ätzte, bis zum Förderschacht zu kommen. Auf dem Wege rthin bin ich allerdings ein paar mal gefallen. Ich ha dem Steiger nicht gesagt⸗ daß ich nicht gehen könne. So viel ich weiß, sind in dem Steigerrevier Nies wand Tragbahren nicht vorhanden.
8
ö. es mir, mich mit Hilfe einer Spitze, auf die ich mich
. g. u. Carl Roßkosch.
Es erscheint der Betriebsführer Rosterg und erklärt:
Ich bestreite, daß dem Reyiersteiger Nieswand keine Trag⸗ bahren für sein Revier zur 6, . Eine Trag⸗ bahre steht auf der IV. Sohle in Fer Maschinenkammer, das ist ungefähr 400 bis 5090 m von den belegten Betriebs punkten des KRwiers entfernt. Eine zweite Tragbahre steht sodann auf der 7. Sohle in Flöze Victoria, unmittelbar am südõstlichen Abteilungsquerschlag. Diese Entfernung bis zu den mittleren Betriebspunkten des Reviers schätze ich auf 150 m.
Die Tragbahren sind nicht für ein einzelnes Steigerrevier bestimmt, sondern können auch mehreren Revieren dienen; im vorliegenden Fall kommen die beiden an egebenen Tragbahren fuͤr eine Belegschaft von höchstens 140 Mann in Frage.
v. g. u. Rosterg.
Zu Punkt g.
Der Arbeiter delegierte Zgoll erklärte, daß er die Beschwerde über schlechte Wetterführung in Flöz Prosper 1/2 selbst ver⸗ treten wolle. a
Anfang vorigen Jahres war ich mit noch 4 anderen Kameraden beauftragt, eine Wetterstrecke in Flöz 11/? aufzu⸗ wältigen bezw. neu herzustellen. Die Strecke wurde von dem Durchschlagspunkt der J. Teilsohle bis zu dem durchschlägigen Bremsberg' etwa 90 m lang. Es wurde zwar ein Wetter⸗ scheider nachgeführt, indessen war die Luft doch meist matt und warm. Es kam für den letzten Meter häufig vor, daß unsere Lampen schlecht brannten.
Einige Monate später hatte ich mit 5 Kameraden in demselben Flöz einen Durchschlag von der J. Teilsohle mit den oberen Abbauen herzustellen; die a. betrug etwas über 55 m. Es wurde hier ebenfalls ein Wetterscheider aus Segel⸗ leinen nachgeführt, welcher an einer Stempelreihe befestigt wurde. Da' wir nur eine Stempelreihe setzen durften und das Hangende des Flözes gebräch war, so fiel die Wetterrõsche allmählich mit Bergen zu, sodaß der Wetterzug sehr bald ins Stocken geriet. Die Luft war infolgedessen unerträglich warm. Schlagwetter traten in dem Flöz Nr. 11 nicht auf. In dem letzteren Durchschlag haben wir ungefähr 2 Monate gearbeitet.
Wenn der Steiger fich von Anfang an hätte entschließen können, mit Türstockzimmerung verbauen zu lassen, wäre die Wetterführung natürlich eine bessere gewesen, weil die Wetter⸗ rösche alsdann nicht hätte zufallen können.
v. g. u. Franz Zgoll.
Es erscheint der Hauer Carl Kubek (Personalien auf Seite 44 der Verhdlg.) und erklärt:
Ich hatte mit mehreren Kameraden einen Durchschlag zu treiben, welcher durch einen gemauerten Wetterscheider be⸗ wettert wurde. Der Wetterscheider war ungefähr 15 bis 18m vom Ortsstoß zurück. Von dem Endpunkt derselben bis nahe vor den Srtsstoß wurde die Bewetterung durch eine Zinklutte bewerkstelligt. Zur Beschleunigung des Wetterzuges war eine Duüse in die Lutle gelegt, welche permanent ausblies Hierbei war die Luft manchmal trotzdem recht warm und verbraucht. Um nun die Luft abzukühlen, haben wir häufig noch den Luftschlauch in die Lutte hineingesteckt und die Luft auf diese Weise ausblasen lassen. Hierfür er unsere Schlepper jedoch wiederholt bestraft worden, weil dies vom Steiger als unzulässig bezeichnet wurde. Während der letzten 3 Schichten hat uns der Steiger die Luft vollständig abgesperrt.
v g. u.
Carl Kube.
Es erscheint der Reviersteiger Wilhelm Lensing, 40 Jahre alt, katholisch, wohnhaft zu Bottrop⸗Lehmkuhle.
Der elbe erklärt: .
Ich gebe zu, daß die Luft beim Auffahren und Auf⸗ wältigen der Wetterstrecken in Flöz 112 nicht immer so be⸗ schaffen ist, wie sie eigentlich sein sollte. Das Flöz 1! /g ist derartig druckhaft, daß neu aufgefahrene Wetterstrecken sich häufig schon nach Auffahrung von 20 -= 30 m wieder zusammen⸗ drück'n. Dazu ist die Luft infolge des Gebirgsdruckes auch sehr warm. Aus diesem Grunde ist es sehr schwierig, die Wetterführung in diesem Flöze allen. Anforderungen ent⸗ sprechend aufrecht zu erhalten. So viel ich mich aber erinnern kann, haben die Lampen doch immer noch gut gebrannt. Die von Zgoll vorgeschlagene Methode, anftatt der Kopfholz⸗ d,, ganze Türstockzimmerung in den Wetterstrecken ieses Flözes zur Anwendung zu bringen, habe ich früher häufig erprobt, habe hiermit jedoch schlechte Erfahrung ge⸗ macht, sodaß ich wieder auf die erste Methode zurück⸗ gekommen bin.
Außerdem war es ja Sache der Hauer selbst, ihre Strecken in bezug auf Instandhaltung der Wetterführung aufs peinlichste in Ordnung zu halten. J
Das Gedinge war so gestellt, daß sie einen großen Teil ihrer Leistung auf diese Nebenarbeiten verwenden konnten.
u.
v. g. Wilh. Lensing
Es erscheint der Steiger Leggewie und erklärt:
Das Aufdrehen der Luftleitung für Zwecke des maschinellen Bohrbetriebs ist den Arbeitern verboten. Wenn die Arbeiter pies Verbot übertreten haben, sind sie selbstredend von mir bestraft worden. Daß die Luft in dem Querschlag warm ge⸗ wesen ist, muß ich zugeben. Für ausreichende tterführung war aber gesorgt worden.
v. g. u. G. Leggewie.
Es erscheint der Schlepper Osczolek, Clemens, 42 Jahre alt, katholisch, wohnhaft Bottrop. Waldthausenstraße Nr. 5. Derselbe erklãtt:
Es ist im vorigen Jahre häufig vorgekommen, daß im Flöz D heiße Asche aus dem Kesselhause versetzt werden mußte.
Solche Wagen mit
Asche kommen manchmal jwei per
ißer Tag an, manchmal 3 gar keiner.
Die Luft,
die kühl war, wurde erbeblich erwarmt.
Asche ein Augenleiden zugezogen.
Es ersch
g.
v. Clemens Ostrzolek.
katholisch, wohnhaft Bottrop. Derselbe erklärt:
Es ist nur in vereinzelten abgelöschte Kesselasche a meines Reviers zugeschickt word habe überzeugen können, ist i nicht mehr heiß, sondern annähernd kalt gewesen. ,, e dleser in der Grube verstürzten
Wagen eingetreten muß ich entschieden bestreiten.
Es
v. g. Bernhard
55 Jahre 4 evangelisch, wohnhaft Derselbe erklärt:
Die Asche wird, be Grube gelangt, vorher i Die Ventilation in dem eine Belästigung der Arb
Beschwerden der auf der Zeche Prosper, arbeitenden Bergleute.
in unserem natũrli t heiher Asch 3 ĩ er e in meine habe mir meiner Ansicht nach dur
a , n diesen Fä
Lange.
vor
u
eint der Steiger Bernh. Lange, 85 Jahre alt,
allen vorgekommen, daß mir r die Betriebe en ist Soviel ich mich davon len die Asche jedoch
8
cheint der Betriebsführer Friedrich Haarmann,
Bottrop.
vor sie als Versetzmaterial in die m Aschenkanal sorgfältig abgelöscht. Aschenkanal ist so eingerichtet, daß eiter durch die aufsteigenden Wasser⸗
3 durch wei Arbelt hineingeschickt
k
Außerdem wird
dämpfe nicht kann. ß ie
Aschenkanal gefüllte Wagen aer 22 Wass gan brich sodaß Monaten geschlossen ist.
Derarti
0 bis 50
beladene Aschenwagen
diese heiße tück in die Grube
die Aschewagen, bevor
nochmals daraufhin zu untersuchen,
geloͤscht sind.
; g. u. Haarmann.
wurde die ,, . geschlossen. Das Ergebnis der Untersuchung ist in verzeichnet
aß eine v u
; g. . Georg Krawehl. . Ortmann. Veelken. Barczyk. Zgoll.
v. w. o. Boeckenhoff. Pommer. Frick.
als Protokollfũh
noch einmal ahr, daß glühende e oder noch heiße Asche in die Grube gelangt, nahe
kommen täglich etwa Das Aufsichtspersonal auf der Ladebuhne ist angewiesen.
sie in die Grube eingefordert werden, ob sie auch genügend ab⸗
jeder im mit
u aus⸗
Da von niemandem mehr das Wort gewünscht wurde, dem Anlagebogen
Marchand, Bureauassistent,
rer.
Schacht U, zu Batenbrock bei Bottrop im Bergrevier West⸗Essen
—
Gegenstand der Besch werden
Ser.
Beweiserhebung ist erfolgt durch
Vernehmung des isergebnis
Ansicht der Untersuchungskommission äber das 3 = he
Mißhandlungen seitens der gekommen f
Beleg Beleg
z s
a. Unberechtigtes Wagen nullen.
b. Zu hartes Strafen.
. Niedrige Löhne.
d. Nichtũbereinstimmung der Seilfahrt mit den Anschlägen — iu lange Föͤrderzeit.
n und
Mißdandlung der Ar⸗ beiter durch dle Beamten nnd ungerechte Be⸗ strafung.
f. Fehlen von Tragbahren * , Nies ; wand.
g. Schlechte Wetterfůüh⸗· rung im Flön 1.
daß auf aft geben könnten, namentli aft, nicht als vorbanden an
Wenn daher auch den vorgebrachten Gin mten eine gewisse
der Schachtanlage Prosper
Pommer.
er Ii. erhebliche Mißstände allgemeiner N mit Rücksicht auf den langen r 1 gesehen werden können.
Bottrop, den 8. Februar 1905
1) Kohlenhauers Franz Psotta zu Bottrop,
2) Dauers Joseph Wier ˖ bica, Bottrop,
3) Hauers Joseph Ka. noypka, Bottrop.
in den vorgebrachten
übertrieben berausgestellt. N
I) Arbeiter Delegierten Franz Zgoll, Bottrop, Joseyh Di⸗
. ; ger, n
4 Steigers Wilhelm Len⸗ sing, Lehmkuhle⸗
5) Reviersteigers Wilhelm Lüning zu Bottrop.
1) Hauers . Straßer zu .
2) Steigers Wilhelm Len ˖ sing zu Lehmkuhle,
3) Zimmerhauers Johann Bartusek, Bottrop,
I Steigers Gustav Leggewie zu Bottrop.
1) Arbeiter ⸗ Delegierten Joseyh Veelken ju Batenbrock,
?) Betriebs fũhrers Richard Rosterg ju Batenbrock.
.
dings um eine Viertelstunde verlängert
Diese Verlängerung war jed
Leute bedin ine Verlängerung der
3. wird, nicht stattgefunden.
1 a e, Paul Myla, Aus den vorgetragenen Einzelfällen, die
ottrop,
2) Schleppers Theodor Wosnitza, Bottrop,
3) Karl Kubek, Bottrop,
4 Hauers Johann Born⸗ beck, Bottrop,
5) Hauers rmann nesen, Fuhlenbrock,
6) Arbeiter ⸗ Delegierten
3h
7) Arbeiter ⸗ Delegierten Barczyk,
8) Arbeiter ⸗ Delegierten
Veelken,
9) Reviersteigers Leggewie, 10) Hilfgzzaufsehersz Had '⸗ mann, Lehmkuhble,
11) Aufsehers Wilh. Schlů⸗
ener, Bottrop, 12) Wilh.
eviersteigers Knaup, Wer fop, 13) ee, ere, nen zeiden, Bottrop, 15 iel ee Gustav rotehusmann, Bottrop. 1) Lehrhauers Karl ö kosch, Lehmkule, ?) Betriebsfũhrers Rosterg.
1) Arbeiter ⸗ Delegierten
goll, 2) Hauers Karl Kubek, ottrop, 3) Reviersteigers Lenfing, 1 Y n, se ĩ gers Seggewie,
9 Schleppers Clemens Oftrolek. Bottrop,
6) Reviersteigers Bernhard Lange, Bottrop,
7) Beiriebsführerg Frie⸗ '. Haarmann, Baten⸗ rock.
— Neberjeugung gewonnen, daß von einige die Arbelter nicht in korrekter Weise
Arbeiter in einigen Fällen festgestellt. beiden Fällen, in denen Tätlichk eiten Beamten vorgekommen sind, behaupten
angegriffen worden zu sein.
Die 2 — a n Beschwerde hat sich
an
schwerden, namentlich in ben me, n harte Strafen sowie auf 4
rechtigung nicht abzusprechen ist die Kommission doch atur, welche einen berechtigten Anlaß
für den die Beschwerden vorgebracht find,
Frick. Böchenhoff, Amtmann.
Die Beweisaufnahme bat nicht ergeben, daß das Rullen in rigoroser Weise gehandhabt worden ist; Beschwerden haben sich die Angaben der Beschwerdeführer e, durchweg ah dem Nullen
1
Die Untersuchung bat ergeben, daß die Seilfahrte⸗ zeit für die Nachtschicht seit Oktober v. J. aller
worden kst
d die all liche Vermehrung der zur here r f. 3
Förde
t. hat, wie an von den Arbeitervertretern zugegeben
zwar j. T.
aufgeklärt sind, hat die Kommisston de
n Beamten behan
worden find, namentlich sind Beschimpfungen 2
seitens der diese zuerst
alg nnbe
sele
bn,
ungen un
zum Deutschen Reichsanzei
M 54.
Dritte Beilage
ger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger 19
Berlin, Freitag, den 3. März
O5.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualitãt
gering
mittel
gut
Marktort
Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster
höchster
16
niedrigfter¶ böchster
16.
niedrigfter 16
höchste r 6
Verkaufte Menge
Doppeljentner
Außerdem wurden am Markfttage (Spalte 1) nach àberschlãglicher Schätzung verkauft Doppeljentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch schnitts preis
Durchschnitts. preis fũr 1Doppel⸗ jentner
Verkaufs⸗
wert dem
60
Landsberg a. W. . k Hirschberg i. Schl. Ratibor ö Göttingen
2 2 2 223 H
Chateau. Salinẽ .
p
Langenau i. Wrttbg.
Landsberg a. W.. Kottbus. ; Wongrowitz. Breslau... Hirschberg i. Schl. 1 Göttingen Geldern
Neuß
Döbeln. Rastatt. Chateau · Salins
6 2 2 W
Landsberg a. W.. Wongrowitz .
Breslau.. Hirschberg i. Schl. Ratibor. . Göttingen Geldern. 1 Langenau i. Wrttbg. . Rastatt .
Chateau. Salins
e
3 9 9 2 4
Landeberg a. W.. Kotibus. . Wongrowitz. Breslau.. Hirschberg i Schl.
Ratibor ö Göttingen
Geldern.
Neuß ..
Döbeln Laupheim Langenau i. Wrttbg. . Rastatt ö Chateau Salind . Bemerkungen.
1s. o0
2 5 2 88
Die verkaufte Mengg wird auf volle Doppelzentner und der Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende
1630 17,30
1710 1750 17,30 1659 193,35, 18. 80
Kernen (enthũülst
13,25 1240 12, 90 13,30 1400 1520 14,10 1349 1450 1400
1420 1430 1430
14550 13,30
13 40 18.85 15.40
15,20 13 80 13, 80 14,90
1460 14350
14,00 14,20 14.80 16.15 14,00
1s oo
Weizen.
1670 17,30
17,10 17280 17.30 1680 19,35 19,00
Roggen.
13,25 12.50 13.30 13.80
1409 19550 14,10 13,50 14.59 1440
1450 14380 15.30
1450 13,70
1810 15 35 15 do
15,20 13,30 1420 15.00
1450 3 66
1420 1470 14 80 16.15 14,50
Verkaufs wert auf voll Peeis nicht
17,50 16,80 17, 90 1650 — 17.30 17380 1780 17,00
.
2000
13,60 13,50 12.60 13,40 1380 13,99
volle Mack abgerundet mitgeteilt. vocgekom nen ist, ein Pan
1
1752 17.430 17, 90 1669 17.30 1310 17,80 17, 10
—
20,00
13.50 13.50 12.470 13,60 1410 1400 1450 15,80 14450 13,70
14.60
16.00 1650 15,60 15,00 1400 18,00
20,00
14,50 15,50
14,80 15, 20 14.40 14.99 15,50 1320 14,30
16 50
er Spelz. Dinkel, Fesen).
1540 1376 1493 14.26 1436 1326 1458 14536 1615
7 137 612
14105
o Mĩi D D.
& & . SS. SéS. k R b o
to M
di
1055 1326 1170
104 258
Re be d 0 be
o we
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. kt (.) in den letzten sechs Spalten,
daz entsprechender Bericht fehlt.
en n..
Deutscher Reichstag. 153. Sitzung vom 2. März 1906, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des Rei 5 für' 1905 bei dem Etat des Reichsamts des Innern, und zwar bei dem Titel: Gehalt des Staatssekretärs“.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
Abg. Fräß dorf (Soz ) fortfahrenz: hat . ger be r ee e, längst. In der Presse werden immer und immer wieder schwere Klagen über das xigorose Verfahren der Landes dersicherungsanstalten gegenüber den Renten⸗ nachfuchern erhoben, so erft beute wieder über die Anstalt von Brandenburg. Da muß der Staatssekretär seinen Einfluß geltend machen. Das Krankendersicherungsgeset hat in den letzten Jahren eine vorjuügliche Entwickelung des Krankenkassenwesens geschaffen.
Die Selbstberwaltung der Kasse hat vieles geleistet; aber es muß die große Zersplitterun
Im industriellen Sachsen
sehr bedauert werden, die gleichzeitig ein⸗
treten ist. Wir 6 über 23 6090 Krankenkasseneinrichtungen in 8 Ts muß eine Konzentration, eine Zentralisierung herbei, geführt werden; denn nur von großen organischen Körpern lassen sich oße Leistungen erwarten. Wir bedürfen der landwirtschaftlichen und Se nd e sicherung. Dise kann nicht der Landesgesetzgeb lassen bleiben; das würde eine schöne Versicherung geben. Die marbester fordern ebenfalls die Krankenversicherung. Diese ermsten der Armen bedürfen einer solchen Unterstützung am dringendften. Heute sind in Berlin die Heimarbeiter in der Drtẽt⸗· krankenkaffe der Schneider mit versichert. und dieses ungünstige Material bedroht die Schneiderkasse in ihrer Existenz. Fir die Deimarbeiterkrankenversiche rung muß also eine . andere nterlage eschaffen werden. Die . hat sich gegen die Kranken. * en gewendet; sie haben sie sich als Obselt ausgefucht, die die Vot⸗ lage der Aerjte hauptsächlich verschuldet haben sollen. Diese Notlage liegt aber an dem großen Angebot von Aersten, die sich feit Ginführung des Gesetzes um 100 560 vermehrt haben, während die Berölkerung sich bloß um 20 0so vermehrt hat. Würde heute die Krankendersicherung aufgehoben, so würde die Notlage der Aerzte verdoppelt. Die gran . zahlen heute 40 Millionen für ãrjtliche Behandlung. Die Aerzte wünschen Sonorarer höhung, diese wäre allerdings bei einzelnen Kaffen notwendig. Die Kranken⸗ kassen haben fich auf ibrem Kongreß auf den Standpunkt ge⸗ t, daß berechtigte Anfprüche der Aerzte berücksichtigt werden müßten. Dle erzte verlangten aber auch freie Arztwahl und die Unabhängigkeit vom Krankenkassenvorstande. Die Kassen müssen
ung über
eine ganz bestimmte
Aufstellung machen können; bei der fre len
Arztwahl und bei der Beza
nicht möglich Bei der freien von der Kassenverwaltung, sond sind diese aber nicht da. mehr verbessert und soll keine Parteifrage, keine Frage des
hlung der Ein Arztwahl wer
Das Honorar der es auch noch mehr.
rinzips; die sozialdemokratische
zelleistungen ist das aber den die Ausgaben nicht ern von dem Arzte geregelt. Dazu
Aerzte hat sich immer Die freie Arztwahl ist
Partei hat dazu nicht Stellung genommen und wird wahrschein lich ie In Cöln und anderen Orten
auch nicht dazu Stellung neb haben wir uns überzeugt, daß das zu gebrauchen ist. Die Krankenkaf München sind mit der Einführung stützungen so gestiegen, da In München kaben von 371. Patienten von den Krankenkassen. sämtlicher Krankenkassen patienten von Kassenkönigen sprechen. Verhältnisse vor. dersicherung werden, das ha
Aus der r t der Gesetzgeber nicht gewollt r enärzte vom Kassenvorstande.
langt die Üünabhängigkeit der
Wo in aller Welt ist in D h seinem Auftraggeber unabhängig? nachdem sie sich eine Stand
diefe nicht nur zu ethischen,
ausnutzen.
Folgen der dortigen S daß die Aerzte auch ein haben in Cöln ihre Vertr Diese (r, konnten Die Behörde mlschte sich hir den Nachweis einer bestimmt die Kassen nicht erbrin den Aer sich die Kasse an die russische Zustände.
In Leipzig stellte der Krankenkassen. Der Kreishauptmann 1 Kranken die Hilfe zicht nkasse seien. Tio ö April wurden sämtliche Kranken der schwere Krankheit haben oder nicht, von Frauen wurden bei Blutungen Es half nichts, daß man die Aerzte auf den Knieen der einen Metallsplitter im Auge n, weil er Mitglied der Kranken⸗
und mit den
von 90 OsoJ. die Aerzte den
Mitglied einer Kranke Tätigkeit ein; am 1. kasse, mochten sie nun eine den Aerzten vor die Tür
liegen gelassen.
um Hilfe anflehte.
ch habe mit
hatte, wurde in der
kasse war.
Welche Knaben den bereits angelegt
gen, und da wur ten ein Vertrag ge Hilfe des Kaisers. In Solingen n sich die Behörden du Die Forderung der
Ein Arbeiter, Klinik abgewiese Herzlosigkeit
en Verband an einem
Krankenkass eutschla
esordnung ge
ten die
geworfen.
In anderen Orten liegen Krankenversicherung darf keine
Trotz
schlossen.
System der freien Aerztewahl nicht sen können das nicht ertragen. In der fresen Aerztewahl die Unter- ß die Kasse dabei nicht bestehen kann. Aerzten 130 bis 150 überhaupt keine Z8 Aerzte behandeln zwei Drittel Man kann in dieser Beziehung
ãhyliche ,
Man ver⸗
nd sonst ein Gewerbetreibender von Die Aerzte halten sich für zu gut, schaffen haben. Sie wollen fondern auch zu wirtschaftlichen Zwecken meinen Freunden in tandesordnung gewarnt. e eigene Gerichtsbarkeit age gekündigt und ihre Krankenkassen
Sachsen vor den Das Schlimme ist, haben. Forderungen erhöht.
nicht bewilligen. ein und verlangte binnen 48 Stunden en Zahl von Aerzten. Diesen konnten de der Kassenvorstand suspendlert Vergebens wandte
Die Aerzte
Es herrschen da geradezu
1
lagen die Verhältnisie ähnlich. aus auf den Standpunkt erzte war eine Erhöhung sprach die Erwartung aus, daß verfagen würden, weil sie dem ffellten die Aerzte ihre
ranken⸗
Ein Arzt nahm einem kranken gebrochenen Arm
als er hörte, daß dessen Vater in der Krankenkasse sei. Ich meine, wo das Leben und die Gesundheit der Kranken auf dem Spiele stand, durften sie ihre Hilfe nicht versagen. Mit Standes⸗ ehre und Menschlichkeit hat jedenfalls ein solches Verfahren nichts gemein. Daß unter diesen Umständen sich zwischen Aerjten und Rrankenkaffen ein Zustand herauebildete, der unhaltbar war, läßt sich denken. Es kam noch der Spott der Aerzte hinzu. Gin Arzt sprach seine Freude über den Ausgang der 89 aus und meinte? nun sind wir wenigsteng den Dreck und die Flöhe los. Die sächsische Regierung hat zu der Frage Stellung genommen. Der Minister von Metzsch sagte am 17. April 1904 in der sächsischen Kammer, man dürfe nicht fragen, wie der Krankenkassenvorstand politisch gesinnt sei oder mit sozꝛialdemokratischen Elementen durchsetzt sei. Bas ist ein felten vernünftiger Ausspruch eines Ministers. Aber bald fchlug bi der Regierung die Meinung um; die Agitation der Aerzte batte wobl auch nach oben ihre Wirkung getan. Auf Grund von Beschwerden, die geradezu künstlich provoßert waren, schritt die Behörde gegen den Kassenvorstand ein. In dem Organ der alten ärztlichen Stganisation werden in einem Artikel von Dr. Küster⸗Halle die jugezogenen Aerzte unterste Senkstoffe des ärztlichen Standes“, „‚Gelichter', räudige Schafe; usw genannt. Wir stellen diesen Ton zur offentlichen Beurteilung; wir selbst wundern uns darüber nicht, wo Holz gehauen wird, fallen Späne. Binnen acht Tagen sollte plötzlich der Kassenvorstand 98 Aerzte nachweisen, darunter 12 Spenialisten. Das war natürlich nicht möglich. Nun trat die Kreishauptmannschaft mit den alten Aerjten in Verbindung, mit denselben, die sich in solchen Widerspruch mit der Menschlichkeit gesetzt hatten und eben von derftlben Behörde so abgekanzelt worden waren. Die Forderung der Aerjte wurde bewilligt und ein Vertrag mit ihnen gleich bis 1910 abgeschlossen. Der Kassenvorstand kennte diese Schwenkung nicht be⸗ greifen; wir meinen, sie liegt an dem Personalwechsel in dem Dezernat, vielleicht an der Peison des medizinischen Beraters der Kreisbaupt⸗ mannschaft, vielleicht an der Absicht, der sozialdemokratischen Sache“ entgegenzutreten. Nun stand aber an der Spitze der Kasse ein Königlich sächsischer Kommerzienrat, der nicht als Sozialdemokrat be⸗ kannt war. Die Vorstandsmitglieder . wegen der schroffen Be⸗ handlung durch die Behörden ihre Aemter, nieder, ebenso der Kommerzienrat. Die Arbeiter aber harrten auf ihren Vorstandsposten aus, weil sie nicht die Bahn für weitere Diktaturgelüste freimachen wollten. Beschwerden bis jum Minister und beim Oberverwaltungs⸗ gericht blieben erfolglos.
wieder ab,
Die zugeiogenen Aerite suchte man ab⸗ zuschleben, die Kreishauptmannschaft bot Geld im Auftrage der ärztlichen Organisation, um die Herren zum Abzug ju bewegen, einem wurden 4000 Æ in die Hand zu drücken verfucht, wenn er sich davonmachte; die Behörde erzwang von diesen Aerzten eine Abänderung der Ver- träge. Da griff man zum Bopkott. Es waren 375 Aerzte zu— gelassen; die Kasse sagte: wir brauchen nur 100, die übrigen mögen