1905 / 71 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Berichte von deutschen Fruchtmãärkten.

8 t 36 I Außerdem wurden Qualitãt Durchschnitti· * 2 , 1808 gering mittel gut Verkaufte Verkauft. . j ö Menge ür urch⸗ nach ü g Mãr/ Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner wert 1 Deppe 3 6. 3 e en zentn 0 e * . niedrigster höchster niedrigster böchster niedrigster höchster Doppelientner ö e mn elan . 6. . 1. 0. . . 4 *. e n. Insterb . . . 3 . w 1700 ö 86 17 00 Roo] 18.3. . 9 . . ö 16,70 160 1. 13 . l . . . . Greifenhagen . J * 3. . 16 96 os 977 16, 84 16.775 18.3. w ö ö. 1660 16560 36 *. ö 83 16 ß td irn ; helf, . 15, 90 15,90 16. 160 1610 160 1679 ; ö, 1565 15 36 16, 906 16 46 16,560 1700 ; . ; Frankenstein i. Schl. 1576 1570 1716 17156 1740 i . . , . ; Schönau a. K. 15,90 2 . ; ] . ö ; J ; ilenb 16 3 1756 17656 1725 1746 1750 ; 39 ; . 16, 86 16 36 16 36 863 63 . 100 1690 16 90 17 10 1s 3 ; Goslar 16.26 15, 560 16, 50 . ; ö. ö . 3 . 16, 16 1666 16,66 16, 86 16. 86 136 ; . 63 . . , , 3 . 8 35 6 . 315 b 1781 Vor 3153. 10 K , ö . 1 2 2013 185 i. ö ; . ) ; P 2 23 . ; ir 13. 36 15 30 18 37 18 37 19, 60 19. bo 8 1316 18.5 Ii. . ; Altenburg 1676 1676 J i710 H,ih5s = . . lz Dinkel, Fesen). 2. Weißenh 1800 1800 6 a,. . . 162 3104 19.16 36 6. z . . 1693 K , zd s sss ss 13 306 163 . Roggen. 22. ] Insterburg w . 13,50 13,0 10 135 13, vo 1350 18. a. ( Berskow wd i; 13, 1326 15.26 3 3 5 ö . . Quckenwalde Kd 6650 zo . . . . J 1e . 32 a3 1650 155 is. . ö Stettin 3. . . . V ö. * ö ö. , 1 sb 433 8 V . ö . 1539 ih ß 34 16 13 o 13 . = ö . . 12265 12.20 1250 12,50 17,75 1275 16 125 12,50 1250 18.3. x Nenstettin 1576 13556 135 66 1526 15 26 1346 ö ö 6 J . i. 13 , , g 633 13 23 135 1365 iz. . 160 * enb j. . 2 , ] ö . ö ̃ y . 1356 1765 1746 13 66 . ö. 36 372 1716 1210 26. 3 ; Militsch. 17316 1746 1770 1576 1330 1343 ; . ; . . ; k, 1526 1776 13 36 16. 13, 30 13, 50 ; . ; . ; . Frankenstein i. Shl. 1556 15560 1330 . . ; . Il 85 lid 1245 16366 12333 12.10 . . . x Schönau a. K.. 12,36 1256 i 56 i. ö. i . : ; ! 15, h 13.5 3.60 ; j. n . ö ̃ ; ; . 565 1, o 1475 i. 1; 16 50 738 1475 1475 15. 3 ͤ z Hola 15 85 i460 14.06 44 ; 14 z ; ; ger e fen. 1335 141 66 1466 14.76 1426 1440 14 190 166 14 13 ; . Paderborn ,, 1. 2 15.56 15 26 255 3 3 1 16 46 ; Limburg a. S.. k . . 1453 1455 14 . 1. t, i ͤ z 3 . 14,10 1410 1466 14.566 176 24. . , . ; Vinkelsbähl 1326 13,30 11 1. 13556 jg So 3 . 166. ö J . 13 0 1340 3. . 60 ; ; ; ; Ger st e. . 17,60 1800 J 14 260 1 2. k ö. . 24. 6 1400 1400 5 76 1466 1 ö . ö. 149909 1490 n n ; . Luckenwalde. W 8 163 =. . . ; . J ö . . n. 14H60 183535 48 As 1496 3 6 z . i ö ö is 10 130 J ö * 463 143 13.3 1 . gi, J 1400 1400 14650 14,560 —— 16 1463 14 25 1431 26. 3 . . MRilitsch. treh , 1330 14,59 i390 1899 15499 . ͤ . . J 1 14.30 14.36 156335 16 66 . . P Frankenstein i. Schl. Haß ls iss is ss is gb 1s 4g , Lüben i. Schl. . 1425 14.50 1475 id 66 le, s ; Schsnau 3. K.. 145590 14536 1a 1e. ir . ( . ; ; nb 16 ö 16 65 1635 ̃ . . n . 5 . . ö 1386 1256 13.500 . 1 4 ig j 100 1310 13 10 1500 15. 3 ; Gos 1560 14.50 15.66 5665 * z 5 a. 8. 3 . * ö. 15 35. 16,55 3 18 15,86 16 00 19. 3 ; Altenburg 16.20 16 20 36 61663 1726 . ; . ö . Hafer. 21. Laupheim 4 2 14,0. 1480 90 125 . . 633 k ö . 0 1635 a i 26 13,36 1680 is 3 ö K, . Bees ö 20 . . ö ; . ö k 2. 15,56 ,, 6 38 1530 16. 6. z . Pols dam . 16 00 16 00 15 26 1626 1559 15.569 26 357 15. 36 1b, Frankfurt a O. 14 6b 1466 14565 15d isis 15 9 . . ; k . 6. 1529 1320 6 3 36 469 1340 15359 183.3 w 1750 11 o 63 , n 3 165 266 Ee 183.3 ; Neu sfett 12309 13.95 3.65 32 . ; ; Del tin . 15 66 15 66 2 . 1315 1346 Is 31 1319 1321 633 ; z Stolp i. Ponm. .. 2. . 1380 1280 13390 iz a9 25 33 16,5 i653 8. . 2 ; Lauenburg i. Pomm. 12,40 1240 1275 177.76 1550 i236 36 zbꝛ 1 12, l 35 5. ; 1 14.00 11 60 1450 14.56 k 16 145 1425 14.33 17. 5. ; ; Hilitsch. 1420 14 35 14 Jo 14656 16099 18,90 ; . 1 1336 1576 13.56 14 26 1456ß5 il h z . ) x . Frantenstein i. Schl. 14. 16 1440 15,66 15,56 . ; ; Lüben i. Schl.. .. 1355 13 36 11 66 11 36 1455 14389 z . , , . x 5 , 1425 25 1,75 e 50 5! ; z ; ( . i mn 13 50 13 56 13 86 36 a 3 1 j 200 2760 1380 1120 15. 3. ; ; DJoslar. 1450 1595 15 60 3 , ; . ; ; ge ant 12, 65 15 66 13 66 1335 13553 1367 29 35 1334 153 18.3 ; . Paderborn 2 . 15, 00 16 6h 267 4662 1521 1555 15. . ; Umburg a. 2. ö. ö. ö ö 1545 15 66 35 öhß 15 412 , is. z ; . ,,, . ö inkelsbũ 14,89 1500 15.30 15 80 990 . 7 22 .. . 16385 1h30 Hs id dd, b so is 3 16 1516 1 1637 16.3. . ö Altenbutg J 14,556 86 ö. 11576 1476 ; . ö ö ;

Gemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppel Gin liegender Strich (—= in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der b

zentner und der Verkaufs wert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschalttsprels wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. etreffende Preis ni ht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Per sonalveränder ungen. Königlich Preußische Armee.

ilbelm Nr. 112, vom 1. April d. J. ab auf ein Jahr zur Dienst⸗

Lästing beim Großen Generalstabe, Frhr. v. Mirbach, gt im

Hardejägerbat; vom 1. April d. J. tung beim Leibgarzmhus. Regt, ammanpziert, Berli

Ero big zum 30, Juni 19095 belassen. Vonberg, Oberlt, im é Litthau. Feldart. Regt. Nr. 37. in das 2. Hannov. Feldart. at Kr. 26, v. Ploetz, Lt. im Ulan, Regt. Kaiser Altrander II.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche us. Ernennungen, Beför⸗ erungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 17. März. riedtich Magnus Erbgr. zu Solms-Wildenfels, in der

hirmer und zwar als Lt. im Karab. Regt, vorläufig ohne Patent, ungestellt ; 18. März. Nachgenannte Kadetten als charakteris. Fähnriche in er Armee angestellt und zwar: Thomas im 3 Inf. Regt. Nr. 102 hrin- Regent Luitpold ven Bavern, Finke im 5. Inf. Regt. Kron⸗ mins Nr. 104, Gefreiter Pfeil im 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg sr 107, v. Schönberg-⸗Pötting im Schützen, (Füs.) Regt Prinz org Nr. 108. Schubert (Fritz) im 9. Inf. Regt. Nr. 133, Eücius im 10. Inf. Regt Nr. 154, Schubert (Gerhard) im Iz. Inf. Regt. Nr. 178, v. Bremer im 14. Inf. Regt. Nr. 179, Boxberg im 1. Jägerbat. Nr. 12, v. nau im Karab. Regt, Boyneburgk, v. Stam mer im 1. Hus. Regt. König Albert sr. 18, Lange im 2. Ulan. Regt. Ne. 18, Pätz im 3. Feldart. Fegt. Nr. 32, Siegelmann bei den Königl. Sachs. Kompagnien 3 Königl. Preuß. Eisenbahnregts. Nr. 2. Dieselben haben am s' März d. J. bei ihren Truppenteilen einzutreffen. ; Abschiedsbewilligung en. 10. März. v. Kiesen wetter Ritim. a. D., zuletzt Eskadr. Chef im damal. 2. Königin Hus. Regt. fir. 19, die Erlaubnis zum Tragen der Uniform dieses Regts. erteilt.

Im Sanitätskorps. I7I. Märj. Dr. Sedlmaypr, Ober⸗ bbs. und Regts. Arzt des Karab. Regts, scheidet behufs Uebertritts t Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika mit dem 27. März J. aus dem Heere aus.

Deutscher Reichstag. 70. Sitzung vom 22. März 1905, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des feichshaushaltsetats für 1905 im Etat für die Ver— altung des Reichsheeres bei dem Titel 1 der Aus— ben: „Gehalt des Kriegsministers“, und der dazu von dem bg. Er zberger (Zentr) beantragten Resolution, betreffend ne Ergänzung der Nachweisung über die Ergebnisse des ceresergänzungsgeschäfts durch eine Angabe darüber, ob die Uusgehobenen eine zwei- oder dreijährige Dienstzeit zu leisten gaben.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Abg. Kae m pf (fr. Volksp) fortfahrend: Der Handel ist nicht etwa ur nicht grundsätz lich ausgeschlossen“, sondern er hat Anspruch auf volle lechberechtigung mit dem Produzenten. Daß in anderen Ländern die Fvorjugung der Produzenten noch viel weiter gehen soll, ist gleich. sltig. Wir kennen alle die großen Leistungen unseres Genexalstabes michtlich der Vorbereitungen für den Fall eines Krieges. Es wäre n höchsten Grade bedauerlich, wenn durch unzweckmäßige Maß— ahnen auf diesem Gebiete irgend welche Stockung verursacht würde. Denn die Versorgung der Armee im Kriege sich allein ju stützen site auf die Produzenten, dann wäre es mit ihrer Ernährung Hhlecht bestellt. Da muß notwendig auf den Handel zurückgegriffen baden. Setzt man aber in Friedenszeiten den Handel zurück und sschlechteit man hier und duich andere gesetzgeberische Maß— uhmen seine Stellung, dann ist es ihm nicht möglich, bei Ausbruch nes Krieges zu leisten, was von ihm erwartet werden muß. Ebenso— eng wie Armeen, kann man einen kräftigen und leistungsfäbigen Handel ub der Erde stampfen. Zum Teil wenigstens ist es der Weithlick des generalstabes gewesen, daß der bisher mißglückte Versuch einer Hiederherstellung unserer Getreidebörse gemacht worden ist. Aus em Grunde mahne ich daran, die Verhandlungen der Kommission über SBörsengesetznodelle nicht versumpfen ju lassen; die Kommission üilt nach Jahresfrist morgen wieder eine Sitzung ab. Ich bitte die herezderwaltung, in Erwägung zu jiehen, die Produzenten und pundler gleichzustellen; diese Forderung muß auch erhoben werden nteresse der Gleichstellung aller Staatsbürger dem Staate genüber. =

Abg. von Brockhausen (d. kons.): Ich hätte gewünscht, diese luführungen wären bei den Ausgaben für die Naturalverpflegung ge— wacht worden. Es handelt sich hier um eine Sache von weit⸗ sigender Bedeutung. Der Vorredner ging aus von dem Beschluß bandelstages vom Februar, der es für Pflicht des Staates kit, die Angehörlgen des Landes gleichmäßig zu behandeln;

redurente; würden auf Kosten der Händler bevorzugt. Die shnäßige Behandlung aller Stände durch den Siaat ist listperständlich. Wenn es aber gilt, einen direkten Ver—

i wischen Konsumenten und Produzenten ju vermitteln, so kann e Rücksicht auf den Handel nicht in Betracht kommen. Nein, ken die Möglichkeit gegeben ist, einen direkten Verkehr zu er Aten, so ist es volte wirtschaftlich richtig, die Beschaffung fon Engros⸗-Artikeln direlt durch den Produjenten zu besorgen. fn soll man den mittleren und den Detailhandel bei anderen tükeln nicht ruinieren. Man darf nicht allein die Interessen der 7 Städte berücksichtigen. Das platte Land hat die großen mnöperlasten zu tragen und noch andere Lasten, Zeitverlust, wirt⸗ galliche Eischwernig usw. Der Vorredner hat die Peoviant- nung angegriffen. Dlese ist allerdings veraltet, aber nicht im nne des Vorredners, sondern sie ist revisionsbedürftig in dem mne, daß die berechtigten Forderungen der Landwirtschaft voch mehr hricsichtigt werden. Selbft wenn der Minister auf die Brücke

schaft sinden; darauf müssen sich die Herren nun einmal einrichten. Es muß unbedingt darauf Halt werden, daß die Militärverwaltung nicht ausländisches Getreide kauft. Es ist anzuerkennen, daß die Militärperwaltung die kleineren oder mittleren Tuchfabrikanten be⸗ rücksichtigt. In den anderen Staaten ist man ebenfalls seitens der k wie der anderen Verwaltungen der Ansicht, daß man direkt vom Produjenten kaufen muß. Ich habe früher schon auf Bayern, in dieser Beziehung hingewiesen. In DOesterreich⸗Ungarn hat die Delegation die Heeresberwaltung aufgefordert, eine Konferenz mit den landwirtschaftlichen Vertretern abzuhalten, um in gleichem Sinne vorzugehen. Die österreichische Regierung hat sich nicht auf den Standpunkt des Abg. Kaempf gestellt, sondern auf den Standpunkt des Produzenten und Konsumenten. Die Heerespverwaltung

den Verhandlungen ist guch zur Sprache gekommen, daß weder der Marktpreis noch der Börsenprels maßgebend sein solle, sondern daß vielmehr eine Kommission von Landwirten, Vertretern der Heeresverwaltung usw. gebildet werden müßte, um von Zeit zu Zeit die Preise festzustellen. Ich möchte darauf hinweisen, daß auch die Berliner Preise nicht maßgebend sind für die Küsten— länder. Was aus den Verhandlungen der Konferenz in Oesterreich geworden ist, weiß ich nicht. Im Frankreich hat das Kriegsministerium bei 5 Armeekorps den direkten Ankauf bei Produzenten versuchsweise eingeführt. Später wurde der Versuch erweitert. An Stelle der Einkaufe— lommission reisen Offiziere herum und kaufen bis zu 19900 Fr, bar, Dies System möchte ich nun freilich nicht empfehlen. Man sollte sich vielmehr der großen landwirtschaftlichen Korporationen bedienen. Unsere Politik muß einheitlich sein. Wenn der Reichskanzler und die verbündeten Regierungen einen Schutz der Landwirtschaft für notwendig erachten, so muß auch ein bestimmtes Programm durchgeführt werden. Dazu gehört auch die Lieferung direkt durch den Produzenten. Eine Bevor⸗ zugung der Landwirtschaft gegenüber dem Handel kann ich nicht anerkennen. Es ist nur ein Akt der Gerechtigkeit, diejenigen zu beräcksichtigen, die die meisten Lasten zu tragen haben. Vielleicht entschließt sich die Regierung, eine Konferenz wie in Osterreich unter Zuziehung von Vertretern der landwirtschaftlichen Genossenschaften und des Handels einzuberufen. Diese würden den Weg ebnen, um Deutschland dieselben Bahnen betreten zu lassen wie Sachsen, Bayern und Oesterreich. Ich würde dem Minister dankbar sein, wenn er prinzipiell erklärte, daß er einen solchen Vorschlag in Erwägung nehmen will. werden wir in der dritten Lesung einen dahingehenden Antrag ein bringen.

Stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat, Departements direltor im Kriegsministerium, Generalmajor Gallwitz: Meine Herren, in den wirtschaftlichen Gegensätzen und Kämpfen der Gegenwart ist die Militärverwaltung nicht Partei. Wenn sie den Ankauf von Pro— duzenten unmittelbar fördert, so tat sie das nicht für sich allein, sondern indem sie sich auf eine von der Regierung gutgeheißene Tendenz in erster Linie stützt. Ich möchte daher glauben, daß die hier an die Militärverwaltung gerichteten Worte und Erwägungen nicht von ihr allein erörtert und verarbeitet werden können, sondern daß sie einen weiteren Umfang annehmen und an eine weitere Adresse gerichtet werden müssen. Allerdings pflegt die Heeresverwaltung diesen Ankauf von Produjenten auch aus eigener, zeugung, indem sie dabei nicht anders verfährt wie jeder andere Kon— sument, wie jede gute Hausfrau, die der Meinung ist, daß sie am

Geschäfte zu erfüllen sind, wofür ihm dann seine Gebühr zusteht. Wir können aber, wie es auch von Herrn von Brockhausen vorhin aus— geführt worden ist, kein Anrecht des Handels etwa darauf anerkennen, daß er bei allen unseren Geschäften und Käufen der Mitiler sein und seine Prozente davon bekommen müßte. (Zuruf links.) Ich weiß wohl, daß die Forderungen nicht so weit gehen; es ist aber notwendig,

duzenten und fördern diese Bestrebungen, weil wir nach unsern Er⸗ fahrungen dabei billig und gut kaufen. Zur Bekräftigung dieser An gaben erlaube ich mir, einige Zahlen anzuführen. Wir haben im Jahre 1903 für Weizen durchschnittlich bei allen Ankäufen der Heeres—

Hand 167,21 „6 gezahlt, also bei jeder Tonne 3,31 M erspart. haben beim Roggen aus erster Hand durchschnittlich 133,39 , aus zweiter Hand 138,5 „S bezahlt, also die Tonne 5,17 hilliger ge⸗ kauft. Wir haben beim Hafer aus erster Hand 128,95 ½ , aus zweiter Hand 135,43 6 gezahlt, also bei jeder Tonne 6,48 ½ꝭ gespart. Wenn die Herren das mit der Summe det Bedarfs multiplizieren, so werden sie sehen, daß wir zum Besten des sogenannten Fiskus, der in Wahr— heit nichts anderes ist als die Masse der Steuerjahler, mit gutem Er— folg gearbeitet haben. Wir haben ferner die Erfahrung gemacht, daß wir beim Einkauf von Produzenten besser kaufen als vom Händler, wenigstens sicherer gut. Wir sind von vornherein nicht so sehr der Gefahr ausgesetzt, Mischware vorgesetzt zu bekommen; wir bekommen reine Ware, die wir allerdings dann in unseren Proviantäntern nach eigenem Ermessen vermischen können. Es ist endlich nicht zu unter— schätzen, daß die unmittelbare Berührung mit den Produzenten für unsere Probiantbeamten ein sehr wünschenswerter, ja notwendiger Zweig ihrer Ausbildung ist, nicht nur für die Friedenstätigkeit, sondern auch für den Krieg, wo es darauf ankommt, die Kräfte des Landes . und nach dem vorhandenen Guten zu suchen. Indem unsere

und veranlaßt werden, sich um die ganze Marktlage zu bekümmern, nicht lediglich die Vermittlerbrücke der Händler zu gebrauchen, eignen sie sich landwirtschaftliche und geschäflliche Kenntnisse an und leisten dann im Ernstfalle Besseres. Ich möchte hier ein— schalten, daß, wenn Herr Kaempf vorhin aus der Proviantamts— ordnung eine Anjahl Stellen vorgelesen hat, nach denen nur den Händlern schärfere Bedingungen gestellt werden, dem Produzenten nicht, das nicht ganz richtig aus der Proviantamts ordnung herausgelesen ist; es sind andere Stellen wohl nicht berücksichtigt. Zweifellos prüfen wir nicht allein den Händlern gegenüber schar,, sondern auch den Produjenten gegenüber. Dazu wird der Proviant⸗ amtsbeamte geradezu erzogen, hinauszugehen und gute Ware zu kaufen; er legt auch an die Waren des Produzenten denselben scharfen Maß⸗ stab, dessen einseitige Anwendung 33 Händlern gegenüber be⸗ bauptet worden ist. Wir sichern uns auf diese Weise, nicht übervorteilt zu werden; aber der tatsächliche Effekt der Militär⸗ verwaltung ist der, daß wir bei Produzenten durchschnittlich nicht nur billiger, sondern auch sicherer und besser gekauft haben, als beim Händler. Ich möchte noch auf einige tatsächliche Punkte eingehen, um damit irrtümlichen Ansichten über die Größe des dem Handel zugefügten Schadens vorzubeugen. Der Herr Abg. v. Brockhausen hat vorhin darauf hingewiesen, daß der Bedarf der Militärverwaltung für das ganze Streifgebiet jwischen Landwirtschaft und Handel inner— halb des Reiches keine so ausschlaggebende Rolle spielt, daß man von einer wesentlichen Benachteiligung des einen oder des andern sprechen könnte. Seine Zahlen sind jutreffend. Die Militär⸗ derwaltung braucht tatsächlich an Roggen nur etwas über 10/0 dessen, was das Land verzehrt, an Hafer allerdings o/o. Tatsächlich nehmen nun Handel und Landwirtschaft an diesen Ziffern beide teil. In dem Etatsjahr 1902/3 hat z. B. der Ankauf aus erster Hand vom Produ— zenten beim Roggen 620, betragen, vom Händler 38 0½, wobei aber zu bemerken ist, daß hier unter der ersten Hand auch der Bezug aus unseren Remontedepots mit einbegriffen ist, die doch eigentlich nicht als Produzenten im Sinne dieses Widerstreits anzusehen sind; sie ge— hören der fiekalischen Verwaltung selbst an, und wir müssen ibnen daher ihre Erzeugnisse in erster Linie abnehmen. Beim Hafer sind im Jahre 19023 aus erster Hand nur 12 oso, vom Händler 8 os9 bezogen worden; im letzten Jahre b0 0,½ vom Händler sotohł wie vom Produzenten. Bei Heu und Stroh gehen allerdinas die Bezüge aus erster Hand bis auf 78 bezw. 73 ση, im letzten Jahre auf 77 bezw. 74 ö, so daß bier der

Börsengefetzezs damit treten würde, daß er wieder den Termin— mndel einführke, so würde er im Parlament keine Gefolg⸗

befürchtet dort keine Schwierigkeiten im Falle eines Krieges. Bei.

republikanischen

Eventuell

guter Ueber⸗

besten und billigsten vom Produzenten kauft, wenn sie ibn bequem erreichen kann, und daß der Handel erst dann in sein Recht tritt, wenn gewisse, vom Proßuzenten nicht selbst zu leistende Handlungen,

das Grundsätzliche hier hervorzuheben. Wir kaufen gern von Pro.

verwaltung für die Tonne aus erster Hand 163,90 S, aus jweiter Wir

roviantbeamten mit den Landleuten in Verbindung treten

sprechen können. Wag nun die Erleichterungen anlangt, die wir den Produjenten gewähren, so sind von dem Herrn Abgeordneten Kaempf einige Ziffern der Proviantamtsordnung vorgelesen worden, von denen dann summarisch behauptet wurde, diese Erleichterungen würden den Händlern nicht gewährt. Das ist nicht vollkommen jutreffend; denn die Vermittelung der Abfahr vom Bahn⸗ hofe und die Verauslagung der Frachtkosten wird auch den Händlern zugestanden. Die anderen Vergünstigungen, die wir nur den Produzenten gewähren, sehen aber bei näherer Beleuchtung nicht so gegensätzlich aus, wie es nach den vorigen Aeußerungen er⸗ scheinen muß. Wir geben den Produzenten leihweise Säcke her. Das ist aber nichts anderes, als was der Händler gegenüber dem Pro— duzenten auch vielfach tut und was der Händler andererseits nicht braucht, weil er erfahrungsmäßig selbst im Besitze einer großen Menge von Säcken zu sein pflegt; also wir füllen hier dem Produzenten gegenüber eine Lücke aus; es wird aber dadurch kein klaffender Gegensatz geschaffen (Zuruf links; die Händler haben Säcke doch schon zur Führung auch ihres übrigen Geschäfts, abgesehen von der Militärverwaliung, in großen Mengen vorrätig. Aehnlich liegt es mit dem dritten Punkte, mit dem Reinigen des Getreides durch das Proviantamt. Ich muß hier vor⸗ weg bemerken, daß dieses Reinigen des Getreides durch das Proviant⸗

amt nicht auf Kosten der Verwaltung, sondern auf Kosten des Produzenten geschieht; auch hier dürfte die Vergünstigung gegenüber dem Händler nicht so erheblich sein, weil sie meist bei ihrem größeren Betriebe im Besitz von eigenen Reinigungsmaschinen sind oder sie jedenfalls in den Städten, in denen sie meistens wohnen, die Reini⸗ gung leichter besorgen können, was den kleineren Produzenten auf dem Lande nicht möglich ist. Eine allgemeine Zuwendung dieser Ver— günstigungen auch an den Handel verbietet sich schon dezwegen, weil die Arbeits« und Betriebskräfte unserer Proviantämter dazu nicht ausreichen würden. Nun sind von dem Herrn Ab⸗ geordneten Kaempf eine Anzahl Beispiele angeführt worden, in denen Proviantämter diese ihnen aufgetragene Förderung des An⸗ kaufs vom Produzenten in einer unangemessenen Weise, sei es mündlich, sei es durch die Blätter, verbreitet haben. Ich stehe nicht an, zuzu⸗ geben, daß Ungeschicklichkeiten vorgekommen sind, und wir haben uns, wo es bekannt geworden ist, nicht gescheut, Rektisikationen eintreten zu lassen. In dieser Menge von Beamten, die das Beste anstreben und die Weisung ihrer Vorgesetzten ausführen wollen, sind immer einige, die über das Ziel hinausschießen und Sachen machen, die wir selbst nicht gutheißen können. Ich komme nun noch auf einen Punkt, der vorhin auch von dem Herrn Abg. Kaempf erwähnt worden ist, das sind die Tarifver⸗ hältnisse. Wir sind dafür moniert worden, daß wir es den Pro—

Duzenten ermöglichen, durch Abnahme ihrer Ware an dem Ankaufsort den Militärtarif anzuwenden und damit eine

Differenzierung zwischen den Händlern und Produzenten zu schaffen. Hierzu möchte ich zunächst erwähnen, daß wir ihnen die Ware nicht im Hause abnehmen, sondern nur von der Eisenbahnstation, die Erleichterung ist also nicht so groß, wie sie teilweise vorausgesetzt wird. Es ist ferner zu erwähnen, daß diese einseitige Zuwendung an die Produzenten nur bei denjenigen Ankäufen erfolgt, die in den eigenen Ankaufs⸗ oder sogenannten Erkundigungsbezirken der Proviant⸗ ämter erfolgen, daß aber bei allen denjenigen Käufen, die außerhalb des eigenen Bezirks in anderen Erkundigungsbezirken erfolgen, dem Händler dieselbe Vergünstigung zugewandt wird,. Nun ist zahlenmäßig der Umfang der Geschäfte der ersterwähnten Art sehr

viel geringer als der der zweiten. Wir treiben solche Geschäfte, wie sie ja auf Grund der Anregung des Herrn Abgeordneten Zehnter im vorigen Jahre mit den Produzenten angebahnt worden sind, um ihnen die Ware leichter abnehmen zu können. An solchen Geschäͤften haben wir jedoch im Etats

besonders in entlegenen Gegenden

.

ahre 1905 nur so viele gehabt, daß von unserer Gesamt⸗ menge an Roggen nur 35 oO auf diesem Wege bezogen worden sind, 1sa Oo, 1200 unseres Bedarfs, etwa 10 οο dessen, was

im Lande umgesetzt wird. Beim Hafer hat dies O, 96 /o betragen, also auch noch nicht 10/0 unseres Bedarfs. Ich halte es allerdings für möglich, daß im Laufe des Jahres 1904 diese Zahlen etwas ge⸗— stiegen find; eine Statistik darüber haben wir aber noch nicht. Bls⸗ her ist es tatsächlich sehr unbedeutend gewesen, was auf diesem Wege bezogen worden ist, so gering, daß es wohl an einzelnen Orten eine Schädigung des Händlers hervorgebracht haben kann, für die Volks— wirtschaft im ganzen aber nicht in Betracht kommt. Aber weiter die Umsãtze, die aus anderen Erckundigungsbezirken zu den Peoviantämtern heran⸗ geschafft worden sind, die in ihren eigenen Bezirken nicht genug kaufen können, die haben bei Roggen und Hafer gegen 309 betragen, also erheblich größere Summen als die vorerwähnten. Meine Herren, bei diesen Änkäufen, die in fremden Proviantamtsbezirken erfolgen, genießt der Händler den gleichen Vorzug des Militärtarifs wie der Produzent. Run ist aber noch folgendes zu berücksichtigen. Es ist vorhin als ganz allgemein feststehende Regel hingestellt worden, als wäre der Militärtarif billiger als der allgemeine Verkehrstarif. Das trifft nicht zu. Der Militärtarif ist auf kleine Entfernungen teuer, der Militärtarif rechnet mit einer Abfertigungs gebühr von 1,ů50 M, der allgemeine Verkehrstarif mit einer Abfertigungsgebühr von 1 6 Bei kleinen Entfernungen bedeutet das also auf den einzelnen Kilometer sehr viel weniger. Der Militärtarif, der für 1000 Kilogramm auf den Kilometer 5 bezahlt, wirkt infolgedessen so, daß bei einer Ent⸗ fernung von 10 Kilometern das Militärgut noch 246 „M, das Zivil gut nur 2,10 M fostet. Erst bei 20 Kilometer sind die beiderseitigen Kosten mit 3,30 S gleiche, und erst von 30 Kilometer an tritt ein Nachteil zu Ungansten des allgemeinen Verkehrstarifs ein. Nun, meine Herren, wollen Sie daran denken, daß ich vorbin ausführte, die Bezüge im eigenen Ankaufsbezirk, bei denen der Militärtarif nur den Produzenten zugute kommt, haben sich in minimalen Grenzen bewegt, nur in Bruchteilen von Prozenten. Das sind aber gerade die, bei denen der Militärtarif noch teurer ist, sodaß tatsächlich diesen Produzenten, denen es zugute gekommen sein soll, vielfach gar kein Vorteil erwächst, während diejenigen Ein fäufe, die sich auf großen Strecken bewegen, bei denen also ein Vor= teil des Militärtarifz gegenüber dem Zioiltarif eintritt, in gleicher Weise den Produjenten wie den Haͤndlern gegenüber angewandt werden. Melne Herren, es ist notwendig, diese Verhältnisse hier hervorjuheben, damit keine abenteuerlichen Vorstellungen von dem Grade der den Produzenten zugewandten Vorteile Platz greifen. Er ist sehr viel geringer nach Umfang und nach Einheitssätzen, als es nach den Darlegungen der Herren den Anschein hat. Der Herr Abg. von Brockhausen hat nun in schätzenswerter Weise einen Teil der Einwendungen bereits widerlegt, wofüc ich ihm dankbar bin, dann aber seinerseits Anregungen gegeben, die sich in entgegen— gesetzter Richtung bewegen. Wenn er da zunächst auf Bayern hin⸗ gewiesen hat, wo der Ankauf von Produzenten in . Umfange als bei uns erfolgt, so muß ich ihm sagen, daß wir bisher nicht die Absicht gehabt haben, Bahern auf diesem Wege ju folgen. Wir haben es einmal nicht getan, weil wir als Milttärverwaltung nicht diefen Sturm und Kampf zwischen Produjenten und Händlern bei uns heraufbeschwören wollten, sondern weil wir, ohne ge⸗ drängt ju werden, nach beiden Seiten hin neutral bleiben wollen, weil wir lediglich durch sachliche Rücksichten geleitet sind. Dazu kommt, daß die Verhältnisse in dem ganz vor⸗ wiegend landwirtschafttreibenden kleineren Bayern anders sind, als in dem übrigen Deutschen Reich, soweit es unter preußischer Militär- verwaltung steht. Wir bahen neben den stark ackerbautreibenden Gegenden des Ostens, die besonders viel Roggen und Dafer pro- duzteren, im Westen große Gegenden, in denen jwar viel Weizen und andere schoͤne Früchte gezogen werden, in denen aber der Anhau von Roggen und Hafer zurücktritt. Es sind. aber gerade die Gegenden im Südwesten unferes Reichs, in tenen die Massen unserer Truppen aus militärischen Rücksichten konzentriert liegen, wo ein sehr starker Bedarf eintritt. Wollten wir uns ausschließlich auf den direkten Be⸗ zug von Produzenten stützen, so würden jweifellos hier Verlegenheiten eintreten. Es ist dies ein Grund, weswegen das, was für den einen sich schickt, für den anderen nicht ohne weiteres ju übernehmen ist. Was nun die Anregungen anlangt, die wetter im Hinblick

Handel nur mit einem Viertel beteiligt ist. Immerbin wird man nach diesen Ziffern von keinem grundsätzlichen Ausschluß des Handels

auf Frankreich gegeben sind, wo insbesondere den landwirt- schaftlichen Genossenschaften ein starkes Feld der Lieferung eingeräumt