Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Laut Allerhöchster Ordre vom 20. März d. J. rangiert der Landgestütdirigent, Landstallmeister r. Wilhelm . zu Celle mit den Landstallmeistern der Haupt⸗ gestüte.
Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat und Ministerial⸗ direktor Wesener ist auf seinen Antrag zum 1. April d. 8 von den Obliegenheiten des Staatskommissars und Treuhänders bei der Preußischen Zentral⸗Bodenkredit⸗Aktiengesellschaft hier entbunden. An seiner Stelle ist der vortragende Rat im
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Ge⸗
heime Oberregierungsrat Küster, unter Entbindung von seinen bisherigen Funktionen als Stell vertreter, zum Staats⸗ kommissar und Treuhänder bei dem obigen Institut ernannt worden.
In die an der Landwirtschaftlichen Akademie Bonn⸗ Poppelsdorf frei gewordene Professur für Landwirtschaft ist Professor Dr. Remy von der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin berufen worden.
Dem Oberforstmeister Roth ist die Oberforstmeisterstelle in Köslin und dem Regierungs- und Forstrat Dr. Freiherrn von dem Bussche die etatsmäßige Stelle eines forsttechnischen Hilfsarbeiters im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten übertragen worden.
Versetzt worden sind:
der Regierungs- und Forstrat Danckel mann, Hilfs— arbeiter im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und . nach Wiesbaden unter Uebertragung der Forstinspektion Wiesbaden Nastätten,
der Forstmeister Abesser in Schwiedt, Regierungsbezirk Marienwerder, nach Neuhof, Regierungsbezirk Cassel,
der Forstmeister Hermes in Annarode, Regierungsbezirk Merseburg, nach Erfurt unter Uebertragung der gleichnamigen Oberförsterstelle,
der Forstmeister Wallis in Kranichbruch, Regierungs— bezirk Gumbinnen, nach Bromberg unter Uebertragung der Oberförsterstelle Bartelsee,
der Oberförster Ernst in Adenau, Regierungsbezirk Koblenz, nach Harburg, Regierungsbezirk Lüneburg,
der Oberförster Fendler in Roßberg, Regierungsbezirk Cassel, nach Annarode, Regierungsbezirk Mersebuͤrg,
der Oberförster Goebels in Johannisburg, ö bezirk Wiesbaden, nach Hachenburg in demselben Regierungs— bezirk,
der Oberförster Winkelmann in Fuhrberg, Regierungs— bezirk Lüneburg, nach Celle in demselben Regierungsbezirk.
Zu Oberförstern sind unter Uebertragung der neben⸗ bezeichneten Oberförsterstelle ernannt worden die Forstassessoren:
von dem Borne, Oberleutnant im Reitenden Feldjäger⸗ korps, in Kranichbruch, Regierungsbezirk Gumbinnen,
Dyck in Marienwerder,
Hobbeling in Adenau, Regierungsbezirk Koblenz,
Hollweg, Oberleutnant im Reitenden Feldjägerkorps, in Warthewald, Regierungsbezirk Posen,
Hornung in Schwiedt, Regierungsbezirk Marienwerder,
von Ilten in Elbrighausen, Amtssitz Battenberg, Re—⸗ gierungsbezirk Wiesbaden,
Kohlhepp in Roßberg, Regierungsbezirk Cassel,
Linden in Johannisburg, Regierungsbezirk Wiesbaden,
von und zur Mühlen in Fuhrberg, , , n Lüneburg,
Munzel in Ußballen, Regierunssbezirk Gumbinnen,
Puttrich, Oberleutnant im Reitenden Feld jägerkorps in Brotterode, Regierungsbezirk Cassel.
Der Förster Graßmann in Limmritz, Oberförsterei Limmritz, Regierungsbezirk Frankfurt, und der Hegemeister Hauß in Mönchswald, Oberförsterei Reichenau, Regierungs— bezirk Liegnitz, sind zu Revierförstern ernannt worden.
Bekanntmachung, betreffend die Felix Mendelssohn-Bartholdy-⸗ Staats- stiven dien für Musiker.
Am 1. Oklober er. kommen zwei Stipendien der Felix Mendels⸗ sohn⸗Bartholdyschen Stiftung für befähigte und strebsame Musiker zur Verleihung. Jedes derselben beträgt 1500 4 Das eine ist für FKomposition, das andere für ausübende Tonkünstler bestimmt. Zur gleichen Zeit erfolgt die Verteilung der Zinsen eines von den Verwandten des Generalmusikdirektorßs Dr. Felix Mendeltsohn⸗ Bartholdy, den Herten SG heimen Kommerzienrat Ernst von Mendels— sohn Bartholdy und den Bankiers Robert und Franz von Mendels—⸗ sohn zum Andenken an die 50. Wiederkehr des Todestages des Dr. Felix Mendelsohn. Bartholdy. geschenkten Kapitals von z30 00 4 und die Bewilligung von ÜUnterstützungen aus den Zinz— erträgen eingetretener Ersparnisse der Stiftung. Die Verleihung der Stipendien und Unterstützungen geschieht an Schäfer der in Deutsch⸗ land vom Staate sub vent ion ierten Ausbildungsinstitute, ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Nationalität. ö
Bewerbungsfähig ist nur derjenige, welcher min destens ein halbes Jahr Studien an einem der genannten Jastitute ge macht hat. Aus⸗ nahmsweise können preußisch? Staatzangehörig', ohne Daß sie diese Bedingungen erfüllen, ein Stipendium oder eine Unterstützung em⸗ pfangen, wenn das Kuratoriam für die Verwaltung der Stipendien auf Grund eigener Prüfung ihrer Befähigung sie dazu für geeignet erachtet.
Die Stipendien werden zur Foribildung auf einem der be— treffenden, vam Staate subventionierten Institute erteilt, daz Kuratorium ist aber berechtigt, hervorragend begabten Bewerbern nach Vollendung ihrer Studien auf dem Institute ein Stipendium fũr Jahresfrtist zu weiterer Ausbildung (auf Reisen, durch Besuch aus⸗ wärtiger Institute 2c) zu verleihen. Auch die Gewährung von Bei— hilfen und Unterstützungen erfolgt nur an Schüler der in Deutschland vom Staate suhventienierten Ausbildungsinstitute, oder an solche, welche Schüler eines dieser Institute gewefen sind, ohne Unterschied des Alters, des Geschlechis, der Religion und der Nationalität nach dem freien Ermessen des Kuratoriums.
Sämtliche Bewerbangen nebst den Nach weisen über die Erfüllung r oben gedachten Bedingungen und einem kurzen, selbst geschriebenen Lebenslguf, in welchem besonders der Studiengang hervorgehoben wird, sind nebst einer e man der Reife zur Konkurrenz durch den bisherigen Lehrer oder dem Abgangszeugnig von der zuletzt be- suchten Anstalt bis einschließlich den 1. Juli d. J. an das Kuratorium der Felir Mendelssohn - Bartholdy⸗ Stipendien Charlottenburg 2, Fasanenstraße Nr. 1, ein⸗
rat von Gusrard, bisher Landrat in öniglichen Regierung in in Düsseldorf der König egierungsrat Pohle in Bromber gsassessor
in Brom⸗
Der Negieru Montjoie, ist der gierungsrat Dr. Ko in Arnsberg, der Königlichen
a gn Spater eingehende Gesuche können nicht berũcksichtigt
Den Bewerbungen um das Stipendium sowie um Unterstützungen für Komponisten sind eigene Kompositionen nach freier Wahl, unter eidesstattlicher Versicherung, daß die Arbeit ohne fremde Beihilfe ausgeführt worden ist, beijnfügen. . . Verleihung des Stipendiums und der Unterstützungen für ausübende Tonkünstler erfolgt auf Grund einer am 29. / 36. S tember er.! in Charlottenburg durch das Kuratorium abzuhaltenden
Charlottenburg, den 1. April 1905. Ver Vorsitzende des Kuratoriums. Joachim.
der Re⸗ .
egierung in Düsseldorf, der Regierun Rauschning in Stettin der Königlichen Regierun berg und der Regierungsassessor Dr. von Luck un chen Polizeipräsidium in Stettin zur l erwendung überwiesen worden.
Dem Regierungsassessor Dr. von Kesseler in Breslau kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise sbezirk Aachen, dem Regierungsassessor urt a. O, die kommissarische Ver⸗ s im Kreise Lebus, dem Regierungsassessor Grafe tir um, bisher Hilfsarbeiter im Ministe lichen usw. Angelegenheiten, des Landratsamts im Krei
in Cöln dem weiteren dienstlichen B
Montjoie, Regierun Kleiner in waltung des Landratsamt
Frankfurt a. O
Regierungsbezirk n zu Lim burg⸗ . i rium der geist⸗ die kommissarische Verwalkun se Tarnowitz, Regierungsassessor
Bekanntmachung.
45 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1895 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs jahre 19030 bei der Nordhausen⸗Wernigeroder Eisenbahn be— züglich ihrer preußischen Strecke auf 61 814 S 56 3 fest⸗ gestellt worden ist. Magdeburg, den 30. März 1905. Der nn ch, ear Emnr nsar
egierungsbezi Grafen Finck igsberg die kommissarische Ver⸗
von Finckenstein in Kön Regierungsbezirk
waltung des Landratsamts im Kresse Stolp, Köslin, übertragen worden.
Der Regierun Landrat des Krei
e ee, e de, ere .
gsassessor Michels ans Siegburg ist dem ses Kreuznach zur Hilfeleistung in den land— rätlichen Geschäften zugeteilt worden.
Die Regierungsreferendare Reininghaus aus Arnsberg, Hannover, Breest aus Stettin und von und Frankfurt a. O. haben die zweite Staatsprü höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Der Archivassistent Dr. phil. Karl Knetsch ist von Wiesbaden an das Staatsarchiv in Marburg versetzt worden.
Den Archivhilfsarbeitern Dr. phil. Ernst Müller in Dr. phil. Arnold Peters in Danzig und Albert Huyskens in Marburg ist der Ämtstitel „Archivassistent“ beigelegt worden.
aus Königsberg, von Diringshofen aus Gilso aus ung für den
Per son alver änderungen.
Königlich Preußische Armee.
Nachweisung der beim Sanitã ts korps Februar 1905 eingetretenen Veränderung. fügung des Genęeralstabsarztes der Armee. 23. F Rapmund, Sanitätsgefteiter der Res. bein Westfäl. Pion. Bat. Nr. 7, zum Unterarzt des Friedensstandes ernannt.
Beamte der Militärverwaltung. .
Durch Verfügung des Kriegsm inisteriums. 25. März. Kanzleisekretãr beim Zentraldireltorium der Ver⸗ messungen, zum Registrator, Schultze, Kanzleidiätar beim Großen Generalstabe, zum Kanzleisekretär, — ernannt.
XIII. (Rtõniglich Württembergisches) Armeekorps. Offiziere, Fähn riche' usw. rungen und Versetzungen. Prinz Johann
im Monat Durch Ver⸗
23. Februar. Magdebur
Hoffmann,
Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Falke“ Guayaquil (Ecuador) zurück am 30. März von dort nach Buenaventura (Co See gegangen.
S. M. S. „Sperber“
am 28. März na ekehrt und umbien) in Ernennungen, Beförde 20. März. liche Hoheit à la suite
ist am 28. März in Ningpo ein⸗ getroffen und am 29. März von dort nach Chinkiang in See gegangen.
S M. S. Tiger“ ist gestern vor Chinhai nach dem Nimrodsund in See gegangen. -
S. M. S. „Friedrich Carl“ ist vorgestern von Lissabon nach Tanger und Gibraltar in See gegangen.
Im aktiven Heere. Georg von Sachsen Köni des Inf. Regts. Alt⸗Wurttemberg Nr. 121 ge
Beamte der Militärverwaltung.
Miller, Oberveterinär der Landw. 2. Aufgebots
23. Mã rz. Oberapotheker der Landw.
vom Landw. Bezirk Gmünd, Dr. R ker ind 2. Aufgebots von demselben Landw. Bezirk, — der Abschied bewilligt.
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung des Senats stellte der frühere Kolonialminister De erais, wie W. 8 Anfrage über die marokkanische Politik und vernies a Erörterungen der deutschen Presse, die darüber Beschwerde führe, da Deutschland bei dem frantösisch englischen Abkommen vom 8. Aprti 1904 ignoriert sei, da keine offizielle Mitteilu keine Bürgschaften geboten worden seien. etwas geschehen sei, was diese Haltung der deutschen Presse gerechtfertigt erscheinen lasse. Auf diese Anfrage erwiderte der Minister des Aeußern Delcassé: Nichts in der marokkanischen Polttik Frankreichs, nichts in der Anwendung der Uebereinkommen vom 8. April Und 3. Okiober 1904 könne die Erregung der Presse erklären, die Decrais soeben angedeutet babe. Er, Redner, könne fich darauf beschränken, die Tatsachen in die Erinnerung zurückzurufen; denn das Vorgehen Frankreichs voll. ziehe sich genau unter den auf der Tribüne der beiden Kammern an es habe denselben Charalter und verfolge immer noch dosselbe Ziel. Die völlige Schwächung des Maghjen und die wachsende Anarchie und Uasicherheit, die das Ergebnis davon gewesen, seien für sonders für Frankreich. Der Minister fu in Algerien die Folgen der Unruhen hart, marokkanische Geblet verheerten.
Abgereist: Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat Voigts, mit Urlaub nach Baden⸗Baden.
aus Paris meldet, eine
von ihm erfolgt und edner fragte, ob irgend
Nichtamtliches
Deutsches Reich. Berlin, 1. April.
In der am 30. März unter dem Vorsitz des Staats— ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posa— dowsky⸗Wehner iarsitzu. d. Bundesrats wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen
der Antrag Bayerns, betreffend außerordentliche Leistungen für Schwaben und Neuburg, der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Uebernahme einer Garantie des Reichs in bezug auf eine Eisenbahn von Duala nach den Manengubabergen,
der im Haag am 17. Dezember 1904 unterzeichnete Nieder⸗ lassungsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und den Nieder— landen, die Vorlage wegen Ergänzung der „Besonderen Be⸗ stimmungen“ des Militärtarifs für Eisenbahnen,
die Vereinbarung mit dem Großherzogtum Luxemburg über den Bezug von Invaliden- und Unfallrenten sowie ein Antrag wegen Besetzung einer Ratsstelle beim Reichsmilitär—
Preußen.
gegebenen Bedingungen,
abgehaltenen Plenarsitzung
edermann nachteilig und be⸗ r dann fort: Wir empfanden die unaufhörlich das Wir hatten ein doppeltes Anrecht, für die unerträglich gewordene Lage Abhilfe zu schaffen, aber gan) be⸗ sonders war daran gelegen, jedem Mißverständnis hinsichtlich unserer Absichten vorzubeugen, und jedem begründeten Anlaß ju einer Ver— einersenis zahlreiche unbestreitbar
der Versicherungsanstalt
in Marokko
dächtigung. r den Anspruch
andelsinteressen
man andererseits die Mittelmeermächte en, einen aus Sorge für die Aufrechterhaltung des Gleichg Mittelmeer, die andern aus Sorge um ihren Einfluß in Marokko selbst, nicht gleichgültig einer Aktion zuschauen konnten, die sie wohl Wenn wir einerseits nicht untätig bleiben konnten, durften andererseits umsoweniger g — ̃
den Anspruch erhebt, seine Interessen auf die Nichtachtung der Interessen anderer zu . die Harmonie seiner Interessen mit den Interessen anderer Mächte. des französisch'englischen Uebereinkommens Frankreichs über die Ruhe
ewichts im
Von der Denkschrift über den Verlauf des Aufstandes in Südwestafrika wurde Kenntnis genommen.
Die Zustimmung fanden
der Entwurf einer Maß⸗ und Gewichtsordnung,
die am 3. Dezember 1903 zu Paris unterzeichnete Inter⸗ nationale Sanitätsübereinkunft,
die Vorlage wegen Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Major Christstiftung,
der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Gesetzes über die Beurkundung des Eheschließung sowie
die Vorlage wegen Aenderung der Nr. TWXVI der An⸗ lage B zur Eisenbahnverkehrsordnung in bezug auf die Be— förderungsbedingungen für Kupfervitriol.
Außerdem wurde über die Bestellung von Kommissaren für die Beratungen im Reichstage und über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt.
In der am 1. d. M. ministers, Staatssekretärs des Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde den Entwürfen von Gesetzen, betreffend . die Friedenspräsenzstärke des deut Aenderung der Wehrpflicht, C. die haushaltsetats für 1905, 4. die etats für die Schutzgebiete fi
im Gegenteil
Vorgehens Lage als Grenzmacht eine Pflicht auferlegt, Ruhe Marokko zu wachen und ihm Hilfe zu leisten bei allen administrativen, finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Resormen. sichert das Prinzip der Freiheit des Hand. ; in Aegypten und läßt keine Ungleichbeit in Erhebung der Zölle, in Festseßzung der Steuern oder in Einführung der Transporttarise, Das französisch · wanische Ueberein⸗ im Austausch für die Handelsinteressen Abkommen
Aenderung des ndels in Marokko ebenso wie
Personenstandes und die
für alle gleich seien, zu. kommen vom Oktober 1904, durch das, e anf nach Frankreich, ranzösisch⸗englischen läßt den Artikel 4 des ,,, Abkommens Durch diesen Artikel 4 zer- streuen wir die berechtigten Besorgnisse der Mächte, die mit Marokko Handel treiben und die darum ein Interesse an dem Erfolge unseres zwilisatorischen Werks haben, weil von der Entwickelung der An⸗ gelegenbeiten in Marokko ihre Sicherheit abhängt. kommens ist formell und läßt keine Ausnahme zu, was jede Möglich⸗ keit eines Mißverständnisses ausschloß. Man fragt, ob der französisch⸗
lische Vert ltan unterbreitet wurde. wiß , , SKL, beweist insbesondere die im Juli dem
Sultan bewilligte Anleibe, der seinerseits uns dafür die Zolleinnahmen Vor dem Uebereinkommen mit en Abkommen mit dem Ma Vorgehen mit dem seinigen
bestätigt ihn bielmehr.
unter dem Vorsitz des Staats⸗
Innern Dr. Der Tert des Ab-
Gewiß war er es von
schen Heeres, b. die Feststellung des Reichs⸗ Feststellung des Haushalts⸗ ir 1905, die Zustimmung erteilt.
der ersten Stunde an.
England hafte Frankreich hzen abgeschlossen, insbesondere um unser n Uebereinstimmung zu bringen, um die Unterdrückung der Unruhen an der algerischen Grenze zu sichern. Diese Unruhen und Einfälle der Marokkaner auf unser Gebiet, unsern Handel hätten ausgereicht, uns das Recht zu geben, Son dermaßnabmen arokko zu intervenieren. Wir haben vollauf unsere Verbindlichkeiten gehalten, wärend der Maghzen die seinigen nicht
des Auswärtigen Amts, Staats⸗ thofen hat einen Urlaub ange⸗ wi hrend desselben durch den Unterstaats⸗ Wirklichen Geheimen Rat Dr. von Mühiberg
Der Staatssekretär minister Freiherr von Rich und wird wä
zu treffen und in
Aus Freundschaft für den richtigen Erkenntnis unserer Inter ssen geiogen, ihm die Gefahren der nur mit Hilfe Frankreichs beschwören
wie es unser Recht
haben wir es vor
mehr als jede andere Macht ein Interesse hat, zu wissen, daß Marokko 2 des Sultang untersteht. Meine ,, ist genau dieselbe wie die, die 6 auf der Tribune ,. Unsere Sprache in Fez ist ebenso freimütig, und der Magbjen hat bemerkt, daß er der Nolwendigkeit unserer irkung Rechnung tragen müsse; et hat um unsere Mitwirkung mehrere Male nachgefucht, teils mündlich, teils schriftlich. Ich habe niemals daraus ein Hehl emacht, daß es sich um ein großes und delikates 9 handele, daß Zwischenfälle kommen würden, um es zu durchkreuzen; aber ist das nicht das Verhängnis eines jeden großen Unternehmeng? Ich erkenne an, daß wir in Fei bei den Personen auf Widerstand stießen, die ein Interesse daran haben, daß der gegenwärtige Zustand erhalten bleibe, oder bei denen, die noch nicht den wirklichen Zweck unferes Vorgehens erfaßt baben; aber dies bat den Maghjen nicht gehindert, uns zu bitten, ibm selbst unerläßliche Reformen anzugeben und um unsere Vorschläge und Rat ⸗ schläge nachzusuchen; er hat erklärt, . er sich darnach richten wolle; das f die Aufgabe, welche zur . unsere Gesandtschaft erfüllt. Man welst darauf hin, daß sie auf große Schwierigkeiten stoßen wird; die größten sind noch diejenigen, die ihm von Frankreich kommen könnten. Ich habe mir niemals Illustonen gemacht über den Wider- stand, den wir in Fez finden können, aber ich sage, daß unser Ent⸗ schluß dadurch nicht geändert werden könate, well sich unser Interesse dem entgegenstellt, Der Maghzen wird unserem Wohlwollen und unserer Macht Glauben schenken. Vielfältige Erfahrungen haben ihn überzeugt, daß wir keinen Vorwand und keinen Grund suchten, das sicher ausgearbeitete und sorgfältig studierte Pꝛxogramm unserer marokkanischen Politik zu erweitern, sodaß er nicht an unserem sesten Willen zweifeln kann, das Programm zu verwirklichen. Der Senat ist zu der Hoffnung berechtigt, daß in dem westlichen Mittel meerbecken, we, wie sich mehr und mehr herausstellt, das, besonders fruchtbare Feld für unsere Ausdehnung und unsere Tätigkeit sich be⸗ findet, Frankreich dazu gelangen wird, seinen Einfluß zu sichern, ohne irgend ein Recht zu beeinträchtigen, ohne irgend ein Interesse zu
verletzen.
Rußland.
Der Oberkommandierende, General Linewitsch tele⸗
6 gestern, W. T. B.“ zufolge, nach St. e
ie Lage ist unverändert. Der Feind entfaltet Tätigkeit östlich der Eisenbahn. Heute nacht hat es stark geschneit; kein
Wind.
Wu nsch des Präsidenten des Ministerkomitees stellte, wie, W. T. B.“
aue St Petersburg meldet, der Metropolit Antonius einen
Reormolan nach den Wünschen der Geistlichkeit auf. Danach
soll' die Kirche die Verwaltungsform des 16. und 17. Jahr— , wieder annehmen. Der Prokurator des Heiligen Sync é Pobjedonosszew war mit dem Entwurf nicht einverstanden und dat den Kaiser, die Beratung der Reformfrage im
Ministerkomitee zu untersagen, da die Frage ausschließlich zur Kormhetenz des Synods gehöre. Der 8
Patriarchen vorgenommen werden soll.
Amtlich wird aus St. Petersburg gemeldet, daß die im Ausland verbreiteten Nachrichten von der Entdeckung einer gegen den Großfürsten Wladimir, gegen Trepow und Bulygin gerichteten Verschwörung sowie die Nachricht von einem Mord—
anschlag auf Trepow jeder Begründung entbehren.
Rumänien. Die Kammer hat, dem W. T. B.“ zufolge, den neuen
Handelsvertrag mit Deutschland mit 66 gegen
2 Stimmen angenommen.
Afrika.
*
Seine Majestät der Kaiser Wilhelm ging, wie W. T. B.“ aus Tanger meldet, gestern vormittag um 115,5, Uhr an Land, wo Seine Majestät von dem Vertreter des Sultans, Abd⸗ el⸗Malek, empfangen wurde. Nachdem Seiner Majestãt die marokkanische Abordnung vorgestellt worden war, empfing der Kuiser die deutsche Kolonie, die ihn durch eine Ansprache begrüßte, auf die der Kaiser alsbald erwiderte. Am Zoll⸗
aude wurde Seine Majestät von den marokkanischen den empfangen. Sodann begab Sich Seine Majestãt
Kaiser nach der deutschen Gesandtschaft. Als der Kc iche Zug auf dem Sokkoplatze eingetroffen war, ver— anste teten die Eine en en eine Fantasia, wobei sie ihre Gen re zu Ehren es hohen Gastes abfeuerten, während bie Musih des Sultans einen Marsch spielte. Uebergll auf dem ganzen Bege wurden Seiner Majestät von den Eingeborenen und Fren un, namentlich auch von der spanischen Kolonie, sehr herzihe Ovationen und“ begeisterte Begrüßungen zu teil. In der deutschen Gefandtschaft empfing der Kaiser einzeln die Gesandten und Geschäftsträger, darunter die Ge— sandten von Großbritannien, Spanien und Italien; sodann wurden. Seiner Majestät die arabischen Notabeln, unter ihnen EJ Menebhi und die Mitglieder der deutschen Kolonie para e n, Seine Majestät begab Sich darauf in die Wohnung es deutschen Geschä strägers, wo Er abermals ein Gesprãch wi g! Vertreter des Sultans, Abd⸗el⸗Malek hatte. Seine Malestät hatte auch eine längere Unterredung mit dem spanischen Gesandien. Darnach wurden Seiner Majestät 2 eine Reihe anderer Pe önlichkeiten vorgestellt, darunter n, sournier,, Instruktionsoffizier der Truppen in ĩ . m1 9 Uhr verließ Seine Majestät der Kaiser die eutsche Gesandtschaft und begab Sich nach dem Landungs⸗ NAaK zurück. Hier überreichte Abdel Mack bern Kaiser die Feiner, Majestät vom Sultan gewidmeten Geschenke. Um 2 Uhr kehrte Seine Majestät an Bord der „Hamburg“ zurück, die 66. 3 , ,. in See ging. ;
; ibraltar ging Seine Majestät um und folgte einer Einladung des Gouverneurs 36 6 4
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schl tags befindet über die g verspäteten Nummer d.
Das Haus der Abgeordneten rte i heutigen 173. Sitzung, welcher der . ** Schön st edt, der Minister der f uche Unterrichts und Medizinalangelegenheilen Dr. Studt und der Miniser
Am 22. März sollte im Ministerkomitee die Besprechung der Reform der orthodoxen Kirche stattfinden. Auf
itte wurde entsprochen und die Frage dem Synod überwiesen. Pobjedonosszew er⸗ klärte darauf alle Reformen für unnütz; der Synob teilte diese Ansicht aber nicht. Er erklärte es für unerläßlich, zu der Vermaltung der Kirche durch eine Person zurückzukehren, und beschloß, den Kaiser um die Genehmigung zur Ein⸗ bernufung eines Sobor zu ersuchen, in dem die Wahl eines
; . . . ö. 4 ; . . z ö der ö. Arbeiten von Budde beiwohnten, zunächst das . des heute verstorbenen Abg. Wall⸗ brecht (nl). Vertreters der Stadt Hannover, in
der üblichen Weise und verhandelte dann in erster Lesung über den Gesetzentwurf, betreffend die Aenderung der k Cochem, Mayen und Zell a. d. Mose
Abg. Linz (Zentr) wünscht eine Prüfung der Vorlage in der Justijkommission, da die Begründung die taisächlichen Verhãltnisse 34 . darstelle und eine andere Einteilung der Bezirke wünschen = wert sei.
Justizminister Dr. Schön stedt bestreitet, daß die Begründung unrichtige Angaben enthalte.
Abg. Freiherr von Eynatten (Zentr) schließt sich dem Wunsche einer Kommissionsberatung an.
Nach einigen weiteren Bemerkungen des Abg. Linz und Des. Justizministers Dr. Schönstedi wird die Vorlage der Justizkommission überwiesen.
Bei der dann folgenden ersten Beratung des Gesetz— entwurfs, betreffend die Aenderung der Amtsgericht s⸗ bezirke Köslin, Kolberg und Körlin erklärt sich
Abg. von Wenden (konf) gegen die Abänderungen, die das Herrenhaus an der Vorlage vorgenommen hat, welche die Bedürfnisse der Gutsbezirke Alt Marrin. Neu⸗Marrin und Wartekow nicht ge— nügend berüdsichtige. Die Vorlage möge daher der Juflizkommission überwiesen werden.
Justizminister Dr. Schönstedt ist mit der Kommissions— beratung einberstanden, damit die Abänderung des Herrenhauses wieder beseitigt werden könne.
Die Vorlage wird darauf ebenfalls der Justizkommission überwiesen.
Die Gesetzentwür fe, betreffend die Abänderung der Amtsgerichtsbezirke Czarnikau, Filehne und Schön? lanke sowie die Aenderung der Amtsgerichtsbezirke Alt-Landsberg und Lichtenberg, werden in erster und zweiter Lesung ohne Debatte angenommen.
In dritter Beratung wird der Ges etzentwurf, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den Kirchen⸗ gemeinden und Parochialverbänden der evan— gelischen Landeskirche der älteren Provinzen der Monaxchie, ohne Debatte genehmigt.
Bei der dritten Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den katholischen Kirchengemeinden und Gesamtverbänden, erklärt
Abg. Hoeveler (entr.), daß ein Teil seiner Partei der Tendenz des Antrags Witzmann, Kirchensteuern auf Reafsteuern nur dort weiter zu erbeben, wo dies bisher geschehen ist, sympathisch gegenüber⸗ stehe, da die Heranziehung der Realsteuern eine neue Belastung des Mittelstan des bedeute. Ba aber das Gesetz durch die Annahm? des Antrags Witzmann gefährdet werden könnte und die Regierung erklart habe, daß sie den Intentionen des Antrags Irmer entgegenkomme, werde seine Partei dem Gesetz mit dem Antrag Irmer zustimmen. Der Antrag Irmer will Kirchensteuern auf Reafsteuern nur dort er— hoben sehen, wo es den örtlichen Verhältnissen entspricht.)
Darauf wird auch dieser Gesetzentwurf unverändert an— genommen. z
. Sedann wird die vorgestern abgebrschene Debatte über die Eisenhahnvorlage fortgesetzt.
Abg. Eickhoff Ers. Volkep) wünscht eine Linie Erkelenz — Opladen, sowie Verbesserungen des Bahnnetzes im Eichsfelde.
Abg. Student ffreikons) bittet daß don der Linte Meseritz Topper und zwar bon der Station Paradies eine Zweiglinie iber 66 und Züllichau nach dem Tschicherziger Oderhafen geführt werde.
Abg. von Bülow Homburg (11) wünscht, daß die für Nebenbahnen jetzt auf 55 km erhöhte Geschwindigkeit auch ür die normalspurigen Kleinbahnen zugelassen werde, wenn betri ebstechnische Bedenken nicht entgegenständen. Die Inter⸗ essenten der Kleinbahnen beschwerten fich ferner darüber, daß keine direkten Güterabfertigungen don den Kleinkahnen auf die übrigen Bahnen stattfänden. Die Güter müßten umkartiert werden, und es entständen dadurch höhere Gebühren. Von feiten der Staats. r, . werde behauptet, daß durch direkte Ab. fertigung Me rarbeiten entstehen würden; aber die Kleinbahnen seien bereit, diese Mehrarbeiten, die übrigens nicht bedeutend seien, zu übernehmen. Ebenso wäre es wünschenswert, daß direkte Fahrkarten eingeführt würden; durch das Lösen der Fahrkarten versäume man leicht den Anschlußzug.
; Engelsmann (ul) tritt für die Aufschließung und Durch⸗ que ung des Hunsrücks durch ene Bahn von der Mofel kis zur Nabe sowie für den Bau einer Stichbahn von Simmern nach Gemünden ein und bittet um möglichst baldige Inangriff nahme der vor zwei Jahren bewilligten Linie Castellaun— Bohpard.
Abg. von Bonin (kons.) dankt für die Aufnahme der Linie von Jastrew nach Tempelburg in die Vorlage, wünscht aber noch, daß der Bahnhof von Tempelburg in möglichfte Näbe der Stadt gerückt werde, und bittet den Minister, noch in diesem Jahre prülen zu wollen, ob nicht die geplante Linie bis unmittelbar zur Stadt Tempelburg und möglichst darüber hinaus bis Bärwalbe geführt werden könne. 1
Abg. Bosse (kons.) wünscht eine Bahnlinie Minden Nienburg. Abg. von Put tkam er fkonf) dankt für die Einstellung der Linie Bütom Rummelsburg in die Vorlage und führt aus, daß diese Bahn wesentlich jur Erschließung dieses Landesteils und namentlich zur wirtschaftlichen Debung der dortigen Rentengüter dienen werde. Aher diese Bahn müsse noch weiter über Rummelsburg binaus nach Bublitz verlängert werden. Auch im Schlawer Kireise sei noch Platz n, neue Eisenbahnen; wünschenswert sei nament⸗ lich, daß eine Linie Schlawe —Stolpmünde bald gebaut werde.
(Schluß des Blattes.)
Nr. 27 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, beraut= gegeben im Minisserium der öffentlichen Arbeiten, vom J. April, het — Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nichlamlliches: Jahrbuch für die Gewässerunde Norddeutschlands. — Anlegung bon Haltepunkten für geringen Verkehr an zweigleisigen Bahnen. = Stadt⸗ und Landiirchen. (Fortsetzung) — Vermischtes; Bebauunge plan von Divꝛoldiswalde. Eiseneinlage für Betonkörper. — Grundbau unter Wasser. — Einsturz einer Hängebrücke bei Charleston in Nordamerika. — Böcherschau.
Theater und Musik.
Nationaltheater.
Daß das Nationaltheater den Wunsch hatte, ein im besten Sinne Uepuläres Werk, wie Nicolais Oper Die lustigen Weiber von Windsor in seinen Spielplan aufzunehmen, ist begreiflich, lelder aber verfügt es, wie sich bei der gestrigen Aufführung zeigte, zur Zeit nicht durchweg über die jum vollen Gelingen der Aufgabe geeigneten Kräfte. Der Falstaff des Herrn Roha war recht annehmbar, wenn auch im Humor nicht saftig genug; als unzulänglich erwies sich aber Herr Marsano als Fluth. Auch die beiden lustigen Weiber“ selbst waren mit den Vamen Rado und Mantler recht nale. wertig besetzt; letztere war ibrer Partnerin entschieden überlegen.
Ohne Tadel war nur Herr Mantler als Dr. Cajus, und in vieler
. . ,. waren Fräulein Saccur (Jungfer Anna)
chel (Fenton), während Herr Birrenkoben als Junker Spärlich zu star enn. 3. der Gesamtaufführung trat, nicht zum Vorteil des Ganzen, das Bestreben berbor, den Shakespearischen Humor durch äußerliche Komik zu vergröbern. EGinwandfres war da— gegen die musikalische Leitung des Werks durch den stets tũchtigen Kapellmeister Sãnger.
Neues Theater.
Das gestern zum ersten Male aufgeführte Drama Meta Konegen‘ von Hermann Stehr brachte es zu keinem Erfolge, es wurde vielmehr unter Lachen und starkem Widerspruch entschieden ab⸗ gelehnt. Der Verfasser, der sich als Erzähler schon ausgezeichnet het, ist kein Dramatiker. Es fehlt ihm die zwingende Kraft, die dazu ge⸗ hört, um einen Komplex von Vorgängen, bei richtiger Abschãtz ung der dramgtischen Mittel gegen einander und unter Ausscheidung des Ueberflüssigen, zusammenzufassen. Durch fünf Akte zieht sich die teils durch krasseste Momente in ihrer Entwicklung gestörte, teils durch endlose psychologische Sezierungen aufgehaltene Handlun hin. Es ist kein einfaches, kräftiges Fortschreiten, . keine Notwendigkeit in der Folge der Geschebnisse zu verspüren. Sy konnte, obzwar einzelne Szenen dichterische Anlage offenbarten, der Mißerfolg nicht ausbleiben. Der sehr in die Länge gezogenen, unstet herumtastenden Exposition kann man entnehmen, daß der Pro⸗ fessor Konegen, ein Vorkämpfer freiheitlicher Ideen, an einem größen Werk arbeitet, mit dem er auf dem Lehrertag in Breslau hervor- treten will, andrerseits aber seine Frau arg vernachläffigt hät, sodaß diese in ihrer Vereinsamung sich mit Tinem recht faden jungen Mann, dem angehenden Referendar Kull⸗ mann, angefreundet hat. Es ist dasselbe Eheirrungsmotid wie in der Satire Candida! von Shaw, leider aber ohne deffen Witz und mit einem Wust unklarer Tragik belastet. Meta Konegen hat mit ihren verzweifelten Bemühungen um ihren Mann kein Glück. Gr geht auf den Lehrertag nach Breslau, während Meta nach langem Hin und Her beschließf, mit dem Freunde das Haus für immer zu verlassen. Da erfährt sie, daß dieser außerdem mit dem Dienstmãdchen getändelt und es überdies auch vorgezogen hat, sich allein zu ent⸗ fernen. Meta begeht nun in ihrer verzweifelten Gemũtsverfassung einen Mordversuch an dem Mädchen, und als der Professor, der in Breslau mit einem Mißerfolg abgeschnitten hat, zurückkehrt, stürzt sich die seelisch völlig zusammengebrochene Frau vom Balkon. — Was sich an Beifall in den Widerspruch mischte, galt der ganz außerordent⸗ lichen Leistung der Frau Sorma in der Titelrolle. Ihre warme, volle Persönlichkeit, ihr differenziertes Ausdrrckvermögen stellte sie in den Dienst dieser sebr problematischen Aufgabe und riß ganz für sich die Hörer hin. Neben ihr behauptete sich Herr Steinruͤck als Professor in der ihm charakteristischen Weise, herbe, verfchlossene Naturen ir- zustellen. Auch Hedwig Wangel bot wieder als altes Faktotum in Bause Konegen eine glanzende Probe ihres Könnens. Herr Waßmann spielte den Referendar etwas nuͤchterner, als notwendig war, legt ihm doch der Verfasser zuweilen Worte poetischer und leidenschaftlicher Art in den Mund. Im übrigen war die Aufführung einwandfiei und rie Inszenierung voll Geschmack und Stimmung.
Trianontheater.
Paul Gavgault, den Verfasser des gestern zum ersten Male hier aufgeführten Schwanks Ihr Alibi (Ces Duponts), plauten, als er sein Stück schrieb, weder Skrupel noch Zweifel literarischer, am allerwenigsten aber solche moralischer Art. r wollte sich nur lustig geben selbst unter Außerachtlaffung jeder Wahrscheinlichkeit und hat, in einigen Situationen wenigstens, seinen Zweck erreicht. Ene Wiedergabe des Inhalts der Handlung verbietet sich von selbst, da sie eigentlich gar keinen hat. Dem Kunstbändler Lopin wird don feiner Frau und dem in französischen Schwanken üblichen Hausfreunde ein⸗ geredet, daß sie — die letzteren beiden nämlich — intim bei einer e. Dupont verkehren. Diese rätselbafte Familie wünscht Hern
opin endlich kennen zu lernen. Es werden ihm nun falsche Duponts dorgestellt, bei deren Anwesenheit in seinem Haufe plötzlich auch ein echter Dupont auftaucht. Die daraus entstehenden Verlegenbeiten, Ver⸗ wechselungen und Wirrnisse erreichen eine derartig; Höhe, daß der Verfasser schließlich keinen anderen Rat weiß als dem unglücklig n Lopin einreden zu lassen, daß er an Wahnvorstellun en leide und jeden ihm begegnenden Menschen für einen Dupont ans-he— Gespielt wurde humorvoll und flott, wie man das im Trianontbeater gewöhnt ist. Die drei obengenannten Hauptrersonen fanden in Fräulein Febdmer, den Herren Laurence und Funkermann Verte ö. wie man sie sich nicht besser wünschen konnte. Fräulein Winkler, die Herren Sachs, Lebius, Baselt, Senius u. a. vervollständigten mi trefflichen Einzelleistungen das tadellose Zusammenspiel. fehlte es nicht.
Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Aufführung von Mererbeerg Oper Die Hugenotten ⸗ unter der Leitung des Faelle meisters Dr. Muck statt. Bie Besetzung lautet: Raoul? Herr Kurt Sommer vom Königlichen Theater in Wiesbaden: Marcel; Herr Möd⸗ linger; St. Bris: Herr Hoffmann; Nevers: Herr Berger; Valentine: Fräulein Destinn; Margarete: Frau Sersog: Urbain. Fäulein Dietrich. Im Ballett des dritten Aufzugs fanzt Fräulein Dell Era. — Am Montag geht R. Wagners Oper Der fllegende Holländer“ unter Leitung des Kapellmeisters Dr. Strauß in Szene,. Die Damen Plaichinger, Goetze, die Herren Bachmann, Grüning, Knüpfer und Philipp sind in den Hauptrollen beschäftigt.
Im Königlichen Schauf“pielhause wird morgen Goetkes „Götz von Berlichingen und am Montag Hebbels ‚„Gyges und sein Ring gegeben.
Im Deutschen Theater werden als Nachmittags vorstellung
morgen „Die Brüder von St. Bernhard“ und nächten Sonntag Faust* (I. Teil) gegeben. Als Abendvorstellungen werden morgen und am Donneretag Wilbelm Tell, Montag „Helden“, Dienstag Fanst“ (I. Teil) und Mittwoch „Schusselchen aufgefũühtt. Am Freitag findet die Eistauffübrung der Boheme statt, welches Stück m Sonnabend und nächsten Sonntagabend wiederholt wird. Jose ph Kainz hat sein Gastspiel im Berliner Theater, wie schon bekannt gegeben, bis zum 10. d. M. verlängert Der Fünstler spielt morgen und Donnerstag den Husterer in G wissenswurm“, Montag den Leon in Weh' dem, der lugt!“ Tienstag den Franz in den Räubern! (Anfang 7 Uhr) und Mittwoch den Körg in der „Jüdin von Toledo‘. Am Sonnabend (um ersten Male) und nächsten Sonntag wird Ernst Welischs einaktige Komödie . Bas Fest des Sanct Matern mit Joserh Kain; als Glaus E; ax gegeben, hierauf: Der Misantbrop (Alcest: Jos. Tung Am Montag, den 10 d. M. verabschiedet sich der Künstser in Weh' dem, der lügt!“ Am Freitag geht Zapfenstreich' in Szene.
Das Lessingtheater hai für näͤchste Woche folgenden Sxiel. Han aufgestellt: morgen abend, Dienstag, Minweck, Donnerstag, Son nabend und nächsten Sonntagabend: . GClga“; Montag: Die Weber ; Freitag: Traumulus '; morgen nachmittag: Rosenmontag“; nächsten Sonntagnachmittag: ‚Rose Beind“.
Im Schillertheater O. Wallnertbeater) wird morgen nach⸗ mittag Fuhrmann Henschel', Abends Die Großftadtluft“ gegeben. Am Montag geht Der Leibalte in Sjene, am Dienstag findet die erste Aufführung der Komödie Augen rechts!“ von Jen Ledmann in Verbindung mit Oito Erich Hartlebens Lustspiel Die sittliche For de⸗
rung“ statt; dieselbe Verstellung wird am Mittwoch, Sonnabend und nächsten Sonntagabend wiederholt Am Donnerstag wird VPension Schöller“, Freitag „Krieg im Frieden, nächsten Sonntagnachmittag Johannisfener . aufgeführt. — Das Schillertheater N. ((Friedrich Wilbel mstädtisches Theater) fährt morgen und nächsten Sonntag Nachmittags Wallensleins Lager? und Die Piecolomini' auf, morgen abend Jo hannisfeuery. Im übrigen lautei der Spielplan: Monfag: Krieg im Frieden“; Dienstag: Familie Scierfe; Mittwech und Donnerstag: Der Leibalte; Freitag: In Behandlung“; Sonnabend; Iphigenie auf Tauris'; naͤchsten Sonntagabend: „Fuhrmann Henschel .