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nach Deutschland.
den Niederlanden.. den Vereinigten Staaten von
e Rußland.
weden. Spanien Argentinien
Weizen:
Gerste: nach Deutschland
den Rieberlanden
Hafer: nichts.
Mais: nach ,, ,, . den Niederlanden Norwegen. Spanien.
Golumbien
Kartoffeln: nach e,, , .
China..
Gibraltar.
Spanien.
k den Vereinigten Staaten von
merika . Britisch⸗Indien. .. Britisch⸗Indo⸗China n. der Türkei ö
Washington, 10. April. (W. T. B.) Dem Bericht des Acker baubureaus zufolge wurde der Durchschnittsstand des Winterweizens am 1. April geschätzt auf gl, 6 6/9 gegen 82, 9oso am 1. Dezember 1904 und 76,5 oso am 1. April 1904. Der Duich⸗ schnittsstönd des Winterroggens wird angegeben mit 92,1 0o, gegen 90,5 0/0 bezw. 82,3 0 o.
43 120 dæ.
Sandel und Gewerbe.
In der heutigen Sitzung des ert n , i der Reichsbank wurde zunächst die letzte Wochenübersicht vom J. d. M. vorgetragen. Der Vorsitzende, Präsident des Reichs⸗ bankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch erläuterte dieselbe, indem er hervorhob, daß nach der zum Viertel— af oschuß eingetretenen Anspannung, welche den Um⸗ 6. er vorjährigen nicht ganz erreicht habe, zwar ein Rückfluß eingetreten sei, die Anlage aber jetzt mit 1156 Millionen die des Vorjahres um Millionen über⸗ steige, da fast 134 Millionen Schatzanweisungen des Reichs mehr diskontiert seien, als fh 1994 im Bestande befanden, während das Wechselportefeuille allerdings um 84 Millionen kleiner sei. Gegen 1903 sei die Anlage um 22, gegen 1902 um 201 Millionen größer. Der Metallbestand sei gegen die vorige Woche fast unverändert; nur das Gold sei um fast 7 Millionen gewachsen und so reichlich wie noch niemals um diese Zeit. Der jetzige Metallbestand übertreffe mit 1016 Millionen den vorjährigen um 164, den von 1903 um 199, den von 1902 um 47 Millionen. Die fremden Gelder seien mit 600 Millionen um 69 bezw. 106 und 63 Millionen größer als in den 3 Vorjahren. Auch die steuerfreie Notenreserve von 97 Millionen sei größer als in den beiden letzten Vor⸗ jahren, in welchen ein steuerpflichtiger Notenumlauf bestanden . im Jahre 1902 sei sie allerdings um 49 Millionen größer gewesen als jetzt. Die Geldflüssigkeit sei noch immer
roß, wie das allmähliche Sinken des Berliner Privat⸗ iskonts auf 15s. 0½ zeige, der noch hinter denen von London und Paris um 1,9 bezw. 3 0,0 zurückstehe. Die fremden Wechselkurse seien in eine Kleinigkeit gestiegen, ermöglichten aber keinen Goldabfluß ins Ausland. Die Goldbewegungen ö 5 in der letzten Woche ganz unbedeutend und im letzten ierteljahre überwiegend günstig gewesen. Eine Diskont⸗ veränderung sei nicht beabsichtigt. Der Zentralausschuß war hiermit ohne Widerspruch einverstanden. Einige Gattungen von Schuldverschreibungen wurden zur Beleihung im Lombard⸗ verkehr zugelassen.
(Weitere Nachrichten über Handel und Gewerbe“ s. i. d. Dritten Beilage.)
Theater und Musik.
Ihm Königlichen O ,,. wird morgen, Mittwoch, La Traviata“ (Violetta), Oper in vier Akten von G. Verdi, mit räulein Farrar in der Rolle der Violetta, gegeben, den Alfred singt err Naval, den Georg Germont Herr Cornelius Bronsgeest vom , in Hamburg a. G. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Mittwoch, „Prinz Friedrich von Homburg“ aufgeführt.
Schillers Demetrius wird am reitag im Lessingtheater nicht nach der Einrichtung Christian Gottfried Koerners erscheinen, die für alle bisherigen Aufführungen der Dichtung maßgebend ge— wesen ist, sondern zum ersten Male auf Grund der großen historisch⸗ kritischen Sammlung der Werke, die Karl Goedecke herausgegeben hat, und die den ursprünglichen Schillerschen Text vollständiger wiedergibt als jene populär gewordene Ausgabe von Schillers Freund. Die Aufführung ist in zwei Akten angeordnet; eröffnet wird sle durch einen
16g . Ernst von ilden bruch, den Rosa Bertens prechen wird.
Im Thegter des Westens erfuhr am Sonnabend das musi— kalische Lustspiel Die neugierigen Frauen“ von Erman no Wolf ⸗ Ferrari seine 50. Aufführung und wurde ebenso beifällig aufgenommen, wie bei seinem ersten Erscheinen im Spielplan. Die anmutige, heitere Musik schmeichelt sich unter des Kapellmeisters Hans Pfitzner temperamentvoller Leitung immer wieder in die Gunst der Zuhörer ein und bildet nach wie vor den wertvollsten Teil des Gebotenen. Von den Vertretern der Hauptpartien überboten sich die Damen Doninger, Fischer, Gaston und Linda gegenseitig an Frische des Gesangs, und anmutigem Spiel. Namentlich gab die Letztgenannte ihre Kammerzofenrolle mit einer äußerst liebenswürdigen Keckheit und erfreulichen Natürlichkeit Auch die rf Stammer, Hansen, Pohl und Ziegler zeichneten sich durch ge⸗ ällige, launige Darstellungsweise aus und führten ihre Partien auch gesanglich gleichfalls recht befriedigend durch. Alle Mitwirkenden, ebenso wie der Leiter der Charlottenburger Opernbühne, Intendant Prasch, und der Dirigent konnten wiederholt die lebhaften An— erkennungskundgebungen des gutbesetzten Hauses entgegennehmen.
Agnes Sorma wird am Freitag im Neuen Theater zum letzten Male in dieser Spielzeit, und jwar als Minna von Barn— helm‘ auftreten. Frau Sorma, die auch für naͤchsten Winter dem Neuen Theater verpflichtet ist, wird erst im September wieder auf dieser Bühne erscheinen.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 11. April 19065.
Die Berliner Rettungsgesellschaft hielt am Freitag abend im Langenbeckhause ihre diesjährige ordentliche Mitglieder-
versammlung (Generalbersammlung) unter dem Vorsitz des Ge⸗
heimen Sanitätsrats Dr. Becher, der den Wirklichen Gebeimen Rat
von Bergmann vertrat, ab. Von der Verlesung des vorgelegten
Geschäftsberichts für das Jahr 1904 wurde Abstand genommen. Er ergibt eine weitere erfreuliche Entwicklung des Unter— nehmens. Die Zentrale wurde nach dem ausführlichen Bericht im
vorigen Jahre 47 516 (im Vorjahre 40 980) M also eine Zunahme von rund Zahl der Wagenbestellun Durchschnittlich wurde d 3 nspruch genommen. Während durchschnittliche Inanspruchnahme von .5 Fall In den Hauptwachen wurde erste Hilfe 59984 die 9 Rettungswachen wiesen älle auf. Die gesamten 2.
3.
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Avellino, 19. April. (W. T. B.)
wahrgenommen. (Vgl. Nr. 86 d. Bl.)
—
Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.
Berlin, 11. April. (W. T. B.) Ein Telegramm uz
Windhuk in Deutsch-Südwestafrika meldet:
31. März sind bei Keibub auf Patrouille gefallen. Reiter . Eckersberger, geboren am Iii 1882 zu Wendelstein, früher im Königlich bayerishe 13. ö , Reiter Heinrich Ebner, geboren in 8. Oktober 1383 zu Kembs, früher im Gardepionierbatniln. Reiter Joseph Groß, geboren am 12. Oktober 1885 zu er stadt in Oberschlesien, früher im Feldartillerieregiment Rö.
Am 2. April ist im Gefecht bei Sand mund der Me a bl Huge Nobel, geboren am 13. Mai 1877 zu Dünn, rüher im Infanterieregiment Nr. 16, gefallen.
Reiter Richard Heinze, geboren am 25. Januar 189 Maltsch, früher im Feldartillerieregiment Nr. 6, is n & April im Lazarett zu Windhuk und Gefreiter Koln Schröter, geboren am 28. April 1879 zu Diedorf, früher n Königlich bayerischen 3. Trainbataillon, am 7. April in Lazarett zu Kalkfontein an Typhus gestorben.
Nachträglich wird ferner gemeldet, daß im Gefecht be Aub am 11. März noch der Reiter Gottlieb Baehr, geborn am 14. Juli 1882 zu Doktorowo, früher im Grenadierregimen Nr. 1, gefallen ist.
Bern, 11. April. (W. T. B.) Der Bundesrat ha das Indu striedepartement beauftragt, ihm einen Anttaz auf eine Revision der Bundesverfassung zum Iweck der Ermöglichung einer Gewerbegesetzgebung durch den Bund vorzulegen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erften Zweiten und Dritten Beilage.)
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Eine neue wellen. förmige Erderschütterung wurde heute früh 5 Uhr 35 Mun
Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern-
haus. 97. Abonnementsvorstellung. La Traviata. (Violetta. ) Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Re i Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. (Georg Germont: Herr Cornelius Bronsgeest, vom Stadttheater in Ham burg, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
, 21. Abonnements vorstellung Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Heinrich von Kleist. Anfang 743 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 98. Abonnements⸗ vorstellung. Samson und Dalila. Oper in 3 Akten und 4 Bildern von Camille Saint⸗Saöns. Text von Ferdinand Lemaire. Deutsch von Richard Pohl. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 22. Abonnementsvorstellung. Im 646 Gäßchen. (CQunlity-Street.) Lustspiel n 4 Aufzügen von J. M. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang 75 Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag; 37. Vorstellung. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufzügen von Adolf L'Arronge. Anfang 79 Uhr. — Der Billettvorverkauf hierzu findet vom Donnerstag, dem 153. April, ab an der Tageskasse des Schauspielhauses ö Zahlung eines Aufgeldes von 50 3 für jeden Sitzplatz statt.
Dentsches Theater. Mittwoch, Abends 7 Uhr: Faust. (Erster Teil.)
e,, Abends 77 Uhr: Die Boheme.
Freitag, Abends 7 Uhr: Don Carlos.
Berliner Theater. Mittwoch: Gastspiel von
. Kainz. Die Jüdin von Toledo. Anfang r.
5 Gastspiel von Joseph Kainz. Die Räuber. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Gastspiel von Joseph Kainj. Abschieds—⸗ pee n Weh' dem, der lügt! Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Zapfenstreich. Anfang 73 Uhr.
Cessingtheater. Mittwoch: Ein Volksfeind.
Anfang 75 Uhr. Donnerstag: Elga. Anfang 8 Uhr. . Prolog. Zum ersten Male: Demetrius.
Anfang 8 Uhr.
Schillerthenter. O. (Wal lnertheater) ittwoch, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne. ö in r Aten von Oskar Walther und Leo
Stein.
Donnerstag, Abends 838 Uhr: Augen rechts! Hierauf: Die sittliche Forderung.
Freitag, Abends 8 Uhr: Augen rechts! Hierauf: Die sittliche Forderung.
X. (Friedrich Wilhelm stãdtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufjügen von Friedrich von Schiller.
Donnerstag, Abends 8 Ubr: Der Leibalte.
Freitag, Abends 8 Uhr: Iphigenie auf Tauris.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn- hof Zoologischer Garten) Mittwoch: Die neu⸗ gierigen Frauen. Anfang 746 Uhr.
Donnerstag (bei aufgehobenem Abonnement)h: Martha.
Freitag (25. Vorstellung im Abonnement): Der Bettelstudent.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Uriel Acosta. — Abends 71 Uhr: Die neugierigen Frauen. .
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Troubadour. — Abends 71 Uhr: Die neu⸗ gierigen Frauen.
Nationaltheater. (Direktion: Hugs Beger. Weinbergsweg 12a - 136.) Mittwoch: Fra Diavolo.
Donnerttag: Die Hugenotten.
Freitag: Der Freischütz.
Sonnabend; Das Glöckchen des Eremiten.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rigoletto. — 1 77 Uhr: Gastsplel von d' Andrade. Don
uan.
Montag: Der Troubadour.
Nenes Theater. Mittwoch: Ein Sommer nachtstraum.
Donnerstag: Ein Sommernachtstraum.
Freitag: Minna von Barnheim.
Sonnabend, Nachmittags 23 Uhr: Zu ermäßigten n . Ein Sommernachtstraum. — Abends Uhr: Ein Sommernachtstraum.
Lustspielhans. (Friedrichstraße 2366) Mitt - woch, Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Donnertztag, Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Freitag, Abends 8 Uhr: Eine Abrechnung. — Die Bäuerin.
Sonnabend, Nachmittag 3 Uhr: Das böse 2 — Abends 8 Uhr: Der Familien ag.
Nesidenzthenter. (Olrektion: Richard lerander)
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette.
(La Duehesse des Folies-B—ergére) Schwank in 1L Vorspiel und 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Bearbeitung von Benno Jacobfon. Donnerstag und folgende Tage: Herzogin Crevette. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer.
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Dl. rektion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch, Abends 74 Uhr: Der Kilometerfresser. Schwank in . von Curt Kraatz. (Verfasser vom Hoch⸗
urist ).
f , und folgende Tage: Der ilometer⸗ resser.
Sonntag. Nachmittags 3z Ubr: Zu halben Preisen (einmalige Aufführung): Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)
Bentraltheater. Mittwoch: Jubiläums vorstellung. Zum 75. Male: Die Juxheirat. Operette in 3 Akten von Julius Bauer. Musik von Franz Lehaär.
z e, g g. Letzte Aufführung von: Die Jux eirat.
Von Freitag ab. Gastspiel des Theaters des Westens. Der Barbier von Sevilla.
Sonnabend: Der Troubadour. .
Sonntag, Nachmittags: Der Barbier von Sevilla. — Abends: Der Freischütz.
Montag: La Traviata.
Bellealliancethenter. ( Bellealllancestraße ⁊ / p
Direktion: Kren u. Schönfeld. Mittwoch, Abends 8 Uhr: ... noch einmal so lieben! Aus stattungsposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von
Kren und Alfr. Schönfeld. Musik von Max
midt. nnerstag und folgende Tage: . .. noch einmal so lieben! Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria Magdalena.
Trianontheater. (¶ Georgenstraße, jwischen
Friedrich und Universitätsstraße) Mittwoch: Ihr Alibi. (Les Duponts.) wank in 3 Akten von Paul Gavault. Deutsch von Max Schoenau. Donnerttag und folgende Tage: Ihr Alibi. achmittags: Die glückliche Gilberte.
Konzerte.
Saal Bechsttin. Mittwoch, Abends 71 Uhr: II. Konzert von Ida Christensen⸗Geelmuyden (Klavier) und Julius Thornberg (Violine).
Sonntag,
Beethoven · Saal. Mittwoch, Abends 8 lr Heiterer Liederabend von Robert Koppel.
Birkns Schumann. Mittwoch, Abends rrin⸗ 7 Uhr: Nur kurzes Gastspiel. Zwölf Original chinesen, darunter der weltberühmte Ching⸗Ling Foo. Hier noch nie gesehene Leistungen. Chad rn, der jweiköpfige Knabe. Po ta to, das lebend Rätsel. Die reizende Little Chee ⸗ Toy. Die berühmten kleinfüßigen Frauen ꝛc. ꝛ. Verket. Das vorzügliche Programm und zum Schluß Eine Nordlaudsreise. Größte Prachtausstattuneh⸗ pantomime der Gegenwart.
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Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Käthe Zacher mit Sin. Fotft⸗ aner August Geissel (Mehlauken). Verehelicht: Hr. Regierungsrat Richard Lutte mit Frl. Margarete Bernstein (Berlin). — R. Stadtrat Dr. jur. Georg Friedel mit F. Margarete Gerdes (Kattowiß). — ,, 6 3 . * me, assessor Friedr e eur (Pankow). Tochter? Hrn. Major Grafen von ger Schmising⸗Kerssenbrock (Breslau). — Hrn. J leutnant Vogel ((Diedenhofen). 1. Gest orben: Hr. Hauptmann a4. D. Wernn Gottberg (Kritten bei Natzlaff). — . gierungsrat Dr. Karl Schotfelius Dare Br. Gutsbesitzer Balduin von Sere, s. Berlin). — Hr. Gutsbesitzer Otto Drerer— 6. of. Eötzen;. . Fr. Marie won Köchen 1 Schneider (Görlitz — Fr. Irming bon gn eb. von Araujo (Weimar). — Verw ie eime Kanzleirat Elise Horkel, geb. Blume ⸗ rn ¶ Berlin).
—
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berli
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt Berlin . Wilhelmftraße Nr.
Zwölf Beilagen
wie di lts be zu Nr. 6 des in . an 33 lich der unter verõffentlich sommanditgesell schaften
che vom gesellschaften, n . i
(einschließlich Böͤrsen · Beilage) ** ) 2 .be,
ten Bekanntmachungen . Artie an are.
zum Deutschen Reichsanze
Er st e Beilage
Berlin, Dienstag, den 11. April
iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1805.
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M S7.
Verhandlung über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter auf der Zeche Neumühl.
Verhandelt den 3. Februar 1905 zu Hamborn. Anwesend:
y i Mitglieder der Untersuchungskommission:
a. Geheimer Bergrat Pöppinghaus, b. Bergmeister Nen c. Bürgermeister Schroecker, i. A. des Landrats zu Ruhrort. — . a,, Nemitz als Protokollführer. Seitens der Zechenverwaltung: 2) ⸗ g ; Geheimer Kommerzienrat Haniel, Bergwerksdirektor Bentrop, Betriebsinspektor Möller, 12 Jan, Als Belegschaftsvertreter: ] . d a. e he en fer Johann Mellinghoff, b. Bergmann Johann Bergmann, c. Bergmann Josef Rzeznik. Als Zeugen:
h ö. WMazlawel, Ignatz Uhlmann, Andreas Matysik, Albert Marzoll, Stanislaus Michallek, Steiger Georg Werner,
ö ö m. einrich Wamhoff, . v. Dyck, Bergleute, Steiger Uehlendahl, Schießmeister Block, Steiger Burgsmüller, . Bergleute: Johann Bartolomäus, Andreas Sapor, Paul Neumann, Steiger Kempelmann, Bergleute: Adolf Brühl, Paul Schwerz, Christoph de Gruppa, Steiger Klein, Bergmann Hermann Salzmann, Steiger Heinrich Eisler, Fahrhauer Müller, Steiger Aghte, Bergmann Klostermeyer, Jhr tiger Baumeister, Bergmann Oleszack, Fahrhauer Bramen, Bergmann Musebrink, Steiger Chemnitz, Heildiener Pastré, Bergmann Hermann, Steiger Aghte, / Hüls, Bergmann Hütter, Steiger Aghte, ; a,, Herrschaft, Steiger Eberhardt, Betriebsinspektor Möller, Betriebsführer Faust, Bergmann Friedrich Schaffaf, ö. Johann Willkowski, Steiger Schweer, Schießmeister Morski, Steiger Meyer, Bergmann Gerhard Bollwerk, Steiger Eberhardt, Einfahrer Wegener, . Bergmann 56. Lösch, Steiger Heinrich Franz, Berginann Rudolf Lampel, ö Markus Kiegerl, y Paul Korittka, ö Wilhelm Terhorst, Steiger Heinrich Peters.
Im Rathausgebäude zu Hamborn begann heute die oben—⸗ genannte, von den Herren Ministern für Handel und Gewerbe und des Innern berufene Kommission die Untersuchung der auf der Zeche Neumühl angeblich vorhandenen Mißstände.
Als Vertreter der Zechenverwaltung und der Belegschaft waren die obenbezeichneten Personen erschienen. Die Vertreter der Belegschaft gaben an, daß sie in der Belegschaftsversamm⸗ lung zu a vom 6. Januar, zu h und C vom 29. Januar lh05 gewählt seien.
Sie seien, und zwar:
a. . ar alt und seit 4 Jahren auf der Zeche be— äftigt,
b. 6 alt und seit 31/9 Jahren auf der Zeche be⸗ äftigt,
c. e alt und seit 2 Jahren auf der Zeche be⸗
cchäftigt.
Die Belegschafts vertreter sind Reichsangehörige.
6 Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlich z *. Vorsitzende der Kommission erläuterte zunächst die seie der Parteivertreter, Er wieg darauf hin, daß es den⸗
e, durch den Vorsitzenden an die Zeugen 6
. ssen. Ueber die Zulässigkeit der einzelnen Fragen aß e die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben, Auch h. der Antrag gestellt werden dürfe, einen Zeugen unter
. uß der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter war den snommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen—
; dcselben mit der Wahrheit zurückhalten werde. arte nch Vernehmung eines jeden Zeugen würde sodann den tn D ertretern Gelegenheit gegeben werden, Fragen zur Ver⸗
eil. t tellen und sich über die Aussage zu äußern. für die de ntersuchung staͤnden jedoch nur Beschwerden, welche
Zeit nach dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten,
Bergleute,
und zunächst nur die, welche von der Siebener⸗-Kommission 6 dem Königlichen Oberbergamt Dortmund geltend gemacht eien.
Sache der Kommission sei es, darüber zu entscheiden, ob etwa solche andere Anträge, die alsbaldige Erledigung im Ver— fahren finden könnten, zugelassen werden sollten, und ob die Untersuchung auch auf andere Beschwerdepunkte ausgedehnt werden sollte. Ausgeschlossen von der Untersuchung seien solche Beschwerden, die gerichtlich bezw. strafrechtlich anhängig oder entschieden seien. Die Verhandlung trage polizeilichen Charakter und sei keine ö
Der Kommission stehe aber das Recht zu, auch andere ere n. welche nicht zu den Vertretern der Zeche oder Beleg⸗ schaft gehörten, zuzulassen, wenn dieselben berechtigte Inter—
essen hierfür nachweisen könnten.
Der Vorsitzende machte sodann den Zechenvertretern die Beschwerdepunkte im einzelnen bekannt mit dem Bemerken, daß es der Verwaltung anheimgestellt werde, Gegenbeweise zu 3 Sodann wurden die Belegschaftsvertreter aufgefordert,
ich über etwaige allgemeine Mißstände, die auf der Zeche be— tänden, zu äußern. Es wurde folgendes vorgebracht:
I) Wagennullen.
Belegschafts vertreter Knappschaftsältester Mellinghoff:
In letzter i, sind weniger Wagen genullt worden; früher ist das Nullen stärker gewesen. Ueber die Zahl der genullten Wagen kann ich keine Angaben machen. Es sind nicht nur Wagen aus unreinen Flözen, sondern auch aus reinen Flözen genullt, z. B. aus 6 J. Ich kann nicht an⸗ nehmen, daß Leute aus den Bahnschüssen Berge geladen haben.
Der Bergmann Johann Willkowski teilt uns in einem Schreiben mit, daß Wagen von der Fördertafel gestrichen . sind, die schon als vollwertig darauf verzeichnet anden.
v. g.
Der k Bergwerksdirektor Bentrop über⸗ reicht ein Verzeichnis der in dem Jahre 1904 wegen Unrein— heit und Mindermaßes genullten Kohlen. (Anlage A) Er erklärt, daß im Jahre 1902 1,05 Prozent, 1903 — 1,23 ö 1904 — 1,06 . der Gesamtförderung genullt worden seien. Im Monat März 1904 seien die wenigsten Wagen, nämlich O77 Prozent, im Juli die meisten, nämlich 1L24 Prozent, genullt worden. Die eche habe viele unreine Flöze, sodaß es schwer fällt, die ohlen rein zu fördern. Im Jahre 1903 habe die Förderung 1476000 t, die Menge der ausgeklaubten und ausgewaschenen Berge 140 180 t — 10 Prozent betragen. m Jahre 1904 betrug die Förderung 1 641 000 t. Der Waschverlust 170 819, t — etwa 11 Prozent.
Von 1900 ab liefen stets Klagen über unreine Kohlen seitens unserer Abnehmer ein. ö. mußten die Steiger beauftragt werden, auf der Hängebank, neben dem Brücken⸗ kontrolleur, die Förderung auf ihre Reinheit besonders zu überwachen. Es waren auf diese Weise sachverständige Beamte angestellt, die genau beurteilen konnten, ob es den Bergleuten möglich war, die Kohlen rein a fördern. Trotzdem mußten wir die Stückkohle der Förderkohle zusetzen, um Abnehmer fü die Förderkohle zu finden.
Wegen der Unreinheit der Kohlen sind wir gezwungen, unsere ganze Förderung aufzubereiten. Zu dem Zweck ist noch eine 4. Wäsche gebaut worden, die demnächst in Betrieb kommt. Bisher wurden bereits 80 Prozent der Förderung gewaschen. Um das Nullen möglichst zu beseitigen, sollte auf Schacht II versuchsweise die Kohle gewogen und die geförderte Kohl, nach dem die Menge der Berge abgeschätzt und in Abzug gebracht ist, den Bergleuten bezahlt werden. Die betreffenden
agen wurden dann nicht ö gestrichen. Ebenso wird schon seit längerer Zeit das Mindermaß abgeschätzt und nur der Ausfall gestrichen. v. g.
Der Belegschaftsvertreter Bergmann macht noch darauf aufmerksam, daß das Mindermaß der Wagen vielfach davon herrühre, daß die Kohlen bei der Förderung in Bremsbergen und Strecken zusammengestaucht werden. Auch könnten die Wagen wegen der niedrigen Strecken nicht immer ganz voll geladen werden.
v. g.
Betriebsinspektor Möller entgegnete: . Wenn die Wagen bis unter den Bügel, der noch eine 6 hoch über den Wagenrand hervorragt, geladen werden, ind sie am Schacht noch so voll, daß sie Streichmaß haben. Von solchen Wagen werden keine Abzüge gemacht; ebenso nicht von verunglückten Wagen. v. g.
2) Strafen. Knappschaftsältester Mellinghoff kann nicht behaupten, daß auf der Zeche Neumühl im allgemeinen zu scharfe Strafen verhängt werden. In einzelnen Revieren wird schärfer bestraft wie in anderen. Ich habe einen Strafzettel des Steigers Uehlendahl gesehen, auf welchem mehrere Bergleute wegen Feierns pro Mann mit 6 (6 bestraft waren. Arbeitervertreter Rzeznik gibt an, daß in einem Monat im Jahre 1903 die Höhe der Strafen nach Angabe der Zeche rund 2100 66 betragen habe. ö Bergwerksdirektor Bentrop überreicht ein Verzeichnis, in welchem die Gesamtstrafen der Jahre 1901 —1904 verzeichne sind, und aus welchem der Prozentsatz hervorgeht, den die Strafen auf die Jahreslöhne ausmachen. (Anlage B.) Im Jahre 19901 betragen sie 0.29 Prozent 1902 — 0, 30 i 1905 — 0, 39 r 1904 — 0,32
der gesamten Lohnsumme.
Auf den Kopf des bestraften Arbeiters stellt sich die
Strafe pro Monat im Jahre
1901 auf 2,23
.
196086 3386 Im Jahre 1994 ist ungefähr in gleicher Höhe bestraft. Ich stelle den Arbeitervertretern anheim, Einsichkt in die Lohn⸗ und Strafliste zu nehmen. Ich bedaure, daß diese Strafen 3 werden mußten. Es liegt dieses daran, daß unsere Belegschaft noch jung ist, sodaß wir keinen alten Stamm haben, und daß sie sich aus den verschiedensten Elementen zusammensetzt. Seitdem die Belegschaft in letzter 46 nicht mehr vergrößert wird, nehmen die Bestrafungen erfreulicher— weise ab. Von O3 Prozent bis 04 Prozent der Gesamtlohn⸗ summe haben die Strafen abgenommen bis auf G2 Prozent im September, Oktober, November und Dezember v. J. Der Grund für die Bestrafung war in über 50 Prozent der Straffälle willkürliches Feiern, in anderen Fällen hrchler Verbauen, Nichtabgabe der Marken, Störung der 3 usw., zum Teil auch unreine Förderung. Diefe Strafen wegen unreiner Förderung schwanken im Jahre 1904 pro Monat zwischen 17 und 14) 4M. In 3 Monaten betrugen sie über 100 46, in den übrigen Monaten unter 100 6. Diese Strafe wurde ngch Angabe des Betriebsinspektors Möller verhängt, weil die Berge wissentlich gefördert sein mußten. Die Menge betrug bis zu 79 Prozent des Wageninhalts. Wegen wissent⸗ lich unreiner Förderung in wiederholten Fällen haben auch mehrfach Entlassungen stattgefunden.
v. g.
3) Löhne.
Die Belegschaftsvertreter führen darüber Klage, daß ein großer Teil der Belegschaft einen zu geringen Lohn erhielt; der Lohn stelle sich zu ungleichmäßig; es müßte eine bessere Ausgleichung stattfinden. Es wäre vorgekommen, daß tüchtige Hauer längere Zeit hindurch sehr niedrige Löhne erhalten, während andere schlechtere Arbeiter sehr viel verdient hätten.
v. g.
Der Zechenvertreter, Bergwerksdirektor Bentrop, sagt aus:
Ich habe eine Zusammenstellung über die Löhne der Kohlenhauer, welche durchschnittlich 47 Proz. der ganzen (Anlage C) Belegschaft betragen, für das Jahr 1904 an—⸗ fertigen lassen. Hiernach stellt sich der Durchschnittslohn für Kohlenhauer und Lehrhauer auf 550 —– 5,50 SM Es geht ferner daraus hervor, daß 82 Proz. der gesamten Kohlen— hauer über 5 6 und nur 18 Proz. weniger als 5H S6 ver⸗ dient haben.
Unter 3 6 verdienten im Jahre 1904 15 Kamerad⸗ schaften in 8s Schichten. Es kann vorkommen, daß ein Be— amter ein Gedinge hin und wieder nicht richtig stellt; in der Regel liegt aber die verschiedene Lohnhöhe an' der verschiedenen Leistungsfähigkeit der Bergleute. Ich habe die Beamten streng angewiesen, die Gedinge nach bestem Wissen in sorgfältigster Weise festzusetzen.
Betriebsinspektor Möller: Die niedrigen Löhne rühren zuweilen davon her, daß am Morat hr eine Arbeit an⸗ gefangen oder am Monatsanfang eine Arbeit beendet wird. 1 solchen Fällen gestaltet sich die Abnahme schwieriger. Der niedrigste Lohn wurde im August 1904 in 12 Schichten mit je 191 6 verdient, diese Schichten verteilen sich auf 4 Hauer. In derselben Arbeit bei demselben Gedinge wurden im Monat vorher pro Schicht 458 S verdient. Nach der amtlichen Statistik beträgt der Durchschnittslohn der gesamten Beleg⸗ schaft auf Zeche Neumühl pro Kopf und Schicht 4,68 S im Jahre 1901.
4) Schlechte Behandlung.
Belegschaftsvertreter Mellinghoff: In einzelnen Steiger⸗ revieren wird seitens der Belegschaft über schlechte Behandlung der Belegschaft durch die Beamten stark geklagt. Es soll eine körperliche Mißhandlung in einem Falle stattgefunden haben; auch wird über Beschimpfungen der Arbeiter geklagt. Die 3 Belegschaftsvertreter selbst können sich über schlechte Be⸗ handlung seitens der Beamten nicht beschweren.
Zechenvertreter Direktor Bentrop: Ich habe die Beamten streng angewiesen, die Arbeiter gut zu behandeln. Eigene Wahrnehmungen über schlechte Behandlung von Bergleuten durch die Beamten habe ich nicht gemacht, obwohl ich häufig beim Schichtwechsel zugegen gewesen bin. In manchen Fällen wurden die Beamten durch die Bergleute gereizt, sogar beleidigt. ;
Betriebsinspektor Möller: In allen Fällen, die mir zur Kenntnis gebracht sind, haben die Bergleute die Beamten provoziert; so ist es vorgekommen, daß ein Beamter angespuckt wurde; ein anderer erhielt ein Bund schmutziger Kleider an den Kopf geworfen. In der Grube werden die Beamten vielfach, wie ich gehört habe, durch Gehorsamsverweigerung oder durch Beleidigungen und Schimpfworte, wie Lump usw., gereizt; hierdurch kommt es, wie es 364 verwundern ist, daß auch der Steiger in seinen Ausdrücken wohl mal zu weit geht.
5) Gedingefestsetzung.
Die Belegschaftsvertreter geben an:
Es liegen uns verschiedene Klagen vor, nach welchen noch nach dem 15. des Monats am Gedinge abgebrochen wird; das neue Gedinge tritt allerdings vom 1. des nächsten Monats ab in Kraft. Da es aber den betreffenden Leuten nicht mehr möglich ist, für den 1. des nächsten Monats zu kündigen, so müssen sie zu dem herabgesetzten Gedinge noch einen Monat weiter arbeiten. .
Verschiedentlich wird keine Rücksicht auf die Breite der Strebe genommen; für eine schmale und breite Strebe wird das gleiche Gedinge gestellt, obwohl die Bergleute in schmalen . nicht sovlel Kohlen liefern können als in den breiten Streben. Häufig wurden auch beim Gedingefestsetzen die allgemeinen Flöz⸗ und Arbeitsverhälmnisse nicht genügend be⸗ ruͤcksichtigt.