1904 / 285 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Dec 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Herren, der Herr Abg. Stychel scheint seine Lektüre Über die Vorgänge in den ehemals polnischen Landesteilen auf ein sehr geringes räumliches Terrain zu beschränken; sonst würde er über die Sokolvereine denn doch einen ganz anderen Begriff haben, namentlich, wenn er die Güte hätte, seine Blicke nach Galizien zu wenden. (Zuruf bei den Polen.) Meine Herren, ich werde Ihnen den Nachweis führen, daß eine Drohung, wie sie dem Herrn Abg. Freiherrn von Zedlitz heute in den Mund gelegt worden ist, in ganz anderer und viel schärferer Form von polnischer Seite ausgeht gegenüber den Deutschen und zwar auch von seiten der Sokolfreunde, und daß, wenn einzelne von uns, die anonvme polnische Drohbriefe bekommen haben, an diesen Drobbriefen gestorben wären, wir schon laͤngst unter den Lebenden nicht mehr wandeln würden.

Meine Herren, ich bitte Sie, mich nach dem Ausland, Galizien, zu begleiten, und zwar auch den Herrn Abg. Stychel.

Im vorigen Jahre hat ein Sokoltag in Lemberg stattgefunden. Gr nannte sich eine Tagung des galizischen Sokolverbandes für alle Sekols der Dreiteilungsmächte, wie sich die Polen auszudrücken pflegen. In der Einladung zu diesem Sokoltage heißt es:

Wir sind eine wichtige, ihrer Wege und Ziele sich wohl be— wußte, nationale Organisation, welche sich zu den Grundsätzen be⸗ kennt, daß die Zukunft den Kräftigen und Gesunden gehört. Wir bilden einen Vorposten, welcher mit seinem treuen Losungswort und mit seinem Ideal noch keinen Augenblick an dem Sieg des polnischen Gedankens geweifelt hat; laßt uns die polnische Volkegesamtheit durch unsern Eifer und durch unsere tatkräftige Arbeit zur Schaffung Hunderter, ja Tausender solcher verwandten Vorposten hinreißen, auf welchen die polnische Idee nicht ab— danken und die polnische Arbeit nicht aufhören wird.

Dann heißt es weiter:

Wir warten auf Euch alle, um auf dem großen Turnfestplatze gemeinsam mit Euch die Arme zum Gebet erheben zu können und in Gottes Namen durch fernere Arbeit die Wiedergeburt der nationalen Kräfte fortzusetzen.

Nun, meine Herren, diesem Aufruf entsprechend, hat sich denn auch das Fest volljogen. (Zuruf bei den Polen: Ganz harmlos) Ja, sehr harmlos! Diesem Aufruf entsprechend, ist auch das in Lemberg unter zahlreicher begeisterter Teilnahme der polnischen Bevölkerung gefeierte Fest, welchem auch Abordnungen aus Preußen beiwohnten, verlaufen. Die preußischen Sokols hielten auf dem Wege nach Lemberg unter Führung eines deutschen Reichstagsabgeordneten, unter Vorantritt einer Musikkapelle zunächst in Krakau ibren Einzug. Daß ihnen da ein feierlicher Empfang bereitet wurde, ist das selbst— verständliche Recht ihrer Landsleute. Aehnliches vollzog sich dann auf allen größeren Stationen in Galizien. In Bochnia überreichten Salzbergwerksarbeiter eine Salz gehauene kleine Figur, die einen polnischen Sensenmann darstellte und die Inschrift trug: Tod den Hakatisten! (Zuruf des Abg. Stychel: Sind das Staatseinrichtungen?) In Lemberg selbst zogen die preußischen Sokols unter den begeisterten Zurufen der Menge durch eine Via triumphalis ein. Bei der Begrüßung der Gäste wurde natürlich das Lied ‚Noch ist Polen nicht verloren‘ gesungen. In den Reden, ja selbst in der feierlichen Ansprache, welche ein hoher Kirchenprälat bei dem Festgottesdienst hielt, ließen die Hinweise auf eine „bessere Zukunft Polens“, auf die (Erlösung des Vaterlandes“ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Der Verbandsvorsitzende bezeichnete ganz offen die große glückliche Zukunft der polnischen Natisn als das von den Sokols zu erstrebende Ziel. Bei dem Paradefestzuge, der dann vom Turnplatze durch die Straßen Lembergs zog, waren besonders die unter Führung des von mir vorhin erwähnten deutschen Reichstagsabgeordneten, der eine Armbinde in den polnischen Farben trug, einherschreitenden preußischen Sokol vereine der Gegenstand begeisterter Ovationen. Auch hier wurden sie mit Blumen beworfen und unter die Rufe „Ehre den Brüdern Großpolens!“ mischte sich laut der Ruf: Smieré Prusakom! Das heißt auf deutsch: Tod den Preußen! (Zuruf bei den Polen: Das ist als falsch widerlegt) Das ist nicht zu widerlegen! Auf Grund der vermeintlichen Widerlegung sind Erkundigungen eingezogen worden, die das als ganz zweifellos festgestell haben. (Zuruf Polen: Die Zeugen

es widerlegt! (Glocke den Ich bitte,

nicht zu unterbrechen. Meine H um unbedachte Aeußerungen kann es sich bei der Gelegenheit nicht ge— handelt haben; denn das ganze Volk hat dem zugejubelt. Meine Herren, der deutsche Reichstagsabgeordnete, der diese preußische Sokol⸗ Deputation geführt hat, war auch ein Preuße; er hätte den Zuruf: Tod den Preußen! vielleicht auf sich beziehen können. (Zuruf bei den Polen: Das ist widerlegt) Er aber und seine geehrten Fest— genossen haben diese Zurufe dankend akzeptiert und sich von weiß⸗

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gekleideten Jungfrauen und von Frauen, die auf den Balkonen standen, Blumen streuen lassen. Also Tod den Hakatisten und Tod den Preußen! das war die Parole, unter der sich dieser schöne Zug nach Galizien volliogen hat. Aus den an sich charakteristischen Sokolhymnen, die in Lemberg gesungen worden sind, will ich nur folgende Worte hervorheben: Die Freiheit, das ist unsere Standarte, die Unabhängigkeit das einzige Ziel, wenn das ent scheiden wird.“

Meine Herren, auf derartige Vorgänge muß doch geachtet werden; sie sind höchst bezeichnend; sie beweisen im Verein mit anderen Vorgängen, die sich namentlich in Amerika abspielen, doch sehr deutlich, wohin die Ziele der Sokolvereinigungen gehen. Und auch in inländischen Blättern ich könnte Ihnen eine große Zahl davon anführen wird immer die Idee vorgeführt: die Sokolvereine sollen ihre moralischen und physischen Kräfte zu dem Zwecke stärken, um, wenn der große Tag der Vergeltung kommt, auch bereit jzu sein. Ich will Sie mit Einzelheiten nicht behelligen. Ich könnte Ihnen aus einer mir vorliegenden Denk— schrift ganze Seiten vorlesen, die die Richtigkeit meiner Behauptungen bestãtigen.

Nun komme ich aber auch noch auf wiederholte gerichtliche Ent— scheidungen. Meine Herren, durch diese gerichtlichen Entscheidungen ist festgestellt, daß die Sokolvereine politische Vereine sind, daß sie im wesentlichen Politik treiben, und wenn sie auch durch Leibesübungen die anscheinend äußerlich harmlose Be— schäftigung dokumentieren, so läßt sich doch nach ihren ganzen Kundgebungen die Tatsache nicht leugnen, daß die Sokol—

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aus allen Gebieten des Wissens. 24. von B. G Teubner in Leipzig. schildert in dem vorliegenden Bändchen, das schon nach kurzer Zeit in neuer Weltalls. eine und geht dann darauf ein, wie das Weltall von erörtert den Bau der Sonne, der er sich mit Hilfe der Spektralanalvse ermitteln läßt. Zahlreiche Ab— bildungen sind beigegeben. Ueberall sind die Ergebnisse der exakten Forschung von dem, was durch Hpothesen erschlossen scheint, geschleden,

nationalpolnische Ideen und Beftrebungen zu fordern. Ich verstehe es nicht, wenn gestern der Herr Abg. Cassel hervorgehoben hat, daß die Schulräume in Berlin seitens der städtischen Verwaltung zu Zwecken politischer Vereine nicht hergegeben werden können, wie trotz⸗ dem die Turnhallen ungeachtet der wiederholten und, wie ich glaube, auch vielen der Herren Abgeordneten bekannten gerichtlichen Ent⸗ scheidungen immer noch den Sokolvereinen zur Verfügung gestellt worden sind.

Nun hat der Herr Abg. Stychel auf deutsche Turner im Aus⸗ lande verwiesen. Ja, meine Herren, zu den vielen guten Eigenschaften des deutschen Michels gehört auch die, daß er nicht demonstriert, daß er sich im Auslande möglichst den Verhältnissen des betreffenden Landes anpaßt. Ich habe noch nie gehört, daß ein dentscher Turnverein im Auslande großdeutsche Politik zu dem Zwecke getrieben habe, um die Möglichkeit der Losreißung irgend eines Teiles des betreffenden Landes seinerseits durch seine Vereinstätigkeit zu fördern. Wäre das der Fall, dann würde wobl 24 Stunden nach Bekanntwerden dieser Tatsache ein solcher deutscher Turnverein vom Boden gefegt sein. Hier dagegen läßt man sich jahrelang das ruhig gefallen.

Meine Herren, daß die Polen ihre Eigenart bewahren, ist ihr gutes Recht und ist ihnen, soweit sich das in erlaubten Grenzen bewegt, nicht bestritten worden. Aber die Tatsache, daß gerade die Sokolvereine für die Durchführung des großen Er⸗ lösungs« und Racheaktes wesentlich mit bestimmt sind, steht unerschütterlich fest; sie ist kein Phantasiegebilde, sondern, wie ich Ihnen eben nachzuweifen versucht habe, eine traurige Wahrheit.

Wenn nun der Herr Abgeordnete sich schließlich mit der Auf⸗ forderung, gleiches Recht für alle ergehen zu lassen, an die preußische Regierung gewandt hat, so kann ich ihm meinerseits nur erwidern, daß von keiner politischen Agitation der Satz „Gleiches Recht für alle' so vernachlässigt und ihm so zuwidergehandelt wird, wie von der nationalpolnischen Agitation gegenüber dem Deutschtum. Ein solches Maß von Verleumdung, von Fälschung der Geschichte, Darlegung ver⸗ meintlicher Vorgänge, die unsere vermeintlich minderwertige Kultur gegenüber dem edlen Polentum beweisen sollen, steht einzig in der Welt da. Ich bin leider genötigt, die bezüglichen literarischen und sonstigen Vorgänge sehr ausgiebig zu verfolgen. Die Polvpenarme, von denen der Herr Abgeordnete sprach, um die ganze Misere der vermeintlich unterdrückten polnischen Nation innerhalb des preußischen Staats

darzustellen, besitzt die nationalpolnische Agitation und verwertet sie in ganz anderer Weise über den ganzen Erdkreis, über alle zivilisierten Länder und versucht, die öffentliche Meinung zu ungunsten des Deutschtums und zum Nachteil unserer wichtigsten nationalen Inter⸗ essen auf das ausgiebigste zu beeinflussen. (Bravo! rechts.) Abg. Irmer (kons.): Zunächst habe ich es zurückzuweisen, als ob, wie der Abg. Stychel meint, die preußische Regierung gewisser⸗= weise Hochrerrat gegen die österreichische beginge, wenn sie die Angriffe in der deutschen Presse dulde. Für mich genügt es auch, daß der Minister erklärt hat, ein Erlaß, in den polnischen Familien solle Deutsch gesprochen werden, ist nicht ergangen. Es 'soll bei dem bleiben, was seinerzeit der Reichskanzler aussprach, daß jeder zu Haufe reden möge, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Zu der Interpellation bemerke ich sodann, daß die einfache Lektüre des Allgemeinen Landrechts zeigt, daß dieses in seinen Bestimmungen die

.

es immer so dargestellt, als ob hier ein Eingriff in die Selbstverwaltung vorliegt. um das Gemeinderecht,

der Staats regi Hier handelt es sich aber nich sondern um das Schulrecht. (Juruf dez Abg. Casselz und das Gemeinderecht. Nein, Herr Kollege Caffel. nur um das Schulrecht. Schon in der Stadteorßnung von 1863 . gesagt, daß besondere Verordnungen über die Schulangelegenheite ergehen sollen, und der Minister Westphalen hat das in seiner Aue. führungsinstruktion zur Städteordnung von 1853 wiederholt. Di Schuldeputationen sind der Schulbehörde beigegeben und so ein Tei derselben. (Abg. Cassel: Ausschließlich?) Ich gebe zu, nicht aus schließ. lich aber sie sind doch als ein Organ der Staatsverwaltung anzusehen Dadurch erklärt es sich auch, daß in dieser Angelegenheit nicht durch den Minister des Innern und den Oberpraͤsidenten vorgegangen werden konnte, sondern nur durch den Kultusminister auf dem Wegt der Verordnung, wog gen es allerdings ein Verwaltungsstreit verfahren nicht gibt. Herr Cassel scheint anzunehmen, daß man auf seiten der Regierung dieses Streitverfahren absichtlich vermeiden möchte. Be seiner Geschicklichkeit wird es ihm ja nicht schwer werden, doch noch einen solchen Weg für die Berliner Stadtverwaltung zu finden. Nun hat Herr Hobrecht gestern gefragt, ob es notwendig und klug war, so vorzugeben, namentlich sogleich eine allgemeine Verordnung an alle Städte zu erlassen. Nach meiner Ansicht war dag für Verl schonender, als wenn sich die Verordnung nur gegen Berlin gerichtet hätte; s. Zt. als der Stadtverordnete Singer in die Schuldeputation gewãhl wurde, hat die Regierung auch an alle Städte die Verordnung erlassen daß Sozialdemokraten dafür nicht gewählt werden dürfen. Meine Freunde meinen nicht nur, daß die Regierung in ihrem Vorgehen zu rechtfertigen sei, nein, daß sie ihre Pflicht versäumt hätte, wenn fie loiese Maß. nahmen unterlassen hätte. Ich gebe dem Abg Heobrecht zu, daß die Regierung es sich wohl überlegen mußte, ehe sie Berlin gegenüber in solchen Konflikt eintrat. Aber welche Rücksicht follte sie nehmen, nachdem seit 1862 die sog. liberale Aera dort eingetreten war mit der Ver— weigerung der Beteiligung an einem Mahl zu Ehren eines dem Herrscherhause nahestehenden Prinzen. Ich bin wie der Abg. Hobrecht ein reund der Selbstverwaltung; aber die Stähte haben diefe doch erst bon der Regiezung erhalten und nur unter der Vervfl chtung, im Rahmen der Gesetze zu bleiben. Wenn das geschieht, so werden wir über Eingriffe in die Selbstverwaltung hier uns nicht mehr zu unter— halten haben.

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen.

Abg. Fisch beck (fr. Volksp) zur Beschäfts ordnung: Bei Inter⸗ vellationen ist nicht wie bei Anträgen ein Schlußwort möglich. Die Majorität hat das Recht, die Debatte zu schließen, und ich versteht es auch vom Standpunkte der Majorität, daß sie geschlossen hat. Aber man hätte uns von der Minderheit doch die Möglichkeit der Antwort gegen die Abgg. von Zedlitz und Irmer lassen sollen. Wir haben sehr viel dagegen zu sagen und behalten uns nun die Antwort für später vor. Sie wird nicht ausbleiben. ;

Abg. Sattler bedauert in persönlicher Bemerkung, daß der Abg. Irmer seinen abwesenden Freund Hobrecht scharf angegriffen habe ohne ihn vorher zu verständigen. . Abg. Irmer: Ich hatte nicht die Absicht, Herrn anzugreifen, sonst hätte ich ihm lovalerweise vorher macht. Es wird auch niemand in meinen Angriff finden können. Abg. Sattler: steht mir doch zu.

; 21. Stychel hält seine Behauptung über den Sprachenerlaß aufrecht.

Abg. Ernst: Ein Vorwurf gegen den Minister, roßzügige Politik treibe, hat mir ferngelegen. arauf antworten.

Damit ist die Interpellation erledigt.

Schluß 5 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 1 Uhr.

Hobrecht scharf ̃ Mitteilung ge—⸗ Worten einen scharfer

Ein Urteil, wie Herr Irmer gesprochen hat,

2 daß er keine Ich werde später noch

konfessionelle, nicht die Simultanschule im Auge hat. Nun wird

(Anträge.

für das Jahr 1903 4163 150 2046 206 1234 033

Tagegen

ahre 1 Eheschließungen . w 29 Geburten. : einschließlich Sterbefãlle s der Totgeburten Es beträgt mithin der Geburten⸗

1

Unter den Geborenen waren unehelich Geborene. Totgeborene

Zur Arbeiterbewegung. Aus Cassel wird der ‚Rh.⸗Westf. Ztg.“ gemeldet, Belegschaften der Braunkoblenz Wilhelm‘ und auf in 2

2

5

In der Weberei von Heinrich Bötzelen jr. in München— Gladbach (vgl. Nr. 281 d. Bl.), die ausständigen Arbeiter am Sonnabend die Arbeit wieder aufgenommen hatten, ist es zu neuen Streitigkeiten gekommen, infolge deren die Arbeiter jetzt aufs neue die Arbeit niederlegten.

In Argentinien ist, nach einer Meldung der Agence Havas auch der zweite Tag des Ausstands (ogl. Nr. 284 d. Bl vo kommen ruhig verlaufen. In der ganzen Rerublik erlitt der öffent.

ie 5

* 1 *

liche Dienstbetrieb keine Unterbrechung. Die Arbeitzeinstellungen waren wen ger zahlreich als am erften Tage. Zeitungen beglück— wünschen die Regierung zu ihren erfolgreichen Maßnahmen.

Dr Vie 8

Literatur.

Der Bau des Weltalls von Professor Dr. Scheiner. Mit 24 Figuren im Tert und auf Tafeln. (. Aus Natur und Geistes. welt.. Sammlung wissenschaftlich gen einverständlicher Darstellungen Bändchen) 2. Auflage. Verlag Preis geb. 125 16 Der Verfasser

Bau des zunächst

inneren und äußeren gewählte Beispiele weiß er von der Giöße des Raumes Weltall in Frage kommt. Er von der Erde aus erscheint, und e en und der Nebelflecken, wie

Auflage erscheint, den Is. Durch geschickt Voistellung ju erwecken

der Zeit, die für das

und auch die Grenzen unserers Wissens werden nicht verschwiegen. Das Buch ist eine gute Einführung in die Astronomie und ein Beispiel dafür, wie ein Wissensgebiet allgemein verständlich und doch ohne Verflachung behandelt warden kann.

Römische Schlendertage. Von Hermann Allmers. Elfte illustrierte Auflage mit zwanzig Vollbildern. Verlag von Schulze, Hofbuchhandlung in Oldenburg. 6 6, geb. 7 60 Die elfte Auflage seiner ‚Römischen Schlendertagen, die der Verlag den Freunden und Verehrern des Dichters als Weihnachtsgabe bietet, hat Hermann Allmers nicht mehr erleben sollen. Im Frübjabr 1902 wurde der greise Marschenpoet! und Römssche Schlenderer“ in der Gruft seiner Ahnen zu Rechtenfleth als der letzte

vereine politische Vereine sind, ju dem Zweck gegründet, um

seines Stammes jur ewigen Ruhe gebettet. Allmers ist

457 208 2089 414 1187171

902 243

177 083 64 679

Statiftik und VBolkswirtschaft.

Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle des Jahres 1903 Die neuesten Zusammenstellungen des Kaiserlichen Statistischen Amts ergeben

im Deutschen Reich.

im Durchschnitt von 1894/1903 449774 2 018611 1218 905

799 706

179 963 64 485

im 902

auf 1000 der Bevölkerung 1903 1902 1894. 180 7, 91 . 8, 20 34,94 36 80 21,07 2222

13,87 15,63 14 58 Prozent der Geborenen

8, 53 8, 48

3,09 3, 10

niemals ein

d So ist ne geschrieben. ußte er in einer

; Zwanzig Vollbilder es Verfassers selber und seiner römischen

r en dem Buch einen künstlerischen Schmuck, der es als Gabe für den Weihnachtstisch noch ganz besonders empfehlen · wert erscheinen läßt.

Waldhornlie der. Jagdlieder aus alter und neuer Zeit. gesammelt und herausgegeben von Konrad Dreher. Mit 24 Ab- bildungen nach französiscen Holzschnitten aus dem 17. und 18. Jahr⸗ hundert und nach Originaljeichnungen von M. Köppen, C. Koöffutkh, H. Lossow. E. Stern und F. Stuck. Verfag von J. J. Weber in Leipzig. Preis in Originaleinband 4 16 Ein kleines Prachtwerk, das dem Weidmann sowie den Liebhabern humoristischer Literatur um fröblicher Volkspoesie empfohlen sei. Der allieit zu Scher; aufgelegte Nimrod Konrad Dreher hat die Waldbornslieder“ alter und neuer Zeit gesammelt und manches aus eigenem beigesteuert. Mit Originalbeiträgen sind ferner vertreten Fran; pon Kobell, Hermannn von Schmidt, L. Ganghofer, Brund Rauchenegger, Rudolf von Baumbach u. a. Eine gan Anzabl Lieder und Reime entstammt der unerschöpflichen Fundgrube „Aug des Knaben Wunderhorn‘, dem Immerwätrenden Jägerkalender von Hans Friedr. von Fleming (1749) und den ‚Oberbahrischen Liedern! die im Auftrage und mit Unterstützung König Maximitians II. für das bayerische Gebirgsvolk von Franz von Kobell gesammelt und 1866 herausgegeben wurden. Franz Stuck, Heinrich Lossow, Egon Koffuth und E. Stern steuerten Originaljeichnungen bei, während Max Köppen jwei Dutzend Illustrationen nach französischen Holischnisten det 17. und 13. Jahrhunderts lieferte. Jede Seite des typographisch geschmackvoll ausgeführten Buches zeigt unter Verwendung von Vigaetten Kopf. und Randleisten, Üeberschriften und Initialen in ,,

. Kursächsische Streifzüge, Wanderungen in der Niederlausitz. Ven Otto Eduard Schmidt. Zweiter Band. Verlag von Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. (4475 6) Wie in dem ersten Bande hat auch im vorliegenden der Verfasser es verstanden, mit gleichem liebevollen Eingehen Vergangenes und Gegen⸗ wärtiges anschaulich zu behandeln. Er führt uns in die Gegend bon Senftenberg und. Altdöbern, in den Spreewald, von 'der Spree zur Oder, nach dem Stift Neuzelle und seinem Hinter⸗ land; vom Schwilochsee zur schwarjen Elster, in die Scklösser des Grasen Brühl und nach Dobrilugk. Das Landschaft. liche, Historische, Kulturelle und Wirtschastliche der geschiloerten Gegenden hat gleiche Berücksichtigung gefunden. Bei dem erhöhten Interesse das die Gegenwart der Heimatékunde erfreulicher Weise ent-

snaus dankbare Leser finden wird.

Aus der großen Zahl der für Weihnachten auf den Bücher markt gebrachten Jugendschriften seien drei im Verlag von Emil Perthes in Gotha erschienene Bändchen hervorgehoben; Die Pflege⸗ obne, Erzählung für die Jugend von Marie Arnim (2 A; Deutsche Fugend in schwerer Zeit, Erzählung für die reifere Jugend von Josephine Siebe (2 A) und Wie Lenchen eine Heimat fand, Erzählung für die Jugend von derselben Verfafferin 2 4). Wenn diese Bücher sich auch nicht über den Durchschnitt der kblichen Jugendliteratur erbeben, können sie doch als gesunde, dem Verständnigs und Geschmack der Jugend angepaßte Unterhaltungs- ssteratur empfohlen werden. ö

Das gleiche gilt von zwei im Verlag von J. F. Lebmann in München erschienenen Jugendschriften: Aus Tagen deutscher Not bon Anton Oh ern (2 4A und der Raub Straß burgs von Fritz Lien hard (2 „n. Diese beiden Bücher stehen insofern auf einer, höheren Stufe, als in ihnen mit Geschick die Etzäblung auf bistorischem Hintergrunde aufgebgut ist. Lienhard, der bekannte elsässische Schriftsteller und begabte Dichter, schildert mit patriotischer Wärme die traurige Zeit Teutscher Zerrissenbeit zu Ende des 16. Jahr- hunderts, während Anton Ohorn das Schicksal des Dichters Seume schildert, der als Student von hessischen Werhern gepreßt, gezwungen an dem amerikanischen Befreiungskriege teilnehmen mußte.

In einer Eriäblung für die reifere Jugend Raupenbelm und Pickel haube (Verlag von Hirt u. Sohn, Leipeig) verfl kt Karl Tane ra Selbsterlebtes mit freier Erfindung. Die frisch geschriebene Krlegserzäblung führt den Leser auf die Schlachtfelder von 1866 und die des deutsch⸗französischen Krieges. Das hübsch ausgestattete Buch kostet 5 4 ; . .

Unter den für heranwachsende Mädchen geeigneten Büchern ist zunächst das von Thekla von Gumpert begründete, von Berta Wegner ⸗Zell herausgegebene Töchteralbum“ (Verlag von Carl Flemming in Glogau, 7.50 „½ε) zu nennen, das nunmehr zum 50. Male erscheint. Der besonders reich ausgestattete Jubiläums band ist mit 29 Farbendruckbildern 8 Beilagen und zahlreichen Ab— bildungen geschmückt. Ihre Majestät die Kaiserin Auguste Victoria bat für den Jubelband zwei interessante, Höchstsel bst aufgenommene Pbotogramme als Ehrengabe gespendet. Vom übrigen Inhalt des Bandes, der 37 Bogen Großformat umfaßt, sei hier nur Einiges erwähnt. So ein „Blütenstrauß-, zu dem eine Anzahl Dichter und Dichterinnen Beiträge gespendet haben, die handschriftlich, in künst—⸗ lerischer Umrahmung, wiedergegeben wurden. Ferner ein Märchen pon der Lerch? von Therese Dahn, eine Entstehungsgeschichte des Töchteralbums“, die die jetzige Herausgeberin als Einle tung voranstellt und in der voll Anerkennung der Begründerin des Werks, Thekla von Gumperts, gedacht wird. Paul Lindenberg erzählt Interessantes vom Reichskanzlerpalais in Berlin. Ein Bild der Prinzeß Elisa Radz will, der Jugendliebe des ersten Deutschen Kaisers, ebenso eine Original— zeichnung der Prinzessin, die sie und Herrn von Wildenbruch, den Vater des Dichters, auf der Gartenterrasfe des historischen Palais keigt, sind dem Beitrag eingefügt. Hervorzuheben sind auch eine Albrecht Dürer⸗Studie von Dr. Georg Malkoweky mit guter Wieder⸗ gabe berühmter Bilder des Meisters und ein Lebensbild der Mutter Bismarcks mit einem jugendschönen Porträt. ;

In demselben Verlage ist auch ein neuer Band von „Herz— blättchens Zeitvertreib“ (6 „), begründet ebenfalls von Thekla von Gumpert und herausgegeben von Berta Wegner -Zell, er— schienen. Das gut illustrierte Buch, ein willkommener Freund der Kinderwelt, bringt für die Kleinen vom 4. bis hinauf zum 10. bis 12. Lebensjahte Unterhaltung und Belehrung in gediegener, frisch— fröhlicher Form. Erzählungen und Gedichte aller Art ernsten und heiteren Inhalts bringen den Kleinen reiche Anregung; namentlich sind die vielen hübschen Tiergeschichten hervorzuheben, die den ethischen Zweck anstreben, den Kindern Liebe und Schonung gegen alles Getier einzuimpfen. Eine wertvolle Beigabe sind die Jechs originellen Be⸗ schaͤfätigungstafeln, die in Wort und Bild Anleitung und Antrieb zu eigener schöpferischer Tätigkeit geben. Das Buch, das seit 49 Jahren erscheint, wird vielen Kindern ein willkommenes Weihnachts geschenk sein. . 36

Die letzte Nummer des Kunstwart“ (Verlag von Cal wey, München) enthält auf 172 Seiten den literarischen Ratgeber für 19053. Es ist an dieser Stelle bei dem Erscheinen des Ratgebers im vorigen Jahre auf das Verdienstvolle des Unternehmens hingewiesen, dem ge⸗ bildeten Leser einen Wegweiser durch die ungeheuren Bereiche der modernen Literatur zu bieten. In diesem Jahre sind eir zelne weitere Ge⸗ biete in den Ratgeber neu aufgenommen: Bühnenwesen, Germanistik, katholische Theologie und Rechtslehre. Bei Anerkennung für die mühevolle Durcharbeitung des überreichen Stoffgebiets kann man den Wunsch nicht zurückdrängen, daß der Ratgeber in Zukunft nicht noch weiter an Umfang zunehme. Schon jetzt enthält er manches Ueberflüssige. Die beigegebenen Illustrationen verdienen nach Aus⸗ wahl und Wiedergabe alle Anerkennung

Die Weihnachtsnummer der Modernen Kunst“ (Verlag

Rich. Bong, Berlin W. 57 Preis des Heftes 3 6, für rei große farbige Kunsiblätter,

bonnenten 1,26 4606) hal 49 latter, Schul je, ein humoristisches

. ist zu hoffen, daß das Bach über den Kreis der Laufitz

aller

1

enthalt u. a. stimmungs volle Landschaft von 15 noristi ierstück von A Weczerzick und eine Atelierszene von L. A. Tessier, Hol- schnitte nach Gemälden von Henrv Ryland, F. Nath, Paul Descelles u. A. ind ein von C. Wahlin umrahmtes Bild von C. Saccagi Andacht. Von Interesse sind die reich illustrierten Aufsätze von Lu Volbehr „Zinnsoldaten?, von Alex Braun über Künstlerlebluchen, von O. Pudor über modernes deutsches Metallkanstgewerbe, endlich Julius tindes Lebensbild: „Des alten Fräuleins alte Katze“ und eine Weihnachtshymne von Theo Schäfer. . Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch⸗franzs chen Kriege von 1870 71 von Kunz, Major a. D. 18. Hest; Die utsche und französische Artillerie, die deutschen und französischen ioniere in der Schlacht von Wörth die Attacken der französischen Kärassiere bei Morsbronn und der Kampf des 88. Regiments im Nieder walde. Mit dem liegenden Heft hat der Veifasser die von ihm seit 24 Jahren erfolgreich betriebenen Untersuchungen über die gewaltigen Kämpfe von Wörth beendet. W erd

9

Wie bereits früher (vergl. zuletzt Nr. 70 1904 d. Bl.) hervorgehoben, ist auf die Gelände⸗ beschreibung eine ganz besondere Sorgfalt verwandt worden und zwar, wie es im Vollwoit heißt, auf Grund eingehender und wiederholter persönlicher Studien des Autors an Ort und Stelle. Hier⸗ durch erst ist es gelungen, das rechte Verständnis für das Ver⸗ balten der höberen Führer und das Benehmen der Trupxen zu gewinnen und manchen Zweifel oder gar Vorwurf aufzuklären, den diese oder jene Episode des Gefechts vielleicht hervorgerufen hat. Die von Major Kunz entworfenen Pläne mit Truxppen— einzeichnung und sonstigen Erläuterungen bieten also, in Ver- bindung mit den Textschilderungen dem Leser gewissermaßen ein plastisches Bild der Entwickelung der Schlacht, aus dem er die erstere bis auf den Weg jedes einzelnen beteiligten Truppenteils genau verfolgen kann. Besonders interessant ist u. a. die Schilderung der im Titel angedeuteten Attacken der französischen Kürassere, die Klarstellung der Leistungen der beiderseitigen Ariillerie sowie der Genietruppen, die Darstellung des Kampfes des 88. Regiments und die über den Straßenkampf in Wörth angestellten Untersuchungen. Ein beigegebenes Sach—⸗ register bringt einerseits Berichtigungen zu den datselbe Thema be— bandelnden Heften (13 —1*) und erleichtert andererseits auch erheblich die Benutzung bei späterem Nachschlagen und bei Studien. Zu solchen ist das Kunzsche Werk überhaupt sehr geeignet und ju empfehlen. Ein in Aussicht gestelltes Hauptwerk soll demnächst er⸗ scheinen, die Schlacht von Wörth im Zusammenhange, in großen Zügen schildern und die Maßregeln der höheren Führer vor, während und nach der Aktion eingehend beleuchten. Hinsichtlich aller taktischen Einzelbeiten soll jedoch dabei auf die jetzt abgeschlossenen Hefte 6 verwiesen werden, sodaß auch diese ihren bleibenden Wert ebalten.

Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat November abgerechnet: 2 603 192 109 6

Nach der Wochenübersicht der, Reichsbank vom 2. De. zember betrugen (4 und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1904 1903

Metallbestand (der 83 2 Bestand an kurs— fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu

1902 6

0900 308 0 S898 93 O00. 8

27 84 S berechnet) . ö 25 998 000) (— 35 380 000)

Bestand an Reichs⸗ kassenscheinen

Bestand an Noten anderer Banken

Bestand an Wechseln

8 99g oo - 7 5352 0 . g2l ß Hoh 4 24 065 660) 4

*

Bestand an Lombard⸗ . forderungen. bz Si6 9Ood0 C S521 000 *

99 707 000 7214 00

g J

3535 3

Bestand an Effekten

.

* 7

Bestand an sonstigen Aktiven

C O CM N—

2

Passiva: das Grundkapital. ; (unverãndert) 51 614000 (unverãndert)

150 000000 1280 900 000 (unverandert) (unverandert) 47 587 000 44639 00

(unverandert) (uiunverãndert) der Betrag der um ö laufenden Noten . 1293941 000 12775 ( 33 432 000) 4 354 die sonstigen täglich fälligen Verbind⸗ lichkeiten ö. —ͤ

5 ( 37 557 0b. 67 565 die sonstigen Passiva 36 937 009 3150 64 94

613 000) 4 1182000). bnahme des Metallbestandes war um 93 Mill. geringer als im Vorjahr; der Metallbestand selbst überschreitet vorjäbrige Summe um 101 Mill. Mark, der Wechseloestand ist 130 Mill. Mark geringer als im Vorjahr, die täglich fälligen Ver⸗ bindl ichkeiten bleiben um 61 Mill. Mark hinter dem Vorjahr zurück.

der Reservefonds

91 000

3

; 1 32 000) (*

248 010 0090 29 865 000)

o 88 848 009 61353

——

(Aus den im Reichsamt des Innern jusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“) Rumänien.

Bestimmungen über Hondlungsrei Gebrauch von Warenmustern und M Königliche Verordnung vom 29. Mai / 11. Juni d. Reglement über die Handlungsreisenden sowie über di t von Warenmustern und Modellen ist laut Königlicher nung vom 30. September / s Ottober d. J. durch ein neues ersetzt worden, das gegenüber dem alten folgende Aenderungen aufweist:

Artikel 1: Nach dem neuen Reglement können Handlungs— reisende nicht nur, wie im Abs. 2a des alten Reglements vorgesehen, bei Kaufleuten und Wiederverkäufern, sondern auch bei Industriellen und Landwirten Bestellungen aufnehmen, jedoch nur insoweit, als landwirtschaftliche Maschinen und Geräte in Frage kommen. Dementsprechend ist auch der Wortlaut für die in Betracht kommende Legitimationskarte abgeändert worden. Die Bestimmungen des alten Reglements (Abs. 2B), welche sich auf die Handlungs— reisenden beziehen, die Bestellungen nach Mustern bei Privat leuten aufnehmen konnten, sind in dem neuen fortgefallen, des gleichen die für diese Klasse von Handl ungsreisenden vorgeschriebene Legitimationskarte (Art. 4, Abs. 3, Ziff. 3).

Artikel 9: Die Länge von Garnfäden aus animalischen vegetabilischen Spinnstoffen, die als Muster ohne Wert dienen solle ist von 10 auf 25 em erhöht worden. Außerdem ist die Bestimmun wonach die Unbrauchbarmachung durch Durchlöcherung nur bei Stoffen, Posamenten, Tapeten und jedweder Art von Manu⸗

zaren, deren Zeichnung auf einem kleinen Stück nicht vorgeführt werden kann, Anwendung finden darf, fortgefallen.

Artikel 10, Abs. 3, Ziff. IV: Nach dem alten Reglement war de Handlungsreisende verxrflichtet, bei Wertmustern außer dem Stempel für die Eingangsanmeldung noch die Plombierungskosten zu tragen. Das neue Reglement hat nur die Stempelgebühr für die Ein gangsanmeldung beibehallen, während alle anderen Zahlungen, auch die für Anlegung von Bleien und Stempeln, in Wegfall

kommen sind. J . Artikel g: Im Abs. 3 ist statt der Worte: wie einer Dampf oder sonstigen Maschine“ zu setzen: „wie

eines Dampfers, einer Maschine usw.“.

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Der Handel mit Lederhaneschuhen in Skandinavien.

Die Handschuhindustrie in Dänemark und der Handschuhexvort aus diesem Lande, der ziemlich, bedeutend gewesen ist, sind sehr zurückgegangen. Die Ausfubr ist von 3150 kg (Wert: 183 0900 Kronen) im Jahre 1897 auf 3 5 kg (Weit: 18 000 Kronen) gefallen. Die Einfuhr ist dagegen veihältnismäßig gestiegen; sie betrug 18957: 2365 kg im Werte von 2895 000 Kronen und 1902: 9190 kg im Werte von 6is (00 Kronen. Das Hauptbezugsland ist Groß— britannien. Man verlangt im allgemeinen eine mittlere Qualität. Im Einzelverkauf kostet ein Paar 1,50 bis 5 Kronen. Die Zahlungs⸗ srin wird auf 3 Monate bemessen. Von Importhäusern in Kopen hagen sind folgende zu nennen: Brödrene Andersen Magasin du Nord Goldschmidt u Co. Messens Illum. Die Import⸗ häuser kaufen die Handschuhe durch Vermittelung ihrer Reisenden ein.

In Schweden schätzt man die inländische Handschuhfabrikation auf 950 707 Kronen. Die Einfuhr beziffert sich auf 64988 Eg (Wert: 324 950 Kronen), und zwar 5290 kg aus Deutschland, 960 kg aus Dänemark, 230 Kg aus Gioßbritannien, 13 kg aus Norwegen und der Rest aus Belgien und Finnland. Bemerkt sei jedoch, daß der größte Teil der Waren, die in der Statistik den deutschen Provenienzen zu⸗ gewiesen werden, französische und belgische Fabrikate sind, die nur durch Deutschland durchgeführt worden sind Glacshandschuhe werden zumeist aus Frankreich, Belgien und Dennschland hejogen, Dogskins aus Groß— britannien. Ter Eingangezoll für Handschuhe beträgt in Schweden 6 Kronen für 1 kg. Am meisten gehen die Sorten im Preise von 18 bis 22 Kronen Tas Dutzend. Luxushandschuhe erzielen Preise bis 70 Kronen und mehr Verkauft werden die Handschnhe im Einzel verkauf durchschnittlich mit 2,50 bis 3 Kronen das Paar. Von Handelshäusern, die sich mit dem Absatz von Handschuhen befassen, sind in Stockholm folgende zu nennen: Aktiebolaget Nordiskatompaniet; Silvanders Herrekipering; Militär Ekireringsaktiebolaget und John Sörman. (Nach einem Bericht der belgischen Gesandtschaft in Stock⸗ holm, veröffentlicht im Balletin Commsreial.)

Fremde Versicherungsgesellschaften in Cbile.

Ein Gesetz, welches die in Chile tätigen fremden Versicherungẽe⸗ gesellschaften aͤngeht, ist kürzlich von dem chilenischen Kongreß an— genommen worden und soll in Dezember d. J. in Kraft treten. Das Gesetz teilt Feuerversicherungsgesellschaften in zwei Klassen;

diejenigen mit einem Kapitale von 560 000 Pesos und mehr gehören

zur ersten, diejenigen mit einem geringeren Kapitale zur zweiten Klasse. Bei der Abschätzung des Kapitals einer Gesellschaft werden Reserve, und Akkumulationsfonds mit zum Kapitale gerechnet! Von Feuerversicherungs esellschaften der ersten Klasse wird ein Depositum von 300 000 Pesos und von denjenigen der zweiten Klasse ein Depositum von 20000 Pesos verlangt. Gesellschaften, welche gegen See und landwirtschaftliche Schäden versichein, müssen 50 000 Pesos hinterlegen. Die Depositen können in unbelastetem Grundbesitz in Chile angelegt werden, in Landesmünze oder Sterling oder in Bonds von Unternehmungen, welche vom Präsidenten der Republik anerkannt werden. Lebensveisicherungsgesellschaften zerfallen ebenso wie die Feuer- versicherungsgesellschaften in zwei Klassen. Die erste Klasse hat 400 000 Pesos, die zweite 300 000 Pesos zu binterlegen. Ferner haben diese Gesellschaften 20 09 ihres jährlichen Prämienbetrages zu binterlegen. Die Versicherungsgesellschaften haben außerdem eine jährliche Abgabe zu zahlen. Bei erversicherungs ellschaften erster rster Klasse haben eine Abgabe von r Klasse eine Abgabe von 3000 Pesos it die Versicherungsgesellschaften sehr

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zu zahlen. Dieses neue Gesetz ba in Erregung gebracht, und man g die in Chile auf dem Versicherun Gesetzes ihr Wirkunzsfeld in Chile Bericht des amerikanischen Konsuls in Ve

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Steigerung der Ausfuhr ameritkanischer Landwirtschafts— und Viehzuchterzeugnisse infolge der Dürre in Europa. Wie infolge des h ĩ 5 nnien und auf dem europäischen Kontinent zu erwarten war, hat in den Vereinigten Staaten von Amerika die Nachfrage nach verschiedenen Erzeugnissen der Landwirtschaft und Viebzucht merklich zugenommen. Im Preise von Oleomargarin verursachten die erheblichen An— fe niederländischer Importeure im Osten und Westen der Vereinigten ten eine stetige Steigerung; die Aussicht, mehr als gewöhnlich erine nach England abzuse ein gewisser Mang zte die Fabrikanten ums als infolge des Ausstandes hränkung in der Gewinnung des benötigten war. Am Vorrat und an den Preise in Europa mußten sich ja die Folgen der Dürre ju merkbar machen. Auch andere zu Nahrungszwecken geeignete wurden in gesteigerter Menge von Europe bestellt. —J gingen erhebliche Aufträge ein für Baumwo und Leinsaatki und mehl zur Viehfütterung, namentlich in Südstaaten der und „war mit der Forderung schnellster Li Diese Drꝛinglich keit der europäische ein Anziehen der Preise für Es Baumwollsamen neuer Ernte von den Oelmüblen gelegt werden müssen, als die Marktlage für Baumwollsamenöl recht⸗ fertigte, weih auch der Baumwellfarmer schon mit der besseren Absatz⸗ gelegenbeit für die Samenrückstände in Europa rechnet. Für Talg haben sich ebenfalls die Aussichten für die Ausfuhr gebessert, weil in Großbritannien eine Verteuerung dieser Ware eingetreten ist, weniger infolge schon fühlbaren, als in Voraussicht späteren Mangels derselben. Ein Teil der gesteigerten Nachfrage nach Baumwollsamenöl zum Export wird auf die Besorgnis zurückgeführt, daß verschiedene Sorten Samenöle in Europa in gewohnter Menge zur Verfügung E

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neuesten Preise des Baumwollsamenöls in Amerika lassen den Einkauf desselben auf Vorrat jetzt ziemlich riskant erscheinen, da man noch nicht genau übersehen kann, ob nicht eine andere Oelsorte doch später noch in reichlicher Menge auf den Markt kommt. Sollte der Preis von Baumwollsamenöl noch höher steigen, dann wären wenig Aussichten für einen bedeutenden Export desselben vorhanden; man rechnet aber mit einer reichlichen Baum das Angebot des Oels seinen Preis niedrig halten dürfte. Da man eine gute Maisernte err f ird auch die Aufzucht von Schlachtvieh zunehmen das Angebot tieriscken Fettes sich steigern und mwollsamensl einen kräftigeren Wettbewerb bereiten. (Nach onal Provisioner.)

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1803 und die Haupteinfuhrartikel derselk

er Wert der Einfuhr Ceylons aus dem Auslande, d. b

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Wert der gesamten Einfuhr des verflossenen

102 300 000 Rs. stellte, von denen 25 800 C00 Rs.

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aus Großbritannien und 64 800 000 Rs. auf diejenige aus

Kolonien entfielen, während rund 11700 (00 Rs., wie gesagt, die Rechnung des n sind. .

Die erste ausländischen Herkunftsgebieten nimmt s Jahre 1803 rer

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rund die Einfuhr britischen auf

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de vVasarroYntiorvr Posamentierware ne e raffiaierter Zucker, Ro 1sKRIan ö n 1me 8 chland folgt an jweiter S n

an mit 1583 483 Rs. hauptsächlich Teekisten,

Japan zeirãdrige Wagen Kleider, .

Oes esondere: raffinierten iar, Glas, Posamentier⸗

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1 enwaren, Posa⸗

Zucker, Eisenkurzwaren, Betten, Zement, M waren, Lampen, Zündhölzer, Pavier.

Rußland fuhrte für 897 520 Rs., ins eso

Frankreich wird mit 744 550 Rs. aufgefi sächlich beteilig . mentiertwaren, Regenschirmen.

Die Vereinigten Staaten von? Jabre 1905 für 721 887 Rs. nach Ceylon ein. nach dort waren: Petroleum, Tabak, Texiil⸗ Schmieröl usw. .

Holland mit 488 582 Nis. lieferte insbesondere: Waren, Seidenwaren, Stückwaren, Kase. .

Belgien, dessen Einfuhr nach Ceylon einen Wert von 469 853 Re. aufwies, versorgte dasselbe mit Eisen und Stahl sowie Waren daraus, ferner mit Spielkarten, Glas, Düngemitteln, Zement,

ucker. . . Die schweizerische Einfuhr im Werte von 370 762 Rs. bestand bauptsächlich aus Milch, baumwollenen Waren, Düngemitteln. .

Italien mit 269 410 Rs. sandte ins besondere Kartoffeln, Textil- waren, Schreibpapier. ;

. dessen Einfuhr nach Cevlon sich auf 250 492 Rs. bewertete, war besonders mit seinen Zündhölzern und mit Ro heisen beteiligt. (Colonial Reports-Annual Nr. 425.)

mit Fognak, Wein, Kartoffeln, Sei

1 Amerika führten im Haupteinfuhrartikel und Metallwaren,

baumwollene

Außenhandel und wirtschaftliche Berhältnisse in hilenisch⸗ Patagonien (Magallanes) 1903.

Der Jahresbericht des Gouverneurs des chilenischen Territgriums Mac fend enthält über Außenhandel und wirtschaftliche Verhältnisse dieses Landes im Jahre 1903 u. a. folgende Ausführungen: are, Der Einfuhrhandel von Chilenisch. Patagonien bewertete sich im Jahre 1903 auf 4610 194 Doll. gegen 3 849 261 Doll. im dorher. gehenden Jahre. An der Steigerung der Einfuhr ist ausschließlich das Ausland beteiligt, während der Bezug aus den chilenischen Häfen der pazifischen Küste zurückgegangen ist. Auf den Import aus dem