Großbritannien und Irland. kö strigen Sitzung des Unt erhauseg tadelten, ie — . ** e im 3 6 2 3 9. r. 24 . f ung von 550 000 Pfd. Sterl. zum eereser ; are Hutgküder 6 66 K . ö 986 . i in Somaliland. Der Unt w6f . r Cie ne ggruntz Earl Pe rev verteidigte diese Politik und nn, Regierung babe beschlossen, die Verantwortlichteit der englij hen . wastung mkünftig auf die Küste zu beschränken und die . britischem Schutze ö 2 1 . 1 . um sie in den Stand zu setzen, sich verteidigen f hr 3 seiner R „ies Carl Percy auf die Bestrebungen der ⸗ ö k mit lee, ,. zu verhindern, und , n,. Die bierauf bezüglichen, von dem Gouverneur von Den ich . ausgegebenen Instruktionen. = In der Abendsitzung brachte —⸗ gien Ehurchill lib) eine Resolution ein, in der ertlärt n,, 96 dauernde Einheit k ,, n, , ö. auf einem Schutzloll auf Nabrung . . K de. uffn Tavlor (kons.) unterstützte den. . ; . für e ,, 4 ö 1 6. serung fei der Ansicht, daß dige Zei e = 6 6 abstrakte Begriffe 2 zu , Vorschläge die Kolonien zu machen bere ie — 2 den K*lhnien ju einer freien, ungezwungenen K sammentreten. Diese Konferenz soll im Jahre 19 . ö Die Resolutioen würde, wenn sie angenommen wer . . Konferenz hemmen. Die Resolution sei zweideutig un ö leitend, er beantrage daber, 3 9. h i mn gm . Lord George Hamilton (tons) erklärte. ꝛ ft terstüzte die Regierung, stimmen zu wollen. C bam berain un er, , , nei wobei er erklärte, er halte eine Besprechung 1 an ãrti ü bt und ohne praktischen Wert. gegenwärtigen Parlament für verfrüht u , n , . Seine Pflicht sei es, das Land zu seiner n Haltuns der Regierung sei völlig konsequent. er Pre — 826 , , seine in Edinburgh gemachte Erklärung, in . er esagt habe, er werde nie die Verantwortung tragen jů. . Sch, petit und die Absicht der Regierung angekũn . abe hierzu eine freie Kolonialkonferenz gui , , 9 51 nicht für Schutzzoll, aber der Antrag Churci . fi derade entgegengengesetzt dem Teil e. *r, n, ,, . . f die Könderen; beziebe. Diejenigen, ie die Politik ann . . * empfehlen, sollten die Regierung ,,. . Weg, der von der Regierung eingeschlagen worden sei, solle nur 4 deuten daß der Antrag zu einer ungeeigneten Zeit und in einer 1 das Volk und das Reich ungeeigneten Weise eingebracht ya, . ö; Der Votschlag der Regierung, daß über den Antrag Churchi 6 R gessimmt werde, wurde hierauf mit zoz gegen 260 Stimmen genommen.
Frankreich. . je Derutiertenkammer setzte gestern, wie W X. B. Er. ,, des Budgets der Ein nahmen ae rn g n einen Antrag des Deputierten Sem bat (Soz.) an, 3. e, kunftssettel äber Beamte diesen mitgeteilt werden so . 8 Artikel des Finanzgesetzes wurden bierauf angenommen. . ö Baudry d Afson verlas eine Erklärung gegen. die . . . antinationale Politit ö Reer ernng die er e ne e her . sich weigerten, für das Budget zu ; ; Red r we. 36 ir. Schlagen! auf die Pulte auf seinen. Plaz i. erer et war, erlift er? einen Ohnmachtsanfal. Die 3 63. lruzen ihn binaus. Darauf wurde das gesamte Budget mi gegen 47 Stimmen angenommen. Der sozialistische Deputierte Minister des Auswärtigen er an ihn am 16. Marz
de Pressensé hat dem Delcassé mitgeteilt, daß gelegentlich der Wie dererõff⸗ die sich gestern nach Erledigung
armenischen Komitees und das eines von einem Mohammedaner Mehrere Verbrecher seien in Ba ihnen ein Mitglied des und zwei Frauen. Proklamationen gefunden
egen den ö hlreiche russische
den Mohammedanern in n,, und die armenische Geistlichkeit Hemeinsame Seelenmessen für
3 Stadtnotabeln in Prozession ,. durchzogen, um versöhnend auf die Einwohner einzuwirken.
armenische Fl
worden, daß der Lyn der
Ellis.
tatsch is i
dauert;
orden seien. Den Anlaß zu den * delt hätten die Ermordung ein Mitglied des revolutignären feierliche Leichenbegängnis eiöteten Armenlers gegeben. u verhaftet worden, unter internationalen revolutionären Komitees Bei den Verhafteten seien zahlreiche worden, durch die eine Verschwörung Nakaschidse enthüllt worden sei. infolge des
Arbeiter durch
ouberneur 1 Arbeiter verließen Baku
die die russischen hen die Unruhen unter
ten am 6. d. M. die Unr . und Armeniern fort, mehrere Nachmittags hielten die
errorismus der Armenier, üchtlinge ersetzen wo
wurden verwundet.
e Getõ eistliche, Amts⸗ die Getöteten ab, worauf Geistlich 2
Niederlande. , W. T. B.“ zufolge, belanntgege begin er des . Baron van
i eicht habe, die Leitung e n n , ., cin Marineminister
Amtlich ist,
den seine En : 5. übernehme interimistisch
Türkei. V
in enstoß zwischen Truppen un om i⸗ 9 n n n , wo hat, dem Wiener Telegr. Korresp. Bureau“ zufolge, von Sonnabend bis Sonntag ge⸗ die Bande, die 50 Köpfe stark war, hatte 12, die Truppe einer Toten. Zwei der getöteten Komitaischis wurden
annt. .
9 ö. a5 363 der Pforte sind in den letzten Tagen eine 126 ann starke bulgarische Bande, unter dem Kommando nes Offiziers namens Ele ve trow, und zwei kleinere buͤlgarische Banden unter an n der Offiziere Patenew uid Marko von Bulgarien in den Bezirk Petritsch
eingedrungen ö der Pforte linspektor Hilmi Pascha hat der. 8 . rd n r chis das Gerücht um,
6 3 . 8000 Mann unter der Führung 38 Bandenchefs Sarafow, Tschakalarow, Patkom . Popow von Bulgarien in Mazedonien eindringe
würden. Numãnien. 6 . In der Thronrede, mit der die neue Sessio
garn m, stern eröffnet wurde, hob der 6 5 26 W. T. B.“ zufklge, hervor, daß die von Rumänien be 6. kluge Politik dem Lande das Vertrauen aller Mãächte . J habe. Die Thronrede kündigt ferner zahlreiche Gese n an, darunter ben heuen Handelsvertrag mit Deutsch . 3
auf gegenseitigen u eständnissen beruhe, und durch den
—
und besetzte die Angriffe im
* J
i legramm vom 7. März heißt es; . 1 ! ginn Jouanhuantan ing ai ch an einen Teil, wurde später aber wieder daraus vertrieben;
; ke trum wurden abgeschlagen; auf der linken Flan griff der Feind ar 6 , a an, 1. aber unter unserem aj aus nächster Nähe abgegebenen Feuer jurüd. Aus Mukden vom gestrigen Tage meldet die
Agentur“: . ben 6 ⸗ 2 cn. griffen die Japaner mit großen Streit
Stellung in Tschantschenpu auf 6 * 8 Angriffen stellten die
den Vormarsch . die Abteilung des Generals pa erlhh mals die Angriffe der Japaner ab. . fe. siarker Kanonendonner gebört. Die Wãnde . 8 erzittern. Die Schlacht tobt bei den Kaisergräbern. Ein zweites Telegramm derselben Agentur aus
estrlgen Tage berichtet: ⸗ ö Truppen ziehen sich von ihren r . am Schah und vom linken Flůgel auf . , g n. * . k ß ,,, 3 Werst; ihre Geschosse erreichen die
ö Reutersche Bureau“ berichtet aus Tokio vom
. 3 japanischen Hauptquartier in der Gegend von
j i ird gemeldet: . . Sings ching. ehe, rückten . er n, r n , ö aisen vor und nahmen zu 2 k. . de 2. in der Gegend von Tita ,, ,, Am Dienstag ne g, ine d? n n hee . hehe Richtung dom . de aber unter Verlust von nördlich von Tunchiatun vor, . , ,,, . r, ,,,, zentriette die rissische Artille te ben 1 riff vorgingen, ihr Feuer während große Infanteriemassen fun ng ' lhre torgens wol. egen unsere Stellung; sie e enn, ö en Hirne , e enen, särniz geschle gen. J ms nn ub Warmn ö n der Eisenbahn und bie Jayquer St. 8 uch gas pa o ö. dem Verfuch, den Ort schlugen fpäter einen Angriff der . ö Her it ,, ,, der Räbe pen ng bit u gr, uf nn g ltere gen heran⸗ Anjeichen bemerkbar daß die Russen allmähli *r o. acht
ĩ besetzten zwei Drittel von Likuanpaæg, Helen ö . 6 schlugen den Gegenangriff einer
ischen Division ab. . . weitere Meldung des „Reuterschen Bureaus“ vom
i besagt: . gettr gn . 6 heute vormittag 8 Uhr Matschuntan ge⸗
nommen. . s i trigen Dem Reuterschen Bureau“ wird ferner vom estri . dem Hauptquartier des Generals Kuroki über Fusan berichtet. Heute früh haben die Rus 1 e die ganze Linie längs des Schabo g vollem Rückiug nordwaͤrts begriffen, von bedrängt. Vor dem Rückzjug legten die Ru von Vorräten, die dann die Nacht hindurch pon Mukden scheint unmittelbar bevorzustehen.
St. Peters
z litten große Vrrluste. ein; beide Seiten . .
von Mukden wird Häuser in Mukden
Mukden
n unter dem Schutz der Dunkelheit eräumt und sind jetzt in japanischer Infanterie hart en Feuer an große Mengen verbrannten. Der Fall Die Japaner be⸗
immer mehr wahsenden wirtschaftlichen Beziehungen zu
drängen die Russen bart auf dem Ostflügel.
Deutschland auf 1 Jahre festgelegt würden. ; * agen Radikalen hat, wie Qa ner . , r erfahrt, beschlossen,
— *
nung der Deputiertenkammer, .
Budgels bis dahin vertagt hat, 2 26 Verbleiben zt de m, ,. 2 lands in den Gewälse , n, m,
ö ae * .
Kar nen Ber * 221 den langen und fast endlosen Aufent⸗ halt des russischen Geschwaders in den Gewãässern von Madagaskar beunruhigten lebhaft alle Freunde des Friedens in Frankreich. Es sei notwendig, daß Frankreich die Ver⸗ pflichtungen der Neutralität dem Geiste wie dem Buchstaben nach respektiere und 2 seine Haltung auch diesen Eindruck hervorrufe. Frankreich dürfe sich nicht Beschwerden oder der Gefahr einer Flotienaktion in seinen Gewässern aussetzen, gegen die es einen gerechten Einspruch nicht würde erheben können. De Pressensé bemerkt schließlich in seinem Schreiben, er wolle dem Minister Gelegenheit geben, die allge⸗ meine Beunruhigung zu zerstreuen.
Rußland.
Der Großherzog und die Großherzogin von Hesfsen sind, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern von Moskau in St. Petersburg eingetroffen und haben sich nach Zarskoje— Sselo begeben. 6
In ** Petersburg ist gestern der russisch-bulga⸗ rische Handels vertrag unterzeichnet worden. ;
Die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ erklärt, daß die Meldung auswärtiger Blätter, wonach der Präsident des Minristerkomitees Witte sein Abschiedsgesuch eingereicht haben sollte, durchaus fal sch sei.
Der Finanzminister, der sich mit der Lage der Handlungsgehilfen, die im Durchschnitt täglich ä, Stunden arbeiteten, beschäftigt hatte, hat einen Gesetz= entwurf ausgearbeitet, der die Mindestdauer der täglichen Ruhezeit nach der Arbeit, die Essenszeit, die Sonntagsruhe festfegt und bestimmt, daß die noch nicht 15 Jahre alten Kinder von der Arbeit auf die Dauer von 2 Stunden täglich befreit werden sollten, damit sie sich wissenschaftlich beschäftigen könnten.
Das Stockholmer Journal „Aftonbladet“ meldet aus Helsingfors, der Adel sowie der Bũrger⸗ und Bauern⸗ sand hätten am 6. . M. eine Petition bei dem Landtag eingereicht, die darauf hinausgehe, daß die Anwendung un⸗ gesez licher Zwangsmitiel seitens des Gouverneurs und anderer Beamten zur Durchführung der Wehrpflicht sofort in Wegfall kommen solle.
Aus Sosnowice weldet die, St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“, es sei, entgegen der Meldung auswärtiger Blätter, festzustellen, das das Standrecht daselbst nicht verhängt worden sei; die Stadt sei ruhig. In der Ortschaft Sawerze, im Kreise Sosnowice, habe am 4. d. M. eine Patrouille auf 3) Arbeiter, die der Aufforderung, auseinanderzugehen, nicht gefolgt seien, geseuert; drei Arbeiter seien getötet, drei ver⸗ wundet worden. Die Beerdigung der Getöteten sei . verlaufen. In den Kasimirgruben sei die Drahtseilbahn dure eine Tynamiteplosi on unbedeutend beschädigt worden; die Ausbesserung sei sofort erfolgt.
In einer Konferenz des Generalgouverneurs von Baku mit den Vertretern der Verwaltung und der Beoslkerung wurde fenigestellt, daß die jüngsten Kämpfe zwischen den Armweniern und den Mohamm edanern durch
eine Anfrage über fichfen
fi
r die Vertagung der Verhandlungen über den n, n , andels vertrag bis zur Her bst⸗ fession der Skupschting einzutreten, damit gleichzeitig der Handelsvertrag mit Oesterreich⸗Ungarn beraten werden könne. Sollte die Regierung hiermit nicht einverstanden sein, so wolle der Klub Obstruktlon treiben. Es verlautet, die Regierung sei trotzdem entschlossen, den deutsch⸗serbischen Handelsvertrag e. jeßt auf die Tagesordnung zu setzen und eventuell die Skupschtina aufzulösen.
Amerika. Der Präsident Roosevelt hat, aus . berichtet wird, eine zweite Botschaft, betreffend den Vertrag mit San Domingo, an den Senat gerichtet. Der Präsident erklärt darin, der Vertrag fei das einzige Mittel, zu verhindern, daß die Gläubiger bie Zahlung ihrer betrügerischen Forderungen erhielten, und die gerechten Forderungen sowohl der Ausländer, wie der Amerikaner zu unterstützen. Ec hebt sodann heroor, die Not, in der San Domingo sich befinde, erfordere die Hilfe einer mächtigen befreundeten Nation; viele Verpflich⸗ tungen, die das Land angeblich dem Auslande gegenüber haben folle, stellten einen viel höheren Betrag dar, als diese Gläubiger San Domingo gegeben hätten. Daher ch der Vertrag vor, daß unparteiische Beamte entscheiden sollten, welche Schulden rechtsgültig und welche ganz oder teilweise ungerechtfertigt seien, daß sie ferner unter den Gläubigern den Ueberschuß der 33 verteilen und San Domingo gegen übermäßige Ansprüche schützen sollten.
Asien.
Petersburger drei elegramme
wie dem „W. T. B.“
Telegraphen⸗ Agentur“
ie die „St. 3 ; des Generals
meldet, lagen gestern Kuropat kin vor: ; ; In dem ersten vom 6. März heißt es: Am rechten Üfer des Hunho griff der Feind unsere Stellungen nördlich und füdlich von Pansytun an, wurde aber zurüdgeschlagen; eine Abteilung von uns ging auf dem Wege nach . vor und beseßzte nach einem blutigen Kampf das Dor Tfinvanche in der Nähe von Taschikigo, wurde aher dann wieder zuräckgeschlagen, da der Feind, der Lipnkinahugn öftlich von Tafchikiao energisch verteidigte, Verstärkungen aus Südwesten und Nordosten erhielt; 36 Verluste sind beträchtlich. In der Gegend beim Putilowbügel haben wir gestern drei Revol ver, kanbnen genommen und 50 Gefangene gemacht. Die Angriffe guf Kan dalifa wurden abgeschlagen, ebenso auf Ubenapusa; beim Kutulingpaß herrscht Ruhe. 1 Das zweite Telegramm vom 7. d. M. lautet: Am rechten Ufer des Hunbo griff der Feind mehrere Male unsere Stellungen vor den Dörfern Hansytun und Juan hugtan an, wurde aber jurückgeschlagen. Alle Angriffe auf den Putilom⸗ unb Rowgorodt ügel, die sehr blurig waren, wurden ab- die nächtlichen . auf. Kandalisa. Manchmat machten die japanischen Soldaten Kehrt und Rjielten auf ihre eigenen Leute, als wenn sie Russen wären, indem sie so die Japaner biz zu den Drahtoerhauen lockten. Uben ayusa wurde gefsern abend um 8 Uhr und gegen Mitternacht angegriffen; dabei erbeuteten die Unferigen, als sie den Angriff abschlugen, zwei Revolrerkanonen; um 6 Uhr Morgeng erneuerten die Japaner den Angriff. Wir machten eine Kontreattacke und nahmen dakei noch eine
geschlagen, ebenso
ma in ei tliche Mitteilung des var ban , n w,. Etroffene amtliche Mtitterlu Russen seien . Richtung ge schlagen worden. Sie hätten am 8. d. M. früh den Rückjug begonnen, und die japanische Armee fei in energischer Verfolgung des Feindes begriffen. Man schätzt in Tokio die Verluste der Japaner in der letzten mehrtägigen Schlacht auf 50 000 Mann und die Gesamtverluste auf beiden Seiten auf weit mehr als 100000 Mann. Die Japaner haben, wie das Reuter⸗ sche Bureau“ meldet, die Eisenbahn nördlich von Mukden ab⸗ eschnitten, sodaß den Russen . den Rückzug nur die Land⸗ traßen und die Kleinbahn Fuschun — Tieling übrig bleiben. Einem Privattelegramm des Temps“ aus Tananarivo zufolge verläßt die gane russische Flotte die Gewässer von Ir r mn en und geht nach Djibuti. Afrika. Der „Matin“ berichtet aus Marokko, der Sultan habe dem ra ns in Gesandten in Tanger, der gegen⸗ wärtig in der Residenz Fez bei dem Sultan mit einer fran— zösischen Mission weile, erklärt, daß er die meisten der vor⸗ eschlagenen Reformen für moglich und sofort durchführbar alte, daß er aber, bevor er seine Zustimmung zu diesen gebe, mit seiner Regierung beraten müsse. Die Reform⸗ vorschläge der kran. fen Regierung an den Sultan ent⸗ hielten ünter anderem einen Entwurf über die Sicherheit in allen marokkanischen Häfen und über den Bau einer Eisenbahn zwischen Tanger und Fez.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die . Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
n der heutigen (159.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Pesadowsky⸗Wehner und der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Rieberding beiwohnten, wurde zunächst das Nachtragsübereinkommen mit Oesterreich⸗ Ungarn, betreffend das Inkrafttreten des neuen Handels⸗ vertrages, in dritter Lesung ohne Diskussion endgültig angenommen.
Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend Aenderung des 5 113 des Gerichts ver— ee. esetzes (Ausdehnung des Kreises der 39 Be⸗ tellung als Handelsrichter befähigten Personen). Eine Debatie entstand nicht. In zweiter Lesung wurde die Vor⸗ lage unverändert angenommen.
Das Haus trat een, in die erste Beratung des von Mitgliedern sämtlicher Fraktionen des Hauses eingebrachten Gesetzentwurfs, betreffend Aenderung des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung, nach dem im S 23 dieses Gesetzes das Wort „Tage“ ersetzt werden soll durch „Wochentage“.
Abg. Dr. Stockmann (Rp.): Der § 56 des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes bestimmt, daß jeder Sterbefall spä⸗ testenz am nächstfolgenden Wochentage anjujeigen ist. Demgegenüber bestimmt der 8 23 dieses Gesetzes, 6 wenn ein Kind tok geboren wird, die Anzeige spätestens am nächstfolgenden Tage geschehen muß. Damals wurde beantragt, den Tag? in . Wechentag“ umzuwandeln, es wurde aber von dem Abg. von Hoverbeck das Bedenken erholen,
die derbrechtrische Tätigkeit des revolutionären armenischen
Revolperkarone. Auf dem linken Flügel ist es ruhig.
daß bei totgeborenen Kindern bisweilen der Verdacht eines Verbrechens
ird nicht vie Bestimmung getroffen, daß
tags Amtsstunden abzubalten.
vorliegen könnte, und der Antrag wurde abgelehnt. Während nun die ewöhnlichen Todesanzeigen nicht am Sonntag zu erfolgen brauchen, 6. bis zum nächsten Wochentag verschoben werden können, muß die neige eines totgeborenen Kindes, wenn ein Sonnabend in Frage kommt, am nãchstfolgenden Sonntag eben, Infolgedessen sind die Standes⸗ beamten in den großen Städten gezwungen, für solche Fälle Amts- stunden abzuhalten, und es wird ibnen dadurch die Sonnkaggruhe ge= raubt. Die fast be gehe g. Erfahrung bat gezeigt, daß die Bedenken, die seinerzeit zur Ablebnung der Aenderung des 5 23 führten, durch- aus unbegründet gewesen sind. Durch die Aenderung, die wir beantragen, nun am Sonntag der⸗ artige Anjeißen nicht erfolgen dürfen, das würde für die ländlichen Standesbeamten bedenklich sein. Es wird nur das Recht gegeben, am Sonntag zur Entgegennahme dieser Anzeigen keine Amtöstunden abhalten zu brauchen. Von seiten der freisnnigen Volkspartei ist eine Resolution zum Etat des Reichsamts des Innern eingebracht worden. die dem Wortlaut unseres Antrages genau entspricht. Ich bitte Sie, unserem Antrag zuzustimmen. Abg. Dr Müller ⸗Sagan ffr. Volksp.): Ich danke dem Abg. Stockmann dafür, daß er es übernommen hat, die von mir ein gebrachte Resolution auf dem Wege dieses Initiativantrages so rasch ju erledigen. Die Erfabrungen, die seit 1575 gemacht worden sind, haben tatsächlich ergeben, daß die damals von meinem polltischen in don Hoverbeck vertretene Auffassung richtig war. Die ahl der Kindesmorde betrug 1902 im ganzen Deutschen Reiche nur 77; der Prozentsatz der biernach auf ein Standesamt entfallenden verdächtigen Fälle reduntert sich, da es sich hier nur um den Sonntag handelt, auf einen äußerst winzigen Satz, der nicht rechtfertigt, daß deshalb allein die Standesbeamten gejwungen werden müßten, Sonn⸗
Abg. Büsing (nt): Meine politischen Freunde schließen si diesen uf n. vollständig an und werden dem Antrage 6 Zustimmung geben.
In zweiter Lesung wird darauf der Text des Gesetz⸗ entwurfs ohne weitere Debatte unverändert n, ,.
Darauf setzt das Haus die zweite Beratung des Reichs⸗ haushaltsetats für 1905 im Etat des Reichsamts des Innern, und zwar bei dem ersten Titel der dauernden Ausgaben: „Gehalt bes Staatssekretärs 50 000 6“, und den dazu eingebrachten 26 Resolutionen fort. Abg;. Schöpflin (Soz) pertritt die von seinen Parteifreunden eingebrachte Resolution: „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage baldigst einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die t 866 regelmäßige Arbeitszeit für alle im Lohn⸗ rbeits. und Dlenstverbältnis im Industrie⸗, Handels., und Verlehrswesen beschäftigten Personen unter Festsetzung angemessener Uebergangsvorschriften auf längstens 838 Stunden festgesetzt und der er, ,,, freigegeben wird. In Be⸗ trieben mit ununterbrochener Arbeitszeit sowie in unterirdischen Betrieben soll eine tägliche rem is ge Arbeitszeit von längstens 83 Stunden und in unterirdischen Betrieben, in welchen die Temperatur 289 C. übersteigt, von längftens 6 Stunden zugelassen werden. — Der Redner führt aus: Wir haben 9. bei der Interpellation Trimborn schon ine Verhandlung über den Maximalarbeitstag gehabt, aber deren Ergebnis hat uns nicht befriedigen können, ganz ju schweigen von der schlankweg ablehnenden Antwort des Staatssekretärs. Die Sozial⸗ demokratie hat es daher für nötig gehalten, die Frage wieder auf die Tagesordnung zu bringen, und so haben wir unseren Antrag auf Ein- führung des Normalarbeitstages wieder eingebracht. Alle Arbeiter⸗ schutzgesetz? müssen Palligtivmittelchen bleiben, so lange nicht die Arbeitszeit in unserem Sinne geregelt wird. Die Beweise dafür sind so oft und so umfangreich gegeben worden, daß es sich er— äbrigt, abermals augführlich darauf einzugehen. Die lange Arbeitszeit ist die Hauptquelle der sozialen Mißstaͤnde, unter denen die Arbeiter⸗ llasse zu leiden hat. Die Krankenkassenstatistik liefert dafür geradezu
schlagende 3 ᷣ Bei Schluß des Blattes spricht der Redner weiter.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen 57.) Sitzung, welcher der Minister der offentlichen Arbeiten von Bud de beiwohnte, die zweite Beratung des Staats⸗ haushaltsetats für das Rechnungsfahr 1905 im Etat der Eisenbahn verwaltung und zwar die Besprechung
der Zugverbindungen .
Abg. Bachmann (nl,) bringt Mißstände der Zugverbindungen kuf. den Linien Tondern — Hvidding Und Tondern — Tingleff in Schleswig zur Sprache und bittet den Minister um 5 Be⸗ dauerlich sei, . das neue Schnelljugspaar Hamburg — Husum nicht nindestens bis Tondern fortgesetzt werde. In wirtschaftlicher Be⸗ siehung wie auch im Interesse des nationalen Kampfes in Nord⸗ chleswig sei dies sehr zu beklagen.
Abg. Heckenroth (kons) bittet den Minister, einen Zug einzu⸗ ühren, der am späten Abend aus dem nördlichen Teil des Kreises Neuwied von Siershahn nach Neuwied zum Rhein geht, um den uuswärts beschäftigten Arbeitern, namentlich Sonnabends, zu ermög- ichen, ibre Familie zu besuchen.
bg. a6 dick. Freitonf ) wunscht, daß die M- güge in Spandau ämtlich halten möchten, und daß die Spanhbauer die Fernzũůge jwischen Berlin und Spandau benutzen dürfen. Ferner müsse der Vorort⸗ berkehr weiter ausgestaltet werden, und die Züge jwischen Berlin und stauen müßten vermehrt werden, damit die Arbeiter rechtzeitig ihre Urbeitsstätte in Berlin erreichten.
Abg. Hausmann (ul) bedauert, daß der vom Minister ange⸗ ündigte neue . Berlin —Cöln nicht über Hildesheim — Hameln eführt werden soll; es bedürfe einer besseren Verbindung nach dem harz und ferner von Leipzig nach Holland.
Abg. Dr. Lotichius (nl) wünscht bessere Zugverbindungen . 64m Braubach und vermehrte Einstellung von Speisewagen
ie nellzũge.
Abg. von Prittwitz und Gaffron (kons.) bittet, daß der 131 Breslau Oels — Kattowitz auch in der Stadt Rosenberg lAalten möge.
Abg. Dr. Schroeder⸗Cassel (nl) spricht dem Minister den ank für die zugesagte Verbesserung der Schnelljugsverbindung von assel aus, bittet aber gleichzeitig, auf der Strecke Cassel— rankfurt die Zwischenräume jwischen den Tagesschnelljügen zu ver indern, bejw. die Durchführung eines von Frankfurt abgehenden aer tand f nellssge bis Cassel in Aussicht ju nehmen. Die aseler Handelskammer habe sich seit langem rl los nach dieser ichtung bemüht; an dem dringenden Bedürfnis sei nicht zu jweifeln.
Abg. Dr. Arendt lfreikonß) bittet, den Nachmittaga 5 Uhr ) Min. von Berlin nach Frankfurt abgehenden Zug später abfabren
lassen, um im Interesse der Provin; Sachsen eine bessere Ver⸗ ndung mit Frankfurt und Süddeutschland ju schaffen. Ferner nscht er, daß der um 2 Uhr 25 Minuten von Halle ch Sangerhausen abgehende Nachmittagsschnelliug auch in Eig. ben halte; auch die schwierigen Terrainverhältnisse des Bahnhofes ächen dafür, den in Eitleben halten zu lassen. Die tadt Hettstedt mit shrem starken und sich immer mehr ent- ckelnden Verkehr wünsche, daß ee. der Nee wellen ch Berlin dort halte, jumal da demnächst eine Nebenbahn von ttstedt nach dem Harje werde gebaut werden. Der Morgen⸗ nellzug Berlin -Güsten solle über Aschetgleben hinaus nach dem rz ins Selketal weiter geführt werden. Bei der jetzigen Leitung Post über die überlastete Strecke Magdeburg — Oschers leben erbalte großer Teil der Bewohner jener Gegenden die Berliner Zeitungen
zu spät. Hoffentlich werde noch im Laufe des Sommerg . rlängerung durchgeführt.
Abg. Dr. Berndt (nl) wünscht verschiedene Veränderungen der tehenden Verbindungen von und nach Unna. ;
Abg. Witz mann (ul.) ist sehr erfreut darüber, 83. der Provinz hlesien nicht weniger als 32 neue Schnell ugs verbindungen zu⸗
Kinder) ʒ und von A. Belleroche (Zofe am Teetisch); , . ist durch
Aeußerungen des Elsenbahnministers trägt er dann die Wünsche seiner k nach besserer Verbindung 9 alten l, ,, ,,. Liegnitz mit dem Riesengebirge vor. Die Luftlinie mwischen pere n und Liegnitz sei sehr kurz, die Strecke, die man jetzt auf der Bahn zurückzulegen habe, dagegen un— verhältnismäßig lang. Mindestens müßse die Fahrgeschwindigkeit der Züge erhöbt werden, auch die des Nachmittags zuges Hirschberg— Merzdorf. ,. bittet der Redner um größere Berücksichtigung von 1 und Bunzlau in ihrer Verbindung mit Breslau. bg. Dr. Wiemer (fr. Volksp. : Als der Minister gestern
von den neuen Schnellüigen Mitteilung machte, schien er mir trotz seines martialischen Aussehens dem Mädchen aus der Fremde zu leichen: er teilte an jeden eine Gabe, an diese Früchte, an jene lumen aus. Es ist dabei aber doch manches unerwähnt geblieben, was mancher erwartet haben mochte; was uns beschert sein wird wird sich erst zeigen, wenn die ersten Lerchen schwirren und das neue Kursbuch erscheint. Herr Baensch⸗Schmidtlein hat sich gestern bei seinem Lobe des Riesengebirges als des schönsten deutschen Gebirges einer Riesengebirgsübertreibung schuldig gemacht. Der Harz gibt dem Riesen⸗ en. an Schönheit wahrlich nichts nach, und als Vertreter des rzes lege ich mich für die Verbesserung der Verbindung von Nordbausen nach dem Südharz ein. Die großen Mehreinnahmen der Eisenbahnverwaltung können dem Minister das Eingehen auf diese Wünsche nicht schwer machen.
Abg. von Heyking (kons.) spricht sich für eine Verbesserung des Personenverkehrs auf der Bahn durch den Kreis Rybnik aus. Auch im Kreise Pleß litten die nach der österreichischen Grenze fahrenden Züge nicht gerade an ö, Schnelligkeit. Der An⸗ schluß von Pleß an den Breslau⸗Berliner Schnellzug erfordere 1 Stunde 34 Minuten.
Abg. Teurne au r wünscht Vermehrung der Züge in den Kreisen Worbig und Helligenstadt, namentlich Einlegung von Zägen am späteren Abend. Der Redner empfiehlt ferner einen zweiten Schnellzug von Magdeburg nach Hamburg zum Anschluß an die aus dem Osten und Südosten der Monarchie kommenden Züge.
Abg. Eickhoff (fr. Volksp) bringt die Klagen der Remscheider Kaufleute jur Sprache, daß sie einer Frühverbindung mit dem Ober— rbein einerseits und dem Niederrhein andererseits über Cöln und Düsseldorf entbehrten, während die Stadt Solingen eine solche Ver— bindung durch einen Personenzug nach Cöln besitze. Es bestebe deshalb der Wunsch, daß der Zug Nr. 521 von Lennep aus nach Düsseldorf durchgeführt werde.
Abg. Metger (nl) wünscht Vermehrung der Züge zwischen Flensburg und Rendsburg und Einführung eines Schnell zuges Kiel — Flensburg zum Anschluß an den Berlin, Kieler Schnellzug.
Abg. Wol ast fr. Volksp) macht darauf aufmerksam, daß auf der neuen Strecke Kiel Rendsburg sich verschiedene Mißstände beraus— gestellt hätten. Namentlich werde viel zu langsam gefahren; auf der Strecke Kiel Neumünster sei die Geschwindigkeit dreimal so groß. i g werde noch ein späterer Zug von Kiel nach Rendsburg ge— wünscht.
Abg. Franken (nl) wünscht, daß die vielen D-Züge, welche durch Gelsenkirchen fahren, wenigstens zum Teil dort hasten.
Abg. Knie (Zentr.) bringt den Wunsch des Koblenzer Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs zur Sprache, daß der Verkehr vom Ausland. j. B. von der Schweiz, nach dem Rbein verbessert werde, da der Fremdenverkehr am Rhein in den letzten Jahren zurückgegangen sei. Dleser Wunsch sei nicht ohne Berechtigung, aber was man dem Auslande zubillige, solle man auch dem Inlande zugute kommen lassen und die Verbindung dom Inland nach dem Rhein fördern. Statt billigere Fahrten nach dem Auslande zu Pfinasten einzurichten, die nur dem Auslande nützten, solle man lieber billigere Verkehrs⸗ gelegenheit vom Inland nach dem Rhein schaffen.
(Schluß des Blattes.)
Nr. 19 des . Z3entralblatts der Bau verwaltung“ beraus⸗ er im Ministerium der öffentlchen Arbeiten, vom 4. März, hat algenden Inhalt; Amtliches: Dienstnachrichten. — Nichtamtliches: Der neue Dom in Berlin. — Die Anlage von Gartenstädten in England zur Lösung der Arbeiterwohnungsfrage. — Der Durchschlag des Simplontunnels — Vermischtes: Ergebnis der diesjährigen Schinkel. Preisbewerbung. — Wettbewerb um Vorentwürfe für ein Realschulgebäude nebst Turnhalle und Direktorwohnung in Eisleben. Technische ö . in , — Königliches Material . ufsatz über die Eisenbahnen Japans. — Beton und Eissen.
Kunst und Wissenschaft.
In Pa rig ist, wie W. T. B.“ meldet, der Bildhauer Jules Thomas, Mitglied des Institutz, in der Nacht vom Dienstag zu Mittwoch gestorben.
Literatur.
Schillers Sämtliche Werke, Säkularausgabe in 16 Bãänden m, , . 13. Band. Mit Einleitung und An⸗ merkungen von Richard Fester. Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin. — Die Saͤkular⸗ au gabe von Schillers Werken erwirbt sich auch durch die etzt abgeschlossen vorliegende Zusammenstellung von Schillers istorischen und philosophischen Schriften (Band 11— 15) das r Verdienst, uns den universalen Geist des Dichters im richtigen Lichte zu zeigen. Zum ersten Male tritt uns hier alles, was Schiller auf diesen beiden Nebengebieten seiner dichterischen Tätigkeit ge—⸗ leistet hat, in einer übersichtlichen, organischen Anordnung vor Augen, und klare, einheitlich jusammenfassende Einleitungen ju den . Gruppen prosalscher Schriften, ergänzt durch gründliche Anmerkungen am Schluß jedes Bandes, erleichtern auch dem Nichtfachmann das Verständnis und den Genuß dieser nie veraltenden, nie zu entwertenden Werke. Möge diese neue, auch in ihrer äußeren Erscheinung vor— jügliche und dennoch wohlfeile Ausgabe dazu beitragen, daß der ke. Dichter und Denker am Ende des ersten Jahrhunderts seiner nsterblichkeit nicht nur gefeiert, sondern auch gelesen werde.
— Meister der Farbe II. 2. Lieferung. (Leipzig, E. A. See- mann.) Abonnementspreis 2 Æ — Je zwei Deutsche, Engländer und Franjosen finden wir in dem soeben veröffentlichten zweiten Hefte der originellen neuen Kunstzeitschrift, Meister der Farbe vorgeführt. Ein prächtiges Aquarell von A. Ludw. Richter und eine Landschaft von Ernst Liebermann sind kerndeutsche Leistungen; von französischen Malern enthält das Heft Arbeiten von Eug. Hire (Federball spielende
jwei talentvolle Aguarellisten vertreten. Das eine von Charles Dixon eigt die Themse bei Greenwich und sieht einem Originalaquarell zum erwechseln äbnlich; das andere von Peter Leslie zeigt eine Lady in veilchenblauem Gewand, bemüht, Lavendelblüten zu pflücken. Den Reproduktionen ist je ein kurzer biographischer Text beige⸗ geben. Das Heft enthält aber außerdem noch in einer besonderen Text— . e Aufsätze über Anselm Feuerbach und Gottfried Schadow, sowie unstnotizen.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.
Die Seemachtfragen der Gegenwart. Von Dr. Otto Stern. O50 Æ Berlin 8sW. 11. Deutscher Verlag.
Neuer , der ru ssisch · ja vanischen Flotten. Indischer Dzean. — Madagaskar bis Tokio. Mit Be⸗ gleitworten. carb. von Paul Langhans. O60 4 Gotha.
Landwirtschaftliche Versuche auf den Rieselgütern der Stadt Berlin im Jabre 1904. Von Professor Dr. A. Backhaus. Mit 11 Textabbildungen. 4 erlin SsW. 11. Paul Parey.
Technik.
Aus . Durchschlages des Simplontunnels ver— öffentlicht A. Goering im Zentralblatt der Bauverwaltung“ einen Artikel, dem die folgenden Angaben entnommen sind: Die Geologen batten bei der hoben Ueberlagerung des Gebirges (etwa bis 210 m) von vornherein eine hohe Gesteinswärme bis etwa 400 erwartet, und eben deshalb war der eigenartige Bauvorgang von Brandt ersonnen, nämlich: jwei Stollen in 17 m Abstand mit Einfahrtstoren und schrägen, absperrbaren Querstollen zwischen sich in Entfernungen von je 200 m. Der eine 2 diente mit seinem vollen Querschnitt von nahezu 8 4m jur Einführung der in Menge eingepreßten Luft, der zweite ebenso zu deren Austritt, nachdem sie durch die Sperrtore der Querstollen geiwungen war, bis zu dem jeweilig letzten Quer— stollen vorzudringen und erst von da den Ausweg anzutreten, also immer beide Stollen in ganzer Länge zu durchströmen. Die vordersten Endstrecken der beiden Längestollen — alfo bis höchstens 260 m Länge. — wurden mit Hilfe der auch für den Betrieb der Drehbohr— maschinen dienenden Druckluft von 80 bis 100 Atm. durch Strahl⸗ pumpen mit Luft verseben, die aus dem Raum vor dem letzten Quer⸗ stollen entnommen wurde. Außerdem waren von vornherein besondere Kühlvorrichtungen der Albeitsstellen durch Zerstäuben kalten Wassers und reichliches Besprengen der Felswände vorgesehen. Aber schon bei km 75 an der Nordseite wurde die erwartete Gesteinswärme von 400 überschritten und stieg bei km 9 auf 56 Trotzdem gelang es durch weitgehende Verbesserungen der Kühlvorrichtungen, die Luft auch zwischen den neu erschlossenen Gesteinswänden in kurzer Zeit auf ein erträgliches Maß abjukühlen. Erst der dauernde Eintritt großer heißer Wassermengen, wie juerst an der Südseite im September 1901, äter auch an der Nordseite, wo bereits im September 1903 der Scheitelpunkt überschritten werden mußte, brachte durch die Wärme⸗ menge in Verbindung mit dem oft sehr brüchigen Gebirge den Vor— trieb des Richtstollens zeitweise zum Stillstand.
Infolge solcher außergewöhnlichen Schwierigkeiten wurde zwischen der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen (als Rechtsnach— folgerin der Jura⸗Simplonbahn) und der Unternehmung ein neuer Veitrag vereinbart mit besonderen Vergütungen (Erhöhung der Gesamtkosten etwa von 69 auf 78 Mill. Franken) und Verlängerung der Bauzeit bis zum 30. April 1995 sstatt Mai 190). Dies schien umsomehr berechtigt, als die ursprüngliche Frist von nur 5. Jahren schon für regelmäßige Verhältnisse von vornherein als ungemein kühn erschien, wie folgende Zusammenstellung über Länge, Bauzeit usw. großer Tunnel erweisen:
Mt. Cenis Gotthard Arlberg 12 849 14984 n,, 14 16 415 — Jahre Zeit bis z Durchschlag — 7is⸗ 31 61 . Größte Gesteinswärme 29,5 30,8 18,5 56 GC.
Freilich darf nicht übersehen werden, daß beim großen Gotthard⸗ tunnel durch den verfehlten, von Fapre aber hartnäckig festgehaltenen Firststollenbettieb die Arbeiten sehr erschwert und verzögert worden sind.
Die von der Unternehmung schon früher beantragte Erhöhung der Steigung an der Südseite über 7 v. T. hinaus, um den Scheitel punkt weiter nach Süden zu verschieben, wurde nicht bewilligt. Da nun wegen der viel schwierigeren Zugänglichkeit des südlichen Mundleches schon die Bauvorbereitung dort weit mehr Zeit in Anspruch genommen hatte als an der Nordseite, da ferner zufolge anfänglich sehr harten Gesteins und starker (aber kalter) Wassereinbrüche der Fortschritt an der Südseite hinter dem der Nordseite zurückgeblieben war, so wurde es nun 1 von Norden her mit dem Vortrieb den Scheitel bei km g 573 zu überschreiten, also im Gefälle weiter zu arbeiten und das Wasser durch Pumpen rückwärts über den Scheitel zu fördern. Zunächst wurde zwar der Sohlstollen J noch in flacher Steigung (etwa Lv. T.) auf 400 m weitergeführt, dann aber mußte er mit 35 v. T. fallen, um die Sohle wieder zu erreichen. Da inzwischen der neue Vertrag rechtsgültig geworden war, so wurde nun auch der westliche Stollen Il, dieser jedoch gleich im Gefälle von 7 v. T, vorgetrieben. Bei km 10,144, noch vor Erreichung der Sohle, am 21. November 1903 und wieder am 18. Mai 1904 wurden nun jene heißen Quellen angeschlagen. Ihre Wassermassen wurden zwar durch neue, kostspieltge Pumpenanlagen tatsäͤchlich bewältigt. Aber die große Wärmemenge des den Stollen und Tunnel durchströmenden Wassers stellte die Unter⸗ nehmung vor die Wabl, entweder die Erweiterungs. und Mauerungs⸗ arbeiten überall ju unterbrechen oder den Vortrieb beider Richtstollen einzustellen, da auch die immer vervollständigten Kühlvorrichtungen für die Weiterführung beider Arbeitsgruppen nicht ausreichten. Man ent- schied sich mit Recht für die Einstellung des Vortriebes und überließ diesen allein der Südseite, die ja ohnehin durch den natürlichen Wasser⸗ ablauf jetzt im Vorteil erschien. Beschleunigt wurde dieser Entschluß durch ein neues unbeilvolles Vorkommnis. In der Nacht vom 27 zum 28. Mai v. J. ereignete sich im Rhonetal ein Bergrutsch und dem⸗ zufolge ein Aufstau der Rhone in der Nähe der Wasserfassung für die Turbinenleitung des Tunnelbauplatzes, und hierdurch wurde den eee und Lüftungemaschinen plötzlich die Betriebskraft entijogen.
chleunigst mußten alle Arbeiter aus dem Tunnel geschafft werden. Es gelang jedoch zum Glück noch, die beiden sehr kräftigen eisernen Dammtore ju schließen, die schon vorher in weiser Voraussicht solcher Möglichkeiten 240 in vor der Stollenbrust eingebaut und für 10 Atm. Wasserdruck eingerichtet waren. Ohne diese Vorsicht wäre die ganze vorliegende Tunnel und Stollenstrecke ersoffen! Seitdem ruhte nun die Arbeit in beiden Stollen der Nordseite bei km 10,376, 807 m jenseits des Scheitelpunkts. An der Südseite ging damals der Vor⸗ trieb gut von statten. Im Juli wurden 209 m Fortschritt erzielt. Später, seit dem 6. September 1904, traten jedoch auch hier große Erschwernisse ein, teils durch wiederholte Einbrüche heißen Wassers, teils durch äußerst druckreiches Gebirge. Schließlich mußte der Vor⸗ trieb im Hauptstollen ganz unterbrochen werden; auch im Stollen 11 konnte man nur noch mit Handbohrung langsam weiterkommen — unter unsäglichen Schwierigkeiten. Von diesem aus ist dann ein 23 m langes Stück des künftigen Hauptstollens umgangen worden, und von da aus war es dann möglich, den Vortrieb eist langsam, dann auch wieder mit Maschinenbohrung weiter zu fördern bis zu dem jetzt erreichten Anstich des wassergefüllten, von Norden durch Tore abgeschlossenen Raumes. Demnach ist der ‚Durchschlag“' vom 24. Februar keineswegs in dem üblichen Sinne ju denken, als ob ein kräftiger Luftdurchzug, eine Verbindung für Menschen und Arbeitszüge und eine feierliche Be⸗ grüßung von Nord und Süd ermöglicht wäre. Zunächst gilt es viel mehr, von Süden her die heißen Stollenwände allmählich abzukühlen, so his ju den Toren vorzudringen, diese zu beseitigen, den Hauptstollen der Nordseite durchweg bis zur richtigen Tunnelsohle zu vertiefen, endlich den noch fehlenden Rest von 23 m Länge deg Hauptstollens (unter Schwierigkeiten) herzustellen. Dann erst, al so nach weiterer wochenlanger und mühsamer Arbeit, wird es an der Zeit sein, den „Durchschlag“ in sonst üblichem Sinne als erreicht zu feiern und den übrigen Vollendungs⸗ arbeiten obne Besorgnis entgegenzusehen. Alle diese Arbeiten einschlienlich der Herstellung des Oberbaues bis zum 30. April d. J. zu erledigen, dürfte wohl nicht möglich sein. Immerhin kann man schon jetzt der baldigen Vollendung der Riesenarbeit gewiß sein. ö Die Unternehmungsgesellschaft bildete mit der in Hamburg an sässigen deutschen Ingenieurfirma Brandt u. Brandau zusammen noch der Ingenieur Ed. Suljer, Chef der rühmlich bekannten Maschinen—⸗ fabrik in Winterthur, und der Ingenieur und Oberst Locher (der Er⸗ bauer der Pilatus bahn) in Zürich. Die Oberleitung der umfangreichen Baueinrichtung und der Bauleitung lag an der Nordseite in der Hand des erfinderischen Alfred Brandt, der dieserbalb nach Brig übergesiedelt war, leider aber schon aut 29. November 1899 durch den Tod ab⸗ berufen wurde. An der Südseite hat Karl Brandau (aus Hessen⸗
Simplon
Länge 10246 19770 m
lacht seien. Im Anschluß an die vorjährigen ermunternden
Justus Perthes.
Cassel) die Oberleitung. Beide haben sich mit einem Stabe trefflicher