1905 / 81 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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Bundesrate festgesetzten Grenzen ( Verkehlsfehlergrenzen) hinaus von der Richtigkeit abweichen. 31

Zur Eichung sind nur zuzulassen: diejenigen Längenmaße, welche dem Meter oder seinen ganzen Vielfachen, oder seiner Hälfte, seinem fünften oder seinem zehnten Teile entsprechen; diejenigen Körpermaße, welche dem Kubikmeter, dem halben

Kubikmeter, dem Hektoliter oder dem halben Hektoliter oder

den ganzen Vielfachen dieser Maßgrößen, oder dem Liter,

seinem Zwei,, Fünf⸗, Zehn oder Zwanzigfachen, oder seiner

Hälste, seinem vierten, fünften, zehnten, zwanzigsten, fünfzigsten

oder hundertsten Teile entsprechen;

diejenigen Gewichte, welche dem Kilogramme, dem Gramme oder dem Milligramm, oder dem Zwei, Fünf⸗, Zehn⸗

Zwanzig, oder Fünfzigfachen dieser Größen oder der Hälfte,

dem fünften oder dem zehnten Teile des Kilogramms oder

des Gramms .

Die Eichung wird ausschließlich durch Eichämter ausgeübt. Sie werden hierzu mit den erforderlichen Eichnormalen, Apparaten und Stempeln ausgerüstet. Die Eichämter können auf besondere Zweige des Eichwesens beschränkt werden. ö

Der Bundesrat erläßt die Bestimmungen über die von den Eich behörden zu erhebenden Gebühren.

Die Festsetzung der Nacheichungsgebühren erfolgt innerhalb der vom Bundesrat zu bestimmenden Höchstbeträge durch die Landes— regierungen.

§ 15.

Die mit der Aufsicht über die Geschäftssührung der Eichämter zu betrauenden Behörden oder Beamten (Aufsichtsbehörden) sind ver⸗

pflichtet, für die Ordnungsmäßigkeit und für die Richtighaltung der

Eichmittel zu sorgen und die Eichnormale in angemessenen Fristen nachzuprüfen. Sie können ermächtigt werden, in geeigneten Fällen 3 ihrer Bezirke die Tätigkeit der Cichämter selbst zu über— nehmen.

S 16.

Die Eichämter und die Aussichtsbehörden sind staatliche Behörden. Ihre Errichtung, Ausrüstung und Unterhaltung, die Anstellung und Besoldung der Beamten erfolgt durch die Landesregierungen.

Die Errichtung gemeinschaftlicher Eichbehörden für mehrere Bundesstaaten bleibt der Vereinbarung zwischen den Landesregierungen vorbehalten.

Die Landesregierungen sind befugt, denjenigen Gemeinden, welche zur Zeit des Inkrafttretens des gegenwärtigen Gesetzes eigene Eich— ämter besitzen, die Beibehaltung der letzteren in widerruflicher Weise zu gestatten. Die Ausrüstung und Unterhaltung der Eichämter sowie die Besoldung der Beamten liegt alsdann den e ob, welche die Gebühren vereinnahmen. Im übrigen gelten für die Gemeinde⸗ eichämter die gleichen Bestimmungen, wie für die Staatseichämter.

§ 17.

Die Kaiserliche Normal⸗Eichungskommission hat darüber zu wachen, daß das Eichwesen im gesamten Reichsgebiete nach überein⸗ stimmenden Regeln und dem Interesse des Verkehrs entsprechend ge— handhabt wird. Ihr liegt die Verabfolgung der Normale an die Aufsichtsbehörden und deren periodisch wiederkehrende Vergleichung mit dem Urmaß und dem Urgewicht ob. Sie ist befugt, zeitweilig, mit Genehmigung des Bundesrats dauernd, die Eichung bestimmter Gattungen von Meßgeräten sich ausschließlich vorzubehalten oder unter ihre unmittelbare Aufsicht zu stellen.

Sie hat die Ausfübrungsbestimmungen zu diesem Gesetz üker Material, Gestalt, sonstige Einrichtung und Bezeichnung aller eich⸗ fähigen Meßgeräte sowie über die Bedingungen ihrer Eichfähigkeit zu erlassen und die von den Eichbebörden innezuhaltenden Fehlergrenzen (Cichfehlergrenzen) festzusetzen. Ihr ist es vorbehalten, zu bestimmen, ob und unter welchen Voraussetzungen Gegenstände zur Eichung zuzu—⸗ ien sind, die den allgemeinen Ausführungsvorschriften nicht ent- prechen.

Der Kaiserlichen Normal⸗Eichungskommission liegt ob, das bei der Eichung zu beobachtende Verfahren sowie die Bedingungen fest— zustellen, unter denen Meßgeräte, die nicht oder nicht mehr den Vor— schriften entsprechen, aus dem Verkehr zu ziehen sind, überhaupt alle die technische Seite des Eichwesens betreffenden Fragen zu regeln.

Meßgeräte, die von der Kaiserlichen Normal⸗Eichungskommission geprüft und gestempelt sind, gelten als geeicht im Sinne dieses Gesetzes.

§ 18.

Sämtliche Eichbehörden haben sich bei der Eichung der vom Bundesrat festzusetzenden Stempel⸗ und Jahreszeichen zu bedienen.

Bei der zi ng ist das Jahreszeichen allein anzuwenden, soweit nicht von der Kaiserlichen Normal⸗Eichungskommission für einzelne Arten von Gegenständen abweichende Bestimmungen getroffen werden oder der gänzliche Fortfall der Stempelung zugelassen wird.

§ 19.

Meßgeräte, die den Vorschriften dieses Gesetzes entsprechend

geeicht sind, dürfen im ganzen Reichsgebiet angewendet werden. § 20.

Wer in Ausübung eines Gewerbes den Vorschriften der 55 6, 7, 9, 11 dieses Gesetzes, den auf Grund des § 10 dieses Gesetzes erlassenen Anordnungen des Bundesrats oder den sonstigen Vorschriften der Maß⸗ und Gewichte polizei zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft bestraft. Der Aus— übung eines Gewerbes im Sinne dieser Vorschrift stebt der Geschäfts—⸗ betrieb von Vereinen auch insoweit gleich, als er sich auf die Mit⸗ glieder beschränkt.

Neben der Strafe ist auf die Unbrauchbarmachung oder die Ein⸗ ziehung der vorschriftswidrigen Meßgeräte zu erkennen, auch kann deren Vernichtung ausgesprochen werden. Es macht keinen Unterschied, ob die Geräte dem Verurteilten gehören oder nicht. Ist die Ver folgung oder die Verurteilung einer bestimmten Person nicht ausführ—= bar, so kann auf die Unbrauchbarmachung oder die Einziehung und auf die Vernichtung selbständig r n werden.

Der Zeitpunkt, mit welchem diese Maß. und Gewichtsordnung ganz oder teilweise in Kraft tritt, wird durch Kaiserliche Verordnung mit Zustimmung dez Bundesrats bestimmt. Auf demselben Wege können Uebergangsbestimmungen erlassen werden.

Den Landesregierungen liegt ob, soweit nicht durch dieses Gesetz die Zuständigkeit anderweit geregelt ist, diejenigen Anordnungen zu treffen, welche zur Sicherung der Einführung und Durchführung der in dem Gesetz enthaltenen Bestimmungen erforderlich sind.

Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes treten außer Geltung:

die Maß und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund vom 17. August 1868 nebst den Gesetzen vom 11. Juli 1884 und vom 26. April 1893;

das Gesetz, betreffend die Einführung der Maß und Gewichts- ordnung für den Norddeutschen Bund vom 17. August 1868 in Bayern, vom 26. Nevember 1871;

das Gesetz, betreffend die Einfübrung der Maß und Gewichte⸗ ordnung vom 17. August 1868 in Elsaß⸗Lothringen, vom 19. Dezember 1874;

F 369 Abs. 1 Nr. 2 und A6 2 des Strafgesetzbuchs.

8 M.

Für diejenigen Meßgeräte, die beim Inkrafttreten dieses Gesetzes

bereits mit einem die Zeit ihrer Eichung oder letzten Nacheichung be⸗

zeichnenden Jahreszeichen versehen sind, laufen die im 5 9 festgesetzten

von dem Ablauf 5. Ländern.

Fristen für die Nacheichung oder deren Wiederholung des so bezeichneten Kalenderjabres, für diejenigen Meßgeräte, die nech

kein Jahres zeichen tragen, von dem Ablauf des Jahres ab, in welchem

dieses Gesetz in Kraft tritt. S 23.

Die Vorschriften des 5 17 dieses Gesetzes finden auf Bavern mit

der Maßgabe Anwendung, daß die Königlich bayerische Normal⸗

Eichungskommission für Bayern die gleichen Befugnisse hat, wie die

Kaiserliche Normal. Eichungskommission nach 5 17 Abs. 2 und 3 im übrigen Reichsgebiet.

Sie hat jedoch die Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetz, die Vorschriften über die Zulassung anderweitiger Meßgeräte zur Eichung, über das bei der Eichung zu beobachtende Verfahren und über die von den Eichämtern einzuhaltenden Fehlergrenzen in Uebereinstimmung mit den für das übrige Reichsgebiet ergehenden Vorschriften zu erlassen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln. Türkei.

Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat die für Herkünfte von Batum verfügte ärztliche Besicht igung wieder aufgehoben und angeordnet, daß die Herkünfte von Suez an Stelle der bisher verfügten Maßregeln nur einer ärztlichen Be⸗ sichtigung unterliegen, die im ersten türkischen Hafen mit einem Sanitaäͤtsarzt zu erfolgen hat. (Vergl. . R.» Anz.“ vom 6. Februar d. J, Nr. 32, und vom 20. v. M, Nr. 68.)

Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat März abgerechnet: 3 154 802 200 M6

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 31. März 1905 betrugen (4 und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1905 1904 1903

Metallbestand (der Mp0 6 4 Bestand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 ½ berechnet) 1 015884 000 S28 079 000 Sl8 482 000

l 29 446 000) (- 149 309 000) (- 119225 000)

Bestand an Reichs—⸗ ; kassenscheinen .. 27 180 000 25 286 000 26 569 000 ( 2961 000) 3 825 000) 3634 000)

Bestand an Noten anderer Banken. 9 424 000 7 439 000 S 974 0900 17 809 000 (— 8479 000) (4 S03 000) Bestand an Wechseln 389 198 000 1 O93 485 000 / 935 021 000 bd 559 000) π0-0328 554 000) CÆC 255 971 000) Bestand an Lombard⸗ forderungen 114162 000 190 404 000 153 817 000 C 60 632 000 ( 133 429 000) (4 97 969 000) Bestand an Effekten 171 538 0009 29144 000 184 239 000 P 5 815 605) . 7 a3 Go) . II S5 Goch Bestand an sonstigen P Aktiven. ;

70 613 000 SI 726 000 71 435 000 C lo 189 oo 1I5 247 00 (4 855 000)

Pa ssiva: das Grundkapital

der Reservefonds

150 000 000 (unverändert) 51 614 000

150 000 000 (unverãndert) 47 587 000 (unverãndert)

180 000 000 (unverändert) gi Si 4 Mσφẽ J (unverändert) (unverändert) der Betrag der um· laufenden Noten . 1543 5095 009 149869 352 73 66 E335 8ᷣ die sonstigen täglich fälligen Verbind. lichkeiten . 591 001 0090 539 639 000 ͤ 535 201 0090 . . IIS 438 000) ( 38 988 000) 64 446 000) die sonstigen Passia 18 679 000 17374000 16209 0090 C 1470 00 44 1702 00 0 1164 000) Die Abnahme des Metallbestandes war um 20 Mill. Mark geringer als im Vorjahr, auch die Wechselzunahme blieb hinter der vorjährigen Vermehrung zurück,.

000 1449 540 000 2 000 4 307715 000)

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.

Japan und Großbritannien.

Uebereinkommen wegen der gegenseitigen Meist— begünstigung von Japan und Britisch-Ostindien. Die japanische Regierung hat am 16. März d. J. das Uebereinkommen mit Großbritannien bekannt gegeben, wonach sich Japan und Britisch—2 Ostindien gegenseitige Meistbegünstigung gewähren. Das Abkommen ist sofort in Kraft getreten.

Beförderung und . von Zündstoffen in Portugal.

In Nr. 46 des Diario do Governo“ ist eine Verordnung des portugiesischen Ministers des Innern veröffentlicht, nach welcher es von jetzt an erlaubt ist, gleichzeitig Dynamit und Sprengkapseln auf dem Wasserwege zu befördern. Auch kann zum Schließen der Kisten mit Zündstoffen statt der im Reglement vom 21. Dezember 1902 vorgeschriebenen Kupfer⸗ oder Messingschrauben und hölzernen Zapfen von nun an verzinntes Eisen verwendet werden.

Sammlung von Gesetzen über Eisenbahnkonzessionen in Bolivien.

Die bolivianische Regierung hat sämtliche Gesetze über die im Lande gewährten Eisenbahnkonzessionen gesammelt und in Buchform unter dem Titel „Compilacion de Leyes Y Supremas Dis- posiciones relativas a Concessiones Ferrocarrileras“ ver- offentlicht.

Da zur Zeit in den bolivianischen Regierungskreisen die Absicht besteht, das Eisenbahnnetz weiter auszubauen, so dürfte diese Ver⸗ öffentlichung für etwaige Interessentenkreise von Wichtigkeit sein.

Nach einer Mitteilung des Kaiserlichen Konsulats in La Paz)

Britisch⸗Ostindien.

Ursprungs nachweis bei der Einfuhr von Zucker. Die durch die Bestimmungen vom 15. August 1804 vorgeschriebenen Er— klärungen nach Muster G und H zur Identifizierung des nach Britisch⸗ Dstindien eingefübrten Zuckers, welche bisher in dem einen Falle nur von dem Ausführer, im anderen Falle von dem Verschiffer abzugeben waren, können in Zukunft in beiden Fällen von dem Ausführer oder dem Verschiffer abgegeben werden. (The Board of Trade Journal)

Kapkolonie. Zuschlag⸗ und Sonderzoll für Zucker aus verschiede nen Durch Verordnung des Gouverneurs der Kapkolonie vom 27. Februar d. J. sind für die Einfuhr von Zucker gleichlautende Bestimmungen und Zuschlagzölle wie in Natal festgesetzt worden. (The Cape of Good Hope Government Gazette)

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und an der Ruhr und . Eier fr! 36

An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 18 606, t zeitig gestellt keine Wagen. nicht rect. In Oberschlesien sind am 1. d. M. gestellt 5782, nicht recht. jeitig gestellt keine Wagen.

Die in den Vereinigten Staaten von Amerika be— stehenden Bestimmungen über ZolÜllrückvergütung bei der Ausfuhr von Mehl und . aus ausländischem Weizen sowie bei der Ausfuhr von Mehl und Nebenerzeugniffen aus mit inländischem Weizen vermischtem ausländischen Weizen liegen im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Neue Friedrich. straße 54 l, zur Einsicht aus.

Ein unter Führung der Reichsbank, gebildetes Konsortium, dem die Königliche Seehandlung! (Preußische Königliche Hauptbank zu Nürnberg und die schon früher bei gleichen Gelegenheiten beteiligten Bankfirmen angebören, und in welches di Bankhäuser L. Behrens u. Söhne, M. M. Warburg u. Co. in Hamburg sowie die Bayerische Vereinsbank in München nen eingetreten sind, übernahmen, laut Meldung des W. T. 2. in Berlin, gestern von der Reichs fänanzver waltun z00 Millionen Mark 3 oige Reichsanleihe. Der Betrn wird am 19. d. M. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt, und zwar bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere, der See, handlungskasse und der Preußischen Zentralgenossenschafts kasse, be allen Reichsbankhauptstellen, Reichs bantstellen und den Reichs bank, nebenstellen mit Kasseneinrichtung, bei der Königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihren sämtlichen Zweiganstalten sowie ferner bei: der Bark für Handel und Industrie, der Berliner Handels.

. S. Bleichröder, der Kommerz und Diskonto Bank, elbrück, Leo u. Co.,, der Deutschen Bank, der Direction der Disconto⸗

Gesellschaft, der Dresdner Bank, F. W. Krause u. Co. Bankgeschäft, Mendelssohn u. Co, der Mitteldeutschen Kreditbank. der National- bank für Deutschland, dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein und Robert Warschauer u. Co, sämtlich in Berlin, Sal. Oppenheim jr. u. Co. in Cöln, Jakob S. H. Stern und Lazard Speyer ⸗Ellissen in Frankfurt a. M., der Norddeutschen Bank, L. Behrens u. Söhne und M. M. Warburg u. Co. in Hamburg, der Rheinischen Kredit, bank in Mannheim, der Baperischen Hypotheken- und Wechsel, bank und der Bayerischen Vereinsbnnk in München, der Ostban für Handel und Gewerbe in Posen, der Württembergischen Vereins, bank in Stuttgart und bei den in Deutschland belegenen Haupt. bejn Zweigniederlassungen dieser Firmen. Der Zeichnungspreis beträn a. für diejenigen Stücke, für welche der Erwerber sich einer Spern

bis zum 15. Oktober d. J. unterwirst und gleichzeitig die Einliefermz an die Reichsschuldenverwaltung behufs Eintragung in das Reichs« .

schuldbuch beantragt, 101, 10 M für je 100 M Nennwert; b. für alle übrigen Stücke 161,20 M für je 100 6 Nennwert. .

Gestern wurde, laut, W. T. B.‘, in den Geschäftsräumen der Berliner Handelsgesellschaft die Gründung der Hohen lohe— Werke, AG, mit einem von den Gründern zu übernehmenden Grundkapital von 40 Millionen und einem durch Zuzahlung der Gründer zu schaffenden Reserbefonds von 4 Millionen Mark bemirkt. Zweck der Gesellschaft ist die Uebernahme der sämtlichen Koblen⸗ und . und zugehörigen 0 des ürsten Christian Kraft zu Hohenlohe⸗Oehringen, = zogs von Ujest, im oberschlesischen Revier. Der das Aktienkapital übersteigende Wert der Unternehmungen wird in Form einer jähr⸗ lichen Rente abgehoben werden. Ein Teil der Aktien wird au] ein unter der Führung der Berliner Handelsgesellschaft stehendes Kon⸗ sortium übergehen, dem außer dem Geheimen Kommerzienrat Fritz Friedländer, die Bank für Handel und Industrie, das Bank⸗ haus S. Bleichröder, die Deutsche Bank, die Direction der Dis= conto Gesellschaft, die Nationalbank für Deutschland, ferner der , wn Bankverein und das Bankhaus E. Heimann Breslau an- gehören. Hohenlobe⸗Dehringen. Den Vorstand bilden die Herren General- direktor Linke und Oberbergwerksdirektor Scheller.

Nach dem Bericht des Norddeutschen Lloyd bat das ver

flossene Geschäftsjahr, obschon unter nicht ungünstigen Aussichten er- öffnend, im weiteren Verlauf den gehegten Erwartungen entsprochen. Der Frachtenmarkt, welcher sich nun schon seit Jahren auf einem außergewöhnlich tiefen Stande bewegt, ließ auch im ver⸗

floffenen Jahre die erhoffte Erholung vermissen, ebenso wies der , dne, . im Vergleich zu dem des Vorjahres einen beträchtlichen ückgang auf, dessen Wirkungen durch den bekannten Konkurrenzkampf

mit der Cunardlinie, der für alle beteiligten Gesellschaften mit großen Dvfern verbunden war, noch verschärft wurden. Der Verluft, den die Gesellschaft bierdurch im nordamerikanischen Passagiergeschaͤft erlitt, konnte durch Mehreinnahmen anderer Linien nur zum Teil ausgeglichen werden. Die Gesellschaft kann deshalb für das letzte Jahr nur eine Dividende von 20½ in Vorschlag bringen. Der im Jahre 1904 er- zielte Betriebsüberschuß beträgt 189816661, 80 M6 Die Zinsen uf Anleihen betrugen 2 380 500 , die allgemeinen Geschäftsunkostea inkl. Einkommensteuer 1791 046,40 66, die Abschreibungen auf die Dampfer der überseeischen Fahrt 12 021 043 25 Ueber die Einzelheiten des Betriebes wird u. a. mitgeteilt: Die Durchführung der Hauptlinie nach Japan hat sich nach dem Bericht als sehr zweckmäßig erwiesen; im Frachtgeschäft trat namentlich in der jweiten Hälfte des vorigen Jahres eine Belebung ein; die Schiffe konnten stets volle Ladung erzielen. Die bereits im vorigen Jahre eingetretene Besserung der Lage der ostindischen Küstenfahrt hat auch im letzten Jahre weitere Fortschritte gemacht. Infolge der durch die kriegerischen Verhältnisse im Osten hervorgerufenen Nachfrage nach Dampfermaterial hat die Gesellschaft eine Anzahl der älteren Küften⸗ dampfer verkauft. j

Flotte beläuft sich außer einer Reibe von Dampf⸗ und Segelleichtern, auf 441 Dampfer mit einem Raumgehalt von 63 819 Brutto. Register⸗ tons. Die Gesellschaft unterhält mit diesem Dampfermaterial zur Zeit 15 Linien. Der andauernde Geschäftsrückgang auf den Philippinen veranlaßte die Gesellschaft, die r. z Maniladampfer im Anschluß an die Reichspostdampfer in Singapore einzustellen. Die dadurch frei gewordenen Dampfer konnten nu bringend anderweitig verwendet werden.

Besserung bemerkbar, die im Einklang steht mit der wachsenden Kaufkraft und der steigenden Exportfähigkeit des Landes. Der Verkehr auf den nordamerikanischen Linien weist, soweit es die Beförderung von Kajütspassagieren betrifft, eine weitere Zunahme auf. Diesen Zuwachs führt der Bericht in erster Reihe auf die Be⸗ liebtheit des durch die Dampfer Kaiser Wilhelm der Große“, Kron

prinz Wilhelm und ‚Kaiser Wilhelm II.“ unterhaltenen Schnell-

dampferdienstes zurück. Besondere Anerkennung haben die hewor⸗

ragenden Leistungen des Schnelldampfers „Faiser Wilhelm II. ge,. ö.

funden mit der erreichten durchschnittlichen Geschwindigkeit von 23,57 Seemeilen in der Stunde auf der Fahrt von New York nach dem Eanglischen Kanal. Die Erträgnisse des nordamerikanischen Passagier⸗ geschäfts wurden durch den erheblichen Rückgang des Fe g . kehr; und den wwischen den kontinentalen Dampfschiffahrte= gesellschaften und der Cunard Linie geführten scharfen Kon⸗ kurrenzkampf, der mit einer bedeutenden Herabsetzung der wischendecksfahrpreise verknüpft war, wesentlich beeinträchtigt. Der Frachtverkehr nach Brasilien war gut, während sich für das beimkehrende Geschäft die quantitativ unbefriedigenden Kaff ee⸗ und Tabakernten nachteilig fühlbar machten, doch konnten sich die vor⸗ jährigen Frachtjätze durchweg behaupten. Nach dem La Plata war reichliches Angebot von Ladung vorhanden. dagegen blieben dle Frachten infelge der großen Konkurrenz gedrückt. Der Verkehr auf der Kubalinie bewegte sich in den gewohnten Grenzen. Die Autwandernng von Italien wies während der ersten und letzten Monate des ver⸗ gangenen Jahres gegen das Vorjahr einen Rückgang auf. Für daß laufende Jahr verzeichnet der Bericht eine bedeutende Zunahme des

Staatsbank). die .

im Jahre zuvor.

Die übrigen Aktien verbleiben im Besitz des Fürsten von .

nicht

Die in der ostasiatischen Küstenfahrt beschäftigte

2 Abfahrten der

ande Auf der australischen Line . machte sich im Frachtverkehr gegen das Vorjahr eine langsame

3

wischendecksverkehrs. Betreffs der Linie zwischen Marseille⸗ Neapel ir n, n, durch die eine neue Verbindung nach Aegypten ge⸗ schaffen werde, bemerkt der Bericht, daß die vorliegenden Resultate die Erwartung gerechtfertigt erscheinen lassen, daß diese Linie sich in lohnender Weise entwickein wird. Ven größeren Schiffsunfällen bitel' die Sesellschfst im vorigen Jahre verschent, abgesehen bon einem Unfall, von dem der Dampfer Prinz Heinrich betroffen? wurde, der auf der Reise nack. Ostasten, unweit Point de Galle, auf, einen unbekannten Felsen stieß, wobei er eine größere Hoden stãhi unn 9. die ö. . ,

. : ĩ ahl der im Jahre au en trans. k . . des Norddeutschen Lloyd beförderten assag ere bellef fich anf sös 666 Persgnen., Im ganzen wurden vom r e gr Alöpd im transoßeanischen Verfehr, bis zum 31. De— eimer 1804 befördert 5 328 581 Personen. An Ladung wurden im . 1904 auf den verschiedenen Linien im trantozeanischen Verkehr befördert gegen 3282881 ebm im Vorjahre. Die

. b ; ; K e Tr cedbenischen Lloyd durchliefen im vorigen Jahre auf

Vren Fahrten etwa 5 732 000 Seemeilen, gleich etwa 265 mal den Ümnfang der Erde.

Der Verkehr mit den Nordseebädern gestaltete fich infolge der guten Witterungsverhältnisse wesentlich günstiger als Die Bilanz weist u. a. 194 Dampfer zur trans- atlantischen und Küstenfahrt und 2 Schulschiffe mit Inventar und Zubehör auf mit einem Buchpreis von 161 355 009 6 gaut Meldung des W. T. B. betrugen die Einnahmen der Luremburgifchen Prince Henri-Eisenbahn in der dritten Mar dekade I 805 78 320 Fr. (49g Fr. weniger als i. V). Die Bruttoeinnahmen der Orient bahnen betrugen vom 12 bis 18 März ss095: 233 031 Fr. (15s 1 Fr. weniger als i. P.) seit 1. Januar 2725 899 Fr. (weniger 80 814 Fr). Sk ob sl svo—Nova⸗ Zagorg Km) 4413 Fr. (mehr 579 Fr.) seit 1. Januar 61 483 Ir (mehr 7azß Fr). Maredenische Eisen bahn Salonit.; Monastir) vom 12. bis 18. März 1905 (Stammlinie 219 Rm) 5l 094 Fr. smehr 15 778 Fr. Vom i. Januar bis 18 März 1905 betrugen bie Bruttocknnahmen 353 133 Fr. (Qs 85 Fr, weniger als i. V). Vie Ginnabmen der Ana tolischen Eisenbahnen betrugen vom I2. bis 18. März 1905: 159 344 Fr. ( 59 245 Fr.), seit 1. Januar 1505: 1563 339 Fr. C . 289 859 Fr.). Die Einnahmen der Canadischen Pacificbahn in der vergangenen Woche betrugen 1333 000 Dollars (208 000 Dollars mebr als i. V.) ; Liverpool, 3. April. (B. T. B.) Der Jahresbericht der Cunardlinie für das letzte Jahr gibt bekannt, daß wegen der Konkurrenz im Passagierpreiskrieg keine Dividende gezahlt werden wird.

Die Preis notierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsen beilage.

Berlin, 31. März. Monatsbericht der ständigen Deputation der Wollinteressen ten. Ueber den Verlauf des hiesigen Geschäfts in deutschen Wollen auf den Lagern läßt sich betreffs des 1 beendeten Monats aus den früher angegebenen Gründen neues wenig berichten. Bedarf seitens der Industrie ist vorhanden, und die noch spärlich eintreffenden ungewaschenen Wollen neuer Schur finden meist Nehmer. Die Umsätze erreichten die Höhe von etwa. 900 Ztr. Rückenwäschen alter sowie 3009 Ztr. un— ewaschene Wollen neuer Schur zu unveränderten , .

m 15. d. M. wurde hier die erste diesjährige Auktion von deutschen ungewaschenen Wollen mit einem Angebot von etwa 50090 Ztr. abgehalten, die sich bis auf ein Minimum ver⸗ kauften. Betreffs Kolonialwolle trat mit Beginn des Monats lebhaftere Frage nach allen Gattungen von seiten des Konsums ein, die zu größeren Umsätzen führten. Der feste Verlauf der Londoner Auktion stärkte das Vertrauen, die Preise konnten sich fest behaupten, in manchen Fällen, namentlich bei guten Wollen, sogar etwas anziehen. Umgesetzt wurden etwa 3500 Ballen Kap. und etwa 2700 Ballen australische und Buenos Aires⸗Wollen, zusammen etwa 6200 Ballen.

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Ham 37 3. April. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 7700 Br. 76 50 Gd.

Wien, 4. April, Vorm. 19 Uhr 50 Min. (W. T. B) Gimh. 480 Rente M.. N. p. Arr. 100,45, Oesterr. 40/0 Rente in Kr. W. per ult. 100 45, Ungar. 40/‚9 Goldrente 118,50, Ungar. 49/9 Rente in Kr. W. 28,30, Tärtische Lose ver M. d. M. 144.00 Buschtierader Eisenb⸗Aktien Lit. 3 —, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. Desterr. Staatsbahn per ult. 661, 00, Südbahn—⸗ gesellschaft 30009. Wiener Bankverein 568 25, Kreditanstalt, Desterr. 6 676755), Kreditbank, Ung. allg. 774 50, Länderbank 467, 00,

rũxer , , . Montangesellschaft, Oesterr. Alp. a,. , e nb gr 3 n exkl.

Len don, 3. April. J (Schluß.) oso Eg. . Pig font 5. ö ö 2 ;

ar is, 3. April. 2 2 uß.) 3 0;!0 Franz. Rente

9 49. Suejkanalaktien 4430 . 1 . 3. April. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 32,05 (

Lifsabon, 3. April. (W. T. B.) Goldagio 8. New York, 3. April. (W. T. B.) Schluß.) Die Börse er⸗ off nete in ausgesprochener Festigkeit. Besonders bevorzugt waren beute Spezialwerte, unter anderen die Aktien der Tennessee Coal and Jon Company, die auf weitere Gerüchte über eine en der sũdlichen Stabl⸗ und Eisengesellschaften bei lebhaft steigenden Kursen in großen Posten aus dem Markt genommen wurden. Diese Aktien erreichten während des Verlaufs den Stand von 106, d. h. 74 oo böher als am Sonnabend. Auch in den Kreisen der Kommissionäre war eine lebhaftere Geschäftstätigkeit zu bemerken. Unter anderen umlaufenden Gerüchten derlautete auch heute wieder, daß der die New Dart. Ontario and WVestern Bahn kontrollierende Aktienbesitz an die New Jork Central. Rabn verkauft werden dürfte. Auf die Aktien der Friebahn wirkten Gerüchte, nach welchen diese Gesellschaft in den Zusammenschluß der New Jork Central. und der Union. Pacifse⸗ Bahn einbezogen werden soll, günstig ein. Während der letzten Börsenstunde trat infolge von Gewinnrealisierungen eine Abschwaͤchung ein. Schluß nicht einheitlich. Attienumsatz 1160 900 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 34, do. Zinsrate für letzte. Darlehn des Tages 4. Wechsel auf London (60 Tage) 48415. Cable Transfers 4,86 20, Silber Commercial Bars 56. Tendenz für Geld: Stetig.

Ftio de Janeiro, 3. April. (W. T. B.) Wechsel auf London 151i.

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

„EGssener Börse vom 3. April. (Amtlicher Kurgbericht) To blen, Kots und Briketts. (Preisnotierungen der Syndikate O r bergan te beni Dortmund für die Tonne ab Werk) J. Gas⸗ Ind Flam mtoh le: 2. Gasförderkohle 11,5 - 1750 , b. Gaz. lamm orderkohle 9.75 19,75 66, C. Flammförderkohle 300 bis rs , d. Stackkoble 12,56 - j, 00 M0. e. Halbgefiebte 13 00 bis 13.090 , f, Nußtoßle gew. Korn ü und i 1250 15 25 , do. do. Il. 1100 =- 11575 d, do. do. IV 8,78 10,75 6, g. Nuß⸗ ruskahle 04-20 30 mm 6 ho ==8, , 6, To. O =-bosß6 mm. So is 3.00 06, h. Gruskohle 400-6, 75 Æ; II. Fettkohle: . Förderkoble 8o0 = 775 M, b. Vestmeilerte Kohle jo 5 = 11,60 , d Flhtele izso it zd , g., lob ie gen. Kern i und gj 13 13690 4, do. do. III 1H00 12.0 , ds. do. IV 975 bis „5 M, . Kokskohle d, 50 - 1000 M; III. Magere Kohle:

a. Förderkohle 7, 75 8,75 4 b. do. melierte 9 50 - 10,9 , C. do. aufgebesserte, je nach dem Stüũckgehalt 11,00 12,50 1½, d Stück- kohle 12,50 14,60 606, S. Anthrazit Nuß Korn 1 17,50 19,00 , do. do. il 19,50 23, 00 S, f. Fördergrus 6,50 7,50 6. g. Grug⸗ kohle unter 10 mm 4,00 5,506 S; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15.90 S, b. Gießereikoks 1600 1709 66, C. Brechkoks 1 und II 1700 18, 00 M; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,50 bis 13,50 M Marktlage lebhaft. Die nächste Börsenversammlung findet am Montag, den 10. April 1905, Nachmittags von 3 bis

5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.

Magdeburg, 4. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 14,25 14,A35. Nachprodukte 75 Grad o. S. 11,30 - 11,70. ,. Ruhig. Brotraffinade J o. F. —. Kristallzucker L mit Sack ——. Gem. Raffinade m. S. Gemahlene Melis mit Sack Stimmung: Still Robzucker J. Produkt Transito f. 4. B. Hamburg April 39,15 Gd., 29.25 Br., bez, Mai 29,55 Gd. , 29,60 Br., bez., Juni⸗ Juli 29, 60 Gd., 29 70 Br., bez., August 29.75 Gd., 29, 85 Br., bei., Oktober 23,590 Gd. 23,75 Br., bez. Ruhig.

Cöln, 3. April. (B. T. B.) Rüböl loko 3 00, Mai 4950

Bremen, 3. April. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.)

vatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkins 363, Doppeleimer 377. Speck. Stetig. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Still. Upland middl.

loko 409 5. 3. April. (W. T. B.) Petroleum. Stetig.

Hamburg, Standard white loko 5. 80.

Hamburg, 4. April. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags bericht. Good average Santos Mai 366 Gd, September 366 Gd. Dejember 371 Gd, März 38 Gd. Ruhig. Zuckermarkt. (Anfangsbericht) Rübenrohzucker J. Produkt Basis 88 0 Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg April 29 20, Mai 36 August 29, 80, Oktober 23,75, Dejember 23,05, Märj 23, 35.

ig. Budapest, 3. April. (W. T. B.) Raps August 23,30 Gd. 23,50 Br. April. W. T. B.) 96 0/o

London, 3. Javazucker loko ruhig, 15 sh. 3 d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko ruhig.

14 st. 5 d. Wert . London, 1. April. (B. T. B.) (Schluß) Chile— Rubig. Umsatz:

Kupfer 672/, für 3 Monate 673.

Liverpool, 1. April. (W. T. B. Baumwolle. 6000 B., davon für Spekulation und Export 300 B. Tendenz: Stetig. Amerikanische good ordinarv Lieferungen: Stetig. April 414, April ⸗Mai 4141, Mai ⸗Juni 4,16, Juni⸗Juli 418,

Juli August 420, August⸗ September 4 21, September. Oktober 422, Oktober ⸗November 4 22, Nobember⸗Dezember 423, Dezember⸗

Januar 4 24 d.

Glasgow, 3. April. (W. T. B.) (Schluß) Roheisen . ; 2 warrants unnotiert. Middlesborough warrantt 1 .

paris, 3. April. (W. T. B.) (Schluß) Rohzucker stetig. 88 o / 9 neue Kondition 373 —374. Weißer Zucker ruhig. Nr. 3 für 100 kg April 417, Mai-⸗August 42/8, Juli August 4236,

Dktober⸗ Januar Ihm /g. April. (B. T. BS.) Java⸗Kaffee

Am sterdam, 3. good ordinary 32. Bankazinn 84.

Antwerpen, 3. April. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 18 bei. Br. do. April 18 Br., do. Mai 184 Br., do. September 19 Br. Flau. Schmalz. März 87, 50.

New Pork, 3. April. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle preis in New Jork S8, 15, do. für Lieferung Juni 7.56, do. für Lieferung August 7,50, Baumwollepreis in New Orleans 74,

etroleum Standard white in New York 7, 15, do. do. in Philadelphia 10, do. Refined (in Cases) 9, 8S5p, do. Credit Balances at Oil City l, 36, ö Western steam 740, do. Rohe u. Brothers 7, 45, Ge⸗

treidefracht nach Liverpool 14, Kaffee fair Rio Nr. 7 758, do. Rio Nr. 7 ai 6,55, do. do. Juli 6,75, Zucker 42/6, Zinn 30,10 bis 30 50, Kupfer 15,37 15,50. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche an Weijen 32 327 000 Bushels, an Mais 8 812 000 Busphels.

Theater und Musik.

Konzerte.

Zum Besten des Witwen- und Waisenfonds des Berliner Philharmonischen Orchesters hatte E. N. von Reznicek am Donnerstag ein Konzert im Beethoven-⸗Saal veranstaltet, das in der ersten Hälfte nur Kompositionen des Konzertgebers brachte. Mit der anmutigen Ouverture zur Oper „Donna Diana“ wurde der, Abend auf das glücklichste eingeleitet; der heitere Liebrei,;, die sprühende Laune des Werkes wurde in vortrefflicher Form zu Gehör gebracht. Eine geringere Wirkung erzielte aber schon die folgende Symphonietta in B. Dur, die ihre Uraufführung erlebte. In ihren geistvollen Ein—⸗ fällen und humoristischen Klangwirkungen trat ein verwandtschaftlicher * mit der vorangegangenen Tondichtung merkbar hervor. Da die

n, so von vornherein ein weniger originelles Gesicht zeigte, e mit mehr Vorsicht und weniger Begeisterung aufgenommen;

dritte Satz mit seiner erkünstelten fan Empfindung fiel am meisten aus dem etwas un ruhigen Gesamtbild heraus. In den drei Gesangskompositionen zu Gedichten von Martin Drescher gründete sich der Erfolg lediglich auf den Vortrag des Königlichen Kammersängers Ernst Kraus, der durch den Wohllaut seines Organs die Zuhörer so begeisterte, daß das zweite Lied ‚Vagantenlust“ wiederholt werden mußte. Den Beschluß des Konzerts machte die Wiedergabe von Brahms' Serenade für kleines DOrchester und Webers Aufforderung zum Tanz“ in der Instrumentation von Berlioz. Das Philharmonische Orchester trug besonders die beiden letzten Nummern mit künstlerischer Sorgfalt und schönem Schwunge vor. Der Pianist Herr Wilhelm Backhaus hatte am Abend vorher in demselben Saal sein drittes (letztes) Konzert veranstaltet, in dem er ein sehr umfang⸗ und inhaltreiches Programm erledigte: Lisits H · Moll · Sonate, Beethovens Op. 111, „Italienisches Konzert“ von Bach, die G-⸗MollRhapsodie (Op. 79) von Brahms und sieben Kompositionen von Chopin. Die leichte und elegante Technik des Herrn Backhaus genügt vollkommen den, großen An forderungen eines solchen Programms, sein. Spiel, hat in⸗ dessen nichts Großes, es fehlt ihm die Fähigkeit, den Hörer mit Gewalt zu ergreifen. Das Fehlen oder Zurücktreten einer staͤrken Persönlichkeit des ausübenden Künstlers hat allerdings auch einen Vorteil: ruhige Objektivität betätigen, ist in vielen Fällen pietätvoller dem Kunstwerk gegenüber, als das Hervordrängen einer starken Individualität. Die in dem Konzert mitwirlende Sängerin Fräulein Klara Erler spendete mit ihrer beweglichen, frischen und sympathischen Stimme einige Liedervorträge, die, wenn es auch oft gesungene Lieder waren, bei so graziöser Darbietung dankbar und beifällig vom Publikum aufgenommen wurden. Im Saal Bechstein gab am Donnerstag die bekannte Geigerin Fräulein Erna Schulz ein Konzert und erfreute die Hörer durch den Vortrag einiger selten zu hörenden Kompositionen: sie spielte im Verein mit Herrn Professor Robert Kahn R. Schumanns Märchen⸗ bilder für Bratsche und Klavier und die Bratschensonate in F⸗Moll (Op. 120 Nr. I). von Brahms. ausgeführt, Fräulein Schulz spielte die Viola mit überlegener Sicher⸗ heit und schönem Glanze. Während die Instrumentalvorträge einen ungetrübten Genuß gewährten, waren die Gesangsvorträge des an dem Konzert mitbeteiligten Herrn Richard Glopen weniger erfreulich; die Stimme klingt monoton und entbehrt fast jeglichen Reizes, auch die Vortragskunst des Sängers bot kein besonderes Interesse.

wurde der breit ausgesponnene

Beide Werke wurden vorkrefflich

In der Singakademie 1 sich gleichzeitig eine jugendliche Klavier⸗ spielerin, die 13jährige Käthe Heine mann, zum ersten Male vor einem größeren Auditorium hören. Sie ist entschieden ein viel⸗ versprechendes Talent, und es wäre zu bedauern, wenn sie durch allzu⸗ frühes Virtuosentum , und ju häufiges öffentlichüs Auftreten in ihrem musikalischen Werdegange gestört würde und dadurch den Weg so manches „Wunderkindes! ginge. Ihr Anschlag ist kraftvoll und rein; auch ihr musikalisches Empfinden ist bereits fein entwickelt, was sich namentlich in den zu Gehör gebrachten Klaviertrios von Beethoven und Mozart im Zusammenspiel mit den Herren Professor Waldemar Meyer (Violine) und Albrecht Löffler (Violoncell) zeigte. Auch die D. Dur⸗Fuge von Bach spielte, sie recht temperamentvoll und erntete lebhaften Applaus. Die mitwirkende Sopranistin, Fräulein Fulie Koerner, bot u. a. einige mit freundlichem Beifall aufgenommene, von Wilhelm Heinemann, dem Vater der kleinen Konzertgeberin, komponierte neue Lieder, die er selbst am Klavier begleitete. Die sonst recht sympathische einn g. . Sängerin wurde durch zu starkes Tremolieren be einträchtigt. Der Bach-⸗Verein unter Professor Dr. H. Rei manns Leitung führte in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche am Freitag die Matthäus-Passion von J. S. Bach unter Be— nutzung der Robert Franzschen Bearbeitung auf. An ihr hatte Professor Reimann abermals eine Aenderung vorgenommen, da er die Blaser durch die Orgel ersetzte. Der Eindruck des Werkes blieb auch in dieser Form gewaltig. was um so höher einzu— schätzen ist, als gerade die Matthäus-Passion von der Singakademie in mustergültiger Weise wiedergegeben worden ist. Die Eingangs— chöre setzten nicht so kraftvoll ein, um durch den Gegengefang elne packende dramatische Wirkung zu erzielen; sie betonten in harmonisch schöner Gestalt mehr den Charakter des Klagegesanges. Daß aber der Chor über einen leidenschaftlichen Ausdruck gebletet, trat später noch deutlich hervor. Seine besondere Schönheit entfaltete er in der Wiedergabe der eingestreuten Passtonslieder und des köstlichen Schlußchors, aus dem eine milde Wehmut sanft und tröstend zum Herzen drang. Herr A. Jungblut als Cvangelist war dor— trefflich bei Stimme und trug die Worte der Heiligen Schrift klar und deutlich, mit der nötigen inneren Bewegung vor. Herr Sist erm ans brachte den warmen Klang seines Basses in der Rede Fhristi wirkungsvoll zur Geltung; die übrigen männlichen Partien hatte Herr E. Sta mmer zum Vorteil der Aufführung über— nommen. Die Sopransoli sang Frau Meta Dierich—⸗ Gever mit quellender Stimme, und Frau Paula Weinbaum führte gewandt die Altpartien durch. An der Orgel saß Herr Richard Rößler, der das herrliche Instrument nach jeder Richkung vollkommen beherrschte. Für das Violonsolo war der bekannte treff⸗ liche Geiger Karl Klingler gewonnen worden, und für die Oboe dtr Königliche Tammermusiker Herr Flemming. Außerdem wirkte an dem großen Werk das Berliner Tonkünstkerorchester erfolg— reich mit. Der Chor des Bach-Vereins war an geeigneter S0 . 3 eine Abteilung des Königlichen Dom Knabenchors und durch den Nnabenchor der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche verstärkt worden. Die sechste Aufführung der Singakademie zu Berlin fand in ihrem Saale, unter ihres Direktors, Professors Schumann Leitung, an demselben Abend statt und brachte die Passionsmusik nech dem Exangelium St. Johannis von Johann Sebastian Bach. Diese, zum ersten Male anfangs des 18. Jahrhunderts in Leipzig zu Gehör gebrachte sogenannte ‚Johannispassson“ des großen Kirchenmusikkomponisten wurde seither nur verhältnismäßig wenige Male öffentlich aufgeführt und ist daher auch weniger allgemein bekannt als ihr mehr volkstümlich gewordenes Schwesterwerk, die Matthäusvassion?‘. Sie ist mehr lyrischen Charakters als diese, auch weniger umfangreich und im allgemeinen einfacheren Stils, steht ihr aber an Innigkeit und zu Herzen gehender Wirkung nicht nach. Die zarten Stimmungen der herrlichen Tondichtung wurden durch den Chor in ergreifender Weise zum Ausdruck gebracht. Die rhythmisch sichere Durch⸗ führung, sowie das Zusammenwirken des gewaltigen Chors und der Solisten ließen auf eine überaus sorgsame Einstudierung schließen und trugen dem Dirigenten alle Ehre ein. Namentlich war die Wiedergabe des Eingangechors von geradezu überwältigender Wirkung. Die Solgpartien waren gleichfalls vortrefflich besetzt: Herr Professor Mes schaert (Baß) ergriff die Zuhörer durch selne feinsinnige Auffassung und warmherzige Vortragsweise ebenso⸗ sehr wie durch sein volltönendes, herrliches Organ auf das tiefste. Auch Herr George Walter (Tenor), der die Partie des Evangelisten vertrat, brachte sein musikalisches Können zu bester Geltung; er wurde seiner Aufgabe voll gerecht, sang freilich bis weilen mit etwas zu großem Gefühlsüberschwang. Die markige Baß⸗ stimme des Herrn Albin Günther als Vertreter des Petrus und Pilatus verfehlte gleichfalls nicht ihrer Eindruck. Ebenso entledigte ich die Altistin, Frau Kammersängerin Rückbeil⸗Hiller ihrer ufgabe mit großem Geschick. Frau Dr. Fischer sang ihren schwlerigen Part mit wohlgeschultem, bisweilen zwar ein wenig scharf klingendem Sopran ebenfalls in anerkennenswerter Weise und zeigte ein feines musikalisches Empfinden. Die Begleitung des Phil harmonischen Orchesters und die Durchführung des von Herrn Prefessor Kawerau übernommenen Orgelparts reihten sich den vor⸗ krefflichen Allgemeinleistungen ebenbürtig an, sodaß durch die Gesamt⸗ aufführung alle Schönbeiten des großartigen Bachschen Tonwerkes vollendet wiedergegeben wurden. Der Verein Zur Förderung der Kunst“ hatte sich an seinem letzten Rathausabend', der an demselben Tage stattfand, die Aufgabe gestellt, für Martin Plüdde⸗ mann, den einem größeren Publikum noch immer unbekannten, be— deutenden Balladenkomponisten, mit Wort und Ton einzutreten. Herr Albert Pfeiffer aus Bonn, der Redner des Abends, gab zunächst in übersichtlich knapper Form einen Abriß der äußeren Lebensschicksale des *. verstorbenen Tondichters. Martin Plüddemann, der 1854 zu Kolberg geboren ist, empfing schon in der ersten Jugendjeit, als das Kind einer künstlerisch angeregten Familie, die Karl Löwe zu ihren Freunden zählte, bedeutsame musikalische Eindrücke. Den größten Teil seiner Studienzeit verbrachte er in Leipzig, wo für ihn die erste Be—⸗ kanntschaft mit den Werken Richard Wagners von größtem Einfluß wurde. In München trieb Plüddemann dann bei Professor Hey Gesangsstudien und schrieb seine ersten Balladen. Da er bald darauf infolge einer Erkrankung seine Stimme verlor, wendete er sich uneingeschränkt der musikalischen Produktion zu, während die äußere Notwendigkeit an ihn herantrat, einen passenden Wirkungskreis zu suchen. Nach mehrfachem Wechsel seines Wohnorts ließ sich Plüdde⸗ mann endlich in Graz nieder, wo es ihm vergönnt war, im Verkehr mit verständnisvollen, geistig bedeutenden Menschen als Lehrer der Gesange⸗ kunst zu schaffen und für seine Sache einzutreten. Der Wunsch, noch auf einen größeren Kreis anregend wirken zu können, führte ihn nach Berlin. Vier aber gelang es ihm nicht, eine seiner Befähigung an= gemessene Stellung zu finden. Seine rückhaltlose Art, sich zu äußern, machte ihm persönliche Feinde, und eine wachsende Nervenerkrankung lähmte seine Kraft, sich trotz der ihm ungünstigen Verhältnisse durchzusetzen. Im Jahre 1897 starb Martin Plüddemann, erst 43 Jahre alt, ohne es erlebt zu haben, daß sich weitere Kreise seinem Schaffen erschlossen. Man , . häufig einen Nachfolger Löwes gengnnt, weniger in der Absicht, seine Kunst dadurch zu ehren, als vielmehr in dem Bestreben, sein Lebenswerk dadurch herabzusetzen. Nach der Anhörung der Kompositionen, die am Freitag im Verein „Zur Förderung der Kunst? vorgetragen wurden, mußte man zu der Ueberzeugung kommen, daß Pluͤddemann von Löwe sowohl in der formalen wie rein musikalischen Behandlung der Ballade nahezu völlig unabhängig ist. Weit eher kann man in ihm einen jener künstlerisch Schaffenden erblicken, die, obwohl Eigenes bietend, doch von dem Einfluß Richard Wagners gezeichnet sind. Einige der durch Herrn Eugen Brieger trefflich gesungenen Plüddemannschen Balladen möchten wir besonders hervor—⸗ beben, so in erster Reihe das groß angelegte, durch seine originelle Charakteristik stark wirkende Grab im Busento“. „Vineta“ fesselte

Durch die seltsame Märchenstimmung des Kolorits, aus dem man das

ju spüren glaubte.

Aufleuchten der goldenen Herrlichkeiten der versunkenen Sagenstadt In der „Taufe“ giebt Plüddemann besonders