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Nichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 12. April.
Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern früh um 9 Uhr an Bord der Jacht „Hohenzollern? von Messina in Korfu eingetroffen. Auf der Fahrt dorthin nahmen 3 . Majestät Vorträge entgegen und arbeiteten sodann allein.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“ auf der Heimreise gestern von Messina nach Vigo in See ge— gangen.
S. M. S. „Loreley“ ist am 10. April in Jaffa an—⸗ gekommen und geht heute von dort nach Haifa weiter.
S. M. S. „Seeadler“ ist gestern in Amoy eingetroffen und geht heute von dort nach Schanghai in See.
S. M. S. „Luchs“ geht heute von Tsingtau nach Nanking ab.
S. M. S. Habicht“ geht auf der Rückreise nach ö am 1 April von Kapstadt nach der Lüderitzbucht in See.
Kiel, 11. April. Heute kurz vor 8 Uhr Abends kamen, wie „W. T. B.“ berichtet, die mit der zweiten Staffel an Bord des Dampfers „Eduard? Woermann“ in Wilhelmshaven gelandeten, aus Kiel stammenden Mannschaften des Marineexpeditionskorps hier an. Die Begrüßung er⸗ folgte durch Seine Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich von Preußen.
Wiesbaden, 106 April. Der 39. Kom munallandtag des Regie rungsbezirks Wiesbaden erledigte in der heutigen, zwelten Sitzung folgende Gegenstände: I Prüfung der Wahlen zum genannten Landtage, die zur Bestätigung, der Wahlen führte. 2) Die Vorlage, betreffend die Lahnkanglifierung. Es wurde zu den erforderlichen Vorarbeiten ein Zuschuß von 3060 S bewilligt und folgender vom Abg. Schmidt, Niederlahnstein, eingebrachten Resolution zugestimmt: „In Erwägung, daß der preußische Landtag die Königliche Staatsregierung um Prüfung der Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit der Regulierung auch der Lahn ersucht hat, spricht der Kommunallandtag die zuversichtliche Hoffnung aus, daß diese Prüfung bald. vorgenommen und ein die Regulterung der, Lahn fördernder Gesetzentwurf dem preußischen Landtage vorgelegt wird, da diese im ae f des Erwerbslebens weiterer Kreise dringend nötig erscheint. Ferner wurde ein Grundstückeverkauf an die evangelische Kirchengemeinde in Wiesbaden für den Bau einer vierten evangelischen Kirche beschlossen, und dem Zentralvorstand des Gewerbevereins für Nassau eine, einmalige Beihilfe von 250 M zur Anschaffung von Großbildern westdeutscher Baudenkmäler nach Meßbild— aufnahmen der Königlichen Meßbildanstalt in Berlin bewilligt Die beantragte Gewährung einer Unterstützung zu den Kosten der Abhaltung handwerklicher Fortbildungskurse wurde abgelehnt, dagegen wurde dem Nassauischen Heilstättenverein für Lungenkranke ein jähr- licher, jederzeit widerruflicher Beitrag von 2000 Æ bewilligt. Dem Antrage des bisherigen Landeshauptmanns Sartorius auf Pensio⸗ nierung nach Ablauf seiner gegenwärtigen Wahlperiode vom 16. Mai 1905 ab wurde unter Anerkennung der besonders großen Verdienste des Genannten stattgegeben und ihm das volle Gehalt als Pension gewährt. Nach Festsetzung des Gehalts für den neu zu wählenden Landeshauptmann wurde in geheimer Sitzung auf Antrag des Ab⸗ geordneten, Landrats von Heimburg der Landesrat, Geheime Re— gierungsrat Krekel zum Landesdirektor gewählt, was in öffent— licher Sitzung bekannt gegeben wurde.
Bremen.
Bei der gestern vorgenommenen Wahl eines neuen Senatsmitgliedes an Stelle des jüngst verstorbenen Senators Schultz wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, der Nechtsanwalt Dr. Dreyer zum Senator gewählt.
Elsas⸗Lothringen.
Der Landesausschuß nahm gestern, wie W. T. B.“ erfährt,
das von der Regierung eingebrachte Gesetz, betreffend das Vereins und Versammlungsrecht, in dritter Lesung in der ursprüng⸗ lichen Fassung der Regierungsvorlage an. In der zweiten Lesung war die Vorlage in einer Bestimmung über die Geschäftssprache der Vereine geändert worden. Es hatte in der Regierungsvorlage eheißen, für öffentliche Kundgebungen der Vereine c für das ene, sfche Sprachgebiet der Mitgebrauch der französischen Sprache estattet. Statt dessen war nach einem Antrage des Abg. tn in der zweiten Lesung eine Fassung angenommen worden, nach der der Mitgebrauch fremder Sprachen Übera gestattet sein solle. Zu Beginn der heutigen Sitzung erklärte der Staatssekretär von Köller, das Gesetz sei mit dieser Abänderung für die Re— gierung ungnnehmbar, er bitte das Haus, die Regierungsvorlage . Der Abg. Preiß brachte einen Antrag in diesem Sinne ein, der mit großer Mehrheit angenommen wurde. Die Ge⸗ samtabstimmung über das Gesetz ergab dann dessen einstimmige An— nahme.
Oesterreich⸗Ungarn.
Das öste rreichische Abgeordnetenhaus hat gestern, nach einer Meldung des . W. T. B.“, das Militärvorspanngese mit einigen Abänderungen in allen Lesungen angenommen und si dann bis zum 3. Mai vertagt.
Großbritannien und Irland.
Im Oberhause brachte gestern, wie W. T. B. meldet, Lord Balfour of Buzleigheine Resolution ein, die der Meinung des Hauses Ausdrug Fibt, daß bezüglich der geplanten Kolonial“ kon ferenz weitere Uufschlüsse gegeben werden müßten, bevor das Land aufgefordert werde, darüber zu entscheiden, ob eine solche Konferenz wünschenswert sei. Das Mitglied des Geheimen Rats, Herzog von Marlborough bekämpfte diese Resolution im Namen der Regierung und erklärte, die Konferenz solle frei und nicht gebunden sein. Jeder Vorschlag, zu dem die Konferenz gelange, solle den in Betracht kommenden Regierungen unterbreitet werden, aber keiner dieser Vorschläge werde
ür die Reichsregierung bindend sein, ehe er dem Volke zur Ent cheidung vorgelegen habe. Es folgte noch eine längere Erörterung, an der Lord Goschen, Lord Spencer und Lord Rosebervy sowie der Minister des Auswärtigen, Marquis of Lansdowne, teilnahmen. Der letztere erklärte, es sei eine müßige Erwartung, daß die Kolonien in eine Aenderung ihrer Fiskalverwaltung willigen würden, die die Vernichtung ihrer heimatlichen Industrien zur Folge haben müsse, e wie — die Bürger des englischen Mutterlandes wahrscheinlich nicht mit . welchen Aenderungen einverstanden seien, die den Preis der Nahrungsmittel wesentlich in die Höhe trieben oder die Einfuhr von Rohmaterialien beeinträchtigen würden. Aber die Konferenz werde in der * sein, zu prüfen, ob innerhalb dieser Grenzen es nicht ein erreichbares Befstreben sei, irgend welche beiderseits vorteilhafte Maßnahmen zu treffen. die eine wohltätige 3 auf den Resolutlon wurde hierauf abgelehnt.
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Erfolg die Beschwerde der R e — hahe, die die ständige Zuckerkommisston in Brüsfei gegen einige zuckererzeugende Länder im vergangenen Jahre angenommen habe. Der Parlamentssekretär des Handelsamts Taw erwiderte, der englischen Beschwerde sei stattgegeben worden, und es werde künftig kein Einfuhrverbot für Zuckererzeugnisse dieser Länder mehr bestehen. Ein Antrag O' Bonnel, betreffend die Ver⸗ öffentlichung eines gewissen Nachweises bezüglich der in Frland aufgewendeten Erziehung skosten, den die Regierung bekämpfte, wurde nur mit 124 gegen 112 Stimmen . Die geringe Regierungsmajorität wurde von den Mitgliedern der Opposition mit Beifall aufgenommen.
Frankreich.
In dem gestern abgehaltenen Ministerrat teilte, wie „W. T. B.“ erfährt, der Ackerbauminister Ruau mit, er werde sich selbst nach Italien begeben, um der italienischen Regierung die technischen Delegierten vorzustellen, die beauftragt seien, Frankreich auf dem Kongreß zur Schaffung eines internationalen landwirtschaftlichen Instituts zu vertreten.
Der Senat trat gestern vormittag in die Beratung des Marinebudgets ein. d'Estournelles legte gegen eine Ver— mehrung der Aufwendungen für die Flotte auf ö. derjenigen für dringende Produktlve Zwecke Verwahrung ein und führte aus, die Herrschaft zur See könne nur einer Vereinigung bon Völkern gehören. Eine solche Vereinigung müfsse vor' bereitet werden. Er sei überzeugt, daß man durch ein internationales Uebereinkommen die Rüstungen gerade so regulieren könne wie die Zuckerbesteuerung. Der Redner wies guf das Beispiel Argentiniens und Chiles hin, denen es gelungen sei, Feindseligkeiten zu vermeiden, als sie schon am Vorabend eines Kampfes gestanden hätten, sowie auf England und Rußland, die den Huller Zwischenfall auf friedlichem Wege beigelegt hätten. England und Frankreich könnten die Initiative zu einem solchen Schrift er- greifen. Es würde unentschuldbar sein, einen Verfuch zur Herbei⸗ führung eines Einverständnifses zwischen beiden Ländern zu unterlassen. Der Senat möge seinen Einfluß aufbieten, um der Regierung, der Kammer und allen Parlamenten einen die Ängelegenheit fördernden Fingerzeig zu geben. In der , wurde die Be⸗ ratung des Marineetats fortgesetzt. Lecour-Grandmaison ver— langte die Verstärkung der Rästungen unter besserer Ausnutzung der Qpferwilligkeit des Landes. Der Admiral de Cuvervilte sagte, er glaube troß der von d' Cstournelles ausgespröchenen Hoffnungen, daß die Wahrscheinlichkeit von Kriegen weiterbestehe, und verlangte, daß Frank reich darauf vorbereitet werde. Wehe dem Volke, so rief der Redner aus, das sich heute Friedensillusionen hingäbe! Das Erwachen aus diesem Traum könnte schrecklich sein! Der Redner betonte schließlich, die Herrschaft zur See hänge einzig und allein von den Panzerschiffen ab, und verlangte die rasche Ausführung des Flottenprogramms von 1966.
Die Deputiertenkam mer setzte die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend Trennung von Staat und Kirche, fort. Der erste Teil des ersten Artikels, der besagt, daß die Republik die Freiheit des Gewissens gewährleiste, wurde angenommen.
Auf Veranlassung des Untersuchungsrichters in der Ver—⸗ schwörungsangelegenheit Cheneboit wurde gestern morgen der in Puteaux wohnhafte Kapitän Volbert unter der Än⸗ . der Verschwörung gegen die Sicherheit des Staats ver—
aftet.
Rußland.
Die Prinzessin Heinrich von Preußen besuchte gestern nachmittag, wie dem „W. T. B.“ aus St. Peterg⸗ burg gemeldet wird, das von der Kaiserin Alexandra neu errichtete, den modernsten Anforderungen entsprechende Lazarett in Zarskoje Sselo, wo Höchstdieselbe sich längere Zeit mit einigen der verwundeten Offiziere und Mannschaften unterhielt.
Der Allrussische Professorenkongreß, der seit dem 7. April in St. Petersburg tagte, nahm, laut Meldung des „W. T. B.“, eine Resolution an, die es für notwendig erklärt, daß unverzüglich ein Rechtszustand auf demokratischer Grundlage geschaffen werde. Die öffentliche Meinung fordere einen entscheidenden Einfluß auf den Gang der Staatz geschäfte; die gesamte Bevölkerung ohne Unterschied der Nationalität, des Bekenntnisses und des Standes müsse in gleichem Maße zur Volksvertretung heran— gezogen werden.
Am 10. d. M. trat in St. Petersburg der Allrussische Advokatenkongreß zusammen, zu dem sich 180 Rechts— anwälte aus dem europäischen Rußland versammelten. Nach—⸗ dem die Polizei gedroht hatte, die Versammlung mit Gewalt aufzulösen, kamen die Kongreßteilnehmer am Abend in der Wohnung eines Petersburger Rechtsanwalts zusammen und beschlossen, ein Bureau zu bilden, die politische Agitation in St. Petersburg zu überwachen und den Entwurf einer demokratischen Verfassung auszuarbeiten. In der Nacht erschien ein Polizeikommissar mit zwei Polizei⸗ offizieren in der Versammlung. Die Advokaten weigerten sich, auseinanderzugehen, solange Polizei anwesend sei. Die Polizeibeamten notierten die Namen der Anwesenden und zogen sich dann zurück. Der Vorsitzende teilte nunmehr mit, der General Trepow habe befohlen, eine Liste der zum Kongreß gekommenen Advokaten aufzustellen, damit diese ausgewiesen würden. In der gestrigen Ver⸗ sammlung wurde beschlossen, zu erklären, es sei Aufgabe des jetzt gebildeten Verbandes der Advokaten 39 den Sturz des autokratischen Regimes und die Proklamierung einer demokratischen Verfassung auf der Grund lage des allgemeinen Stimmrechts und geheimer Wahl der Volksvertreter hinzuarbeiten, Propaganda zu treiben zur politischen Erziehung der Nation und die Volks bewaffnung zu fördern, damit der administra⸗ tiven Willkür entgegengetreten werden könne; schließlich heißt es in der Resolution, der Verband müsse die zukünftige Revolution vorbereiten. Ferner wurde die Bildung eines Zentralbureaus zur Organisation der Be— wegung unter Festsetzung der zu leistenden Beiträge sowie die Gründung eines eigenen Preßorgans des Advokaten⸗ standes beschlossen. Gestern abend fand eine abermalige Sitzung statt, in der beschlossen wurde, den Passus der Re⸗ solution, betreffend die Förderung der Volksbewaffnung, zu st reichen.
In der gestrigen Sitzung der unter dem Vorsitze des Geheimen Rats Kobe ko tagenden Pressekonferenz, an der die Leiter der St. Petersburger Telegraphenagenturen, ein Vertreter des Ministeriums des Auswärtigen und der Jenfor Lamkert teilnahmen, wurde nach länger Debatte mit 1 gegen 2 Stimmen die Aufhebung der Zensur über ,,, der Tageszeitungen beschlossen.
Handel im britischen Reiche ausübten. J
ie Anregung far Aufhebung gab ein der Konferenz vor⸗ liegendes Projekt des Direktors der St. Petersburger Telegraphenagentur Miller.
Im Unterhause stellte Lough (iberah die Fra e, well en eglerung gegen die . 6 6G
Aus Tiflis wird, amtich gemeldet, dah die zurien nach der Verhaftung der Raͤdelsführer gam 8 sei. Die Bevölkerung komme wieder den amtlichen Verf
nach und entrichte die Steuern. Die Polizei heren
Tätigkeit wieder aufgenommen. Italien.
Der ö empfing gestern nachmittag, wie „W. T3.
mitteilt, den Besuch des widerte diesen alsbald. des Aeußern Tittoni einen längeren Besuch ab.
Das Generalkomitee, das mit den Vorbereitungen s den Kongreß zur Schaffung eines internationalen len n wirtschaftlichen Instituts ö ist, beschloß gessrn daß außer den direkten Vertretern der gierungen auch De legierte von landwirtschaftlichen Verein igun gen die Vertretungen der Regierungen abgeordnet werden könn mit der Maßgabe, daß jede Regierung zu bestimmen habe . solche Delegierte an ihrer Vertretung teilnehmen sollten.
Spanien.
.Der König besuchte, dem „W. T. B.“ zufolge, gin in Valencia verschiedene Schulen und Institute; ie derselbe wurde von der Bevölkerung überall lebhaft ben
Die Jacht „Victoria and Albert“ mit dem Kön ig i der Königin von England an Bord, die gestern vormin von Port Mahon näch Palma in See gegangen ma mußte wegen Sturmes in den Hafen zurückkehren.
Belgien.
Die ständige Zuckerkommission beendete gestern, ni „W T. B.“ berichtet, die erneute
lichen Bestimmungen, deren Erörterung noch ausstand. Ne
Kommission hat indessen die Untersuchungen fortzusetzen, M
Fürsten von Bulgarien und
namentlich hinsichtlich der südamerikanischen Länder noch zh;
reiche einschlägige Punkte fehlen. Die Kommission begann h Erörterung des etwaigen Beitrittsgesuchs der Schwein zum Abkommen vom 5. März igos.
Türkei.
Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.Korresp— Bureaus“ aus Konstantinopel hat am Freitag eine größere griechische Bande das Dorf Zagorie bei Vlachoklissurg überfallen und nach Aussage von Bauern verbrannt. Ueher hundert Personen wurden getötet. Der Kaim akam von Kastoria ist dort eingetroffen. Gestern sind auch 9e Konsuln der Entenkemächte von Monastir dorthin abgereist.
Der englische Kreuzer „Juno“ ist gestern abend Kanea Greta) eingetroffen. Er hatte internationale Truppen Gendarmen und 12 Gefangene von Kandanos an Bord. R auf dem Kai angesammelte Menge begrüßte die Gefangenen mit lauten Zurufen und folgte ihnen nach dem Polizeiburean. Erst als der italienische Offizier, der die Gendarmen befehligt, den Degen zog und Befehl gab, die Gewehre zu laden, zer streute sich die Menge. Die Kirchenglocken läuteten dann Sturm, um das Volk zu einer Versammlung aufzufordern.
Griechenland.
Der Kaiser Wilhelm empfing gestern nach der Ankunft in Korfu an Bord der Jacht e eln, den deutschen Gesandten in Athen Prinzen von Ratibor, den deutschen Konsul
in Korfu und den Kommandanten des in Korfu liegenden
englischen Geschwaders. Mittags trafen der König, der Kronprinz und die Kronprinzessin sowie der Prinz und die ha r g, Nikolaus von Griechenland an Bord der Jacht „Amphitrite“ ein und wurden von dem Kaiser am Fallreep empfangen. Um 1 Uhr fand an Bord der „Hohen⸗ zollern“ ein Frühstück statt. Am Nachmittag begaben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften an Land und unter— nahmen eine Spazierfahrt nach der Königlichen Villa Mon repos. Abehds fand bei dem König im Königlichen Palais ein Diner statt, bei dem der König einen Trinkspruch auf den Kaiser Wilhelm ausbrachte, den Allerhöchsidieser mit , solchen auf den König Georg und Griechenland erwiderte.
Amerika.
England und Deutschland haben, wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, gemäß dem Ersuchen der Regierung der Vereinigten Staaten, ihre Absicht kundgegeben, je einen Ingenieur als Mitglied für den Beirat der Panama—⸗ kanalkommission zu ernennen.
Asien.
Gestern im Haag eingegangenen Depeschen zufolge ist, wie „W. T. B.“ meldet, die russische Flotte zehn Hefen nord⸗ westlich von den Anambainseln an der äußersten Grenje des Archipels vor Anker gegangen. Das niederländische Ge— schwader solle Befehl erhalten haben, sich zur Aufrechterhaltung der Neutralität dorthin zu begeben. . —
Der amerikanische Gesandte in Tokio Griscom hat, wie das „Reutersche Bureau“ berichtet, dem Staatsdeparte⸗ ment in Washington mitgeteilt, er sei davon in Kenntnis
esetzt worden, daß Kelun esen auf Formosa) für fremde Ei bis ö. weiteres . ossen worden sei. Der Chef der amerikanifchen Flotte auf der ost⸗
asiatischen Station hat dem Marineamt in Washington mit einigen
gemeldet, daß er den Kreuzer „Raleigh“ ö und Torpedobootszerstörern nach
nsel zu wahren. Es sei erklärt worden, daß es keinem Kriegsschi einer der beiden Kriegführenden gestattet sein solle, die Hä
auf den Philippinen als Stützpunkte für Flottenoperatlonen
zu benutzen. Wie der „Agence Havas“ aus Saigon vom heutigen Tage gemeldet wird, liegen der französische Kreuzer „Des— cartes“ und fünf Torpedoboote in Sichtweite von ö Küste vor St. Jacques auf Station. Die Kanonenbos „»Acheron“ und „Styx“ sollen dem Vernehmen na in See gehen, aber nur um die Neutralität * französischen 8e, zu schützen. Der Kreuzer „Descart hat mehrere Funkentelegramme erhalten, die aber na fremden Codes abgefaßt. und deshalb nicht zu überseßen waren. Japanische Schiffe kreuzen an den Küsten 2 Coch inching, um die rüssischen Schiff. zu verhindern, ihte Kohlen vorräte zu ergänzen und Erkundungen vorzunehmen Eine in Hatien rn Annam) am 5. d. M. ein grroffe⸗ chinesische Dschunke berichtet, zwei ja panische Krieg schalf⸗ hätten ihr in der Richtung von Pulo Obi mittel abgekauft.
Darauf stattete der . dem Mut
rüfung derjenigen gesth⸗
alawan geschickt habe, um die amerikanische Neutralität
das dritte
altische Geschwader sei in der
1 Bureau, Gokotra gesehen worden.
Nähe von
Parlamentarische Nachrichten. ew der gestern im . Königsberger Wahlbezirk
Dster
B ; idenburg) vorgenommenen Ersatzwahl zum ode, ir geordneten wurden nach der amtlichen Zählung
baue denn Stimmen abgegeben, die alle auf den Ritter—
ogesamt stzer He rar , fielen.
rmann Nehbel in Sallusken, Kreis Neiden—
Nehbel ist mithin gewählt.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. In Frankfurt a. M. beschlossen, der Frkf. Ztg. zufolge, die
e in einer am . . nachdem die Unterhandlungen mit
ĩ Einigung geführt hatten. . dem Herbst.
Montag abgehaltenen Versammlung den Meistern Die Lohnbewegung dauert
Zuletzt hatten dte Meister 60 3
grundenlohn geboten; die Arbeiter hatten ursprünglich 70 3
erlangt, waren schließlich wollte ben, wenn
e bere ihren. Das wurde
aber später auf 65
die Meister sich bereit its tariflich entlohnt werden, eine Zulage von 5 zu ge—
heruntergegangen. 60 8 jijuftieden
man sich mit den erklärten, den Arbeitern
von den, Prinzipalen mit dem Hinweis ab—
lehnt, wenn die Gehilfen den vorgeschlagenen Tarif nicht binnen ei Tagen annehmen, würden, werde man sse in Zukunft nach Gut— änken entlohnen. Ein weiterer Briefwechsel war gleichfalls erfolglos
blieben.
In Nürnberg sind nach demselben Blatte die Arbeiter der ziemens Schucke rt Werke in eine Lohnbewegung eingetreten, l sie sich gegenüber den Berliner und Wiener Arbeitern der Firma
aachteiligt fühlen 3. der Bewegung Irma berlangen, da
Der deutsche Metallarbeiterverband hat ünter—
zugesagt. Der Arbeiterausschuß wird von der
ß in einem Lohntgrif neunstündige Arbeitszeit,
Berliner Stundenlohn und die Oeffentlichkeit der Atkordsysteme
gelegt werde.
Kunst und Wifssenschaft.
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ralbamtlicher Quelle verlautet, dem „W. T. B.“ . . del r won Persien werde Ende April über ufelge 1 nach Europa reisen. .
Afrika.
Aus Djibu ti vom arif, Tage meldet das „Reutersche
Strahlen besonders wirkungsvoll sein mußten? Anderes wird mit dem unter dem Worte Astra . zusammengefaßten Forschungs⸗ resultate aber gar nicht behauptet, als 46 die hiermit treffend be⸗ zeichnete babylonische Weltanschauung die Völker der alten Welt, im besonderen des alten Orients, mächtig ergriffen und von shnen sich zu eigen gemacht worden sst. In der sich anschließenden Diskussion ergriff zuerst General- He emen LB. Köhler das Wort: Was Gduard König bewegt, ziderstand egen die von dem Redner erläuterten Anschauungen zu keisten, ist selne Sorge um den reiigissen Wert der Bibel. Dich Furcht ist unberechtigt. Das Velen wird von den hier behaupteten, im Inhalt der Blbel erkennbaren Einflüssen babylonischer Welt. anschauung ebensowenig wie durch ihre naturwissenschaftlichen An- schauungen, die nicht mehr die unsern sind, berührt. Worauf es ankommt, ist, daß die Bibel ist und bleiben wird eine Erkenntnisquelle über Gott und die Bestimmung der Menschenfeele. Eduard Kön! kämpft gegen Wind⸗ mühlen. Die Richtigleit der Anschauung, daß Geh in großem Umfange Einfluß auf den alten Orient und nicht zum wenigsten auf die Istaeliten geübt hat, ist zuzugeben. Das judische Volk war durchtränkt bon babylonischer Weltanschauung, und mit nichten ist die Ansicht zurückjzuweisen, daß durch die assyrisch⸗babylonische Forschung auch vieles in der Bibel bisher Dunkle und Schwerberständliche in helleres Licht rückt. Der Redner erklärte sich deshalb für seine Person für diese Forschungzergebnisse dankbar. Vom Divisions⸗ prediger D. Bunke wurde die Frage aufgeworfen: Wie weit beeinflußt die durch die astromythologische Anschauung Der Geschichtsschreibung auferlegte Tendenz die geschichtliche Wahrheit? Im besonderen, wie stellt sich die altorientalische (alttestamentarische) Geschichtsschreibung unter diefen Rücksichten zur Wirklichkeit des Ge⸗ schehenen? Dr. Messerschmidt gab zu, daß man sich bei der von dem estralmythologischen Schema beeinflußten altorientalischen Geschichtsschreibung immer zu vergegenwärtigen habe, 6 der Ge⸗ schichtsschrelber über die Gründe des Geschehenen und im esonderen über die Motive des menschlichen Handelns in gewissem Sinne eine vorgefaßte Meinung besitze. Aber dadurch werde doch die Geschicht . lichkeit der Personen und Geschehnisse an sich nicht in Frage gestellt. Generalsuperintendent BD. Köhler erbrachte noch einen interessanten Belag, wie tatsächlich die assyrisch— babylonische Forschung auch Licht über bisher nicht Verstandenes aus dem Alten Testamente verbreite, nämlich die Dreiteilung des Tempels und der Säulenteilung des Tempelleuchters. Ebenso werde nun erst aus den babylonischen Vorstellungen über den Tierkreis das Wort verstanden: „Der Du thronst über Cherubim.“ Von Divisionsprediger B. Bluth wurde noch geltend gemacht, daß doch aus der Uebereinstimmung der menschlichen Veranlagung heraus sich manche gleichartige Ent⸗ wicklung erklären könne, ohne daß die beiderseitigen Träger der Entwicklung voneinander gewußt oder einer auf den andern Einfluß geübt zu haben brauchte, worauf Professor Dr. Winckler erwiderte, diese mit den Bastianschen ‚Völkergedanken sich deckende Meinung sei in der Anwendung auf allgemeine Erfahrungs⸗ sätze und Vorstellungen zwar vollkommen richtig; aber von diesem Standpunkt aus lasse sich doch Uebereinstimmung bis ins kleinste Detail nicht erklären, z. B. nicht der übereinstimmende mythologische Aug— druck für eine bestimmte mathematische Form. Hier gebe nur Ent— lehnung die einleuchtende Erklärung, so unwahrscheinlich es zuweilen bedünke. Entlehnung anzunehmen, z. B. bei den Eingeborenen der Osterinsel. In solchem Falle müsse man sich bescheiden, daß zwar nicht zu ermitteln sei, wie fremde Kultureleinente hieher gelangt, daß aber in den vergangenen 5000 Jahren irgendwie einmal diese Gelegenheit vorhanden gewesen sein müsse. Dr. Messerschmidt gab hierzu noch einige bezeichnende Beispiele, u. a. daß auch die alten Mexikaner das Weib des Urmenschen in Gesellschaft der Schlange gebildet und dem Typus des Menschen in, seiner Vollkraft die Schildkröte beigefellt hätten, wie es die Griechen mit Herkulesbildern taten. Professor Dr. Hartmann, als Vorsitzender der Versammlung, schloß mit der Mahnung: Caritas in omni re! Die Vertieter der Astralmythologie möchten sich auch triftigen Gegengründen nicht verschließen und . in zu welt gehenden Deutungen üben, damit nicht erst Anstoß entstehe.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Stand der Reblauskrankheit im Deutschen Reiche 1903.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt hat jetzt die 25. Denk— schrift, betreffend die Be kämpfung dar Reblaus krankheit, veröffentlicht, die über die Organisation der Reblausbefämpfung und den Stand der Reblauskrankheit im Reiche, über den Stand und die Ergebnisse der Rebenveredelungsstationen in Preußen und Elsaß— Lothringen, über Beobachtungen und Verfuche, betreffend das biologische Verhalten der Reblaus, über den Stand der Reblauskrankheit im Auß— lande und über das Auftreten und die Bekämpfung von anderen Reben. krankheiten im Deutschen Reiche in den Jahren 1903 und 19804, soweit bis zum 1. Okiober 1904 Material dazu vorgelegen hat, ein⸗
ehend berichtet. Wir entnehmen derselben über den Stand der he b leuten nen im Reiche die folgenden Mitteilungen.
In der preußischen Rheinprovinz wurden bei den Revisionen der alten Herde im Jahre 1903 rechts vom Rhein keine, links vom Rhein nur eine geringe Zahl von Stockausschlägen, Rebläuse aber nirgends gefunden. Wenn sich auch an einigen Stellen die Wurzeln noch lebensfähig erwiesen, konnten doch die Herde aus dem Jahrgange 1901, mit Ausnahme eines Westumer Herdes, in dem eine größere Anzahl frischer Wurzeln, zum Teil mit chwachen Anschwellungen, ge⸗ funden worden war, zum Anbau mit Feld⸗ und Gartenfrüchten unker Ausschluß der Rebe e n werden. Bei den engeren Unter⸗ suchungen und Begehungen fanden sich 20 neue Reblausherde mit 180 verseuchten Reben. Veragichtet wurden im ganzen 78 902 Rebstöcke auf einer Fläche von 10,2072 ha.
In der Provinz I sen⸗Nassau wurden bei den beiden Revisionen der älteren Reblausherde im ganzen 11 Stockausschläge, Rebläuse oder Spuren solcher aber nicht gefunden. Das Wurzelwerk der vernichteten Reben war vielfach, namentlich in schweren, feuchten Böden, bereits abgestorben, anderwärts im Absterben begriffen. Bei den vom 29. Junk bis zum 12. Oktober 1963 währenden Unter—⸗ suchungen sind sechs neue Reblausherde entdeckt worden, von denen fünf mit 69 kranken Stöcken auf die Gemarkung Lorch, eine mit 387 verseuchten Reben auf die Gemarkung Hochheim entfallen. Ins e gt sind 33 031 Reben auf einer Fläche von 2,6764 ha vernichtet worden.
In der Provinz Sachsen wurden bei den Begehungen und Untersuchungen 43 Reblausherde gefunden. Der Vernichtung fielen 13 098 Reben auf 1,05 ha Fläche anheim. :
Nach den Mitteilungen über den Stand der Reblauskrankheit in Bayern ist, um in Franken dem Mangel an tauglichem ein« heimischen Setzholz rascher entgegenzuwirken und zugleich dem wegen der Reblausgefahr bedenklichen Handel mit sogenannien Fechsern u begegnen, bei der Königlichen Wein“, Obst, und Gartenbauschule zu
eitshöchheim eine größere Rebschule angelegt worden, Es ist ferner die Anlegung einer 69 en Schule in jedem Weinbaubezirke geplant. Bei der Revision der Herde aus dem Jahre 1902 konnten nur selten lebensfähige Wurzeln bemerkt werden, lebende Rebläuse sind dabei nicht gefunden worden. Außer dem bereits in der 25. Denkschrift er- wähnten Reblausherde in der Gemarkung Hoheim wurden im Jahre 1903 weitere 35 verseuchte Stöck- in 6 Plannummern der Gemarkung Sickershausen gefunden. Neben den erkrankten wurden 47665 gesunde Reben vernichtet; der Desinfektion wurden 1 009 ha unterzogen.
In den Orten des Königreichs Sachsen, in denen Weinbau zum Zwecke der Weinbereitung betrieben wird, bestehen 46 Be. obachtungskommissionen; von diesen entfallen 3 auf die Kreishaupt⸗ mannschaft Leipzig und 43 auf die Kreishauptmannschaft Dresden.
m 1. sächsischen Aufsichtsßbeyirk rechts von der Elbe wurden im in 1903 in den 197 Herden des Vorjahres 37 und in deren Nähe IZ8 Reblausinfektionen gefunden; weitere 27 Herde wurden bei den Nachuntersuchungen entdeckt. Insgesamt waren 306 Reben auf einer Flächt von 26 a 80 4m verseucht. Statt des Kulturalderfahrens wurde das Vernichtungsverfahren angewendet.
— Bei den Untersuchungen im 1. Aufsichtsbezirke links von der Elbe zeigte es sich, daß drei Reblausherde vom Jahre 1902 elne bedeuten de Zunahme erfahren hatten; das Insekt hatte sich hier auf einer Fläche von 615 qm — gegen 99 4m im Vorjahre — verbreitet. Außerdem wurde in derselben Parzelle ein neuer, 190 dm großer Herd entdeckt. Im . sind in diesem Bezirk im Berichtsjahre 47 Reblausherde auf einer Fläche von 38a 42 4m abgegrenzt worden. 5293 Rebstöcke, darunter i24 gesunde, wurden vernichtet. — In der im 4. sächsischen Aufsichtsbezirke belegenen Flur Oberau wurden auf dem 1961 ent— deckten und vernichteten Reblausherde, der bisher mit Futterpflan en bestellt worden war und als Weide gedient hatte, im Jahre 1904 Wurtelausläufer bemerkt; an 5 derselben wurden lebende Reblãuse gefunden. Die Ausläufer sind ausgehackt und verbrannt worden.
Bei den Reyisionen älterer Reblausherde in Württemberg wurden im Berichtsjahre Rebläuse nicht gefunden, Stockausschläge waren nur in verhältnismäßig kleiner Zahl zu bemerken. Bei den Untersuchungen wurden 19 neue Reblausherde entdeckt, davon entfallen auf die Markung Neckarsulm 9, Oedheim 5, Niedernhall und Fries= bach 5, mit 208 kranken Reben. Der Vernichtung fielen 12 225 Reben auf 1,4150 ha anheim.
In Baden wurde die Reblaus im Jahre 1903 nicht gefunden, Wo Verdacht bestand, konnte das Kränkein der Stöcke auf feuchten Untergrund, Kalknester oder Wurzelschimmel zurückgeführt werden; häufig waren auch die Reben zu alt.
Ueber den im Jahre 1903 in der Gemarkung Sulzheim im Groß— herzogtum Hessen ermittelten und in der 25. Denkschrift bereits er— wähnten Reblausherd liegen weitere Angaben noch. nicht vor. Im Jahre 1994 wurde ein neuer Herd gefunden, über den ebenfalls An= gaben noch fehlen.
Im Elsaß wurde bei den Revisionen festgestellt, daß in erde⸗ armen Steintrümmerböden der Schwefelkohlenstoff nur mangelhaft wirken kann. In Lothringen erwiesen sich dagegen die mit dem genannten Mittel behandelten Reben, mit Ausnahme derjenigen ejnes einzigen Herdes, als eingegangen; auch Stockausschläge konnten hier nicht bemerkt werden. Im Jahre 1963 sind in den Reichs landen insgesamt 148 neue Reblgusherde in 20 Gemarkungen mit 13 125 verseuchten Reben festgestellt worden. Neu betroffen wurden die 8 Ge⸗ markungen Ban St. Martin, Chieulles, Dornot, Peltre, lappeville, Zimmersheim, Rosheim und Stotzheim. Im ganzen sind Fg5 995 Reben auf einer Fläche von H,„3859 ha vernichtet worden. Auf den Bezirk Ober⸗Elfaß entfallen 104 Herde in 11 Gemarkungen mit 3454 kranken Stöcken und einer vernichteren Fläche von 3,2939 ha. Der Bezirk Unter -Elsaß wies 3 reblausverseuchte Gemeinden mit 33 Herden und 6303 kranken Reben auf; die verseuchte Fläche betrug 5,3721 ha. Im Bezirk Lothringen wurden 6 Gemarkungen be⸗ troffen, in denen 11 Herde von zusammen 07196 ha Größe mit 3668 verseuchten Reben belegen waren.
Preisstiftungen für die 19. Wanderausstellung
der Beutschen Landwirtschafts-Gefellschaft in München vom 29. Juni bis 4. Juli 1905.
Für die 19. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts⸗ Gesellschaft, die in den Tagen vom 79. Juni bis 4. Juli d. J. in München stattfinden wird, liegt schon eine größere Anzahl von Preis stiftungen vor. So hat Seine Majestät der Kaiser wieder eine . für die Hauptprüfung von Kraftwagen mit Spiritus⸗ etrieb für Lastenbeförderung gestiftet. Auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Regent Luitpold von Bayern hat eine Ehrengabe und Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern, der derzeitige ent der Gesellschaft, eine solche für graubraunes Gebirgsoieh gestiftet.
Die Stadt München hat zur Erhöhung der Preisliste 20 000 t, das Königliche Staatsministerium des Innern 13 600 6 und Ehren« preise, der landwirtschaftliche Kreiegusschuß für die Oberpfal, und Regensburg 2900 „, die Zeatrale für Spiritusverwerfung 2460 Mp, das Reichsmarineamt b00 Sς zur Verfügung gestellt. Bie letztere Preisstiftung des Reichsmarineamts kommt ausschließlich in der Gruppe Dauerwaren zur Verteilung. Sodann haben der Verein zur Förderung der Pferdezucht in Bayern, der Deutsche Fischereiverein, der Verband der Landwirte zur Hebung der Schwetnezucht in Minden, Ravensberg je einen Ehrenpreis und der Verein baverischer Spiritus, und Branntwein⸗ produjenten 409 „6, die Vereinigung der Züchter eines schweren Arbeitspferdes in Deutschland 300 „0, die Hildesheimer Züchterver⸗ einigung zur Zucht des hannover-braunschweigischen schwarzwelßen Landschweines 350 „ und eine Ehrengabe, die Landwirtschaftskammer für die Propinz Westfalen für Schweine 200 M als Preife zur Ver⸗ figug estellt.
kf li kommen hierzu noch Stiftungen von Privatpersonen, die besonderes Interesse an dem Gedeihen der Gesellschaft haben.
Die soeben erschienene Aprilnummer des ‚Tropenpflanzers“, Organs des Kolonialwirtschaftlichen Komitees zu Berlin, enthält an erster Stelle den zweiten Teil des Reiseberichts der pflanzenpatho— logischen Expedition des Kolo nialwirtschaftlichen Komitees nach Westafrika, die von Dr. W. Bufse unter— nommen wurde. Dr. Busse hat speziell seine Aufmerksamkeit auf die die Kulturpflanzen beeinträchtigenden Krankheiten gelenkt. In dem vorliegenden Bericht behandelt er eingehend die Krankheiten der Baumwolle und stellt fest, daß die in Togo auftretenden Baumwollschädlinge keinen ernften Charakter zeigen, und daß irgend eine ernste Gefahr für die Kultur durch die entdeckten Schädlinge zur Zeit als ausgeschlossen erscheint. Angesichts des immer steigenden Interesses der Eingeborenen für die Baumwollkultur in Westafrika war es ein von den Verhältnissen gebotenes Erfordernis, auch die Krankheiten dieser Kulturpflanze naher zu studieren, und fo sah sich das Kolonialwirtschaftliche Komitee veranlaßt, die pflanzen, a n Expedition auch im Hinblick hierauf nach Westafrika zu entsenden.
In einem weiteren Artikel entwickelt C. Werkle die Bedingungen für die Viehzucht in Costarieg. Professor Büsgen liefert einen kleinen Beitrag jur Guttaperchakultur auf Jaha, und schließlich werden vom Pflanzer Stein die Bedingungen für die Kokosnuß und deren Bearbeltung in Deutsch⸗Ostafrika erörtert. In dem ‚Koloniale Gesellschaften! überschriebenen Teil der Zeitschrift sind diesmal die neuen kolonialen Gründungen: die ,,,, Bank“, die „Deutsch. koloniale Eisenbahnbau⸗ und »Betriebsgesellschaft⸗ und die Samong. Kautschuk · Kompagnie“ besprochen. Aug dentschen Kolonien bringt die Nummer einen nnn eie und interessanten Bericht über die vorläufigen 9 . der mit der Bienenzucht in Deutsch⸗Ost—⸗ afrika angestellten Versuche.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Heilstätten für Lungenkranke
ibt es im Deutschen Reiche nach dem ne,, , des ‚„Deutschen ent ls uten zur Errichtung von Hellstätten für Lungenkranke“ zur Zeit 68. Mehrere. Heilstätten sind noch im Bau begriffen, außerdem waren 27 Privatheilanstalten in Wirksamkeit. Die Ent- wicklung dieser Art der Wohlfahrtspflege ist höchst erfreulich, denn im Jahre 1892 gab es erst 3 Heilstätlen, 5 Jahre später, 1857, bestanden 13, und weitere 5. Jahre tes 1902, gab es 56. Als Träger der Errichtung und des Betriebes der Heilstätten findet man 6 Provinzialvereine, 1 Landesverein (Hessen. Nassau), über ein Dutzend Bezirksvereine und eine Anzahl private Vereine. Unter den größen gemeinnützigen Organisationen, die sich mit der Tuberkulosenfrage und der intensiven Förderung der Heilstäͤttenfrage fe en tehen in erster Reihe das Rote Kreuz und die zu ihm gehörenden Vater— ländischen Frauenvereine. Von staatlichen Faktoren stehen die Landeg⸗ ef de me met — die berufensten Vertreter der Interessen der
versicherten Arbeiterbevölkerung — in der Förderung h Angelegen⸗ heit im Vordergrunde. Hier zeigt sich insbesondere das Bestreben, die