 155 — 0 — .. . . . . 15 600 16. O 15. 25 15.26 15 56 Ib, 50 52 15.265 14 6 3. ii. . Ghhlean⸗Sallnnnn — W — 13,50 14.00 — W — ' . ö. e . . . ö e i i i zel zent der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert ar g mitg j — .
Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß d
er betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Pun
Literatur.
Neue staatsrechtliche Literatur.
Wenn man auf die nunmehr bald vier Jahrzehnte wissenschaft licher Entwickelung des deutschen Staatsrechts seit dem Entscheidungs— kh, deutschen Staatslebens 1566 zurückblickt, darf man mit Freude eststellen, daß in diesem Zeitraum die Wissenschaft des deutschen Staatsrechts einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. Zwar seblte es auch vor 1866 nicht an einzelnen Arbeiten, sei es des allgemeinen, sei es des partikularen Staatsrechts in Deutsch⸗ land, die nerkennung verdienten und fanden; aber ie Wissenschaft des Staatsrechts teilte naturgemäß die Schwäche des Staatelebens in Feutschland, und die einzige starke Staatsentwicke—= lung in Deutschland, auf der so gut wie alles beruht, was heute die Stärke von Gesamtdeutschland bildet, die brandenburgisch · preußische hat merkwürdigerweise bis heute eine des großartigen Stoffes würdige e Bearbeitung nicht gefunden. Als dann 1867 die Wissen⸗ chaft sich vor die große Neugestaltung deutschen Staatslebens gestellt sah, begann eine Forscherarbeit auf diesem Gebiet, die an Be⸗ deutung! der großen ihr gestellten Aufgabe wert war. In- jwischen ift die Arbeit in Durchdringung des Gesamtstoffes reich, in menographischer Kleinarbeit fast überreich geworden. Aber für diese wissenschaftliche Arbeit ergaben sich außerordentliche Schwierigkeiten, die nicht alsbald überwunden werden konnten und es ju erbeblichem Teile heute noch nicht sind. Es waren ihr ganz neue Probleme konstruftiver Art gestellt, die es nicht mehr gestatteten, den Staats- begriff voraus zufetzen, fondern als Ginzelprobleme in ihrer Lösung bedingt waren von der klaren und sicheren Gestaltung des Grund⸗ problems, des Staatsbegriffs, insonderheit seiner Beziehung zur Souveränität. So mußten denn erst die Grundbegriffe erforscht und sestgestellt werden, und mehrere bedeutende Werke sind in neunester Zeik diefer Aufgabe gewidmet worden. Eine hervorragende Stellung unter ihnen nehmen die umfangreichen Werle Das Recht des modernen Staates von Professor Dr. Georg Jellinek in Heidelberg und „Allgemeine Staatslehre“ von Professor Dr. Richard Schmidt in Freiburg i. B. ein, deren erste Bände bereits im Januar v. J. an dieser Stelle angezeigt worden sind.
Von der in der dritten Abteilung (Staats⸗ und Verwaltungs. lehre) von Profeffor Max von Heckels „Hand und Lehrbuch der Staatgwissenschaften in felbständigen. Bänden? erschienenen . All⸗ gemeinen Staatslehre‘ von Richard Schmidt (Verlag von
werden.
ziehen.
genetische wickelung, des Kulturkreises, einer kurzen und Römer,
Sie zeigt, da mit staatẽrechtli
sonders gelungen.
und Formen“
des Mittelalters das Ringen
Kulturkreises,
C. E. Hirschfeld, Leipzig) sind inzwischen jwel Teile des jweiten
konzentriert sich die wobei en findet, soweit er in das Gefüge Verfasser i em und politischem Verstehen zu meistern vermag.
zwischen ö geistlichen und weltlichen Univer beider durch die Vielheit glei staaten charakterisiert. wickelung in der Staatsg lernt das inn Nationen sowie ihr Parteigetriebe kennen.
der
gemeinsamen Grundlagen des pe Uebersicht der Ergebnisse der ä der Fragen nach dem Wes seinem Verhältnis zum Recht, nach Kräften des sozialen Lebens anschloß. lieger end zweiten Bandes wollen nun das bistorische Material liefern, das eine Erklärung des derzeitigen vorläufigen Endziels der Ent⸗
modernen Staats ermöglicht, d. d auß dem sich die modernen Staaten entwickelt haben,
Betrachtung Untersu
und der Uebergang des politisch findet man die 6 hun ihre Zusammensassung im fränkischen Reiche und die karolingischen Staates geschildert, Staatenwelt“ hinführt.
Bandes erschienen, in dem die einzelnen Erzeugnisse des staatsbildenden Menschengeiftes einer Charakteristik und Vergleichung unterzogen Der erste Teil (1250 6) umfaßt die Staatenwelt der Antike, der zweite (14350 46) die politischen Bildungen der germanisch⸗ romanisch'christlichen Welt und damit die Ausbildung des heutigen Staatenfystems, und in einem dritten Teil soll die Darstellung des morernen' Staates die Summe aus den bisher gelieferten Vorarbeiten Nach dem Plane des Werkes wurden in dem ersten Bande die olitischen Lebens) behandelt, indem an eine lteren Staatslehre sich die Erörterun
en und nach der Aufgabe des Staats, na
nach den staats, und rechtsbildenden
der
Hervorhebung verdienen namentlich schen Verfassung seit Perikl Komitien, Senat und Ma inneren Gründe für den Untergang In dem Kapite
in feiner Ganzheit und Abgeschlossenheit“ aufzurollen suchen.
Staatsbildung
des chung auf den Staat der Griechen der orientalische Kulturkreis Berücksichtigung
Die vorliegenden Teile des
ein Bild desjenigen
Nach Drients
der Mittelmeerländer hereinragt.
den
Stoff
völlig
beherrscht,
die politische Wertung der atheni⸗
es, die Beurteilung
des Verhältnisses von gistraten in Rom, die Aufsuchung der
des römischen Weltstaates als be—
l .Das Ende des antiken Staates en Lebens zu neuen Gebieten, Nationen Entstehung der germanischen Staaten, Auflösung des die zur ‚Entstehung der modernen
Politisch ist die nun folgende Epoche engeren und eigentlichen Sinne durch den widerstreitenden Tendenzen einer
Der
4.
lmonarchie und die Ueberwindung chberechtigter National- und Territorial- Leser versolgt die Phasen dieser Ent— eschichte der fahrenden Voͤlker des europäischen innere Verfassungsgefüge der leitenden
Hier zeigt sich das politische
Urteil des Verfassers in gesteigerter Originalität. Dies gilt vor allem hinsichtlich der Vergleiche des spanischen und französischen monarchischen Absolutismus und des oligarchisch⸗parlamentarischen in England seit der Revolution. Es dürfte auch wohl bisher kaum so konsequent der historisch⸗politischen Betrachtung die Erkenntnis zu Grunde gelegt worden sein, daß durch die Ausbildung von Verfassungsformen zur Beschränkung der Monarchie durch den sogenannten Verfassungsstaat, ja auch durch eine demokratische Verfassung die „Freiheit, d. h. die rechtliche Sicherheit der Unter- tanen, keineswegs gewährleistet erscheint, wenn nicht die Garantien des Rechtsstaats“ das Gebäude krönen. Mit dem Uebergang zum 15. Jahrhundert schließt der jweite Teil des zweiten Bandes ab, da die Entwickelung der neuesten Zeit sich passend mit der systematischen Betrachtung des Staates der Gegenwart verbindet. Die Darstellung des Verfassers ist ungemein anregend, und niemand wird sie ohne reichlich empfangene Belehrung aus der Hand legen. .
Die schon oft erörterte Frage, ob Staat und Recht als ein Or— ganismus betrachtet und aufgefaßt werden können, behandelt eine Schrift von Landgerichtsrat a D. Dr. H. Ortloff in Weimar, vor- mals a. o. Professor in Jena, die den Titel Recht und Staat — ein Organismus? führt (Verlag von Hermann Grosse, Weimar). Der Verfasser sucht die sogenannte organische Staats—⸗ und Rechtslehre gegenüber den Anhängern der sogenannten mechanischen Theorie zu verteidigen. Seine Ausführungen sind, dem Umfange der Schrift entsprechend, kurz und knapp gehalten, doch wird auch ein wenigstens in der Hauptsache orientierender Ueberblick über die einschlägige Literatur gegeben. Ein Schlußkapitel ist der Erörterung der Frage gewidmet, ob und inwieweit das moderne Staats, und Rechtsleben durch den Ultramontanismus, die Sozialdemokratie und die Plutokratie des Großkapitalismus gefährdet erscheint, oder ob in dieser Beziehung mit Zuversicht in die Zukunft gesehen werden kann.
Die besonderen Einrichtungen des neuen Deutschen Reichs, denen sich die Wissenschaft nach dessen Aufrichtung mit intensiver Kraft zu⸗ gewandt, hat neuerdings der frühere Gesandte Badens in Berlin Eugen von Jagemann, jetzt Professor an der Universitãt Heidel˖ berg, in 18 Vorträgen vor Hörern aller Fakultäten behandelt, die dann unter dem Titel „Die deutsche Reichs verfassung. im Bruck erschienen sind (Karl Winters Universitätsbuchhandlung, Heidelberg; Preis 8 46). Das Werk, das in der Tages⸗ presse bereits vielfach erwähnt, worden, ist, aber eine sachliche Besprechung von wissenschaftlicher Seite, abgesehen Von den
Ausführungen Labands äber einen der Vorttäge in der ‚Deutschen