1905 / 71 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Ich babe in meiner Schwadron, in meinem Regiment auch judische Soldaten gehabt, und ich kann nur erklären: sie haben gut gedient. (Hört, bort! und Zurufe links.) Gewiß, das erkläre jch. (Erneuter Zuruf links: „Vorher!“ Glocke des Präͤsidenten.) Ich kann nichts vorher erklären, wenn ich nicht gefragt bin, sondern erst nachher. (Sebr richtig! rechts) Also wenn ich das Bewußtsein gehabt bätte, daß jetzt im Heere dienende jüdische Soldaten angegriffen worden wären, so würde ich gebeten haben, mir bestimmte Fälle ju nennen; dann würde ich versucht haben, das auf⸗ zaklären und, wenn ich es aufgeklärt hätte, entsprechend zurũckgewiesen

haben.

Aber Sie können nicht von mir verlangen, daß ich auf irgend welche historischen Rückblicke antworte und dieselben zurũckweise, schon deshalb nicht, weil mir das Material zu solcher Zurückweisung vollständig fehlt. (Beifall rechts und in der Mitte.)

Abg. Ledebour (Soz.): Der Abg. Eickhoff hat sich darüber mit Recht beschwert, daß der Kriegsminister über Angriffe egen die Juden im allgemeinen geschwiegen hat. Daß in der ee ein Vorurteil, ich will nicht sagen beim Kriegsminister, gegen die Juden herrscht, beweist, daß Juden nicht zu Offliieren be⸗ fördert werden. Daß Solialdemokraten aus den böheren Stellen fern gehalten werden, ist unter den heutigen Verhältnissen selbft⸗ derftändlich. Auch vem Standpunkte des Heeres muß das Institut der Garde als schaätlich für das Heer bezeichnet werden, denn dadurch kommt ein minderwertiges Material in die Linie. Wir müũssen ju einem Volksheer übergeben. Der Kriegsminister hat die sonal⸗ demokratische Presse aufgejordert, auch die Rettungsmedaillen, die Soldaten und Offiziere erhalten haben, aufzujählen. Wir erkennen ie wirklichen Bendienste der Soldaten und Offiziere selbstverständlich an, halten aber das ganze Medaillenwesen für eine rückstãndige Ein⸗ richt ing. Die Arbeiter baben außerordentlich viel mehr Lebensgefahren zu besteken als die Sffiniere und Soltaten in Friedengzeiten; Gruben arbeiter baben zur Rettung ihrer Kameraden die höchste Aufopferungs fähigkeit bewiesen. Im Kriege aber sind es nicht nur die Berufs— foldaten, sondern auch die Sohne des Volkes, die ihr Leben opfern. Der Redner wendet sich darauf gegen die Ausführungen, die der Kriegs⸗ minister in der Kommission über die numerische Stärke der deutschen Infanterie gegenüber der französischen im letzten Kriege gemacht habe, und tadelt die Art der Disziplin, die zu Kadavergeborsam führen müßse, wie in Rußland, we Soldaten Kinder von den Bäumen ge— schoffen hätten. Das Heer dürfe lediglich zur Landesverteidigung dienen, und darum müsse schon die Jugend für diesen Zweck aus⸗ gebildet werden wie in der Schweiz. (Große andauernde Unruhe, unter der die Ausfübrungen des Redners, obwobl er seine Stimme erhebt, nicht verständlich werden. Er schließt:;) Sie schreien und brüllen, weil Ihnen meine Ausführungen nicht angenehm sind. Aber Ausführungen, wie die des Grafen von Mirbach im Herrenhause be⸗ weisen, Ta Sie den Staalsstreich wollen, und daß Sie das Heer als Polijeimannschaft gegen das Volk benutzen wollen. Sie (rechts) 2 es so hin, als ob Sie die Wehrbaftigkeit des Volkes ver= ieidigen. Das ist nicht richtig. Sie wollen die Armee nicht zur Verteidigung des Landes, sondern Sie wollen eine Büttelarmee für Ihre Partelinteressen.

Hierauf tritt Vertagung ein.

Persönlich bemerkt der

Abg Liebermann von Sonnenberg (wirtsch. Vag); Der Abg. Csckloff hat fich im Irrtum befunden, wenn er behauptete, ich hätte mir eine objektive Uawahrbeit in bejug guf den Fall Moses Bier zu schulden kommen lassen, vielmehr sind seine Behauptungen objektiv unwahr. Ich stelle fest, daß ich Kenntnis bekommen habe von dem Schreiben des Generalobersten von Los, daß ich eine Antwort darauf bier niedergeschrieben habe, die ju den Akten gegeben ist, daß der Präsident mir Gelegenheit geben wollte zu einer Bemerkung vor der Tagesordnung, daß ich diese aber dankend ablebnte; ich wollte bei der dritten Lesung darauf antworten, weil ich den Fall aus⸗ führlicher behandeln müßte. In der dritten Lesung habe ich aber im vorigen Jahre aus Gründen, die ich nicht mebr feststellen kann, zu meinem großen Bedauern nicht zum Worte kommen können. Ich kann aber nachweisen, daß ich zu zwei Kollegen im 2 gesazt habe, ich muß den Fall Moses Bier noch besorgen. Ich

be nach Kenntnisnabme den Brief mit folgender Eiklärung zurũck-⸗ ereicht: Am 19. Juni 1902 bat Generaloberst von Los die betreffende 53 in Aachen gehalten. Unmittelbar danach ist, wie Seine Exzellenz mitteilt, Moses Bier zu ibm gekommen und hat aus eigenem An⸗ triebe den Iertum aufgeklärt. Davon ist aber leider damals nichts in die Preffe gekommen, und daran baben sowohl die judenfreund⸗ lichen wie die judengegnerischen Zeitungen 14 Tage lang Besprechungen geinüpft, denen sie die Annahme zu Grunde gelegt haben, daß Moses Bier Jahaber des Eisernen Kreuzes ist. Bier hat auch nicht gegen die ibm reichlich gespendeten Ghrenerklärungen protestiert. Erst am 9. Juli brachte die „Bonner Zeitung“ folgende Notiz: ‚Generaloberst Freiberr von Los hat am J3. d. M., dem Gedenktage der Schlacht von Königgrätz, die Inbaber des ESisernen Kreuzes, die mier seinm Kommando den Feldzug gegen Frankreich mitgemacht kaben, zum Mittagsmahle eingeladen. Es folgt die Mitteilung der Namen der Teilntkmer, darunter nicht Moses Bier. Daran knüpften andere Zeitungen die Mitteilung, daß sich erst bei Einladung zu viefem Effen berausgestellt babe, daß Bier nicht das Eiserne Kreui besaß. Diese neue Wendung der Angelegenbeit wurde in der jüdischen Presse absolut totgeschwiegen, wahrend in der anderen Preffe das Verhalten des Moses Bier gegeißelt wurde, Ich habe zbhne Widerspruch dies am 7. März erwähnt. Mich trifft an dem Irrtum keine Schuld. Dessenungeachtet bin ich gein bereit, ihn richtig zu stellen, kann dies aber nur in einer Form tun, die mich

gen den Vorwurf schätzt, daß ich in leichtfertiger Weise unrichtige . aufgeftellz habe. Der Abg. Eickhoff wird einseben, daß er mir Unrecht getan hat, als er sagte, daß ich diese Angelegenheit nicht mebr erwähnen wollte. Also ich stelle fest, daß Moses Bier selbst daran schuld ist, daß 14 Tage, 3 Wochen lang......

Präsident Graf von Ballestrem: Das ist keine persönliche Bemerkung mehr.

Abg. Erjberger wendet sich in persönlicher Bemerkung gegen den Abg. von Jaunez.

Abg. Eickboff: Ich habe behauptet und halte aufrecht, daß der Abg. Liebermann von Sonnenberg bis zu dieser Stunde verabsãumt bat zu tun, was Pflicht jedes Ghrenmannes ist, einen unberechtigten Vorwurf wieder gut zu machen, den er unter dem Schutz der Immunität gegen einen unbescholtenen Staatsbürger erboben hat. Von den Akten des Reichstags hat der Beschuldigte bis heute keine Tenntnis erlangen können. Ich stelle schließlich fest, daß Herr von Tiebermann beute erneut den Vorwurf gegen den Bier erhoben hat, daß dieser sich in der Frage des Eisernen Kreuzes etwas habe zu Schulden kommen lassen.

Abg. Liebermann von Sonnenberg: Ich stelle fest, daß Herr Eickhoff unrichtige Behauptungen über das aufgestellt hat, was ich soeben gesagt habe. Ich hob ausdrücklich bervor, daß der Moses Bier den Zeitungen gegenüber nicht getan hat, was er dem General gegenüber fat; iafolgedefsen hat man ihn noch drei Wochen länger als Ritter des Eisernen Kreuzes gepriesen. Nach Lage der Dinge bin ich nicht im stande gewesen, früher auf die Sache ein⸗

zuge ben.

Abg. Eickhoff: Ich stelle nochmals fest, daß Herr Lieber⸗ mann von Sonnenberg bereits vor Jahresfrist wußte, daß der be⸗ treffende Bier nicht behauptet hatte, das Eiserne Kreuz zu e g.

Abg. Liebermann von Sonnenberg: Ich stelle noch mals fest, daß Herr EGickboff wieder einen Bogen schlägt. Ich babe damals bereits erklärt, bei der dritten Lesung 5 jurũck⸗ zukommen. (Lebhafte Rufe links: Wann war das?) Ich babe da⸗

wartet, bis heute wieder der ö . daran war. Der Ver⸗ wurf bleibt sitzen: Moses Bier bat die Zeitungen weiter getäuscht. Präsident Graf von Ballestrem: Da bier von meiner Tätigkeit mit die Rede ift und Briefe verlesen worden sind, die an mich e äichtet waren, so stelle ich fest: Nach den Aeußerungen des A J. Tiebermann von Sonnenberg schrieb der General feldmarschall Frel⸗ berr v. Los, der mein persönlicher gütiger Gönner seit langen Jahren ist, an mich, daß er sich verpflichtet fühlte, die Sache richtig ju stellen, und ließ mir durch einen befreundeten Offizier den ganzen Sachverhalt mitteilen. Ich schickte das Schreiben dem Herrn Abg. Liebermann von Sonnenberg und stellte ihm anheim, zu fun, was er für richtig hielte. Darauf hat er den verlesenen Brief an mich gerichtet. . Herrn Feldmarschall habe ich das ebenfalls mitgeteilt. Dem Abg. Gickhoff habe ich den Vorfall nicht mitgeteilt, der Hat seine Wissenschaft von jemand anders getriegt. Schluß nach 6i“„ Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr. Militãretat.)

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 167. Sitzung vom 22. März 1805, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraxhischem Bureau.)

Ueber den ersten Teil der Verhandlungen ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Zu dem Gesetzentwurf, betreffend die Schadlos— haltüng des Herzoglichen Hauses Schles wig⸗ Holstein-Sonderburg⸗-Glücks burg, dessen erste Beratung den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildet, erklärt in Erwiderung auf die Ausführungen des Abg. Gyßling (fr. Volksp.) der

Finanzminister Freiherr von Rheinbaben:

Meine Herren! Der Herr Justizminister, detn die Vertretung der Vorlage nach der rechtlichen Seite hin in erster Linie obliegt, ist durch die Verhandlungen in der Staats haus haltskommission des Herrenhauses in Anspruch genommen, und ich muß mir also erlauben, meinerseits auf die Rechtslage beziehentlich auf die Frage des Vor⸗ handenseins von Billigkeitsräcksichten einzugeben.

Meine Herren, ich darf daran erinnern, daß der Staat, und zwar dieses bohe Haus in vollkommener Uebereinstimmung mit der Staatẽ⸗ regierung, es für ein nobile officium Preußens gehalten hat, die Unbilligkeiten und Härten zu beseitigen, die sich aus den Entwicklungen der Jahre 1864 und 18665 ergeben haben, Entwicklungen, die dem preußischen Staate eine Reihe von blühenden Provinzen und einen außerordentlichen Zuwachs an Macht eingetragen haben. Man ist davon ausgegangen, daß der Grundsatz der Beseitigung von Unbillig⸗ keiten doch auch nicht außer acht gelassen werden könne gegenüber den Fürstenhäusern, die durch die Entwicklung des Jahres 1864 betroffen

worden sind. Zwar hat man ausdrücklich abgelehnt das muß ich dem Herrn Abg. Eyßling gegenüber betonen —, etwa eine

Schadloshaltung für die staats rechtliche Seite der Angelegenheit zu geben; es ist vollkommen irrig, wenn der Herr Abg. Gyßling insofern einen Gegensatz der Augustenburger ⸗Vorlage gege nũber der jetzigen Vorlage konstruiert. In dieser Frage ist immer davon ausgegangen worden, daß die ftaats rechtliche Seite vollkommen ge⸗ trennt zu behandeln ist, daß für den Verlust der Hoheitsrechte eine Schadloshaltung seitens des Staats nicht gewährt werden kann, wohl aber, daß es eine Forderung der Billigkeit ist, den betroffenen Fürstenhäusern wenigstens die Vermögensschãden auszugleichen, die ihnen durch die Entwickelung jener Jahre zugefügt worden sind.

In Konsequenz dieses von dem hohen Hause wiederholt ge⸗ billigten Vorgehens liegt auch diese Vorlage, und der Herr Abg. Jürgensen hat vollkommen Recht, wenn er sagt, daß sie eine not⸗ wendige Konsequenz des Gesetzes vom Jahre 1885 ist, durch welches dem Augustenburgischen Hause, der älteren Linie dieses Fürstenhauses, eine Schadloshaltung gewährt worden ist.

Wenn der Herr Abg. Gyßling im Eingange seiner Rede gesagt hat, daß diese Vorlage mit besonderer Eile behandelt worden sei, so ist das nicht zutreffend. Meine Herren, das Glücksburgische Haus hat sich in einer Eingabe vom 18. Januar 1902 an die Staatsregierung gewendet mit der Bitte, dem Glẽcksburgischen Hause eine Abfindung ju gewähren, wie sie dem Augustenburgischen Hause zuteil geworden ist. Darauf ist zunächst von der zuständigen Justizinstanz, von dem Herrn Justizminister, die Sache geprüft worden, und der Herr Justizminister hat dahin votiert, daß dieselben Billig keitsgtünde, die dabin geführt haben, dem Augustenburgischen Hause eine Abfindung zu geben, auch dafür sprächen, dem Glücksburgischen Hause eine Schadloshaltung zu gewähren. Auf Grund dieses Gut⸗ achtens ist dann in Verhandlungen mit dem Herzoglichen Hause ein⸗ getreten worden, und diese Verhandlungen haben naturgemäß eine geraume Zeit erfordert, weil die Einzelheiten besprochen und auch die sideikommifsarische Bindung geregelt werden mußte. Also von einer besonderen Eile ist hier durchaus nicht die Rede, und ich muß das betonen es liegen hier in der Tat dieselben Billigkeitsgründe vor, die dem Augustenburgischen Hause gegenüber obgewaltet haben. Es wãre ja erwũnschter gewesen, man hätte die Abfindung des Glücksburgischen Hauses vielleicht gleichzeitig mit der des Augustenburgischen Hauses vornehmen können; aber die Situation ist für das Glücksburgische Haus erst in den neunziger Jahren vollkommen geändert worden. Eist in den neunziger Jabrten, nach dem Tode der Herzogin Wilhelmine ist auf das Gläcksburgische Haus, auf das jetzige Haus, der Anspruch auf das Schloß übergegangen, erst dann hat das Glücksburgische Haus den Besitz des Schlosses angetreten, das mitten im Wasser belegen ist und das eine einmalige außerordentliche Instandsetzung erfordert, die von der zuständigen Regierungsinstanz auf über 500 000 M ge— schätzt, von dem Herzoglichen Hause sogar auf etwa 700 000 4 beffert worden ist und jedenfalls sehr bedeutende Kosten erfordern wird. Dazu kommt, daß, wie in der Vorlage Ihnen mitgeteilt worden ist, die frühere Inhaberin, die Herjogin Wilhelmine, in der Lage war, aus der von der dänischen Krone gewährten Rente von etwa 120 000 M die Kosten der Unterhaltung des Schlosses zu bestreiten, und daß an Mitglieder des Gläücksburgischen Hauses aus der dänischen Kasse beziebungsweise aus schleswig holsteinischen Kassen überhaupt Apanagen insgesamt im Betrage von rund 1890 000 M jährlich gejahlt wurden, die in Wegfall gekommen sind. Also es läßt sich, glaube ich, nicht leugnen, daß ähnliche oder vielmehr gleiche Billigkeitsgründe vorliegen wie dem Auguftenburgischen Hause gegenüber. Dem Augustenburgischen Hause sind bekanntlich seitens der dänischen Regierung

Entschädigung des Augustenburger Hauses dafür bat enn sehr breiten Raum in den Verhandlungen des einstigen Bundegta in Frankfurt a. M. eingenommen, wie allen Herren erinnerlich e wird, die die Erinnerungen des Fürsten Bismarck gelesen haben. Mr ist dazu übergegangen, eine Einwirkung auf die dänische Regiermn auszuüben, und diese hat sich bereit finden lassen, dem Augustenburgh Hause eine Entschädigung für die ibm entrissenen Güter zu zahle aber eine Entschädigung, die als nicht ausreichend angesehen wun und weil sie nicht ausreichend war, hat nachher der preußische Stu diese Schadloshaltung des Augustenburger Hauses übernommen, inden ibm die Rente von 300 000 mit allseitiger Zustimmung dies Hauses bewilligt wurde. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bia, wenngleich eine so genaue Schädigung nicht nachgewiesen werden kam, wie sie damals in der Differenz der Abfindung lag, die die däniss⸗ Krone an die Augustenburger gezablt hatte gegenüber dem effektien Werte, den die Güter besaßen. Eine so genaue ziffernmäßige Untn, lage liegt nicht vor; aber die Tatsache liegt vor, daß dem Fütstlich Hause die Unterhaltung des Schlosses zugefallen ist, das sehr erbebliz Kosten, und zwar nicht nur einmalige, sondern laufende Kosten g. fordert, während die früher gewährten Nebennutzungen fortgefalle sind. Die Tatsache liegt vor, daß das Glücksburger Haus eine sch erhebliche Apanage aus Dänemark bekommen hatte, und daß sie ne gefallen ist. ;

Also wenn man es eines Staates wie Preußen nicht nur h würdig erachtet, sondern es geradezu als seine Aufgabe bezeichtn muß, diejenigen Fürstenhäuser, die durch die Entwickelung der Din betroffen worden sind, wenigstens nicht materiell eine Einbuße erlenr⸗ zu lassen, dann, glaube ich, liegt es in der Konsequenz, daß M Preußische Staat auch diese Einbuße wieder gut macht, die M, billigkeiten beseitigt, die dem Fürstenhause erwachsen sind.

Was dann das Plöner Aequivalent betrifft, das durch Gef von 1882 geregelt worden ist, so bat das mit der vorliegenden Frag nicht das geringste zu tun. Dieses Plöner Aequivalent hat mit Aenderung der staatsrechtlichen und vermögensrechtlichen Lage Hauses Glücksburg durch die Ereignisse der Jahre 1864 und 186 auch nicht das allermindeste zu tun. Es handelt sich vielmehr einfez um eine Rechtsfrage, die ein volles Jahrhundert weiter iurücklieg nämlich aus dem Jahre 1756 stammt. Damals waren die Elück burger und die Plöner Linie ich bemerke, daß die jetzige Glüch burger Linie erst seit 1825 diesen Namen führt, früher dagegen Namen Holstein⸗ Beck am Aussterben, und die Königliche Linn die auf dem Throne von Dänemark saß, hatte den Wunsch, dien Territorien mit dem Königlichen Gebiet ju vereinigen. Sie tt deshalb in Verhandlung mit den Agnaten wegen Aufgabe ihrer? sprüche und wegen entsprechender Abfindung, und jwar wurde dad ausgegangen, den Agnaten eine Abfindung in Grund und Boden; gewähren. Da sich aber geeignete Grundstücke nicht alsbald fande so kam man zunächst zu einer Geldabfindung von 36 000 jäbrli Es ist aber immer von seiten der Agnaten der Anspruch aufrecht halten worden, ihnen die verheißene Abfindung in Grund und Bod zu gewãhren. Darauf sind später die Verhandlungen wieder aufgenomme worden, man hat an verschiedene Grundftücke in Hessen· Nassau usw. gedach Immer aber konnte eine Verständigung darüber nicht erfolgen, welch Grundstücke dem Fürstenhause zur Schadloshaltung gewährt wen sollten. Schließlich hat man die Verhandlungen dadurch beende daß man die Abfindung von 36 (00 4 auf 54 000 M erhöhte, n das ist im Jahre 1882 von diesem Hause bewilligt worden. A dieses sogenannte Plöner Aequivalent hat mit der vorliegenden Fran mit der Gestaltung der Verhältnisse infolge der Greignisse der Ju 1864 und 1866 nicht das mindeste zu tun.

Ich glaube mich auf diese Aeußerungen beschränken zu din und betone nochmals, daß ich es für ein nobils officium preußischen Staats halte, das, was mit voller Zustimmung Preußischen Landtags im Jahre 1885 dem Augustenburger Her gegenüber geschehen ist, auch dem Glůcksburger Hause gegenüber tun. (Bravo!)

Abg. Gvyßling (fr. Volkep.): Der Finanzminister bat von einn nobile offieium gesprochen. Auch ich habe anerkannt, daß wir Billiglei grände durchaus gelten lassen würden, aber nach unserer Ansicht lies fosche nicht vor. Wes das nobile officium angebt, so ist s— einmal richtig hervorgehoben worden, daß wohl besser von. n.

noblesse oblige der Fürsten gesprochen werden müßte, und diese bef Verzicht leisteten. Ich habe mich nicht über die Eile gewundert, der diefe Vorlage eingebracht und begründet worden ist, wobl an darüber, daß die Vorlage nach Erledigung des Etats so kurze j vor der ersten, am 1. April 1905 zu leistenden Rateniahlung eingebta sst; meinetwegen bätte die Vorlegung und Begrundung noch n länger auf sich warten lassen konnen. Der Finanjminister bat M Gründe nicht widerlegt, daß es zum mindesten sehr zweifelhaft itt. Tie Anfprüche der Gläckcburger auf dänische Grundrenten an Pre übergegangen sind. Ich bitte Sie nochmals, die Vorlage abꝛulebn⸗

Abg. von BüTow-Bossee Greikons): Wir stehen auf Standpunkt, daß für die Gläcksburger Linie Rechtsansprüche allerkn nicht vorhanden sind; zu einer Ablehnung der Vorlage könnte man aber nur entschließen, wenn eine wohlwollende Betrachtung ersch wäre. Der Redner fpricht namens seiner Fraktion seine Zustimmung der Vorlage aus, bleibt aber bei der im Saal herrschenden Um unberständlich. Er hebt hervor, daß die Glücksburger sich an Greignifsen vor 1864 im deutsch⸗nationalen Sinne beteiligt bat Kommissions beratung bält auch er für überflüssig. ö

Hiermit schließt die Diskussion. Da eine Kommiss beratung nicht beantragt ist, wird die zweite Lesung demnẽ im Plenum stattfinden.

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Abg. Dr. Porsch (zur Geschäftsordnung): Wir hätten el wünschenswert gehalten, die Berggesetznovellen morgen zu bera⸗ Nach der gestrigen Geschäftsordnungsdebatte wollen wir uns, ind bescheiden, ihr? Beratung am Montag zu beginnen. Ich mon aber den Präsidenten bitten, um den Kommissionen ein rasch Arbeiten zu ermöglichen, ihnen darauf mehrere Tage für ihre Arben freizulassen. Das würde im Interesse der Verabschiedung der 6e entwürfe liegen. Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.): Die füllung des Wunsches des Abg. Porsch liegt im Interesse der * gemäßen Erledigung und des früheren Abschlusses der Tagung.

Praͤsident von Kröcher: Ich werde diese Anregung in? wägung ziehen.

Schluß nach 122 Uhr. Nächste Sitzung Freitag 111 Dritte Lesung des Gesetzentwurfs über die hochwafferge lichen Fluüsse; Anträge; Petitionen.)

mals diese Erklärung nicht abgeben können, und darum habe ich ge⸗

die Güter auf der Insel Alsen entiogen worden, und die

Gesuudheitswesen, Tierkrankheiten und 6 m

Gesundbeitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.

(Aus den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts/, Nr. 12 vom 22. Mär 1905.)

Pest. Aegypten. In der Zeit vom 4 bis 11. März ist im Berirk Tukh eine Erkrankung und ein Todesfall an der Pest zur Anzeige

gelangt.

Aden. Vom 19. Februar bis 3. März sind 443 Personen an der Pest erkrankt und 402 der Seuche erlegen. ö 14 am 18. Februar abgelaufenen Woche sind, wie nachträglich berichtigend 6 wird, in Aden 371 Personen an der Pest erkrankt und 339 gestorben.

Britisch⸗-Ostindien. Während der am 25. Februar ab⸗ gelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft 6. 4216 neue Erkrankungen (und 3193 Todesfälle) an der Pest zur Anieige , davon S824 (735) in der Stadt Bombay, 62 (68) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karachi.

Mezambiqgue. Zufelge einer Mitteilung vom 2. Februar ist in dem Ein eborenenbejitk Go vuro, etwa 70 Meilen südlich von Beira am Savefluß, unter den Eingeborenen die Pest in milder Form ausgebrochen. Die Regierung hat einen Arzt dorthin gesandt; für Beira ist die Gefahr angeblich nur gering im Hinblick auf die große Entfernung und den geringen Verkehr jwischen Govuro und Beira. Den Schiffen in Lourenzo Marquej wurden am 18. Fe- hbruar noch reine Gesundheitspässe erteilt.

Britisch⸗ Südafrika. In der Kaykolonie sind vom 4. bis 11. Februar neue Pestfälle nicht zur Anzeige gelangt. Der aus der Vorwoche gemeldete pestverdächtige Todesfall in Gast London hat sich als Pesttodesfall erwiesen.

J Durban sind während der beiden Wochen vom 29. Januar bis 11. Februar 46 Pestkranke in das Hospital aufgenommen worden und ebenso viele sind dort gestorben.

. Pest und Cholera. Britisch-Qstindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 12. bis 18. Februar 88 Personen an der Pest und 24 an der Cholera. Cholera.

Rußland. Amtlich wurde bekannt gemacht, daß vom 25. Fe— bruar big jum 4. März weder im donischen Heeresgebiet noch in den übrigen Ortschaften des Reichs Choleraerkrankungen vorgekommen sind.

Gelbfieber.

Es gelangten jur Anzeige vom 29. Januar bis 11. Februar in den Bezirken Oaxaca und Jucatan 2 bejw. 1 Erkrankung, im Be⸗ zirk Vergęrui 1Todetfall, ferner in Para vom 16. bis 31. Januar 41 Todesfälle und in PaWn ama vom 28. Januar bis 14. Februar 5 Er- krankungen und 3 Todesfälle. Von den im Januar und Februar aus Panama gemeldeten Fällen ereigneten sich 6 Erkrankungen und ? Todesfälle unter der Besatzung des Dampfers „Bofton“.

Pocken. Deutsches Reich. In der Weche vom 11 bis 18. März ist ein Pockenfall in Teterchen, Kreis Bolchen, Bezirk Lothringen, fest⸗

Stand der Tierseuchen in Oesterreich am 14 Märj 1808. (Nach den vom K. K. 5sterreichischen Ministerium des Innern veröffentlichten Ausweisen.)

geftellt worden. Bor vier Wochen war außerdem in demselben Hause ein italienischer Knabe von 10 Jahren an den Pocken erkrankt, 23. Kranke ist aber eist Mitte Mär; dafelbst entdeckt.

. 4 In Palermo find vom 16. Februar bis jum . är 11 neue Pockenfälle zur Anmeldung gelangt und 2 Personen zer Krankheit erlegen. Die Seuche hat danach wesenklich ab gengmmen, am 15. Februar befanden sich 50o, am 1. Märj nur noch 22 Pockenkranke in aͤrztlicher Behandlung.

Fleckfieber.

Deutsches Reich. Zufolge einer Anzeige vom 18. Mär sind in Zawodzie, einer Ortschaft des Kreises Earn fz in bb schlesien, 3 Personen am Fleckfieber erkrankt.

Mil ibrand. Räßland. Im Gouvernement Wjatka sind vom 25. Februar bis 3. Märj nur noch 5 Personen an der sibirischen Pest' erkrankt; die Zabl der während der Vorwoche dort erkrankten Personen wird nachträglich auf 22 beziffert, also um 3 böber, als anfangs ange⸗ geben war. Verschie dene Krankbeiten.

Pocken; Odessa 3, St. Petersburg 2, Warschau 4, Konstantinopel vom 20. Februar bis 12. März) 9, Kalkutta 3 Todesfälle; London ran en ban er) 3, New JYock 65, , 10, St. Petersburg 9, Vꝛrschau (Krankenhäuser) 6 Erkrankungen; Varizellen:; Buda⸗ pest 26, New Jork 121, Wien 99 Erkrankungen; Fleckfie ber: St. k 2. Tobesfälle; St. Petersburg 13, Warschau (Kranken äuser) 2 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 37 Er—⸗ , Genickstarre: Reg. Bez. Posen 2, New Jork 19 Todes-« fälle; otlauf: Budapest 25, Wien 34 Erkrankungen; epi⸗ demische Obrsxeicheldrüsenentzün dung: Nürnberg 36 Wien 3. Erkrankungen; Influenza: Berlin 8, Braunschweig b, Cöln 2, Reg. Bei. Düsseldorf . Hamburg, Lübeck je 38. München 6, Budapest, Toben bagen e 5, London 31. Moslau 8 New York 11, Paris, St. Yeterẽ burg je 3, Rom 2 Todesfälle; Nürnberg 83, Kopenhagen Lob, Stodbolm 51 Erkrankungen; Lungenentjündung: Reg. Bej. Schleswig 66 Erkrankungen; Krebs: Altona 2, Berlin 7 Todesfälle; Ankylostomiasigz: Reg.! Bez. Arnsberg 33 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel, aller Gestorbenen starb an Diphtherie und Krupp (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/ 95: 427 oo): in Borbed Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 44, in den Regierungs« hbezirken Arnsberg 103, Düsseldorf 194, in Hamburg 21, Budapest 353, Cbristiania 52, London (Krankenhäuser) 99, New Jork 258, Paris 5b, St. Petersburg 54. Stockholm 33, Wien 91 Erkrankungen; desgl. an Keuchhusten in Christiania Erkrankungen kamen zur Anzeige im Regierungsbezirk Schleswig und in Kopenhagen je 33, in New Jork 47, Wien 32 ferner warden Erkrankungen gemeldet an Scharlach in Berlin S6, in den Regierungsbezirken Arnsberg 118, Düsseldorf 103, in Budapest 55, Kopenbagen 37, London (KCrankenhäuser) 3935, New Vorl 261, Paris 70, St. Petersburg 45, Stockholm 27, Wien 58; desgl. an Masern und Röteln in Berlin 22, Breslau 34 in den Reg Benken Königsberg 231, Stettin 106, Wiesbaden 231 in DSamburg 76, Budapest 70, Kopenhagen 105, New York 282. Paris 140, Petersburg 63, Prag 48. Wien 323; desgl. an Typhus in New Jork 28, Paris 34, St. Petersburg 261. .

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Im Vorjahre. 98 041913 3312228 951 692 809 675 18329 578 65174565 198321223 1652802 Bergin spektionsbeyirk Munchen. 55 214 i. . IId s o 6 t Bayreut. 1316 7316 2536 1456165 ; Iweibrũcken v zl —— 101 735 Bayern. Kw 109 325 7221 226 685 14960 1 Im Vorjahre. 113494 1818 251 575 K Bergin spektionsbeꝛirk Seer 1 und H 212 754 f— 5 092 1876 429735 f 10 129 3226 ö niz i. GE. 163 049 780 329 116 Q f— 1575 . . Dresden 46 871 39 084 348 1795 95 547 76 617 832 3905 . Leipzig. 19830 279 646 39 066 ö D 7 DNT NM Rr Ts Ds Js TF] Tr Im Vorjahre . 413 493 154507 5781 19 775 822 790 314946 11230 39 680 gin i J 37994 4824 77 609 9726

raunschweigct. . 123728 25 686 2565 912 52 417 Sachsen Melningen und Schwarjburg⸗

k 1792 2669 37531 S289 Sachsen⸗Altenburg . 196623 39 830 411095 f 81 415 11 2 158 857 13 76 * Gu 256815 EGlsaß Lothringen... ; . 313 221

Deut sches Reich !.. . . . . 677 6 6 D 8 8 8 T d, , Im Vorjahre... . 9718 2681 3 932 08, 957173 9103731 19688 031 S 084 706 1945 453 1855 597

Die Produktion in den übrigen deutschen Staaten ist wegen ihrer Geringfügigkeit unberücksichtigt gelassen. Sie wird am Jahres

schluß für das ganje Jahr ermittelt und veröffentlicht werden.

Tägliche Wagengestellung fär Kohlen und Koks ; an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. 25, ni . ö M. gestellt 19525, nicht recht⸗ ; Oberschlesien find am 21. d. M. 532, ni jetig gestellt keine 966 e

Nach den Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen— und Stablindustrieller betrug im Februar die Gesamterzeugung von Robeisen in Deutschland und Luxemburg 572 473 gagen 16 209 t im Januar d. J. und gegen 780 450 t im Februar des Vorjahres. Auf die einzelnen Sorten verteilte sich die Gesamterjeugung folgendermaßen, wobei in Klammern die Produttlon des Februar J5301 angegeben ist: Gießereiroheisen 120 068 * (136 385 t), Bessemerroh-= eisen 18383 t G85 574 t), Thomasroheisen 437 050 t (496521 t), Stahl- und Spiegeleisen 44 801 t (37 828 t und Puddelroheisen 22181 t (gi 152 t. Die Roheisenerzeugung bat gegen den Monat Januar in allen Bezirken abgenommen, am meisten, um 50 000 t, in Rheinland · Westfalen. In den ersten beiden Monaten des Jahres . . die K 1438682: t gegen 1611513 t im Januar/Februar ; ie Verminderung der Erzeugung beträg 6 ö ö nderung der Erzeugung beträgt

Der Aufsichtsrat der Gummiwaaren fabrik Voie u. Winde, Aktiengesellschaft, Berlin, hat eit der ee. 14. April d. J. einberufenen Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 40 0, wie im Vorjahre, vorzuschlagen.

Die Bavexischen Staatsbahnen vereinnahmten bei einer Betriebslänge von 6305 Km im Februar 1805 (1894: 6095 Km): 11570 000 6 ( 2465 045 M6). Einnahme bis Ultimo Februar; 22 930 000 M ( 7889 597 M6. Laut Meldung des. W. T. B. betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri⸗ Eisenbabn in der jweiten Märzdekade 1905: 146 530 Fr. (2150 Fr. mehr als i. V. .

Bu dapest, 22. März. (W. T. B.) Die heutige General versammlung der Ungarischen Allgemeinen Kreditbank hat den Direktion vorschlägen gemäß beschlossen, von dem 4409 681 Kronen betragenden Reingewinn eine Dividende von 335 Kronen pro Aktie zu verteilen und 343 5097 Kronen auf neue Rechnung vorzutragen. .

Budapest, 22. März. (W. T. B.). Die Ungarische Qvpothekenbank schließt das vorige Geschäftsjahr inklusive des Gewinnvortrages mit 8 689979 Kronen Brutto. und 6205 661 Kronen Reingewinn ab. Die Direktion wird in der General versammlung die Verteilung von 26 Francs Dividende be⸗ antragen. 348 467 Kronen sollen auf neue Rechnung vor- getragen werden. Eigene Titres wurden im Vorjahre im Betrage von 560 Millionen Kronen plaziert, wäbrend Hvpotbekar⸗ und Kommunalobligationsdarlehen in Höbe von 50 Millionen Kronen be—⸗ willigt und flüssig gemacht wurden. Die im Besizz beßindl ichen ESffekten wurden um eine halbe Million Kronen unter dem Tageskurs in die Bilanz eingestellt.

Pitts burg, 22. März. (W. T. B.), Wie hier bekannt ge geben wird, haben die Pitts burg Steel Company 150 900 und die United States Steel Corporation 50 0090 Tonnen Bessemer Stahlknüppel, lieferbar 1905, von der Rebublie Iron and Steel Companv zum Pteise von 20 Dollars gekauft.

Berlin, 22. März. Bericht über Speisesette von Geb. GSause. Butter; Trotzdem die Zufuhren in feiner Butter recht groß Fleiben, konnten sie ohne Schwierigkeit geräumt werden. Da Mittel= sachen fast ganz fehlen, mußte vielfach feine Butter als Ersatz dafür genommen werden, die allerdings zu verlustbringenden Preisen verkauft wurde, Von sibirischer Butter trafen noch keine größeren Sendungen ein. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschafts butter I3 Qualität 118 bis 129 Æ. IIa Qualität 115 bis 1198 1 Sch malj: Wenn auch größere Preisperänderungen nicht eingetreten sind, so verharrt doch der amerikanische Markt in fester Haltung, die auf lebhaftere Nachfrage, Käufe der Packer und besonders auf das Steigen der Schweinepreise in Amerika zurückzuführen ist. Die beutigen Notie⸗ rungen sind: Choice Western Steam 44 bis 443 M, amerikanisches Tafelschmalz (BGorussia) 4563 , Berliner Stadtschmal (Krone) 465 , Berliner Bratenschmalj (Kornblume) 49 in Tierces bis 52 M Speck: Unverändert fest.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht viebmarktt vom 22. Mär 1806. Zum Verkauf standen S6 Rinder, 2565 Kälber, 1374 Schafe, 12 65. Schweine. Markt⸗ preise nach den Ermittelungen der Preisfestsetzungstommission, Bejahlt wurden für 109 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (beim. für 1 Pfund in Pfg);

Kälber: 1) feinste Mastlälber (Vollmilchmast) und beste Saug⸗ lälber 89 bis 85 Æ*; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 71 bis 77 6; 3) geringe Saugkälber 55 bis 65 M; 4) ältere gering genãhrte Kälber (Geffen 6 6

Schafe: 1) Mastlaͤmmer und jüngere Masthammel 65 bis 68 2) altere Masthammel 56 bis 62 M; 3) mäßig genährte Dam mel und Schafe (Merischafe) 50 bis 54 M; 9) Holsteiner Niederunga⸗ schafe = bis Æ. auch pro 109 Pfund Lebendgewicht bis A

Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 205ö00 Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feine rer Rafsen und deren Kreuzungen, höchstens 11 Jahre alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 63 bis 4; b. über 250 Pfund lebend (Käser bis Æ ; 2) fleischige Schweine 9 bis 62 AÆ; gering entwickelte 55 bis 58 Æ; Sauen und Eber 59 bis A

Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Schweine und Ferkelmarkt am Mittwoch, den 22. März 1905.

Ueberstand

Schweine. . 5560 Stück Stück 1 ö Verlauf des Marktes: Flottes Geschäft mit stetigen Preilsen. Es wurde gezahlt im Engroshandel für: Läuferschweine: 3— 5 Monat alt. Stãũck 3100 - 43, 00

6—7 Monat alt.. 44,00 - 60,00, Ferkel: mindestens 8 Wochen alt.. . 18,00 —25, 90 . unter 8 Wochen alt... 1400-17, 090 .

Kursberichte von den auswärtigen Fonds märkten.

Ham burg, 22. März. (B. T. B.) (Schluß) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br. 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm S0, 15 Br., 79,65 Gd. Wien, 23. März, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ginh. 40/0 Rente M.. N. p. Art. 100, 20, Oesterr. 40/0 Rente in Kr. W. per ult. 100, 45, Ungar. 40/0 Goldrente 118,79, Ungar. o/ g Rente in Kr. W. 28,16, Tärkische Lose Per M. d. M. 143 22 Buschtierader Cisenb.-Aktien Lit. B —, Nordweftbahnaktien Lit. B per ult. ——, Defsterr. Staatsbahn per ult. 657,59. Südbahn gefellschaft l 50, Wiener Bankverein S5? 00. Kreditanstalt, Oesterr. er ul. 675,25, Kreditbank, Ung. allg. 788 00, Länderbank 46750, rüxer Kohlenbergwerkü —, Montangesellschaft, Oesterr. Alx. 517, 25, Deutsche Reichsbanknoten ver ult. II7,30.

London, 22. März. (W. T. B.) (Schluß) 21 00 Eg. 3 lr Platzdiskont 24, Silber 2676.5. Bankeingang 208 000

Sterl. Paris, 22. Mär. (W. T. B.) Schluß.) 30/0 Franz. Rente gg, 85, Suejkanalaktien 4437. Madrid, 22. Märji. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 33355. Lifsabon, 22. März. (W. T. B.) Goldagio 74. Rew Vork, 22. Märj. (W. T. B.) Schluß.) Weitere von den einzelnen Spekulantengtuppen vorgenommene Positionslösungen,

der höhere Geldsatz und die Befürchtung einer Verschärfung d in Venezuela . bei Eröffnung der Boͤrse . ö