zelative Regenarmut der deutschen Flachküsten vor. daß die allgemein verbreitete An⸗ ficht, wongch die Küsten zegenreicher fein sollen als das dabinter licgende Binnen land, nur für anste gendes Gelände gilt äber Beobachtungen eines hinreichend dichten Netzes verfügt, wie dies
sich, daß Flachküũsten
der Abhandlung wind nachgewiesen,
an der deutschen Küste der Fall ist, dann zeigt regenärmer sind als das dahinter liegende Binnenland. Folgende Druckwerke wurden überreicht:
Hof
Salz blagerungen. r die Veröffentlichungen des Königlichen Meteorologischen
Ergebniffe der meteorolorischen Beobachtungen in Potsdam im Jahre Ergebnisse der Beobachtungen an den
Stationen II. und III. Ordnung im Jahre 1839. Berlin 190.
1961. Berlin 1904, und:
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz i
rin Diels abgehaltenen Sitzung der philosophisch-⸗historischen
lafse las Herr Dil they äber die Grundlegung wifsenschaften. Die Grundlegung bedaif wie die philosopbische Selbsthesinnung Ausdebnurg auf alle Klassen von Wissen,
RNegelaebung. ö Geisteswissenschaften zunächst zwei Fragen aufzulösen. schaften und historische W
In die das Bewußtsein der Evidenz geknüpft ist, zu
fütre, welches dieses vom empirischen Subjekt Unabhängige erkennbar Tie zunächst versuchte Auflösung des zweiten Problems geht aus von der Vergleichung der lonischen Struktur in den verschiedenen Wilklichke tserkenntnis, Wertbestimmung und Zwedcsetzung sowie . zu realisieren suchen. — Herr K. Schul fe kegte eine Mitteilung über Lit. Kläusiu unz das kläusiu ich frage“ ist ein
Aus der Betonung des sitauiscken Wortes, der Flexien der griechischen Verba liquida und daß die auf. Sonorlaute
im Futurum regelmäßig die Form Da die gleiche Flexion eigentüm⸗
mache.
Zusammenhängen, welche
indogermanische Futurum por. Futurum der Wursel klev hören“.
dem Braucke des Rgveda wird nachgewieren, endigenden Wurzeln ursprünglich
der jweisi bigen Wurzel anneh men. lichkeit in den altindischen Desiderativa und in den
wandten litauischen Praesentia auf stu wiedertehrt, bestätigt sich der längft veimutete Zusammenhang der Futur und der
bildung.
Vol. XVIII. Pars 2 (Davidis Prolegomena et Isa go, en commentarium ed. A. Busse) und Vol. (Wichaelis in Il. de partibus animalium etæ.
burg 1905. In F
fich durch seine geclogischen Forschungen, Taunusgebiet, einen Namen gemacht hat, gestorben.
Dem Staatsanzeiger für Württemberg“ zufolge hat das württem. bergische Kultusministerium angeordnet, daß am 9. Mai in sãmtlichen
Schuken eine Schiller ⸗ Feier abgehalten werde. Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause geht morgen als erster Abend
von Richard Wagneis Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen; des Kapellmeisters Dr. Strauß
„Die Walküre? unter der Leitung n Siene. Die Beseßzung lautet: Siegmund: Bunding: Herr Mödlinger; Wgtan: Herr Bertram . Plaichinger; Sieglinde: Fräulein Hiedler; alküren: die Damen Destinn, Herjog, Parbs, Pohl, Rothauser, Weitz. (Anfang 7 Uhr.)
durch Herrn van't des erste Heft einer zufammenfassenden Darstellung seiner in den S- B. mitgeteilten Unteisuchungen zur Bildung der ozeanischen Braunschweig 1905, und durch Herrn von
der Geisteswissenschaften überhaupt der sowobl die sichtenzerfenntnis als die Wertbestimmung sowie die Zwecksetzung und Die Theorie des Wissens bat für die Grundlegung der
ssenschaften machen zwei Voraussetzungen: sie nehmen eine vom empisischen Einzelkewußtfein unabhängige Be⸗ dingung seiner Erfahrungen an und sie setzen voraus, daß ur Denken, sofern es in den Fermen und nach den Regeln fortschreitet,
Es wurden vorgelegt: Commentaria in Aristotelem Graeea.
commentarium 6d. M. Hayduck). Berolini 1804 und Wilhelm von Hum⸗
boldts Gefammelte Schriften Bd. III. Berlin 18994 ferner das unterstutzte Werk J. Karst, Armenisches Nechtsbuch I.
rank furt a. M. ist, wie W. T. B. meldet, gesiern im
Alter von 58 Jahren der Geologe Albert Adolf von Reinach, der insbesondere über das
ricka: Frau Goetze; HSönsch, Liekan-Globig,
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
In Berlin, den 13.
Wenn man damit einverstanden erklärt, daß die
vinzen gültigen Poli zeiverordnun ahrrädern auf
rr . mit Ausschluß
Bezold Instituts über
die Vorlage, betreffend
hres Sekretars babnlinien. Der
der Geistes⸗
reichen, durch mehrere Sitzungen sich
— wie dies schon bei der ersten Fall war — ihren Standyunkt
präzisiert. Der Ausschuß bat schließ gegen 7 Stimmen angenommen. Di
Wirk
Natur vissen ·
diese
Stadtverordneten Cassel, Bah
bis
Bahnhof bezw. ö m
längern, wurde
unser zum
einem Wissen
Der Verein für Kunst
vorbereitet war. . die manches Neue und Interessante dem Dichterphilosephen auch den und zuletzt mit ihnen ver⸗ von diesem ebenso geistsprübende Desiderativ. sophen ein möglichst vielseitiges diese abwechselungs reiche Vortragsrei in Porpbyrii XXII. Pars?
warmfühligen
Straß⸗ t Die starke Anregung, die Nictzsche d Gebiete der Kunst ausübte, wurde
denen sich, mit weniger Glück freili
Wickungen erzielt.
Herr Kiaus;
. Brünnbilde: kommen.
Zu dem Fest des Vereins :; und Notleidender, das, wie sch 18. d. M, im Neuen Königli haben Herr und
Mannigfaltiges. Die Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten haben sich
öffentlichen lätz en, soweit erforderlich, dahin abgeändert werden, daß für der Motorräder, die Erteilung von
adfahrkart en aut unbeschränkte Zeit erfolgen darf, mit der Maßgabe, daß die Pflicht der Erneuerung der Karten fär den Fall bestehen bleibt, daß die ausgestellten Karten unbrauchbar geworden sind.
Ausschuß hat die Sitzungen einer eingebenden e,, nn,. i
Gegner und Fürsprecher des Baues stãr tischer Straßenbahnen noch einmal Beratung der Vorlage im
gegen 3 bezw. 10 gegen 4 Stimmen Annahme. Auch ein Antrag des Südlinien bis
11 gegen 3 In 'der gestrigen Versammlung entspann si Debatte, nach der die Abstimmung namentlich vollzogen wurde. Die Rordlinien wurden mit 102 gegen 12 Stimmen angenommen, eben⸗ falls wurden die Südlinien mit 97 gegen 17 Stimmen angenommen. Der gesamte Ausschußantrag wurde darauf in gleichfalls namentlicher Abstimmung mit 935 gegen 19 Stimmen angenommen.
hatte gestern im Architekten hause einen Rietzfche⸗Abend veranstaltet, der in jeder Hinsicht glücklich Die Vortragereihe gliederte sich in mehrere Teile,
kamen. Tondichter zur Sprache, Nietzsche musikalisch veiwertet hatten.
Die Liederkomposttionen Nietziches, die alle den sechziger Jahren ent⸗ stammen, gen annen zwar größere Bedeutung durch ihren Urheber als kurch ihre künftlerische Durch wubeitung; aber im ganzen brachten das Qäarteit sowohl wie die beiden Einzelgesänge in ibrer schlichten und Au drucksweifse um so eher einen günstigen hervor, als fie (oęon Charlotte Kimpel, Lisa Goedecke, Ludwig Schubert und Hans Haase) mit lebhafter Empfindung vorgetragen wurden.
dichtungen Arnold Mendelssobns und Conrad Anforges dokumentiert, ; ch, eine Liedkompositzon von Her⸗ warth Walden anschloß. Die stärkste Wirkung ging aber natürlich von den Dichtunc en Nietz ich s aus, unter denen der Vortragende, Dr. Emil Gever, eine außeist geschickte Auswahl getreffen ͤ Partien aus ‚Also sprach Zarathustra⸗ kamen Lieder voll tiefen Ernstes und auch voll Heiterkeit und Vortrage, wie z. B. Dichters Berufung, und das Tanzlied „An den Mistrak“; und da der Redner mit scharfer Charakterisierung und er⸗ greifendem Pathos zu sprechen wußte, wurden ungewöhnlich tiefgehende
In der Deutschen Kolonialgesellschaft, Abteilung Berlin, finde am 18. Januar, Abends 81 Uhr, im Kolonialheim, Schelling straße 3, ein Diskussionsabend über Kamerun statt, bei dem Herr Dr. Schulte im Hofe referieren wird. Herren sind als Gäste will⸗
schon angekündigt, am Mittwoch, den chen Operrheater stattfindet,
rau Anny Hauser Programms ihre Mitwirkung zugesagt.
Januar 19065.
zur Zeit in den einzelnen Pro⸗ gen über den Verkehr mit
Wegen, Straßen und
zeitung zufolge,
München,
Vorlage in sieben In einer umfang⸗ niiehenden Generaldebatte haben unn d un e, Plenum der in ausführlichen Darlegungen lich die beiden Nordlinien mit 8 e drei Südlinien fanden mit 11 verein
zum Stettiner anstaltung
riedrichstraße zu ver⸗ timmen angenommen. sich hierüber eine lebhafte
nhof Erregung
die Anwesenden
Falle. Gegen zeh
boten. So lernte man neben Musiker in Nietzsche kennen, die Dichtungen von Der Z-eck des Abends, n als vielumstrittenen Philo- Bild zu geben, wurde durch be in vollem Umfange erreicht.
ü berge führt, politische Vereine,
Eindruck dez Standbil
uich seine Werke auch auf andere
durch die schon bekannten Ton2— und
Deputierte Hochrufe aus.
hatte; neben umfangreichen
sprühender Kampfeslust zum
Bern, 12. bureau ersucht um Unterstützung frangaises de
ur Speisung armer Kinder
für den humoristischen Teil des Ferner wird das vom Kapell⸗
Cöln, 12. Januar. (W. T. B. spendete der Lanyrat kreis Düffeldorf 109) 000 AÆ für milde Stiftungen.
12. Januar. sammelte sich eine größere Zahl Arbeitsloser auf dem Mk an, Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stazt- ge, nnn. perordneken stand die Berichterstattung des Stad v. Reimann über anderen Plãßen wieder zu sammeln versuchten.
den Bau von fünf städtischen Straßen⸗ St. Petersburg. . 15. Januar.
Wremja“ meldet aus Täbris von gestern: Die Bodenschwan⸗ kungen dauern fort.
statt; ein ziemlich starker Stoß kam Abends um 9, Nachts um 2 Uhr.
Nischni Nowgorod, 12. Januar. (W. T. B.) Der Lehrer ⸗ feierte gestern Ver⸗ einer zahlreich der jeitgemäße Themata besprochen wurden. entstand,
Palermo, 12. Januar. Grafen von Turin, Gmanuel vertrat, des deutschen Generalkon treters Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm, des Parlaments, der Minister Orlando und Majorgna und der Bebörden wurke keute der Sarg mit dem Leichnam Erispis aus seiner interimistischen Ruhestätte nach dem wo er endgültig
der Graf von Turin, die der deutsche Generalkonsul in
Gegenstand herzlicher Kundgebungen. des Kaisers Wilbelm, sich rief in ganz Italien ein Dankbarkeit hervor. . Katers ein sehr warmer Empfang duich die Behörden zuteil.
meilfler Einddsbofer geleitete Orchester mitwirken. Auß⸗rdem ist auch eine italienische Kavelle Warenkause von Tietz Komitees zu haben.
lewonnen worden. Billette sind außer im k den Damen des Vorstandes und des
Der Kölnischen Volks bbing haus dem Land⸗
(W. T. B.) Heute gegen n.
e nd⸗ doch gelang es der Scha mann schaft, die er, als die gr r sich spaͤter auf
(W. T. B.) Die Nowoje
Am 9. Januar wiederholten sie sich Morgens Am 11. Januar fand ein Erdbeben
um 10 Uhr. ein stärkerer
sein zehnjähriges Jubiläum durch
besuchten Abend versamm lung, in Als eine gewisse betraten Schutzleute den Saal, um
mit' der blanken Klinge zu zerstreuen. Bei
dem hierdurch herbeigefübrten Gedränge kamen einige Frauen zu
n Personen wurden verletzt. Das Stadt haupt
Ind der Prafident des Gouvernementelandschaftssmts haben sich beim Gouverneur über das Verhalten der Polijei beichwert. Ferner wird der Stadtverordnetenversammlung ein allgemeiner Protest und der gerichtliche Weg betreten werden.
überreicht
(W. T. B). In Anwesenheit des der Seine Majestät den König Victor
l in Neapel, des Ver⸗ sowie vieler Vertreter
Pantheon San Dominiceo beigesetzt wurde. Zahl reiche Veteranen und Vertretungen vieler Städte waren dem
Zuge gefolgt, den die Menge entblößen Haupies vorüberziehen ließ. Um Tubr nachmitteg biest der Senator Arcoleo im Theater Garibal di eine Gedächtnisrede auf Crispi. . Wetter auf dem prächtig geschmückten und von einer überaus großen Menge gefüllten Platze Francesgo Crispi die Enthüllung
Nachmittags 35 Uhr fand bei herrlichem
Fes CErispis statt. Der Feier wohnten Minister Orlando und Majorana, Neapel, viele Senatoren und
Vertreter von Behörden und Vereinen bei.
Ünter Vortrag von patriotischen Weisen durch mehrere Kapellen er⸗ folgte die Enthüllung. Das Publikum brach darauf in entbusiastische Der Graf von Turin war,
wo er sich blicken licß Der Entschluß Seiner Maj⸗stãt
bei den Festlickeiten vertreten zu lassen, seßr lebhaftes Gefühl von Sympathie und Palermo wurde dem Vertreter des Deutschen
In
Januar. Das Interngtionale Friedens. die Friedensgesellschaften der verschiedenen Lãnder der von der Hèlègation permanente des Sociètès
ö la Paix beschlossenen Petition, die an die russische und japanische Regierung gerichtet werden soll, um diefe zum Abschluß eines Waffen stillstandes und zur Einleitung von Friedensverhandlungen zu bestimmen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Eren
und Zweiten Beilage.)
Theater.
Königliche Schanspiele. Sonnabend: Opern. baus. 17. Abonnementsvorstellung. Der Ring des Ribe lun gen. Bühnenfestiviel von Richard Wagner. ö Abend: Die Waltüre in 3 Alten. Anfang
t.
Neues Operntheater: Geschlossen
Sonntag: Opernhaus. 13. Abonnementẽvorstellung. Der Roland von Berlin. Dyer in 4 Akien. Dichtung und Musik, unter Benutzung des gleich · namigenꝰ Romang von Wilibald Alexis, von R. Seoncadafso. Deutsch von Georg Droescher.
Anfang 75 Uhr. Neues Operntheater 11. Abonnements vorstellung.
Grill re Geburtszag. König Sttotars Glück und Ende. Trauerspiel in 5 Auftügen von Franz Grillparzer. Anfang 76 Uhr.
Dentsches Theater. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Tas Nachtmahl der Kardinäle. — Die große Leidenschaft. =
Sonntag, Abends 75 Ubr: Das Nachtmahl der gardinäle. — Die große Leideuschaft.
Montag, Abends 75 Uhr: Maeterade.
gerliner Theater. Sonnabend: Die Räuber. Anfang 75 Uhr.
Sonntag: ..., so ich Dir! Anfang 75 Ubr.
Montag! Zapfenstreich. Anfang. 7g Uhr.
Dienstag: Zum ersten Male: Modell.
Lessingtheater. Sonnabend: Die Frau vom Meere. Anfang 76 Uhr.
Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Rosenmontag. — Abends 71 Ubr: Traumulus.
Montaz: Traumulus.
Schillertheater. O. (Wallnertheater) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Zum ersten Male: Fuhrmann Henschel. Schauspiel in 5 Akten von Gerhart Hauptmann.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr; Johannisfeuer. — Abends 8 Uhr: Krieg im Frieden.
Montag, Abends 8 Uhr: Fuhrmann Henschel.
X. (Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater) Sonnabend, Abends 3 Ubr: Heimg'funden. Weih⸗ nachtskomödie in 6 Bildern von Ludwig Anzengruber.
onntag, Nachmittags 3 Uhr; Romeo und
Montag, Abends 8 Uhr: Wallensteins Lager. Die Piccolomini.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn- hof Joologischer Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Clavigo. — Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Die neugierigen Frauen. 2 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Undine. — Abends 71 Uhr: Tie neugierigen
Frauen. Montag (außer Abonnement): Amelia, oder:
Ein Maskenball. Dienstag (19. Vorstellung im Abonnement): Die
neugierigen Frauen. Mittwoch: Gastspiel von Nikolaus Rothmühl.
Der Prophet. Donneretag (15. Vorstellung im Abonnement):
Die neugierigen Frauen.
Nationaltheater. (Direktion! Huge Becker Weinbergsweg 12a—- 136.) Sonnabend: Figaros
Hochzeit. ;
Sonntag, Nachmittags: Der Barbier von Sevilla. — Abends: Zum ersten Male: Die Zauberglocke.
Neunes Theater. Sonnabend: Der Graf von Charolais.
Lustspielhaus. (Friedichstraze 236) Sonn abend, Nachmittags 3 Uhr; Das böse Prinzesfchen. — Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Residenztheater. Direktion: Richard alerander) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Herkulespillen. (Les Jragdes d'Hercule.) Schwank in 3 Akten von i Bilhaud und M. Hennequin. Deutsch von
Schönau.
Sonntag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:
Serkulespillen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora.
Thaliatheater. (Dresdener Straße 7273. Di⸗ rekilon: Kren u. Schönfeld) Sonnabend, Nach. mittags 4 Uhr: Letzte Kindervorstellung bei kleinen ö Marx und Moritz. — Abends? Uhr:
er große Stern. Grohe Ausstattungsvosse mit Dean? und Fanz in 3 Akten von J. Kren und
Sonntag und folgende Tage: Der große Stern. Sonntag, Nachmittags 35 Ühr: Charleys Tante.
Zentraltheater. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr:
Kindervorstellung. (Halbe Preise. Jeder Erwachsene
ein Kind frei Däumelinchen. — Abends: Ma
37 Sherry. Dperett! in 3 Akten von Hugo elix.
Sonntag, Nachmittags: Der Bettelstudent. —
Abends: Madame Sherry.
Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 75. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Nach mittags 33 Uhr: Abschiedsvorstellung. Zum letzten Male Frau Holle. — Abends 8 Uhr: Lumpaei. vagabundus. (Schuster Knieriem: Josephine Dora) Sonntag und folgende Tage: Lumpacivaga⸗ bundus.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans.
Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrich und Univeisitãts straße.) Sonnabend: Die glückliche Gilberte. (Heursuse,) Lustspiel in Atten bon Maurice Hennequin und Paul Bilhaud.
Anfang 8 Uhr. Sonntag und folgende Tage: Die glückliche
Gilberte.
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
stonzert von Else Vetter (Gesang) und Hein Beyer ( Violoncello). (Gesang) und Heinz
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 71 Uhr: II. Klavierabend von Frédsrie Lamond.
Beethovensaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Arthur Hartmann (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester A. Scharrer).
Dirhus Schumann. Sonnabend, Abends pränse 7 Uhr: XII. Grande Soirée High-Life. Galaprogramm. Neue Tebuts und die beliebte jugendliche Schulreiterin Fräulein Dora Schu⸗ mann, Mr. Joe Hodgini. Adolfo und Alberto. Miß Daisey. Miß Emmn Stickney, Amerikas beste Parforce⸗ und Feuerreiterin. Original ˖
klaviersrielenden Hund, auf Kommando krähenden Hähnen ꝛ4. Die neuesten Schul und Freihꝛits⸗ dreffuren des Tirektors Albert Schumann. Ferner: Sämtliche Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Schumannsche Ausftattungspantomime: Eine Rordlandsreise. Im Strahl der Mitter · nachtsfonne. Komisch vbantastische Pantomime in 7 Alten. Entworfen und auf das glänjendste in Szene gesetzt vom Direktor Albert Schumann. Sonntag:; Zwei Vorstellungen. Nachmittags 35 Ühr (ein Kind freih: Marokto, große Aus stattungsvantomime. Abends 71 Uhr: Eine Nord landsreise. In beiden Vorstellungen: Jan Cler- mont und sämtliche Spezialitäten.
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Familiennachrichten.
Verlobt: Ludmilla Freüin von der Borch mit Ern. ih Frhrn. von der Borch (Bolzhausen). — Frl.
len Lübeck mit Hrn. Assistent Dr. med. Peter Bergell (Berlin). — Frl. Gertrud Prause mit dem Kaiserl. Bankvorstand Hrn. Paul Weinert (Hirschberg i. Schl). Verehbelich t: Hr. Rittergutebesitzer und. Ritt⸗ meister a. D. Curt von Thümen mit Fil. Gertrud von Loebell (Baldrogäsen). Hr. Gerichtaassessor De. Adolf Wernicke mit Frl. Käthe Boichert
(Ratibor).
Geboren? Ein Sohn: Hin. Pastor Dr. Otto HS. Frommel (Gera). — Eine Tochter: Hrn. Sberleutnant Alfred Frhrn. von Lande ber
Münsser i W). — Hrn. Oberlebrer Klei (Sirschberg i. Schl). — Hin. Leutnant Harry von Des feld (Kosel, O. S).
Gestorben: Hr. Lander ältester Rudolph von Obeimb (Wrionin). — Sr Geheimer Justizrat Carl Geisler (Striegau). — Oberin Fr. Ida von der Osten, 6 pon Holleben (Schöneberg)]. — Fr. Marie
ntonle Killisch von Horn, geb. Weigel (Berlin). — Anna Freift. von Bodenhausen, geb. Freiin von Bodenhaufen a. d. H. Burgkemnitz (Radis). — Frl. Fanny von Helldorff (Charlottenburg).
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholi) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
Aulia. Abendzn 38 Uhr: Die Stützen der ese ll schaft.
Alfr. Schönfeld. Mufik von Ginödshofer.
clown Jan Clermont, der Urkomische, mit seinem
(einschließlich Börsen · Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger
M 11.
Berlin, Freitag, den 13. Januar
1905.
Amtliches. Dentsches Reich.
Nach weisung ; der Einnahme an Wechseltempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1904 bis zum
Schlusse des Monats Dezember 1904.
——
k ö 2 . ö
1. 2. 3. 4 5. 6. Ginnahme Hierzu Cinnahme Einnahme in dem Im Rechnungs jahre
, . g selben Zeitraum 1904
Obewosldirektionsbenlrke e Zusammen des Wrjahrez mehr
Spalte ) weniger 1606. 3 3 16 10. 3 3 * 1 3
I. Im Reichspostgebiet.
k 21209 70 121279 70 142 459 40 138 165 29 24 2 e rn JJ 7627 40 60 227 60 67 855 — 62 477 20 ö . 8 Kd, i 14937 50 1143458 90 129 284 40 1171850 60 4 12133 80 160 255 5 1191 127 — 1351412 50 1354199 70 — 2757 20 otãdam 6 251 10 0531 40 55 732 50 57 350 70 — 568 20 n . 3323 30 73 980 60 S3 313 40 SI 853 109 4 1460 30 3 w 13 257 40 97 053 80 110316 20 106 8534 60 4 3331 660 1 3743 50 27050 70 35821 20 32011 90 — 1187 70 6 H 11975 20 85 418 50 167 395 70 N7I7 40 = 89676 30 . H 7167 30 60 457 30 67 634 60 66 7Gũ4 30 — 850 30 . H 25266 — 183 957 90 2096 253 90 180 890 50 4 18373 40 3 s k 12347 50 95 995 40 108 37 90 16 04 50 w 5298 40 y d . 141258 10 105 453 20 122 721 30 118218 39 — 4503 — 11? 22165 70. 151649 20 177112 90 174 175 40 4 289837 50 . .,., 11615 50 85 38 — 100 193 50 985 403 60 4 4794 90 J 17003 70 131 02 40 151056 10 145 822 89 4 72533 30 1 16785 — 137 680 — 154 455 — 142 658 10 11866 890 3 14258 60 121063 50 133 368 10 143 374 50 — 5006 40 6 ü 6 859 40 59 39 80 66 230 20 6o 189 40 4 6060 80 8 13 915 70 101 634 10 115559 80 12581 10 4 2899 70 . n 301956 30 235 225 — 269 421 30 256 960 89 w 858470 250 1 11553 20 106 331 10 117 914 360 109 60898 80 8334 59 , ,. M. 32 510 — 291 357 20 324 167 20 326 462 109 — 2294 90 ö 25 6920 80 223 011 30 2316514 10 263 8686 70 4 19962 40 2 3 7125 40 67 8568 60 74 985 — Ao — 4 33859 — * H 13 655 — 93 7995 60 106 885 60 865 23 899 4 19956 7 . inert. 79791 40 660 334 70 716 125 10 675 ol 20 4 67111 890 . 3 9868 10 7450 86 41393 90 37566 19 — 3832 80 . . 24355 50 187 967 10 212 322 70 213 6224 80 — 130 10 8 i in s 35 905 40 2989 6651 60 335 557 — 3565 284 60 w 3272 40 * 3 ; 28 333 70 216 251 60 244 515 30 230 605 890 0 14039 850 arlsru 31653 90 283 599 20 315253 10 288 188 50 w— 27066 60 . . . 3 396 60 57 495 20 6 885 80 90 768. 50 — 6117 30 2 mstadt 20 909 20 158 128 20 173 65 40 164 39 60 4 14725 80 35 Schwerin i. M..... 3161 30 27 951 890 31113 20 zu 686 101 — 572 890 r . 6 956 60 68 716 60 75 6575 20 69 4735 90 4 6199 30 ö. = n 10262 60 81 7483 30 982 010 90 S6 700 89 5310 10 . 2 d 29 5238 50 213 70 — 213 498 590 262 9855 20 — 19436 70 8 Sim I 120 550 90 992 988 20 1113539 10 1042852 990 4 70686 20 1 27533 10 161 659 — 205 257 10 204 017 30 w 5234 80 ö 7635 40 39 850 10 47 4585 50 37 632 8909 4 93853 7 Summe 1 975 10 60 7 640 396 30 8 615 500 90 8 2652431 30 4 353 069 60 H. Bayern 87 497 — 721 917 40 S09 414 40 788 326 30 — 21088 10 II. Württemberg. 27 558 90 218 594 10 246 153 — 239 432 809 66570 20 Ueberbaupt 1090160 50 8 580 907 80 9671 068 30 9290210 40 4 380 827 90
Berlin, im Januar 1905.
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Biester.
Deutscher Reichstag. 116. Sitzung vom 12. Januar 1965, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Tageserdnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des Reichshaushaltsetats für 1905 bei dem Ausgabetitel
„Gehalt des Staatssekretärs“. Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen
Nummer d. Bl. berichtet.
Abg. Dr. Ablaß fr. Volksp.) fortfahrend. In Aachen bat der Gerichte vorsitzende erklärt, die Institution der Schwurgerichte sei un. haltbar geworden, und es werde hoffentlich nächstens mit diesem Zoyf an, . werden, wie er sich wörilich ausdrückte,. Auch diese Kritik erdert zu der schärfsten Senenkritik heraus, zumal da der Voisitzende glaubte, diese Erklärung im Namen Tes ganzen Juristenstandes abgeben ft müssen. Wenn er ferner meinte, sie sei ein fremdländisches Sewächs, o übersie bt er doch, daß sie auf altgermanische Institutionen zurückgeht, die zurächst nach England binübersetragen werden sind. Es ist doch auch im böchsten Maße unpassend, wenn ein Gerichte vorsitz nder die Verhandlung vor dem Schwurgericht als ein Frage- und Antwort ⸗ spiel bezeichnet. Im Geuchtssaal soll überhaupt möglichst wenig, sei es aki oder passiv. vom Spiele die Rede sein, denn es könnte . vorkommen, daß man die Erinnerung an das Pok ripiel
zsherer Gerichtebeamten berworruft. Die Fürsprecher der erweiterten Kompetenz der Schöffengerichte sind unter den richterlichen Beamten gerade diejenigen, welche vor der Intelligenz der Laien keine roße Hechachtung haben; sie wiegen sich offenbar in der off nung, daß, wenn erst die großen Schöffengerichte besteben, die Zahk der Freisprüche geringer werden wird. In Cleve be- eichn te der Vorsitende ein Urteil der Geschworenen als einen ehlspruch und gab dann der Hoffnung Ausdruck, daß wenigstens ür den Rest der Tazung die Geschworenen sich in Uebereinftimmung mit dem Gerichte befinden möchten, um das Anseben der Schwur ö die auf einem absterbenden Aste säßen, wieder zu heben. ies Bild ist auch nicht besonders schön. Ein Gutes hat dieser Fall gebabt. Eine Anzabl von Geschworenen bat eine Beschwerde
an den Justizminister gerichtet, und dieser bat das Verfahren des
Landgerichtsrats Br. Sarrazin mißbilligt. Besser wäre es allerdings, wenn auch ohne amtliche Eingaben sofert von der Jufti wer waltung gegen ein derartiges unzulässiges Verfahren der Vorsitzenden ein geschritten wäre. Verwerslich ist es, die Erwartung aus- jusprechen, daß die Geschworenen. vor ihrem Verdikt sich ver⸗ fen fem sollten, wie das Gericht über den Fall denkt. Das st eine Beeinfluffung der Rechtsprechung. Daß nicht alle Präsiden en eine solche Kritik an den Sprüchen der Gelchworenen üben, zeigt die
Ansprache des Präsidenten bei einer Schwurgerichtsverhandlung in Koblenz bei Schluß einer Schwurgerichtsperiode. Besser aber wäte es, wenn Lob und Tadel, also die Kritik, überbaurt aus dem Schwur gerichte saale verschwän de. Cie Geschworenen sind immer noch das beste und volkstün lichste Strafspruchgericht, das wir nicht geschädigt seben möchten. An den Geschworenengerichten wird in der Oeffenilichkeit lange nicht so scharfe Krüit geübt, wie an den Sprüchen der gelehrten Gerichte, namentlich des Reichsgerichts. Wenn schon an dem grünen Hol dieses Gerichts so scharf Kritik geübt wird, wie viel mehr an dem sehr viel dürreren der Instanzengerichte. Fehlsprüche sind nicht immer die Stuld der Geschworenen, sendern der Vorsitzenden, die die Geschworenen nicht ausreichend instruieren. Die Geschworenen⸗ gerichte haben vor den Strafkammern den Vorzug, daß eine gründ. lichere Voruntersuchung und Information der Verteidigung möglich ist. Solange die Einführung der Berufung gegen die Spiüche der Strafkammern in Stiafsachen nicht erfolgt, muß man an den Ge— schworenengerichten unbedingt festhalten.
Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieberding:
Meine Herren! Es ist eine auffallende Tatsache, daß im Laufe des letzten Jahres in einer verhältnizmäßig großen Zahl von Fällen Vorsitzende der Schwurgerichte Veranlassung ge⸗= nommen haben, Bemerkungen den Geschworenen und dem Gerichtshof gegenüber zu machen, die nech dem Sinn und nach dem Wortlaut des Gesetzes zu der Aufgabe des Vorsitzenden nicht gebören. Wenn der Herr Vorredner anzudeuten schien, daß diese Tatsache zurückzuführen sei auf Einflüsse der Bureaukratie, d. h. der Justizverwaltung, so muß ich diesem Argwohn entschieden entgegentreten. Die Reiche justiverwaltung, der preußische Herr Justizminister und, soviel ich weiß, auch die übrigen Justiz— verwaltungen der einjelnen. Bundetstaaten stehen auf einem Stand⸗ punkt, der mit dieser Praxis der Vorsitzenden einzelner Schwur— gerichte nicht zu vereinbaren ist. (Bravo! links) Nach meiner Auffassung ist es nicht die Aufgabe der Vorsitzenden der Schwurgerichte, wenn man das Gesetz nach seinem Geist inter⸗ pretiert, sich über den Spruch der Geschworenen im Anschluß an die Verhandlung kritisch zu äußern. Es liegt auch nicht in der Kompetem der Vorsitzenden, sich über die Vortrefflichkeit oder über die Mängel der beste henden Eesetzgebung auszusprechen. (Sehr richtig! links) Ebensowenig ist es ihre Aufgabe, sich darüber ju äußern,
we lche gesetzeberischen Vorschläge für die Zukunft etwa in Betracht
zu kommen haben oder nicht. (Sehr gut) Nach meiner Meinung werden die Vorsitzenden der Schwurgerichte der Sache am besten dienen und der Würde der Verhandlungen gerecht werden, wenn sie sich aller einschlagenden Bemerkungen vollständig enthalten. (Lebhafte Zustimmung auf allen Seiten. Dahin rechne ich allerdings auch diejenigen Bemerkungen, die im Grunde hinauslaufen auf in⸗ haltlose Schmeicheleien gegenüber den Geschworenen. (Sehr guth Leider kommen solche Fälle vor. Die Geschworenen müßten selbft derartige Worte ablehnen; denn sie erfüllen ihre Pflicht, für die ihnen schmeichelhafte Worte niemand zu sagen braucht, für die der Vor⸗ sitzende mit Fug und Recht dankt, sich aber auf den Dank beschränkt. Wenn der Herr Vorredner sich über diese Erscheinung hier ausführlicher verbreitet hat, so habe ich das Gefühl, daß das eigentlich nicht nötig gewesen wäre, nachdem er selbst Bezug genommen hat auf eine Entscheidung des preußischen Herrn Justizministers, in welcher dieser derartige Vorgänge mißbilligt hat. Für Preußen ist damit die Sache entschieden, und ich glaube, daß auch in den übrigen deutschen Staaten ähnliche oder gleiche Auffassungen wie die des preußischen Herrn Justizministers gegebenen Falls zur Geltung kommen werden. Wenn der Herr Vorredner kei dieser Gelegenheit aber dem dauernd Ausdruck gibt, daß der preußische Herr Justizminister seine Meinung erst aus Anlaß einer an ihn gerichteten Beschwerde kund— gegeben habe, so möchte ich den Herrn Vorredner fragen, woher er denn weiß, daß der preußische Justizminister in anderen Fällen den ge⸗ gebenen Amtsstellen seine Bemerkungen nicht gleichfalls gemacht hat. (Zuruf links.) — Es ist eine alte Uebung, meine Herren, daß, wenn die obere Veiwaltungsbehörde Bemerkungen kritischer Art gegenüber einem Beamten zu machen hat, auch gegenüber einem Richter oder einem Vorsitzenden eines Gerichtsbefs, das nicht öffent-
lich geschieht. Es genügt, wenn die Justizverwaltung oem Vorsitzenden eines Gerichtsboss ihre Auffassung vertraulich kund tut. Aber alle Ertscheidungen solcher Art an die
Oeffentlichkeit zu bringen, das ist nicht die Gepflogenheit der Ver⸗ waltung. Der Herr Vorredner hat also keine Veranlassung an⸗ zunehmen, daß der Justizminister Preußens in anderen Fällen nicht auch eine Remedur habe eintreten lassen, soweit das in seiner Macht steht, nur in anderer Form. Ein Anlaß, dem Herrn Justizminister einen Vorwurf zu machen, ist det halb nicht gegeben. (Bravo! rechts.)
Abg. Hilpert (b. k. F) regt die Frage an, ob den Geschworenen nicht Diäten zu gewähren seien. Unter der Arbeiterschaft wie unter den kleinen Landwirten und Gewerbetreibenden würden sich geeignete Leute genug für die Geschworenengerichte finden, die vur des halb jetzt die Sache nicht auf sich nebmen könnten, weil sie längere Zeit ibrem Berufe entzogen würden. Die Geschworenengerichte seien eine volkstümliche Institution, und das Volk werde daran festbalten. Die
estern erwähnte Konkurrenz der Gefangenenarbeit für die Handwerker ei allerdings ein schwieriger Punkt, aber in der Landwirtschaft könnten die Gefangenen Verwendung finden; da machten sie keine 1 weil in der Landwirtschaft überall Mangel an Arbeits
en sei.
Abg. Kaempf (ir. Volksp): Seitdem der Justizrat Stranz sein vortreff liches Buch . Ein Protest gegen den Wechselprotest . hat, wird die Reformbedürftigkeit des Wechselprotestes bei den Ge⸗ werbetreibenden und im Handelsstande lebhaft erörtert, Daz jf zige Verfahren ist zu kostspielig und mit zwecklosen, umständlichen For⸗ maliiäten belastet. Ein Wechselprotest darf nur aufgengmmen werden von einem Notar oder einem Gerichts beamten. Dadurch ist das Ver= fabren kostspielig, namentlich an kleinen Otten, wo Gexichte beam te nicht dorbanden sind und der Notar weite Wege zurücklegen muß. Em Wechselprotest über den Wert von 145 60 hat beispielsweise 22 „ Protestkosten verursacht, Die umständlichen Formalitäten be,. steben darin, daß von jedem Wechsel mit allen Bemerkungen darauf zwei wörtliche Abschtiften gemacht werden müssen, daß der Notar selbst in der Wohnung eines zerstorbenen Bezogenen geben muß, um festzustellen, daß er den Veistorbenen nicht mehr an—⸗ getroffen hat. ferner, daß eine Anstage auch erforderlich ist, wenn der Bejogene unbefannten Aufertbalts ist. Ferner mutz der Notar die Polizei befragen, cb ihr die Adtesse bekannt sei. Die Antort lautet dann immer: die Polisei iet keine Auskunft über Firmen, und der Notar muß daun 2rmerten: ich babe mich zur Polizei begeben, die Polizei gibt keine Auskunft über Firmen. Bei anderen wichtigen Vorkommnsssen im bürgerlichen Leben, wie bei Cheverträgen und Testamenten, darf man zige Privat; urkunde errichten. Hier aber sind die umständlichften Formalitäten nötig. In Deutschland sind noch nicht einmal die Proteststunden ein⸗ hitlich geregelt, und noch nicht einmal ein einbeitliches Protestformular ist vorhanden, während anderseits Unklarheit bestebt, os, der pro- testierende Notar oder Gerichts beamte berechtigt ist, die Dechselsumme in Empfang ju nehmen. Das ganze Verfabten muß vereinfacht werden, und wie man Geld durch Postauftrag einzieben kann, so sollten die n nn auch als Protestbeamte fangigren können. Der preußische Justizminister äußerte im vorigen Jahre Bedenken, ob der Staat die damit verbundene Verantwortung für die Postbeamten übernehmen könne. Der Staat kann aber die Verantworkang um so leichter übernehmen, je ein facher das Verfahren ist. Wenigstens beim Inlandswechsel müßte ein Pridatprotest zulässig sein.
Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieberding:
Meine Herren! Daß in den Kreisen des Handels und Gewerbes seit einiger Zeit eine lebhafte Bewegung sich entwickelt at ju Gunsten einer Reform des Wechselprotestes, ist dem Reichsjustizamt nicht ent⸗ gangen, und das Reiche justizamt bat auch die wichtigen Interessen, die dabei in Frage stehen, und die Gründe, die für eine solche Reform sprechen, in gebührende Erwägung gejogen. Wir sind bereits jetzt mit den maßgebenden Stellen, insbesondere mit der Deutschen Reichsbank und der Verwaltung der Reichspost in Verbindung getreten, um ju prüfen, welcher Weg geeignet sein würde, den Wänschen der Handels- und gewerblichen Kreise gerecht zu werden. Daß hierbei die Frage der Einführung des Postprotestes, also des Protestes, der vermittelst der Postbeamten aufgenommen wird, eine besondere Rolle spielt, können Sie darauz erseben, daß wir eben auch mit der Reichéxpost verwaltung uns in Verbindung gesetzt baben. Ich kann dem Herrn Vorredner die Zusage gern geben, daß wir alles tun werden, um diese Frage in einer den Wünschen der zunächst beteiligten Kreise ent- sprechenden Weise baldigst jur Regelung ju bringen. (Bravo)
Abg. Stadthagen (Ser): Das Zentrum bat keine Ver. anlaffung, ssch über Mißachtung des Reichstag durch den Bandetrat
zu beschweren, da es Anträge von unserer Seite, denen Sie j zt justimmen, früher abgelebnt bat. Ob Prozesse schweben oder nicht,
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