noch ehe es auf der Welt ist. Das warde als anstößig für Mädchen angesehen. In einem anderen Fall (in Kreuznach wurde in dem Freillgrathschen Gedicht, wo sich „am Baum der Menschheit Ylüt' an Blüte drängt! und zuletzt ven Luther auf der Wart. burg‘ als einer dieser Blüten gesprochen wirh, dieser Vers aus konfessionellen Bedenken bemängelt und uch gestrichen! Ich will wünscheng daß aus den kommenden Etats eine größere Für⸗ sorge für das Mädchenschulwesen spricht. Es müffen auch die Lehr⸗ bestimmungen so geregelt werden, daß unsere Töchter als Gattinnen dem Manne als treue und 2 Gehilfinnen in den schweren a der Zeit, die dem deutschen Manne auferlegt sind, zur Seite
ehen; sie müssen zu Müttern herangebildet werden, die an die Slelle des Mannes treten können, und es muß ihnen auch der Zugang zu den höheren Berufen erleichtert werden, falls sie allein durch das Leben gehen müssen.
Ministerialdirektor D. Schwartzkopff: Wenn der von Herrn Hackenberg angenommene Forscher in der Zukunft nicht nur den preußischen Etat, sondern auch die Etats der Gemeinden durchblättern wärde, so würde er finden, daß für die Bildung der Frauen doch sehr viel geschiebt; der Staat fördert ja auch noch die Seminare für die Ausbildung der Lehrerinnen an höheren Lehranstalten. Der Minister hat bereits 1902 die Grundsätze für die Reform des höheren Mädchen schulwesens auseinandergesetzt; aber leider sind die Arbeiten durch den Tod des bochverehrten, leider so früh verstorbenen Geheimen Rats Waetzoldt ins Stocken geraten, sie werden aber fortgesetzt größte Aufmerksamkeit erfahren. Ich bin Herrn Hackenberg dankbar, daß er mir Gelegenheit gibt, die Frage der Reform des Schullesebuchs hier einmal zu klären. Jaͤhrlich werden 1 Millionen Lesebücher benötigt, worin ein gra, Kapital investiert J. Jedes Rühren an einem eingeführten Lesebuch verletzt berechtigte wirtschaftliche Interessen. Am 28. Februar 1902 hat nun der Minister Grundsätze für diese Regelung aufgestellt. Von 1908 ab wird überall die neue Orthographie eingeführt sein. In den Lesebüchern sollen mehr die Bedũr 43 des praktischen, realen Lebens, als literarische und poetische Gegenstände berücksichtigt werden. Konfessionelle Minoritäten sollen durch den Lesestoff nicht verletzt werden, und ebenso soll an einem Erzeugnis der Literatur keine Aenderung vor⸗ genommen werden. Von solchen Aenderungen het in der Zentral⸗ instanz überhaupt noch nie etwas festgestellt werden können. Was nun den Inhalt des Hesselschen Lesebuchs betrifft, so finde ich nichts darin, wenn in einem paritätischen Lesebuch der Luthervers enthalten ist. Diesen Vers würde der Minister, wenn die Ent⸗ scheidung an ihn gekommen wäre, nicht gestrichen haben. Dagegen würde ich es versteben, wenn Katholiken sich dadurch verletzt fühlten, wenn in einem Lesebuch über die Todsünden, über welche die An⸗ sichten der katholischen Kirche etwas anders sind als die der evan— gelischen, in etwas scherzender Weise gesprochen wird. In dem Kreuj⸗ nacher Fall hat der Minister verfügt, daß, da überhaupt Einwen dungen gegen das Hesselsche Buch erhoben seien, zu erwägen sei, ob nicht ein anderes Lesebuch dort eingeführt werden könnte. Aber irgend eine Aenderung in dem Buch hat der Minister nicht verlangt. Der Sturm in der Presse ist also gar nicht angebracht gewesen. Wenn die Grundsätze, die der Minister 1902 festgelegt hat, befolgt werden, werden wir auch zu einer gedeihlichen Lösung der Lesebuch⸗ frage kommen. ᷣ
Abg. Kindler⸗Posen (fr. Volksp): Wir nehmen zu der Ost⸗ markenzulage denselben Standpunkt wie früher ein, daß persönliche Zulagen nicht das Richtige sind. Man zieht dadurch das Strebertum heran. Wir halten die Sstmarkenzulage auch im nationalen Interesse nicht für richtig und können dem Antrage nicht zustimmen, weil wir damit ein falsches Prinzip anerkennen würden. Das Maͤdchenschul⸗ wesen in der Stadt Posen bedarf dringend der staaf lichen Förderung, man darf es nicht der privaten Tätigkeit allein überlassen.
Ministerial direktor D. Schwartz kopff erwidert, daß über die Förderung der Mädchenschulen in Posen Verhandlungen schweben, über welche er jedoch noch keine Mitteilungen machen könne, da sie noch nicht abgeschlossen seien.
Abg. Dr. Krüger Marienburg (kons.) bespricht die polnischen Verhãltnisse in Westpreußen. Sogar in Danzig erscheine eine polnische Zeitung, welche die Aufgabe habe, die Polen gegen die Deutschen zu verhetzen. Unter diesen Verhältnißsen hätten auch die Lehrer eine sehr schwierige Stellung. Deshalb sei auch in Westpreußen die Ostmarkenzulage eingeführt, aber sie sollte noch auf einige weitere Kreise, nämlich die Kreise Danzig (Stadt), Danziger Niederung, Elbing (Stadt und Land), Marienburg ausgedehnt werden. Mit dieser Forderung würden seine Freunde immer wiederkommen, wenn sie nicht bewilligt würde.
Geheimer Regierungsrat Klotz sch erwidert, das das Spstem der Ostmarkenzulage nicht zu Gunsten der Lehrer allein durchbrechen werden könne. Die Zahl der polnischen Kinder in diesen Kreisen sei ganz gering. und man könne nicht behaupten, daß dadurch die Lage der Lehrer besonders erschwert würde. Nur im Marienburger Kreise seien mehr polnische Kinder vorhanden, und dort könne mit Remunerationen geholfen werden.
Abg. Dr. von Cam pe (ul.): Die Auskunft der Regierung auf die Klagen des Abg. Hackenberg kann nicht befriedigen. Wenn auch die Gemeinden das Mögliche für die Mädchenschulen tun, so ist doch die Frage, ob der Staat seine Pflicht auf diesem Gebiete genügend getan hat. In dem Kreuznacher Fall bleibt das eine bestehen. daß gegen das Lesebuch Einwendungen erhoben worden ind, weil sich das Buch nicht für paritätische Schulen eigne. Der Fall ist nicht ganz klargestellt, die oberste Instanz hätte volle Klarheit schaffen sollen. Wir können nicht verstehen, daß in einer paritätischen Schule von Luther nicht die Rede sein soll. Das ist eine Rücksschtslosigkeit gegen das protestantische Gefühl, gegen die wir irn erheben müssen. 2 kann sich dann nicht wundern, wenn wir mit Paritätsklagen ommen.
Ministerialdirektor D. Sch wartzkopff bemerkt nochmals, da der Minister den Luthervers für 1 zul ssig . habe. ;
Darauf wird die Debatte geschlossen.
Die Titel der Ostmarkenzulagen roerden bewilligt. Der Antrag Ernst wird abgelehnt. Die Petit an um Bewilligung der Ostmarkenzulage an die technischen, Elementar- und Vor— schullehrer der städtischen Oberrealschule zu Graudenz wird der Regierung zur Erwägung überwiesen; die Petitionen wegen Gewährung der Ostmarkenzulage für die genannten fünf Kreise von Westpreußen und die Petition um Bewilligung der Ost⸗ markenzulage an die Lehrer in Oberschlesien werden für erledigt erklärt.
Unter den Ausgahen für das Elementarschulwesen ist der Fonds behufs r, . Erleichterung der Volks—⸗ schullasten mit 287660090 4 ausgestattet. Hierzu liegt vor der Antrag der Abgg. Dr. Arendt⸗
Mansfeld ffreikons.) und Dr. Rewoldt ffreikons.),
die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, fuͤr die öffent.
lichen Schulen eine den Verhältnissen von Stadt und Land Rech ⸗
nung tragende Ferienordnung herbeizuführen, welche den Schul
ausfall bei den Volkeschulen und den höheren Schulen in derselben
Gemeinde gleichartig festsetzt.“ Abg. Dr. Rewoldt begründet den Antrag, indem er eingehend die aus der Ungleichheit der Ferien für die Familien erwachsenden Uebelstände darlegt. Er beruft sich insbesondere auf die Verhältnisse in, Greifswald. Der Greifswalder gemeinnützige Verein habe eine Eingabe an das Min sterium gerichtet, damit diese Uebelstände endlich einmal beseitigt würden. Ministerialdirektor D. Schwartzkopff: Die Gleichlegung der Ferien der Volksschulen mit denen der höheren Lehranstalten ist oft gefordert worden, aber der Minister hat sich nicht entschließen können, darauf einzusehen. Die Unterschiede sind begründet in dem Unter- schied der Schulen selbst. Namentlich in den Industriebetirken wäre seines verletzenden Tones bedient. Wir werden auch von anderer es bedenklich, die Ferien der Volksschulen noch un verlängern. Es Seite angegriffen, aber doch immer in den Formen gesellschaftlicher
Hause auf Arbeit fort sind, um so länger auf der Straße zu liegen gezwungen sind. erien der höheren Anstalten betragen bis zu S9 Tagen; der Minister ist dem Wunsche dadurch entgegengekommen, daß er die Ferien der Volksschule schon auf 70 Tage erstreckt und an⸗ geordnet hat, daß sie in den Orten, wo auch höhere Anstalten sind, möglichst mit den Ferien dieser Anstalten gebe t werden.
Abg. Graf von Kanitz on): Ich möchte den Vorschlag machen, daß das Osterfest gesetzlich vielleicht auf den ersten Sonntag im April verlegt werde, das würde eine praktische Aenderung in den Ferien bedeuten. Eg ist neulich davon gesprochen worden, daß ich mich gegen die Verquickung eines Schulunterhal tungsgesetzes mit der . onalitätsfrage ausgesprochen habe. 2 die Fixierung des Lehrereinkommens durch das Gesetz von 1895 wie guch das bevor⸗ stehende Gesetz über die gerechte Vertellung der Schullasten hat mit der Konfesstonalität der Schule gar nichts zu tun. Ich behaupte, daß die 6 onalltät der Volteschule gar nicht in Gefahr steht. Die große Mehrheit des Hauses wird mit uns darin einverstanden sein, daß an dem konfesstonellen Charakter der Volksschule unter keinen Umständen gerüttelt werden darf. Wenn es sich lediglich um die materielle Verteilung der Kosten handelt, sehe ich nicht ein, warum man damit die Konfessionalität verknüpft. Dadurch würde das Schulunterhaltungegesetz nur erschwert werden. Ein Gesetz nach dem Volksschulgesetzeniwurf von 1892 würde wiederum keine Aussicht auf Annahme haben. Es würde also auf eine Verschleppung und Ver- schiebung dieser wichtigen Materie hinauslaufen, wenn wir bei der Schulunterhaltung an der konfessionellen Frage festhalten. Ich be⸗ schränke mich auf diese Erklärung; ich spreche nicht für meine Fraktion, fondern nur für meine Person, glaube aber, daß meine Ansicht in der Fraktion nicht ganz allein steht.
Abg. Schmidt ⸗ Halle (fr. Volkẽp.): Ich habe namens meiner Partei zu erklären, daß wir dem Antrag Arendt zustimmen. Min⸗ destens follten die Ferien der Mittel., und der Volksschulen gleich⸗ gestellt werden.
Abg. von Hagen (Zentr) lenkt wiederum die Aufmerksamkeit auf die Schulverhältnisse in Mispurg bei Hannaber und spricht von neuem den Wunsch aus, daß eine konfessionelle Schule errichtet werde.
Ministerialdirektor D. Schwartzkopff bemerkt zunächst, daß in betreff der Ferien der Minister entscheiden wird, ob und wo ein de, , , in einzelnen Fällen angebracht ist oder nicht. Bei der Regelung der Schul verhältnisse in Mispurg wird selbstverständlich der dortige katholische Pfarrer zu Rate gejogen werden.
Abg. Dr. Bern di (ul) bringt die großen Schwierigkeiten zur Sprache, die durch die plötzliche Beurlaubung eines Lehrers entstehen, für den kein Ersatz ien der Regierung gestellt sei. Für die Re⸗
ierungsbezirke Müänster, Minden und Arnsberg wünscht der Redner erner eine einbeitliche Regelung der Entlassungs und Aufnahme- termine für die Schulen.
Abg. Well stein Gentr.: Ich muß wieder auf die unhaltbaren Zustände in en, Hinsicht hinwiesen, die in Frankfurt 9. M. an den dortigen Schulen bestehen. In Frankfurt a. M. ist seit 1873 das konfessionelle Schulwesen zu Recht bestehend an⸗ erkannt worden, trotzdem hat eine allmähliche Ueberführung der Schulen in Simultanschulen stattgefunden. Als ich im vorigen Jahre die Klagen der katholischen Bevölkerung in Frankfurt er⸗ Frterte und der Abg. Funck mir darauf antwortete, erklärte fast zu derselben Stunde der Leiter des städtischen Schulwesens in Frankfurt in der Stadtverordnetenversammlung, daß das Simultanschulwesen nicht auf gesetzlicher Grundlage stehe. In mehreren Erlassen der Regierung ist die städtische Schuldeputation angewiesen worden, Maßnahmen zu treffen, um die Klagen der katholischen Bevölkerung zu beseitigen. Aber die städtische Schul verwaltung ist über alle diese Erlasse einfach zur Tages ordnung über⸗ gegangen. Ich habe schon im vorigen Jahre gesagt, daß die Re⸗= , sich von der städtischen Schulverwaltung in Frankfurt auf der
ase herumtanzen lasse. t Abg. Funck sagte früher, ein Sturm der Entrüstung würde in der Bevölkerung von Frankfurt entstehen, wenn der Abg. Wellstein mit seiner Forderung der konfessionellen Schule kommen würde; aber wo ist denn nun der Sturm der Ent- e, h. Allein in einer vom Abg. Funck im Jahre 1904 im Börsen⸗ saale berufenen Versammlung, an welcher 220 Personen einschließlich acht Damen teilnahmen, begeisterte man sich für die Simultanschule. Die liberale Partei, welche für die Simultanschule ist, hat durch die Mittelstandspartei, welche die konfessionelle Schule vertritt, 19 Man⸗ date in der Stadtverordnetendersammlung verloren. Wir müssen ver⸗ langen, daß der Minister endlich Abhilfe schafft,
Abg. Funck (fr. Volkep.): Herrn Wellsteins Ausführungen sind schon oft widerlegt. Die Dofationsurkunde von 1834 legt der Stadt Frankfurt lediglich die Unterhaltung von vier katholischen und vier evangelischen Schulen auf. Ueber diesen Rahmen ist die Stadt sogar noch hinausgegangen und hat noch mehr konfessionelle Schulen, sowshl für Katholiken wie für Evangelische, errichtet. Kulturkämpferische Ge. lüste sind in Frankfurt a. M. niemals vorhanden gewesen. Allerdings haben sich auch die Evangelischen an dem Sturmlauf gegen die Simultan schulen beteiligt, das ist aber nur durch die irrige Ansicht hervorgerufen worden, daß die Simultanschule mehr dem Zentrum als den Evangeli⸗ schen nütze, und deshalb hat man besondere evangelische Schulen verlangt. Sowohl ein Erkenntnis des Qberverwaltungsgerichtz wie Gneist hat die Gesetzmã 3. der konfessionellen Schule bestritten. Es ist bis⸗ her nur ein Versuch gemacht worden, die Art an die Wurzel der Simultanschule zu legen; wenn es wirklich dazu kommen sollte, würde Herr Wellstein den Sturm der Entrüstung schon mehr spüren, als es dem Zentrum angenehm sein würde. Daß die Versammlung nur schwach besucht gewesen ist, ist eine solche Kleinigkeit, daß ich nicht darauf eingehe. Es kann auch nicht behauptet werden, daß in der Stadtverordnetenversammlung jetzt eine andere Stimmung als früher herrscht. Ich hoffe, daß dieser Kampf endlich eingestellt werden wird. In dem Schulunterhaltungsgesetz wird ja die Frage geregelt werden, 6 wir uns unsere Privatunterhaltung darüber in Zukunft sparen önnen.
Wirklicher Geheimer Oberregierungèrat von Bremen bestreitet dem Abg. Wellstein, daß die Regierung nicht genügend für konfessionelle Schulen in Frankfurt gesorgt habe.
Abg. Cassel (fr. Volksp.): Auf die rechtliche Frage der Kon— fessionsschule will ich den neulichen Ausführungen des Abg. von a gegenüber nicht mehr eingehen, weil später dazu reichliche Ge- legenheit sein wird. Mit dem Grafen Kanitz sind wir vollständig einer
einung, daß es nicht notwendig wäre, die Frage der Konfessionalität der Schule gesetzlich zu regeln, um ein Volksschulunterhaltungsgese und damit die Regelung der Lehrerbesoldung durchzuführen. . 4 bat das mit voller Klarheit heute ausgesprochen. Auch Herr von Zedlitz hat wiederholt auf die großen Meinung? verschiedenheiten hingewiesen, welche zu überwinden sein werden. Es ist überhaupt nicht richtig, solche 2 einfach durch Mehrheitebeschlüsse zu ent⸗ scheiden. Als Herr Kopsch auf die früheren Aeußerungen des Grafen bon Kanitz sich berief, nannte Herr von Zedlitz das leichtfertig, weil die Meinung des Grafen von Kanitz nicht von seiner Partei geteilt würde. Wenn man aber von einem hervorragenden Partelführer solche Meinung hört, kann man uns nicht verargen, wenn wir annehmen, daß diese Meinung auch vielleicht in anderen konservativen Kreisen vorhanden ist. Seine Worte haben ja auch den Beifall seiner Freunde gefunden. Es ist übrigens noch nicht ganz sicher, ob das Schulkompromiß sich zu einem Gesetzentwurf verdichten wird. Wenn Herr von Zedlitz uns Liberalen die Zukunft abgesprochen hat, so ist diese Prophezeiung doch von jweifelhaftem Werte. Ich bin erst ein Jahr im Hause und habe schon drei solch Prephejeiungen von Herrn von Zedlitz gehört. Herr von Zedlitz hat seinerseits seinen Freund Arendt mit dem Propheten Jeremias verglichen, aber dabei vergessen, daß Jeremias gerade das Wahre prophezeste., Ich möchte Herrn von Zedlitz nicht mit Jeremias, sondern mit Bileam vergleichen, dessen . zum Segen geworden ist. Ich hoffe, daß wir Liberalen auch in kommenden Leglklaturpericden noch mit Herrn von Zedlitz die Waffen werden kreuzen können. Ich verstehe nicht, weshalb sich Herr von Zedlitz
. von Zedlitz Mode werden sollten, würde der Ton des bgeordnetenhauses 67 Vornehmheit Graf Limburg kürzlich gerühmt hat, einbüßzen. ir werden uns aber durch diese Polemik 6 lassen, für unsere Ueberzeugung mit aller Wärme ein⸗ zutreten.
Abg. Wolgast (fr. Volksp) schließt sich den Ausführungen des Abg. Rewoldt an und weist besonders auf die Schwierigkeit hin, wenn die Kinder derselben Familie verschiedene Schulen mit verschiedenen ö. besuchen. Der Redner bemängelt ferner den 6
ewährung von Konferenzgeldern für die Teilnahme an Kreislehrer- konferenzen und tadelt namentlich, daß die Höhe der Entschädigung davon abhängig sei, ob der Lehrer an dem Festessen teilnehme oder nicht.
Abg. Dr. Arendt (fr. kon): Ich werde mich in den Streit um den Propheten Jeremias nicht einmischen, weil 3 von Zedlitz selbst noch das Wort nimmt. Wir haben ja seit Jahren den Standpunkt vertreten, daß die Schulunterhaltung geregelt wird ohne die Lösung der Frage der Konfessionalität. Wir sind aber damit nicht durch- gedrungen. Durch das Kompromiß ist eine Verständigung erzielt, und deshalb konnten wir unseren Standpunkt verlassen. — Mit der erlich Festlegung des Osterfestes ist es nicht getan, es kommen dabei doch auch kirchliche nationale und internationale Interessen in Betracht. Der Ministerialdirektor spricht von Herumlungern der WVnder auf den Straßen während der Ferien; aber gerade für die Stadtkinder haben die Ferien große sanitäre Bedeutung. Wenn die . auf dem Lande zu sehr beschränkt werden, können sich die
ehrer nicht mehr dem Obst. und Gartenbau so widmen. In den Städten müssen die Ferien aller Schulen gleich gelegt werden.
70 Tage Ferien für die Volksschule müssen überschritten werden, soweit es die Gleichmäßigkeit mit den Ferien der höheren Schulen erforderlich macht.
Ministerialdirektor D. Schwartz kopff: Ich habe nicht in Abrede gestellt, daß die Interessen der Lehrer für eine Verlängerung der Ferien sprechen, aber wenn schon die Eltern der höheren Schulen über die Länge der Ferien klagen, so trifft das um so mehr für die Volksschule zu, da die Eltern der Volksschüler sehr viel außer dem Hause sein müssen.
Abg. Lon eydebrand und der Lasa (kons.): Ich will nur kurz die Stellung melner Freunde zu dem Kompromißantrag dar⸗ legen, weil Zweifel daran laut geworden sind. Graf von Kanitz nimmt allerdings eine abweichende Stellung ein. Unsere Fraktion hat im vorigen Jahre einstimmig dem Kompromiß zugestimmt, Graf von Kanitz war dabei nicht anwesend. Ich konstatiere, daß auch in diesem Jahre die große Mehrheit meiner Fraktion an den Grundsätzen des Kompromisses festhält. Wir meinen, daß ohne Aufnahme der Grundsätze des Kompromisses in das demnächstige Schulunter⸗ haltungsgesetz ein solches Gesetz, das seinen Zweck erfüllt und unseren Ansprüchen gerecht wird, nicht zu stande kommen kann. Wir halten es für möglich, eine große Mehrheit dieses rr . auf den Grundsätzen des Kompromisses zu vereinigen. Ich habe aher die Empfindung, daß das große Ziel, das wir im Auge haben, nicht ge⸗ fördert wird, wenn gar zu viel darüber gesprochen wird. Das ist in umfangreichem Maße geschehen, und ich möchte meinerseits nicht dazu beitragen. Die große Mehrheit meiner . steht noch auf ihrem Standpunkt, und wir hoffen, auf dieser Basis zu einem gesunden und guten Volksschulunterhaltungsgesetz zu kommen.
Darauf wird die Debatte geschlossen.
Persönlich bemerkt der
Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch; Ich habe niemals die Autorität des Grafen von Kanitz bezweifelt, aber der Versuch des
errn Cassel, diese Autorität dafür in Szene zu setzen, daß ohne die
gelung der Frage der Konfessionalität ein Schulunterhaltungsgesetz möglich ist, hätte unterbleiben müssen. Wenn Herr Cassel es * gut fand, eine Extratour in alttestamentliche Zitate zu tun, so mag er das ja besser verstehen als ich.
Abg. Cassel: 3 den Ausdruck, daß ich die Aeußerungen des Grafen von Kanitz in Szene iet hätte, muß ich mich nachdrücklich verwahren. Ich habe sie nur fachgemäß verwertet. Wenn ich in alttestamentlichen Zitaten bewanderter bin als Herr von Zedlitz, so kommt das daher, daß ich nach bar,. und Glauben Ver⸗ bindungen mit dem Alten Testament habe, und ich bin stolz darauf.
Der Antrag Arendt-Rewoldt wird darauf abgelehnt.
Präsident von Kröcher kündigt an, daß morgen eine Abend⸗ sitzung stattfinden werde.
Abg. Dr. Friedberg (ul.): Dann kommt gerade wieder, wie so oft, das Kapltel . Kunst und Wissenschaft“ in die Abendsitzung. Das ist aber ebenso wichtig, wie andere Dinge. Die Herren hatten sich beim Volksschulwesen beschränken können. mehr den Eindruck einer Lehrerversammlung als eines Parlaments.
Schluß 4 /g Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch, 11 Uhr. (Kultusetat.)
Parlaunentarische Nachrichten.
Dem Reichstage ist nachstehender Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung des 5 113 des Ge⸗ richts verfassungsgesetzes, zugegangen:
An die Stelle des 5 113 Abs. 1 des Gerichtsverfassungsgesetzes treten folgende Vorschriften: aaesete
Zum Handelsrichter kann jeder Deutsche ernannt werden, welcher das dreißigste Lebensjahr vollendet hat und als Kaufmann, als Vor. stand einer Altiengesellschaft, als Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder als Vorstand einer sonstigen juristischen Person in das , . eingetragen ist oder eingetragen war.
Zum Handelsrichter soll nur ernannt werden, wer in dem Bezirke der Kammer für Handelssachen wohnt oder, wenn er als Kaufmann in das Handelsregister eingetragen ist, dort eine Handelsniederlassung hat; bei Personen, die als Vorstand einer Aktiengesellschaft, als Geschäfts⸗ führer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder als Vorstand einer sonstigen juristischen Person in das Handelsregister eingetragen sind, genügt es, wenn die Gesellschaft oder n fr Person eine Rieber laff ng in dem Bezirke hat.
In der dem Gesetzentwurfe beigefügten Begründung heißt es:
Nach § 113 Abs. 1 des Gerichtsverfassungsgesetzes kann zum Handelsrichter jeder Deutsche ernannt werden, welcher als Kaufmann oder als Vorstand einer Aktiengesellschaft in das Handelsregister ein⸗ etragen ist oder eingetragen war, das dreißigste Lebensjahr vollendet 1 und in dem Bezirk der Kammer für Handel ssachen wohnt. Diese Vorschrift hat sich gegenüber den heutigen Verhältnissen als zu eng erwiesen. Zunaͤchst gilt dies in Ansehung der Berufsstellung, welche die n, ,. der Ernennung jum Handelsrichter bildet. Da das Gesetz von den verschiedenen Gesellschaftsformen nur die Aktiengesellschaften nennt, ist es gegenwärtig nicht gestattet, den Geschäftsfübrer einer en dem Gesetz vom 20. ril 1892 Gietzige Fassung Reichsgesetzbl. 1898 S. Zi6) errichteten Gesell= schaft mit beschränkter Haftung oder den Vorstand einer anderen handeltreibenden juristischen 2 G3. 33 des Se ,,,. auf Grund ihrer Stellung als Geschäftsführer oder Vorstand zum Amte des Handelsrichters heranzuziehen. Als solche handeltreibende juristische * onen kommen namentlich in Betracht Vereine., denen die Rechts« ähigkeit staatlich verliehen ist f 22, 23 des Bürgerlichen Gesetz⸗ buchs), ferner die Kolonialgesellschaften, welche auf Grund der S§ 11 bis 13 des Schutzgebiersgesetzes (Reichsgesetzbl. 1900 S. 813) errichtet sind, und die Bergwerkegesellschaften, die nach den Vor- schriften der ,,, . die Rechte einer juristischen Person besitzen G 2 des Handelsge 4 . 5 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch). ie Leiter solcher Gesellschaften und Vereine
muß bedacht werden, daß dann die Kinder, deren Cstern beide aus dem Höflichkeit; wenn aber die persönlichen Verletzungen wie die des
ie Vorsteher einer Aktiengesellschaft. Das Gleiche gilt von den Mit-
über die
andelsniederlassung
. Mißstand empfunden worden. . ö dahin, daß immer zahlreichere Unternehmer nur
cechsels die Fähigkeit zur Bekleidung des
u Handelsrichtern ernannt werden können.
Berichtsbezirken
berhüten und
Personen, die zu
Das Haus machte hierbei schon
a zweifellos für das Amt eines Handelsrichters ebenso geeignet wie
Vorstands der Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit,
g * 44 an,, einzutragen sind 15, 30, 32, 53 Gefetzes über die privaten Versicherungsunternehmungen vom Mal 1301 — Reichsgesetzbl. S. 135 —. Der Entwurf bezweckt ngewäß, den Kreis der nn. welche zu dem Amte eines Handels lars Kerufen werden können, in den bezeichneten Richtungen zu er⸗ tern. Er schlägt vor, neben den Vorstanden der Aktiengesellschaften Geschäftsführer der Gesellschaften mit beschränkter Saftung und Vorstände aller sonstigen, in das Handelt register eingetragenen, stischen Personen zu berücksichti gen. Keiner besonderen Erwähnung durfen die versönlich haftenden Gesellschafter einer Kommandit⸗= ellschaft auf Aktien. Denn sie fallen als Vorstände einer juristischen fon oder, wenn man die Kommanditgefellschaften auf Aktien als stische Personen nicht anfehen wollte, als Kaufleute, ebenso wie Tellhalber einer offenen Handelsgesellschast oder die persönlich ftenden Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft, ohne weiteres
etz.
tet en . . Rechte muß ferner der zu ernennende Handels. ter in dem Bezirke der Kammer für Handelssachen wohnen. Da m Srt der gewerblichen Niederlassung nicht als Wohnort im Sinne 8 5 113 des Gerichte g r ref ef . ane e, K ärtig zum Handelsrichter ni efähigt, wer zwar eine ir ern ne KJ
eich dort wohnt. Auch diese Beschränkung ist vielfa ile Die Entwickelung der gehe, re iche Niederlassung in der Stadt haben, ihre Privatwohnung 64 einem . oder auf dem Lande suchen. Wenn mie es käufig der Fall ist, der Wohnort und,. der Ort der Handelsniederlassung in verschiedenen Landgerichtsbezirken liegen, so Aird damit nicht nur der Kreis der zu Handelerichtern geeigneten hersonen erheblich beschränlt, sondern es kommt auch nicht selten vor, aß im Amte befinzliche Handelsrichter lediglich infolge Wohnungs⸗ z Amts , . 1 d e der Ständigkeit der Rechtsprechung vermieden werden muß. ner ö in dieser Beziehung durch die in dem
er Entwurf will auch * . vorgesehenen Bestimmungen Abhilfe schaffen, indem ung der Wohnung im
im allgemtinen die Handelsniederlaf her isbn h gleichstellt. Es sollen also , nicht nur Kaufleute, die in dem Bezirke der . ,, . n. 16. se dort nur eine Haupt oder Zweigniederlassung haben, i r a rig li, , die t itstehen könnten, daß ein Kaufmann, der in verschiedenen we, ,. Wohnung und ier nn hat oder der Nieder⸗ assungen in mehreren Gerichtsbezirken besitzt, gemäß § 112 des Ge⸗ tsverfassungsgesetzes zum Handelsrichter mehrfach in Vorschlag Fracht wird, lassen sich im Verwaltungswege obne Schwierigkeiten es bedarf deshalb einer , Regelung für solche Fälle nicht.
ö Der Natur der Sache nach kann der Besitz einer Niederlassung ben der Wohnung nur in e der als Kaufleute zur Zeit in 8 Handel sregister eingetragenen Personen in Betracht kommen. Für
Handelsrschtern ernannt werden können, weil sie uiher in das Handelsregister eingetragen waren muß es bei der bis⸗
herigen Beschränkung verbleiben; nach dem Entwurf sollen solche
Bersonen nur berücksichtigt werden dürfen, wenn sie im Gerichtẽ⸗ bezirk wohnen. Steht die Ernennung deg Vorstands einer Aktien⸗ esellschaft oder des Geschäftsführers einer esellschaft mit heschrãnkter
ftung oder des Vorstands einer sonstigen juristischen Person in rage, so darf es als ausreichend angesehen werden, daß die Gesell⸗
ber nicht
e chaft oder die juristische Person im Gerichtzbezirk eine Niederlassung zt. Endlich empfiehlt es sich, die e te zum Amte des Handels⸗ richlers nicht in dem Sinne an die Wohnung oder Niederlassung in dem Bezirkẽè der Kammer zu knüpfen, daß in Ermangelung dieser Vor⸗ aussetzung die Ernennung unwirksam wäre; vielmehr sieht der Entwurf es als genügend 2 wenn den BVorschtiften ein nur instruktioneller arakter gegeben wird. . . Die * der bei den Landgerichten errichteten Kammern für Handelssachen, welche am 1. Januar 1583 nur 80 betrug, ist seitdem auf 151 gestiegen. Ebenso hat sich die ahl der bei den Kammern für Handelssachen anhängigen Rechtsstreitigkeiten nicht nur absolut, sondern auch relativ fortgesetzt vermehrt, Während in den Jahren 1881185 der Anteil der Kammern für Handelssachen an den land⸗ erichtlichen ordentlichen Prozessen 13,45‚9 und an den landgericht ichen Wechselprozessen 60 80/o betrug, belief sich der entsprechende 6 im Jahre 1901 auf 25,2 und 73,8 oo. Schon mit ücksicht hierauf erscheint es im Interesse der Rechtspflege geboten, die von Gerichtsbebörden wie von Organen des Handels standes dringend befürwortete Gesetzesänderung, durch welche der Kreis der jum Amte eines Handelsrichters geeigneten Personen erweitert werden foll, alsbald vorzunehmen. Es würde, wenn, wie anzunehmen ist, bie vorgedachte Entwickelung noch welter fortschreitet, ju einer empfind⸗ lichen Schädigung der Rechtspflege führen, sollte mit der vorgeschlagenen Gesetzegãnderung bis zu einer allgemeinen Revision des Prozeß verfahrens gewartet werden. Eine solche Revision wird unter allen Umstanden noch eine längere Zeit in Anspruch nehmen müssen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Fleischproduktion und Fleischverbrauch in Deutschland.
Nachdem das Kaiserliche Statistische Amt im Reichs · und Staatsanzeiger zwei Vierteljahrzübersichten über die Zahl der Schlachttiere, die im Deutschen Reiche der Schlachtvieh⸗ und Fleisch⸗ beschau unterworfen worden sind, veröffentlicht hat,) besitzen wir nunmehr zunächst für das zweite Halbjahr des Jahres 1954 eine genaue Nachweisung dieser Tiere, also mindestens aller derjenigen Schlachttiere, die zur ,, Verwendung bei! der Fleischversorgung Deutsch= lands geschlachtet worden sind. Es wird diese am 1. Juli v. J vom Bundesrat eingeführte Statistik einigermaßen eine Uebersicht über die tatsächliche Höhe des Fleischverbrauchs in Deutschland geben. Während wir bisher bezüglich des Umfanges der Schlachtungen — mit Ausnahme wohl, nur deg König- reichs Sachsen, wo infolge des Bestehens einer staatlichen Schlachtfteuer alle Schlachttlere schen seit vielen Jahrzehnten 2 bei der Versteuerung gezählt worden sind — in allen Bundeg staaten lediglich auf Schätzungen angewiesen waren, haben wir nunmehr zablenmäßig genaue Unierlagen. Allerdings ist auch diese Art der Feststellung des Fleischverbraucht nech unvollkommen, weil durch sie nur die Stückzahl der , . Tiere nachgewiesen wird, während jede Angabe über das Gewicht fehlt und wir in dieser Richtung auch fernerhin auf Schätzungen angewiesen sind, Eine weitere Lücke besfeht darin, daß weitaus die meisten Hausschlachtungen der Schlacht⸗ vieh. und Fleischbeschau nicht unterliegen, daher in den Zahlen der Statistik nicht entbalten sind. Doch dürfte hierdurch in nennen, werter Weise nur die Zabl der Schweineschlachtungen und eventuell auch die der Ziegenschlachtungen berührt wer den, während die Zahl der Rinderschlachtungen eine wesentliche Veränderung kaum erleiden därfte. Cg sind nach der amtlichen Statistik in Deutschland ge⸗ schlachtet und der Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau unterworfen worden:
im 3. Viertel 4 Vlertel ⸗ 2. Halbjahr jahr 1904 jahr 1904 1904
44659 68 486 1652 S690 298 hd 2 111732 240 285 410340 789 519
128 523 379179
) S. Nr. 279 des ‚Reichz. und Staatsanzeigers“ vom 26. No⸗ vember d. J., Erste Beilage, und Nr. 44 vom 20. Februar .
festgestellter Zahlen
. über 3 Monate alt. Kälber
ahre zur Verfügung
Pferde und Hunde außer der Zahl der geschlachteten Nimmt man bei den übrigen e Schlachtgewicht von 350 kg für die Ochsen und Bullen, 250 Kg für Kühe, 150 kg für Jungrinder, ü 22 Eg für Schafe und 15 kg für Ziegen an — die auch bei frührtren Berechnungen vielfach zu Grunde gelegt worden sind — dann erhält man als Jahresfleischproduktion in Deutschland und als Jahresfleischmenge für den Kr Bevölkerungsziffer von rund 60 Millionen Menschen:
Schweine,
Rind und Kalbfleisch Schweinefleisch 3 Schaffleisch . Ziegenfleisch
zusam
Vorstehendes Ergebnis Schätzungen der Zahl der i
gesamt 2 149 383 t
schlachtungen mit in Unterlage über den wir zur Ben nicht. das Ergebnis der Vi vorliegen wird, da bei di
worden sind, stattgefunden
aber schon jetzt derjenigen ges icht ẽt
t Vierteljahre für gestellt worden sind, Während nämlich die
in Preußen doch
Preußen während bes jwe 1 643 255 Schweine Schlachtvieh⸗ und
untersucht worden. Es würde gewesene für den jährlichen
Kopf der Bev für den
zehren können.
Mit dem ungemein er
entstanden im verflossenen 20 802 Personen (im Jah S405)
jahre), an 4 , von 1, 4, in der Anza
immer mehr abgeholfen 1904 1093 gegen 1415 5 Zimmern 595 (651). Jahre 1903 errichtet. Wohnungen, und 3 Zimmern 567, und mehr Zimmern 1904 um 650. Laufe des Jahres
5, 6 und mehr Zimmern
Zur Hafenarbeiter, die
Gegenwart Ihrer
burg, Fasanenstraße 1. Gedächtnisrede halten.
freiwilligen Waisen der Maler Dr.
Zuhörern.
künstlerischen Wesenzart darin begründete geistige
Erste Beilage.
im 3. Viertel⸗
Es liegt nahe, auf Grund vorstehender, zum ersten Male amtlich eine Berechnung darüber anzustellen, welche e n, , . auf den Kopf der Bevölkerung im letzten
bisher als Gesamtfleischproduktion in Deutschland auf
worden ist, kommt doch der Deutsche Landwirtschaftsrat in seiner Denkschrift über die Fleischproduktion vom Jahre 1200 au
leisch 55 Millionen ir hl. auf 38,80 g für den Kopf der Bevölkerung. Run würde sich aber die oben ausgerechnete Fleischproduktion noch ganz wesentlich erhöhen, wenn man auch die
Umfang Wir werden diese Viehzãhlung
jenigen innerhalb der letztvorhergegangenen i 3 die einer Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau nicht unterzogen
Feststellung der hierdurch zum Verbrauch verfügbar dadurch
reußen als der Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau unterworfen nach⸗ uff mit denjenigen vergleicht, welche in Preußen für die beiden
die der Trichinenschau unterlegen haben.
Schlachtvieh⸗ und ,, befreit sind, is au der obligatorischen Trichinenschau,
eschlachtet worden sind, wie die
leischbeschau i Sol L Go6, denn fo viel sind im letzten Halbjahr 1804 auf Trichinen
sich danach die an Schweinefleisch verfügbar Menge noch etwa um 3009 auf
menschlichen Genuß Bevölkerung verfügbaren Menge von rund 46.5 kg im Inland eschlachteten Fleisches rechnen können.
leisch und Schmalz, das die Fleischeinfu etwa 48,5 kg auf den Kopf der Bevölkerung
Der gegenwärtige Stand der Hamburger Wohnungs⸗
machte sich in den letzten Jabren , . auch Bautätigkeit und starke Zunahme der ) den statistischen Angaben der Baupolizeibehörde für
ohnungen durch Neu. in erster Linie Dreizimmer⸗Wohnungen, und Zweizimmer Wohnungen Bei beiden Wohnungsgklassen ist eine starke Zunahme geg sprechende Bautätigkeit des
I e,, . im 3 . . . seit Jahren schwer empfundenen Bedürfnis na eineren Wohnu
. ; wird. Vlersimmer⸗Wohnungen wurden i. J. im Vorjahre fertiggestellt, Wohnungen, von 639 (770) und solche Ginzimmer⸗Wohnungen wurden nur 272 gegen 288 im
zwar von mit 4 Zimmern 703 und 583. ᷣ vermindert wurde der Bestand der Hamburger Wohnungen im Jahre
Von Baugenossenschaften und Stifts verwaltungen wurden im 1801 an Wohnungen mit . geschaffen, von denen mit 3 und 4 Zimmern 36 und von denen mit
In Brest belglch gestern, wie W. T. B.“ meldet, 2000 rbeit niederzulegen.
Kunst und Wissenschaft.
i zuigliche Akademie der Käünste veranstaltet in 2 iche ic! und Königlichen Majestäten eine Gedächtnisfeier für ihren verstorbenen Ehrensenator und ihr ordent⸗ liches . den . Geheimen Rat, von Menzel am Montag, ö . en e sfaale der r che, Hochschule für Musik zu Charlotten⸗
Im Kunstsalon Cassirer hielt gestern abend zu Gunsten des Erziehungsbeirats
holländischen Maler Josef Israsls vor einem zahlreichen Kreise von Der Vortragende g ; der nach Menzels Tode den Altmeister unter den zeitgenössischen Malern repräsentlere, durch einen interessanten Vergleich nahe und wies dann mehr im allgemeinen auf die?
4. Viertel⸗ jahr 1904
219 817 999291 4400269 609 599 136 957 1762
2. Halbjahr jahr 1904 1804 246 478 466 295 2072126 7 908 721 1378050 131180 2524.
estanden haben. Wir wollen hierbei Betracht lassen, wenn auch die Höhe Pferde gewiß manchen überraschen dürfte. Tiergattungen ein durchschnittliches 80 E
40 Rg für Kälber, für
ahlen,
Kopf der Bevölkerung bei einer
auf den Kopf der Bevölkerung 17, 936 kg 21 1 . 5435 0, 09 . men 2 409 062 40, 15 kg. ist wesentlich höher als dasjenige, das rund von ur Schlachtung gelangenden Tiere ermittelt
Tonnen zu
1000 kg
d . 1265 395 60 635
f ins⸗ oder bei einer Bevölkerungszahl von rund
Haus⸗ Eine positive
Betracht ziehen könnte. haben
dieser Hausschlachtungen erst erhalten, wenn vom 1. Dezember 1904 efer Gelegenheit auch eine Zählung der⸗ zwölf Monate geschlachteten
hat. Einen annähernden Anhalt für die noch eingetretenen Vermehrung der gewesenen Fleischmengen kann man erhalten, daß man die. Zahlen welche die Statistik
Schweine. für
chlachtungen von Schweinen fest—⸗ meist von der unterliegen diese etwa hoo der Gesamtschlachtungen und es ergibt sich darnach, daß in iten Halbjahrs des Jahres 1904 nicht nur Statistik der
mindestens
Hausschlachtungen
nachweist, sondern
annähernd 2740 kg zlkerung erhöhen, sodaß wir mit einer
für den Kopf der ierzu tritt noch 1,95 g r uns bringt, sodaß wir jährlich an Fleisch ver⸗
verhältnisse. aschen Wachsen der Bevölkerung Hamburgs eine sehr rege ohnungen bemerkbar. Nach das Jahr 1904 Jahre bei einer Bevölkerungszunahme um re 1903 um 14 305) insgesamt 9616 (1903: und Umbau im Stadtgebiete, und zwar nämlich 3856 (3188 im Vor⸗ 3067 (im Vorjahre 2093). en die ent⸗ Vorjahres zu konstatieren; die Neubauten 5, 6 und mehr ö. ind dagegen nicht
3, ein Beweis, daß dem
von 6 und mehr Gelassen
Badezimmer erhielten im ganzen 2485 denen mit 2 Zimmern 11, mit 631 und von denen mit 5 oder 6 — Durch Abbruch und Umbau
1 und 2 Zimmern 146 9.
Arbeiterbewegung.
presffso⸗ Dr. Adolf
den 6. März 1905, Mittags 12 Uhr,
Der Pröfessor A. von Werner wird die
für schulentlassene Paul Kraemer einen Vortrag über den
brachte die Persönlichkeit des Holländers, e mit Menzel
rwandtschast der Israsls mit Rembrandt und seine schon
meldet, daß der deutsche Ausstellungekommissar, regierungsrat Seiner Abteilung der St. Louiser Ausstellung, die sich auf die Rrbeiterversicherung beziehen, im Allerhöchsten Auftrage gestern üb erg ab. Die Feierlichkeit fand in den Räumen des Germanischen Mu seums statt. rat ; wie die deutsche Arbeiterversicherung, eine Schöpfung Kaiser Wilhelms des Großen und des Fürsten von Bismarck, sich entwickelt hahe. Er sprach die Hoffnung aus, die Stiftung werde die Bande zwischen der deutschen und der amerikanischen Wissenschaft noch enger knüpfen und die in der deutschen Gesetzgebung verwirklichten f
verbreiten helfen. — lung entgegen und sprach den Dank der Universität für die Kaiserliche Gabe aus. neuen E merfon⸗Hall untergebracht, dort wohl behütet und auch fleißig benutzt werden.
Völkern der Erde. der Un ; hob in einer Ansprache die Hochherzigkeit Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm rühmend hervor und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die freundlichen Beziehungen des Kaisers zur Universität dauernde sein werden.
Aus Cambridge (Massachusetts) wird dem W. T. B. ge⸗ Geheime Ober⸗ Lewald der Harvard-Uniypersität die ihr von
Majestät gestifteten Gegenstände der deutschen
In seiner Ansprache legte Geheimrat Lewald dar,
ozialen Ideale
Professor Münsterberg nahm die Samm⸗
Die Sammlung werde in einem besonderen Erker der Dadurch würden die Sympathien der An⸗
ehörigen der philosophischen Fakultät für deutschen Geist und deut sche ethoden eine neue Anregung und Steigerung erfahren. Die
N Sympathien der gkademischen Gemeinwesen seien die er
te Bürgschaft für Freundschaft und Frieden unter den führenden
Der Vorstand der Universität Dr. Wol cott
Auf dem Lick⸗Observatorium wurde, wie der Frkf,. Ztg.“ aus Ylew York telegraphiert wird, ein sie benter „Jupiter“ Mond entdeckt.
Literatur.
Deutsches Kolonialhandbuch, nach amtlichen Quellen bearbeltet von Professor Dr. Rudolf Fitz ner. Ergänzungsband 13803. Berlin, Verlag von Hermann Paefel. Preis 3 „ — Dieser neue Ergänzungsband zum Kolonialhandbuch sucht allen seit 1903 in den deukschen Schutzgebieten eingetretenen Veränderungen in wirt⸗ schaftlicher und statistlscher Beziehung gerecht zu werden. So hat die Statistik über die Bevölkerung der Kolonien, der eingeborenen wie der europäischen, eine wertvolle Ergänzung, auf Grund zuverlãssigen Materials erfahren. Ferner ist die Statistik des k in entsprechender Welse bis auf die neuesten aten ergänzt. In gleicher Weise sind die Angaben über das Verkehrs, wesen (Post, Telegraph, Eisenbahnen und Dampfschiffs linien) nach jeder Richtung hin vervollständigt und die Verzeichnisse der Kolonial⸗ gesellschaften wie die Uebersichten der Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Schutzgebiete auf das Laufende gebracht. Dem Verzeichnis der in den Kolonien tätigen Personen, deren Bestand fortgesetzt den 3 Veränderungen unterlegt, ist auch diesmal eine ganz besondere Fufmerkfamkeit und Sorgfalt zugewandt worden. Nach Kolonien und Orten , geordnet, ermöglicht es eine leichte Orientierung iber alle auf den einzelnen Plätzen anwesenden Personen und bietet, auf direkte , aus i gn, 1 und auf amtliche Mit⸗ teilungen gestützt, ein zuverlässiges mittel.
ö. Y e Handatlas. Mit 115 Kartenblättern und 5 Text beilagen. Dritte, vollständig neubearbeitete Auflage. Ausgabe A ohne Namenregister, 23 Lieferungen zu je 30 3 oder in Leinen ge⸗ bunden 10 M — Ausgabe B mit Register aller auf den Karten ver⸗ zeichneten Namen, 40 8 zu je 390 oder in Halbleder ge⸗ bunden 15 M Verlag des Bibliographischen Inftituts in Leipzig und Wien. — Eine Form, die es ermöglicht, das Buch neben die andern in den Bücherschrank einzureihen, macht den Meyerschen Handatlas, von dem foeben die dritte Auflage zu erscheinen beginnt, besonders bequem im Gebrauch. Von dem Werk, das im Format dem be⸗ kannten Konverfatlonslerikon entspricht, bringt das erste Heft 5 Karten und Pläne, unter denen eine Karte von der inneren Siadt Berlin (I. 20 000) neu hinzugekommen ist. Der er— heblich größere Maßstab gegen den des früheren Blattes ermöglicht es, in Berlin alle öffentlichen Gebäude, Denkmäler ein⸗ jutragen. Das beigefügte Register, das die genauen postalischen Zu⸗ fätze enthält, erhöht den Wert dieles Plang. Eine gute, bis auf die neneste Zeit ergänzte Karte von Südwestafrika ju haben, ist gerade jetzt besonders willkommen. Man kann auf dieser Karte, die ebenfalls neu hinzugekommen ist und noch besondere Kartons von Swakopmund und der ümgebung bon Windhoek führt, den Kriegsschauplatz des Herero⸗Witbol Ausstandes stubieren, denn alle Marschrouten der deutschen Truppen, sämtliche Schlachtplätze, die Züge und Lager des Feindes, die Heliographenlinien sind verzelchnet. — Die Weltverkehrs-⸗ karte zeigt gegen früher die starke Zunahme des Verkehrs an Dampfer⸗ linien, Kabeln ꝛc,
Das bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart er scheinende volkstümliche Prachtwerk Die Tiere der Erde“ von
rofessor W. Marshall ist mit der soeben erfolgten Ausgabe der . 45 bis 56 vollständig geworden. Der Verfasser, bekanntlich (iner der ersten Fachmänner auf dem Gebiete der Zoologie, hat in feiner Arbeit die Forderungen der Wissenschaft und des belehrungs⸗ bedürftigen Laien zugleich zu befriedigen verstanden; die Darstellung ist ebenfo exakt und gediegen wie lebendig und anregend. Was dieser Tierkunde aber noch einen weiteren besonderen Wert verleiht, ist das reiche, über 1200 Abbildungen und 25 farbige Tafeln umfassende Illuftrationematerial, das ausschließlich auf Naturaufnahmen beruht Ind die ganze Fauna der Erde in denkbar größter An= schaulichkeit und Lebenswahrheit vorführt. Die jetzt erschienenen Schlußlieferungen, in denen Fische, Mantel. und Weichtiere, Glieder ⸗ füßer, Würmer, Stachel häuter Sack oder Hohltiere und Urtiere be—⸗ handelt werden, enthalten außer zahlreichen Textabbildungen wieder drei vortreffliche farbige Tafeln, auf denen überraschend ahn ff, Räfer, Schmetterlinge, Korallen usw. dargestellt sind. Im Anschluß an die vorliegende allgemeine Tierkunde wird demnãchst bei dem oben genannten Verlag in derselben Ausstattung ein Speiialwerk über „Unsere Haustieren erscheinen, das unter Mitwirkung hervorragender
achmänner und Tierfreunde von Professor Dr. Richard Klett in an herausgegeben wird.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.
Zur Reichsfinanzreferm. Von Presessor Dr. Eugen von Bagem ann. 1,50 „6 Heidelberg, Carl Winters Verlag.
Sie Heere und Flotten der Gegenwart. Die Wehr⸗ macht der Türkei und Bulgariens. Mit einem Vorwort des Generals der Infanterie Freiherrn Colmar von der Goltz.
Berlin W. 30. Alfred Schall.
a, , ich heiraten? Phantasien eines Ehemannes. Von
Retius. In geschmackvoller Ausstattung O, 80 M Halle a. S., für den Welt⸗
Carl Marhold. ö Regenbardts Geschäftskalender verkehr, Vermittler der direkten Auskunft. 30. Jahrg. 1905. Gebdn. 3 . Berlin W. 35. C. Regenbardts Verlag. i Sohr-Berghaus Hand -Atlag über alle Teile der Erde. J. Aufl. Lieferung 93. 1 16 Glogau, Carl Flemming. Weltall und Menschheit. Geschichte der Erforschung der Natur und der Verwertung der Naturkräfte im Dienste der Mensch⸗ heit von Hans Kraemer in Verbindung. mit be n e Fach⸗ männern. Mit ca. 2000 Illustrationen, sowie zahlreichen farbigen Kunftblättern, Faksimilebeilagen usw. Ertrabeigaben in neuem System der Darstellung. Liefg. 4 — 78. Preis pro Lieferung O, 60 M00 Berlin W. 57. -Deutsches Verlagshaus Bong K Co. ; Karl Straserjan. Aus dem Leben und Wirken eines deutschen Schulmannes. Mitgeteilt von Else Wirminghaus,
Beziehung zu Spinoza hin.
b. Strackerja n. Mit einem Bildnisse Karl Strackerjang. 5 ldenburg i. Gr., Gerhard Stalling.