R Q o
ierung einer ausgedehnten Bewegungsfreihelt in der Tarif⸗ Hinsichtlich der me, ,. 6 Chinesen in
aß die anerkennen müßten. Die Politik der Gpposttion sei nur elne allgemeine Politit der Verneinung.
Reg frage bedürfe. n Südafrika erklärte der Premierminister
Gesetzes dessen Erfolge Frankreich.
Finanzministerium ist gestern, wie W. T. B.“ er⸗
Im
br ein Ministerrat abgehalten worden, ortlaut der
Erklärung festgesetzt wurde.
In der gestrigen Sitzung der Enquete · Kᷣommission über den Zwifchenfall in der Nordsee wurde zunächst der englische
Schiffer Wbelvton vernommen, der bestãtigte, das edauert, und sein
schossen getroffen
seiten der Russen habe eine halbe Stunde eigenes Boot sei von ungefähr einem Dutzend
worden. Fremde Voote babe er unter den gesehen. Ein Zeuge Hames erklãtte, . Beschosse wie Hagel niedergefallen, und es sei
nahe gewesen. Er selbst ba bingelegt und so die Nacht verbracht. schießung habe er ein Kriegssch ff geseben,
Lichter gewesen sei.
In der
der Scheinwerfer. der an
Smith vernommen,
bätten; dann bätten sie sich entfernt.
ute im Parlament zu verlesenden
sich der Länge nach auf Deck Vier Stunden nach der Be—⸗ J dag die vorgeschrie benen Eicher geführt babe. Der Maschinist der Gall Smirke bestãtigte die Aussagen eines früberen Zeugen, betreffend die Schaluppe, die für ein Torpedoboot gehalten worden set; er fübrte des längeren aus, daß das Sort, das ale Torpedoboot angesehen worden sei, eine In Beantwortung mehrerer Fragen sagte dann der Zeuge, er babe erst geglaubt, das russische Schiff habe blind gel ossen, und Jab Erklärungen über die Stellung der Lichter der Kuüegeschiffe und Nachmüttagẽsitzung wurde der Fischer Bord des Ficherbootes Crane ver. wundet worden war. Er erzäblte, daß die russtichen Schiffe das Feuer auf bie Crane eröffnet und das Boot mit Scheinwerfern beleuchtet Der Schiffsführer und ein
nämlich die Offiziere nur für
Gegner des donischen Gendarmerie bestimmt
Munition entdeckt. Anschlage der Griechen
in dem der
Schießen von
Auch der Vorsitzende des
dem Sinken partei aus und wird seinen
partei der Linken zählt jetzt
Der Staatssekretãr Hay Reuterschen Bureaus“ aus Botschafter Grafen Cassini
luppe ohne
Regierung nicht eingegangen.
Ententebotschaften Einspruch erhoben hatten, aufzunehmen, daß die Reorganisation der maze⸗
In Sa loniki wurden gestern in einem griechis und dem Debäude einer Bank Depots von Waffen und er soll man einem bewaffneten
Salsniki auf die Spur gekommen sein.
Dänemark.
Zwölf Mitglieder der Reformpartei der Linken, die sich nicht an das neue Ministerium Ehristensen anschließen, traten, wie W. T. B.“ erfährt, gestern aus der Partei aus und blldeten eine neue Parteigruppe unter dem Namen e e r , fern 6. , . Die 1 oten ni 4 auf sein Boot seien * nd der Nechlscan watt Zäh e
und olkething trat aus der Reform⸗ osten als Vorsitzender niederlegen,
sich aber nicht an die neue artei anschließen. Die Reform⸗ * Mitglieder, darunter 7 Minister.
Amerika. at, nach einer Meldung des
aufgefordert, seiner Regierung zu unterbrelten, daß sie die Fragen, betreffend die Verletzung der F der Neutralität Chinas, einer der Machte vorlege. Bisher sei eine Antwort der
A sien. Dem „Reuterschen Bureau“
des Marschalls seien.
Hause
gegen die Bulgaren in
faͤnden sich in vorzüglicher 160 Jahren wurden einexerziert. In Tokio lägen 30 000 Ver⸗ wundeie. Der Generalstabschef des Generals Nogi be die Verluste bei der Erstürm ung des 203 Meer, F ei auf 25 000 Tote und Verwundete an.
ohne in die neuen gontrakte die Zusatzformel, gegen die die . , n 247 i 1
Dam a vereinigt sein. Die Truppen be- ! n . Alle Leute unter
ührer der neuen Partei er Hardesvogt Krabbe.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die Reichstags und des sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
Ehren Sitzungen den bgeordneten befinden
auses der
Moskau,
ashington, den russischen Forderungen: ; abriken internationalen Konferenz russischen halben Lohnes Entscheidung
wird aus dem Hauptquartier
Arbelter weiterer 19 Fabriken in den Ausstand getreten. Angestellten der Zuckerwarenfabriken arbeiten mit Ausnahme der einer Fabrik,
Nachmittags, Lohnzuschlag von 20
solches unverzüglich zu tun mit dem Hinzufügen, daß merkte Aufreizung zum Ausstand die Verhaftung der Schuldigen
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
De pesch en.
N. Januar. (W. T. B.) Gestern .
doch stellten die Arbeiter folgende Einführung des Zehnstundentages, Schluß an den Tagen vor . en um 3 Uhr
roz., Auszahlung des an infolge einer Entbindung kranke Frauen
während zweier Monate, Wahl von Arbeitervertretern zur der die Arheiter betreffenden Fragen. i Fabriken des Samoskworjetschje⸗ Stadtteils haben die Arbeit wieder aufgenommen. Die Nacht zu heute ist ruhig verlaufen.
Der Stadthauptmann erließ eine Bekanntmachun daß die Ansprüche der Arbeiter würden geprüft und 3
Einige
e der Arbeit in den gesetzlichen Grenzen be⸗ Gleichzeitig wurden die Arbeiter 2 Ie ö
Matrose seien gelötet, die gesamte Besatzung mit Ausnahme nes Fischers von den Geschossen getroffen worden. Die „Crane. des Generals Kuroki über Fusan vom gestrigen Tage ge⸗ 6 . e,. ren,. de,, . 3 meider heftiges Artilleriefeuer sei während des ganzen Tages atzung aufgenommen ge „ gesunken. r . ö Dom Fischerbost ‚Gull ' sagte alsdann aus, daß er ö habe , vom 9 ,,, Viederaufna m znrerld inissen, um den rusfischen Schiffen aus dem Wege zu geben; ae eine im Gange zu ein. ent gegang friedigt werden. er babe eine Schaluppe aufgefandt. um die Besatzung Jer Crane auf- Vachrichten hätten die Russen auf dem linken IJapanischen . er habe kein , 5 2 ie 3 . . 41 Flügel 6 Si hn übeischritten. Eine japanische treitmacht ; eine Entfernung von ungefähr ards geschessen; er hahe zuerst die sei zum Angtt vorgegangen. ; . . nach sich ziehen werde. „Crane“, deren Lickter erlcschen gewesen seien, für ein Toipedoboot Auf der Höhe von Hokkaido ist am 85. d. M. das , A. Januar.
gebalten; aber er sei von seinem Irrtum, der dadurch entstanden sei,
kaß die Sckeinwerfer ihn geblendet hätten, zurücka kommen. Al. babe die Crane die Lichter angezündet
der Beschiekung seien ihre Lichter verlöscht gewesen.
Beschießung begonnen habe, gebabt. nach ; Die Sitzung wurde sodann aufgeboben.
Im Justizpalast zirkuliert eine Adresse, durch die die Anwältè des Appellationsgerichts in St. . burg dazu beglückwünscht werden, daß sie, um ihren Beruf Gewaltmaßregeln, durch die zwei gepanzerte Kreuzer gebaut werden.
an erwãge Kreuzer von 12009 Tonnen. Die Torpedoboots zerstõrer⸗ und die Torpedobootsflottille sollten erheblich verstärkt 15 Unterseeboote vorgesehen, bereits 3 eingetroffen seien und in Jokähama lägen. Es
zu ehren, gegen die heftigen
St. Petersburg mit Blut befleckt sei, Einspruch erhoben hätten.
Spanien.
Das gesamte Ministerium hat, richtet, seine Entlassung gegeben. nachdem er mit den
Der
auftragt, ein neues Ministerium zu bilden.
Tüůrkei.
Der Generalinspektor Hilmi Wiener „Telegr⸗Korresp. Bureau“ aus mitgeteilt wird, von der Pforte den Befehl Abschluß der Kontrakte mit den neuen fremden die majedonische Gendarmerie
wie W. T. B.“ be⸗
hervorragendsten Persõnlichkeiten aller politischen Parteien Rücksprache genommen, Villaverde be⸗
Pascha hat, wie dem Konstantinopel
rmeri übereinstimmend mit den Routrakten der zuerst eingestellten Offiziere durchzuführen,
Als die beschlagnahmt worden.
Tage, die japanis Flottenprogramm forlige Kiellegung und 181 Knoten
Peters⸗
ei bereits gelegt.
dieses Jahr seien König bat, . fänden Verhandlungen wegen Kreuzers statt.
flotte gehe nach dem Süden.
erhalten, den Offizieren für bewachten die Blockade
Formosa sei eine Division
öõsterreichische Dampfschiff Burma“, mit einer Ladung Kohlen von Cardiff nach Wladiwostok unterwegs, von den Japanern
Der „Daily Telegraph“ meldet aus Tokio vom gestrigen e Reg ier
durchzuführen. eines Linienschiffes von 19000 Tonnen Geschwindigkeit erfolgen. Ferner würden
Ankaufs eines chilenischen Die japanische Mannschaft habe Japan er Uebernahme bereits verlassen.
rei Kreuzer und verschiedene Zerstörer.
Kamimura soigten mit drei Schlachischiffen. Drei Kreuzer erster Klasse kreuzten in der Tongarustraße, drei unge⸗ panzerte Kreuzer und das alte chinesische Linienschiff „Tschinjen Tsuschimastraße. von Wladiwostort
empfing gestern
ung beabsichtige, ein großes
eine Reihe von Es werde die so⸗ h
Der Kiel des einen abend halt auch den Bau weiterer J abgeh bildeien Teilneh Sp de marschierten. worauf es zu Personen verha New Yor Bureaus ).)
werden. Für von denen
Bei Borneo lägen Eine andere Kreuzer⸗ Die Admirale Togo und
Die Erklärung der werde erwartet. Auf gelandet. Es werde ein
Lage der Arbeiter ausgearbeitet wurde. Beratung wird in allen Fabriken bekannt gegeben werden. Genf, A. Januar.
Vorgänge in
russische 2
Der amerikanische Kreuzer mehreren Hundert Domingo gegangen.
(W. T. B). Der Gouverneur Aö geordnete der Arbeiter. Er versprach
ihnen, foweit möglich, die Regelung ihrer Beziehungen zu den Arbeitgebern zu ; hielten gestern abend die Fabrikanten eine Beratung ab, in der
fordern. Auf Anregung des Gouverneurs Maßnahmen zur Aufbesserung der materiellen Das Ergebnis der
(W. T. B. Nach einer gestern enen Versammlung, in der gegen die
Rußland Protest erhoben worden war, mer an der Versammlung einen Zug, an desen mit einer roten Fahne endarmerie beschlagnahmte die Fahne,
Die in deren Verlaufe zehn
einer Schlägerei kam,
ftet wurden. k, N. Januar. (Meldung des Neuterschen „Dixie“ ist mit
Marinesoldaten von Colon nach San
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater.
Känigliche Schauspiele. Sonnabend: Orern. haus. 25 Abonnemente vorstellung. Mignon. Dyer
fn '3 Akten von Ambroise Thomas. Tert mit Be- nutzung des Wolfgang von Goetbeschen Romans „Wilbelm Meisters Lebrjabre. von Michel Carrs und Jules Sarbier, deutsch von Ferdinand GSumbert. (Mignon: Fräulein Marie Eleblad, vom Siart. theater in Halle, als Gast) Anfang 71 Uhr.
Neues Operntbeater: Geschlossen
Sonntag: Orernbaus. 26. Abonnementvorstellung. Die lustigen Weiber von Windsor. NQomisch⸗ Phantastische Oper in 4 Atten nach William Shakespearez gleichnamigem Lustspiel von 2. S. ö PMiufik von Otto Nicolai. Anfang
Uhr. oh Operntheater 18. Abonnement dorstellung. Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Teil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und Peter Joseph von Lindvainkner. Anfarg 7 Uhr.
Die Aungabe der Abonnementebillette für den Monat Februar d. J. zu 26 Dpernvorstellungen . am Diene tig, dem 51. Januar, von 10 - Uhr n der Koni, lichen Tbeaterbauptfasse, Dorotbeen straße 2, parterre, Zimmer 2, stait. Gleichzeitig erfolgt die Einziehung der Stempelbetrã ge. Abonne⸗ ments dorstellungen des Königlichen Schauspiels im Neuen Königlichen Operntheater finden im Monat Februar nicht siatt.
Deutsches Theater. Sonnabend,
7 Ubr: Faust. (Erfter Teil) Sonntag, Nachmittags 11 Uhr: Don Carlos. -
Abends 75 Ubr: Helden. Faust. (Erster Teil)
Abends
Montag, Abends 7 Uhr:
Berliner Theater. Sonnabend:
Zapfen ˖ streich. Anfang 79 Ubr. Sonntag: .., so ich Dir! Anfang 716 Uhr. Nontag: Zapfenstreich. Anfang 7 Uhr.
Die tag: Modell. Anfang 7 Uhr. Cessingtheater. Sonnaberd: Traumulus. Anfang 73 Ubr.
Sonntag, Nachmittags 21 Uhr: Rosenmontag. — Abende 7 Uhr: Das gerettete Venedig. Montag: Der Biberpelz.
Schillertheater. O.
(Wallnertbeater.
Sonnabend, Abends 8 Ubr: Tie reuzelschreiber. Bauernkomsdie mit Gesang in 3 Akten von Ludm g
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Walle n steins Tod. — Abends 8 Uhr: Jugend. Montag, Abends 3 Uhr: In Behandlung.
X. (Friedrich Bil helmstãdtisches Theater) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Fuhrmann Henschel. Schauspiel in 5 Akten von Gerbard Pauxtmann. Sonntag. Nachmittags 3 Ubr: Der Geizige. Hierauf. Sexenfang. — Abends 8 Uhr: Fuhr⸗ mann OHenschel.
Montag, Lbends 8 Uor: Wallensteins Tod.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. abn. bof Zoologischer Garten.) Sonnabend, Nachmittag 27 ÜUbr: Bei kleinen Preisen: Wilhelm Tell. — Abends 77 Ubr: Die neugierigen Frauen. Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Zu halben Preisen: Die Hugenotten. — Abends 71 Uhr: Die neugierigen Frauen.
Montag: Die neugierigen Frauen.
Dienstag (bel aufgebobenem bonnement): Don
Cesar.
Mittwoch: Die neugierigen Frauen. Nationaltheater. (Direktien: Hug⸗ Beder. Weinbergs weg 122. 13b) Sonnabend: Abschie de.
Ddorstellung Ton Franceschina Prevosti. La Travtata.
Neunes Theater. Sonnabend: Der Graf von Charolais.
Custspielhaus. (Zriedrickstraße 236) Sonn. abend, Abends 8 Ubr: Der Familientag.
Residenz theater. (Direltion: Richart Alexander)
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Herkulespillen. (Les dragses d Hercule) Schwank in 3 Akten von Bilbaud und M. Hennequin. Deutsch von
Thaliatheater. (Drecdener Straße Jasf3. Di rellen: Kren u. Schönfeld) Sennabend. Abends 7 Ubt: Ter große Stern. Grohe Ausstattungt⸗· vesse mit Sesang und Tan in 3 Akten von J. Kren un! Alfr Schönfeld. Mustk von Ginsde hofer.
Sonntag und folgende Tage: Der große Stern.
Sonntag. 2 61 Ubr: Charlens Tante.
Bentraltheater. Sonnabend: Zum ersten Male: Mit neuer Ausstattung, unter versönlicher Leitung des Komponisten: Die Juxheirat. Operette in z Atten von Julius Bauer. Musik von Fran Lebär. Anfang 74 Ubr.
Sonnfaa, Nachmittags: Die Geisha. = Abends: after veisönlicher Wätung des Komponisten: Die Juxheirat.
Gellealliancethe ater. (Gellealliancestraße 78. Direktion: Kren u. Schönfeld) Sonnabend, Abends S Uhr? Lumpacivagabundus. (Schuster nie riem: Josephine Dora)
Sonntag und folgende Tage: Lumpacivaga- bundus.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart.
Trianontheater. (Georgenstraße, mischen Friedrich und Universitãts siraße) Sonnabend: Die glückliche Gilberte. (Heureuse) Lustspiel in Arten von Maurice Henneguin und Paul Bilbaud. Sonntag und folgende Tage: Die glũckliche Giiberte. . Sonntag, Nachmittags: Das elfte Gebot.
Konzerte.
Singahademie. Sonnabend. Abende 8 Uör⸗ Konzert von Paul Elgers (Violine) mit dem Phiiharmonischen Orchester ¶ A. Scharrer.)
Saal Zechstein. Sonnabend, Abends 7 Uhr: III. (letzter) Klavierabend von Ernst von Dohnanyi.
gerthoven · Saal. Sonnabend. Abends 8 Ubr: II. Klavierabend von Conrad Ansorge.
Dirkus Schumann. Sonnabend, Abendz pränise 71 Ubr: XIV. Grande soiree High- Life. Galaprogramm. Neue Debuts und sämtliche Syeziasiiäten. Ferner: Gerliner Tagameter- böscbs komische Parorie. De jugendliche Schul. reiterin Fräulein Tora Schumann mit ihrem brillanten Reitakt a 1a Jardiniere. Der vhänomenale Jongleur zu Pferde Mr. Joe Dodgini. Miß Sticken. Socurs Miniggio. Truppe Marno. Der urkomische Orig inalclown
an Clermont mit feinen dressterten Tieren. Di⸗ Tettor Alb. Schumanns neue und moderne
Komisch vbantastische Pantomime in 7 Akten. Ent- rorfen und mit feenbafter Pracht insjeniert vom Direktor Albert Schumann.
Sonntag: Zwei große Vorste lungen. Nach. mittags 37 Ubr (ein Kind frei: Marocco, große Ausstattun gspantomime. Abendz 74. Uhr: Eine Nordlandsrcise. In beiden Vorstellungen: Jan Clermont ꝛc.
m
Familiennachrichten.
Am 25. d. M. verschled nach längerer Krankbeit Derr Bankier Gustav Kerting.
Als Mitbegründer umd Mitglied des Auf sichtsrais unserer Gesellsckaft bat der Ent⸗ schlafene unserer Verwaltung 15 Jahre angehört und mit flets gleicher Ong abe und vollstem Jateresfe sich ibrer Entwickelung gewidmet. Seine einsichtavolle Tätigkeit und scin er sadrerer Rat wird von uns ebenso schmerilich permißt werden wie die wohlwollende und lieben wardige Persõnlichkeit. 807671]
Berlin, 26. Januar 1805.
Aufsichts rat und Vorstand
der Ahtiengesellschast Mir & Genest.
Sang. Kurt von Scheven mit Margarethe Freiin von Massenbach
Verebelicht: Hr. Leutnant
(Posen). Or. Georg ven Lettow. . Vorbeck mit berw. Fr. Martha don Meyer, geb. Both (Charloltenburg). — Hr. Gerichteassessor Karl Piltebrand mit Frl. Vally Gebauer (Pitschen
D⸗S).
Geboren: Gin Sobn; Hen. Vollrath ven — 41 Zt. Tenzerow bei Hohenmocker, Vor⸗ vomm ).
Gestorben: Sr. Kanzleirat Paul Stambke (Schmargendorf). Hr. 3. D. Iwan Baumbach von Kaimberg (Altenburg), — Adele Freife von der Repp, geb. Freiin von Sch mi singk
gen. Korff a. d. H. Kreujburg (Eibau i. Furland)
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Cwedition (Scholi) in Berl'n.
Drad der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Aastalt, Berlin 8m. Wilbelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
Diengtag, den 31 uar: Zum erften Male
UVnengruber.
3 Ter Kilometerfreffer.
Treffuren. Zum Schluß: Die große Schumannsche Aut Eine Nordlandereise.
lelaschließlich Borken · Beilagen
M 24.
Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Freitag, den 27. Januar
1903.
Aichtamtliches Gouverneur hat erklärt, daß er zur Unterdrückung der Unruhen direktoren wünschen, daß hier etwas vorwärts gegangen wird. Der
Rus̃land die bewaffnete Macht verwenden werde. Staatgsetretãär meinte, es bestebe kein Nonstand kei der Post. Der
Das Ministerkomtte b . est . 9 . al u in der Nacht zu gestern ohne Beleuchtung. k ist 1b te, . . der e n,. ern, wie dem estern war alles ruhig; di den waren off ĩ ö. 2 ir kei einer starken Familie doch zu geriag. Dasselbe gilt
/ hig; die Läͤ n offen. Die Ver- von den Postsekretären und Oberxostiekretären. 5
„W. T. B. aus St. Petersburg berichtet wird, die Be⸗ ratung des fünften Punktes des Kaiserlichen Utases vom 26. Dezember, betreffend die Vervollkommnung der Staatsordnung; dieser Punkt bezieht sich auf die Re vision der zur Sicherung der Staatsordnung erlassenen Ausnahmebestimmungen.
Da in Mos kau in den Straßen in der Druckerei der Stadthauptmannschaft gedruckte Bekanntmachungen an⸗ geschlagen waren, die besagten, die Japaner und Engländer seien die Anstifter der Unruhen und der Ausstands⸗ bewegung in Rußland, und die anglo⸗japanische Liga leite die Bewegung, auch seien von England große Summen unter die Ausständigen verteilt worden, hat der englische Botschafter sofort bei der russischen Regierung Beschwerden erhoben und eine Untersuchung veranlaßt. Die russische Regierung hat die Versicherung abgegeben, sie werde dafür sorgen, daß derartige Ungehörigkeiten nicht wieder vorkãmen.
Der Vorstand der Bergbauakademie faßte wegen der Ereignisse vom 22. Januar folgende Beschlüsse:
1) Sein tiefes Bedauern über die so entsetzlichen Ereignisse zum Ausdruck zu bringen. Y) Die Fortsetzung der Studien für unmöglich zu erklären. 3) Den Angehörigen der Getöteten die Sympathie auszu drücken. 4 Gebete fuüͤr die Getöteten abhalten zu lassen und Kränze an den Särgen der beiden getöteten Studenten der Akademie nieder⸗ zulegen. 5) Diese Beschlüsse zur Kenntnis des Minifters für Ackerbau zu bringen.
Der Vorst and des Instituts der Zivilingenieure nahm eine gleiche Resolution an. An der Universität ist die Anmeldung zu den Vorlesungen bis zum 28. Fe⸗ bruar verschoben. 3 Wie die St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ be⸗ richtet, ist in St. Petersburg gestern in einigen kleinen . die Arbeit wieder aufgenommen werden in größeren
abriken erschienen die Arbeiter, berieten über die Lage und gingen, als sie fanden, daß diese unverändert sei, wieder aus⸗ einander. Auf der Baltischen Werft wurde um 1 Uhr nachmittag das Zeichen zum Beginn der Arbeit gegeben, von den dort beschäftigten 3200 Arbeitern nahmen 300 die Arbeit auf. Die Lohnauszahlung der Arbeiter in den Putilowwerken dauert fort; die Arbeit ist daselbst noch nicht aufgenommen worden; Ruhestörungen sind * nicht vorgekommen. Der Auestand in der Nobelschen
etroleumfabrik hat seit gesiern aufgehört. Petroleum wird verfrachtet. Die Straßen haben ihr gewöhnliches Aussehen wieder angenommen. Patrouillen sind nicht zu sehen.
In Mos kau war, wie ‚W. T. B.“ erfährt, die Lage in der Stadt gestern unbestimmt. Die Arbeiter einiger Fabriken versuchten, die Arbeit wieder aufzunehmen, legten sie dann aber wieder nieder. In zwei oder drei Fabriken, unter ihnen in der Tichfabrik von Baruschin, wurde wieder gearbeitet; in
anderen find die Arbeiter bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen,
stellen aber Forderungen. In den Werkstätten der Moskau⸗ Kasanschen⸗Eisenbahn auf der Station Terowo wurde gestern die Arbeit eingestellt. Es verlautet, der Ausstand in den Moskauer Tramwaywerkstätten stehe bevor. In der Gasanstalt wurde weiter gearbeitet. Dort, wo Maßnahmen zum Schutze der Arbeiter getroffen sind, wurde ebenfalls weiter gearbeitet. Infolgedessen halten viele große Fabriken den Betrieb auf⸗ recht, doch vergrößerte sich der Umfang des Ausstandes. Im allgemeinen herrschte Ruhe in der Stadt, sogar im Ausstands⸗
gebiet; es war dort nur ein lebhafterer Straßenverkehr be— merkbar. Aus dem Iwanoer Wosnesenski Industrie⸗
bezirk traf die Nachricht ein, daß in den dortigen Fabriken gestern die Ausstandsbewegung der Arbeiter begonnen habe. Ferner meldet W. T. B.“, der Ausstand in Saratow gewinne an Ausdehnung; alle Druckereien und Werkstãtten hätten die Arbeit eingestellt. Die Angestellten der Rjäsan⸗ Uralbahn arbeiteten ebenfalls nicht; die Ordnung sei nicht gestört. — In Kowno dauerte gestern der Ausstand fort. Einige Fabriken nahmen die Arbeiten gestern früh auf, stellten sie dann aber wieder ein. Auf den Strafen zogen Arbeitertrupps umher, verhielten sich aber ruhig. In der Stadt herrschie Ordnung. — Die Stimmung in Kiew war erregt. Es verlautete, daß am X). d. M. ein allgemeiner Ausstand der Arbeiter pro⸗ klamiert werden solle. Die Bewohner der Stadt versorgten sich mit Vorräten an Mehl, Brot und Petroleum; infolge dessen war der Handel in der Stadt lebhaft. Seit estern wird der Wasserturm von einer Kompagnie In⸗ anterie bewacht. Mehrere Fabriken stellten die Arbeit ein.
Der Stadthauptmann von Odessa veröffentlichte e eine Bekanntmachung, worin er, dem W. T. G.“ zu⸗ olige, die Arbeiter in teilnehmender Weise anregte, die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Ausstand nütze nur Japan und seinen heimlichen Verbündeten sowie den aus andischen Fabrikanten, er vermindere die ohnehin infolge des Krieges gesunkene Produktionsfähigkeit. Der Krieg habe den Odessaer Handel vermindert, weil die Aus— fuhr nach dem fernen Oten aufgehört habe; das beweise, weiche Märkte Japan Raßland fortnehmen wolle. Alle wünschten in Rußland das Ende des Krieges, aber dies könne nicht ruhmlos geschehen unter dem Verlust der Absatzmärkte. Rußland habe den Krieg nicht gewollt und sei daher auch nicht vorbereitet gewesen. Aber der Tag der Entgeltung werde kommen. Die Arbeiter sollten deshalb friedlich und mit der Hoffnung auf bessere Zeiten die Arbeit wieder auf⸗ nehmen.
In Riga herrscht der Ge ner alausst and, Wie /. TB. berichtet, fand bei dem Bahnhofe in Tukkum ein Zu⸗ sammenstoß zwischen Truppen und Arbeitern siatt, wobei 30 Perfonen getötet bezw. verwundet wurden, 2 Soldaten und der Unterchef der Polizei des Distrikis Bileff wurden tötlich verwundet. Die Streikenden durchzogen dann in Massen die Straßen und erzwangen die Arbeitseinstellung. Der
lichen
handlungen zwischen Arbeitern und Fabrikanten unter Teil⸗ nahme der Behörden dauerten fort.
In Dor pat veranstaltete gestern eine aus etwa 2000 Köpfen bestehende Volksmenge eine gegen die Regierung . Kundgebung. Die Manifestanten warfen die Fenster des Polizeiamts ein, wurden aber bald von der Polizei zerstreut. Auch Frauen nahmen an der Kundgebung teil.
Wie die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ aus Libau erfährt, drangen dork gestern früh um 6 Uhr als Arbeiter verkleidete Personen in die Telephonstation, be— drohten den Beamten vom Dienst mit Erschießen und be⸗ schädigten die Leitungen. Der erwartete Ausstand begann darauf in einer Drahtfabrik; die Arbeiter zogen unter Sesang zum Bahnhof und drangen gewaltsam in die Fabriken ein, wo sie die Einstellung der Arbeit erzwangen. In einigen Fahriken wurden die Fenster zertrümmert; die Läden sind geschlessen, der Telegraph ist beschädigt. Die Fabri— kanten hielten gestern mittag in der Börse eine Versammlun ab. Während des gestrigen Tages patrouillierten Truppen 96 die Stadt., Zusammenstöße sind nicht erfolgt. Ein Gendarm wurde erschossen, der einem Fuhrer die Fahne entriß. Die Auf⸗ wiegler sind meist junge Burschen. Die Arbeiter nehmen an den Umzügen nicht teil. Im Hafen ist das Laden der Schiffe eingestellt. Zur Beruhigung der Bevölkerung und der Fabhri— kanten werden während der Nacht an vielen Stellen Wachen aufgestellt. Die Telegraphenleitungen sind wiederhergestellt; die Wiederherstellung der Telephonleitungen ist fast beendet. WVorgestern abend veranstalteten, dem W. T. B. zufolge, in Helsingfors dortige Arbeiter eine Kundgebung. Dabei wurden 50690 Arbeiter von der Polizei mit. Säbeln an⸗ gegriffen. Viele an der Kundgebung unbeteiligte Personen würden verwundet. Zehn Personen erlitten Verletzungen am Kopfe, eine wurde von einem Schuß an der Brust getroffen. Ein Polizist wurde durch eine Revolverkugel an der Hand, ein anderer im Rücken verwundet; alle diese Schüsse sollen von der Polizei selbst abgegeben sein. Die berittene Polizei teilte Knutenhiebe aus. Die organisierten Arbeiter haben in der Presse. Ver⸗ wahrung gegen Ruhestörungen eingelegt, denen sie fernständen.
Die infolge der Erlaubnis des Kaisers von Ruß land zurückkehrenden Finnländer sind, nach einer Meldung des „Ritzauschen Bureaus“ gestern in Helsingfors angekommen mit Ausnahme der beiden Grafen Creutz, die verhaftet und unter Bewachung nach Hanggö gebracht wurden, um von dort nach Stockholm zuruͤckbefordert zu werden.
Deutscher Reichstag. 128. Sitzung vom 26. Januar 1905, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des Reichshaushalisetats für 1905 bei dem Etat der Reichspost⸗ und Telegraphenverwaltung, und zwar bei dem Ausgabetitel: „Gehalt des Staatssekretärs“.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. ö
Abg. Dove (fr. Vgg. fortfahren): Wenn die 200000 , welche die Posibeamten in Posen und Westpreußen in wirtschaft⸗ ᷣ Notlagen als einmalige Unterstützung bekommen sollen, nicht mehr als eine verschãmte Ostmarkenzulage gelten sollen, so ist doch der Zusammenhang mit der im Vorjahre abgelehnten Forderung von 69 900 6 nicht zu berkennen, und es wird, jeden ; falls mindestens sebr eingehender Prüfung dieser neuen Ausgabe— position bedürfen. Die Reform zes Wechselprotestverfahrens ist mit Rücksicht auf die Haftung für Verluste geboten, da in zahlreichen deutschen Siärten der Fiskus für Versehen der Beamten nicht baftet. Reformbedürftig ist auch die Bestimmung des Weltvostvertrages, nach der eine Entschädigung für den Verlust eingeschriebener Briefe nicht erfolgt, wenn der betreffende Staat in seiner inneren Gesetz⸗ gebung einen solchen Gewäbrleistungsanspruch nicht anerkennt. ist der Fall in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Hier sollten die verbündeten Regierungen Anlaß nehmen, auf eine bezüg⸗ liche Aenderung der Gesetzzebung der Union hinzuwirken. Für den Nachbarorts verkehr sollte auch eine Ermäßigung der Postanweisungs⸗« gebübren in Erwägung gezogen werden.
Abg. Lipinski (Sor: Der Antrag des Zentrums über die Verkürzung des Schalterdienstes für Pakete an den Son nabendabenden soll doch die Sozialpolitik des Zentrums wieder illasttieren. Tat⸗ sächlich werden jetzt die Postbeamten ungewöhnlich üäberlastet; auch diejenigen, die gar nichts mit der Paketbeförderung zu tun haben, werden jetzt an den betreffenden Abenden dazu heran- geiogen. Aber diese sozialpolitische Regung darf sich doch nicht bloß auf die Postbeamten erstrecken; auch die Handels angestellten werden in derselben Deise über Gebübr belastet. Die Organisation des Handelsgewerbes und der Handelsgebilfen be—⸗ schwert sich mit Recht über die. Ausdehnung der Arbeitsieit im Handels gewerbe. Sie meinen, daß durch einen früberen Postschluß eine wesentliche Abhilfe möglich wäce. Der Antrag den Zenirùmõ geht nicht weit genug. Der Paket verkehr sollte an allen Wochentagen, nicht nur am Sonnabend, werden. In Berfin werden in ein; nen Postãmtern Pakete sogar bis 3 Ühr und daräber angenommen. In Leids ist es ähnlich. Manche Prinzipale vernachlässigen die Nachmutagsbestellung und konzentrieren alles auf den Abend. Der Deutsch ⸗ nationale Hann lungsgebilfen⸗· verband schlägt vor, die Paketannabme schon um 6 Ubr Abends zu schließen. Daß private Selbstbilfe nichts nützt, hat eine Handels- kammer nachgewiesen. Die Postverwaltung sollte also auf diesem Gebiete sozialrolilisch wirken. Statt dessen hat sie gewisse Er⸗
Das
um mindestens eine Stunde verkürzt
schwerungen eingeführt beim Weibnachtẽ verkehr. j B. durch die Be. stimmurg, daß drei Pakete nicht mit einer Begleitadresse versendet
werden dürfen. schluß Das verdient Beachtung
In Amerika haben wir bereits den Sechsubrladen⸗. berdo * ; PH anderen Großftädten müßte den Direktoren eine Zulage gewährt
Abg. D. Stoecker (lwirtsch Vag.): Ich babe schon im vorigen Jahre
darauf bingew esen, daß es nũtzlich sein würde, wenn auch die Postoerwal⸗ tung sich fonal betätigen wollte durch die Errichtung von Beamten. ausschüfsen. Aus den Kreisen der oberen Pestbea nten sind in den beiden letzten Jahren drei Broschãren darüber geschrieben worden; auch die Post⸗·
mit Rücsi vt auf die
zuschuß i absolut nicht ausreichend. Das alles sind nach meiner Auf- fassung Notftände, dir ohne große Schwierigkeit beseitigt werden könnten. Aus Kreisen der Oberpostsekretäre ist mir der Wunsch ge⸗ kommen, daß ihnen die Zulagen nicht zu spät zuteil werden möchten. Was unsere Unterbeamten betrifft, so glaube ich, daß die Pꝛeise auf dem platten Lande und in kleinen Städten vielfach viel böher sind als in den großen Städten. Deshalb. muß man die Verbältnisse der Unterbeamten im Auge behalten und den Wohnungs zeldzuschaß erhöhen mit Rückfcht auf die Zahl der Kinder. Die Wünsche der Unter⸗ beamten auf Erhöhung ihres Gehalts und auf die Herabminderun
der Dienststunden von 68 auf 60. wöchentlich sind ö. wahrlich sebr bescheiden, Der Nachtdienst ist sehr beschwerlich= Es ist ja eine Abhilfe angeordnet worden, aber diese wohl⸗ wollenden Vorschriften werden vielfach übersehen, und, die Leute kommen nicht zu ihrem Rechte. Ein zebnstündiger Arbeitstag für die Unterbeamten müßte genügen, also 606 Stunden die Woche. Wenn man in den Fabriken diesen zehnstündigen Arbeitstag anstrebt, so sollte dies bei dem viel schwereren Postdienst erst recht billig sein. In bezug auf die Sonntagsruhe bin ich mit dem Zentrums antrage durchaus einverftanden. Den Sonntag kann man gar nicht genug erleichtern. Was den Postrerkehr am Sonntag betrifft, so werde ich nicht eber ruben, als bis Die Postkarren an, Soantagen von den Straßen verschwunden sind. Mir wird versichert, daß Postbeamte an ihren freien Sonntagen zum Sortieren von hunderttausenden von Lotteriepapieren benutzt werden. Daß unsere Postbeamten dazu be⸗ nutzt werden, um einem jũdischen Kollekteur die Reklame für seine Lotterielose zu erleichtern, uͤbersteigt doch alles Maß. Sollte es nicht möglich sein, den Poftbeamten an langen Arbeitstagen zu essen und zu krinken ju geben, wie es in großen Geschästen geschieht? So etwas wirkt angenehm, erfreuend und belebend, und fesselt das Band zwischen oben und unten. Die Beamten sollten auch Gelegenheit baben. des Abends einmal eine religiöse Versammlung zu besuchen. Die Telegraphenarbeiter sind in einer mißlichen Lage. Erst nach sieben Jahren haben sie die Aussicht, Postunterbeamte zu werden. Sie haben eine zebnstündige Arbeitszeit; für die lange Wartezeit haben sie nichts zu erwarten. Man gibt ihnen auch kein Tagegeld auf Reisen, mit Ausnahme des Sonntags. Gedruckte Postkarten, auf denen nur eine Zabl geschrieben steht, sollten als Trucksachen be⸗ handelt werden.
. Abg. Dr. Wallau l): Die Darstellung des Redners der polnischen Fraktion könnte ja die Meinung bervorrufen, als ob von der Post gegen die Pflicht der raschen Bestellung gesündigt würde; aber wenn man das Material näher ansieht, was er in seiner Entrũstung auf den Tisch des Hauses niedergelegt hat, so muß man von dieser Meinung wieder völlig ab⸗ und zu einem ganz anderen Resultat kommen. In den meisten Fällen ist die Adresse ganz und gar mit polnischen Worten bedeckt, und der gehäufte Gebrauch von Titulaturen und Ergebenheits- formeln ist einer Schikane sehr ähnlich. Wenn also die Post dieser polnischen Arroganz mit der Uebersetzungsstelle entgegenkommt, so ist das ein sehr hoher Grad von ourteisie. Dem Antrag Hitze stehen wir synpathisch gegenüber; seine finanziellen Konsequenzen werden noch genauer erwogen werden müssen. Der Wunsch, auf dem platten Lande die Telephonanschlüsse zu verbilligen, ist gewiß an sich berechtigt; aber wären wir dech in vielen Gegenden Deutschlands auf dem flachen Lande nur erst so weit, daß wir überhaupt anschließen könnten! Das ist der Neotschrei, der, vom platten Lande ertönt; solche Verkehrsfortschritte fallen zunächst immer den greßen Städten in den Schoß; auf dem Lande wußten wir lange nur vom Hörensagen von diesen unheimlichen Dingen, mit denen man direkt von Berlin nach Wien sprechen könne. Auch auf dem Lande macht die Ver⸗ waltung Unterschiede; sie sucht sich die leistungsfäbigen ländlichen Gemeinden beraus und legt auch diesen noch Teistungen auf, 40 O00 der Anlazekosten und fünfjäbrige Garantie, die unter anderen Gesichtspunkten beinabe wucherisch erscheinen könnten. Es ist geradezu erstaunlich, nach welchen Grundsätzen die Verwaltung auf diesem Gebiete das Verkehrsbedürfnis beurteilt, nämlich nach dem Telegrammperkebr. Das ist doch ein Verfahren nach Schema E, das sich gar nicht mebr rechtferligen läßt. In meinem bessischen Kreise ist man so vorgegangen und mutet den kleinen Gemeinden, für die sich das Verkebrsbedürfnis nach diesem Schema nicht nachweises läßt, die Koften der ganzen Anlage auf. Sowobl zffentliche Interessen, wie die Meldung von Seuchenfallen, wie wirtschaftliche Rücksichten auf den Marktverkebr ersordein dringend, daß die Verwaltung bier FRemedur eintreten läßt; die kleinen Gemeinden dürfen nicht langer als Parias bebandelt werden. Wir verlangen gar nicht, daß dies sofort geschiebt: wir werden zufrieden sein, wenn wir in 10-15 Jahren
alles getan; Mitteln liegt auch die Beschränkung. Welten wir diefen An rãgen entsprechen, so müßten wir über ganz andere Summen verfügen und auch über ein Maß von Arbeiterkräften zur Herstellung der Anlagen, wie es fo rasch nicht erreicht werden kann. Wir haben uns bemüht, das Verkebrsbedürfnis zu erkennen; denn daß Orte mit leb-⸗ baftetem Verkehr auch ein erbõbtes Verkebrsbedünnis besigen, scheint einwandfrei Der Telegtammoerkehr gibt auch für die Verwaltung keineswegs den allein entsceidenden Maßstab as. Man ist zu dem Grgebnis gekommen, die Antragsteller, die Anschluß baben wollen, sich selbst einschätzen zu lassen. Wenn angenommen werden kann,
daß etwa 1000 an Bruttocinnahmen von den Kosten der An⸗ lagen aufkommen, so sehen wir ein Verkehrsbedürfnis für vor⸗ liegend an. Die 40 0,υG einmalige Ziblung versnteben sich so, daß statt fünfjähriger 106 7 Ginndt mega anti edentuell eine einmalige Abfindung treten kann. Bisher ist die Zahl
der Antragsteller, die auf diese Grundlagen eingingen, immer noch so groß gewesen, daß nicht allen hat entsprohen werden können. Sind kie Mittel erschöpft, so sagen wir den Antragstellern, das sie die Kosten der Anlage selbst erstatten müssen, wenn sie trotzdem die Anlage baben wollen. Wir werden boffentlich bald in eine Zeit der Sättigung oder der geringeren Bedärfnisse kommen, und dann werden wit in diefen Forderungen nachlassen. Daß irgendwo erklärt werden würde, es werde von diesen Bedingungen nicht abgegangen werden, ist mir nicht bekannt; die Entscheidung darüber liegt an der Zentralstelle.
Abg. Hug (Zentt) bemängelt die Ungleichbeit der Bezüge ge⸗ wisser Poslbeamten gleichen Dienstalters und Ranges, der Oberxost⸗ infrektsrsn, Peostinspettoten und Postdirektoren der iweiten Kategorie. Diese Ungleickbeiten hätten in den beteiligten Kreisen große Un · zufriedenh it bervorgerufen. Nicht allein in Berlin, sondern auch
werden:; dazu müßte eine Reibe weiterer Reformmaßregeln treten;
dermalen sehr ungünstige Finanzlage des Reichs säben seine Freunde davon ab, eine Resolution zu beantragen. Die kadüchen Beamten seien in einer besseren Lage als die Reichs⸗ beamlen. Die Postassistenten hätten den Wunsch geaußert, daß die
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