1905 / 81 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

e

aufgenommen. Die Gewerkvereine haben sich dem Vorgehen des Holzarbeiterverbandes in dieser Frage angeschlossen.

In Bres lau wurde, wie demselben Blatte telegraphiert wird, nach vergehlich unternommenen Einigungsverfuchen zwischen der Innung und dem 3 . der Ste insetzer betreffs der Feststellung des Lohntarifs gestern die gesamte Gesellenschaft, etwa 100 Mann, von der Innung ausgesperrt.

Aus Cözln wird dem W. T. B. cemeldet, der Boykott Schutz verband der Rheinisch.Westfälischen Brauereien habe beschlossen, daß 34 größer Braugreien von Cöln und Um⸗ 1 am 5. d. M. sämtliche der Organisation angehörige

zaugreigrbeiter gussperren bejw. ihnen kündigen sollen, weil über die Cölner Brauerei Alteburg, die jwei Brauer entlaffen hatte, der Boykott verhängt wurde, obwohl daz Schiedsgericht ent⸗ schieden gien be seien zu Recht entlassen worden.

In Zürich sind, nach einem Telegramm der Frkf. Ztg.“, gestern etwa 36009 Maurer und Handlanger in den Ausstand getreten. Sie fordern die Festsetzung eines Minimallohns. Sest acht Tagen streiken dort, der Föln. Ztg. zufolge, auch die Schuhmacher.

Kunst und Wissenschaft.

IX. Internationale Kunstausstellung zu München 1905. Die Bau, und Dekorationskommission wählte den Akademie⸗ professor Fran Stuck zu ihrem Vorsitzenden. Die Ausführung der baulichen und dekoratiben Umänderungen wurde dem Professor Emanuel Seidl übertragen.

Theater und Musik.

Lu stspiel haus.

Carlot Gottfrid Reulings Komödie Der Mann im Schatten“, die vor Jahren im Deutschen Theater shre Uraufführung

erlebte, wurde am Sonntagnachmsttag mit starkem Erfolge im Lust⸗

spielhause gegeben. Das schwermütige Grundmotiv der Komödie, das, wie bei den griechischen Schicksalstragödien, den Glauben an eine feste Vorherbestimmung voraussetzt, trat in der Darstellung nur am Anfang und am Schluß der Komödie und auch da nur scheu hervor. Der Hauptnachdruck wurde auf die humoristischen Szenen gelegt, die auch den breitesten Raum in Anspruch nehmen; mit großem Geschick und köstlichem Behagen spielte hier Fritz Beckmann die Rolle des selbstgefälligen, unfähigen Empor⸗ kömmlings Merkel, dem nicht nur Geld und Gut unverdient in den Schoß gefallen sind, sondern dem auch die unheilvollsten Zufälle zu Glücksträgern werden. Er veranschaulichte höchst ergötzlich wie die verhängnisvolle Rede, die dem begabten jungen Gelehrten Bergmann seine Zukunft kostet, für ibn nur eine weitere Sproffe auf der Leiter des Erfolges wird. Trotz der praktischen Beweisführung für die Theorie der „Sonnenkinder und „Schattenkinder Fortunas vermochten die Zuschauer gestern so wenig, wie schon frũher, an die unbedingte Wahrheit dieser Formel zu glauben. Dazu hat der Dichter selbst die Charaktere zu fein und zu wahrhaftig ge⸗ zeichnet. Es drängt sich überall die Wahrnehmung auf, daß nicht die Launen des Glücks für den jungen Helden die Ursache bilden, daß er der Mann im Schatten bleibt, . daß sein Schicksal durch seinen Charakter bedingt wird; seine Unentschlossenbest läßt ihn nie zu rechter Zeit das Glück bei der Stirnlocke erfassen. Diese Wahr— heit trat in der zart und dichterisch empfundenen Schluß⸗ sjzene stark. und deutlich hervor. Sie erzielte auch durch ihre geschickte Inszenierung eine tiefgehende Wirkung. Merkel hat eben am Fenster, von der Sonne hell bestrahlt, seinen jubelnden Mitbürgern auf der Straße eine Dankrede gehalten, die ihm der junge Gelehrte, im Schatten stebend, souffliert; da nähert sich ihm des reichen Mannes Töchterlein mit der Frage, warum er nicht selbst den ihm gebührenden Platz einnehme. Er aber beharrt auf seinem schwermütigen Gedanken, daß das Glück stets an ihm vorübergehe; und nun geht das Glück an ihm vorüber, als Trude mit schmerzlichem Aufschauen zu ihm zur Tür hinausschreitet. Diefe Szene spielte Rudolf Lettinger mit ergreifender Schlichtheit; er brachte überhaupt für den Mann im Schatten“ einen liebenswürdigen, ver⸗ träumten Zug, eine Unsicherheit der Haltung mit, die von vornherein seine praktischen Mißerfolge erklären. Um die beiden Hauptpersonen, des Sonnenkindes und des Mannes im Schatten,

schart sich eine große Zahl gut beobachteter Cpisodenfiguren, die von

j

den Darstellern zumeist etwas derb, aber darum nicht minder wirksam ausgestaltet wurden; unter ihnen ist Herr Imnpekoben in der Rolle des Schneiders Lehmann zu erwähnen. Frau Mallinger führte die kleine Partie der Trude anmutig durch. Die Zuschauer hatten ihre herzliche Freude an dem humorvollen Werk; nur der dritte Aufzug mit seinen breit ausgesponnenen politischen Diskursen ließ in der Wirkung etwas nach.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch,

Carmen“ von Georges Bizet wiederholt. Die Damen Goetze

(Carmen), Dietrich (Micasla), die Herren Naval (Don Josc), Hoff⸗ mann (CFecamillo) sind in den Hauptrollen beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Die Erstaufführung von G. Humperdincks komischer Oper Die Heirat wider Willen“ ist nunmehr endgültig für den 14. April festgesetzt. In den Hauptrollen wirken die Damen Destinn, Herzog sowie die . Berger, Hoffmann, Knüpfer und Philipp mit. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Strauß. ;

Merlin‘, Tragödie in fünf Aufzügen von Gustav Renner, wurde für das Königliche Schauspielbaus zur Auf— führung angenommen. Frau Nuscha Butze und Herr Boettcher sind von ihrem St. Petersburger Gastspielurkaub zurückgekehrt. Erstere spielt von morgen, Mittwoch, ab wieder in Götz von Berlichingen? Götzens Gattin Elisabeth, und Herr Boettcher die Rolle des Liebetraut.

Im Zentraltheater beginnt am 14. d. M. das Theater des Westens ein Gesamtgastspiel, und zwar ist der Spielplan, wie folgt, festgesetztß; Am 14. April: „Der Barbier von Sevilla“; Sonnabend, den 15. April: „Die Liebesfestung; Sonntag, den 16. April, Nachmittags 3 Uhr: Der Barbier von Sevilla‘, Abends 76 Uhr: Der er,, . Montag, den 17. April: La Traviata. Der Vorverkauf beginnt morgen.

Der Tenorist Werner Alberti wurde von Seiner Majestät dem König von Rumänien zum Kammersänger ernannt.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage)

Mannigfaltiges. Berlin, den 4. April 1905.

Am Sonnabend, den 15. d. M., Abends 81 Uhr, veranstaltet der Verein für Schul ref orm eine öffentliche Verfamm lung im Architekten hause (Wilhelmstraße 982 93, Saal O) mit folgender Tagesordnung:; Wesen und Wert der Reformschule“. Der Gymnasialdirektor Ramdohr und die Herren Professor Gärke und . Haeseler aus Hannover werden über die Erfahrungen der

eibnizschule (Gymnasium mit Realgymnastum) sprechen.

Der nächste der volkstümlichen Vorträge gegen den Alkoholismus in der ständigen Ausstellung für Arbeiter. wohlfahrt (Charlottenburg, Fraunhoferstr. 11 12 findet morgen, Abends Sy Uhr, statt. Herr S. Katzenstein wird über Alkohol und Arbeiterfrage' sprechen. Der Zutritt ist für jedermann frei.

Eine „Planeten⸗, Kometen. und Mondnacht“ veranstaltet die Treptower Sternwarte am Sonnabend, von Abends 7 Uhr bis Sonntag, Morgens 5 Uhr. Durch Extrawagen wird für die Rück. beförderung nach Berlin gesorgt. Am frühesten können beobachtet werden der Merkur“, die Venus‘, der Jupiter und der Mond. Alsdann spricht der Direktor Archenhold Abendz um 9 Uhr, unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder, über alle Objekte, die in diefer Nacht gesehen werden können. Nach dem Vortrag werden die übrigen Pfaneten Neptun“, Mars‘, „Uranus, und . Saturn. und die jetzt sichtbaren Kometen mit dem großen Fernrohr gejeigt. Der Preis für die ge— lamte Veranstaltung beträgt bei vorberiger Bestellung und Einsendung des Betrags an das Bureau der Sternwarte 3 6 (an der Kasse 5 6). Sollte der Himmel bewölkt sein, so behalten die Karten für eni. sprechende Einzelbeobachtungen Gültigkeit.

3m Zir kus Schumann merkt man nicht, daß die Sxieliert sich bald ibrem Ende näbert. Immer wieder weist da; Programm irgend eine Neuheit auf und zeigt abwechslungsreiche Aenderungen.

So haben dort zwölf chinesische Gäste jetzt ibren Einzu welche die verschiedenartigsten RKünste ö deitung 2 ane Ching⸗Ling⸗Foo auf dem Gebiete der Akrobatik, des Jonglieren? und der Zauberei! vorführen. Namentlich in letzterer Hinsicht werden von dem eben Genannten wahrhaft erstaunliche Leistungen geboten, deren natũt. lichen Zusammenhang man schlechterdings nicht zu erfaffen dermag. Auch einzelne Sonderspezialitãten der Truppe wie die kleinfüßigen Frauen! anmutige, puppenhafte Wesen, ferner Po-ta-to und Chad-rusd kleine, Die menschliche Schnecke, bejw. Der zwelköpfige Rnabe= ge⸗ nannte Akrobaten von staunenswerter Körpergewandthern, erregen all. gemeines Interesse. Gbenso ein etwa zehnjähriges, zierliche Mädchen, die Tochter Ching ⸗Ling. Foo's, das verschledene kleine Lieder in englischer Sprache recht verständnisvoll mit auffallend kräftiger und wohllautender Stimm: sehr graziös vorträgt. Der Ankũndigun zufolge werden edoch die . Künstler, die in ihrer eigenartigen, far enprächtigen Landestracht erscheinen, nur noq⸗ während kurzer Zeit hier auftreten. Die Darbietungen der

inzwischen nichts an ihrer Anziehungskraft verloren und sind wir immer durch verschiedene neue Tricks bereichert worden. So finden beispielsweise die dressierten Hunde des ö. Cottrell, die u. a. au

nach, Musik zu tanzen versteben, leßbbaften Beifall, ebenso kn komisch⸗ Entree der. beliebten Clomns Adolf und Ca mit ihrem propisorischen Auto'̃„. Im Mittelpunkte *. rein equestrischen Programmnummern stehen Herr Kom missionerz Schumann und seine Tochter, die elegante jugendliche Schulreitersn, Frãͤulein Dora, denen sich die Reitkünstlerinnen Geschwister Minniggio, die amerikanische Parforcereiterin, Miß Stickney, fowie Mr. Brom als Buffalo Bill? würdig anschließen. Die phantastische, wildbewegte Pantomime Eine Nordlandsreise' bildet nach wie dor den glan⸗ vollen Schluß der Vorstellungen und findet allabendlich woblver diente Anerkennung des stets gut besetzten Hauses.

Breslau, 3. April. (W. T. B) Wie hiesigen Blättern aus Liegnitz gemeldet wird, ist bei dem agestrigen Eisenbahnunglüc

gestern unter den Trümmern gefunden. Mädchen wird noch der mißt. Eine Frau ist ibren Ver— letzungen erlegen. Die Aufräumungtsarbeiten dauern fort.

Darmstadt, 3. April. W. T. B) Seine Königliche Hob der Großherjog bat das Protektorat über den vom I8. * 22. Juni hier stattfindenden IX. Dele giertentag des Be bandes deutscher Journalisten und Schriftst eller übe nommen.

Regierung bei der hiesigen Andersen Feier, Gebeimer Ober. regierungsrat Dr. Menn (vgl. Nr. 8 d. Bl.), hat gestern von dem Reichskanzler Dr. Grafen von Bülow folgendes Tele— gramm erhalten:

Bitte, begrüßen Sie das Andersen⸗Komitee auch in melnem Namen. In aufrichtiger Verehrung für den dänischen Dichter, der mit seinen Werken voll tiefen Gemütes und sonnigen Humors auch in Deutschland bei Groß und Klein kein Fremder ist, nehme ich an der Hundertjabrfeier herzlichen Anteil.“

Der Bürgermeister antwortete mit einem Telegramm, in dem er erklärte, daß es für Odense eine Freude gewesen sei, einen Vertreter der preußischen Regierung empfangen zu können, und daß

Glanz verliehen habe.

New York, 3. April. (W. T. B.) In Zeigler (Illinois) wurden durch eine Gaserplosion in der Kohlen grube von

schäftigt worden sind.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der

Ersten Beilage.)

Theater.

igli uspiele. Mittwoch: Dpern⸗ in 3 Akten von Jon Lehmann. ,, ,,, . sittliche Forderung. Ein Akt von Otto Erich

haus. 90. Abonnementsvorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovie Halévpv, nach einer Novelle des Prosper Merim se. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regiffeur

Hartleben.

Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 14. Abonnementsvorstellung. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe.

Regie: Herr Oberregisseur Grube. Anfang 7 Uhr. Donnerstag? Opernhaus. 91. Abonnements

Schillertheater. O.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Vension Schöller. Freitag, Abends 8 Uhr: Krieg im Frieden.

r X. (Friedrich Wil helmstãädtisches Theater) Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Mitwoch, Abends 8 Uhr- Der Leibalte. Tomödi⸗ Tonpinel in 3 Akten von Lothar Schmidt. mn.

Donnerstag, Abends 8 Ubr: Der Leibalte. Freitag, Abends 8 Uhr: In Behandlung.

(Wallnertbeater.)

Sonnabend. Zum ersten Crevette. Feydeau.

Sonntag,

rektion: Kren u. Schönfeld.)

tourist ..)

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander) Mittwoch, Abends 8 Ubr: Augen rechts! Komödie NUittwoch, Abend 3 Uhr; Hotel Pompadour. Bach - Beethoven- Brahms Abend von Hierauf: Die Schwank in 3 Akten von Anthond Marg und Teon Gabrilowitsch und Alegander Petschnikoff. Tanrof. Deutsch von M. Schönau.

Donnerstag und Freitag: ,. , . Male: Schwank in 4 Akten von Georges 71 Ußr: Grande soirée équestre. Elite

Nachmittags 3 Uhr:

Herzogin Birkus Schumann. Mittwoch, Abends praäͤzise Frogramm. Nur kurzes Gastspiel. Zwälf Der selige Originalchinesen, darunter der berühmte Ehing⸗ Ling⸗Foo. Das größte aller lebenden Wunder. Little Chee. Tony, in dieser Art noch nie dagewefen. Chad ru, der zweiköpfige Knabe. Po ta-to, die

Thaligtheater. Dreedenet Strate 73. Di. , i n, Sn, e de ü ien ere g?! r Murg, Agende J Uhr: Der Filometerfresser.

10 Frauen 2c. Zum Schluß: Die große Pracht⸗ Schwank in ausstattungspantomime: Eine Nordlandsreise.

dantstrase 12. Bahn. 3 Akten von Curt Kraatz. (Verfafser vom Hoch⸗ vorstellung. Don Juan. Oper in 2 Akten von , ee r, ,. 4 ; .

Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Lorenzo da Ponte. Nach dem Original der ersten Aufführung in Prag, übersetzt von Hermann Levi. Anfang 71 Uhr.

Schauspielbaus 15. Abonnements vorstellung Prinz Juan Friedrich von Homburg. Schausviel in 3 Auf— jzügen von Heinrich von Kleist. Anfang 79 Uhr. Neues Overntheater. Sonntag: Medea. Trauer. swiel in 4 Aufzügen von Franz Grillvarzer. Anfang

L Ubr. Der Billettvorverkauf findet vom undine. Abends 7 Uhr: Tie neugierigen

Donnerstag, dem 6. April, ab im Schausvielbaus am Frauen. Schalter UL statt.

Schusselchen. Donnerstag, Abends 77 Ubr: Wilhelm Tell. Freitag, Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Tie Boheme.

Juan.

6 Kainz. Die Jüdin von Toledo. Anfang 1 T.

Donnerstag: Gastspiel von Josepyh Kainz. Der G wissenswurm. Anfang 3 Ubr.

Freitag: Zapfenftreich. Anfang 71 Uhr.

Sonnabend: Gastspiel von Joseph Kainz. Zum ersten Vale: Das Fest des St. Matern. Hierauf: Der Misanthrop. Anfang 7! Uhr.

nachtstraum.

Cessingtheater.

3 Uhr. Donnerstag: Elga. Anfang 8 Uhr. Freitag: Traumulus. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Elga.

Die Bäuerin.

Familientag.

gierigen Frauen. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag (24. Vorstellunz im Abonnement): Alessandro Stradella.

Freitag (24. Vorstellung im Abonnement): Don

Sonnabend, Nachmittags 2 Uhr: Zu kleinen 14 Preisen: Romeo und Julia. Abends 77 Uhr: Kur noch neun Aufführungen): Zum 50. Male: Die neugierigen Frauen.

Sonntag, Nachmittags 3 Übr: Zu halben Preisen: von Fran Lehär.

K nationaltheater. (Durcttien. Huge Beder. - Mitt Abends 77 Uhr: Weinbergeweg 12a 13.) Mittwoch: Die lustigen

Deutsches Theater Mittwoch, Abends i Uhr Weiber von Windsor. . Donnerstag: Gastspiel von d Andrade. Don 8 Uhr:

Freitag: Fra Diavolo. Sonnabend Die Jüdin. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zar und Zimmer

Berliner Theater. Mittwoch: Gastsriel von mann. Abends 7. Ubr: Fra Tiavols.

Neues Theater. Mittwoch: Ein Sommer—

Donnerstag: Ein Sommernachtstraum. Freitag: Ein Sommernachtstraum.

; Lustspielhaus. (Griedrichstraze 236) Anfang woch, Abends 8 Uhr: Der Familientag. Donnersta, Abends 3 Ubr Der Familientag. Freitag, Abends 8 Uhr Eine Abrechnung.

Mittwoch: Die neu⸗

fresser.

Bentraltheater.

Abends: Die Juxheirat.

T Kren und Alft. Schönfeld. Schmidt.

so lieben!

besitzer.

Trianontheater. Friedrich und Nniversitãtastraße.) Alibi. (Les Duponts] 2 Gavault.

nfang 8 Uhr.

Deutsch von Mitt

Donnerstag und folgende Tage: Der Ftilometer⸗ Sonntag, Nachmittags 35 Ubr: Charleys Tante.

Mittwoch, Operette in 3 Akten von Jultu

Donnerttag und folgende Tage: Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Seorgenstraße,

Donnerstag und folgende Tage: Ihr Alibi.

Familiennachrichten.

Gerichtsassessor Franz Tillich (Groß. Rosen— Stettin). Frl. Margarete Kipke mit Hrn. Ge—⸗

Abends 8 Uhr richtsassessor Rudolf Siebe (Breslau).

6 var g. Verehelicht: Or. Bergwerksdirektor Sattig mit

Donnerstag und folgende Tage: Die Juxheirat. Sonntag Nachmittags: Der Zigeunerbaron.

Frl. Ursula Micheli (Zabrje). Geboren: Ein

Hrn. Regierungsreferendar Malsburg (Potsdam). Gine Tochter: Hrn. Rittergutsbesitzer Fritz Maetschke (Rückersdorf

Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 78. Direktion: Kren u. Schönfeld) Mittwoch, Abends Gest orben— 2 Oberstleutnant z. D. Otto von 8 = noch einmal so lieben! Aus—

stattungWpesse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Musik von Max

Frankenherg ˖ Luttwitz a. d H. Biel wiese ian ttz Fr. Generalleutnant Marie von Trenk, ge

Hoseus (Görlitz. Frl. Jeannette von Random (Charlottenburg, Kr. Wirsitä). Ebem. Oberin

noch einmal Der Hütten⸗

mann von Dvens Söhnchen Manfred (Liegnitz!ã.

Verantwortlicher Nedakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

wischen Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Mittwoch: Ihr

want in 3 Akten don Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag ·

Max Schoenau. Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen

(Rosa Bertens, als Gast)

Sonnsaber?. Nachmittags 3 Uhr: Neueinstudiert: TV. Kammermusikabend von Das böse Prinzesschen. Abend? 8 Ubr: Der Schumann, Professor Karl Halir, Königlichem gesenscha

Kammerbirtuos Hugo Dechert.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoch, Abendw 8 Ur: 17, n,, g. Professor Georg Ktommanditgesellschaften

(einschlie glich Börsen · Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent. lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. anntmachun gen), betreffend Attien und Aktien ften, für die Woche vom 27. Mär; bis 1. April 1908.

anderen ständigen Mitglieder des Schumannschen Institutz habe .

(vgl. Nr. 89 d. Bl) außer dem Schaffner Hauke auch ein fechs. jähriges Mädchen ums Leben gekommen; die Leiche wurde Ein sechzehnjäbriges

Oden se 3. April, (B. T B) Der Vertreter der preußische n!

das Telegramm des Reichskanzlers dem Fefttage einen besonderen

Josef Leiter 20 Personen getötet und 18 verwundet. Man bermutet, daß die Explosion böswillig berbeigeführt worden ift, weil seit den letzten Ausständen dort nur nichtunionistische Arbeiter k.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

S1.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 4. April

19065.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitãt

gering

mittel gut Verkaufte

Marktort

Gejablter Preis für 1 Doppelzeutner

Menge

niedrigster ö

höchster niedrigster böchster niedrigster böchster

Doppelzentner

60. 16 . 66 6

Außerdem wurden am Martttage (Spalte 1) nach üũberschlaglicher Schätzung derkauft dem Doppeljentner (Preis unbekannt)

Durchschnitte⸗ n een Verkaufs⸗ preis . age für ,,. wert 1Doppel⸗ Durch⸗ jentner schnitts · preis

M00.

Breslau. ö Strehlen i. Schl Löwenberg i. Schl. Oppeln 1 Aalen i Wrttbg. .

Geislingen Babenhausen Illertissen Aalen i. Wrtitbg. . Meßkirch. .

.

. Streblen i. Schl. . Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln . 1 Aalen i. Wrttbg.

a a a n Co

Posen. . Breslau ö Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. 1 Aalen i. Wrttbg. .

1 J 13.20 i. * DJ 14.60 J 111 13,30 e 14,40 Neuß. K Aalen i.

1570 1336 üöö5' is rg 15 65 18 86

1530 B30 13536 1376 1375 1taidh' , läsß5 ins

Weizen.

1610 16,50 ĩ 16,560 17, 10 lä, e, g, z 17 06 k ö 16,590 16,50 17,50 17.50 18,00 18,00 21,00 21,00 Kernen (enthülfter Spelz, Dinkel, Fesen). 19,20 1 19. 80 ö D 19,20 19.20 17,50 17,60 17, 70 17, 70

19990 290914 1 2940 20 40

18,70 18,0 18, 80 18,80 Roggen.

' 12,80 13,00

12.60 13,20

/

13.30 13,50

e O

13, 00 13, 00 13,40 13,40 14,00 1400 10 14.560 14,60 c 0 15,20 15,40

G er st e.

1430 1480 15,30 16, 00 15,09 15,00 1609 16, 00 15,19 15, ig 18,69 15,50 15,50 15,50 16,90 16,90

5 * 18,70 18,70

Safer. 14,B50 1450 . ö 14,20 14,50 14,80

2

3,

2 23

8 2 * O O

195,00 19,00 15,40 15,40

15,06 46 13206 1426 116

15290 gs

1600

16.24 17, 83

19,37 19,20

20, 14 18. 59 12,84 13500 1373 14.38 16.326 14.10 1500

15 50 18,76

14,50

1180 14576

681 14380 70 3. ; 1500 13. 54 33 1 10

geethoven. Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:.

Verloht: Adelheid Freiin von Richthofen mit Hrn.

Sobn: Hrn. Major Frhrn. Schenck zu Schweinsberg (Berlin). Hrn. Ritt. meister Hans von Meßling (Frankfurt a. DJ). Hermann von der

Cäcilie von Stülpnagel (Danzig). Hrn. Haupt⸗ .

Personalveränderungen.

Röniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usn. Ernennungen, Beförde— rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Gibraltar, an Bord des Dampfers ‚„Hamburg', 1. April. v. Flatow, Gen. Major und Abteil. Chef, zugeteilt dem Großen Generalstabe, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors der Kriegsakademie be— auftragt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere Gibraltar, an Bord des Dampfers Hamburg, 1. April. Litzmann, Gen. Lt. und Direktor der Kriegsakademie, in Genehmigung seines Abschieds« gesuchs mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. v. Winter feld, Oberlt. im 1. Garderegt. z. F., behufs Uebertritts in den Hof⸗ dienst Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und gleichzeitig bei den Res. Offizieren des genannten Regts. wiederangestellt.

Beamte der Militärjustizverwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallung. 21. März. Gerichtsassessor, zum Kriegsgerichtsrat ernannt.

Durch Allerböchste Kabinettsordre. 2. März. Horn, Kriegsgerichtsrat vom Generalkommando des XV. Armeekorps, auf seinen Antrag aus dem preuß. Militärjustijdienst entlassen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 9. März. Uebelshäusser, Kriegsgerichtsrat vom Generalkommando deg XVI. Armeekorps, zum Generalkommando des XV. Armeekorps, Velbagen, Kriegsgerichtsrat vom Gouvernement Thorn, zum General- kommando des XVI. Armeekorps, zum 1. April 1905 versetzt.

24. März. Mewes, Kriegsgerichtsrat, dem Gouvernement Thorn vom 1. April 1905 ab überwiesen, bleibt bis dabin im Kommandoverhältnis bei der Gardekav. Div.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchstes Patent. 18. März. Poeke, Rech⸗ nungsrat, Geheimer expedierender Sekretär im Kriegsministerium, der Charakter als Geheimer Rechnungsrat verliehen.

Durch Allerhöchsten Abschied. 2. März. Gummel, Kahl, Janna sch, Bauräte, Militärbauinspektoren in Stralsund bezw. in Cassel und Karlsruhe, bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Penston der Charakter als Geheimer Baurat verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 24. De—⸗ lem ber. Schrader, Köhler, Bekleidungsamtsrendanten vom XVI. bew. XIV. Armeekorps, zum 1. April 19905 gegenseitig versetzt.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beför— derungen, Versetungen usw. 28. März. Benthien, Hauptm. und Battr. Chef im 7. Feldart. Regt. Nr. 7, scheidet behufs Uebertritts zur Kaiserlichen Schutztruppe für Sübwestafrika mit dem J. April 6 Menzel, Dberlt. im 3. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Vr. lo? scheider behufs Uebertritts zur Kafserlichen Schutztruppe für Kamerun mit dem 7 April d. J., aus dem Heere aus.

2 2 der Militärverwaltung. ur kllerhöchsten Beschluß. 25. März. Krah, Intend. und Baurat bel der Intend. des XIX. (2. K. S.) Armee⸗

korps, auf seinen Ant . i d. J. mi in d rhein n e. ntrag zum 1. Juli d. J. mit Pension in den

Mewes,

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage ist der Entwurf einer Maß- und Gewichtsordnung nebst Begründung zugegangen.

Der Gesetzentwurf lautet: ;

§1.

Die Grundlagen des Maßes und des Gewichts sind das Meter und das Kilogramm. ;

Das Meter ist der Abstand zwischen den Endstrichen des inter⸗ nationalen Meterprototyps bei der Temperatur des schmelzenden Eises.

Das Kilogramm ist die Masse des internationalen Kilogramm⸗

prototyps. § 2.

Als deutsches Urmaß gilt derjenige mit dem Prototype für das Meter verglichene Maßstab aus Platin-Iridium, welcher durch die Internationale Generalkonferenz fur Maß und Gewicht dem Deutschen Reiche als nationales Prototyp überwiesen worden ist. Er wird von der Kaiserlichen i , nme n mitn aufbewahrt.

Aus dem Meter wird die Einheit des Flächenmaßes das Quadratmeter und die Einheit des Körpermaßes das Kubik meter gebildet. ĩ 6

Für die Teile und die Vielfachen der Maßeinheiten gelten fol⸗ gende Bezeichnungen:

A. Längen maße. .

Der zehnte Teil des Meters heißt das Dezimeter.

Der bundertste Teil des Meters heißt das Zentimeter.

Der tausendste Teil des Meters heißt das Millimeter.

Tausend Meter heißen das Kilometer. ;

B. Flächen maße.

J Der hundertste Teil des Quadratmeters heißt das Quadrat⸗ ezimeter.

Der hundertste Teil des Quadratdezimeters heißt das Quadrat- zentimeter. . .

Der hundertste Teil des Quadratzentimeters heißt das Quadrat- millimeter. *

Hundert Quadratmeter heißen das Ar.

Hundert Ar heißen das Hektar. .

Hundert Hektar heißen das Quadratkilometer.

C. Körpermaße.

Der tausendste Teil des Kubikmeters heißt das Kubikdezimeter.

Der tausendste Teil des Kubikdezimeters heißt das Kubikzenti⸗ meter. 1 Der tausendste Teil des Kubikzentimeters heißt das Kubikmilli⸗ meter. . ; Dem Kubikdezimeter wird im Verkehr der von einem Kilogramm reinen Wassers bei seiner größten Dichte unter dem Druck einer Atmosphäre eingenommene Raum gleichgeachtet. Diese Raumgröße heißt das Liter. * .

Der tausendste Teil des Liters heißt das Milliliter.

Hundert Liter heißen das a .

Als deutsches Urgewicht gilt dasjenige mit dem Prototvpe für das Kilogramm verglichen Gewichtsstück aus Platin- Iridium, welches durch die Internationale Generalkonferenz für Maß und Gewicht dem Deutschen Reiche als nationales Prototyp überwiesen worden ist. Es wird von der Kaiserlichen Normal ⸗Eichungskommission aufbewahrt.

5. Für die Teile und die Vielfachen des Kilogramms gelten folgende Bezeichnungen:

Der tausendste Teil des Kilogramms heißt das Gramm.

Der tausendste Teil des Gramms heißt das Milligramm.

Hundert Kilogramm heißen der Doppelzentner.

Tausend Kilogramm beißen die Tonne.

§ 6.

Zum Messen und Wägen im Verkehr, sofern dadurch der Umfang von Leistungen bestimmt werden soll, dürfen nur geeichte Maße, Ge— wichte und Wagen angewendet und bereit gehalten werden. Dag Gleiche gilt in Ansehung der Thermo -Alkoholometer und der Gas= messer. ö . a. Maßen stehen im Sinne dieses Gesetzes gleich die zur Raummessung bestimmten Meßwerkzeuge für Flässigkeiten und für trockene Gegenstände.

Unberührt bleiben die Vorschriften über die Eichung der zu steuer⸗ amtlichen Zwecken bestimmten Geräte.

Durch Beschluß des Bundesrats kann für den Verkehr bestimmter Arten von Waren nach und von dem Auslande die Anwendung und Bereithaltung solcher nicht nach den inländischen Vorschriften geeichter Meßgeräte zugelassen werden, welche auf einem anderen als dem metrischen Systeme beruhen. .

3

Wein, Obstwein und Bier dürfen bei faßweisem Verkaufe dem Käufer nur in solchen Fässern überliefert werden, welche auf ihren Raumgehalt geeicht sind. . ,

Eine Ausnahme findet bezüglich desjenigen ausländischen Weines, Obstweins und Bieres statt, dessen Weiterverkauf in den Driginal⸗ gebinden erfolgt.

§ 8. .

Die Eichung besteht in der vorschriftsmäßigen Prüfung und Stempelung der Meßgeräte durch die zuständige Behörde; sie ist ent⸗ weder Neueichung oder Nacheichung.

839.

Die dem eichpflichtigen Verkehre dienenden Meßgeräte sind inner⸗ halb bestimmter Fristen zur Nacheichung ju bringen. Die Fristen, innerhalb deren die Nacheichung vorzunehmen und zu wiederholen ist, betragen bei - . .

den Flüssigkeitsmaßen, den Meßwerkzeugen für Flüssigkeiten den Gewichten und den Wagen für eine größte zulässige dafl bis ausschließlich 3000 kg ein Jahr, . ;

den Längenmaßen, den Hohlmaßen und Meßwerkjeugen für trockene Gegenstände sowie den Fässern für Bier zwel Jahre,

den Wagen für eine größte zulässige Last von 3000 Eg und darüber, den festfundamentierten Wagen und den Fässern für Wein und Obstwein drei Jahre,

Die Frist beginnt mit dem Ablaufe desjenigen Kalenderjahres, in welchem die letzte Eichung vorgenommen worden ist.

§ 10. . .

Der Bundesrat ist ermächtigt, die Verpflichtung zur Neueichung oder Nacheichung auf andere als die in den SS 6 und 7 bezeichneten Gegenstände auszudehnen sowie einzelne Arten von Gegenständen, die nach den Vorschriften des Gesetzes eichpflichtig sind, von der Ver pflichtung zur Neueichung oder Nacheichung auszunehmen. Er ist ermächtigt, die Vorschriften über die Fristen für die Nacheichung in Ansehung einzelner Arten von Gegenständen abzuändern und zu er⸗— gãnzen. 6u

Im eichpflichtigen Verkehr ist die Anwendung und Bereithaltung von unrichtigen Maßen, Gewichten, Wagen, Thermo⸗Alkoholometern und Gasmessern sowle die Anwendung von unrichtigen Fässern unter. sagt. Das Gleiche gilt für solche Gegenstände, welche gemäß 5 10 vom Bundesrgte für eichpflichtig erklärt worden sind.

Als unrichtig gelten diejenigen Meßgeräte, welche über die vom